1835 / 37 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Fnland.

Berlin, 4. Februar. Heute fand hieselbst die funfzig- jährige Dienstfeter des Königl. Da R Dien von Vtaegemann statt; denn am 4. Februar 1785 trat er in den Königl. Staatsdienst, indem er als Auskul- tator bei der Regierung p Königéberg in Preußen (gegenwär- tig Ober-Landes - Gericht) verpflichtet wurde. Die mannigfalti- gen Dienste eines so hochverdienten Geschäftsmanns deuten wir am besten durch eine möglichsst furze Angabe derselben an; ihr überall anerkannter Werth, ihre tiefgewurzelte Wirkung kann durch. Worte nicht bezeichnet werden. Geboren am 7. No- vember 1763 zu Vierraden in der Ukermark, wo sein Vater Pfarrer war, kam er nah dem frühen Ableben seiner Aeltern, 10 Jahr alt, auf das hiesige Schindler’sche Waisenhaus in eine sehr strenge Disziplin; aber au schon in dieser Anstalt wurden seine Geistesgaben und sein Fleiß vor andern Mitschälern unter- schieden, noch mehr aber auf dem Gymnasium zum grauen Klo- ster, das er, mit den rähmlichsten Zeugnissen begleitet, im Jahre 1782 verließ und die Universität Halle bezog, wo er sih zwei Jahre dem Studium der Rechtswissenschaft widmete. Dann wandte er sich nah Königsberg in Preußen, wo er Hoffnung hatte, durch seinen Oheim mütterlicher Seits, den nachmaligen Präsidenten von Gossow, zweckmäßiger zu den Geschäften anges leiter und rascher gefördert zu werden. Ein halbes Jahr darauf wurde er Justiz -Kommissarius, bald hernach Kriminal - Rath bei dem dortigen Kriminal- Kollegium und endlich General - Landschafts- Spndikus. Dieses le6tere Amt war es, das ihn in größere Berühruag mit allen Klassen von Straatsbürgern brachte, dem Adel, den Gutsbesisern aller Art und dem Kaufmannéstande. Aber in diesem- Amce erlangte und entfaltete er auch die Ge- chäfts- Gewandtheit, den praktishen Blick und die allgemeine Uebersicht, die ihn bald überall bekannt und geschäßt machten, und wovon auch die Kenntniß zu der höhern Staats - Verwaltung ge- langte, So En es deun, daß der Staats - Minister v. Stein seine Augen auf ihn richtete, als er im J. 1806 der Königl. Bank eine andere Organisation und einen höôheten Kreis für ihre Ge- schäfte zu geben trachtete. Er nahm den an ihn ergangenen Ruf ais Königl. Kommissarius der Bank und Wirkl. Geh. Ober: Finanz- rath an. Aber in welche verhängnißvolle Zeit der Beginn dieser neuen, umfassenden Thätigkeit fiel, ist unnöthig, ins Gedächtniß zuräckzuführen. Genug, er folgte der Königlichen Familie in den Jahren 1806 und 1807 nah Preußen, fand aber auch in dieser Lage gleich die würdigste Anerkennung und Beschäftigung bei den damals die ôffentlichen Angelegenheiten führenden hôchsten Staats, Beamten, v. Hardenberg und v. Stein. Mit dem Lebtern kam er im Frähjahr 1808 nah Berlin, um die Befreiung des Landes vom Feinde zu erwarten; in gleicher Absicht im Hei bste dessel- ben Jahres mit dem Minister Grafen von Gd6 ebenfalls nach Berlin Und von da nach Erfurt. Jn den Kriegs: Jahren 1813 und 1814 begleitete er den Staats - Kanzler Fürsten von Harden- berg nach Paris, London und zu dem Wiener Kongreß, und eben so im Jahre 1815 wieder nah Paris als vortragender Nath in allen die Verwaltung des Jnnern bétreffenden Angele- genheiten. Diese hohe und wirfsame Stelle hat er auch in den Friedens- Jahren bis zum Ableben des Staats - Kanzlers, und demnächst unter dem Hrn. General der Jnfanterie und Geheimén Staats-Minister Grafen von Lottum, bekleidet, und seit 1815 hat er, man könnte ohne Uebertreibung sagen, von Jedermann geehrt und geliebt, in unserer Mitte gelebt. Wie Se. Majestät der Köd- nig das Verdienst eines so ausgezeihneten treuen Staatsmannes geehrt, bezeugen das ihm zu Theil gewordene eiserne Kreuz 2ter Klasse und der Rothe Adler-Orden 2ter Klasse mit dem Stern; wie ihn auch die fremden Staaten achteten, der ihm verlie- hene Kaiserl. Russische St. Annen - Orden * erster Klasse. Heute als am Tage seines funfzigjährigen Wirkens als Staats- mann erschienen im Laufe des Vormittags Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und Jhre Königl. Hoh. die Prinzen Wilhelm (Sohn Sr. Maj.) und Friedrich, so wie Se. Hoh. der Herzog Karl von Meck- lenburg, Lebterer als Organ der sämmtlichen Mitglieder des Staats- Raths, an der Spi6e einer glänzenden Deputation desselben, ferner die Herren Staats-Minister, die Generalität und die höheren Civil: Beamten, zur Beglúckwünschung des Jubilars in dessen Wohnung. Mittlerweile lief auch ein in den gnädigsten Ausdrücken abgefaßtes Allerhôchstes Kabinets-Schreiben ein, begleitet von den Insignien des Rothen Adler: Ordens erster Klasse mit dem Eichenlaube, den Se. Maj. der König dem Jubilar an seinem heutigen Ehrentage als Anerkenntniß seiner mannigfachen Verdienste um den Staat zu verleihen geruht haben. Das Königl. Staats-Ministerium überreichte erze große aus der Werkstätte der hiesigen Porzellan-Manufakeur 'hervor gegangene, reich vergeldete Porzellan-Vajse, die auf der ei- nen Sezre den Genius der Dichtkunst, begleitet von einem auf- schwebendent Adler, der einen Lorbeerzweig trägt, auf der andern Borussia, welcher ein Cenius den Becher der Begeisterung dar- reichr, zeigt. Von Seiten des hiesigen Magistrats fand si eine De- pucation ein, die dem Jubilar den auf Pergament geschriebenen Ehren- Bürgxerbrtef der Stadt Berlin, in einem Pracht-Umschlage mit silberner Kapsel, überreichte. Die ‘Königliche Akademie gemein- nüßbiger Wissenschaften zu Etfart hatte das Diplom als Mit- glied dieser gelehrten Gesellschaft eingesandt, das dem Jubilar durch den 'Geh. Staats- und Justiz-Minister Hrn. v. Kampb

Hardenberg, zu seiner den Seiten waren Trophäen von Waffen und Fahnen und darauf die Büsten Gneisenau's, S arnhorsi's, York's auf

General - Lieutenants von Wißleben, als des ältesten Anführers eines Detaschements freiwilliger Jäger, den waren der Geh. Justiz-Rath Bode, der Major v. Molt ère erwählt, war die Begrüßung .des hochverehrten Gastes Übertragen worden. Hr. De. Gedife verlas nah her?ömmslicher Weise den Aufruf des Königs: tem Zuruf den ersten Toast auf das Wohl Sr. Majestät des Kd- nigs und des gesammten Königlichen Hauses aus, Volkslied angestimmt ward. Geheimen Staatsrath v.

in seinen Kriegs- Gesängen befindliche Gedicht:

Aufruf am 3. Februar“‘“ gesungen worden, nahm ster das Wort, rühmte die ters und Staatsmanns und der eigenthümliche Charakter der vaterländischen Geschichte der neueren Zeit sey, so daß es nicht befremdlih erscheinen fönne, Trophäen nicht allein die Geses-Sammlung der Jahre 1810 bis 15, sondern auch die sánge v. Staegemanns, mit dem verdienten Lorbeer geschmückt, aufgestellt zu sehen. Hofrath Förster dem Herrn v. Staegemann im Namen der Frei- willigen einen Kranz und einen Pokal mit der Jnschrift: „Es soll der Sänger mit dem König gehen, Sie beide wohnen auf der Menschheit Höhen !‘/ Herr v. Staegemann dankte mit herz- licher Erwiederung und sprach in einer kurzen Anrede an die Freiwilligen des Jahres 1813 die feste Ueberzeugung aus, daß es bei solcher Gesinnung der Väter dem Könige und dem Va- terlande nie an Söhnen fehlen werde, Gut und Blut zum Opfer zu bringen. Wohl des Vaterlandes ‘/ wurde von s]tiz-Rath Bode und der, „dem Andenken der Gebliebenen und Verstorbenen‘ gewidrnete von dem Major v. Molière ausges braht. Die alten Kriegslieder zu hren Blüchers, | Gneisenau's, Lü6ow's und anderer Helden jener Zeit wurden mit erneuter Theilnahme gesungen , der Nacht.

hiesigen Universität, praktischen Arzt und Operateur Dr. Emil Isensee, Geographiae et Statistices medicinalis, zinijchen Welt - Charte, die goldene Medaille für Verdienst um Kunst und Wissenschaft zustellen zu lassen geruht.

14A

Excellenz, als Präsidenten der Akademie, zugestellt ward. Auch das hiesige Stadtgericht beglückwünschte denselben durch eine De- putation. Der Rektor der hiesigen Universität, Herr Professor Steffens, erschien im Namen derselben, um dem Jubilar, nebst dem Glückwunsche der Universität, die Anzeige zu überbringen, daß die philosophische Fakultät ihn zum Doktor ernannt habe. Aber auch die Geburtéstadt des Gefeierten hatte den Tag nicht vergessen, an welchem ihr Landsmann vor 50 Jahren in den Staatsdienst ge- treten war; und so erschien denn eine Deputation des Magistrats von Vierraden, die dem Jubilar den Ehren - Bürgerbrief seiner Vaterstadt überbrachte. Vorzüglich überrascht wurde derselbe schon früh Morgens durch das Erscheinen der Herren Kurato- ren des hiesigen Schindlerschen Waisenhauses, die ihm einen Auszug aus dem Receptions- Buche dieser Anstalt, in welcher, wie oben erwähnt worden, Herr von Staegemann seine erste Erziehung erhielt, überreichten, und von den Alumnen der An- stalt, welche eine vierstimmige Cantate zum Lob desselben sangen, begleitet waren. Mittags fand bei dem Herrn Geh. Staats- Minister und General der Jnfanterie, Grafen von Wylich und Lottum Excellenz, dem Gefeierten zu Ehren, ein glänzendes Diner statt, welches Se. Königl. Hoheit der Kronprinz mit seiner Gegenwart beehrte, und an dem auch Se. Hoheit der Herzog Karl von Mecklenburg Theil nahm. Bei der Tafel wurde die Gesundheit des Jubilars von Sr. Königl. Hoh. dem Kronprinzen ausgebracht. Zu morgen haben die Freunde und Verehrer des Gefeierten ein Festmahl im Jagorschen Saale veran- staltet, über welches wir uns eine nähere Mittheilung vorbehalten. Gestern feierten hierselbst die Freiwilligen vom Jahre 1813 den zwei und zwanzigsten Jahrestag des Königlichen Auf- rufes. Das Fest erhielt ‘diesmal eine erhöhte Bedeutung da- durch, daß der Herr Geheime Staats-Rath v. Staegemann zur Vorfeier seines funfzigjährigen Dienst- Jubiläums demsel- ben als Gast beiwohnte. Glänzender als je vorher war der Ja- gorsche Saal, in welchem das Mittagsmahl stattfand , decorirt, da diesmal Künstler aus dem Kreise der Freiwilligen, insbeson- dere die Herren Gerst und F. Gropius, unterstà t von Herrn Glaß, die Ausschmückung übernommen hatten. n der, der Tafel des Präsidiums gegenüberstehenden Wand sah man in Gothischen Nischen sämmtliche Figuren, welche sih auf dem Volks- Denkmal des Kreuzberges befinden. Jn einer größeren Nische darunter stand, mit goldenem Lorbeer geschmückt, die Büste Sr. Majestät des Königs, ju seiner Rechten die Büste des Fürsten inken die des Fürsten Blücher. Zu bei- errichtet der einen, auf der anderen die von Bülow, Kleist und des Herrn aufgestéllt, Zu Vorsiben- der Doktor Gedike und und dem Hofrath Dr. Förster

„An Mein Volk‘/ und brachte unter begeister-

worauf das

Der zweite Toast galt dem Herrn taegemann. Nachdem sodann das, ¿Des Königs Hr. Dr. Fôr- Verdienste des hochgefeierten Dich- machte darauf aufmerksam, wie es

daß sie wesentlich einen poetischen Jnhalt habe,

neben den Kriegs- historischen Erinnerungen und Kriegs - Ge-

Am Schlusse seiner Rede überreichte Herr

welche bereit wären, Der Toast: „, Auf das dem Herrn Geheimen Ju- Scharnhorst's,

und das Fest loß ers spät in

Se. Majestät der König haben dem Privat - Docenten bei der

für die Ueberreichung seines Werkes: Elementa nova und einer großen medi-

tale.

Niederl.

Auswärti

ge Börsen.

Amsterdam, 30. Januar.

wirkl. Schuld 55,

58 do. 10013,

Kanz-Bill. 254. 448 Amort. 952, 312 7885,

997. Preuss. Präm.-Scheine 1121. do 48 Aul. —,

32 273.

Span. 58 441. Belg. 98. Darmst. 257. 261.

Poln. 1391, Engl. Russ. 10314.

Cons. 35 915. Span. 27#. Cortes 542. Port, 913. Engl. Russ, 1081. Columb, 3282,

Bras. 834.

. Lond. 1012. Bank-Assig. 126.

5g Met. 1834 5731.

Ausg. Russ. 9),

Antwerpen, 29. Januar.

35 27.

Hamburg, 2. Februar.

Portug. 88.

Hope in Cert. 984. Preuss, Präm -Sch Schatz-Oblig. 98. j

London, 27. Januar.

Mex. 41

Guebhard —. Zinsl. 151, Cortes zu

St. Petersburg, 28. Januar.

L Hamburg 912. F

Silber -

55 do. (1831 u. 32) 98.

Wien, 30. Januar.

10013.

Rub.

45 935. Bank-Actien 1293. Neue Anlei,

Donnerstag, 5. Febr.

Saluzzo, E. Raupach. Freitag,

exécutée par Mr, Lafont. 3) die en 1 acte. cuté, par Mr. Lafont. die en 1 acte,

Sonnabend, 7. Febr.

Königlihe Schauspiele.

6. Febr.

Jm Schauspielhause : Schauspiel in 5 Abth. , nach einer alten

; Jm Opernhause: Fernand in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. (Hr. meister wird in der Rolle des

Jm Schauspielhause :

Corona, Novelle,

Cortez, 04 Han

Telasko wieder auftreten.) Dernier Concert, donné Par Lafont, premier- violon des cours de France et i Le spectacle se composera de: 1) L’oncle rival, vandeih, 1 ácte. 2) Souvenirs d’Edelmone et Otello, A nouvelle sur des motiss de l’opéra de Rossini. CompPush d n La suite d’un bal masqué, co 4) Noaveau solo brillant, ( 5) Robert le diable, vaudeville pa Le spectacle sera terminé Par une en fantaisie et variations sur des motifs favoris de: La de Portici, composées et exécutées, par Mr. Lafont. Jm Schauspielhause : male: Sohn oder Braut, Lustspiel in 1 Akt, von Georg Harn Hierauf: Der Kardinal und der Jesuit, möôdie in 4 Abth., von E. Raupach.

de Jug

grande fal

COmMPosé et oi

Zum eis

historische Tragi.ÿ

Im Konzert-Lokale des Schauspielhauses : Subscriptions9

Königstädtisches Theater. Geist Lumpacivagabunhy

Donnerstag, 5. Febr. oder : Das liederliche Kleeblatt, Z 6. Febr. Die Kreuzfahrer, von Koßebue. (Mad. Birch Pfeiffer : Die

Freitag,

Der böse

auberposse mit Gesang in 3W Schauspiel in 5 Wi Aebtijsin, als Gastroly

Neueste Nachrithtren.

Paris,

gestern Abend von dem führten Se.

Es heißt, daß der Gra Reise nah London antreten

29. Jan.

werde.

Der General Graf Sebastiani,

Der Pa

Jnkulpaten von der Anklage fre Anklagestand versest.

Der heutige Moniteur sicht von den Operationen des Es sind danach vom 1. Oktober bis zum 30. Dezent incl. 1) 3220 Fr. 4zproc. Rente für 71,557 durcchschnittlich zu dem Pari- Course; Rente für 293,875 Fr. 48 Cent, 84 Cent.; endlich 3) 171,608 Fr Fr. 60 Cent., also durhsch kauft worden. Nachrichten von der S wurde Elisondo noch immer mando Sagastibelz

schafter in London ernannt worden ist, nicht weiß, ob er diesen Posten anneh hierher am 25sten d. M. durch A Mändungen gekommen.

irshof hat gestern

Ausg. Span. Schuld

Der Fürst von Talleyrand wurde y ) Könige empfangen. Maj. den Vorsi6 im Minister-Rathe.

f ‘Pozzo di Bergo am 7ten k. M|

Gestern Mit

der zum diesseitigen Y von dem man jedoch ti

2)

50. 3

nehmen wird, ist auf der R 1! Aix im Departement derx Rhvi Er wird heute in Paris erwartt, 16 vor sein Forum gewi igesprochen, und 4 Ander

publizirt die gewöhnliche Uh Tilgungs - Fonds

im lesten Qu

Fr. 99 Cent,, d 12,662 Fr. 4

also durchschnittlich zu 928 r. 3proc. Rente für 4,4444 nittiih zu 77 Fr. 70 Cent. ai

panischen Gränze vom 22sten zus(z von 2000 Karlisten unter dem ü a’s belagert; indessen hatte das Feuer t nachgelassen, da die in Etchalar gegossenen Kanonen sich all brauchbar erwiesen hatten.

Privat- Briefen aus M selbs wieder die vollkommen Das Journal de l? tigten Picard (dessen unlängst auch in der wähnt worden) zum dritten Male gelungèn fängnisse zu entkommen. Heute {loß 5proc. Rente 107. 5proc. Neap. 94. 15. 5proc. Span. Rente 42 Cortes 412.

adrid zufolge, soll am 20a! ste Ruhe geherrscht haben. Aisne berichtet, daß es dem bil

Staars - Zeitutg

sey, aus dem 0

Er saß diesmal in Laon.

proc. Rente 77,0 7, 3proc. do, 1

15, 22proc. Holl. 55, 10 Redacteur Cottel. EE S A Ea S Tit du 2 ra.

Gedruckt hei A. W. Hay.

Bekanntmachungen.

Wenn die biesigen Fabrikanten Friedrich Gustav Oehlschläger und Leopold Friedrich Methlow, welche ihr Fabrifgeschäft früher unter der Firma: Wilje- mars Vellschläger et Comp., und zuleßt unter der Firma: Oehlschläger et wlethlow geführt haben, unter eventueller Cessions: Erklärung um Einleitung eines gerichtlichen Diskussions- Verfahrens zum Zweck eines mit ihren Creditoren zu treffenden Accords, nachgesucht haben , und solchen Behufs, so wie für den Fall des nicht zu bewirkenden Vergleichs even- tuell zur Erdfnung des förmlichen Concurs-Verfah- rens nachstehendes Proclama erkannt worden: Als werden alle diejenigen, welche an die genannten Fa- brifanten Friedrih Gusiav Oehlschläger und Leopold

erd

25. März d.

(L. S)

die gur gütlichen Aufgreifung dieses Debitwesens zu nenden Vorschläge sich zu erklären, unter dem Rechtsnachtheil , daß sie widrigenfalls durch die am iy J. in dfentllcher Diät zu publicirende Präclusiv- Erkenntniß mit ihren Forderungen und Ansprüchen gänzlich werden präcludirt und resp. als einwilligend in die Vorschläge werden angenommen werden. Zugleich wird hierdurh zur Kenntniß ge- bracht, daß der Kae Hannödversche Consul, Kauf- mann Gustav Feiedr tor für die Ochlschläger-Methlowsche Debitmasse in- terimistisch besiellt worden is Stralsund, am 16 Januar 1835. Verordnete zum Stadt-Kammergericht.

Bande (in 6 Heften) des

Vollständigen Handbu

von Der. C L. Gloger

erlischt der bisherige Subscriptions-Pre mét Ablauf des Monat Janu und gilt dann nur

ch Altvater hierselbst als Cura-

¡zelne Exemplare is demnach vom Febr. Prels des ersten Bandes 524 Thlr. 9 Wir machen alle Freunde

C. W. Grosfurd. L dieses ausgezeichnete

Friedréch Methlow und namentlich auch an das zu

hrer Fabrik gehörige, in der Heiligen Geist- Straße unter Lili. B. No, 44 bierselbsi belegene Haus, For- derungen und Anseruce zu haven vermeinen , hier- durch geladen, solche in einem der auf den 29. Fa- nuar, den 19. Februar und den 13, März d. J ; Nachmittags 3 Uhr, vor dem Stadt-Kammergericht angeseßten Liquidations - Terminen gehörig anzumel- den, auch in dem dritten der gedachten Termine über

Eine

Apóotheke-Verkauf. Aug. S privileg. Apotheke in einer volkreichen und belebten KreisstadtNiederschtesiens ist à 26,000 Thlr. zu verkaufen.

Anfrage- und Adress-Bureau der Haupt - und Residenz- Stadt Breslau

ders aufmerktsam.

In Berlin vorräthig Nr. 62, neben der Poft.

Rosa- Walz Neueste Compos von Johann Strauss.

Wo? sagt das

(altes Rathhaus).

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Literarische Anzeigen.

Erldschender Subscriptkons- Preis. Von dem nunmehr vollständig escbiciére 1ften

chs

der Naturgeschichte der Vögel Europa's 2c,

is von 4 Thlr. ar 1835,

noch als Parthiepreis bei 5 auf einmal bestellten Grim le

Fúr cein- d. F. ab, der

der Ornithologie auf Werk hierdurch noch beson-

chulz & Comp. in Breslau hei L. Hold, Königsostraße

C N ition 1

Ausgaben erhalten: Pianoforte

Tiedge’s sämmtl.

ind

band 5 Thlr., si Buchhandlung J. A. List,

sein.

in Ber

E.

So eben habe ich aus Wien, jedoch nur in nigen Exemplaren, die ersten Abdrücke folgeab

Strauss, J. Rosa-Walzer. 765 Werk, H

à 108

derselbe f. Pianos. zu vier Händen à N derselbe f. Violine u. Pianoforte à 18 derselbe für 3 Violinen und Bass à 184 derselbe für die Guitarre derselbe für die Flöte derselbe f. d. ganze Orchester à 1 Thir. 1048 Der Druck wird ununterbrochen forigeselth in einigen Wochen werde in grolser Anzahl zu haben Berlin, den 2. Februar 1835. ; T. Trautwein, Breitestrasse No)

à 10s à 0s

n alle obigen Aus

Herder's sämmtl. Werke, 60 Bde. (Stil gart, Cotta’ sche Buchhandlung ) Hlbfrzbd. 175 Thlr. ; Prachtband“ 194 Thlr

Werke, 10 Bde y

1833 ) Roh 33 Thir. ; Hlbfezbd. 42 Thlr.; Prod

siets vorräthig in der

Roh 14 Thl

lin, Burgstr. N

Schall Veatyy Span, 52 „W

eine 1h Ÿ

359 Kop,

A Gand

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

10 Holl. 27 E 944, 50 l j T. Belg, yj

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den Geheimen expedirenden

General- Post - Amts-Secretair, Hofrath Nern s, zum Ober-

ost: Direktor in Tilsit zu ernennen und die Bestallung Aller- hdchstselbst zu vollziehen geruht. i ;

Se. Majestät der König haben, den bisherigen Kammerge- ricts-Assessor Augustin zum Justizrath und Mitglied des und Stadtgerichts in Frankfurt a. d. O. zu ernennen geruht.

E. Majestät der König haben dem Gutsbesizer Anton von Karsnicki zu Chlewo, im Regierungs-Bezirk Posen, die Rettungs - Medaille mit dein Bande zu verleihen geruht.

Abgereist: Der General - Major und Commandeur der 12ten Landwehr - Brigade, von Braunschweig, nah Neisse.

Zeitungs-Nachrichten. A u sland.

Rußland.

Der Hamburger Korrespondent enthält nachstehendes Schreiben aus Moskau voin 15. Januar: „„Jn den ersten Tagen des November traf der als einer der Haupt - Urheber und thätigsten Lenker der legten Polnischen Revolution hinlänglich he?annte Landbote Vincenz Niemojewski, dessen durch richterliches Erkenntniß gefälltes Todes-Urtheil von Sr. Maj. dem Kaiser zu lebenslänglicher Haft gemildert wurde, hier ein. Er hatte die Reise von Warschau in seinem eigenen Wagen, ohne Fesseln und nux in Begleitung eines Polizei - Officianten zurückgelegt, und war reichlich mit Gelde und allen seinem Stande angemessenen Bequemlichkeiten verschen. Da Hr. Niemojewski einige Tage nach seiner Ankunft erkrankte, so wurde seine Weiterreise auf unbestimmte Zeit verschoben. Er erhtelt eine bequeme Wohnung und jede ärztliche Hülfe, die sein Zustand erheischte, auch versorgte ihn der hiesige, durch seine menschenfreundlihen Gesinnungen hlannte General-Gouverneur, Fürst Galißbin, mit Büchern, und Juke überhaupt, in Uebereinstimmung mit den ihm in dieser Hinsicht von der Regierung zu - Theil getvordenen Befehlen, durch wohlwollendes Entgegenkommen das Drüäckende seiner Lage zu mildern. Aber weder die schonende“ Behandlungs- weise, welhe ihm zu Theil geworden, noch die Hülfe der besten Aerzte vermochten es, seine Lebenstage länger zu fristen, und er verschied nah einem kurzen Krankenlager im Laufe des vorigen Monats, Kurz vor seinem Ende hatte er von einem hiesigen Geistlichen, der ihm mildtrdsiend zur Seite stand, die heiligen Sacramente erhalten. Jn den leßten Stunden seines Lebens vertraute Hr. Niemojewski einem hier sich befindlichen Polen, Namens Proszynsfi, ein offencs \ch{ristlihes Bekenntniß aller ijm bekannten Umtriebe an, und ermächtigte ihn, dasselbe der Re- gierung mitzutheilen. Vor mehreren seiner früheren Bekannten und Landleute, denen die Erlaubniß, ihn zu besuchen, ertheilt worden war, ließ sich Herr Niemojewski in Ausdrücken der tiefsten Reue über seine Mitwirkung an den ungläcklichen Ereignissen ver- nehmen, deren leiht vorherzuschende Folgen die größten Trüb- sale über sein Vaterland verhängten. Wohlunterrichtete Perso- nen versichern, daß die von Herrn N. am Rande des Grabes gemachten Aussagen von der höchsten politischen Wichtlgkeit seyen, indem sie alle bigher noch unbekannt gebliebenen gehei- men Umtriebe der Polnischen revolutionnairen Partei / vor und nah dem Aufstande, in und außer dem Lande entschleierten und der Regierung die Mittel an die Hand geben, ihrer ferneren Entwickelung kräftig entgegen zu wirken.“

Frankrei.

Yaris, 29. Jan. Gestern arbeitete der Kdnig mit dem Getetal-Jntendanten der Civil-Liste, und ertheilte darauf mehre-

y ren Mitgliedern der Deputirten-Kammer Privat- Audienzen.

Ein hiesiges Blatt sagt: „Der Graf Pozzo di Borgo erklärt ganz ofen, daß ihm seine Abberufung völlig unerwartet gekommen, und sehr {merzlich sey. Dies is uns ein sicherer

élveis, daß er schon lange darum gewußt hat und sehr zufrie- den damit ist.‘/ | |

Lord Cowley hat die Vorbereitungen, die man im Engli- Aa Gesandtschafts:-Hotel zu seinem Empfange machte, einstellen

en.

Die leßte Si6gung der medizinischen Akademie ist fast eben so bewegt gewesen, wie eine politische Versammlung, und zwar bei Gelegenheit eines Schreibens des Ministers des dffentlichen Unterrichts, in welchem er die Akademie befragt, ob sle es fúr iweckmäßig halte, daß ein homöopathischer Lehrstuhl errichtet und ein Hospital bestimmt werde, worin die Kranken ausschließlich auf homdopathische Weise behandelt würden. Darüber erhob sich nun eine ungemein lebhafte Diskussion; die meisten Aerzte sind hatärlih Gegner des homdopathischen Heilverfahrens , und ihr Eifer wird dadurch noch erhdht, daß die Homdopathie in allen großen Städten Frankreichs, aber namentlich in Lyon und Paris, außerordentliche Fortschritte maht. Ueber das Gutachten der

kademie verlautet noch nichts.

Ueber die (gestern erwähnte) abermalige Entweichung des berüchtigten Picard enthält das Journal de l’Aisne folgende Details : ¡Picard ist in der Nacht vom 24. zum 25. Jan. aus dem Gefängnisse von Laon entsprungen. : aus Paris befand er sich in einem Gefängnisse, ‘aus dem die “ntweichung ganz unmöglich ien; : aber alle seine Gedanken Zaren auf das „einzige Ziel gerichtet, die strenge Wachsamkeit kiner Hüter abermals zu täushen. Am Sonnabend Abend um l Uhr fam dex Gefangenwärter, der ihn immer von zwei zu

B erl

Seit seiner Rückkehr |

n, N d

ersz E D T R E A A A Sd P27? D E E S S I i T T S" rgR earuena E N, P E E O El R E Tr N A N M08 itr 2-12 TOE E A E c:

zwei Stunden besuchte, zu ihm, und fand ihn auf seinen Stroh- sat hingestreckt; ader bei {seiner Rückkehr um 1 Uhr war «der Vogel ausgeflogen. Diese Entweichung is ein neues Zeugniß der Beharrlichkeit und Kühnheit Picard's. Mit einem Stücke Holz, dem einzigen Werkzeuge, das er zu seiner Verfügung hatte, gelang es ihm, in die 3 Fuß dicke Mauer seines Gefängnisses eine Oeffnung zu machen und dadurch in ein anstoßendes Ge- fängniß zu gelangen. Dort durchbrach er ebenfalls die Mauer, wodurch er eine nah den Hof hinausgehende Oeffnung erhielt, und so, an einer Dachrinne herunterrutschend, glücklich entkam. Seine Geistesruhe dabei war so groß, daß er sih noch den Spaß machte, sein Hemde an der Dachrinne aufzuhängen und darutiter mit Kreide seinen Namen mit der Bemerkung an die Wand zu schreiben, daß er sich auf drei Monate entferne.“ Diesesmal hat aber Picard seine Freiheit nicht lange genossen. Er is am 27. in einem Dorf: unweit Laon von mehreren Waldhütern ergrisfen, und wieder in sein altes Gefängniß ge- bracht worden, wo seine Schlauheit wahrscheinlich mit neuen Sicherheits: Maßregeln zu kämpfen haben wird.

Aus Lyon schreibt man vom 25. Januar: „Vorgestern zwischen 10 und 11 Uhr Abends näherten sich mehrere Perso- nen der an einer Ecke des Stadthauses aufgestellten Wache, un- ter dem Vorwande, sie zu fragen, wie viel Uhr es sey. Gleich nachdem die Schildwacke geantwortet, und die Personen sich entfernt hatten, fühlte dieselbe an mehrerea Stellen* des Bauchs und der Brust den Schmerz von Brandwunden. Nach seiner Rükkehr in die Wachtstube gewahrte der Soldat, daß seine Uniform überall, wo er den Schmerz fühlte, feucht war, der durch 2 Apotheker angestellten Untersuchung fand si, daß die Flüssigkeit, die man wahrscheinlich in dem Augenblick, als die Schildwache antwortete, auf sie geschleudert hatte, Scheide- wasser oder Salpetersäure war.“

Die Gazette de France sagt: „Die Nachrichten aus dem Königl. Hauptquartier reichen bis zum 18. Jan. Don Carlos stand zu, Gollano. ‘Zumalacarreguy hatte seine Truppen Kan- tonnirungen nehmen lassen.“

der Sentinelle des Pyrenées liest man: „Briefe aus Pampelona sagen, daß die Urbanos einen sehr thätigen Militairdienst thun, was einer großen Anzahl derselben ungelegen ist, besonders seit man fie ebenfalls zum Erschießen der Jnsurgenten braucht. Kürz- lih ließ. Mina mehrere Urbanos, die bei den Wachen, Appells und Revuen gefehlt hatten, rufen und fragte sie, aus welchem Grunde sie sich hätten einschreiben lassen, wenn sie sich weigerten, den ge- forderten Dienst zu versehen. Sée antworteten, da sie gezwun- gen worden, so wäre -ihnen nichts lieber, als ihren Abschied zu erhalten. Dreißig derselben erhielten hierauf ihre Entiassung. Es heißt, Mina sey von Neuem Frank, was die verbreiteten Ges rüchte über seinen Aufbruch und die Wiedereröffnung seiner mi- litairischen Operationen widerlegen würde. ‘/

In einem Schreiben aus Bayonne vom 26sten d. liest man in Bezug auf die Ereignisse in Madrid Folgendes: „Mar- tinez de la Rosa verhehlt mit großer Sorgfalt in seinen Depe- schen für Paris und London, daß man gegen den Posthof von dem groben Geschüße Gebrauch gemacht hat, während Llauder diesen Gebrauch übertreibt, um eincn Begriff von der Haltung seiner Truppen zu geben. Die Wahrheit ist, daß weder die Garnison, noch die städtische Miliz die mindeste Theilnahme für die eine oder die andere Partei bezeigten; denn sie wissen, daß, wenn Martinez nur fär einen optimistishen Redner gilt, Llau- der ein wahrhafter Verräther jeder Sache ist, für die er sich erklärt hatte.“

Jm Messager liest man: „Wie man uns versichert, soll gestern Abend ein Courier cingetroffen seyn, der Madrid am 20sten d. M. verlassen hat. Jn der Sißung der Prokuradoren- Kammer von diesem Tage soll man hauptsächlich die Frage an die Minister gerichtet haben, ob in dem Conseil wirklih von einer fremden Intervention die Rede gewesen sey. Der Gene- ral Llauder habe darauf freimüthig geantwortet, daß allerdings die Rede davon gewesen, und daß er selbst die Ansicht. ausge- sprochen habe, daß eine solhe Jntervention nothwendig sey. Diese Antwort soll eine lebhafte Aufregung in der Kammer und unter den Zuhdrern auf den Tribunen hervorgebracht ha- ben. Man fürchtete einen allgemeinen Ausbruch des Unwillens von Seiten der Madrider Einwohnerschaft. Die Regierung hatte von neuem die Garnison und die Urbanos unter die Waf- fen treten lassen; aber alle diese Maßregeln werden die Bewe- gung nicht verhindern kdnnen, weil die Armee, die Urbanos und die ganze Einwohnerschaft sh laut gegen die fremde Jnter- vention ausgesprochen haben. Die allgemeine Meinung is, daß Llauders und die Partei, welche gern Rückschritte machen môchte, da sie einschen, daß, wenn der Kriog in Navarra ein- mal beendigt ist, die Bewegung zu Gunsten der Revolution un- vermeidlih seyn würde, die Französische Jntervention nothwen- dig machen wollen, um in Spanien eine Armee zu haben, die nah Beendigung des Krieges die revolutionnaire Tendenz im Zaume halten könnte. Jn diesem Sinne is die Jntervention doppelt beleidigend für die Spanier. Daher wurden die Ernen- nung Llauder's zum Kriegs - Minister und jene des Generals Can- terac zum Kommandanten von Madrid als ein dem Französischen Einfluß gemachtes Zugeständniß betrachte. Dies mag falsch seyn oder nicht, es i die allgemeine Meinung. Die Ernennung Canterac’s mißfiel um so mehr, als sein Benchmen im Kriege Amerikas nicht ganz von allem Verdachte frei war. Ein Ab- kômmling einer Französischen ausgewanderten royalistischen Fa- mílie flôßte er den Soldaten mehr Mißtrauen ein, als selbst General Llauder. Diese Gesinnungen waren Ursache, daß am Tage des 18. Jan. , als er sih den insurgirten TrupFen zeigte, | diese seine Aufwallung benußten, um auf ihn zu schießen. Mittlerweile durchsireichen die Karlisten nah Gefallen das Land. | Minä giebt kein Lebenszeichen von sich, als um' Geld und Ver- | stärkungen zu fordern, die nie {nell genug nach seinen Wün- schen ankoinmen. Er beklagt sich über Ardouin, Toreno und übér Alles, was nicht das edle Metall nah Pampelona fließen läßt.

Die Natur selbst scheint sich gegen die unglückliche Königin er-

Bei -

klärt zu haben, denn kürzlich fiel der Bliß auf das Pulver-Ma- gazin von Lequeitio, wodurch 55 Mann der Garnison in die Luft flogen. Zum Glück befand sih das Dampfschiff zu San Se- bastian; man bediente sich desselben, um Munition und einige Urbanos dorthin zu bringen.“ Ó

Großbritanien und Jrland,.

London, 30. Jan, Der König ertheilte am Dienstage in Brighton unserem bisherigen Botschafter zu igl Lord Granville, eine Privat- Audienz, die eine geraume Zeit dauertà- Vorgestern hatte der Admiral Sir L. Halsted bei Sr. Mazestät Audienz. : L

Die Königin macht jest fast täglih, wenn es das Wetter erlaubt, in Brighton eine Fuß-Promenade; Jhre Maj. fäßre gewöhnlich bis zur Esplanade am westlichen Ende der Stadi, steigt dort ab und geht in Begleitung einiger Hof- Chargen das selbst spazieren. |

Die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria haben wieder den Palast zu Kensington bezogen. Eben daselbft wurds gestern der Herzog von Sussex, der am Dienstag sein 62ses Jahr vollendet Md von Shrewsbury erwartet.

Heute fcüh, gleich nah der Sißung des Gerichtshofes der Kings- Bench, legten der Herzog von Wellington, als Staats- Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, und Sir Edward Knatchbull, als Zahlmeister der Armeen, vor diesem Gericht ihs ren Eid ab. Sir Robert Peel leistete vorgestern in der Schatz- kammer den Eid als erster’ Lord des Schaßamtes und Kanzle'* der Schaßkammer, und Sir G. Murray, der General -Feldzeug- meister, so wie Sir Ch. Rowley, einer der Lords der Admi- ralität, legten den ihrigen an demselben Tage vor dem Bürge \chafts-Gericht ab.

gu dem Gastmahle, welches Sir Robert Peel am Dienstage den Kabinets-Ministern gab, war auch der Spanische Botschafter, General Alava, eingeladen.

Verschiedene Dissenter - Congregationen haben für lih dem Premier-Minister ihr Vertrauen zu der liberalen Politik der jebi- gen Verwaltung durch mehrere Beschlüsse kund gegeben, welche Ersterem durch die beiden Geistlichen M’Crea und Stuart zuges fertigt wurden. Sir Robert Peel hat darauf unterm lten d.

olgendes geantwortet :

F 4 Mitt Herr! Jch habe die Ehre, Jhnen den Empfang Jhres Schreibens vom 8. Fanuar anzuzeigen, wobei Sie mir ein Exemplar der Beschlüsse übersenden, welche durch eine Congregation, derew Vorsieher Sie sind, einstimmig angenommen wurden, und worin Sie jcde Theilnahme an deu vor kurzem in: ciner Dissenter-Ver- sammlung zu Birmingham ausgesprochenen Gesinnungen in Bejug auf die Regierung des Königs und auf die Art, wie die Abhúülfe= Maßregeln, welche von dieser Regierung ausgehen mbchten, von den Dissenters zu betrachten seyen, ablehyen Jch bin sehr erfreut über die in -Fhren Beschlüssen gegebene Versicherung, daß Sie ers die Absichten der Minister des Königs und ihre Maßregeln kennen lernew wollen, ehe Sie dteselbet verdammen, und vor Allem freut mich Fhre liberale Meinung in Betreff der herrschenden Kirche und derew innigen Zusammenhangs mit den wahren Juteressen der bürgerlichen und religibsen Freiheit in Frland. Zugleich muß ich icdoch ausdrüdck- lich bemerken, daß ich hinsichtlich der politishen Meinung, die Pri- vilegien, welche die Parlaments-Aïte vom Fahre 1829 unseren Rds misch-katholishen Mitbürgern verliehen hat, einzuschränken , völlig von Fhrex Ansicht abweiche, und daß s es als unerläßlich betrachtés das große Prinzip, welches in die Confstttution des Landes aufgenom men ist, Gleichheit der bürgerlichen Privilegien und bürgerlicher Fähigkeiten unter den Bekennern der Anglikanischen Kirche, den Ka=- tholifen s Le aufrecht zu erhalten. Fch habe die Ehre u. \. w. Robert Peel. i ;

: Herr Báríag gab am Mittwoch den Kabinets-Ministern ein

roßes Diner.

f "De Courter widerruft die Nachricht von dem Tode des Lord Panmure; es soll derselbe vielmehr auf dem Wege der Besserung seyn. j

Arns P ition von Theehändlern hatte gestern cine Uns terredung mit Sir R. Peel über die Art und Weise der Bes stimmung des Zoils vom Thee und über die üblen Wirkungen der jeßigen Zoll -Skala. ;

Der Ritter von RKerry, Herr Maurice Figgerald , ist aus Jrland hierher zurückgekehrt. Der Globe will wissen, es werde derselbe, da er bei der Wahl durchgefallen, nunmehr noch vor der „Eröffnung des Parlaments als Pair ins Oberhaus vers sekt wérden. |

Mit der Wahl des Herrn Steward Makenzie für die Graf- haft Roß und Cromarty, eines Reformers, aut den die liberale Partei die größten Hofnungen seßt, und unbedingten Gegners der Minister, sind die Wahlen bis auf eine auf der Insel Orkney beendigt. Die anderen 5 Gewählten, welche bein Abgang des vorigen Berichtes noch unbekannt waren, werden gleichfalls der Reform - Partei zugezählt, und so stellt sich das Verhältniß, nach der Angabe des Courier, jest folgenderma- ßen: Reformer: 407. Tories: 250. Majorität: 157, Uebrigens ift schon dfter bemerkt worden, auf welche Weise die

Blätter s{hweigen jeßt allmälig davon, und jenes ergiebige Thema ist nun durch die Foage über die Kirchen- Reform verdrängt, mit welcher sih jebr die raisonnirenden Artikel aller Blätter am meisten beschäftigen. Auch über die Wahl des prechers wird noch viel verhandelt, und zwar erhalten jest die Bemnühunger der Anti- Ministeriellen gegen die Wahl des Sir C. M. Suts ton dadurch mchr Konsistenz, daß sie sih alle vereint auf die Wahl eines einzigen bestimmten Kandidaten rihten. Bisher ‘schwankte man nämlich zwischen den Herren Littleton , Bernal und Anderen, weil Herr Abercromby, welcher die meiste “Ause sicht für sich e sh gegen die Annahme des hohen Amtes erklärt haben sollte. Heute aber theilt der Cour ier nachstehende Korrespondenz mit? s tgrtet Schkeiben des Lord John Russel an Hrn. Abercromby: © ,1Woburn Abtey, den 29, Januar 1835. Mein lieber Abercromby! Es that mir sehr leid, aus den vers schiedenen Unterhaltungen ,- die ih mit Fhnen hatte, ersehen zu

müssen, daß Sie so wenig Neigung haben, dem Wunsche mehrere

Oppositions-Blätter diese Majorität herausbringen. Die hiesigen.

M i A R 4 Br R P