er fle nit kenne, und daß, wenn die Amnestie nicht vollständig sey, er und seine Leute lieber sterben, als sich ergeben wür- den. Nach mehreren fruchtlosen Unterhandlungen bewilligte die Regierung die verlangte Verzeihuna, und die rebellischen Bataillone vetließen das Postgebäude unter der Bedingung, daß es ihnen gestattet sey, sich mit der Nord-Armee zu verbinden. Die Proceres und Prokuradoren hielten heute Sißungen. Jn beiden Kammern wurden den Ministern Fragen vorgelegt. Jn der Prokuradoren - Kammer richtete sich der Angriff vorzügtich gegen den Kriegs-Minister, den man unter anderem beschuldigte, im Kabinet eine fremète Jutervention vertheidigt zu haben. Der Minister erwiederte, daßer sle zwar nicht wünsche, doch aber auch ein solches Hülfsmittel im Falle der Nothwendigkeit nicht geradezu verwerfen wolle. Herr Martinez de la Rosa vertheidigte die Regierung und erklärte, daß er sih einer solchen Maßregel stets widersetzen werde. Jn der Proceres- Kammer wurde der Aufstand einstira- mig gemißbilligt, aber in der Prokuradoren - Kammer fand er beinahe Lobredner. Der Marquis von Vilurna, Civil: Gouver- neur von Madrid, hat eine Proclamation erlassen, worin er jede Versammlung von mehr als drei Personen auf den Straßen oder dfsentlichen Plägen verbietet, Und die bewaffnete Macht gutorisirt, gegen Alle, die: sich diesem Befehl widersezen, Gewalt zu gebrauhen. Alle dffentlihe Häuser, mit Ausnahme der Theater und Kaffechäuser, müssen mit Einbruch der Nacht ge- {lossen werden. “/
Der heutigen Abeja zufolge, sind 550 Soldaten in den Aufstand verwickell. Dem Capitain Don Luis de Palafox ist der rechte Arm zerschmettert, ein Offizier der Königl. Garde zu Fuß is verwundet, drei Soldaten desselben Corps sind getödtet und funfzeha verwundet. — Am Anfang der Si6uüng der heu- tigen Prokuradoren: Kammer trug Herr Garcia Carraëco darauf an, daß die Kammer sh für permanent erklären und den Kriegs - Minister vorladen solle, um- auf einige Fragen zu ant- worten, die man ihm vorlegen würde. Während der Abstim- mung über diesen Vorschlag trat der Minister ein, allein die Ab- stimmung wurde dennoch fortgeseßt und der Antrag mit 96 ge- gen 21 Stimmen angenommen. Herr Carrasco erklärte scine aufrichtige Anhänglichkeit an den Thron Jsabella's 11. und an das Königl. Statut und sagte: „Seit der jegige Kriegs-Mini- ster zur Macht gelangt ist, haben sich Gerüchte verbreitet von heftigen Diskussionen im Kabinet, und daß cin Mitglied desselben eifrig danach strebe, sich solche Personen zu Kollegen zu verschäf- fen, die der gegenwärtigen Ordnung der Dinge völlig abgeneigt sind. Es giebt eine Partef, die eine fremde Jntervention wünsht, und eine der als Kandidaten súr das Kabi: net erwähnten Personen is sehr bei einer solhen Junter- vention betheiligt. Ein so - zusammengese6tes Kabinet kann niht von Dauer seyn, es muß aus Männern bestehen, welche dieselben Ansichten hegen./ Nachdem der Redner die Minister wegen der Lauigkeit, womit der Krieg im Norden betrieben werde, und wegen Nicht- Absendung der von Mina verlangten Truppen getadelt haite, ging er zu dem Aufstande des vorigen Tages über und bemerkte, daß der Krieas- Minitier nichts gethan habe, um diese Jnsubordination zu unterdrücken, welche allerdings nicht auffallen êônne, wenn die Armee die Nach- richt von einer fremden Jntervention als wahr betrachte. Solche Ereignisse müsse man vorhersehen und Maßregeln dagegen treffen. Er sey der Meinung, daß die Kammer eine Deputation an die Königin sende, um ihr zu ertlären, daß das Ministe- rium in seiner gegenwärtigen Zusammensezung nicht ohne Gefaßr für den Thron fortbejteßhen könne, und man müsse zugleich einen Vorschlag in dieser Beziehung machen. | Der Kricgs-: Minister nahm hicrauf das Wort und zählte seine | Verdíentte scit dem Unabhängigkeits - Kriege und die Gefahren auf, denen er sih auëgese6t habè, um das berühmte Dekret vom 4. Mai in Avsführung zu bringen. Ec ging dann üder auf die Organisation eines Jnfanterie-Corp2, dem die Nat'on so viel verdanke, und erinnerte an das, was er in Catalonien geihan, wo er 24,090 Karlisten entwaffaet und 40,000 Urbanos bewasf- net habe, ohne auf die Befehle der Regierung zu warten. Setit- dem er ins: Ministerium getreten sey, \prächen seine Handlungen fúc ihn. Seit seinem Eintritt ins Ministerium habe er der Stadt. Miliz von Madrid alle mdgliche Beweise von Achtung und Aufmerksamkeit gegebin. Sie kenne auch das Vertrauen, welces er in sie seze, und er versichere, daß er bereit sey, in der Vertheidigung des Landes Zsabella's U, und des Königlichen Statuts mit ihr zu sterben.
— Die Times vom 28. Jan. enthält bereits schr ausfüßr:- liche Nachrichten úber den Aufstand in Madrid arm 18. Januar und bemerkt, daß über die Veranlaffung dieser Bewegung ver: schiedene Gerüchte im Umlauf seyen. Einige schrieben sie dem General Quesada zu, der vór einigen Tagen seinen Posen als General-Capitain von Neu- Castilien an den General Canterac abtreten mußte. Andere glaubten, die Karlisten hätten Geld un- ter die Soldaten vertheilen lassen, um durch den Utnäurz der jezigen Verfassung in Madrid die Rückehr des Dén Cartos za erlcihtern. Noch Andere behaupteten, der Zweck scy gewesen, die Regierung zu zwingen, alle Truppen, welche sie nah dem Norden senden will, in Madrid zu lassen. Man habe indessen in Madrid keinen Ruf zu Gunsten des Don Carlos gehört,
Türkei.
Konstantinopel, 8. Jan. (Allg. Ztg.) Das Benehmen des Lords ‘Ponsoazby ist etwas rârÿselhast: cinerzeits s{molt er mit der Pforte, weil sie seinen Ansichten über die Russische Con- vention nit beitreten will, andererseits i| er wieder schr zuvor- kommend, und sucht sich ihr auf alle Weise gefällig zu zeigen. So hatte er mehr als gewöhnliche Bereitwilligkeit an den Tag gelegt, um die Rechte des Sultans gegen Mehmed Ali geltend zu machen; nun, da es ihm gelungen, möchte man fast glauben, daz er die bei dieser Gelegenheit gemachten Schritte bedauert, denn seine Aeußerungen verrathen einen heimtichen Groll, und zeigen seine Unzufriedenheit mie der Pforte. Dennoch" ver- abjáaumt er wieder nicht, jede Besorgniß zu entfernen, die man hier über die Absichten seines Kabineis hegen kdunte ; er hat einen Expressen nah Smyrna geschickt, um der dort sta- tiotirendea Englishen Escadre den Befehl zu bringen, nach Malia zur Ueberwinterung zurückzukehren. Man hatte näm- lich allerlei Vermuthungen über dos Verweilen derselben bei Smyrna aufgestellt, und wollte dasselbe mít den neuerdings ver- fuhten Anfechtungen gegen die vielfah besprochene Russische Convention in Verbindung bringen. Wahrscheinlich um zu be- weisen, wie wenig gegründet diese Vermuthungen waren, hat er der Flotte Befehl gegeben, sich von Smyrna zu entfernen. Man weiß, das bei einer früheren Gelegenheit, wo die Engli- \hen Kriegsschiffe sch in der Nähe der Dardanellen vor Anker gelegt hatten, er Sultan anfcagen ließ, was diese Aufstellung be;wecke, und zur Antwort erhielt, sie sey eine Vorsichts- Maß-
rezel im Jateresse der Pforte, und habe nichts Anderes zum Zw:ke, a‘s (hr schneller Hülfe zu leisten, falls Ibrahim Pascha
10. sich beigehen ließe, die Feindseligkeiten wieder zu beginnen, und keine Notiz von den ihm gemachten Vorstellungen nähme. Hierüber ist man aber jeßt vollkommen beruhigt, und ei- nen solhen Voriwoand übér die Anwesenheit des Geschwaders in diesem Augenbli geltend zu machen, wäre nicht statthaft, da er in direktem Widerspruthe mit den Versicherungen erschiene, die Lord Ponsonby selbst über die fciedlicen Gesinnungen Meh- med Ali’'s gegeben hat. Der Befehl an den Admiral Rowley fonnte demnah kaum umgangen werden. Uebrigens hat Lord Ponsonby bis je6t noch feine Rückantwort auf dic ‘ihm vom Reis - Efendi ertheilte Erwiederung in Bezug auf den freien Durchzug der Russischen Kriegsschisse durch die Dardanellen gé- geben. Man glaubt auch, daß er ch zu" antworten überhaupt für je6t enthalten werde, weil Lord Palmerston, der diese Frage mit so vieler Leidenschaft aufeenommen hatte, nicht mehr dar- über zu verhandeln hat, und der Eintritt der Tories in das Eng- lische Kabinet, wenn auch keine gänzliche Aenderung, doch Mo- dificationen in dess¿n politischem Syñem zur Folge haben, und die Beziehungen Englands zu dem Oriente und Rußland sich daßer anders gestalten könnten. Dies würde zugleich das schwan- lende Betragen Lord Ponsonby's erklären, indem er, über den Geist und die Ansichten seines gegenwärtigen Ministeriums nicht ganz untecrictet, sich auf halben Wege zu halten sucht. — Seit kurzem erst hat die Pforte genaue Kenntniß von den Schritten Mehmed Ali's in London und Paris erhalten, und alle ‘iftensiúcke zu Gesicht bekommen, die auf dessen Bzmühun- gen, sich vcn England und Frankreich als unabhängigen Beherr- scher Aegyptens anerkannt zu sehen, Bezug haven. Der Sul- tan soll bei Durchlesunz diesxr Papiere schr indignirt gewesen seyn, und mehrmals ausgerufen haben: „Nein, eine solche Hin- terlist, solche Undankbarkeit hätte ich nimmermehr von einem Manne erwartet, den ih mit-Wohlthaten überhäuft habe, der ohne mich, unter der Menge verioren, nie zu Glanz und Würde gekommen wäre, und der je6t meine Gunstbezeugungen fo schändlich lohnt !// Allerdings hat der Sultan Recht, über Un- dank zu klagen, allein wenn er den Charakter Mehmeds erst jeßt kennen lernt, nachdem er vor vielen Jahren gewarnt, und ißm schon damals: Beweise von dessen Treulosigkeit an die Hand gegeben worden, so hat er es sih selbs zuzuschreiben, wenn er eine Schlange im Busen genährt hat. Es ist zu spät, den Fehler wieder gut zu machen, man muß die Dinge nehmen, wie sie sind. Von nun an handelt es sich darum, die Macht des Emporkômmlings auf alle mögliche Weise zu beschränken, bis auf Weiteres seine Unterwürfigkeits- Erklärung als twahr- haft gemeint gelten zu lassen, Und fie sich nach Möglichkeit zu Nuke zu machen. Vorerst kommt der versprochene Tribut der Pforte sehr zu statten, und man sicht mit Ungeduld der Rúük- fehr des Ottomanischen Commissairs entgegen, der ihn zu erhe- ben nach Alcxandrien gesch'ckt worden ist. Die erste Zahlung, welhe Mehmed zu leisten hat, beläuft fich auf 21 Millionen Tärkischer Piaster; diese Summe soll bereits in Alexandrien de- ponirt und zur Verfügung der Pforte gestellt seyn. Die zweite Zahlung wird beiläufig 12 Millioneèn Piaster ausmachen, und jo! mit Ende Mais berichtigi werden. Eine gleihe Summe hâtte Mehmed alsdann jährlich der Pforte abzutragein. — Jun Syrien herrscht Ruße, Die Räumung Otsa's soll nächstens stattfinden. — Der neue Ottomanische Botschafter am Londoner Hofe hat seine Reise bereits angetreten. Er wird von einem bedeutenden Gesandtschafts: Personal und mehreren jungen Leuten aus angeschenen Familien begleitet, welche sich in England und Frankreich ausbilden folien.
' Tran b . Berlin, 3. Febr. In der gestrigen Versammlung des wissenschaftlichen Kunit-Verzins hiel: der Direktor der Akademie der Künste, Here Dye. Schadow, einen Vortrag über die Schädelbildung der verschiedenen Menschen: Racen und legte die von ihm angefertigten Zeichnungen, die cr demnächst in. ei- nem ausführlichen Werke bekannt machen wird, der Gesellschaft vor. — Von dem fleißigen Sammler von Alterthúmern, Herrn Burckhardt in Berin, waren der Geseüschaft cin Jagd- und Trinkhorn von Eif:nbein mit Byzantinischer Verzierung, welches sich in früherer Zeir über dem Grabmal eines Kaisers in Syrien befand, und eine jestene Medaille mit A. Dürers Bildniß in erhaßener Arbeit zur Begutachtung eingesendet, welche dahin aveéfi:l, daz beide Gegenstände sür die Kunst- Geschichte von hohem YJateresse seyen. — Zum fkorcespondirenden Mitgliede wurde Here van Chys in Leyden, und zum ordentlichen Mit- aliede der Baurath. und Schloß -Baumeisier Herr Stieler in Berin eraatint. — Herr Prof:sfer Fr. Tieck wurde für das laufende Jahr zum vorsigenden Dircktor, Herr Hofrath Pr. Förster zum Secrctair gewählt. — Dem zoologischen Muscum der. Universität Breslau
ist färzliäz-eine glänzende Bereicherung zu Theil geworden. Der -
Kaufmann Samugyei Scholz, welcher während seines 12jährigen Aufenthalts in Valparaiso eine bedeutende Sammlung in Chili einheimischer Thiere angelegt hatte, hat diese ganze Saminiung deim gedahten Museum geschenkt. Es besteht diejelbe aus nahe an vicrhundert Vögein, worunter sehr viele seltene und mneh- rere bisher noch ganz unbekannte Arten, z. B. ein prächtiger großer weiblicher Condor, zwei wundershöne Flamingos und zwei sehr seltene shwarzköpfize Schwäne. Außerdem enthält sie an fünstehalöbhundert Jusckten Und einige seltene Reptilien und Conchylienz unter lestern zwei ausgezeichnet {ne Exemplare E echten Venuëmuschel. Alle Gegenstände find sehe gut ers alien. / — Den amtlichen Ermittelungen zufolge, sind im Jahre 1334 in der Stadt Magdeburg, mit Einschiuß des Militairs, Überhaupt 529 Paar getraut worden, und 1699 Kinder (853 Knaben und 8246 Mädchen), worunter 216 uneheliche, geboren. Todtgeboren wurden 54 Knaben und 41 Mädchen. Gestorben sind 821 Personen männlichen und 739 Personen weibiichen Ge- \cHlechts, zusammen 1560 Personen, von welchen 3 ein Alter von 90 Fahren und darúber erreichten. Es sind hiernach 139 Personen mehr geboren als gestorben. Die Bevölkerung der Stadt beträgt nach der neuesien Zählung, die Garnison nicht mitgerechnet, 41,501 Seelen.
Kunst - Nachrichten.
Die Ausgrabungen von Pompejt fahren fort, an {hdnen und merkwürdigen Wandmakereten ergiebig zu seyn.- Das vorzüglichste Kunsiwerk dieser Art, dessen Entdelung man den leyten Monaten verdankt, ist eine 25 Fuß hohe stehende Leda, welche den Schwan
liebkoi; dieses Gemälde soll alle scit den leßten vier Fahren in.
Pompeji ans Licht getretene ähnliche Werte in Zeichnung und Far- benpracht übertreffen. Es bcfindet fich iu dér sogenannten Casä de” Capitelli colorato auf der Straße der Fortuna. Fn einem benach- barten Hause, welches nach einem dort gefundenen Bilde das Haus des Dädalus zu heißen pflegt, befindet sich eine größere Composition, welche bei untergeordnetem Kunfiwerth durcl lhre sehr reiche und merkwürdige Darstellung Aller Augen auf sich zieht. Es ist das
figurenreihe Bild einer Jagd, welche gegen Eber und Büffel : -- tet ist, und nach einer aus dem Orient mehrfach berichteten mit Hülfe gezähmter Löwen und Tiger geführt wird. Mit ® ch mit diesen und ähnlichen intere».
dauern vernehmen wir zuglei
_ ‘
- ita \ Zit =- ili,
M.
ten Notizen, daß die Sorgfalt, die man solchen kosibaren und
gänglichen Ueberresten des bildenden Alterthums s{uldi
Strenge, mit welcher man. ihre Benußun
bewacht, f
g ist, bi ortwährez
rústig vorwärts, und liefern, wenn auch in etwas manieritten Zeich:
nungen t jener neu entdeckten, und von Tag zu Tage neuer
l e gewärtigen Denkmäler; in größerer Vollständigkeit steht die Be kanntmachung jener, wie der ähnlichen früher entdeckten, Weg Gcmálde dem Vernehmen nach noch immer von Herrn
Zahn zu erwarten, welcher mit seltenen Vergünsii Aufenthalt zu Neapel und Pompeji hauptsächlich zu
gen und sonstigen Kopicen der Pompejanischen Wandgemäl
nuten fortfährt.
star veréleinerten Maßsiabs, manche shäßbare Abbildun
Berei
Proi ci ungen se
“nachsteht. Jndeß gchen die bekannten Hefte des Museo Borbouie, : l c fl l é ;
a CeoTae D
urhzeihn
_ Meteorologische Beobachtung. Morgens e Abends j
1835. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.
2. Februar.
Luftwärme | — 0,5 ° R.4- 2,8°R.|+ 3,0" R. Thaupunkt |— 2,0 ® R.|—_ Dunstsättg.| 88 pCt. 75 pCt. Wetter ……| neblig. trübe. Wind ._W. W. Wolkenzug| — Q
81 pCt. trúbe. W.
Nach einmalige Beobachtung,
D
Luftdruck. 341,7 3""Par./339, 0 s ’Par.|338, 9 6 ‘’ParfQuellwärne 7,09, 0/7 °R.|+ 0,5 o Rslufwärme 1,1 P" Bodenwärme 2,0%. Auédünst. 0/023", Niederschlag 0, 0 0j,"
—
n de zu 1. S
Aus Ruvo in Apulien wurde bereits vor mehreren Monat, die Entdeckung eines Grabmals mit Griechischen Wandmaleteiy berichtet, deren genauerer Beschreibung wir entgegen sehen.
Amtlihe Nachrichten.
Kronik des Tages.
Des Königs . Majestät haben in Folge der neuen Justiz- Organisation im/ Großherzogthum Posen zu Miktgliedern des Ober-Appellationsgerichts zu Posen: die Ober - Appellationsgerichts- und Geheimen Justiz - Räthe Bdck und Wolfff, den Landgerichts - Direkcor und Geheimen Justiz-Rath Dr. Hevelfe, den Ober: Appellationsgerichts - Rath Fhomaszy k, den Ober -Landesgerichts- Rath Gad, die Ober- Yypellationsgerichts - Räthe Lehmann und von Kurcewski, die Ober - Landesgerichts, Räthe Cöôster und Born, den Ober-
Berliner Börse. Den 3. Februar 1835.
|Zf.|Brief|Getad.l
St. - Schuld - Sch, 1005 (1005 1 Ostpr. Pfandbr. Pr. Engl. Obl. 30. 971 | 965 Pomm. do, Prüm. Sch.d.Seeh. 632 | 631 j Kur-u. Neum. do. Kurm. Obl, m. !. C. 1004 | 992 f Schlesische do, Neum.lInt.Sch. do, =— [100 f Rkst.C.d.K.-u, N. Berl. Stadt - Obl. 1005 [1001 1 Z. Sch. d.K.-u.N. Königsb. do. -- | 987
Elbing. do. — | 982 j Holl, voliw. Duk. Dauz. âo. in Th, 384 | 38 Neue do. Westpr. Pfändhr. — [1018 j FriedrichsVor .. Grofsshz. Pos. do. 1027 | — {Disconto
Wechsel-Cours.
N
t de | de de da e e | de ae
Amèterdäm
dito Hamburg
dito London Paris Wien in 20 Kr Augsburg . . „., Breslau Leipzig Fraukfurct a. M. WZ Petersburg Warschau
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 it. 2 dit. 2 Mt. 2 hit. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch Kurz
swürtige Börsen. Amsterdam, 29. Januar, Niederì. wirkl. Schuld 55. Kanz-Bill. 25. 445 Amort. 95.
315 7818:
30 275 j Antwerpen, 2. Januar. 32 27. Guebhard -—. Frankfurt a. M., 31. Januar, Oesterr. 52 Metall. 101 10015. 45 935. v93f- 12 245 241 Bank-Actien 1574. 1572. Loose zu 100 G. 215}. Anl. 957, —. Hoil. 58 Oblig. v. 701 528 Span. iteute 4245 —. i’ aris, 58 Rente 107: 45. 38 do. 427. 39 274. Ausg. Span, Schuld 15.
Span. 57 44.
1832 98 971.
28. Januar.
Kbönigiiche Schauspicie.
Mittwoch, 4.- Febr. Im Schauspielhause: Die Geschwlil
(Dlle. Kíara Stich: # Der Hirsch, Schauspiel . Blum von Theodor
Schauspiel in 1 Akt, von Göthe. ríane, als: Gastrolle.) Hierauf:
Abth., nah dem PYuea di Sabbionéla, von C Der grúne Domino, Lustspiel in 1 Akt,
(Dle. Bertha Stich: Pauline, Dlle. Klara Stich:
Gastrollen.)
Billets zum Parquet und. den Parquet- Logen sind !
Im Schauspielhause: Corona Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth. , nach einer alten Novellt
mehr zu haben. : Donnerstag, 5. Febr.
E. Raupach.
Mittwoch, 4. Febr.
A
Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Zettel. (Preu/s. Cou M 2 [Brf Ï
1063 1062 106
171 181 i315
Appellationsgerichts - Rath von Topolóki, den Ober- Landes- gerichts - Rath Mesb6ke, den Ober : Appellationsgerichts - Rath
ausleutner, den Ober- Landesgerichts- Rath Meyer und den bisherigen Landgerichts-Rath Fischer;
des Ober-Landesgerichts zu Posen: jen Ober - Appellationsgerichts - Rath Fromholz, den Ober- M andesgerichts- Rath Ebmeyer, den Ober- Appeliationsgerichts- Wah von Chelmi i, die bisherigen Landgerichts- Räthe Gäde “Wind Culemann, den Justiz-Rath Lette und die bisherigen "Whndgerichts- Räthe von Forestier und Rdöscherz m des Ober-Landesgerichts zu Bromberg: 1M den Landgerichts - Direktor, Geheimen Justiz-Rath Dr. Neige-: haur, den bisherigen Landgerichrs-Rath Krause, den Land-
=Wind Stadtgerichts- Direktor und Kreis - Justiz-Rath Roseno, =When Justiz-Rath Flessing und den bisherigen Landgerichté- Kath von Kurnatowski
| Brief.
| 1411 1402 81
e
1027
Preuss. Präm.-Sch. 62g.
Kdönigkädtisches Theater. Zum erstenmale wiederholt:
—|
52 do; 10011, Aus. Schuld 1j Russ. - 99. Vestei 994. Preuss. Präm.-Scheine 1125. do 45 Aul. 100g. Span. 35
Zins! 15. Córtes 39,
G10 es C
J’art, - Oblig. 139 627. o, Poln. Loosé il 32 do. perp. 254 —.
77. 15. 52 Neap. 94. 20. 55 219 Holl. 54. 90.
hat er cs doch gut gemacht! . Lustspiel in 3 Akten, nah
Englischen Idee für die Deutsche Bühne bearbeitet von V Hierauf: Der Hagelschiag, Lustspiel in 1 Akt, von A, vom Y Maria Tudor, Drama ín s von M. Tenelli. Hähnel kann die 2 Die bereiis gelösten bleiben zur heutigen Vorstellung gültig, oder kann dek V
Donnerstag, 5. Febr. nach dem Franz.- des Victor Hugo, Wegen Unpäßlichkeit der Die. „Norma‘’ nicht gegeben werden.
dasúr bis 6 Ußr Abends in Empfang genommen werde.
Markt-Preise vom Getraide. Berlin den 2. Februar 18325. Zu Lande:
15 Sgr; große Gere 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf; Rthlr. 6 Sgr. 3 P Pf
Weizen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. , auch 1 M éleine O f./ auch 1 Rthlr.; Hafer 26 Sgr. 3 M
21 Sgr. 3 Pf. ; Erbsen 1 Rhlr. 25 Sgr., auch 1 Rthly. 23 Sg
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Sgr. und 1 Nthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Nthlr.
auch 1 Nthlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rthic. 6 Sgr.
1 thlr. 5 Sgr.; Hafer 22 Sgr 6 Pf.; Erbsen 1 (shlechte Sorte) 1 Kthlr. 17 Sar. 6 Pf.
Sonunahend , den 31, Fanuar 1835.
Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch
Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf./ auch 15 Sgr.
E A E E L E E E R ———_
Redacteur Cocte!t.
Rtoir., auc 1 Rb! lr. 13 Sgk. 9 3 Pf thlr. 08
6 Rthlr.; der E
Gedrudcft bei A. W. Hay!
Preuss, Ou
‘g Mari,
: zu bestimmen und resp. zu ernennen Allergnädigst geruht. Des Königs Majestät haben den bisherigen Justiz-Rath Siegfried zum Ober: Landesgerichts-Rath und Mitgliede des M ber : Landesgerichts zu Marienwerder zu ernennen geruht. 2 Se. Majestät haben geruht, dem Direktor der Akademie des u landbaues zu Moegelin, Gutsbesißer Thaer, den Charakter ei- es Landes - Oekonomie - Raths Allergnädigst zu verleihen und das daruber ausgefertigte Patent Allerhdchstselbst zu vollziehen. Des Königs Majestät haben geruht, dem bisherigen Ober- M Amtmann Lezius zu Frankenfelde den Charakter eines Amts- Raths Allergnädiast zu verleihen und das darüber sprechende
Patent Allerhöchstselbst zu vollziehen.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Großherzogl. Hessi- she General - Major, außerordentliche Gesandte und bevollmäch- tigte Minister am hiesigen Hofe, Fürst August zu Sapyn- MWittgenstein-Berleburg, von Darmstadt.
Abgereist: Der Kammerherr, Geheime Legations - Rath, außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kd- niglich Großbritanischen Hofe, Freiherr von Bülow, nach London. :
Â
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 28. Jan. Se. Majestät der Kaiser haben dem Geheimen Rath und Senator Besobrasoff den Weißen Adler - Orden verliehen und den General - Adjutanten , Baron Geismar, an die Stelle des General-Adjutanten Krassowski k, der Kränklichkeité halber auch von seinen anderen Functionen auf ein Jahr lang beurlaubt ist, zum Commandeur des 6ten Jnfan- terie-Corps ernannt.
Die Wirklichen Staatsräthe Degay, Direktor im Justiz- Ministerium, Poludenski, Ehren - Vormund des Pupillen - Raths in Moskau, Schukoff, Civil-Gouverneur von Tschernigof, Mo- hilewski, Civil-Gouverneur von Poltawa, Peschtschurof, Civil: Gouverneur von Pskoff, und von Schröder, Civil-Gouverneur wn Witebsf, sind zu Geheimen- Rätheti befördert.
Der Etat der Generalität, der Stabs- und Ober - Offiziere von Corps der Wege- Communicationen ist unterm 29. Novem- ber v. J. von Sr. Majestät bestätigt worden. Dieses Corps wird derngemäß nun aus 3 General-Lieutenants, 18 General- Majoren, 23 Obersten, 31 Oberst - Lieutenants, 46 Majoren und
M % Capitainen bestehen.
Der Oberst Pazowsfi 1, Commandeur der in Abchasien stehenden Truppen, ist zum General- Major ernannt worden.
Da der Russische General - Konsul in Triest, wirkliche Staatsrath Coronelli, am 28. Oktober v. J. mit Tode abgegan- gen ist, so haben Se. Majestät den bisherigen Russischen Vice- Konsul daselbs, Grafen Cassini, zum Konsul ernannt.
Der Hofrath Komowsfi hat für die Sr. Majestät über- reichte, von ihm ins Russische überseßte Geschichte der alten und neuen Literatur von Friedrich von Schlegel von Sr. Majestät dem Kaiser, a{s Anerkennung seines Verdienstes, eine goldene Tabatière zum Geschenk erhalten.
Die Gesammtzahl der Ehrenbürger ist seit dem Manifest vom 22. April 1832, durch welches diese Klasse von Bürgern ins Da- seyn gerufen wurde, bis auf 352 herangewahsen. Davon be- finden sich 53 im St. Petersburgischen, 85 im Moskauischen
ouvernement, 17 in Liefland und die übrigen in anderen Pro- vinzen des Reichs.
Der Diligencen - Anstalt ist gestattet worden, sih auf dem Wege von Moskau bis Kiew (über Tula) und von St. Pe- teróburg bis Kauen (über Dúnaburg), gegen Leistung der ge- sesmäßigen Zahlungen, der Postpferde zu bedienen, und man steht daher der baldigen Einrichtung der Diligencen auf den be- sagten Post-Coursen entgegen.
Zur Beförderung der andi esdase in der Krimm soll es versuchsweise 3 Jahre lang erlaubt seyn, Kameele von dort durch die Häfen des Schwarzen und Asowschen Meeres und der Do-
Allgemeine
aats-
eitung.
Ea E t K R
Jas m e a: —————— n —: — e
nau und über die Bessarabische Landgränze ins Ausland aus-
zuführen, gegen einen Zoll von 2 Silber- Rubeln für jedes Kameel.
Odessa, 13. Jan. Seit drei Tagen is die hiesige Rhede vom Eise wieder frei, und auch das in den beiden Häfen noch übrige Eis ist hon mit Wasser bedeckt. Es sind vorgestern und gestern 9 befrachtete Fahrzeuge von Konstantinopel hier ange- Fommen.
Das hiesige Journal enthält eine Uebersicht über den Handel von Odessa im verflossenen Jahre, worin namentlich darüber Klage geführt wird, daß der Getraide: Handel in Folge des Mißwachses in: den südlichen Provinzen von Rußland noch immer darnieder liegt, auf den doch Odessa’'s Wohlstand sich hauptsächlih gründe.
Am 3ten d. hat sich die Donau mit Eis bedeckt, und ist die Schifffahrt auf derselben unterbrochen worden.
Frankrei,
Paris, 28. Jan. Der Moniteur enthält eine Königliche Verordnung vom 22. Jan., nah welcher die zur Deportation und Einkerkerung verurtheilten Personen in die Citadelle Doul- lens im Departement der Somme eingesperrt werden sollen.
Das Journal des Débats enthielt gestern einen Artikel úber das Russisch - Französische Liguidations- Geschäft, worin sich folgende ungeschickte Aeußerung befand: „Das Beste, was in dieser Sache geschehen kann, ist, daß man si gegenseitig quittirt, und daß Frankreich unter der Bedingung auf seine Reclamatio- nen verzichtet, daß Rußland dasselbe thue. Hier unsere Gründe : einmal sind wir überzeugt, daß, wenn nach einer jahrelangen Li- quidation Rußland sich als unser Schuldner erweisen sollte, es uns nicht bezahlen würde; zweitens aber sind wir noch mehr überzeugt, daß, wenn wir etwas schuldig seyn sollten, kein Mini- sterium es wagen würde, der Kammer den Vorschlag zu machen, an Rußland, als den Repräsentanten und Erben Polens, auch nur eínen Sou an Entschädigung zu zahlen. ‘/ — Daß eine solche Meinungs - Aeußerung nicht ungerügt bleiben konnte, ließ sich voraussehen. Jm heutigen Renovateur llest man Folgen- des: „Also wenn man Euch schuldig ist, wollt Jhr Euch nicht bezahlen lassen, und- wenn Jhr s{chuldig seyd, wollt Jhr nicht bezahlen? So etwas s{chämt Jhr Euch nicht zu drucken? Was sind denn in Euren Augen Teeue, Rechtlichkeit, Ehre? was die Heiligkeit der Verträge? Wie is es möglich, daß man sih mit einem so entschiedenen Cynièëmus über Alles, was dem Men- schen theuer ist, hinwegseßen kann! Wenn Jhr versichert, Ruß- land werde Euch nicht bezahlen, so_ ist dies ein Schimpf für eine Regierung, um deren Allianz Jhr Euch doch bewerbet. Zugleich aber auch ist es ein Geständniß Eurer eigenen Ohnmacht. Wenn Rußland Euch eine rechtmäßige Forderung nicht bezahlen wollte, so wäre dies ungerecht und unredlich von seiner Seite; aber es wäre eben so shwach und feigherzig von Euch, wenn Jhr dar- auf verzichtetet.“/
Dem Constitutionne\ geben die Ereignisse in Madrid zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Die Haltung der Stadt- Miliz scheint sehr ungewiß gewesen zu seyn; sie hat sih sogar, wie man versichert, geweigert, Feuer zu geben, und man kann nicht daran zweifeln, daß ein mehr oder weniger großer Theil jener Miliz und der Einwohnerschaft mit den Jnsurgenten sym- pathisirte, oder wenigstens durchaus nicht geneigt war, gegen dieselben zu marschiren. Der beste Beweis sür diese Behaup- tung ist das traurige Abkommen, dem man sich unterworfen hat, indem man den Aufrührern vollkommene Ainnestie mit den krie- gerishen Ehren bewilligte. Wenn auch in den offiziellen Berichten gesagt wird, daß man den Aufrühßhrern auf hre in- ständigsten Bitten Pardon gewährt habe, so steht es doch nicht weniger fest, daß im Gegentheil sie es gewesen, die die Bedin- gungen vorgeschrieben, und eine Amnestie gefordert, aber nicht als Gnade erlangt haben. Wir brauchen nicht erst besonders auf die ernsten Folgen aufmerksam zu machen, die aus jener Thatsache in einem Lande entstehen können, wo die militairi- schen Jnsurrectionen immer eine so große Rolle gespielt haben. Wenn wir von der Anhänglichkeit der Spanischen Armee an die Sache der Königin weniger überzeugt wären, wenn wir den Geist der Disziplin ‘und die Geduld des Spanischen Soldaten weniger genau kennten, so müßten wir fürchten, daß die Armee in jenem unseligen Abkommen eine dem Aufruhr gegebene Er- muthigung erblickte. - Die Nothwendigkeit, Und eine dringende gebieterishe Nothwendigkeit kann allein das Betragen des Mi- nisteriums entschuldizen; aber diese Nothwendigkeit muß es be- weisen, und bis dahin muß die dffentliche Meinung sich haupt- sächlich an den verantwortlichen Minister, d. h. an Llauder hal- ten, der, den glaubwürdigsten Zeugnissen zufolge, in dieser gan- zen Sache eben so viel Ungeschicktheit als Unerfahrenheit gezeigt hat. — Nach der Si6ung, die in dér Prokuradoren - Kammer stattgefunden hat, ist leicht vorauszusehen, daß Llauder nicht mehr lange Zeit am Ruder bleiben wird. Die schon vorher gegen ihn vorhandene Opposition wird furhtbare Argumente aus den blu- tigen Unordnungen vom 18ten d. shdpfen, und es ist nicht wahr- scheinlich, daß Llauder in diesen Kämpfen von seinen Kollegen sehr lebhaft unterstúst werden wird, die er selbst, wie man sagt, aus dem Conseil hat vertreiben wollen.“
Die Gazette de France sagt in ihrem Berichte aus Na- varra: „Die Christinos verbreiten das „Gerücht, daß eine von Lorenzo befehligte Kolonne die Karlisten bei Salvatierra oder Estella geschlagen hätte, und daß Jturralde getödtet worden sey.“ Diese Nachricht is selbst nah der Aussage des Spanischen Konsuls völlig ungegründet. Sie können ihr daher kühn wider- sprechen. Die Angelegenheiten gehen fortwährend sehr gut in Navarra. Die Armee Christina's ist der Entmuthigung und der Jndisciplin preisgegeben.“
Der Herausgeber des „National‘/, Herr Rouen, und der Herausgeber der „Estafette//, Herr Boulé, sind gestern Vegen eines für die Person des Königs beleidigenden Zeitungs-Artikels
von dem hiesigen Assisenhofe in contumaciawm, jener zu 2jähriger
Berlin, Donnerstag den 5«a Februar
Haft und einer Geldbuße von 10,000 Fr., dieser zu der Hälfte dieser Strafe verurtheile worden.
In einem Privatschreiben aus Navarra heißt es: „Don Zabala, General: Intendant der Armee des Don Carlos, is durch Sagastibelza ersest worden. Dieser Chef genießt jeßt in Folge seines Benehmens im Bastan - Thal die ganze Gunst Zumalacar- reguy's. griffe gegen Elisondo gemacht hat, ist unter die unmittelbaren Befehle des Ober-Generals der Karlisten-Armee berufen worden. Jturralde ist nicht ganz in Ungnade gefallen, aber man ist mit ihm unzufrieden. Man beklagt sich, daß er den mehrmals er- wähnten Transport nah Pampelona durchgelassen“ habe, ohne den Versuch zu machen, si dessen zu bemeistern. Sarasa hat das Kommando seines Bataillons verloren, und ist nach Zugar- ramurdi verbannt worden. “‘
Nach der Sentinelle des Pyrenées ist Herr Etchever- ria, Bruder des Präsidenten der Junta von Navarra, der seit einiger Zeit in den Gefängnissen von Bordeaux verhaftet war, nah dem Jnnern Frankreichs gebracht worden.
Großbritanien und JFrland.
London, 28. Januar. Folgendes sind, dem Courier zu- folge, diejenigen Mitglieder der jeßigen Verwaltung, die bei den Parlaments-Wahlen durchgefallen sind: Sir Charles Rowley, Sir George Cocfburn und der Ritter von Kerry, 4 Maurice Fib6gerald, alle drei Lords der Admiralität; Herr G. Dawson, Secretair der Admiralität; Sir George Mur- ray, General-Feldzeugmeister; Sir Edward Owen, Secretair des Feldzeug - Amts; Herr Planta und Sir A. Grant, Mit- glieder des Ostindischen Bureau's; Lord Tullamore, Kammer- herr. Diesen fügt jenes Blatt noch Herrn Stuart Wortley und Lord Eliot hinzu, welche für den Fall ihrer Erwählung zu Un- ter-Staats-Secretairen designirt gewesen seyn sollen.
Dem Courier zufolge sind nunmehr die Resultate sämmt- licher Wahlen, mit Ausnahme von 6, bekannt. Von 652 Mit- gliedern schreiben die Reformer, nach dem bekannten Grundsate, daß sie Alle, die in der vorigen Session mit den Whigs gestimmt, als die Jhrigen ansehen, sih 402 zu. Noch sind die Wahlen für die Grafschast Roß und fär die Orkney: Jnseln nicht bekannt ; auch für die Grafschaften Wexford und Mayo in Jrland sind noch Mitglieder zu ernennen, doch sollen die Reformer an diesen Orten sichere Aussicht auf Erfolg haben. Jm Ganzen haben die Schottischen Burgflecken und Städte, deren Wählerschaft eigent- lih erst durch die Reformbill ins Leben gerufen ist, eine sehr entschiedene Opposition gegen die Minister an den Tag gelegt, obgleih die Oppositions- Blätter behaupten, daß man es von Seiten. der. Tories. an Mitteln aller Art nicht habe fehlen lassen, um den Reformern den Sieg zu erschweren: ein Vorwurf, den indessen die Tories ihren Gegnern zurükgeben. Jn Hoch-Schott- land soll dor Herzog v. Gordon, einer der mächtigsten Aristokraten des Landes, Alles aufgeboten haben, um den Obersten Leith Hey, eines der angesehensten Mitglieder der liberalen Partei, zu verdrängen, aber alle seine Bemühungen mißlangen. Unter den leßten Jrländischen Wahlen ist noch die für Kerry zu erwähnen, auf welche die Re- gierung besonderes Gewicht gelegt, weil sich daselbst Hr. Fißge- rald, einer der Lords der Admiralität, gemeldet hatte, welcher den Titel eines Ritters von Kerry führt, indem sein Haus seit Jahrhunderten große Besizthämer in jener Grafschaft hatte, die von seinen Vorfahren ohne Ausnahme im Unterhause repräsen- tirt wurde. Er is indessen von John O'’Connell, Sohn des Agitators, und Hrn. Mullins, ebenfalls einem Anti-Unionisten, verdrängt worden. Außer ihm und Sir G. Murray sind noch 9 andere hohe Ministerial-Beamte durch die Wahlen vom Un- terhause ausgeschlossen, und man glaubt daher, daß die Minister sich genöthigt schen werden, mehrere Unter- Staats - Secretair- Posten durch andere Personen zu beseßen, die Siß im Parla- mente haben, um die Veranschlagungen der einzelnen Verwal- tungszweige vertheidigen zu können.
“ Bei den Jrländischen Wahlen ist es, wie shon erwähnt, schr unruhig hergegangen. Die Bevölkerung des platten Landes steht allenthalben unter den Waffen, niht aus Widerseßlichkeir gegen die Behörden, sondern aus Parteigeist. Die blutigsten Händel fanden unter den verschiedenen Parteien statt. Aus Ar- magh, der Residenz des Primas von Jrland, 25 Stunden von Dublin, schreibt man, daß zwischen dieser Stadt und Moy Handlungen des Vandalismus in den Dörfern begangen worden. Zu Anahag - Bog wurden mehrere Häuser verheert und ein- eâschert; eine Person soll dabei ermordet worden seyn. Die rtillerie von Charlemont und die Besaßkung von Ar- magh haben Befehl erhalten, sich nah den umliegenden Städten zu begeben, um während der Wahlen dort zu bleiben. Zu Anahag - Bog scheint die katholische Par« tei die Oberhand zu haben. Die Nachrichten von Charlemont aeben eine traurige Vorstellung von dem Zustande ‘des Landes. Da die Bewohner der Fleen und Land - Gemeinden Anahag, Kilmore, Knock-County und Tullyguinigan hörten, daß einige den Obersten Verner, welcher sh von Armagh nach Tullygui- nignan begab, begleitende Personen gegen Katholiken Unfug be- gangen hätten, kamen sie des Abends, mit Flinten, Sicheln und Schaufeln bewaffnet, zusammen und griffen alle diejenigen an, welche sie auf der Straße von Charlemont trafen und für Proc testanten hielten. Die Protestanten und Orangisten vereinioen sih ihrerseits, so daß man die größten Exzesse befürchtete. Auf mehreren Punkten haben Feuersbrünste stattgesunden. Jn Bel- fast sind sogar mehrere Häuser heruntergerissen wor*,en, und die Protestanten haben eine katholische Kapelle demziirt.
Als Zeichen der den Konservativen gün{igen Stimmung des Landes führen die ministeriellen Blätter, außer dem bei den Wah- len im Vergleich zu dem vorigen YHarlamente erlangten Zuwachs von 103 Mitgliedern, die starke Opposition an, welche die kon- servativen Kandidaten bei einzelnen Wahlen den Radikalen, zum Beispiel den Herren Hume und O'’Connell, entgegenzustellen ver- mochten, und dann das Durchfallen einiger Repealer in Jrland,
wie der Herren O'Connor und N. O'Connell, einiger angesehener
Sein Bataillon, das so viele Anstrengungen und An- -
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