1835 / 61 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 02 Mar 1835 18:00:01 GMT) scan diff

ser «Mühlen in Fällen besonderer Nahrungslosigkeit und nah der Beschaffenheit des Wasser - Zuflusses zu ermäßigen, sind Wir zwar vor einer allgemeinen Aenderung der Mühlen-Gewerbesteuer zurück- unehmen nicht gesonnen, können jedoch die Fesisezung dieser Ermd- tigung niht wie in Antrag gebracht auf die Veranlagungs- ehdrden unter Bestätigung der Regierungen übergehen lassen, da sib die Fälle, in welchen Ermäßigung dieser Art ¡uléssia ift, nicht bestimmt bezeichnen und nur aus einem allgemeinen Gesichtspunkte beurtheilen lassen, weshalb denn auch nicht allein die Anwendung dieser, sondern aller dhnlihen Ausnahmen zur Milderung der Steuer - Gesetze der Central - Finanz - Behörde vorbehalten if.

25) Gegen übermäßige Besteuerung des Handels Unserer Un- terthanen im Auslande werden Wir ftets auf Abhülfe bedacht seyn. Da aber mehrfache Rüsichten dabei in Betracht kommen, \o läßt es sich nicht als Regel annehmen, daß jede von einem auswärtigen Staate erhobene Steuer, welche höher, als die in Unserem Reiche zur Zeit geltende i|, Erwiederungs- Maßregeln zur Folge haben müsse. Wir können daher dem Antrage Unserer getreuen Stände, in der Art, wie er angebracht ist, nicht willfahren.

26) Dem Antrage auf Abänderung der Vorschrift des Stem- pel - Geseßes vom 7. März 1822. j 20., wonach gezogene inländi- \che Wechsel gleih nah der Ausfielung gestempelt werden müssen, haben Wir keine weitere Folge geben können, da bei der Einrich- tung, wonach es einem jeden Kaufmanne r a4 sih nach Gutbe- finden einen Vorrath gestempelter Wechsel - Formulare, deren Ge- brauch durch die in den Stempelsäßen stattfindenden Abstufungen sedr erleichtert is, anzuschaffen, das Bedürfniß einer solchen Abän- derung nicht anerkannt werden kann, diese auch nicht ohne Beden- ken für das Stempel - Fnteresse ift.

(Fortseßung folgt.)

__ Meteorologische Beobachtung. 1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Rach einmaliger 27. Februar| 6 übr, 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . 332,8 1 "ar.331,9 9 ‘’’Par.|332,4 3 "gar.[Quellwärme 7,0 R Luftwärme |_4- 4,0 * R.|-+ 8,3 ®R.|+ 3,2 °*R.|Flugwärme 2,5 ® R. Thaupunkt |-+- 1,0 ° R.|4- 2,0 °R.|4- 1,1 ° R {Bodenwärme 2,8 ° R.

Dunsisättg.| 80 pCt. 57/ pCt. 83 pCt. Ausdünsi. 0,03 9" Nh. Wetter .….| trübe. | halbheiter. trübe. iedershlag 0, 0 2 1 Rh. Wind... W. W. W. Nachmittags 3 Uhr etwas Wolkenzug | WSW. | Regen. Königliche Schauspiele.

Sonntag, 1. März. Jm Opernhause: Zum erstenmale wie- derholt: Ali -Baba, oder: Die vierzig Räuber, große Oper in. 5 Abth., nah dem Franz. des Scribe und Melesville, von J. Chr. Grünbaum. Musik von L. Cherubini. Tanz von Hoguet. (Die neue Decoration des ersten Aktes is von dem Königl. De- corations- Maler Köhler.)

Preise der Pläge: Ein Plak in den Logen des ersten Ran- ges 1 Rehlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause: Das Mädchen von Marienburg, Schauspiel in 5 Abth. , von Kratter. (Dlle. B. Stich: Cha- tinka, als Gastrolle.) :

Montag, 2. März. Jm Schauspielhause: Die Braut von Messina, Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. (Dlle. B. Stich : Beatrice, als Gastroile.)

Es wird ersucht, die zu dieser Vorstellung auf Meldungen reservirten Billets bis Sonntag Mittag 12 Uhr im Billet - Ver- kaufs-Büreau abholen zu lassen, widrigenfalls solche anderwei- tig verkauft werden müssen.

Dienstag, 3. ‘März. Jm Opernhause: Jch irre mich nie ! Lustspiel iu 1 Akt. Hierauf: Der Wasserträger, Singspiel in 3 Abth, Musik von Cherubini. (Hr. Versing, vom Hof- Thea- ter zu Mannheim: Micheli, als Gastrolle.)

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 1. März. Zum erstenmale wiederholt: Fausta, Oper in 2 Akten, nah dem Jtaliänischen. Musik von Donizetti. (Die ues Decorationen sind von Herrn Antonio Sacchetti gemalt.

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A2 Tia, 2. März. Zum erstenmale: Die Altistinn, Lust- spiel in 2 Akten, nah dem Franz., von Kurländer. Hierauf: Das Königreich der Weiber, oder : Die verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Friedr. Genée. Dienstag, 3. März. Endlich hat er es doch gut gemacht! Lustspiel in 3 Akten, von Albini. Vorher: Der Weiberhasser, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.

Berliner Börse. Den 28. Februar 1835.

Amtl. Fonds- und Geld - Cours-Zettel. (Preu/s. Cour.)

|Z/.|Brief|@eld.] Z/. Brief. |Geld St. -Schuld - Sch. | 4 [1007 (1002 J Ostpr. Pfandbr. | 4 11028 ( Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 9823 | 98 FPomm. do, 4 [1067 | Präm. Sch.d.Seeh.| | 645 | 641 {Kur-u. Neum. do.| 4 [1065 | Kurm. Obl, m. I. C.| 4 [1004 | 100 |Schlesiscbe do.| 4 | 1064 Neum.Int.Sch. do.| 4 |1002 | I Rkst.C.d.K.-u. N.|—| 765 Berl. Stadt - Obl.| 4 [1007 [1003 IZ.-Sch. d.K.-u.N.| —| 764 Königsb. do. 4 | 995 | Elbing. do. Ax| 994 | { Holl. vollw. Duk.|— | 172 | Danz. do. in Th.|— | 39 Neue do.|— | 183-| Westpr. Pfandbr.| 4 [1024| j Friedrichsd'or . .| 1372| 1375 Grosshz. Pos. do.| 4 | [1021 [Disconto ...….. —| 3 4 | T S O É I | Preu/s.Cour. W ch s - . E E e el-Cours Brief Gali. Amte 250 Fl. [Kurz j 141{ L 250 Fl. [2 Mt. =— Al Bo S 300 Mk. [Kurz -/ | 1527 U 300 Mk. [2 Mt. | §614 O 1 LSt. [3 Mt. 6 257 | 6 27 F 300 Fr. 2 Mt. 814 | 817 Wien n M, 150 Fl. [2 Mt. [1047 A C, 150 Fl. [2 Mkt. 1/1035 Br E, 100 Thl. |2 Mt. 991 O 100 Thl. [8 Tage 1027 Frankfurt a. M. WZ........ 150 Fl. |2 Mt. 1031 Meter 100 Rbl. |3 Woch | 307 Mara 600 FI Kurz ——

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 23. Februar.

Niederl. wirkl. Schuld 56. 52 do. 101. Ausg. Schuld 1%.

Kanz-Bill. 26. 448 Amort. 952. 312 805. Russ. 997. Oesterr. 997. Preuss. Präm.-Scheine 1133, do 45 Anl. —. Span. 58 461. 32 27. St. Petersburg, 20. Februar. / Lond. 105. Hamburg 912. Paris 1112. Silber - Rub. 339.

Neueste Nachrichten.

Paris, 22. Febr. Das Journal des Débats meldet: „Der Marschall Herzog von Treviso hat gestern (am 20sten) in die Hände des Königs seine Entlassung als Conseils-Präsident und Kriegs-Minister niederge: legt. Der König, nachdem er den Minister-Rath von diesem Ereignisse in Kenntniß gesest hatte, hat sich entschlossen, einen Offizier zu dem Marschall Soult, der sh in diesem Augenbiicke u St. Amand (im Departement des Tarn) befindet, zu schik- en, um ihn einzuladen, sih sofort nah Paris zu begeben, um das Kabinet zu rekonstituiren. Man glaubt nicht, daß Mar-

schall Soult vor acht oder zehn Tagen werde in Paris seyn fönnen.// Der Moniteur schweigt ganz. Der Messager erwähnt als Gerücht, das Ministerium

habe in Masse seine Entlassung eingereiht; Herr Thiers habe das Hotel des Jnnern schon verlassen, und Herr Guizot sey nach Autreuil abgereist; die Herren Soult, Dupin und Molé wären mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt. Einige Blätter behaupten, die Berufung des Marschalls Soult

sey nur auf den Rath des Herrn Dupin dem Aelteren beschlos, sen worden. Dies halten ‘andere Blätter für ganz ohne Grund Here Dupin, meinen sie, habe sich stets als einen persönlichen egner des Marschalls gezeigt. Man solle sch nur an seine

Rede gegen die Besoldung der Marschälle erinnern, und an seine Weigerung, an irgend einer ministeriellen Combination Theil zu nehmen, zu welher Marschail Soult gehöre. Wie könne man also jest glauben, Herr Dupin zeige sich zu einem Arrangement bereit, das zum Zweck hätte, den Marschall wieder in das K, binet zurückzubringen? Jm Gegentheile scheine es, daß ers na) euer Weigerung des Herrn Dupin, sich mit der Wie, derzusammensezung des Ministeriums zu befassen, eine Sta: fette an Herrn Soult abgeschickt worden sey. Herr Dupin werde sich ohne Zweifel an die Mystificationen im leß; ten November erinnert haben. Was nun die übrigen Mü, glieder, die sich noch im Ministerium befinden, anbetrifft, so sey es entschieden, daß sie die Bildung des neuen Kabinéts abwarten würden, um dann ihre Entlassung einzureichen. Mayr, hall Soult würde, wie sh wohl voraussehen lasse, kein Por: tefeuille mehr neben den Zerren Thiers, Guizot und Humany übernehmen. Für den Augenblick ist von Weir Sebastiari keine Rede. Die gegenwärtigen Verwickelungen in London schei; nen seine Anwesenheit in England so unerläßlich zu machen, da für jeßt darauf verzihtet worden seyn soll, ihm eine Stelle he der neuen Combination anzuweisen. x

Nach dem Bon Sens ist die Majorität der mit der Pri fung der Algierishen Frage beauftragten Kommission der Ay sicht, daß diese Kolonie aufgegében und nur auf einigen Punk, ten eine Garnison zurückgelassen werden sollte.

Briefe aus Bayonne vom 18ten d. berichten, daß Don Carlos am 15ten mit seinem Gefolge und seiner Eskorte y Huarte Araquil angekommen is. Er begiebt sich nach ü cumbery. In dieser Stadt befand sich Zumalacarreguy selbst mit zehn Bataillonen aus Navarra, Alava und Guipuzcoa, Mina hat die Geldsendung, um deretwillen er in das Bastan- Thal gekommen war, von Bayonne aus glücklih erhalten. Di, Nacht vom 16ten auf den 17ten brachte er auf Französischem Gebiete zu Ainchoa zu. Die ersten Behörden von Bayonne s)tatteten ihm dort einen Besuch ab. Nach der Sentinelle des Pyrenés is die Straße von Jrun nah St. Sebastian noch immer kaum zu passiren; selbst Eskorten von 200 Man müssen eines Angriffs gewärtig seyn.

Das Journal des Débats theilt aus Madrid von 17. Februar Folgendes mit: „Ein bemerkenéwerther Umstand, den ich Jhnen garantire, ist, daß die gewöhnlichen Staats - Ein fünfte von Trimester zu Trimester auf eine merkliche Weise zw nehmen, tros der scheinbaren Unordnung, in der si Spe nien befindet. Ein anderer, niht weniger wichtiger Umstan ist es, daß die meisten Provinzen nur von Stadt - Milizen bewacht werden. Ganz positiv weiß ih endli, daß in ei nigen Distrikten, wo man die Karlisten für sehr einflußreich hielt, die jährliche Rekrutirung noch vor der festgeseßten Zeic von Stat ten gegangen ist. Das Regiment der Freiwilligen von Arago: nien (das 2te leichte), von dem sch mehrere Compagnieen am 18ten hier empört und den General: Capitain von Neu- Castilien ermordet hatten, wird aufgelöst werden; die Soldaten werden unter die verschiedenen Corps ihrer Waffengattung vertheilt.“

Franffurt a. M., 25. Febr. Oesterr. 5proc. Metall, 1017 1017 4proc. 9413. 9414. 2tproc. 561. G, 1proc. 242, Br. Bank-Actien 1569. 1567. Part.-Obl. 1393, 13921 Loose zu 100 Gulden 215. Br. Preuß. Präm.-Sh. 64 632. do. 4proé Anl. 975. Br. - Holl. 5proc. Obl. von 1832 9812, 9811. Poln, Loose 714. Br. 5proc. Span. Rente 443. 44 Zproc. do. perp, 26. 52

r E O E U R T R I T T E EEETE E E

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn,

E E Ü T S E

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

gierungs-Departement belegenen , der Josephine Ca- roline, dem Carl Franz Wilhelm und der Adelheid|in Beziehung auf die Anmel Clementine Emilie, Geschwistern von Loga und zur shaftlich Polnischen Pfandbriefe.

Behufs der am 1. April d. F. in Warschau zur landschaftlich Polnischen

Bekanntmachungen. Avertissement.

Zum öffentlichen Verkauf der zu der Kammerrath Franz Ludwig v. Logaschen erbschaftlichen Liquida- Lembkeschen Familien-Stiftung rge im Lands-| tions - Masse E Allodial - Ritterguts Sienno | Verloosun elches landschaftlich auf 45,472 Thlr. 7 sgr. Pfandbriefe, können solche bis zum 12" März c. j blr. 26 sgr. [abgeschäßt ist, steht im Wege der nothwendigen Sub- [in meinem Geschäfts-Local angemeldet werden. 6 pf. gerichtlich abgeschäßt sind, is ein Bietungs- |hastation 4 Pren ote O (esungs-Devmin auf en 6. pr vor dem Herrn Ober- Appellations - Gerichts - Assessor

berger Kreise LBes Erbzinsgüter Balz und Klein-|Nr. 264, wel

heide nebst Zubehdr, welche auf 25382

Termin auf I den 4. Mat 1835, Vormíttags 10 Uhr,

L A E

Bekanntma

fommenden

Berlin, den 23. Februar 1835. 1835,

chung

/ ¡ Vor Kurzem is bet K. Aue in Altoña erschienen dung der land- [und in der Stuhr schen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplaß Nr. 2, zu haben: Poetische Versuche von Winfriecd. Alton, bei Karl Aue, 1834. 180 Octayseiten. Prelf echeftet 221 sgr. Winfried is seit vielen Jahren ein unter Deutsch: land's Dichtern mit Auszeichnung genannter Name,

Arons Wolff, und M Geistes- Verwandtschaft mit Salis und unter den Linden Nr. 44.

Matthison hat ihm unter Freunden der gemüthvollet

vor dem ernannten Deputirten, Referendarius von Elsner, Vormittags um 10 Uhr, in unserem Fn- oesie einen bedeutenden Rang angewiesen. Die Malzahn |. auf dem hiesigen Ober-Landesgericht an- |structions - Zimmer an, zu welchem Made E R Meinäcane Sammlung von (Gedichten ie nut

geseht, zu welchem zahlungsfähige Kauflustige unter |dem Bemerken eingeladen werden, daß die Taxe, der daß die neueste Hypotheken-Schein von diesem Gute und die Taxe, die Kauf - Bedingungen und der neuste Hypo- noch aufzustellenden besondern Kaufbedingungen in theken-Schein in hiesiger Registratur even sind, unserer Subhastations-Regisiratur eingesehen werden

der Bekanntmachung eingeladen werden ,

und daß der Meistbietende, falls nicht gesepl stände eine Ausnahme zulässig machen, den Zuschlag | als: zu erwarten hat.

Zugleich werden die, threm Aufenthalte nah un-

Termine hierdurch vorgeladen. rankfurt a. d. O , den 14. Oktober 1834.

Y : vorgeladen. Königl. Preußisches Ober -=- Landesgericht.

Bromberg, den ‘5. August 1834. Königl. Preuß. Landgericht.

Literärishe An

terhaltung empfohlen werden.

A u s zug. :

Durch die heute erlassenen , den Stralsunder Zei- tungen ausführlich eingerükten, dffentlichen Ladun- gen, werden alle Diejenigen, welche an das von dem

noris. vel hypothccae, aus

ebruar/ 16. März und 6. April d. F. bei dem|lich vorgeladen, echtsnachtheile vorgeladen, daß ste sonst-damit durch den am 27. April d. F. zu erlassenden

sen werden. Greifswald, den 19. Fanuar 1833. Kdnigl. Preußs. S UTOl von PommernsZinsenraten des und Rügen. v. Möller, Praeses.

Subhastations - Patent. Zum Verkauf des im Bromberger Kreise und Re-

Edictal-Ladung.

In Sachen, das Gesuch der. Amtmannin Weste, Gutsbesißer Heinrih Guftav von Schmiterldw ver-|Fustine, geb. Haspelmacher zu Hornhausen und Con- kaufte, auf Rügen belegene Allodial - Rittergut Ne- sorten/, in actis benannt, um Erlassung von Edicta- parmißz, nebst den dazu gehörigen Beihdfen Murkriß lien betreffend, werden alle diejenigen, welche ihre und Büdel, imgleichen an die mitverkauften bestellten | Abkunft von dem weiland Amtmann Fohann Michael Saaten und das Gutsinventarium, auch Vieh, Feld-, Haspelmacher zu Hornhausen, imgleichen diejenigen, Acker- und Wirthschaftsgeräth ex jare dominii, pig- ¡welche ihre Abstammung von der weiland Bau - Di- amilien - Verträgen und |rectorin Bähr, Dorothee Eleonore, geb. Münter, zu Berechtigungen oder aus sonstigen Real-Verpflichtun- Leipzig oder dexen Mutter der Doctorin Münter, |- gen/ Ausprüche zu haben vermeinen, zu deren Anmel :|Dorothee Sybille, geb. Haspelmacher, herzuleiten ver- dnng und Bescheinigung in den Terminen am 23.|meinen, bei Strafe der Präclusion bierdurch dfent- Buchhandlung F. A. List, in Berlin, Burgsir. Nr. 9.

den 31. August d. -J., Morgens 10 Uhr, Präklusiv-Ab- [vor dem hiesigen- Herzogl. Kreis erichte angeseßten schied, für immer werden ausgeschlossen und abgewie-| Termine zu erscheinen , ihre Abs

enannten Personen prüche auf die rúck ständigen und fällig werdenden

pitals anzumelden. Braunschweig , den 14. Februar 1835.

Herzogliches Kreisgericht.

ausgegeben von P. F. Lember t.

10} Thlr. ; Prachtband 8 Rievenhausen, 8 Blatt sind sets vorräthig in der

in dem auf

u documentiren und ihre An-|zu haben: Haspelmacherschen Fideicommiß - Ca-

Preis 75 sgr.

H. Grégoiëtre.

A A E Gie Ged E j ] In Berlin bei Ludwi ehmigte trgfiraße|und enthält sod [tes und , worunter d he Um- können. Zugleich werden folgende Real-Fnteressenten |NL. 8, ist zu haben : h 8e, Burgfiraße, Ld entale sodann Altes und Neues, worunte J , arodien bekannter Gedichte. die Erben des Kaufmann Abraham David Barrasch ; P

die Erben des Abraham Dawid aus Bromberg, |Von Eginhardt. 5 Hefte. bekannten Kinder des Amtmanns Lembke zu diesem|deren gegenwärtiger Aufenthaltsort aus dem Hypo- theken-Buche nicht ersichtlich ist, zu diesem Termine

Polterabend-Scherze mit und ohne Verlarvung. Eine Sammlung von|bei Gebr. Bornträger, ‘zu haben: Gedichten , Anreden , Dialogen und andern Polter- abend=-Scenen , sowie einige Strohkranzreden. Her-

geh. Preis 25 sgr.

ammung von den in Berlin bei C. F. Plahn (Jägerstraße Nr. 37),

uen En ae Nl Dlade von als fertig angekündigter Walzer nicht der von vie“ Arnd's, Tersteegen's Schriften; zum Besten deg |]en Seiten erwartete und von dem Wiener #0: evangelischen Missions= Werkes herausgegeben. |1ann Strau l's componirte, obige sein kann.

aus einer în unsern Tagen seltenen Dichterbeschei- denheit Versuche genannt werden, wird mit einck chônen Zueignung an Schmidt v. Lübe erdfnet

zeigen.

Vorzüglichen zu viel ist, um hier ausgezeichnet l werden Edler Sinn, sanfte Empfindung und Woll

Preis 1 Thlr. 10 sar, [laut des Versbaues chmen jedes Gedicht , und Diese Parodien haben ite bie ite L machen es fúr Kopf, Herz und Ohr gleich erfreulid. kennung gefunden und dürfen allen Freunden heite» ——

rer Laune als eine hôchst angenehme, geistreiche Un-

Bei F. W. Otto in Erfurt ist 80 eben erschienen und in allen Buchhandlungen, namentlich in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn No. 3, Königsberg

Welchen Einfluss hat der Wechsel der Systeme inder AÁrznei-Wissenschaft auf die Ausübung der Pharmacie? Eine Abliandlung von H. Biltz, Apotheker in Erfur!. 4lo. 1835. 10 sgr. /

Fine sehr interessante' und wohl zu be-

2 Hefte. 12wo.

Joh. Schopenhauevr's sämmtl. Schriften, achtende Schrift! 24Bde. (Leipzig, 1834.) bro S Oib.z Hlbfrzbd. r.

Hogarth?’s sämmtl. Werke, gestochen von

Zur Beantwortung vielfacher Anfragen,

in Fol. , nebsi 14| Erst in Kurzem wird bei den rechtmässigen

Bänden Erklärung. (Götting. 1835.) 15 Thlr. |Verlegern, Tobias Haslinger in Wien und dem

Unterzeichneten erscheinen und zu haben sein:

Erinnerung an Berlin. Neuecster Walzer von Johann Strausls.

Bei Bon in Königsberg is so eben erschienen und| 78s Werk. C O-S gas,

ervor, dass ein s0 eben

Hieraus gehet zugleich unter dem ‘l'itel: Erinnerung an Berlin von Strauss

Berlin, den 21. Februar 1835. L T. Trautwein, Breitestrassge No. S.

Allgemeine

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 22. Febr. Gestern Vormittag arbeitcte der Kd- nig mit den Ministern des Jnnern und der Justiz. Um 2 Uhr fuhren Se. Maj. in Begleitung des Marschalls Gérard und des Grafen Montalivet nah Neuilly. |

Erst jet zeigt Herr B. Delessert in seiner Eigenschaft als Prásident der zur Prüfung des Nord-Amerikanischen Traktates niedergesebten Kommission an, daß das Gerücht, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten weigere si, der Kommission die von ihr verlangten Aktenstücke zugehen zu lassen, völlig un- gegründet sey. E

Das Journal du Commerce enthält in seinem heute eshienenen Blatte folgenden Artikel, bei dessen Abfassung die desfallsige halbamtlihe Mittheilung des Journal des Débats nh nicht befannt war: „Die Auflösung des Kabinettes war gestern Abend definitiv beschlossen. Es unterliegt fast keinem Zweifel, daß diese Veränderung unter Mitwirkung des Herrn Ain des Aelteren geschieht, der sich diesesmal entschließen dlrfte, cinen thätigen Antheil an der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten zu nehmen. Wir glauben indeß nicht, daß die

räsidentschaft des Conseils Herrn Dupin odec dem Marschall brut verliehen werden, sondern daß dieselbe dem Grafen Molé mit dem Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten zu- fallen wird. Was die früheren Thatsachen betrifst , welche diesen Zustand herbeigeführt haben, so kann man dieselben auf verschiedene Weise betrachten. Es finden sih in der Unpopulari- tät des doctrinairen Systems und in dem gegenwärtigen Zustande der Europäischen Angelegenheiten Gründe genug, um den Sturz der Combination vom 11. Okt. zu erklären. Dies Alles würde ipdeß nicht hingereicht haben, ohne die Fehler der Organisation, von denen das Kabinet ergriffen wurde. Der Marschall Mor- tier bestand dringend auf seine Entlassung. Seine passive Hin- gebung konnte nicht länger einen Zustand ertragen, der seinem persônlichen Rufe so {hädlich war. Das Ausscheiden des Mar- shalls zwang seine Kollegen, die Präsidentschaft des Conseils und das Kriegs - Ministerium neu zu beseßen. Jn Bezug auf den erten Punkt mußten sih nothwendig die Schwierigkeiten wiederholen, welche das Ministerium im November gezwungen hatten, sich aufzulösen. Herr Humann, dem die Präsidentschaft angeboten wurde, erklärte, daß er dieselbe nur annehmen könne, wenn man ihm gestatte, eine allgemeine Amnestie zu verkundigen. Da auf diese Forderung nicht eingegangen wurde, so mußte man st{ch nach einem andern Präsidenten umsehen. Was das Mini: sterium des Krieges betrifft, so hatten die Minister ihren Blick auf Hrn. von Caux geworfen, den sie aber nicht dahin bringen konnten, \{ ihnen zuzugesellen. Es ereignet sih oft in solchen Fällen, daß eine Weigerung mehrere andere nach si zieht; man wandte sh an verschiedene Generale, die alle das ihnen gemachte Anerbie- ten ablehnten. Darauf erklärte der König, wie man seit langer Zeit erwartete, daß er cinen Kriegs - Minister zur Hand habe, und dieser Minister sey der Marschall Soult. Dies war das unvermeidlihe Signal zur Aufldôdsung des Kabinettes.“/

Das Journal des Débats äußert sich über die Wahl

j des Hrn. Abercromby zum Sprecher des Unterhauses folgender- | maßen: „Der gute Ruf des Hrn. Manners Sutton, seine be-

kannte Unparteilichkeit, der Umstand, daß er das Sprecher-Amt hon so lange zur allgemeinen Zufriedenheit bekleidet hat, seine Unbestrittene Wieder-Erwählung unter dem vorigen Ministerium, seine Erfahrung, seine Mäßigung und sein Talent, dem selbst seine politischen Gegner Gerechtigkeit widerfahren ließen, Alles hien ihm um so mehr die Majorität zu sichern, als Hr. Aber- mby , Kabinets-Mitglied unter dem Melbourne’schen Ministe- um, ein einsihtsvoller und geachteter Mann, das Un- qlE gehabt hatte, seine Kandidatur sehr eifrig von den Rdikalen unterstüßt, und von Hrn. O’Connell empfoh- ln zu sehen. Ueberdies fürchtete die Opposition aber ih noch, daß, wenn sie den tadellosen Charakter des Herrn Yinners Sutton angriffe,, sie gerade seinen Anhängern in die inde arbeiten möchte, indem dtese sih von einem so unklugen hritte große Vortheile versprächen. Nichts desto weniger ist lle Abstimmung im entgegengeseßten Sinne ausgefallen: man hit aus einer persönlichen Frage eine politishe gemacht, und, nerkwürdig genug, hat die Opposition dies offen eingestanden; denn während die Anhänger des Herrn Manners Sutton sich Wischließlich auf Gründe der Wohlanständigkeit, der Gerechtig- kit und Dankbarkeit für 18jährige Dienste stü6ten, erklär- bn die Whigs, indem sie Herrn Abercromby vorschlugen, daj es nothwendig sey, durch diesen ersten Akt gleich vorveg die Meinung des Hauses und der Kammer zu verkündigen, und sie verhehlten ihre Absicht nicht, das Parlament in Bezug auf den bevorstehenden Kampf im Vor- us ju fkompromittiren. Die Folgen der Wahl des Herrn Aber- (romby sind unberechenbar. Wir glauben, daß sich bei den Be- tlathungen über die Adresse noch eine größere Majorität gegen das Ministerium oder mindestens gegen die retrograde Tendenz trausstellen wird, deren man mehrere Mitglieder desselben be- huldige. Es würde überflüssig seyn, diese Vermuthungen noch beiter auszudehnen; noch wenige Tage, und die Stellung des arlaments wird deutlich hervortreten.“ Die Broschüre: „Adresse eines Constitutionnellen an die Con- situtionnellen‘’ erregt ungemeines Aufsehen, weil einige Blätter þ weit gegangen sind, den König selbst für den Verfasser der- lben anzugeben , oder doch wenigstens zu behaupten, daß die- selbe, bevor sie im Dru erschienen, die vollständige Billigung r. Maj. erhalten habe. Jn der Kammer war die Broschüre er Haupt-Gegenstand des Gesprächs, und fast alle Deputirte hne Unterschied ihrer politischen: Meinungen sprachen laut ihren

Unwillen über die in derselben aufgestellten Grundsäße aus.

verr Guizot soll mit lauter Stimme. gesagt haben, er werde

Berlin, Montag den 2ten März

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darauf dringen, daß sofort eine amtliche Erklärung in Betreff dieser Flugschrift erscheine. Wirklich lies man auch heute im Journal de Paris Folgendes: „Gewisse Journale bemühen sich, die dffentlihe Aufmerksamkeit auf eine Broschüre zu lenken, welche in den lesten Tagen erschienen ist, und die, wenn gleich anonym, einen Mann zum Verfasser hat, der allgemein bekannt ist, Sie möchten, indem sie dieser Schrift einen falschen Ur- sprung unterlegen, die Verantwortlichkeit sür die {weren Jrr- thümer, welche sie enthält, so hoch als möglich hinaufwälzen. Wir sind ermächtigt, allen Vermuthungen , die in dieser Bezie- hung aufgesiellt worden sind, zu widersprechen. Wir können versichern, daß Niemand, der zur Regierung gehört, Theil an jener Schrift hat.‘‘—Das Journal des Déba t s, das den Grafen Roe- derer als den Verfasser der Broschüre bezeichnet, sagt am Schlusse eines längeren Artikels, in welchem es sih sehr heftig gegen dies selbe ausspricht, Folgendes: „Jn der neuen Broschüre regiert der König allein, mit oder ohne Minister, welche nihts weiter als untergeordnete Administratoren sind; es wird dadurch an die Stelle einer constitutionnellen und parlamentarischen eine rein ad- ministrative Monarchie gesekzt. Diese Broschüre hat sh offffen- bar im Datum geirrt. Im Jahre 1810, unter Napoleon, wäre sie am rechten Orte gewesen; im Jahre 1815, unter der Restau- ration, hätte ste für einen Leitfaden zum Studium der Kaisjerli- hen Politik dienen fönnen; heute aber is sie ein ohnmächtiger Anachronismus, der weder Nußen noch Schaden stiften kann. Wir irren uns; sie kann wirklich zu etwas dienen, und sle dient auch zu etwas: zur Verleumdung. Vergebens ist in jener Schrift alles veraltet und von ehemals; es haben sich doch Leute gefunden, welche dieselbe zu einer Gelegenheits: Schrift stempeln möchten. /, Der König hat sie diktirt; Herr Fain, sein Privat - Secre- tair, hat sie geschrieben; die Sache ist gewiß, alle Welt sagt es.‘/‘/ Und auf diesem Grunde errichtet man die sogenannte Verschwörung des Schlosses gegen die dentlichen Freiheiten; die Broschüre wird ein Manifest, ein Programm, und die Vorrede zu einigen neuen Juli-Verordnungen. Wenn es nicht als Geses aufgestellt werden soll, daß es in Frankreich keine Verleumdung mehr ge- ben darf, in die man nicht den König hineinziehen muß, so be- greifen wir eine so seltsame Anschuldigung niht. Wie! weil es irgend einem Kaiserlihen Senator einfällt, in einer Schrift seine Jllusionen aus der Zeit der Kaiserlichen Regierung zusam- menzutragen, und uns die administrative Monarchie als das Ideal einer Regierung vorzuführen, so soll es der König seyn, der die Lobpreisung des Jahres 1810 diktirt hat? Sollte es nicht in der That Zeit seyn, die Epochen zu unterscheiden, und mit den Lobrednern der Kaiserlichen Jnstitutionen nicht einen Fürsten zu verwechseln, dem selbst seine Feinde eine große Ge- wandtheît und eine seltene Kenntniß seiner Zeit nicht bestreiten ?“/

Ueber den (bereits vorgestern gemeldeten) Brand des Théâ- tre dela Gaité enthalten die hiesigen Blätter folgende nähere Details : ,¡Das Feuer griff so rash um sich, daß hon nah einer Vier- telstunde 20 reichlich mit Wasser versehene Feuersprißen zum Lö- schen nicht mehr hinreichten. Die Sprizenleute eilten mit ihrem gewöhnlichen Eifer herbei. Ganze Compagnieen Linien-Truppen unter Leitung ihrer Offiziere, ein Detaschement der 10ten Legion und die Munizipal-Garde waren ebenfalls an Ort und Stelle. Die Verwendung dieser vereinten Kräfte gestattete, so viel Ord- nung zu handhaben, als bei einer so beklagenswerthen Katastro- phe möglich ist. Die Flammen verzehrten das Theater mit ei- ner solchen Schnelligkeit, daß man im ersten Augenbli Alles für die beiden anliegenden Häuser und für das ganz nahe lie- gende Seiltänzer-Theater fürchten zu müssen glaubte. Die Trup- pen und Spribenleute wetteiferten an Thätigkeit. Der Marschall Lobau war in der Uniform der National-Garde zu Pferde anwesend und seine Gegenwart verdoppelte die Thätigkeit eines Jeden. Gegen 2 Uhr schien das Einstürzen des Zimmer- und Dachwer- kes den Brand in die innern Theile des Saales konzentrirt zu haben. Allein das Feuer hatte bereits zwei anstoßende Häußbr ergriffen, die nur mit großer Noth gerettet werden konnten. Abends um 11 Uhr hielten noch Truppen - Detaschements deri Boulevard und die Rue Basse besest, indessen hatte man sich des Feuers völlig bemeistert. Der Verlust is leider nur zu be- deutend. Herr Lami hatte, wie man sagt, das Eigenthum des Theaters für 400,000 Fr. angekauft, und Herr Guilbert de Pixé- récourt, ehemaliger Eigenthümer, {chäßte die Möbel, die noch ihm gehörten und die mit verbrannt sind, auf 300,000 Fr.“ Die Directionen sämmtlicher Theater haben sich bereit erklärt, Vorstellungen zum Besten der Mitglieder des abgebrannten Thea- ters zu geben. Das Théâtre du Gymnase macht bereits heute damit den Anfang.

Großbritanien und Jrland.

London, 21. Febr. Man glaubt nunmehr, daß Sir Char- les Manners Sutton nächstens zum Pair erhoben werden wird.

Aus der von den Zeitungen mitgetheilten Stimmliste er- giebt sich, daß Herr Spring Rice, mit dessen Ansichten sich Lord Stanley in seiner Rede am meisten einverstanden erklärte, und Herr Charles Grant, den die Times, der politischen Farbe nach, me Ersterem zusammenstellt, für Herrn Abercromby gestimmt

aben.

Einige Blätter äußern die Vermuthung, daß die Ultra - To- ries, namentlich die Herren Herries und Goulburn, Lord Stor- mont und Sir E. Knachtbull, je6t aus dem Ministerium ent- lassen und durch Reformer erseßt werden dürften. Dies scheint jeddh aus den Aeußerungen des ministeriellen Standard nicht hervorzugehen, denn dieses Blatt versichert vielmehr, die Mini- ster würden ihre Flagge an den Mast nageln, und bis aufs äu- ßerste ausharrend, ihren Feinden die Verantwortlichkeit für eine weitere Vernichtung der Britischen g Überlassen. Die Morning Post äußert sih folgendermaßen über die Wahl des Herrn Abercromby: ,, Die vorgestrige Debatte im Unterhause wird im ganzen Lande allgemeinen Unwillen erregen, und es sollte uns in ‘der That sehr überraschen, wenn nicht selbst die Partei der radikalen Whigs sich baldigst mit Schrecken von ih- rem eigenen Werk abwendete. Es is vielleicht in der Parla-

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reußische Staats-Zeitung.

1835.

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ments- Geschichte noch nie ein Fall vorgekommen, wo die Stärke der Beweisgründe der numerishen Stärke so diametral entge- gengesezt war. Doch wir brauchen dies nicht erst hervorzuhe- ben, denn es wurde ganz offen von Einigen zugestanden, die sich dessenungeachtet so weit herabwürdigten, die Whigistisch - radikale Majorität noch zu vermehren. Dem Lande liegt es je6t ob, zu entscheiden, ob es seine Jnteressen bei einem Zustand der Dinge gesichert glaubt, wo die Mitglieder der Geseßgebung sich gens- thigt sehen, in den wichtigsten Angelegenheiten nach den Vor- schriften der unwissenderen Klassen der Gesellschaft und gegen ihre eigene gewissenhafte s zu stimmen. Der Sieg , den die radikalen Whigs vorgestern erfohten ha- ben, is ein Sieg des revolutionnairen Prinzips der par- lamentarishen Repräsentation. Es is ein Sieg der Kirch- spiel- Klubs und des Schenken- Geschreis. Es is ein Beispiel, welches, wenn man ihm seinen Lauf läßt, das Unterhaus zu ei- ner Registratur für die Beschlüsse der gedankenlosen und unbe- deutenden Personen, welche in den Lagern des Lasters und der Verschwendung die Rolle von Rednern und Volksführern spie- len, herabwürdige. Wir erwähnen nur der Rede des Herrn Fergusson als eines der vielen Zeugnisse, die zum Beweis unserer Behnuptung angeführt werden können, daß das Unterhaus, in- dem es Sir C. M. Sutton verwarf und Herrn Abercromby wählte, niht die Gesinnung dieses Zweiges der Legislatur aus- sprah oder dessen Würde aufreht erhielt, sondern nur Thorheit an den Tag legte und sch mit Schmach be- deckte. Zu dem Einfluß, den wir den durch Vermittelung der verschiedenen Klubs wirkenden niedrigeren Ständen un- ter den Englischen Wählern zugeschrieben haben, sind die Streitkräfte hinzuzufügen, welhe die O'Connellshe Partei in Jrland aufbrachte, um die Macht der Britischen Unwissen- heit und Unzufciedenheit zu verstärken. Hr. O’Connell und die Faction, welche ihn umgiebt und unterstägt, waren in der That die ersten Urheber des ganzen Verfahrens. Sir C. M. Sutton war für die Zwecke der Aufregung kein günstiger Sprecher. Von Hrn. Abercromby kann man Besseres erwarten. Hr. O’Connell wird nun das, was er nur hinter dem Rüen des vorigen Un- terhauses zu sagen wagte, dem jezigen Unterhause ungestraft in's Gesicht sagen können. Es is bemerkenswerth, daß bei der vor- gestrigen Debatte der Mann, der die Frage eigentlich auf's Ta- pet gebracht und ihre Lösung entschieden hat, ganz still blieb, und daß er seinem ganzen Gefolge aus England und Jrland gleiches Stillschweigen auferlegte, Herr Hume, Herr“ War- burton und Herr Wakley, von welhem Lesteren man namentlih einen glänzenden Vortrag erwartet hatte, ja selbst Herr Daniel Whittle Harvey, der bekanntlih das Taleut besitzt, das Haus mit vielem Wortschwall zu überschütten, waren o rücksichtsvoll oder so vershmi6t, ihren Mund zu halten. Alle diese Herren fügten sih den furhtsamen Bedenklichkeiten der ra- dikalen Whigs. Lord John Russell wußte, daß der Erfolg der Maßregel von der Geheimhaltung des inneren Triebwerks ab- hänge. Und gegen eine beträchtliche Entschädigung, die ihm spá- terhin auf Kosten des Landes gezahlt werden sollte, ging Herr O'’Connell den Pakt ein, seine Stimme stillschweigend abzugeben und seine Untergebenen und Bundesgenossen zur Nachahmung seines Beispiels zu bewegen. Was können alle diese Schliche anders bedeuten, als daß die Whigs sich s{hämen, sich dem Lande in den Ketten zu zeigen, die fie s{ch von den Radikalen haben anlegen lassen, und daß die Radikalen es ihrem Interesse gemäß befunden haben, für jeßt noch darauf zu verzichten, die gefangenen Whigs in offenem Triumphzuge hinter sich her zu führen? Herr Abercromby ist also Sprecher geworden, man weiß eigentlich nicht wodurch, denn Niemand hat etwas Beachtenswerthes zu seinen Gunsten vorzu- bringen gewußt. Lord Dudley Stuart benahm sich unter Men Mitgliedern der Whig: Partei noch am ehrenvollsten und männ- lichsten. Er trat kühn hervor und sagte, daß er, ungeachtet aller an ihn ergangenen Aufforderungen, stimmen würde, wie sein Ge- wissen es ihn heiße, nämlich für den sehr ehrenwerthen Herrn, der den Sprecherstuhl 18 Jahre lang zu seiner größten Ehre und zum Vortheil des gemeinen Besten ausgefüllt habe.‘/ Die Times sagt in derselben Beziehung noch Folgendes: „Es kann nicht oft genug wiederholt werden, daß eine bloße Uebereinstim- mung bei einem einzigen Votum oder die wenn auch noch so leb- hafte Billigung einer einzigen Maßregel noch nicht den Grundsas einer Partei feststellt oder als gültiger Beweis davon dient. Wenn wir nun fragen, was für eine Partei es denn sep, von welcher Herr Abercromby zum Repräsentanten gewählt worden, so werden uns einige Leute naturlich aus Mangel an einem be- stimmteren Ausdruck sagen, es sey die „Reform- Partei“, das heißt, wenn man sie näher darüber befragt, diejenige parlamen- tarische Majorität, welche für die Reform: Bill stimmte, im Ge- ensaß zu denen, die sih dieser Maßregel widerseßten; aber diese

efinition wird man vermuthlich bald fahren lassen müssen, wenn man sich erinnert, daß darin Viele begriffen seyn würden, die nicht mehr zu einer und derselben, ja nicht einmal zu zwei sich berührenden Parteien gehören. Es würden darin einerseits die AntiEnglische oder die O’Connellsche Partei, andererseits solche Personen begriffen seyn, wie Herr Spring Rice, Herr Grant, Sir James Graham denn diese waren eifrige Verthei- diger der Reform - Bill ja, Herr Abercromby mäßte dann nothwendiger Weise neben seinen eigentlichen Konstituenten auch den Lord Stanlep, da derselbe ein Reformer is, und Sir Francis Burdett, einen der Veteranen unter den Reforwmern, repräsentiren, die doch Beide gegen ihn stimmten, ja von deneu der Erstere sogar gegen ihn jprach! Das wäre wunderbar , ja es wúrde eine furchtbare Zukunft für das Land erdffnen. Das einzige vorgebliche Band, welches die Majorität vereini t, durch deren Wirkung Herr Abercromby vorgestern auf den Sprecher- stuhl erhoben wurde, ist oder kann fein anderes seyn, als ein einzelnes Votum. Wir möchten es sehr bezweifeln, daß sie noch bei einer zweiten Frage als eine verbundene Partei übereinstim- mend handeln dürfte. Bei der Adresse zum Beispiel möchte es wohl {wer seyn, ein Amendement abzufassen, wor

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