1835 / 60 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

“Allgeme

Preußische Staats-Zeitung.

O e 60.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

, Majestät der König haben dem Subrektor Lenz an

E bule zu Treptow an der Tollensee, so wie den Schul- stern Meyer zu Deutsch - Kruschin im Regierungs-Bezirk piemberg, Witte zu T im Regierungs - Bezirk Düs- dorf und Klau ck zu Trebiß im Regierungs - Bezirk Frankfurt,

¿ Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Bataillons - Tambour Gndrich des Füsilier - Bataillons im Kaiser Franz Grenadier- Regiment, dem Unteroffizier Gottlieb Scheer der bten Artil- sirie-Brigade, dem Brauer Parcienski zu Johannisburg und din belden Schisfern Martin Schawel aus Hamm und Hein- ri Schawel aus Filzen, die Rettungs - Medaille . mit dem

Hande zu verleihen geruht.

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“Zeitungs-Nachrichten. Ala D

R land.

_St. Petersburg, 21. Febr. Se. Majestät der Kaiser E N General Majors Euler |[. und Montresor den St. men - Orden erster Klasse mit der Kaiserl. Krone verliehen.

Fm Conseil des Ministeriums des Jnnern wird eine besondere

sische Abtheilung errichtet, Der Zwek dieser Einrichtung is, aus-

siche und möglichst genaue Darstellung des Zustandes aller dem

Miisterium des Junern untergeordneten Zweige der Verwal

7 Dieser Abtheilung ist auch die vorläufige Durchsicht und Prifing der dem Ministerium neu vorgelegten Pläne von “9 der Projekte zu neuen Eintheilungen der Gouverne- ments und Kreise, der Vorschläge über Einkünfte und Ausgaben der Stádte und die in dfonomischer Beziehung ndthige Durch- po der vom Ministerium des Jnnern beabsichtigten neuen

uten übertragen. x

Die Gesellschaft fär Russische Geschichte und Alterthümer hat so eben eine prächtige Ausgabe der „Annalen von Kieff// veranstalte. Der Druck is, in Slawonischen Lettern von gro- jer Schönheit , von der Druckerei des Synods besorgt worden.

Die St. Wladimirs-Universität (zu Kijes})) unterhält gegen- wärtig auf ißre Kosten in Jtalien einen Zögling des gewesenen Wolhonischen Lyceums, Herèn Kankwski, der si daselbst zum Maler ausbildet. Seit dem 7. November 1833 befindet er sich für diesen Zweck in Rom und widmet sih mit Eifer und Fleiß dix Ausbildung seiner Kunst. L

Der Student an der Moskauschen Universität, Tigranian, hit so eben die Uebersezung von Racine’s Trauerspiel: „Athalie/ h Armenischer Sprache beendet, und in der Druckerei des La- stehen Jnstituts drucken lassen.

Zu Sarapul im Gouvernement Wiatka, 1860 Werst von êt, Petersburg und 1261 Werst von Moskau entfernt, is seit dn 1. Jan. d. J. eine dôffentlihe Bibliothek errichtet worden.

St. Petersburg hat bis jeßt von einer der nüglichsten Er- sindungen der neueren Zeit, der Gas- Beleuchtung, noch feinen allgemeinen Gebrauch gemacht. Schon seit einigen Jahren ist dieses Erleuchtungs - Mittel in verschiedenen Kron- und Privat- Gebluden eingeführt, und entspricht vollklommen allen Anforde- rungen; doch bis jeßt hatte man sih noch nicht hinlänglich mit dem Entwurfe einer Erleuchtung der ganzen Stadt beschäf- tigt, Nun können wir aber (heißt es in der Nordischen Biene) unsere Leser davon benachrichtigen, daß sich bei Uns eine Privat - Gesellschaft auf Actien für Beleuchtung Qt, Petersburgs durch Gas gebildet hat, deren Plan

hin die Allerhöchste Bestätigung erhielt. Dieses Unter- hismen wird nicht nur für diejenigen Personen, welche ihre Ka- pililien mit Vortheil anzulegen wünschen, sondern auch für die Stidt selbst von unberechenbarem Nuken seyn. Ohne Zweifel vird: nun jedes Magazin , jede Bude sich dieses zweckmäßigen Und gefahrlosen Beleuchtungs - Mittels bedienen wollen; jeder

Ué&Eigenthümer wird wünschen, seinen Thorweg, seine Haus-

f und den Hauéflur mit Gas zu erhellen. Einmal einge- thut, wird diese Beleuchtung auch wohlfeiler seyn, als jede didère, Jn Folge der Allerhöchsten Bestätigung dieses Ent- lurfes, kann das Publikum zuversichtlich eine schnelle und er- silzteihe Ausführung des Unternehmens hoffen. Der Gencral-

diverneur von St. Petersburg, Graf von Essen, welcher die

Einwilligung Sr. M. des Kaisers zur Errichtung der Gesell- hast eingeholt hat, sucht nun auch in dieser Hinsicht das Beste ft ihm anvertrauten Hauptstadt nah Kräften zu befördern.“

_ Den Großbritanischen Schiffern is es von nun an erlaubt, statt des früher auf 1 Pfund für die Person festgese6ten Quan- tums von Thee, 14 Pfund, als zum Schiffs-Proviante gehörig, wit sh zu führen.

Ueber den Fang und das Eínsalzen der Häringe in der Krimm tnthalten Russishe Blätter folgende Nachrichten: „, Auf Verfügung der Obrigfeit' ward aus Holland ein Meister ver- rieben, um das Einsalzen der Häringe nach Holländischer Velse in Neu Rußland einzuführen, mit der Verpflichtung, 4 Jahre hindurch jedem, der diese Methode des Einsalzens von m erlernen wolle, die nôthige Anweisung unentgeltlich zu er- ellen, Der berufene Meister Wey fand, daß die Kertsch'schen

dringe derjenigen Art Holländischer Häringe, die ihrer vorzüg- hen Güte wegen gar nicht ausgeführt, sondern an Ort und Vtelle verbraucht werden, in nichts nachstehen , auch über- gte er sich davon, daß das Salz, welches in der Nähe von Kertsch aus dem Kokranschen See erhalten wird, sich Um Einsalzen derselben ganz vorzüglich eigne. Der Erfolg hat Les Urtheil des Herrn Wey vollkommen bestätigt, indem 10,000 Bt von einem hiesigen Einwohner (Herrn Keßarew) im vo- Mgen Jahre eingesalzett, von ganz vorzüglicher Güte: befunden

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Berlin, Sonntag den 1a M rz

worden sind, so daß selbst Kenner sie niht von Holländischen zu unterscheiden vermochten, und trob dem, daß sie ihrer Frische wegen für hiesige erkannt wurden und tros der besonderen Vor- liebe für alles Ausländische, haben doch Gaferé Häringe den Vor- zug davon getragen. Bis jeßt findet das Einsalzen und der Ab- saß der hiesigen Häringe auf folgende Weise statt: die ganze Quantität der Fische wird gewöhnlich, so zu sagen, noch im Nebe zu 6 bis 20 Rubel das Tausend, je nachdem der Fang mehr oder weniger ergiebig ist, verkauft. Die hiesigen wie die fremden Käufer salzen soglei die Häringe ohne beson- dere Vorkehrungen ein, indem sie weder die Eingeweide noch die Kiemer heraus nehmen, worauf denn dieselben in kleinen Partieen nah den verschiedenen Russischen Provinzen abgefer- tigt werden. So unvollkommen auch diese Art des Einsalzens ist, so wirft sie doch vom Rubel 50 bis 80, ja 100 pCt. reinen Gewinn ab, wobei jedo zu bemerken ist, daß solche bedeutende Vortheile nur denjenigen Härings -Häudlern zu Theil werden, die mit kleinen, auf dem ersten besten Jahrmarkte leicht abzusez- zenden Partieen sich selbs dahin begeben ; denú bei der außeror- dentlichen Wohlfeilheit dieses Handels - Artikels würde die Besoldung eines besonderen Handlungs - Dieners wohl den größten Theil des zu erhaltenden Gewinnes in Anspruch nehmen. Ueberhaupt genießen fremde, alljährlih hieher kommende Fischhändler bei weitem nicht so bedeutende Vortheile vom Härings- Handel, als unsere einheimischen Kleinhändlerz; denn es geschieht nicht selten, daß der Fang erst spät beginnt, wodurch die fremden Kaufleute genöthigt sind, zu ihrem und ‘ihrer Pferde Unterhalt ost den ganzen zu erhaltenden Geæœinn im Voraus aufzu- wenden. —- Abgesehen von allen diesen Umständen, muß zu- gegeben werden, daß da, wo bei irgend cinem Industriezweige der Gewinn sich bis auf 100 pCt. belaufen fann, es jedenfalls noch sehr an Kapitalien und an Unternehmungs- geist fehle. Dieses ließ kaum hoffen, daß die hiesigen Einwoh- ner von der wohlgemeinten Absicht der Regierung, deren Stre- ben es war, ihnen die bessere Methode des Einsalzens der Hä- ringe beizubringen, Nuben ziehen würden; um so mehr, da die frühere Methode ohne alle Mühe, ohne alle Kunst, bei ge- ringen zu diesem Gewerbe erforderlichen Kapitalien, Rubel auf Rubel eintrug. Allein die unermüdliche Sorgfalt der Orts - Be- hôrde überwand alle Hindernisse und ward mit unerwartetem Erfolge gekrônt, der den zukünftigen Wohlstand der hiesigen Ein- wohner zu befördern verspriht. Der Stadt - Gouverneur von Kertsch und Jenikale, Fürst Chercheulidsew, hat bereits in dieser Beziehung ein Reglement entworfen unck dem General-Gouver- neur von Nev- Rußland, Grafen W&ênzof, zur Bestätigung zugesandt, wodur derjenige, der 50,000 Stück Häringe auf Holländische Weise ein)alzt, welche nach einer gewissen Zeit für die besten befunden werden, auf eine Medaille oder irgend eine andere Belohnung Anspruch machen darf; auch sollen diese Häringe dann von einem zu diesem Behufe besonders errichten- den Comité plombirt werden, zum Beweise, daß dieselben für die vorzüglichsten erkannt sind. Diese Aufmunterung, gleichwie das Beispiel des Herrn Keßarew, der für Tausend seiner Häringe 120 bis 150 Rubel lôsete, während solches ihm, mit Einschluß der Tranétport-Kosten nah Sympheropol, Sewastopol und Taganrog, wo die ganze Quantität der auf Holländische Art eingesalzenen Häringe verkauft wurde, nicht 40 Rubel zu stehen fam, bewog in diesem Jahre die Herren Keßarew, Meißner und Kobysew, aufgefordert von der Orts- Behörde, diesen Versuch zu wiederholen. Die Quantität, welche diese Herren im laufenden Jahre zuzubereiten gedenken, soll 150,000 Stück betragen, und wenn diese Operation nur halb so vortheil- haft ausfällt, als die vorjährige, so dürste dieser neue Judustrie- zweig in Taurien, und besonders in Kertsch, welches schon durch die daselbst bereiteten Fischrüken berühmt is, wohl einheimisch werden. ‘/

Frankrei.

Paris, 21. Febr. Der König ertheilte heute früh dem Herrn Dupin und dem Herzoge Decazes Privat - Audienzen.

Man glaubt, daß die zur Prüfung des Gese6- Entwurfes über die 25 Millionen für die Vereinigten Staaten niederge- seßte Kommission erst gegen die Mitte des künstigen Monats ihren Bericht abstatten werde. Die zur Prüfung des Vorschla- gs wegen einer der Stadt Lyon zu bewilligenden Entschädigung ernannte Kommission soll, wie man sagt, einstimmig der Mei- nung seyn, daß man der Stadt Lyon kein Recht auf eine Ent- schädigung einräumen könne; indeß soll sie es zugleich für ange- messen erklärt haben, ausnahmsweise, und aus rein politischen Gründen die Spuren der beklagenswerthen April - Ereignisse auf Kosten der Regierung zu verwischen.

Im Temps liest man: „Jn den politischen Salons be- schäftigte man sich gestern Abend fast ausschließlich mit der Er- nennung des Herrn Abercromby, und mit dem Einflusse, den dieses Votum des Unterhauses auf die Englischen Angelegenhei- ten ausüben dürfte. Mehrere Deputirten erinnerten sih bei dieser Gelegenheit, daß sie den Lord Brougham bei seinem le6- ten Aufenthalte in Paris hatten sagen hören, daß er sh nicht wundern würde, wenn die Minister sh vor dieser ersten Nie- derlage nicht zurüczögen, und daß es sehr möglich wäre, daß das Ministerium Peel: Wellington das Parlament noch einmal auflôste; aber eine solhe Maßregel wäre erste Akt einer Revolution in England.’

Es ist hier unter dem Titel „Adresse eines Constitutionnel- len an die Constitutionnellen“/ eine Flugschrift erschienen, die nit verkauft, sondern unentgeltlich ausgegeben wird. Einige halten den Baron Fain, Privat-Secretair des Königs, für den Verfasser dieser Broschüre, die hauptsächlih den Grundsa6s zu verfechten sucht, daß der König eines constitutionnellen Staates persönlich in die Leitung der dfentlichen Angelegenheiten eingrei fen müsse, und daß daher der oft aufgestellte Grundsaß: „„Der N Se aber regiert nicht‘, ein falscher sey.

er Erzbischof von Aix, Herr Raillon, is au schen Jnséln, wohin er sich vor einiger Zeit zur

seines Erachtens der

den Hpyeri- iederherstel-

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1835.

lung seiner Gesundheit begeben hatte, im 73sten Lebensjahre mit Tode abgegangen.

Die bei den April - Ereignissen implicirten politischen Gefan- genen, welche sich in Lyon befinden, werden in den ersten Tagen des künftigen Monats die Reise nach Paris antreten. ie Gazette de Lyon meldet, daß sie sich vorgenommen hätten, die Reise zu Fuß und alle gleich gekleidet zu machen. :

Man schreibt aus Boulo.gne vom 17. Februar: „Es hat hier eine seltsame Verhastung eines Britischen Unterthans durch Englische Polizei - Agenten stattgefunden. Dieselben hielten si schon seit einiger Zeit in Boulogne auf; aber es fehlte ihnen, um zu der Verhafcung zu schreiten, die Erlaubniß des Mini- sters; diese langte endlich gestern zur größten Freude der frem- den Polizei -Beamten an. Man erzählt sih, daß jene Erlaub- niß nur unter der Bedingung ertheilt worden sey, daß man un- serer Regierung einen nah England geflüchteten Srantofen aus- liefere. Man weiß hier nicht, was sih der Englische nterthan hat zu Schulden kommen lassen, und kennt auch den Namen des reklamirten Franzosen (vielleiht Cabet ? nicht.‘

Als ein neues Beispiel von den Vortheilen, welche die Le- bens - Versicherungs - Anstalten gewähren, führt ein hiesiges Blatt an, daß das Handlungshaus Eichthal so eben von der Pariser Lebens - Versicherungs - Gesellschaft die Summe von 100,000 Fr. erhalten habe, wofür das Leben des Französischen Gesandten am Bayerischen Hofe versichert und® wovon erst eiín- tal die Prämie mit 1860 Fr. ‘bezahlt gewesen sey.

Die Gazette sagt: „Zumalacarreguy stand am 13. Febr. mit 14 Bataillonen zu St. Estevan, eine Meile von Elisondo, wo si Mina mit allen seinen Streitkräften befand. Die Di- vision Ocaña, deren Capitulations- Vorschläge Zumalacarreguy verworfen, hatte die Weiber und Kinder weggenommen und ge- droht, sle zu ermorden, wenn es den Karlisten“ gelänge, die drei Häuser und die Kirche, worin ste sh eins{hlossen, einzunehmen. Zu Bayonne ging das Gerücht, Lorenzo sey geschlagen worden und habe 1500 Mann verloren. Don Carlos war am 11ten d. zu Zuniga.“/

Aus Bayonne schreibt man vom 16. Februar: „Seit gestern ist General Mina in Elisondo; er will dort einen von der Gränze Frankreichs mit 16,000 Patronen und 1,300,000 Fr. abgegangenen Transport erwarten, um nach Pampelona zu- rückzukehren. Er hat den Weg zwischen beiden Orten uur un- ter einer Escorte von 2 Compagnieen Jnfanterie und 12 Pfer: den zurückgelegt. Diese einzige Thatsache widerlegt die Prahle- reien der Karlistishen Blätter, die dem Zumalacarreguy 40,000 Mann geben, ihn 20,000 Mann auf einem einzigen Punkt zusam- menziehen und ihn siegreich das Feld behaupten lassen. Mina hat eine edle und ritterlihe Handlung ausgeûbt, indem er dem Zu- malacarreguy seine Tochter zurücksandte, die man seit dem Kom- mando Rodil’s zu Pampelona als Geißel zurüchielt.‘/

Großbritanien und Frland.

London, 21. Febr. Die Herzogin von Gloucester stattete gestern Jhren Majestäten im St. James - Palaft einen Bes

such ab

Der Versammlung, welche die Oppositions - Partei am Tage vor der Sprecher - Wahl in St. James- Square hielt, wohnten ungefähr 160 Mitglieder bei, worunter Lord John Russell, S er

John Hobhouse und andere Koryphäen der Opposition. er sh die Freiheit genom-

Erstere bat um Entschuldigung, daß men habe, an diejenigen Herren zu schreiben, welche er für Freunde des Herrn Abercromby gehalten, und führte die Grün: de an, die ihn zu diesem Verfahren bewogen hätten; die Versammlung billigte dieselben volllommen und beschloß ein- müthig, für Herrn Abercromby zu stimmen. Vor dem Hause, in welchem diese Versammlung stattfand hatte sich eine roße Menge Volks versammelt, wie denn der Courier überhaupt meint, daß die Bevölkerung der Hauptstadt an dem ersten Zu- sammentreffen der Parteien im neuen Parlamente das größte Interesse genommen habe. Eine andere Versammlung, aus dem radikalen Theil der Reformer bestehend, fand, abgeson- dert von der obigen, in Palace-Yard statt. An ihr nah- men die Herren Hume, Warburton, O'’Connell und Andere von dieser Farbe Theil. Herr Warburton führte den Vorsi6, und man beschloß auch hier einstimmig , sih der Wiedererwäh- lung des Sir C. M. Sutton, aber nicht um seiner Person willen, sondern aus Prinzipien, zu widersesen.

Der Standard sagt: „Ein Mitglied des Oberhauses, und zwar der Marquis von Lansdown, hat für Herrn Aber- cromby Stimmen zu gewinnen sahen. Nicht zufrieden mit der Stimme, welche Se. Herrlichkeit im Unterhause dadurch besi6t, daß er ein Mitglied für Calne ins Parlament sendet, hat er noch das Umlaufschreiben Lord J. Russell's durch einen an das Parlaments - Mitglied Herrn Locke gerichteten Brief unterstüst, worin er díesen auffordert, bei der Sprecher - Wahl für den oben- genannten Kandidaten zu stimmen.“

Die Times beginnt ihr heutiges Blatt wieder mit Betrach- tungen über die Sprecher - Wahl und bezeichnet die gegen Sir C. M. Svutton von der Opposition vorgebrachten Argumente als bloße factióse Verleumdungen. „Je mehr wir“, sagt sie unter Anderem, „Über die Behandlung nachdenken, welche dem vorigen Sprecher am Donnerstage von Seiten der buntsheckigen Mazo- rität der 316 widerfahren ist, um desto mehr Grund finden wir in jenen Debatten, die Leidenschaftlichkeit zu bedauern, zu wel- cher sich Individuen, gegen deren ehrenwerthes und rüsichtsvol- les Benehmen im Privatleben und im geselligen Umgange sonst nichts einzuwenden és, durch Parteisucht hinreißen lassen konnten.“

Eine Stelle in der Rede, welhe Sir Ch. M. Sutton bei der vorgestrigen Debatte im Unterhause gehalten, und auf die gerade sehr viel anfkômmt, da sie die Rechtfertigung des vorigen Sprechers gegen die ihm wegen einer angeblichen Theilnahme an der Bildung des jeßigen Kabinets gemachten- Vorwürfe ent- hält, ist von den Zeitungen sehr verschieden wiedergegeben wor- den, und nach der Art und Weise, wie sie in den Oppositions- Blättern lautete, mußte es scheinen, als ob Sir Charles Sutton