1835 / 39 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

u fássenden Beschluß zu berathschlagen. Geliäißt auf ihr gutes Recht und ihre Würde, hat sie ni (h laubt, das U rer ârli- he Verfahren des Präsidenten Jackson sie veranlassen müsse, in ab- soluter Weise von einem Entschlusse zurückzukommen, der seinen Ur- sp-ung in einem Gesüble der Loyalität und des Wohlwollens für eine befreundete Nation hat. Wenn gleich. sie sh nicht verhehlt, wie sehr die von Washington ausgegangene Herausforderung die ohnehin schon großen Schwierigkeiten vermehrt hat, so sie nichts destoweniger entschlossen, von den“ Kammern die in dem Traktate vom 4. Fuli ausbedungenen 25 Mill. zu fordern. Zugleich aber wollen Se. Maj. Jhren Minister nicht länger der Unannehmlich- keit aussehen, eine Sprache wie diejenige hdren zu müssen, die am 1. Dez. geführt worden ist. Der Unterzeichnete hat daher den Be- fehl erbalten, nah Frankreich" zurÜckzukehren, und Herr Livin ston isi*von der Abfertigung dieses Befehls iu Kenntniß geseßt worden.“

Der hevtige Moniteur publizirt nunmehr das Gesetz, wo- durch eine Summe von 360,000 Franfkcn zum Bau eines neuen Sibunzs- Saales für den Pairshof bewilligt wird. Das Jour- nal de Paris bevorwortet dabei zugleih, daß dieser Bau dies- mal zaicht dem Mindestfordernden in Entreprise habe gegeben werden kdnnen, da derselbe durch die hierzu erforderlichen Förm- lichkeiten allzusehr PeCROa etl worden wäre. Die Regie- rung habe unter diesen Umständen den Bau 27 Professioniften anvertraut, die sih bei den ihnen übertragenen Bauten bisher Min durch eine große Beschleunigung derselben ausgezeichnet

teen.

Die Unter-Abtheilungen der Budgets-Kommission haben ißrc Präsidenten und Secretaire ernannt, und zwar: Für die Fi- nanzen, Herrn Calmon zum Präsidenten, Herrn Jacques Le- fèbvre zum Secretair; für das Innere und den Handel, Herrn Cunin- Gridaine zum Präsidenten, Herrn Duvergier de Hauranne zum Seccetair; für die Justiz, die auswärti- gen Angelegenheiten und den öffentlichen Unterricht, Herrn Prunelle zum Präsidenten, Herrn Vitet zum Sccretair ; für den Krieg, Herrn Passy zum Präsidenten, Herrn Gouin zum Secretair; für das Seewesen, Herrn Karl Dupin zum Prásid®aten, Herrn de la Pinsonnière zum Secretair.

Der Constitutionnel stellt einen Vergleich zwischen dem Zustande Frankreihs, wie er vor 6 Monaten war und wie er Jéai ist, an. „, Vor 6 Monaten“‘/, sazt dieses Blatt, „als noch Ler tiers - parti in seiner vollen Kraft dastand und die Zukunft unbedingt ihm angehörte, da schien die Sonne des Ruhms vnd des Glücks úber Frankreih. Das Land war ruhig, und es ist es jegt allerdings noch. Die Emeute, aus unseren Straßen verbannt, hat nicht aufs Neue ihr shreckendes Antliß erhoben. Haben aber die Gemlther wohl noch jenes geheime Vertrauen auf die Zukunft, das Allen eine Ahnung besserer Tage cinzufldzen chien?" Und is nicht, gleich wie in diesem Vertrauen, auf dem Alles beruht, auch in dem materiellen Gedeihen Schwanken und Seillstand eingetreten? Leidet niht der Handel un- ter der unbestimmten Unruße, die sch in die Gemüther eingeschlihen hat? Seufzt niht der Ackerbau unter dem niedrigen Preis der Produkte und unter dem Mangel an ‘feder Ermuthigung dieser so ergiebigen Quelle unseres Ge- werbfleißes? Hat es dey Gewalt an Andeutungen gefehlt, um ihr zu zeigen, wie sie und die öffentliche Meinung seit sechs *Nonaten si von einander entfernt haben? J die Erwählung des Herrn Salverte in dieser A, ist die Wahl der Herren Fiß- James und Garnier - Pagès nicht eine Thatsache, die laut geuug redet, und sehen wir etwa, daß, was sie sagen will, verstanden worden ist? Es ist bekannt, und die Adresse bezeugt cs, mit welchem gewissenhaften Gefühl ihrer Unabhängigkeit und ihrer Pflichten die Kammer vor dem Lande aufgetreten ist. Jhre Adresse versprach Frankreich eine an núblichen Geseßzen und nothwendigen Reformen reiche Sesssion. Das Ministerium erkavnte dies wohl und erschrak vor solcher Sprache. Allein es blieben ihm fünf. Monate, und dics reichte hin, um die neue Majorität, die sich so einig und kraftvoll entwickelte, zu des- organisiren und aufzuldsen, um alle die glänzenden Versprechun- gen der Adresse illusorisch zu machen, um endlich die Session, die erdffnet werden sollte, in ihrem Keime zu entkräften. Was ist daraus erfolgt? Nach jener traurigen Diétkussion über die motivirte Tagesordnung, durch die das Ministerium die Kam- mer in seine Bande schlug, müht sich diese Kammer nach allen Richtungen und auf alle Weise ab, um die Unabhängigkeit, der sie entsagt zu haben bereut, wieder* zu gewinnen. - Sie suckt sich zu reformiren , die vereinzelten Glieder jener edlen und patrioti- (hen, von dem Ministerium nach seinem Sinne zetstükelten Majorität der Adresse wieder zu vereinigen. Dies Werk aber ist mühsam und kann nur langsam gefördert werden. Bei den Bestrebungen, sich wieder zu gestalten, sch wieder einigermaßen zusammenzuknüpfen, verbrauht die Kammer Kräfte, die sle gegen die Minister hätte wenden können. Allein zum Ersaße dafür waltet auch in der Mitte des Ministeriums selb\|| die Uneinigkeit, die es in der Kam- mer mit vollen Händen ausgestreut hat. Selbst hundertmal un- einiger, als jene von ihr zerstükelte Majorität, konnte. es doch nur die Majorität trennen, die ihm gegenüberstand, nicht aber konnte es aus den vereinzelten Gliedern eine Majorität für sich usammenseben. Stark genug, zu vernichten, zu schwach, zu schaf- Ta ist es jelbst dem Gese der Desorganisation anheimgesallen, dem es alles unterwirft, was ihm naht. Jit es wahr, daß es keine Majorität giebt, fo kann man mit noch mehr Grund sa- gen, daß es kein Ministerium giebt. Nein! Dies Wesen, das man Ministerium nennt, dies Wesen, das ein Leben, einen Gedanken hat, es existirt nicht, hat seit dem 11. Oktober 1832 nicht mehr existirt. Wir sehen vor uns einzelne Männer, die eine ge- meinschaftliche Gefahr für einen Augenbli verbindet, die aber {nell wieder von stets abweichenden Jnteressen getrennt werden. Es giebt einen s Thiers, es giebt einen Herrn Guizot, und dann ei- nige Namen, die sih neben den einen oder den anderen {tellen ; aber ein Ministerium giebt es nicht, eben so wenig wie, Mini- sterielle:, Denn die Freunde des Herrn Thiers sînd niemals die des Herrn Guizot gewesen und die Vertheidiger des einen geben deshalb leiht und willig den anderen auf. Um das Ganze in wenige Worte zusammen zu fassen: Was erblicken wir im Ministerium? Jntrigue und Zwietraht. Jn der Kammer? Spaltung und Ungewißheit. Jm Lande? Unruhe und unbe- stimmte Furcht vor einer Zukunft, die sich noch vor sechs Mo- naten so {dn ankündigte.“ Scheint diese Ansicht von der gegen- wärtigen Lage düster zu seyn, sd fragen wir, ob sie wahr ist, und is sie wahr, \o fragen wir, wer sie veranlaßt hat?

Der General Desmichels, Kommandant von Oran, dem westlichen Theile der vormaligen Regentschaft von Algier, wird nach Frankreich zurückkehren, und der General Trezel, Chef des Generalstabes der Besazungs- Armee, an seine Stelle treten.

Großbritanien und Jrland.

London, 31. Jan. Der König hat dem Marine- Capitain Edmusid Lyons die Ritter - Würde und das Commandeur: Kreuz des ‘Guelphen- Ordens verliehen,

Der Herzóg von Sussex kehrte vorgestern von Wales nah dem Palast von Kensington zurück. Gestern Nachmittag stat- tete Se. Königl. Hoheit der Herzogin von Gloucester in Glou- cester - House einen Besuch ab.

Gestern wurde im auswärtigen Amte ein Kabinets - Rath gehalten, der drei Stunden dauerte. Í

Auch die Times glaubt, ungeachtet der bestimmten Ver- sicherungen der Französischen Blätter vön der defiritiven Ernen- nung des Grafen Pozzo di Borgo zum Russischen Botschafter am Hofe von St. James, daß derselbe nur mit einer besonderen und vorübergehenden Mission béauftragt scy, und daß der Graf Woronzoff ais bleibender Botschafter Rußlands nah London kommen werde.

Der Graf von Aberdeen kehrte gestern von dem Landsi6_

des Marquis von Salisbury in Hertshire hierher zurück; auch der Gtaf Jersey ist wieder in London angekommen:

“Der Marquis von Douro hâlt sich jet in Strathfieldsaye auf. Lord Charles Welleslcy, der zweite Sohn des Herzogs von Wellington, is von hier wieder zu seinem Regiment in Jrland abgere:st. Sein Vater, der Herzog, soll hm das Geld dazu verweigert haben, um eine Petition gegen die Rechimäßigkeit der N in Rochester, wo er durchfiel, vor's Parlament zu

cingen,

Herr Sutton, ein Bruder des bisherigen Sprechers des Unterhauses und Jnhaber einer Pfrunde von Westminster, ist mit Tode abgegangen. Ein Korrespondent der Times giebt bei dieser Gelegenheit den Ministern zu bedenken, daß sie, wenn auch jene Pfrúude nur 1200 ‘Psd. jährlich eingebracht habe, doch durch Einziehung derseiben, gerade weil der Jnhaber ein Bru- der des Sir C. M. Sutton gewesen, recht deutlich die Aufrich- tigkeit ihrer Versicherungen in Bezug auf die Kirchen - Reform zeigen könnten. 4

Herr G. Dawson bleibt, obgleih er bei der Parlaments- Wahl durchgefallen, doch Admiralitäts- Secretair und hat gestern vor dem Gerichtshofe der Kings-Bench den gebräuchlichen Amts: Eid abgelegt. i

Sir Edward Sugden, der neue Lord - Kanzler von Jrland, hat in Dublin monatsweise ein Haus gemiethet. Dies, meint

der Spectator, sehe nicht danach aus, als denke Sir Edward,

t ein kluger, weitsehender Mann sey, lange daselbst zu ver- weilen.

Der Brighton Gazette zufolge, sind: beim Grafen De Grey, seitdem er das Admiralitäts Amt bezogen hat, nicht we- niger als 600 Gesuche um Anstellungen eingegangen.

Die Herzoge von Hamilton und von Sutherland haben dem jekigen Ministerium ihre Beipflichtungs - Erklärung eingesandt. „Es werden daher“/, bemerkt die York Chronicle, „alle die- jenigen Mitglieder des Unterhauses, auf welche die beiden ge- nannten Herzoge Einfluß ausüben, ebenfalls das Ministerium unterstüßen. Dies vercit:lt die. Erwartungen der Opposition, wenn sie überhaupt jemals im Ernst gehegt wurden, daß sie im Stande seyn würde, sich der Wahl des Sir Charles Manners Sutton zum Sprecher zu widerseßen, ein Amendement zu der Adresse durchzubringen oder die Subsidien zu verweigern , welches die drei Maßregeln sind, durch deren: Vorschlag die Liberalen, ihrer Ankündigung zufolge, ihre-Macht erproben wollten. Wenn sie dabei beharren, so werden fle eine eklatante Niederlage erleiden.‘

Der Spectator sagt: „Wir. haben von Anfang an unsere Leser darauf vorbereitet, daß eine beträchtlihe Vermehrung der Tory-Miktglieder durch die Wahlen zu erwatten sey, und unsere vnerfreulichen Erwartungen haben sich in größerem Maße ver- wirklicht, als es für den Ruhm der- Redlichkeit und Thätigkeit der Reformer in England zu wünschen gewesen wäre, Jn Schotrland und Jrland, besonders aber in le6terem Lande,’ haben die Liberalen sh mehr und mit bessere Erfolge angestrengt; unser Verlust beschränkt sich fast allein auf England. ““

Der Quäker, Herr Pease, hat sich bci seiner Wahl in Sád: Durham auch als einen Gegner des jesigen Ministeriums kundgegeben. „Man hat geäußert,“/ jagte er unter Anderem, „daß die Umstände, unier denen das vorige Ministerium aufge- lô| worden, in GeHheimniß gehüllc seyen. Für mich niht. Das Volk von England fing an, scine Rechte zu behaupten und Ab- húife gegen das ihm zugefügte Unrecht, Abstellung von Mißbräu- chen und Reinigung aller verderbten Zustände zu verlangen. Darum wurde das vorige Ministerium aufgelöst.‘ Ec {loß mit der Versicherung, sih der jeßigen Verwaltung, welche jene Forderungen nichr bewilligen würde, aufs entschiedenste zu ipidersegzen.

Die Times pflichtet der Meinung eines ihrer Korrespon- denten hei, daß in den. Gotteshäusern der herrschenden Kirche der ärmeren Volks - Klasse gar zu wenig Plaß eingeräumt sey. „Es is unziemlih für das protestanrishe England“/, ‘sagt sie,

“¡daß es durch sein ausschließèndes und aristofrati\hes System

einen minder christlihen Geist an den Tag legt, als das fatho- lische Frankreih, Spanien oder sellst die pomphafte Hierarchie des Päpstlichen Roms. ““

Der Globe bemerkt, daß den jeßigen Ministern nicht das Verdienst zukomme, den Regents: Park dem Publikum, seinem längst gehegten Wunsche gemäß, geöffaet zu haben, wie der Stan- dard behaupte, und theilt zum Beweise cin Dankschreibén mit, welches das Kirchen-Kollegeum von Marpylebone unterm 29. Nov. v. J. an Sir J. Hobhouse für die durch ihn bei Sr. Maje- stát auszewirkte Erlaubniß zur Oeffnung dieses Parks gerichtet hatte.

Vorgestern fand in der London- Tavern eine Versammlung der Actionaire des allgemeinen Bergbau: Vereins statt, um einen Bericht der Direktoren zu vernehmen und erledigte Aemter neu zu beseßen. Da keine Zeitungs-Bericht-Erstatter dabei zugelassen wurden, so vermuthet man, daß der Zustand des Vereins nicht der günstigste sey. -

Der Plan, zwischen Bres und dem Hafen Wyre an der Westseite der Bai von Moreçcambe eine Etsenbahn anzulegen, findet viele Unterstúßung. und wird für die Stadt Preston, die mit ihrem dicht bevölkerten Manufaktur - Distcikt zusammen 350,000 Einwohner zählt, als sehr wichtig betrachtet, da in der Mündung des Wyre Fahrzeuge. von mehr als 300 Tonnen Last sicher vor Anker gehen können und der ausgebreitete Verkehr der Manufaktur: Distrikie pon Lancashivre dadurch sehr erleichtert werden würde, i

In Garraway's Kaffehaus wurden vorgestern 1466 Sack Wolle, wovon 1040 aus Neu-Süd-Wales, 87 aus Vandiemens- land, 34 vom Cap und die übrigen aus Odessa und anderen Ge- genden, zum Verkauf gebracht. Es zeigte sich viel Kauflust, und die Wolle ging fast zu so guten Preisen wie im, Oktober ab; von der besten Australischen Wolle wurde das Pfund mit 2" Sh. 4 74 Pece., von geringerer mit 1 Sh. 4 Pce. bis 2 Sh., von loser und unreiner mit 10 Pce. bis 1 Sh. 1 Pce. bezahlt. Die Wolle aus Vandiemensland war von geringerer Güte und ging zu 1 Sh. 5 Pee. bis 2 Sh. 1 Pce., die allershlehteste Sorte aber zu 8 Pce. bis 1 Sh. 1 Pce. weg. Die Wolle vom Cap

ten, so würde dies doch den Handel nicht von

und aus Deutscland verkaufte fi sehr gut. Die Woll:Ein

des vorigen Jahres hat die von 1833 beträchtlich überstiegen i mentlich die aus Australien und Vandiemensland; sie betr ; Schreiben y 136,150 Säcke, während im Jahre 1833 nur 120,680 Sig, hatte :

eingeführt worden waren. Die Times zeigt mit Bedauern an, daß Miß Cham

die Zis Pt Bts sich nre ihre Le Lage heute Nachmittag um 22 Uhr in der Straße des A derum genöthigt sche, öffentlih aufzutreten. „Sie beabsicht e v

sagt das genannte Blatt, ¡Zu Anfang des nächsten Monats qn e S iZlide Sena Ihr Talent, ihr unverdientes Unglück un idre kindliche Liebe werden gewiß Aufmunterung und Uny

Konzert zu geben.

stüßung finden.“ Mit dem Königlichen Schooner „Viper‘/ sind Briefe y

Zeitungen aus Lissabon vom 18ten d. M. hier eingegangen

Es wurden daselbst große Vorbereitungen zum Empfange }

Herzozs von Leuchrenberg und zu der Vermählungs- Feier g N lñlicherweise den

irofsen, welche legtere baid nah der Ankunft des Herzogs s finden solite. (S. Portugal.)

Niederlande.

as den Gesundheits-Zustand des Prinzen von Oranieh 4 enen. Sr. Königl. Hoheit im Fortschreiten sey.

Deutschland.

Hannover, 4, Febr. Jn der hiesigen Zeitung li man: „Einige Bewohner Harburgs glauben, daß es m sey,’ Harburg in einen Hafen umzuwandeln, welcher fähig, Seeschisfe aufzunehmen, und daß es so im Handel ein \y buhler Hamburgs werden könnte. Allein auch angenommen, \4 es der Hannoverschen Regierung gelänge, durch eine unge! Geldsumme die Säder- Elbe so auszutiefen, daß auf dersihg! kleine Schiffe von Hull und London bis Harbur gehen tiv amburg aj hen. Erstens würde fein Schiff sich der Gefahr und dem verluste einer Fahrt zwischen den Sandbänken des Köhlbrand ausseßen, wenn es nicht durch bedeutend hdhere Fracht enth digt würde. Ferner ladet ein Schiff, das nah Hambu bestimmt ist, auch Güter für Altona und Harburg; (h wer wird einem Schiffe, das allein nach Hardurg stimmt ist, Güter für Altona und Hamburg mitge Die Befrachtung der Schiffe würde also allein auf Waaren | Harburg beschränkt seyn; die Schiffe müßten daher auf ihrel| dung länger warten, und würden nicht so leicht Hoffnung haby Rúekfrachten zu erhalten, wie in Hamburg und Altona, } jeden Fall würde also die Fracht direkt nah Harburg hi seyn, als je6t úber t e nach Harburg. Man sehe dd Altona. Es hat alle Vortheile des (fon Fahrwassers, des § pitals, der guten Lage für Geschäfte, es- ist in jeder Beziehu ein freierer Hafen als Hamburg, besist Alles, was Harb nicht hat, und doch ist Altona nicht im Stande, Hamburg | stürzen, oder auch nur mit dem Zunehmen desselben glei Schritt zu halten. Die Jdee einer Rivalisirung Harburgs 1 Hamburg ist also ganz chimärisch.‘/

Portugal.

Lissabon, 17. Jan. Die Hof-Zeitung enthält d Programm der Feierlichkeiten, welche bei Gelegenheit der Ÿ kunft und Vermählung des Herzogs von Leuchtenberg satt findt sollen. Jn dem Augenblick, wo man das Schiff, auf den k Herzog fih befindet, von dem Leuchtthurm am Kap Roca t blickt, wird diese Nachricht durh den Lelegraphen nach Lissab gemeldet, worauf der Major- General der Flotte und ein Ku mexherr sich nach dem Fort St. Juliao begeden, um den Hei dort zu empfangen. Sobald Se. Königl. Hoheit auf dem Ù bei den Schiffswerften angelangt ist, wird ‘er von den F und den Schiffen mit der Königl. Salve begrüßt. Sämmlli Minister, Staatsräthe, Kammerherren und andere ‘Palast:Ÿ amte gehen dann an Berd, um den Ankommenden zu begrüß! Zhre Kaiserl. Majestät die Herzogin von Braganza wird st in Galla mit einer Kavallerie - Eskorte, nach dem Schiffe begeb! um ihren Bruder zu bewilllommnen und ihn zu seinem Besuch bei der Königin begleiten. Sobald das Königliche b folge bei den Schiffswerften angekommen ist, wird sich ihm Zte Jäger - Regiment, deren Oberst der Herzog ist, anschlih Bei der Ankunft im Palast Necessidades wird der Herzog der verwittweten Kaiserin bei der Königin eingeführt und i nah einem kurzen Aufenthalt an Bord des Schiffes zurü (# wenn das Wetter dies nicht erlaubt, nah dem Königlichen hause in Belem), und verweilt daselbst bis zum anderen À um 10 Uhr Morgens, zu welcher Stunde sich der Zug zur M mählung vom Palast Necessidades nah der Kathedrale ini wegung seßen wird. Die Soldaten werden auf den Sl} aufgestellt und überhaupt wird Alles ganz so angeordnet, with der Vermählung der Königin dur Procuration am 1, Di ber. Am Tage nach der Vermählung wird bei der Königin ihrem erlauchten Gemahl im Ajuda- Palast Cercle scyn, und! Neuvermählten, so wie die Herzogin von Braganza und Infantin Donna Jsabella María werden am Abend die F liánisce Oper im Theater San Carlos besuchen. Die Jns Donna Anna, Gemahlin des Marquis von Loulé, ist wahr|} lich deshalb in dem Programm nicht erwähnt, weil ihr Gel nicht von Königlicher Abkunft ist. —— Die Times beri in einem Schreiben aus Lissabon vom obigen Datum: * Kammern werden sh bestimmt am 20. Januar versamm Die Minister und ihre Freunde sind guter Laune. Die O sitions : Deputirten bereiten ihren Plan zum Angriss vot ? werden namentlich über die Einmischung der Regierung Munizipa!- Wahlen im Innern des Landes und über dit England ‘gemachte Bestellung von Unisormen, Schuhen und, deren Efsetten für die Armee und die Flotte (obgleich dit À

nisier Silva Carvalho und Freire das Gegentheil behaup

die eben so gut hätten in Portugal angefertigt werden kn Auskunft fordern. Dié Direktoren der Lissaboner ben bekannt geinacht,, daß ihre Bücher und Rechnungen 5 Juteressenten drei Tage lang zur Ansicht offen liegen. F Kommission der Deputirten-Kammer, welche mit der Untersu der nöthigen Regulirung der Wein - Ausfuhr: beauftragt is/ ihren Bericht abgestattet, der, wie ih hdre, sehr zufrieden ausgefallen ist. Vor mehreren Monaten meldete ich H daß zwischen Sir John M. Doyle und dem Brigade-Gtl Bacon ein Streit stattgefunden hatte. Jedermann glaubtt; Sache sey längst beigelegt, als am 15ten ‘die Einwohner Hauptstadt Zeugen einer empdrenden Scene wurden. Jn

‘einer von Sir J. Doyle der Deputirten - Kammer vorgelt

Petition, tvorin er gegen den Brigade- General Bacon und

Oberst Shaw von den Schottischen Füsilieren gewisse BelMstand

den erhob, wurden Beide von dem Kriegs-Minister zur suchung gezogen, und dies scheint die Ursache zu dem in 9

Dosselbe enthält die Versicherung, daß die Genesy/

Bark Win

reiben erwähnten Angriffe des Generals Bacon auf ? t S Srile gewesen zu seyn. Letzterer übersandte mir folgen-

Lissabon, 15. Fanuar. Greellenz! Fch bitte um die Erlaubniß, Jhnen dasjenige , was t rsenals vor h Hause des Apotheters Goold ereignet hat, mittheilen zu dür- f ause des genannten Apothekers hei; als ich dem Brigade-General Bacon begegnete, der mit fol- ett Worten auf mich zukam: ,,,„Sie verdammter Schurke erhe- ‘oh Anklagen gegen mich ?//// Jch erwiederte : /7,,-General Wn, ich habe nichts mit Fhnen zu \{ha|ffen, ih werde Anklagen hen, ohne Sie zu fragen, und ich habe beschlossen, das Geseh Li M Gang gehen zu assen.//// Hierauf erhob General Bacon einen n schwarzen Stock, während ih nur eine leichte Peitsche e, und suchte meinen Kopf damit zu trefen, ich parirte Schlag , der indeß meinen Arm M: und ihn sehr verleßte. Nach diesem schurkischen Benehmen Wte ih naturlich mich mit meiner kleinen Peitsche zu vertheidi- allein die Grôße des Stocks gab dem General den Vortheil. M ¡ef die Wache des Arsenals zu meinem Beistande auf, aber sie

Aus dem Haag, 1. Febr. Heute ist wteder ein Butt, Whorchte nicht, und der General sprengte davon. Fch ersuche jeht

\ Excellenz, die betreffenden Behörden von diesem Vorgange in

ali zu sehen, damit die Wiederholung desselben verhindert und General Bacon verhaftet, und wegen dieses, den bürgerlichen d militairischen Gesetzen aller civilisirten Länder zuwiderlaufenden nehmens vor Gericht gestellt werde. Jch bin u. #._w. J. M. oyle, General-Major.

Mon Se. Excellenz den Brigade-General Gama Lobo u. st. w.//‘

Vom General Bacon erhielt ih (der Korrespondent der mes) nachstehendes Schreiben :

„Da Jhnen verschiedene Gerüchte über meinen gestrigen An- if und meine Schlägerei zu Ohren kommen werden, so will ich jen den Vorgang erzählen. Vor einigen Monaten sagte ich in genwart mehrerer Personen zu Sir F. M. Doyle, daß, wenn (3 wage, noch ferner meinen Namen zu mißbrauchen, ih mein

Kaiser gegebenes Versprechen, ihn nicht durchzuprügeln, für jultig erklären und eine Gelegenheit, ihn dfentlih zu mißhan- 1, suchen würde. Am vorigen Sonnabend hörte ich aus guter jélle, daß er den Kammern eine Petition Überreicht habe, worin er langte, daß ein Kriegs - Gericht Über mich niedergeseßt werde. estern begegnete ich ihm zu Pferde nahe beim Arsenal. Jch ritt f ihn zu, erinnerte ihn an mein Versprechen und schlug ihn über 1Rücken, was er mit einer Reitpeitsche zu erwiedern suchte. Als ich ihn länglich bestraft zu haben glaubte, schlug ich ihm einen Hut herunter ) ihn selbst bis auf den Hals seines Pferdes nieder. Er stieg in ab und rief nach der Wache, worauf ich davonritt. Jch habe jeßt (3 Uhr) auf ihn gewartet, und da er nicht erschienen ist, {ließe ich , daß er sich demüthig seinem Mißgeschick unterwirft. h schreibe Jhnen dies, damit Sie die Wahrheit erfahren. Es en viele Personen zugegen: da er indeß so stark im Lügen is, it es gut, daß Sie den wahren Hergang der Sache fenten: h bin u. \. w. . Bacon.//‘/

1,1, VRachsch rift. Fch hdre #o eben, daf er in eine Apotheke jangen, seinen Rücken hat untersuchen und sich ein Zeugniß aus- llen lassen, auch hat er mehrere Personen zu Zeugen aufgefordert. | werde ihm morgen Gelegenheit geben, seine Ehre wiederzu- angen.

Türkei.

Ueber die (in Nr. 37’ der St. Ztg. unter Wien erwähn- 1) aufrührerischen Bewegungen in Serbien meldet ein im amburger Korrespondent enthaltenes Schreiben aus helgrad vom 19. Januar Abends Folgendes: „Der hiesige Tür- he Pascha hat so eben aus Kragujewaß folgende wichtige achrichten erhalten: Mehrere Primaten Serbiens, welche beim ürsten Milosch in P versammelt waren, sind unter m Vorgeben, sih nach Hause begeben zu wollen, unerwartet dn dort abgereist, traten aber alsbald in Kragujèwaß wieder sammen, und faßten daselbst eben so unerwartet den Beschluß : den Fürsten Milosch der Regierung zu entseben, und den Erb- inzen Milan auf den Fürsten - Thron zu heben, wäh- d dessen Minderjährigkeit aber ein Regentschafcs - Con- il an die Spise der Regierung zu stellen“, welche deschlússe auch sogleich proklamirt wurden. Die Nach- t von diesen Vorgängen war kaum zu den Ohren 4 Fürsten Milosch in Poscharowes gedrungen, als er sogleich istalten treffen ließ, sich persdnlich nah Kragujewaß zu verfü: t, Um die Ausführung dieser Beschlusse zu hindern; allein er l bald die Nu6losigkeit und Gefahr dieses Schrittes erkannt aben, und sich nun noh in Poscharoweß zwar in der heftigsten emüthsbewegung befinden, dem Anscheine nah jedöch sih mit t mdglihsten äußern Ruhe in sein Schicksal ergeben wollen. pie Gemahlin des Fürsten soll übrigens von der Primaten-Ver- inmlung in Kragujewa6 die Versicherung erhalten haben, daß an, eingedenk der Verdienste des Fürsten um Serbien, in jeder Bezie: Ungauf ihn und seine Familie überhaupt dankbare Rücksicht nehmen jede, Was zu dieser unblutigen Revolution Anlaß gegeben hat, k noch nicdt bekannt. Es scheint jedoch, daß die Primaten mit iner Vorstellung an den Fürsten hinsichtlich der Erfüllung seines Sttsprechens constitutionneller Jnstitutionen für das Land nach “Odharowes famen, und, von dem Fürsten abgewiesen, den für lesen Fall chon im Voraus beschlossenen Akt ausführten, und an datf hiernach eíne seit längerer Zeit bestandene Verschwd:- Ung mit allem Rechte muthmaßen.“/ (Es ist bereits in Nr. 37 N Uns gemeldet, daß es dem Fürsten Milosch später mit Hülfe ines Bruders gelungen sey, des Aufruhrs Meister zu werden

die Rebellen zu zerstreuen.)

F nland.

j Berlin, 7. Febr. Ueber das am Zten d. M. in Stet- N von den Freiwilligen aus dem Jahre 1813 in dem Lokale t Bürger : Ressourcen - Gesellschaft begangene Fest geht uns iht folgende ausführlichere Mittheilung von dort zu: Nach ei- gen einleitenden von einem der Fesi-Ordner gesprochenen Wor- en und nach FescpeLener Vorlesung des Königl. Aufrufes hielt

Professor Böhmer die Festrede über den wahren Enthusias- nus, aus welchem die Befreiung unseres Vaterlandes von frem- n Joche hervorgegangen, und forderte zum Schluß die Fest- pgeisen mit ergreifenden Worten auf, die Begeisterung für

lig und Vaterland in der Brust zu bewahren und av zu flezen in der Zeit des Friedens und in ihren verschiedenen Be- | fs: Verhältnissen. Nachdem hierauf noch einige Angelegenhei- n des Vereins berathen worden, ging die Versammlung unter N Rlange des alten wohlbekannten Marsches des Kolberger egiments zur Tafel, bei welcher der erste Toast dem hochver- YNten Landesvater, der zweite dem Vaterlande und der dritte «hi fallenen Kameraden galt. Der Saal war mit einer mili- l hen Trophäe geschmückt, welche einen Tempel des Ruhms Pg elite, in dessen Mitte auf einem Altare, mit der Jnschrift: (it Gott fr König und Vaterland‘ die Büste Sr, Majestät fer Die Säulen des Tempels, so wie eine strahlende Sonne dem Altare , waren von den verschiedensten Armaturstücken

das er an den Gouverneur der Provinz gerich- .

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gebildet, und jede Waffengattung hatte hierzu ihre charakteristi- schen Zeichen gegeben. Ueber dem Ganzen N u den Seiten des Tempels s{chwebten die älteren Fahnen der Stadt, so daß dieses militairische Waffen: Gemälde einen sehr erhebenden An- blick gewährte. Büsten und Gemälde Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, des Feldmarschalls Fürsten Blücher und der ande- ren Generale, die sh im Befreiungs - Kriege ausgezeichnet, s{chmückten sons noch den Saal. Die bei der Tafel für hülfs- bedürftige Kameraden gesammelte Kollekte fiel wiederum reihlich aus, Musik und Gesang der alten Kriegslieder erhöhten die Freuden des Mahles, nach dessen Aufhebung die Festgenossen mit der Hoffnung fröhlichen Wiedersehens bei der Feier im nächsten Jahre von einander schieden. |

Am 1!5ten d. M. erfolgte zu Schmiegel (im Regie- rungs - Bezirk Posen) die feierliche Einweihung des dortigen neuen Schulhauses, zu dessen Erbauung Se. Majestät der Ks- nig ein Gnaden - Geschenk von 200 Rthlr. Allergnädigst zu be- willigen geruht hatten. Bei der Unzulänglichkeit der Lokal - Xouds war nur durch dieses Allerhöchste Geschenk die Ausführung des Baues möglich geworden.

€«

Haupt - Momente

neuerer Finanz- und Polizei-Gesekgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.

AVII.

Berlin, 31. Januar 1835,

(Schluß.)

Schweden. Unterm 11. Nov. v. J. ist deklarirt worden, daß für sogenannten Karawanen-Thee, oder für Thee von eben solcher Beschaf- fenheit , wenn aus Großbritanien in Britischen oder Schwedischen Schiffen eingeführt, eine Minderung des Einfuhrzolls um 10 pCt. ein- treten soll, und zwar für eben so lange Zeit, als die mit Rußland ge- schlossene Handels - Uebereinkunft, welche dieselbe Minderung des Ein- fuhrzolls vom Karawanen - Thee aus Rußland bestimnit hat, in Kraft bleibt, also vorläusig -bis zum 4. April 1837.

Dänemark. Unterm 3. Dezember v. J. ward verordnet, daß, in Beziehung auf die Königl. Bekanntmachung vom 27. August wegen Einziehung der von der Nationalbank im Jahre 1810 ausgestellten, auf 30 Rbthlr. lautenden Zettel, solche nicht länger als bis zum 1. Februar 1835 in Zahlung zwischen Mann und Mann gelten, in den Königl. Kassen hingegen noch bis zum 1. März angenommen werden sollen.

„_ Eine andere Königl. Verordnung vom 21. Dezember v. J. ver- fügt, daß der am 10. Dezember bestimmte Einfuhrzoll von 3 Rbthlrn. 12 Schill. S. M. pr. 100 Pfd. Eisenguß-Waaren, als Grapen, Kachel- öfen, Kugeln, Platten 2c. noch weitere drei Jahre vom 1. Januar 1835 ab fortbestehen soll. i , Auf Gesuch verschiedener Schiffs-Makler, daß den Schiffern künf- tig erlaubt seyn möge, Waaren, worauf Fracht, Kaplacken, Sundzoll, Havariekosten 2c. haften, auf eigenem Namen, jedoch übrigens zur Dis- position der Betheiligten, aufzulegen, hat das Königl. General-Zoll-Kam- mer- und Kommerz-Kollegiunt gestattet, daß Schiffer in solchen Fällen Stückgut und andere Waaren zur Auflegung in den Packhäusern der Zollbude unter ihrem eigenen Namen angeben dürfen, wenn sie auf der General -Angabe einen Makler oder Commissionair anzeigen, der, in ihrer Abwesenheit, die das aufgelegte Gut betreffenden Frachtbriefe oder Connoissemento an die betreffenden Empfänger endossiren könne. Ohne Endossements des Schiffers oder seines auf der General-Angabe legiti- mirten Commissionairs wird dergleichen äufgelegtes Gut vom Packhaus- Verwalter nicht ausgeliefert werden.

Deutschland. Mecklenburg-Schwerin. Unterm 20. De- zember v. J. erschien folgende Verordnung: „Vermöge der den Groß- herzoglichen Aemtern an der Ostsee-Küste“ über das Verfahren in Stran- dungsfällen ertheilten Instruction ist denselben auch die Disposition über das eigentliche Strandgut übertragen, d. h. über Alles, was außer e Strandungsfällen, wo sich noch jemand von der Mannschaft auf

em Schiffe befindet, an Schiffen, Schiffs-Utensilien'\ und Gütern irg-nd einer Art an den Strand oder in die Flüsse treibt, auch was auf den in der Nähe der Küste befindlichen Sandbänken, vom Schiffer und der

-Schifss - Mannschaft verlassen , treibend oder versunken angetroffen und

geborgen wird. Es haben daher diejenigen, welche dergleichen Sachen auffinden und bergen, sie dem kompetenten Beamten anzuzeigen und auszuliefern; und jeder, der eine von ihm aufgefundene geborgene Sache nicht anzeigt, sie für sih behält, oder zu seinem Nuzen verwendet, macht sich einer Entwendung schuldig. Als“ qualifizirter Diebstahl \oll es aber angeschen werden, wenn jemand die hülflose Lage von Schiff- brüchigen dazu benußt, von dem Strandgute etwas zu entwenden, \o wie auch jedes andere gegen Schifsbrüchige in den Stunden der Noth begangene Verbrechen geschärft zu bestrafen ist.“

Niederlande. Dem Handelsblatt vom 153ten d. M. zufolge, wird die lange unterbrochen gewesene Post -Verbindung nach Belgien, und durch Belgien nach Frankreich, mit einigen Modificationen wieder angeknüpft werden. Vom 16ten d. M. ab sollten Briefe uad Journale aus Belgien über Breda und Grootzundert wieder eingelassen und auf demselben Wege auch nach Belgien befördert, die nach Frankreich durch- gehenden Briefe aber nach Antwerpen oder an einen anderen Belgischen Ort zur Weiterbeförderung adressirt werden. Ein etwas erhöhtes Brief-Porto soll die besonderen Kosten dieser Expedition deen. Auch Französische Journale können künftig diesen Weg nehmen, jedoch gegen ein Porto von 10 Cts. pr. Stück.

Belgien. Der Moniteur Belge publizirt in Nr. 364 v. J. die Königl. Verordnung vom 28. Dezember v. Ä., welche das Staats-Ein- nahme-Budget pro 1835 als Geses verkündigt.

Nr. 9 desselben Blattes von diesem Jahre veröffentlicht abermals eine Liste von 12 erloschenen Erfindungs - Patenten, deren Gegenstand wiederum der freien Disposition des Publikums anheim fällt.

Eine Königl. Ordonnanz vom 7ten d. M. verfügt, daß die durch Verordnung vom 30. Juli v. J. (\. unsern Artikel XIl. in Nr. 255

. der R v. J.) gestiftete Ausstellung vorzüglicher Produkte des Bel-

gischen Gewerbfleißes in der Hauptstadt 0 am 15. September d. J. zum ersienmale eröffnet werden soll. Sie ernennt zugleich die Mitglieder der mit ihrer Leitung beauftragten Kommission, und autho- risirt dieselben, unter Aufsicht des Ministers des Jnuern, eine Sub- scription zu eröffnen, aus deren Erträgen ein Theil der ausgestellten N angekauft und nachher unter die Subscribenten verlooset werden soll.

Sch weiz. Fränzösishen Blättern zufolge, hat der Transito - Zoll von Gütern, welche auf der St. Gotthards-Straße nach Jtalien durch- geten, in Folge einer deshalb zwischen den Kantonen Basel, Aargau,

uzern, Solothurn, Uri und Tessin getroffenen Uebereinkunft, eine be- deutende Herabsezung erfahren. i

Sardinien. Zu Nizza ist angeblih wegen der in Marseille ausgebrochenen Cholera gegen alle aus Frankreich kommende Güter eine 21tägige Quarantaine angelegt, und allen von daher kommenden Personen die Ueberschreitung des Var flusses, mit Vorbehalt eines zu ziehenden Milîtair-Kordons, vorläufig untersagt werden.

Königreich beider Sicilien. Durch Dekret vom 20: Okto- ber v. J. har die Regierung zu Piano del Sorrento in der Pro- vinz Napoli ein Zollamt zweiter Klasse, und zu Sorrent ein Zollamt dritter Klasse eingerichtet. Nach den allgemeinen Gesezen des König- reichs werden fünftig also fremde Schiffe die zu exportirenden Pro- dukte jener an -Seide, Orangen, Citronen, Citronensaft, trockenen practen und Dauben vorzüglich reichen Gegend unmittelbar zu Piano

el Sorrento einnehmen können. Einfuhren sind aber nur über Zolle Aemter erster Klasse zulässig.

Spanien. Die Madrider Hof-Zeitung vom 10, November v. X, publizirte die nachsichende für Jnhaber solcher Vales Reales und andc- rer Forderungen an die Spanische Kroné, deren Anmeldung zur gehö- rigen Zeit versäumt wurde, interessante Bekanntmachung des Finanz- Ministers Toreno: /

Ich habe Ihrer Majestät der Königin - Negentin vom Inhalte derjenigen Aktenstüke Bericht abgestattet, welche zu untersuchen be- ¡weckten, ob die fkonsolidirten und nicht konsolidirten Vales-Reales und die Schuldforderungen an den Staat, welche, aus verschiedenen Ursachen, in deu früher hierzu angesezten Epochen nicht eingereicht worden sind, zur Liquidation zugelassen werden sollen oder nicht? und ÁAhre Majestät haben, nach eingezogenem Gutachten der Finanz -Sec- tion des Königl. Rathes von Spanien und Indien, um den großen Nachtheilen zu begegnen, welche durch Nichtzulassung gedachter Vales - Reales und Schuldforderungen für deren Inhaber sh ergeben wür- den, zu verordnen geruht: H

1) Es sollen alle Vales Neales, sowohl Konsotidirte als nicht Kon- solidirte, welche von nun an zum Zwecke der Liquidation noch einge- reicht werden dürften, obschon erstere, weif die Vorzeigung nicht zur rechten Zeit geschah, der bis zum Tage der Einreichung verfallenen Zinsen verlustig gehen, hiermit als in ihren Werth wieder eingeseßt etrachtet werden. | :

2) Um zu vermeiden , daß die Negierung durch solche Vales, die mittelst unrehtmäßiger und ungültiger Endossements in Umlauf gebracht worden sind, hintergangen werde, sind alle auf Nehabilitation dieser Papiere einzureichende Anträge mit der größten Genauigkeit zu prüfen.

3) Alle übrigen Schuldforderungen an dèn Staat, welche gegen- wärtig als ihres Werthes verlustig angeschen werden, weil sie nicht zu der im Königl. Dekret vom 4. Februar 1824 festgeseßten Zeit in den betreffenden Bureaus vorgezeigt wurden, sollen ebenfalls noch zu Liqui- dation zugelassen werden. *

4) Die Annahme dieser Dokumente soll mit Beachtung. derselben Förmlichkeiten stattfinden, welche im vorgedachten Königl. Dekrete vont 4. Februar 1824 vorgeschrieben worden sind; und soll übrigens diese den Staats - Gläubigern von Ihrer Majestät erwiesene neue Gnaden- bezeugung durch die Madrider Zeitung zur öffentlichen Kenntniß ge- bracht werden. Auf Königl. Befehl u. s. w.

Madrid, den 20. Oftober 1834. (gez.) Toreno.‘/

Zu Erledigung vielfältiger Reclamationen des Französischen Gou- vernements gegen Art. # einer Königl. Spanischen Ordonnanz; vom 13. Juli 1830, wodurch gewisse dem direkten Spanischen Handel mit den Französischen Seepläßen Bayonne, Bordeaux und Marseille bis dahin zugestanden gewesene Begünstigungen aufgehoben worden waren, hat die Königin Regentin unterm 2. Dezember v. J. sich veranlaßt gefunden , die Ausführung des ten Artifels der vorbesagten Ordon- nanz vorläufig und bis zur Erlassung eines den Gegenstand etwa fer- ner regulirenden förmlichen Geseßes zu suspendiren und die Begünsti- gungen des nach den vorbenannten dreien Französischen Pläßen gerichs teten Spanischen Handels auf den vor dem 13. Juli 1830 bestandenen Fuß wiederum herzustellen. i

Ein Königl. Dekret vom 21. Dezember v. J. verordnet, daß Zink unter allen Formen durchaus zollfrei aus Spanien soll ausgeführt wer- den dürfen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Von der da- selbs gegenwärtig in Kraft bestehenden Zoll -,, Schifsfahrts- und Han- dels - Gesetzgebung enthält die Hamburger Börsen-Hallen-Zzei- tung in ihren Nummern 6255, 6261, 6272, /6278, 6500; 6996, 6998, 7008, F016 eine noch in der Fortseßung begriffene konzentrirte Ueber- sicht, welche kaufmännischen Lesern, wie Freunden gediegenen Mate- rials staatswirthschaftlicher und statistischer Untersuchungen als nüg- lich und interessant mit Necht empfohlen werden mag.

Süd-Amerika. Brasilien. Nachrichten aus Rio Janeiro vom 14. Oktober v. J. zufolge, war in den lezten Tagen parlamenta- rischer Sißzung der von der dortigen kaufmännischen Welt längst mit großer Ungeduld erwartete neue Handels-Kodex definikiv angenom- men und zur sofortigen Publication verordnet worden.

Das Brasilianische Konsulat zu St. Petersburg fommuni- zirt in N 102 v. J. der Petersburgischen Handels - Zeitung die aus Rio Janeiro empfangene Versicherung, daß seine Regierung, auf empfangene Anzeige von einem bei Brasilianischen Zuckerkisten in Europa zuweilen wahrgenommenen betrüglichen Untergewicht, die sirengste Wachsamkeit befohlen habe, um solche Betrügereien, welche in ihren Folgen gänzlichen Mißkredit jenes wichtigsten Brasilianischen Ausfuhr-Artikels herbeiführen könnten, künftig zu verhindern. Es er- bietet sich zuglei, Reclamationen solcher Personen seines Bezirks, welche in dieser Art betrogen seyn möchten, anzunehmen und zur Er- wirkung angemessener Entschädigung an seine Regierung zu befördern.

Venezuela. Als hauptsächlich den Handel interessirende Resul- tate der am 23. Mai v. J. geschlossenen Sißung des Kongrésses dieser Republik werden in Holländischen Blättern folgende genannt:

1) Offen für Ein- und Jusfuhr sind erklärt die Häfen von Angostura, Carupano, Cumana, Barcelona, Laguayra, Puerto-Kavello und La Vela. Ofen für die Einfuhr zur Ver- forgung der Jnsel Marguerita mit ihren Bedürfnissen die Häfen Pampatar und Juan Griego daselbs. Für die Ausfuhr von Rindvich und Mauleseln die Orinoco-Ufer zwischen Angostura und dem Ankerplas Yaya. Desgleichen sollen die Häfen von Guira (Prov. Cumana) und Careuero (Prov. Caracas) fir Ausfuhr ihrer eigenen Produkte ofen s. ! ;

2) Für Puerto-Cavello if ein Zusatz - Einfuhrzoll von 15 pTt. angelegt, aus dessen Ertrage ein Karrenweg von dort nah Valencia gebaut werden soll. 7 / i |

3) Umlauf und Werth fremder Münzen in der Republik haben ihre geseßliche Bestimmung erhalten. f

4) 15,000 Piaster sind ¿zur Verfügung der Regierung gestellt wors- den, um Einwanderungen aus den Kanarischen Jnseln zu unterstüßen und zu begünstigen. K.

Berliner Börse. Den 7. Februar 1835.

Amt]. Fonds- und Geld - Cours -Zettel. (Preufs. Cour.)

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Ostpr. Pfandbr. | 4 | {101 974 | 97 Pomm. do. 4 [1067

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St. - Schuld - Seh. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d.Seeh. Kurm. Obl, m. I. C. » Neum.Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th, Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

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