1835 / 55 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sten und zugleich besontensten Staatsmännern unserer Zeit gehört. Die Verjuche, welche man gemacht hat, um Herrn Abercrombp da- durch zu schaden, daß man ihn als von O’Connell vergeschlagen bezeichnete, werden seine Stellung nicht beeinträchtigen; denn Niemand wird glauben kdnnen, daß ein fester, weiser und be- j\onnener Mann sich jemals zur Ausführung der Projekte O'’Con- nei's, welche auf eine Zergliederung des Reiches gehen, herge- ben wird. Wenn die Union zwischen Großbritanien und Jrland erhalten werden kann, so ist es nur durch die milde und ver- 1dgnleche Politik möglich, deren Fürsprecher Herr Abercromby is, nicht aber durch jene aufreizende und gewaltjame Politik, die wahre Quelie aller Macht des Herrn D'Connell, welche Sir Ch. Sutton repräsentirt.‘ Dasselbe Blatt, so wie berhaupt alie Blät- rer der liberalen Partei, sprechen sich mit vieler Zuversicht úber die Zahl ihres Kandidaten aus, und theilen Briefe der bedeutendsten Reformer mit, wie des Sir Samuel Whalley, Oberst Evans, Six John Campbell und Anderer, in denen diejelben sich vers pflichten, den an sie ergangenen Aufforderungen ihrer Konsti- ruenten in Beziehung auf diese Wahl zu entsprechen. Zwar aicbr ver Courier zu, daß sich jeßr auch die Tories, namentlich de Mitalicder des Carlton-Kiubs, auf Wetten zu Gunsten is res Kandidaten einließen, doch meint er, dies. scy noÓ gar fein Beiwvcis dafur, daß jie von der Wakß;l des Sir C. M. Sutton überzeugt wären, sondern, da es diesen reichen Leuten nit dar- auf ankomme, einige Hundert Pfund zu verlieren, so woliten sie wenigiiens durh ihr Wetten das Publikum irre machen, ihrer Partei Muth einfidßßen und vielleicht ein paar Stimmen mehr gewinnen. „Es giedt noch andere Lokvdgel‘/, fügt dieses Blait hinzu, „vor denen die in London angelangten Parlaments -2 dit- clircer sich hüten müssen. Sir Charles Sutton hat allerlei œinisjare, die es an listigen Versuchungen nicht fehlen lassen, und ein Repräsentant, dec seine Stimme, die er nur nach Pflicht- gesüßl abgeben muß, für Schmeicheleien zu verkaufen sich bewe- gen ließe, würde scinen Konstituenten nicht Rede und Antwort chen können.“ | :

És ist ein lithographirtes Cirkular im Umlauf, welches, wie heauptet wird, die Freunde des. Sir Charles Suîiton unter die Zieglieder dres Unterhauses vertheilt haben, und in welchem dicie aufgefordert werden, keine Verpflichtung, weder für Sir C, Sutton, noch für Herrn Abercromdy, zu übernehmen, bevor utt die gegen den Ersteren erhobenen Beschuldigungen der Parteilichkeit und ungeeigneten Einmischung in politische änge: legenheiten offen vorgebracht seyen, und derselbe dadurch die Ge- legenheit erhalcen hátte, sie eben jo ofen zu widerlegen.

Seit Donnerstag werden unter den Wädlecn V minñier Unecrschriften zu einem Schreiben an Sir Francis Bur: oeir gesammelt, worin derselbe aufgefordert werden soll, entwe- der fúr Sir Charles Suttou zu stimmen oder seinen Parla- mente-Siß für Westminsier auszugeben. Am Sonnabend hat- ren ¡edoch erst 290 Wähler unterzeichnet. ,

Dem Vernehmen nach, wird Lord Francis Egerton den An- rag auf die Wiedererwählung des Sir Charles Sutton zum Sprecher stellen und Herr Bramston ihn untetstügen. Herr Abeicromby dagegen wird, wie es heipt, von Herren Denison zum Sprecher vorgeschlazen, und von Herrn Ord untersiügt werden. f i Ein Korrespondent des Morning Herald wirft die Frage auf, wer den Ausschlag geben solle, wenn sich Stimmengleich- heit fár die beiden Kandidaten des Sprecher- Amts ergäbe, da doch Herr Ley, der erste Secretair des Unterhaujes, dies nicht thun kónne, weil er nicht zum Parlamentsmitgliede gewählt sey und also au keine Stimme habe. Diese Frage ijt bis jeßr nech unbeantwortet geblieben. f Im. Bôrsen- Bericht der heutigen Times heißt es, man habe gejtern bei Llopds ungeheure Summen zu Gunsten des Sir Ch. M, Sutton gewettet, und in einigen Fällen seyen 3 gegen 1 eingesezt worden, daß derselbe zum Sprecher gewählt werden würde.

Lord Sandon soll von den Ministern dazu autersehen seyn, im Unterhause die Antworts- Adresse auf die Thron-Rede in ntrag zu bringen. j |

Der Standard führt seine Ansichten von der auêwärti- gen Politik des jeßigen Kabinets, in Erwiederung auf einen Irrikel der Times (). den Artikel London in Nummer 52 der Sjaaus8- Ztg), noch weiter aus und jagt unter Anderem: „Wir gehdrten zu den crjien, welche die Revolution im Juli 1830 bil- lagten, unò wenn auch der Erfolg , unsere Erwartung getäuscht hat, so sind mr doch nicht genetgt, jeßt die Billigung zurückzu- nehmen, die wir dem Französischen Volk bei dieser Gelegenheit zu erfennen gegeben haben. Dei dem Streite zwischen Dom Pedro und Dom. Miguel hatten wir kein Motiv zu einer poli: tischen Bevorzugung und leider noch weniger zu einer morali- (hea.// Deshalb aber, meint das genannte Blatt, habe ihm eben der gcheime Krieg, welchen die Whigs zu Gunsten des Er|te- ren gegen den Leßteren gesührt hätten, des Englischen National- Chacakters wenig würdig geschienen, und. diese Politik habe es, ohne sonstige Rückzedanken, befämpft, weil. es den Grundsaß der Nicht-Jatervention für den allein angemessenen gehalten. „Was diz Anpelegenheiten der Halbinsel anbetrifft‘, fährt der Stan- dard fort, „so waren unsere Wänsche vom ersten Tage an fär diz Königin. Es waren uns aber in diejer Hinsicht nux Wünsche erlaubt, Die Nothwendigkeit, treulose Lügen ans Tageslicht zu zi-hen, hat uns zuweilen den Schein, feindseliger Gesinnungen „rgen die Partei der Königin gegeben „' welche Partei mit eben fo wenig Weisheit als Ehre durch: unwürdige Handlungen die S ace tompromittirte, der sie zu dienen vorgab. Und. doch ist unsere Ansicht auch hier stets die gewesen, es sey dies eine der Angelegeuheiten,, mit denen sich England nur in dem Falle einer AFniervention von Seiten, einer anderen Macht speziell zu be- eyáétigen hätte.‘ Weiterhin, behauptet der Standard, gera- De zu versichern zu -kônnen, daß die Politik Sir Robert Peei's ebcn so weit von dem System: der heiligen A(- anz ass von dem der Jakobinischen Propaganda entfernt scy, und daß derselbe eine ‘unbedingte Unabhängigkeit und eine voll- ständige Neutralität, den Interessen: unabhängiger: Staaten ges genüber, zu seinem Prinzip gemacht habe; mit einem Worte, doß sein System jene so zu sagen. insularische Politik sey, roelche Englands Grdje geschaffen, habe. „„Dér kürzlich dem Herzog von Lucbtenbera zu Theil gewordene Empfang‘, so schließt | der Stan- bard seinen Äctifen, „berveilt, daß dics das politische System der

gzgenwärtigen Regierung is, und, daß es, nicht bloß dem Buch

(taben, sondern auch dem Geiste nah besteht. Zwar war. die G :icgenheit von geringer Wichtigkeits doch es ist die einzige, die (ic dein Sir Robert Peel seit seinem Eintritte in das Kabinet achdem Bat arie e), ag 9 l 7 t Der Fürit Paul Lieven. bleibt unter dem Grafen Pozzo di Borgo als erster Russischer Gesandtschafts - Sccretair in London. Die Kirchen-Kommission hält jeßt fast täglih Sißungen. Gestern war sie inder Handels-Kammer versammelt, und man eierfte unter den Personen, welche. dieser Sißung beiwohnten,

von Welse |

220 “uh Herrn Jelf, den Erzieher des Prinzen Georg von Cum- berland, so wie die Lords Roßlyn, Eilenborough und Wharncliffe.

Sir Robert Peel har auf ein Ansuchen von Seiten mehre- rer Kaufleute und Rheder in Hull um Herabseßung der Zölle auf Bauholz geantwortet, daß er den Gegenstand in Erwägung ziehen wolle und bereit sey, jede fernere Mittheilung entgegen zu nehmen.

Lord Heytesbury, der neve General- Statthalter von Ostin- dien, wird in den nächiten Tagen auf dem „Jupiter‘/ von 50 Kanonen, der so eben in der Ausrüstung begriffen ist, und den sein Bruder, der Capitain F'Court, befehligen wird, nah dem Ort seiner Bestimiuung abgchen.

Der Vice - Adiniral Sir George Cceköóurn, der bisher das Engalishe Geschwader in Westindien befehligte Und jeßt zu einem der Lords der Admiralität ernannt is, wird binnen 14 Tagen hier erwartet. Sein Nachfolgec auf der Westindischen Station ist der Vice-Admiral Sir Robert Otway.

An die Stelle des verstorbenen Maithus ist der Professor der Staatswirthichaft am hiesigen Kings - College, Herr Richard Jones, zum Professor der Staatswirthschaft und Geschichte am Kollegium der Ostindischen Compagnie zu Haileybury ernannt worde,

Donna María hat dem Hospital für Secleute, welches si auf dem Schiffe „Dreadnought‘/ zu Portsmouth befindet, und in dem in neuerer Zeit neben Matrosen aller Nationen besonders auch viele Portugiezen verpflegt wurden, durch Herrn Sarmento, den Portugiesischen Gesandten in London, ein Geschenk von 100 Pfund zukommen iassen.

Die Spanische Begierung hat, hiesigen Blättern zu- folge, den Baron Karl Rothschild in Paris zum Honorär- Jn- tendauten der Marine ernannt, eine Auszeichnung, welc)e au dem Herrn Aguado unter der Fegierung Firdinand’'s Vil. zu Theil ward; auch soll der Sohn des Herrn von Rothschild un- ter die Leibgarde aufzencinmen wecden. Uebrigens heißt es, Toreno hahe Herrn ven Rothschitd den Orden des goldenen Vließes angeboten, wenn er im näcsten Jahre eine neue proc. Anie:he zu 83 übernehmen wolle,

Nach Berichten aus Quebek vom 15ten v. M. war die legislative Versammlung von Unter-Kanada wieder vom 17. Fanuar bis zum 21, Februar prorogirt worden, was bedeutende ‘Aufregung in der ‘Provinz verursacht hatte.

Briefe aus Hobart Town vom 29, Sept. enthalten die Nachricht von der Ermordung des NYy. Wardell, eines ausgezeich- neten Advokaten aus Sydney. Er hatte am 7. Sept. cinen Freund eingeladen, ihn auf seiner Villa, aht Snglische Meilen von Sydney, zu besuchen, und war vorher noch ausgeritten. Als er zur bestimmten Stunde nicht zurückkehrte, suchte man ihn und fand seinen Leichnam, etwa 4 Meilen von seiner Wohnung, in einem dichten Gebäsch von zwei Kugeln durhbdohrt. Dieser Vorfall ßat großes Aufsehen zu. Sydney gemacht. Die Busch- flepper haben sich in dieser Kelonie so vermehrt, daß die gejel- gebende Versammlung ein Geseß zu ihrec Unterdrückung erlas-

en mußte. | l hiesigen Zeitungen enthasten Nachrichten aus Teheran voin 22. Dezember, denen zufolge ein Engländer, Sir Henry Bethune, die Avant-Garde der Armee des Sohnes ‘Ubbas Mirza’s befehliat und den Gegnern dieses Fürsten einen solchen Schiccken eingeflößt haben soll, daß der bedeutendste un- ter ihnen, Zilli Sultan, einen Preis von 4000 Tomauns auf seinen Kopf jeßte. Zilli Sultan joll von dem Sieger nach Choi ins Exil geschikc worden jeyn.

Niederlande.

Aus dem Haaa, 18. Fbr. Jm Palais Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich wird heute ein großes Ballfeji statifinden,

Holländische Blätter meinen, daß, obwohl jest alle Gesandten der großen Mächte wieder in London versammelt seyen, doch vorerst die Konferenzen in Bezug auf die Belgischen Angelegenheiten nicht wieder aufgenommen werden dürften.

Belgien.

Brüssel, 17. Febr. Die neue Belgische Ban!, deren Ein- richtung füärzlih angeordnet worden, findet sehr viele Theilnahme, und sowohl aus der Hauptstadt als aus der Provinz gehen zahl- reiche Anmeldungen ein. Dem Vernehmen nach, ist der Vi- comte Vilain X11]. der Aeltere zum Direktor der Bank bestimme.

Gestern ijt Herr James von Rothschild aus Paris hier eingetroffen, Und hat sogleich eine Unterredung mit dem Minister ‘der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn von Meulenaere, ge- habt, Seine Reise soil lediglich mit der Einrichtung der neuen Belgischen Bank in Verbindung stehen.

“Es erregt hier großes Mißfallen, daß der Senat die von der Repräsentanten-Kammer für Bestreitung des Anglikanischen Kultus ausgeseßten 10,000 Fr. nit genehmigt hat.

Der Cassations- Hof hat beschlossen, daß der Zweikampf in der Folge nah dem Kriminal-Geses von 1810 angesehen und bestraft, mithin wie jeder andere Mord geseßlich verfolgt wer: den soll.

Der bereits fräher erwähnte Quacksalber Lubin hat hier noch immer so viele Anhänger, daß sih gestern úber 200 Leute Männer sowohl als Frauen und Kinder zu dem Minister des Jnnern begeben haben, um demselben eine Bittschrift zu Überreichen, wonach jenen Mann die freie ärztliche Praxis ge- scatcet werden soll.

Nach den Beobachtungen des bekannten hiesigen Gelehrten, Herrn Quetelet, ist im vorigen Jahre hier nur etwa zwei Drit- tel von der Quantität des Regens eines jeden andern gewöhnli- chen Jahres gefallen.

Deutschland.

Braunschweig, 17. Febr. Noch sind nicht zwei Jahre verflossen, als wir Se. Durchlaucht den Herzog persdnlich den Grundstein zu dem neuerbauten Herzogl. Rejidenzschlosse legen sahen. Wer damals zugegen war, betrachtete mit Ecstaunen die kolossale Anlage ves Baues. Keiner der Anwesenden, dem der Architekt der Baurath Ottmer bekannt war, zweifelte an einer glücklichen Vollendung des großartigen Werkes; aber wohl Miemand hielt es für möglich, daß an dem heutigen Tage das Ganze schon soweit würde vorgeschritten seyn, um, im Rohbau vollendet, von Sr. Herzogl. Durchlaucht den leßten Schlag der Weihe zu erwarten. on früh arin Morgen war die Stadt in lebhafter Bewegung. Die sämmtlichen Gewerké, Maurer, Zimmerleute und Dachdecker, kamen in feierlich;,em Aufzuge mit Musik von ihren Herbergen und ordneten sich auf dem Schloß: plaze in Spaliere, um die hohen Herrschaften zu empfangen. Die sämmtlichen Gerüste des Schlosses waren auf das sinnreichste mit Bändern und Blumen geschmückt, dem mittleren Por- tale gegenüber erhob sih eine Tribune, wo die Geheimen Räthe,

der Ober: Hofmarschall, der Stadt: Direktor und die Bau- Räthe

Ottmer, Liebau und der Landesbau- Inspektor Röbber ih Empfange Sr. Durchlaucht versammeic hatten. des Schlosses, mehr als 120 Fuÿ über der Erde, war

auf die imposanteste. Weise úberrascht wurden.

¡unskf den Landtag in Siebenbürgen geht das Gerücht, daß er

Die Plateforhsfgeldst worden sp.

i j - eu erst mit der Quadriga des Helios gekrônt, wodurch alle Ari u

x d Die ahl Y

Jtalien.

Turin, 14. Febr. Se. Majestät der König von Sardi-

Zuschauer war kaum zu überschen. Um 11 Uhr verkündete e n haben durch Königl, Patent vom 3ten d. M. den Grafen f

liche Musik die Ankunft Sr. Herzogl. Durchlaucht.

Sämmt. Victor

Amadáus Sallier della Torre, bisherigen ersten

che auf der Tribune versammelte Herren gingen dem Herzo, iaats- Secrétair der auswärtigen Angelegenheiten, zum Gou-

zum Empfange entgegen, und Se. Durchlaucht wurden hie

rayserneur der Militair - Division von Turin (an des verstorbenen

unter dem freudigen Zurufe des Publikums von den Architefty prafen Thaon de Revel Stelle) ernannt, und ihm zuglei die

durch das mititlere Portal, zwischen den in Spalieren aufge

ten Arbeitsleuten hindurch auf die Gerüste und bis unter » ; e : e F j 5 , T4 »Anfeo ¿ Hier überreichte der Zimmermeister Wu fretariats der auswärtigen Angelegenheiten dem Grafen Kle-

/

Quadtiga geführt.

Varschalls- Würde in der Armee verliehen. Zu gleicher Zeit pu ben Se. Majestát die zeitweilige Leitung des Königl. Staats-

derlih auf rothseidenem Kissen Sr. Durchlaucht das Wert au fpens Solaro della Margherita, Jhrem vormaligen außerordent-

und den vergoldeten Nagel, welchen Hôch derselbe

; 2 unter huldreichsten Aeußerungen gegen den Architekten in die Su

j en Gesandten und bevollmächtigten Minister am Spanischen (fe, und unlängst in gleicher Eigenschaft an den Kaiserl, Oester-

( ; ren der Kuppel einshlug. Se. Durchlaucht überreichte die Sin: gischen Hof bestimmt, übertragen.

mer- Axt zunächst dem Grafen von Veltheim, worauf die ubt M gen Mitglieder des Staats - Ministeriums, die Geheimen 3;

von Schleinis und Schulz und der Hofrath Koch, der H Hofmarschall von Mahrenholz, der Stadt - Direktor Bode zulest der Bawwath Öttmer folgten. Hierauf erstieg der

mit lauter Stimme eine Rede in Versen, Schloß den Namen „Wilhelmsburg‘/ erhalten dürfte.

München, 16. Febr. Auf unserer Börse herrscht sit nigen Tagen ein sehr reges Leben, und vorzüglich ist dort fu Nachfrage in Betreff der Kapitalien, die zur Hypothek, y Wechsel - Bank bereits submnittirt sind -— den Actionaiti mehrseitig hon 4 pCt. Agio angeboten.

Heute würde der Ausschuß der Banquiers für den Entyy der Statuten über die neu und Wechsel-Bank gewählte.

Wah! von 63 Stimmenden. Ausschuß:

pel); Negrioli (München); Baron Arnold v. Eichthal (i,

burg); Îsidor Obermayer (Augsburg); Paul v. Stetien (Augs

burg); Langlois (Mtinchen); Ludwig Knorr (München); x

Riekler (München); Herm. v. Kraft (München); Jos. Rieglt

(München); Fr. Lindauer (München). Ersaß männer: H,(

Kraft (München); Baron Ferd. v. Schäzler (Augsburg); Y Graf v. Tauffkirchen (Nh

ron v. Süßkind jun. (Augsburg); chen); Joel v. Hirsch (München).

Der Nürnberger Korrespondent enthält mit ÿ zug auf die gestrigen Bemerkungen über die Geburts,

hästnisse in München eine Erwiederung , in welcher

heißt: „Nach einem Auszuge aus den Geburtslisten der Sy München seit zehn Jahren zeigt sich eine merkliche Zun außerehelicher Geburten in diesen zehn Jahren nichr l

Jahre 1874 trafen auf 100 Geburten 47 uneheliche; und Jahre 1875 48. Dies ift die ganze Zunahme.

und nun findet man darin den Beweis einer fürchterlich ge gerten Unsittlichkeit. Viele in den Tauf- Registern aufgesühr unehelichen Geburten zählen sür München nicht. Dahier bes

eine cigene Gebär - Änsialt als Attribut der Universität, y

viele uneheliche Geburten vorkommen, deren Entstehung an Städten oder dem Lande zur Last geschrieben werden müßte, w

hier nicht allein die Thatsache der Geburt betrachtet wez; Wir führen diese Thatsache nur an, um den Vorn einex hereinbrechenden eigentlichen Sittenslosigkeit auf den Gru des Zahlen - Verhältnisses der unihelihen Geburten von | Hauprstadt abzuwenden. Wir glauben vielmehr, zu der Behy

dúrfte.

tung berechtigt zu sepn, daß die Sittlichkeit im Volke zune

und zum allgemeinen Besten immer mehr erstarke. ie)

nahme der Verbrechen und Vergehen im Allgemeinen; dit!

nahme s{werer, eine gänzliche Jmmoralität beurkundender Ÿ brechen; die mehr und mehr wiederkehrende Treue im täglihl Verkehr; die zunehmende Religiosität im Volke; die verhält mäßig abnehmenden Ehescheidungen ; der innige Antheil, welt sich an dem Elementar-Unterrichte in allen Klassen der Bub kerung ganz unzweideutig osenbart; das Gedeihen von As ten zum besseren Unterrichte der Jugend durch die aus d Volke hervorgehenden freiwilligen Unterstüzungen ; das blühen neuer Wohlthätigkeits- Anstalten, gegründet durh \t Geist waßrer Religiosität und reiner Menschenliebe; die int

mehr um sih greifende wahre Aufklärung und angensit Bildung sclb| in den untersten Klassen des WVollth 7 alles dieses sind eben so viele erfreulihe Beweis, dw die Bemühungen der Staats - Regierung durh V

besserung eines guten Schul : Unterrichts, durch Verbtitubg einer wahren und angemessenen Aufklärung nach dem Lil

nisse der Volksbedürsnisse in seinen verschiedenen Klassen, dw Unterstüßung der Geistlichkeit in Ausübung ihres - heiligen rufes, durch Fürsorge für die materiellen Volks - Juteressth zu einer höheren Sitilichkcit zu führen, und die in der W cines jeden Bayern tief gewurzelte Liebe zum angestammten s nig und zum Vaterlande immer mehr zu erstarken täglid gensrèeichere Früchte tragen. Uebrigens kann gegen gewisse U ihrer Natur nach von Seiten des Staats keine dicekte Hülft

mermeister Wunderlich den ersten Absaß der Plateform 2 wöhnlicher Größe, i D ; R E M ehr bedeutend und zwar betrug der Fall in 10 Stunden

nd wird Spanien.

zu errihtende Bay?rische Hyyo| Nachstehendes ijt das Resul C e C. A. Erich (Nin hen); Baron S im. v. Eichthal (München); Baron v, Loth (Mänchen); v. Masfei (München); Baron v. Rothschild (Nu

j | \ 1 Datmnals su man in Erwägung aller hier zusammentresfenden Verhältniss diesen Umstande keine besonders beachtenswerthe Erscheinu

Parma, 7. Febr. Gestern in den Frühstunden, um die- 6e, Mle Zeit, 100 Im Florenz und Rom eine Erd- Erschütterung wahr- thi nommen Und Deutschland von einem. heftigen Vewitter Über- M in wurde, bemerkte man hier im Süden eine Feuerkugel von

Die Barometer - Schwankungen wa-

1 Unie, i ;

F ger bekannte Bosco, ein geborner Piemontese, befindet sich 4 (t in seinem Vaterlande und wird nächstens in Turin Vor- Me ungen geben.

Madrid, 4. Febr. - (Allg. Ztg.) Auf die heftigen Er- (hútterungen, welche die Ruhe der Hauptstadt siörten, is vor der Hand eine Stille eingetreten, welche entweder jene Erschlaf- ung ist, die als Folge jeder außerordentlichen Aufregung cinzu- reten pflegt, oder sich als diejenige dumpfe Schwüle ausspricht, (he einem neuen Ungewitter als Vorbote vorausgehtk. Die Peitungen berichten uns, daß das bekannte zweite Regiment (wel- hes sich im Posthause vertheidigte) am Z3l{ten v. M. in größter Ruhe in Burgos eingerückt ist; zu derselben Zeir aber sagt man hier, die Regierung habe jenes Regiment aufgelöst, die Soldaten púrden in andere Regimenter vertheilt (vermuthlich) um ihre esinnungen weiter zu verbreiten), und die Offiziere in Dispo- ibilirät gestelle,. So viel ist gewiß, abgesehen von dem Ver- jrehen der Rebellion, war das Betragen. jener Truppen am I8ten bewundernswürdig : der Leitung nur eines einzigen Offiziers ehorchend, und ohne beurtheilen zu können, für welche Sache ind mit welchem muthmaßlichen Erfolge sie slch schlugen, thaten e, selbst in der Hike des Kampfes, keinen Schuß auf die sich ähernden Mil'zen und die Volks-Gruppen, und nicht das Ge- inge im Junern des Posthauses wurde beschädigt. Auf die ste Anerbietung, si{ch zu unterwerfen, verlane,te man aus dem Palaste, daß der kommandirende OÖsfizier (Cardero) ausgelie- ert würde. Dieser úberliesi den Teuppen die Entscheidung, velhe einstimmig erklärten, eher Alle umzukommen. Mit Recht agte Arguelles in der Sitzung ver Prokuradoren vom 21sten : Das Benehmen dieses Unglüeklichen in seiner kritischen und recklicen Lage gewann die Herzen aller derjenigen, welche hn beobachteten ; seine Disciplin, seine Kaltbütigkeit und seine rtigfeit gegen die Bewohner des Gebäudes, in welches er sich inschloß, können als Muster dienen.“ Die Pläne, mit denen Flaudeè umgegangen scyn soil, gränzen an das Fabelhafte; er jcabsihtigte, wie man glaubwürdtig erfährt, vier Regimenter, puf die er záglen zu êônnen meinte, hierher kommen zu lassen, m mit ihrem Beistande die Kammecn zu sprengen. Diesen lan soll er der Königin: Regentin vorgelegt, und diese ihn perivorsen haben. Wer endlich der neue Kriegs - Minifter seyn vird, ist noh immer ein Geheimnis; heute spricht man in un- errichteten Zirkeln abermals von Valdes. Herr Martinez de la Rosa ist in der Besserung; indessen prophezeien Manche eine bevorstehende Auflósung des ganzen Ministertuums. Jn die- im Falle würde Graf Toreno dex einzige Mann seyn, welcher fin neues organisiren könnte; ein Fortschreiten in dem sogenann- ten liberalen Systeme würde dieser Administration als Maske dienen, General Cordova, der glänzende Beweise seines Muthes auf dem Schlachtfelde gegeben hat, soll sich um das Portefeuille der auéwärtigen Angelegenheiten bewerbenz vielleicht schließt man dieses aus seinen häufigen Besuchen bei den Gesand: tcy Englands und Frankreichs. Der neue General: Capitain Unserer Provinz, Espeleta, ist gestern hier angekommen. Die tputation dez Proceres, so wie die der Prokuradoren , welche [die in Folge der Ereignisse vom 18ten beschlossene Adresse úber- leichte, wurde gestern Mittag von Jhrer Majestät der Königin- Regentin empfangen. Jhre Majesiär versicherte, daß sie die Erklä- Ungen der Treue und Ergebenheit von Seiten der Vertreter der Wi Nation mit großem Wohlgefallen aufnezme. Am 1sen d. hat M der Englische Gesandte Depeschen von dem Herzoge von Wellington

tibsangen, welche, so viel ich erfahren habe, von einem Hierßerkom-

ende Lords Fißroy Somerset nichts melden. Die Nachricht von

dem swvorstehenden Eintreffen dieses aus der Periode von 1825

hier sehr wohl bekannten Diplomaten hat sich seit diesem Morgen

ietverbreitet, nachdem ein Courier, welcher am 29sten Paris verlassen

(h, bei der hiesigen Regierung angekommen ist. Der Secretair der

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leistet werden. Unsere Polizei hat mit einem höchst lobend en Gesandtschaft, Lord Harvey, hat seit etwa vier Wo-

then Eifer und mit großer Umsicht viele hier einwirkende ® brechen gehoben, und arbeitet mit aller Kraft dahin, den M gang, die Quelle aller Laster, auszurotten. Gelingt ihr dl fo werden die obgenannten Bemühungen der Staats - Regie

„auf dem indirekten Wege reiche Früchte tragen, und zwar Wi

mehr, als in der Bayerischen Nation alle Verbindungen nem sichern Erfolge im reisten Maße gegeben sind.“ Augsburg, 17. Febr. Nach Berichten aus Mind wurde gestern aus der Zahl derjenigen Häuser, welche s der zu errihtenden Bayerischen Wechsel- und Hypotheken-Y durch Subscriptionen interessirt haben, ein Ausschuß von gliedern erwählt, welche zu Entwerfung der Statuten sind. Der hiesige Handelsstand hat dieser Tage eine Vorstel

üncher e die YOB i /A N nah Mäuchen abgehen lassen, welche zum Zweck hat, dic \Ptine neu organisirce unter dem Namen „General - Direction

sächlihsten Gründe' geltend zu machen, aus welchen es zum" deihen der Bank nothwendig scheint, daß derselben ihr HaW hier angewiesen werde.

Oesterreich.

Wien, 13. Febr. Se. Königl. Hoheit der Herzog * Lucca ist von Lucca hier eingetroffen.

In Ungarn ziehen die ständischen Berathungen fortwäh! die Aufmerksamkeit auf sich, und dürften noch einige Zeit da Man verspricht sich von ihren End - Resultaten Gutes, kann wohl bei den wichtigen und vielfachen Gegenj|tänden- dic Erdrterung unterworfen sind, nicht leicht angeben, wie und m diese Erwartungen gerechtfertigt werden dürften. n V

n den längst naczgesuchten Urlaub erhalten, und so wäre vielleicht Lord Somerset (in dem Falle, daß er wirklich hieher käme) dazu bestimmt, dessen Stelle auszufüllen. Aus deia Um- stande, daß Hr, Villiers nächsten Sonnabend (7. Febr.) einen höchst glänzenden Ball geben wird, wollen manche Personen den Óluß ziehen, daß vor der Hand keine Veränderung in dem Gesandtschafts - Posten stattfinden werde. Die hiesige Regierung verkündigt mit Ostentation die huldreihe Aufnahme, welche eneral Alava bei Sr. Majestät dem Könige von Großbrita- hien gesunden hat, Der vorige Nacht eingetroffene Courier

4

ringt uns zugleich die angenehme Botschaft, daß wir den Gra- beru)

L Rayneval bei uns behalten werden. Um die Liquidation tr Staatsschuld zu beschleunigen, ist durch ein Dekret vom 30. Januar die bisherige Liquidations - Kommission aufgeld|t, und

r Liquidation der dffentlichen Schuld‘/ niedergeseßt wor- a _Eine Junstruction für dieselbe, in Folge deren jährlich 29,295 Realen erspart werden, hat der Finanz- Minister unter gleichem Datum erlassen. Jun Folge der Aussagen einiger ver- Pisttten Facciosos wurde im Laufe des Dezembers der hochwür- it Pater Prior des Escçurials in Untersuchung gezogen; jelzt diesec vornehme Geistliche hierher in enge gefängliche Haft

u het worden; er hat eine Wache in seinem Zimmer. Na ch-

ift. Es sind durch Couriere an hochstehende Personen Briefe

lse London vom 27. Jan. hier eingetroffen, welche der in Eng-

Meer, Blättern gemeldeten Sendung des Lord Somerset nach adrid ausdrücklich widersprechen.

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Den Briefen und Zeitungen aus Barcelona vorm 6ten zu- folge, war der General Llauder an diesem Tage noch nicht da- selbst angekommen, doch wurde er mit jedem Augenblicke erwar- tet. Bei seiner am Zten erfolgten Ankunft in Lerida, der ersten Stadt des Fürskenthums Catalonien, die er auf seiner Reise nah Barcelona berúhrte, hat er die nachstchende Proclamation erlas: sen (von der wir bereits gestern unter den Neuesten Nachrichten einen Auszug gegeben haben) :

„Einwohner Cataloniens, Soldaten und Milizen! Ich kehre auf den Boden, der mir so theuer is, zurúck, ura an Eurer Spige die Arbeiten zur Befestigung des Friedens, den Ihr ge- nießet, dadur fortzuseßen, daß ih die éfentliche Ruhe aufcecht- erhalte. Ernst waren die Umstände, unter denen ih in das Kriegs-Ministerium berufen ward. Schon hatte ih Euch zu ver- sichen gègeben, daß dieses Amt mir meine Kräfte und meine Fähigkeit zu übersteigen schiene. Dankbarkeit gegen die beste der Königinnen, die mich mit ihrem Zutrauen beehrte, entschieden meine Abreise. Meine Absichten waren unbedingt mit den Grundsäßen übereinstimmend, zu de- nen ich mich bekenne, und die Euch durch meine Handlunacn, seit ih diese Provinz befehlize, bekannt sind. Mein heißester Wunich war, den grausamen Charakter des Búrgerkrieas, der die ndrdlichen Provinzen mit Blut befleckt, zu verwischen und

diesen tiefen Krebéschaden zu heilen. Aber das Mißtrauen in mich selbs, das ih mitin das Miniskeriumgebracht hatte, zwang mich bald, |

von Jhrer Majestät ieine Entlassung zu begehren, die ih nicht ohne große Mühe erhielt, und die für mich ein abermaliger Be- weis der Güte von Seiten Jhrer Majestät ist. Jch komme da-

her, um von Neuem mein Schicksal mit dem Eurigen zu ver- |

binden; indem ich das Versprechen, das ih Euch bei meinem Abschiede gab, erfülle, kehre ih zurúck, um mit Euch den gehäs- sigen Karlismus, unsern einzigen und wahren Feind, zu bekäm- pfen, der die verrätherische Kunjk versteht, sich unter so verschie- denen Gestalten zu zeigen. Der Zweck allec unserer Anstrengun- gen, aller unserer Opfer ist der Thron Jsabella's 11, das Kd- nigliche Statut, die durch dieses Statut wieder hergestellten bf fentlichen Freiheiten, und die Gesebe, die aus der Mitwirkung der konstituirten Gewalten und der Königlichen Sanction aus- fließen werden. Jch rechne zur Aufcechthaltung dieser so großen und so kostbaren Güter, der einzigen Grundlagen unseres Glúckes, auf Eure Mitwirkung und Eure Ergebenheit; zweifelt nicht an der meinigen im Augenblicke der Gefahr; von welcher Art diese Gefahr auch seyn mag, Euer General-Capitain und Waffen : Ge- fährte wird immer der erste seyn, der thr Troß bietet. Llauder, Marquis de Vall de Rivas.“

SUt bec

Das Journal d’Odessa enthält noch folgende éltere Nachricht aus Konstantinopel vom 7. Januar: „Zu der Zahl der 13 bei der hohen Pforte beglaubigten fremden Ge- sandtschaften is seit einigen Tagen noch eine, die des Großher- zogthums Toskana, hinzugekommen. Se. Kaiscrl. Hoheit der Großherzog hat nunmehr den Ritter F. Auaglia tnit dern schon vor mehreren Monaten angekündigten Begtaubigungs- Schreiben verschen, wodurch derselbe zum Geschäftsträger bei der Ottoma- nischen Pforte ernannt wird. Diese Ernennung wurde in die- sen Tagen der Regierung und dem diplomatischen Corps angae- zeigt. Das Großherzogliche Wappen ist auch bereits an der Vorderseite des von dem neuen Geschäftsträger bewohnten Hau- ses angebracht und zuglei unter der Leitung des Herrth Mar- telli, Doktors der Rechte, eine Handels: Kanzlei eröffnet worden.‘

Griechenland. Die Griechische Zeitung Sotir enthält einen langen Auf-

saß, welcher mit den Worten „Unwissenheit und Unalück‘/ be- | ginnt, und die alten und schweren Kiagen Über die Versäumniß |

des Unterrichts wiederholt. Es wird getadelt, daß man Knaben in das Ausland schicke, die als Franzosen oder Deutsche zurück- kommen, nicht schon erwachsen für die Akademieen, um aus ih- nen Vorsteher für Griechishe Schulen ers| zu bilden. Anfangs habe es geschtienen, die Regierung wolle die Verbreitung der Kenntnisse; einige Maßregeln seyen zu diesem Zwecke genommen worden, aber das Feuer sey erloschen, ehe es geleuchtet oder er- wärmt habe; es sey bekannt, daß die Einwohner von Syra vor Zeiten schon Geld zur Errichtung einer Schule gesammelt. Als ob das úberflússig sey, habe es die Regierung, man weiß nicht

mit welchem Rechte, zu andern Zwcckcken genommen, und nun |

\ey Syra, die volkreihe, die handeltreibende Syra, ohne Unter- richt. Ungefähr eben so stehe es in Naupiia, in Argos und an- derwärts. Lelkthin noch habe man gehödet, ein Vater wolle sein Kind nach Athen schien in die Amerikanische Schule des H.r.n Hill. Sein Verlangen erscheine als die größte Saiyre für den Minister des öffentlichen Unterrichts.

O n dien.

Nach Enalisch - Ostindischen Zeitungen theilt ein Schreiben aus London Nachstehendes über die gegenwärtigen Zustände Oit- indiens mit: „Der Glaube der Eingebornen an die Dauer der Englischen Herrschaft in Judien ist nie fester oder allgemeiner gewesen, als gegenwärtig, und was ihn mehr beweist, als alles Andere, ist ihr Eifer, Englisch zu lernen. Ein grozer Theil der einheimischen Fürsten hat angefangen, Englische Schulen sür die Erziehung der Sdhne ihres Adels zu sitfceen, und der König von Aude hat in der leßten Zeit erklärt, daß er eine Akademie für den Muhammedani|chen Adel errichten wolle, wo Englische Spra- che und Europäische Wissenschaften gelehrt werden follen. Diese Art von Mode beschränkt sich nicht ganz auf die höheren Klas-

sen, sondern man fängt an, auf den Märkten des Jnnern Eng- |

lische Grammatiken und Lesebücher zu finden, welche vom Woik aufgekauft werden. . Das Englische wird bald in einem großen Theil von Jundien den Gebrauch des Persischen verdrängen, und statt dieses dite diplomatische, offizielle und gelehrte Sprache werden. Die Administration der Präsidentschaft von Agra hat Circulare an alle ihre Gerichtshdôfe erlassen, um ißre Meinung über die Einfüh: rung’ des Englischen in den Gerichten zu hdren; nicht daß cs die Stelle der Provinzial: Dialekte ersetzen sollte, sondern um an die Stelle des Persischen zu treten, das gegenwärtig gemein- schaftlih mit diesen angewendet wird. Die Engländer würden dabei nur thun, was die Moguls vor ihnen gethan haben, doch mit dem Unterschiede, daß die Muhammedaner einen beträcht- lichen Theil der Bevölkerung bilden, während die Engländer nie eine irgend in Betrachtung kommende Fraction derselben ausmachen fönnen. Der partielle Erfolg der Sendung von Ram Mohun Roy nah London fängt auch an, seine Früchte zu tragen, und wer da glaubt, sih Über die Lokal - Negierung beschweren zu können, wendet scine Augen nach England. Die von ihrem Adoptiv-Sohn im lebten Jahre entthronte Wittwe von Scindia hat sich entschlossen, einen Abgeordneten nach Lon- don pu schicken, um sih «vor dem Geheimen-Rath über den Ge- neral-Gouverneur zu beklagen, und der furchtbare Zustand von

Aber der. Gehorsam und die |

Gwalior unter der Regierung des Usurpators könnte ihr leicht Recht verschaffen. Ein Miklitair - Aufcuhr folgt dem andern in diesem unglüclihen Staate, und bei dem Abgange der leßten Nachrichten war der Radschah darauf reduzirt, die Compagnie zu bitten, ihm Englische Offiziere zum Kommando von 8 Regis mentern zu schicken, welche in Ordnung zu halten seine Regie- rungsfunst nicht hinreiht. Der mediatisirte Radschah von Be- nares will auch einen Abgeordneten nach England \{chicken, um sich Über die Art zu beklagen, wie die Compagnie seine Patri- monial-Güter besteuert, und die zunehmende Zahi ähnlicher Appel- tationen hat den König bewogen, einige Geheime Räthe ausdrücklich für die Indischen Angelegenheiten zu ernennen. Eine förmliche | Gesandtschaft wird auch von Rundschit Singh. hier erwartet. | Der Vortand i, dem König für die ihm geschîckten Pferde zu | danken, allein ohne Zweifel hat, sie au) einen geheimen politi- schen Zweck. Der Gejandte ist ein Mann von Rang, Gudschur Singh, und wird der ecste Mann seiner Nation und Religion | seyn, der je in Europa war. Er is reichlich mit Shawls und | andern Geschenken vetsehen, so wie mit Jnskructionen, sich an-

genehm zu machen und sich anständig zu betragen. Die Com- | pagnie hat sich in der lesten Zeit durch etwas, das in Europa

ganz natürlich scheint, in den Augen der Eingeborenen große | Chre gemacht. Sie hatte im Jahre 1819 den Radschah von | Cutsch (einem Staate, der zwischen Guzzuart und Sind liegt)

| abgesebt, weil er in Wahnsinn verfallen war, die Vormund- | schaft jeines dreijährigen Sohnes úbernommen, und das Land | scièdem adminisirirt. Bei der Majorennität des jungen Radschah | wurde ihm im Juli das Land sciner Vâter feierlich Übergeben. Der junge Fárst hat eine halb Europäische Erziehung erhalten, | und scheint dis jest vom besten Willen beseele. Eine Thronbe- | steigung ist son in Jndien eine Gelegenheit unendlicher Erpres- | sungen unter Form von Geschenken an den neuen Fürsten ; allein

der Radschah machte bei dieser Gelegenheit bekannt, daß er von

Niemand etwas Anderes, als eine Kokusnuß annehmen werde, | so daß der Hofraum seines Palastes mit Bergen von Nüssen bedecêt war.‘

Die Finanzen der Compagnie sind im Ganzen in hinlängs- lich gutem Zustande; namentlich bessert sich die Präsidentschaft von Bombai, welche bisher nie die Kosten ihrer Verwaltung be- zahst, und in den leßten zehn Jahren einen Zuschuß von 1,200,000 Pf. St. jährlich von Bengalen erfordert hatte. Man alaubt, daß sich 1m verflossenen Jahre diescs Defizit nur auf 300,000 Pf. erhoben habe, und daß es im laufenden fast gänzlich ver- schwinden werde. Man rechnet dabei vorzüglich auf den Jm- puls, den die Eröffnung des Judus dem Handel der Küste von Malavar geben tauß.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Washington, 19. Jan. Die Frage in Betreff der neuen | Práfidenten - Wahl fängt an, immer größere Aufmerksamkeit in | den Vereinigten Staaten zu erregen. Bisher glaubte man ziem- lich allgemein, daß Herr Van Buren, der jeßige Vice-Präsident, von allen Anhängern des Genc1als Jackson, die sehr zahlreich und mächtig sind, würde unterstüßt werden. Indeß scheint neuer- dings cine Spaltung unter ihnen entstanden zu seyn, und es heißt, daß ein neuer Kandidat, Herr White aus Tennessee, vor | allen Anhängern, die der jebige Präsident in den südlichen Staa-

ten hat, unterstüßt werden würde, und daß derselbe unter den Jaksonianern im Repräsentanten - Hause auf 37 Stimmen zäh- len könne. Der General Jackson jelbst verhält sich bei dieser Angelegenheit ganz neutral.

Der Beschluß, den der Ausschuß des Repräsentanten - Hau- ses, welchem die Berichterstattung Über den auf die Französische | Angelegenheit bezüglichen Theil der Botschaft des Präsidenten | übertragen war, gefaßt hat, nämlich vor Abstattung dieses Be- richts die ferneren Maßregeln der Französischen Regierung und | der Französischen Kammern abzuwarten , soll, dem Daily Ads | vertiser zusolge, darin seinen Grund haben, daß die Majori- | tât des Ausschusses den Anträgen des Präsidenten auf Repressa- | lien entgegen wäre und daher das Zögern und Schweigen um so passender fände, als dadurch zugleich der Präsident geschont und die Möglichkeit ofen gelassen werde, die Sache, ohne zum Aeußersten. zu schreiten, durch Benußung etwaniger günstiger Umj|tánde zu Ende zu bringen.

Jn dem Hafen von Boston sind im Jahre 1834 1156 | fremde Schisse anzekommen und 1003 wieder abgesegelt, Beide Zaßlen-Werthe übersteigen die aller früheren Jahre seit der An- nahme der jeßigen Constitution. Die Zoll-Einnahme betrug nahe an Z Millionen Dollars.

N10.

Berlin, 23. Febr. Auf der vereinigten Friedrihs-:Uni- versität Halle-Wittenberg haben in dem Semester von 12. Juli 1834 bis 12. Jan. 1835 überhaupt 25 Promotionen statt- gefunden und zwar 6 bei der theologischen, 4 bei der medizini- N 4 bei der juristischen und 11 bei der philosophischen Fa- ult.

Für dic Bedürfnisse des Corrections- Hauses ¿u Tapiau in Ostpreußen sind pro 1835 25,000 Réehle., das if 2 des regle: mentémäßigen Maximums, an Beiträgen erforderlich. Hiervon kommen auf den Königsberger Regierungs: Bezirk 14,062 Nthfr. 25 Sgr. 11 Pf. und auf den Gumbinner 10,937 Rehlr. 4 Sgr. 1 Pf., die mit Genehmigung des Heren Ober - Präsidenten in zwei Raten ausge\chrieben worden und resp. am 15. März und 1. Sept. an die Kasse der Land - Armen- Inspection zu Tapiau zu entrichten sind.

Der verstorbene Zsraclit Abraham Samuel zu Sieg: burg im Neg. Bez. Kdin hat den dortigen Orts- Armen ein Kapital von 4000 Zithlrn. vermacht, und isi diesem Legate mit- telst Allerhöchster Kabinets - Ordre vom 10ten v. M. die lande2- herrliche Bestätigung ertheilt worden.

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Berliner Börse,

Den 23, Februar 1835, Amt], Fonds- und Geld- Cours-Zettel. (Preufes. Cour.) Ae A6 h R E "I H A LETSIR S A A MAT A 178 S N dzu 1e Tr S CA MESURLZ MÈTS I END S N ATO E I A R TN (S AUONNS? 28, E 1M IORGZZTI [Zf.|Brief|Geld.l (Br Brief. Geld Q 4 1 i G d 1 . &t, -Schuld- Sch, | 4 [1617 (1005 f Ostpr. Vfandbr. | 4 L023 br. Engl, Obl. 30.| 4 [99 | 984 F Ponim. do: | 4 [1065 Präm. Sch.d.Seech.| | 655 | 5 #Kur-u. Neum. do, 4 [1065 ¡10 Kurmn. Ob! m. 1 C.| 4 [1007 [1007 f Sehlesische do,| 4 4 Neum.lot. Sch. do.! 4 11004 fRkst.C.d.K.-u N | Berl. Stadt - Obl.| 4 [101 [1001 1Z. -Sch. d.IKC.-u. N.) | Königsb. do. A [99 Elbing. do. | A5 | 982

Danz. do. in Th,| 385 Westpr. Pfandbr.| 4 |

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