1835 / 63 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A

E 0 B Le ax n S BEE T D S

R

.— E E

A E L L o E E ETES Sr 2A

Sesson bewirkten Reductionen in der Besteuerung, welche, wenn ¡ie erst vollständig eingetreten sind, au den vorhandenen Ueber- \cuUz des Staats - Einkommens vermindern werden, eine hinret- «dende Bilanz verbleiben werde, um die neue jährliche Aucgabe zu decken, weiche durch die Comper.saiton erwächst, die das Yar- lament für Abschaffung der Sklaverei innerhalb: dec Britischen Besigzungen bewilligt hat.‘

„Ungemein bedauere Jch es, daß das Akerbau-Jnteresse fich fortvábrend in einem Zustande großer Gedräcktheit befindet. Jch empfehle es Jhrex ernen Erwägung, ob es nicht in Ihrer Macht seyn dürfte, nachdem Sie sür die Bedürfnisse des éffent- li hen Dienfts gesorgt und dabei die feste Behauptung des Staats-Kredits im Auge behalten haben, eine Methode anzura- then, die zur Linderung des Drackes jener Lokal: Abgaben dient, welche so 1chwer auf dem Land-Tigenthümer und Besiver lasten, und die diese Last gleichmäßiger über andere Arten von Eigen- thum vertheilt.‘ ¿

Mylords und Herren! i

„Die von den Gouvecneuren Meiner Kolonicen eingegan: genen Berichte sollen Jhner zugleih mit den zur Ausführung des Gesezes wegen Adschafung der Sklaverei erlafscnen Ver- vrdnungên vorgelegt werden, Mit großer Genugthuung habe Jch die allgemeine Mitwirkung der Kolontal - Legislaturen, um jene wichrige Maßregel ins Leben treten zu lassen, wahrgenoms- men, und ungeachtet der Schwierigkeiten, die mit dem e ria {tande nothwendig verbunden sind, habe Jch doch keirien Grund gcsehen, Meine ernílihen Hoffnungen eines günstigen Ctfolges Herabzustimmen. Unter allen Umständen können Sie Meines sehnlicziten Wunsches urd Meiner unaufhdrlichen Demähungen versichert eyn, die wohlthätige Abächr des Parlaments vollstän- dig zu realisipen, ‘“ :

1 Hinficdtlich mehrerer GegenKände von Wichtigkeit, deren einige bereits ciner theilweisen Erdrterung im Parlamente un- terlegen haben, würde es von großem Vortheile fär das öffent- liche Juteresse seyn, wenn sle, so baid als es ihre reiflihe Er- wägung nur irgend erheischt, zur Erledigung kommen könnten. Zu den ersten mit Bezug auf ihre Dringlichkeit gehörte der Stand der Zehnten- Frage in Jriand und die Mittel, cine ges reite und \s{ließlice Ausgleichung derselben herbeizuführen. Zßhrer Ecwägung werden Maßregeln vorgelegt werden, welche zu 1hren respektiven Zwecken haben: die Förderung einer Abldsung des Zehnten in England und Wales, die Verbesserung unserer Civii: Geseze und der Rechtöpflege in Kirchensachen , die bessere "Aufrechthaltung der geistlihen Disciplia, und die Befreiung der

Dissenters von , der Verpflichtung, ihre Trauungs - Cerenionien

nach dem Ritus der Kirche zu begehen, deren Lehren und Dis- ciplin fe nicht thetlen. ?

„Jch habe den Bericht der Kommissarien noch nicht crhal- ten, welhe zur Untersuchung des Zustandes der Munizipal: Cor- porationen ernarint worden sind; Jch habe jedoch Grund, anzu- nehmen, daß derselbe binnen kurzem eingereihc werden wird, und das J{ch dann im Stande seyn werde, Jhnen denselben mitzutßeilen.““ |

„Jch habe eine Kommission ernannt, welche den Zustand der verschiedenen Didcesen in England und Wales mit Bezug auf den Belauf ihrer Einkänfte und die gleichere Vertheilung der Episkopal: Abgaben eben so untersuchen soll, wie dét Zustand verschiedener Kathedral- und Kollegiät - Kirchen, um hiernach solche Maßregeln vorzuschlagen, welche den Zwecken der bestehen- den Kirche entsprechender sind, so wie die beste Weise eincr Úberall ausreichenden Seelsorge zu berathèr, und zwar mit Hin- sicht auf den Aufenthalt der Geistlichen in ihren verschiedenen Pfarren. Der E den Jch bei der Ernennung dieser Kommission im Auge habe, ist die größere Verbreitung der Nurtei religidser Verehrung nah den Lehren der hbesteheaden

Kirche, und die Befestigung ihrer Grundlage auf der Ehrsurcht

- und Liebe Meines Volkes.‘

„Jch halte es auch noch für meine Pflicht, Jhre Aufmerk- samkeit auf den Zustand der Kirche von Schottland und auf die Mittel pu richten, durh welche diese in Stand zu (egen sey, die

Gelegenheiten religidser Verehrung für die ärmeren Klassen in -

jenem Theile des vereinigten Königreichs zu vermehren. Jh habe es Mir bei dieser Gelegenheir angelegen jeyn lassen, Jhre Erwägung auf verschiedene , mit unserer inneren Politik zujams- menhangende, wichtige Gegenstände zu lenken. ‘/

,,Jch zähle vurtrauensvoll auf Jdre willige Mitwirkung zur Vervollkommnung aller solcher Maßregeln, welche dazu geeignet seyn mdchten, gerechte Ursachen zur Beschwerde zu besettigen und die Eintracht so wie das Glück Vèeiner Unterthanen zu besdrdern.//

„„Mit gleichem Vettrauen zähle ich auch auf die Vorsicht und Umsicht, mit welcher Sie an die Aenderung von Gesezen gehen werden, welche sowohl sehr ausgedehnte und verwickelte Anteressen berühren , als mit alten Gebräuchen verwebt sind, denen sih die Gewohnheiten und Gesinnungen Meines Volkes angeschlossen haben.“ ;

„Jh halte Mich versichert, daß es unser gemeinsames Be- streben seyn werde, das, was mangelhaft ist, zu verbessern, das, was geschwächt erscheint, zu erneuern und die Grundlagen jener Juistitutionen in Kirche und Staat zu befestigen , welche das Erbtheil und das Geburtsceht Meines Volkes find, und welchze mitten unter allen Wechselfällen dffentlicher Angelegenheiten, un- ter des allmächtigen Gottes Segnung, sch als die sichersten Bürgschaften feiner Freiheiten, seiner Rechte und seiner Religion erprobt haben.“

London, 24. Febr. Der König hielt gestern im St. F mes - Palast ein Kapitel des Hosenband- Ordens, roorin Se. Ma- jestät dem Herzoge von Buccleugh diesen Orden verliehen, der darauf den Distel- Orden, der mit dem ersteren nie zusammen etragen wird, zurúckstellte, Nach dem Kapitel war Geheime- Raths: Versammlung bei Sr. Mojestät, in welcher der Viscount Castlereagh und Herr H. L. Corry als Mitglieder vereidigt wur- den, worauf tnan zu den Berathungen über die Thron- Rede schritt. Der König ertheilte dann noch mehreren Ministern Audienzen.

Der Herzog von Wellington und Sir Robert Peel gaben gestern, ein Jeder in seiner Wohnung, der Erstere uehreren Pairs, und der Legtere mehreren Mitgliedern des Unterhaujes, große Diners, bei welchen sie ihren Gästen die Thron - Rede mit- theilten. Man bemerkte in beiden Gesellschaften nur Tories.

Am legten Mittwoch wurden dei Könige noch einige Adres- sen der Stadt Dublin und ihrer Umgegend überreicht, worin die Entlassung der vorigen Minister bedauert wird, und die durch den Grafen Spencer befördert wurden.

Gestern versammelten sh beide Parlamentshäuser wieder zur Vereidigung der Mitglieder, das Oberhaus um haib 3, das Unterhaus um 12 Uhr.

Lord Durham's Gesundheits - Zustand erl:ubt demselben nit,

der heutigen Parlaments-S!hung beizuwohnen.

Jm' gestrigen Blatte des Standard heißt es: „Die Op- position droht mit einem Amendement zur Adresse, und es müss

252 sen daßer Alle, welche den Souverain und die Verfassung un- terstüßen wollen, bis morgen den Eid geleistet haben und beim Beginn der Debatten auf ihrem Plaße seyn. Jin Unterhause wird Lerd Sandon den Antrag auf die Adresse machen und Herr Bramstone denselben unterstüßen. Dem Vernehmen nach, wird Herr Fex Maule das Amendement in Vorschiag bringen. Wer den Antrag unterstüßen wird, haben wir noch nicht gehört. Bei Lord Lichfield, wo ch heute die radikalen Whigs unter dem Vorsis des Herrn Warburton versamineiten, wurden mehrere Amendements vorgeschlagen ; das zuleßt angenommene war das am mindesten verlekende und folglich auch das am wenigsten ae- wagte. Es ist in der That wenig mehr als eine Er- kfiärung, wodurch sich das Haus zu den Hauptgrund- säßen der Adresse Sir Robert Peel's an die Wähler von Tamworth verpflihcen würde. Die Opposition rechnet darauf, cs mit einer Majoritát von ungefáhr 34 Stim- men durhzusezen, man kann aber nicht eivsehen, wozu Überhaupt das unsinnige Verfahren dienen soil, cin Amendement vo!zu-

* (lager, das sich wahrscheinlich von dem populairen und refor-

mtstischen Geist der von Lord Sandon zu beantragcenden Adresse wenig unterscheiden dürfte.“ Dem Courier zufolge, würde nicht Herr Fox Maule, sondern Lord Morpeth das Amende- ment in Vorschlag bringen. „Se. Herrlichkeit“//, sagt dieses Blatt, „it der Repräsentant einer großen Wählerschaft und der Erbe reicher Besibungen und eines alten Titels. Seine Talente und seine betannte Einsicht haben ihn natürlich als einen der geeignetsten Männer zur Erfüllung der schwierigen Pflicht, die er Übernoumen hat, erscheinen lassen.“ Der Sun glaubr, das Amendement zur Adresse werde so abgefaßt seyn, daß den Schwank-enden keine Autflucht übrig bleiben dürfte, und man rene auf eine Majorität von wenigstens 45 Stimmen zu Gun- sten desseiben.‘“ :

Eia Morgen-B!att hält es heute für ausgemacht, daß das von der Opposition in Vorschlag gebrachte Amendement zur Adresse Mangel an Vertrauen zu den Ministern ausdrücken werde, und daß die Whigs die Stimmen des Lorè Stanley und des Sir J. Aa zu erhasczen hosen, weil diese erkläct hät- ten, daß fie kein Vertrauen zu der jeßigen Verwaltung hegten.

„Aber, meint dieses Blatt, „es ist eine andere Sache, ciner /-

Verwaltung im Allgemeinen kein Vertrauen ichenken, und cine andere, an ciner facciósen Combination gegen dieselbe Theil neh- men.’ Die Morning Poft spricht sogar von einem Gerücht, das Lord Stanley ein Gegen- Amendement im Unterhause vors schlagen werde, wodur es für nothwendig erklärt werden solle, daß man dem jeigen Ministerium „eine offene Erprobung“' zu- gestehen müsse. |

Gestern wettete man an mehreren Orten drei gegen cins, daß die Minister bei der Abstimmung Über das Amendement zur Adresse wenigstens cine Majorität von 40 Stimmen gegen sich haben würden.

Die Oppositions - Partei soll gestern beschlossen haben, auc im Oberhause cin Amendrment zur Adresse in Vorschlag zu bringenz- die Morning Poft zweifelt jedoch, daß es dazu kom- men werde; sollie es aber doch dec Fall seyn, so glaubt dieses Blatt, daß Lord Mulgrave den Anirag auf das Amendement machen würde.

Die Morning Poft sagt, die Freunde Lord Stanlcy's hâtten alle bemerêt, daß er am Donnerstag bei den Debatten über die Sprecherwah{l im Unterhause schr unwohl ausgesehen habe; der Lord soll sich den Fuß verbrüht haöen.

Gleich nach der Abstimmung am Donnerstag Abend wurde ein Courier mit der Nachricht von dem Resultat derselben an Herrn Ellice abgefertigt, der nächstens aus Jtalien zurücker- wartet wird.

Im Morning Herald liest man: „Der neue Sprecher, dec srhr chreawerthe Herr James Adbercromby, ist in seinem 59\ten Jahre; er wurde am 7. Nov. 1776 geboren. Er ist der náchste Bruder des Lord Abercromby. Sein Bruder, der Ge- neral Sir R. Abercromnby, starb im Jaßre 1827. Der sehr ehs- renwerthe Herr hat aus seiner Ehe mit der Tochter des Herrn E, Leigh einen einzigen Sehn, Herrn Ralph Abercromby, der jet Geschäftscräger in Berlin ist.“

Der Sun glaubt, das, wen Sir C. M. Sutton zum Pair erhoben würde, sein Parlaments-Sißz im Unterhgaje durch

den Generai: Prokurator Sir F. Polo ausgefüllt werden jolle,

der jest Repräsentant von Huntingdon ist, and der diese Stelle dem Sir G. Murray einráumen wolle, weil dieser, da er kei

nen akademischen Grad besitze, von der Universität Cambridge

nicht gewählt werden könne. :

Dem Standard zufolge, bestand die Deputation, welche Sír F. Burdett ihre Aufwartung machte, um ihn aufzufordern, daß er gegen Six C. M. Sutton stimmen möôchte, aus je zwet Personen von jedem der 7 Kirchspiele Westminster's, die aber von einem Central - Ausschuß, der sich selbs ernannt und mit dem die große Masse der Wähler von Westminster gar nichts gemein hacte, gewählt waren. |

Viscount Sidmouth, der als Herr Addington bekanntlich Sprecher des Unterhauses und später eine Zeir lang Premiers- Minister war, kam am Freitage voa Richmond Park nach der Stadr und hatte eine lange Unterredung mit Sir Charles Man- ner# Suiton.

In dem neuen Parlamente befinden sich 76 Offiztere von der Armee, 13 von der Kdöniglicen Marine und 47 Offiziere von den Provinzial: Miiizen, im Ganzen 136 Militairs.

Die Morning" Post wundert sh darüber, wie die Op- positions- Blätter so viel Geschrei von einer beabsichtigten noch- inaligen Aufidsung des Parlaments machen könnten, an die Sir Robert Peel nicht denke, während dagegen der erste Schritt ci- ues aus den Reihen der Opposition gedildeten Ministeriums eine abermalige Aufidfung des jetzigen Unterhauses würde scyn müs sen, indem die Whigs sich schwerlich cindilden würden, daß sie in demselben eine Majortcát für sich gewinnen könnten. „Uebri- gens‘’, sagt cin anderes ministerielles Organ, der Standard, „würde Sir R. Peei nur verlieren, statt zu gewinnen, wenn er aus zu großer Empfiüdlichkeit zu einer vorzeitigen RAusflbsung des Parlaments schreiten wollte; und er ist der Legzte im ganzen Lande, der ‘sich solcher Schwäche schuldig machen würde, namentlich da er mit der Zeit die Majorität im Unter- hause erhalten muß, die er schon brinahe erreicht hat. Wir kdn- nen andererseits den Oppositions - Zeitunzen versichern, daß, un- geachtet aler ihrer Drohungen, die Minister nicht refigniren werden, so lange das Unterhaus der Regierung des Landes nicht gera ein praktisches Hinderniß in den Weg legt.// Der

[bion glaubt, dasselbe versichern zu können, obgleich er es gar nicht füx unwahrscheinlih hält, daß ein Amendement zur Adresse durhgehen werde. Er fordert jedoch das Land noch einmal auf, wach zu seyn, nicht aufgeregt, aber cifrig und fest entschlossen, zu entscheiden, wer König seyn solle, Der Courier dagegen will aus dem festen Beharren der jeßigen Minister auf ihren Posten nur die Folge entspringen schen, daß die Autorität des

Königs, die sie stets zu ihren Gunsten anführten, in offenen, sg ssewigten Herzogs Ferdinand von 416 Fl. 40 Kr. haben Hôchst- dauernden und SerdeebiiGen Konflikt mir dem Willen der n pieseiben; wie in fcüheren Fällen, so auch hier, zu Gunsten der tion geöracht werden würde. Steuerpflichtigen vérzichtet. Alle diese Veränderungen in dem

Es ist seit einiger Zeit in London viel von einem Plan djssipanagen - und Witthums-Etat wirken nun mit voller Summe Rede, zu Ehren Shakespeare's ein gigantisches Monument yssin dem Jahre 1834 und 1835 dahin, daß um 27,459 Fl. 55 Kr. errichten. Die Kosten sollen auf dem Wege der Subscriptigzssweniger- als verabschiedet worden , erfordert werden. Fär zusammengebracht werden. - Das Monument soll in einer ungeszie Civil- Pensionen wurden, weil der bei der Verabschiedung heuren Säule, darauf die kolossale Statue des großen Dichter fgrausberehnete Heimfall zu hoch angenommen worden war, und auf der Basis die Haupt - Person eines jeden seiner dramg 16 mit Einrechnung des ür die Wittwen : Kasse der evangeli- tischen Stúcke bestehen und auf einem der höchsten Punkte qy shen Geistlichen verwilligten Beitrags von 6000 .Fl. , mehr aus- der Mündung der Themse aufge|telit werden. «egeben 8152 Fl, 41 Kr. Im Ganzen sind im Laufe des Etats-

Mit dem Dampfboot „Meteor‘/ sind Nachrichtzn aus Li¡F&ahres durch Todesfälle ‘c, Pensionen heimgefallen in der sabon vom 16ten d M. hier angekommen. Am Uten erschz,ff&umme von 46,518 Fl. 36 Kr.,- dagegen auf den Grund des der Herzog von Leuchtenberg zum ersten Male in der PainssGeseßes neu verwilligt worden 30,924 Fl. 31. Kr., folglih für Kammer , leistete den Eid und gab sein erstes Votuin zu Gy die Zukunft eine Verminderung des Civil-Pensions-Aufwandes ein- sten der Minister ab. Die Vede, welche er bei dieser Gelegezsff getceten von 15,594 Fl. 5 Kr. Bei den Militair-Pensionen is zwar heit hielt (siehe den Artikel Portugal), wurde sehr gut ay} auch ein Mehr-Aufwand von 4633 Fl. 58 Kr. eingetreten, allein er genommen und vereitelte die Erwartungen der Opposition. JMheruht auf den Raten - Zahlungen, welche von den heimgefallenen Gerüchte von Veränderungen im Minißerium sind ungegründe Pensionen auf die Ausgabe des laufenden Jahres noch einwirk- Corvalho’'s Benehmen, als Finanz-Minister, hat den Beifall alten, denn durch Vergleichung des Abgangs und Zuwachses am Parteien erlangt; selbs die Opposition giebt zu, daß Portug Eade des Jahres stellt sih eine Verminderung des damaligen weniz Männer besist, die fähig wären, die Finanz - Angelez,M Hedarfs von 513 Fl. 38 Kr. heraus. Bei dem Justiz - De- heiten so zu verwalten. Das Herz Dom Pedro's is mit F partement tritt üm Ganzen eine Ersparniß von 15,878 Fl. 18 per Feierlichkeit in der Kirche N. S. da Lappa in Po Kr. hervor. Besonders erfreulich ist hierbei ein Minder - Bedarf beigesezt worden. Ja dieser“ Kirche pflegte Dom Pedro tj; F von 3299 Fl. 39 Kr., der dadurch veranlaßt wurde, daß sämmt- rend der Belagerung von Porto dem sonntäglichen Goltesdinz, M liche 7 Straf- Anstalten 53 Straf: Gefangene weniger aufzuneh- beizuwohnen. Das Herz war in einer silbernen Urne ein, schlossen und von einem Schreiben der Kaiserin an den Magisiy von Porto begleitet, worin sie 160,000 Reis an 550 Arme jy vertheilen bcfiehlt. "Jin Jnnern Portugals geht Alles gu, Das Volk ist der Königin ergeben, ruhig und zufrieden, uy die Spuren der Verwüstungen des lebten Krieges fangen q, durch die Thätigkeit der arbeitenden Klasse verwischt zu werd

Der Sun will wissen, daß Brasilten eine Anleihe mati werde, deren Betrag es zur Abzahlung seiner auf 1,300, Pfund Sterling sich belaufenden Schuld an Portugak bestinn

habe.

war, Außerdem aber kosteten die vorhandenen 1287 Straf- Ge- fangenen 5350 Fl. 39 Kr. weniger, als die Verabschiedung in Voranschlag gebracht hatte. Jm Durchschnitt kostete ein Straf- Eefangener das Jahr hindurch den Staat 82 Fl. 44 Kr. Hier- von ist jedoch der Arbeits - Verdienst abzuziehen, der für jeden Gefangenen im Durchschnitt berechnet ijt zu 22 Fl. 9 Kr., so dag der Straf - Gefangene im Jahre kostet 60 Fl. 35 Kr. Die Mittelzahl der Gefangenen betrug zu Gotteszell 211, zu Lud- wigóburg 651, zu Markgröningen 161, zu Hohen - Asberg 5, zu Heilbronn 79, zu Rottenburg 89, zu Ulm 100, zusammen 1287. Jn Verbindung mit dem bisher behandelten Minder - Aufwande der Straf - Anstalten steht ein weiterer Minder - Aufwand von 41092 Fl. 35 Kr. bei der Rubrik der Kriminal - Kosten. Bei dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten zeigt sich tos einiger Ersparnisse in einzelnen Ausgadesäßen, namentlich an Gesandtschafts- und Archiv: Besoldungen von 1400 Fl. und 1718 Fl. 35 Kr., im Ganzen cin Mehr- Aufwand von 2920 Fl. 9% Ker, Er rährt zum größeren Theile (mit 2956 Fl. 54 Kr.) von Beschickung des Minister - Kongresses in Wien und einem (um 2283 Fl. 20 Kr.) erhdhten Bedarse der Rubrik: „zur Er- fálung der Bundespflicht‘/ her. Der Minder - Aufwand bei dem Departement des Junern erreichte die Summe von 11,723 F1. 35 Kr. Noch bedeutender war der Minder - Aufwand bei dem Departement des Kirchen- und Schulwesens, wo er bis zur endlichen Summe von 27,805 Fl. 3 Kr. stieg, ungeachtet ein- elue, Mehr - Ausgaben zuvor in Abzug gebracht worden. sind. n dem Seminar von Blaubeuren kostete dem Staat bei ver- yachteter Kost ein Zögling jährlich 368F{. 44 Kr., in Maulbronn 407 Fl, in Schönthal 378 Fl. 40 Kr., in Urach 364 Fl., in Túübin- gen 256 Fl. Der nicht unbedeutende Unterschied erklärt sich dur die verschiedene Zahl der Zöglinge und durch die Verschie- Provinz die erwähnte Pflicht durch das Konsisto: ium besonde denheit der Lokal : Preise der Lebensmittel. Für die Waisenhäu- eingeschärft werden solle. Das Kurfäürstlihe Ministerium d ser wurden weniger aufzewendet 4200 Fl. , und auch bei der Jnncrn hat uns von dieser Verfügung durch Besch{uß vom 1/6} Taubstummen- und Blinden- Anstalt in Gmünd und Explingen d, M. mit dem Bemerken in Kenntniß gesebt, daß man, Se wegen geringerer Zahl der Zöglinge 1200 Fl. Der größte Mehr- tens des Ministeriums, das Vertrauen hege, wie durch die A] Aufwand in der Summe von 66,974 Fl. 41 Kr. fand bei dem und Weise der nach jenem hdchsten Reskript anzuordnenden Maj Departement des Kriegswesens statt, hat aber seinen vorzüglichen regeln einer jeden Veranlassung zur Aufregung und Absonderun Grund in den erhöhten Preisen von Hafer, Heu und Stroh, von der Kirche werde vorgebeugt werden. Ste werden die Ves und wäre in größerer Sumtine hervorgetreten, wenn nicht in zichung dieser Beschlüsse, welche den hochwichtigen Zweck haba andern Ausgabesäßzen dieses Departements Ersparnisse erzielt jeden Separatismus zu verbannen, und allenthalben, wo es Nuss worden wären. : i | thut, den Frieden und die Eintracht in der Kirche wieder het Die Allgemeine Zeitung enthielt kürzlih das nach- stellen, Jhre vollste Aufmeiksamkeit widmen und binnen a0 stehende Gerücht: „Dem Vernehmen nach hätte ein von Tagen berichten, ob in Jhrer Klasse dergleichen Zusammenkün der Schweiz gekommener Trupp Unruhestifter unter Anführung statthaben, und welche Maßregeln Sie überhaupt dagegen ss eines Obersten Dufour Demonsirationen gegen Friederichshafen angemessen halten. Kassel, am 19. Februar 1835. Kurfürst} gemacht, worauf der dort befehligende Württembergische Offizier Hessisches Konsistorium hierselbst. Pfeiffer. ‘/ oder Beamte (gewöhnlich liegt weder in Friederihshafen noch In der gestrigen Sißung der Stände - Versammlung wut sonst lánas der dortigen Gränze Militair ) Verstärkungen von die Diskussion des Grunöòsteuer - Gesetzes fortgeseht. Die df den in Bregenz liegenden Oesterreichischen Truppen verlangt habe, liche Si6zung ging dann in eine vertrauliche über, in der, welchem Begehren entsprochen worden zu seyn scheine, da ein Vernehmen nach, der Landtags- Kommissar , Herr Regieru Königl, Bayerischer Commissair abgeschickt worden sey, um jene Rath Koch, eine Mittheilung der Staats-Regierung, betref} Truppen durch das Bayerische Gebiet zu führen, während zu- die Verhandlungen über den Beitritt Nassau's, Frankfurt's 1 tleich die in Lindau liegende Bayerische Besaßung ihre Beur- Baden's zu dem großen Zoll - Verein, mit dem Antrage übergi| laubten einberufen habe. Es sind wohl bis morgen von Stutt- hat, die Diskussion und Beschlußnahme darüber ebenfalls F gart oder München aus offizielle Berichte zur Bestätigung oder vertraulicher Sikung vorzunehmen. Die Mittheilung soll \ Berichtigung dieser Angaben zu erwarten. Ein unbestimmt ver- Budget - Aus{huß zur Prüfung überwiesen worden seyn. breitetes Gerücht spricht auch von einem Anfalle auf Konstanz, Miiiéhen 1604: 50160: (Edwe Mors). Wi M aber wie es scheint ohne Grund.‘/ Von dieser ganzen Sache ) , 24. ¡ ¡ ;

k ) N | (bemerkt der Deutsche Courier) weiß man hier in Stuttgart Sia Pa König macht im nächsten Monat einc Reise W kin einziges Wort, und es cheint mithin eine bloße Erfindung

l I, L Z Das Gerücht, daß der Papst im Oktober hierher kon! eines müßigen Kopfes zu seyn. werde , erhält sich und scheint durh mehrere Umstände B Mainz, 28, Febr. Die im Jahre 1831 zu Errichtung aunig zu gewinnen. Der heilige Vater soil bei GelegenheiW tines Denkmals für den Erfinder der Buchdruckerkunst, den silbernen Hochzeit des Königl. Paares die gottesdienstlichen gin Mainzer Patrizier Johannes Gensfleish zum Gutcenberg , hiec lichkeiten verrichten, so wie auch die Einweihung einiger Kid M engeteetene Kommission erhielt ati Beiträgen zu ihrem in Bayern vornehmen wollen. wecke bis jeßt 10,503 Fl. 19 Kr., wozu die Stadt Mainz Unsere Universität verlor den ausgezeihneten Professor M 5211 Fl. 33 Kr., das übrige Grdüherzogthum 1086 Fl. 37 Kr. Kriminal - Rechtspflege, den Ober- Appellations-Gerichts,Rath F} Und das Ausland 4205 Fl. 9 Kr, beitrugen, und. zwar unter Stürzer, der vorgestern im 6ásten Jahre hier starb: (fterer Summe Frankreih 830 Fl. 58 Kr., und das reiche Eng- Stuttgart, 28. Februar. Ueber die Resultate der | O aen au Engtaud wann nanz - Verwaltung vom 1. Juli 1843 enthalten hiesige BÚY ritwilligkeit und Uneigennügigkeit di Eh V Auf abe der A g, einen dem Anscheine nah amtlichen Bericht, worin es führun a Modells Beate aa fediten : gabe der Aus: ¡Jn dem Ausgaben-Etat waren es vorzüglich folgende M sen V Gusses, des Trans pa at, Ï ph oh, um die Ko- briken, welche eine Veränderung gegenüber den verabschiedF 6000 Fl. D O ranSPl ¿c. zu bestreiten, wenigstens S A L , Der hiesige Gemeinde-Rath hat jest aber in einer Summen durch den Bedarf der Wirklichkeit erlitten: Für À seiner lesten Sigungen beschlossen, di ( Mi nagen und Witthum würden weniger aufgewendet: 3280 b ung , die noch fehlenden Mittel

du i : 9 Kc. Der Grund des Minder- Aufwandes liegt in dem H rch Actien, die von der Stadt verbürgt werden, anzuschaffen,

Y u Sr | fall der Apanage des während des Etats - Jahres (am 20. say den Erzguß der kolossalen Statue, deren Modell Thorwald-

2 ; en verfertigt, bei dem berühmtesten Gießer der Zeit, Hecrn nuar 1834) gestorbenen Herzogs Ferdinano Hoheit von 20/ ; M i / al und n dem Heimfall des Witthums von 12,900 Fl. Crajatier, in Paris fertigen zu lassen. Die Stelle, auf welcher

N / / / das Denkmal errichtet werden soll, ist der freie Plas uns am 24. Mai 1834 gestorbenen Herzogin Louise Hoheit, wh ' as njerem Heimfälle aber darum nicht in größerer, Summe wirken fielen Theater gegenüber. ten, weil die Frau Herzogin Pauline (Wittwe des Herzogs ! S Gi ü dinand Hoheit) in das ihr schon unter dem 17. April 1817 i; M j gesicherte jährliche Witthum von 6000 Fl. eintrat, und des P d Madrid, 10. Febr. (Allg. Zt g.) Der Prozeß von neun Sol- en August Königliche Hoheit am 24. Januar 1834 in dit {i} ?aten, welche bei den am 18. Juli im Kloster Unserer lieben Frauen

ere hauégese6smäßige Apanage eines Neffen des Königs Y von Atocva vorgefallenen Excessen betheiligt waren, ist nun da- 8000 Gulden und zehn Pferde - Rationen mit errei! bt entschieden, daß sie gänzlich freigesprochen worden sind; einundzwanzigsten Ledensjahre , gegen Heimfall des Es 70s Urtheil über eine große A Oh von Civil - Personen, welche hungs - Beitrags von 1500 Gulden, einrückte. Auf Pet derselben Gelegenheit des Raubes und Mordes angeklagt hausgese6mäßig des Königs Majestät zugefallenen waren, ist ebenfalis gefällt, aber noch nicht bekannt gemacht. theil an den sogenannten Donativ - Geldern des un trisst gerade gestern die Nachricht aus Logroño ein, daß

i B olen. Warschau, 27. Febr. Der Chef des General: Stabeë hy aktiven Armce, Fürst Gortschakoff, ist am Dienstage von jj nach Rußland abgereist.

Deuts&Gland.

Kassel, 23. Februar. Das ‘hiesige Kurfürstl. Konsistorin hat folgendes Rund|chreiben an die geistlichen Behörden erlas; „Seine Hoheit der Kurprinz und Mttregent haben, in Betr daß außerkirchlihe, die Gränzen erlaubter Hausandacht scchreitende Zusammenkünfte zu ita l e wegen b dabei allzulcickt eintretenden Mißbräuche und insbesondere, wi sie leiht zu Parteiunaen und Fanatiómus führen, nicht zu i den sind, auch eine deshalbige genaue Aufsicht den Super tendenten, Jnspektoren und Predigern ausdrücklich zur Pfli gemacht ist, und nachdem Höchstdieselben mißfällig vernomn haben, daß an einigen Orten der Provinz Niederhessen dergl chen Versammlungen stattfinden sollen, durch Höchstes Reskti vom 31sten vorigen Monats gnädigst zu verfügen geruh daß den Superintendenten, Jnspektoren und Predigern jen

#

men hatten, als bei der Verabschiedung vorausgeseßt worden"

: 2253

die dortigen Fratiziskaner beabsichtigten, ihr Kioster, in wel- chem' 8 bis 900 Verwundete und große Pulvervorräthe befind- lich, jur größéren Ehre Gottes in die Luft zu sprengen. Zum Glúck überrashte man den P. Vikar, den Sakristan und einen Contrebandisten, als sle eben Hand ans Werk legen wolltén. Der Karlisten - Chef Don Basilio befand sich in der Nähe der Stadt, um bei der eintretenden Verwirrung sie zu überfallen. Dazu kommt die Nachricht von dem Eindringen Castors in Astu- rien; er war bis auf eine Weile von Oviedo vorgerückt, soll aber vor den gegen ihn ausgesandten Urbanos zurückgewichen seyn. Ein Trost dafür ist die Gewißheit, daß der berüchtigte Conesa in Aragonien endlich getödtet worden ist. Merino hat sich aus der Provinz Guadalaxara in die von Segovia gewor- fen. Von den südlichen Provinzen aus marschiren gegenwär- tig alle diéponiblen Truppen nah dem Norden, so daß man hofft, bis gegen Ende März die von .Mina verlangten 46,000 Mann bei Burgos zusammen zu haben. Von der Nord - Armee treffen nicht selten Offiziere auf Urlaub hier ein, welche den Gang des dortizen Kriegs freilih mit dústerern Farben \chil- dern, als die Gaceta de Madrid. Jch habe ein genaues Ver- zeichniß der seit dem Anfange dieses Kampfes für die Sache Jsabellens gefallenen Offiziere gesehen; es sind deren über 800.

Ein Ereigniß, welches in seinen Folgen sehr wichtig wcr- den und die hiesige Englische Gesandtschaft in nicht geringe Verlegenheit seßen kann, ist die am Lten d. erfolgte Wegnahme der Englischen Goelette „Jsabella Anna‘/ durch den Commandeur des Spanischen Dampfschiffes „Reina Gobernadora‘/, Frederic Henry, auf der Höhe von Santander. Jn jener Goelette befan- den sich 27 Spanische Offiziere, welche von England kamen, um zu Don Carlos zu stoßen (unter ihnen ein Sohn des Herzogs von Jnfantado), 600 Fässer Pulver, und eine Quantität Blei. Der Kommandant des Dampfschiffs, ein geborner Engländer, brachte die Goelette in Santander auf, und erklärte dem dortigen Spanischen Befehlshaber, er könne nicht zugeben, daß die gefan- genen Offiziere erschossen würden. Dieser erwiederte ihm, er sèy so gut Diener dec Königin, wie jeder andere, habe nichts vor- zuschreiben, sondern die Befehle der Regierung zu erwarten. Da nun die Mannschaft der Goelette aus Englischen Untertha- nen bestand, das Schiff mit richtigen, nah Konstantinopel lau- tenden ‘Papieren versehen war, und, wie es heißt, bei der Auf- bringung nicht alle Regeln des Kriegsrechts befolgt worden sind, so rief die Besa6ung die Verwendung des Lords John Hay auf, welcher die dort stationirte Englische Flotille befehiigt. Dieser glaubte, sich zu keinem andern Schritte ermächtigt, als der hiesigen Britischen Gesandtschaft den Vorfall zu melden. Ob- wohl nun einerseits die Vecwandten der gefangenen Offiziere die Dazwischenkunft des Gesandten auf das lebhafteste in An- spruch nehmen, so is doch die Erbitterung gegen die Karlisten so groß, daß selbst gemäßigte Spanier laut verlangen , daß der Gang der Gese6e nicht gehemmt werde. Die voreilige Ecklä- rung des Frederic Henry hat am tnueisten geschadet, weil er die so reizbare Spanische National - Eitelkeit verle6te; es bedarf nicht der Aufforderung eines Ausländers, sagt der Spanier, um unsere Großmuth wirken zu lassen.

Franzö \ische Blätter melden Nachstehendes aus Modrid vom 17. Febr. : „Gestern Abend hieß es, der Brigadier Sancho werde das Portefeuille des Ministeriums des Junern überneh- men; da er jedoch heute auf Verlangen Miína's nah dem Nor- den abgegangen ist, so muß man wohl diese Nachricht bezweifeln. Ein Theil der Offiziere deéjenigen Bataillons vom 2ten leich ten Infanterie-Regiment, welches sich am 18. Jan. empdörte, ist im Militair - Hospital als krank zurückgeblieben, um nicht mit seinem Regimente nach dem Norden abgehen zu müssen. Es giebt sich ein allgemeines Mißfallen Úber das gegen dieses Corps beobachtete Verfahcen kund. Man hat demselben das ihm gege- bene Königliche Wort, das man in den Kammern so sehr zu rühmen bemüit war, nicht gehalten. Die Bande des Prie- sters Merino wird von den Truppen der Königin in Castilien verfolgt und ist bis nach Somosierra und Buitrago zurückgedrängt. Mehrere Bataillone aus Andalusien, die nah dem Norden bestimmt sind, kamen in der vorigen Nacht durch die benachbar- ten Dörfer. Es finden täglich sehr glänzende Maskenbälle, sowohl in dentlichen als Privat- Häusern statt, und man sollte glauben, wir lebten hier im tiefen Frieden. Am le6ten Sonn- tag erschien die Königin - Regentin auf dem Balle bei Altamira, sie befahl, . acht’ Grenadiere von der Stadt- Miliz, welche die Wache hatten, hereinzulajsen und tanzte mit einem derselben ei- nen Contretanz,‘“

Portugal,

/ Lissabon, 16. Febr. Das Diario di Governo ent- hält folgende Rede, welche der Herzog von Leuchtenberg bei sei: nem ersten ‘Erscheinen in der Pairs-Kammer nach der Eides- leistung: gehalten hat:

__ /-Senhores! Von dem Augenblick an, wo unsere erhabene Für- sin, die Königin, mich mit ihrer Wahl beehrte, wurde ih ein Por- tugiese und gelobte mir, alle durch ienen Namen mir auferleg- ten Pflichten bis an das Ende meines Lebens getreu zu er- füllen. Jch erneuere dieses Versprechen heute îin Fhrer Ge- genwart, und bekräftige cs durh den Eid der Treue ge- gen die constitutionnelle Charte, welche wir dem edlen Geiste und dem hohen Verstande des Katsers Oom Pedro, glorreichen Andenkens, verdanken. Dieser Eid darf nie verleßt werden, und ich verpflichte mich dazu um der Achtung willen, die mein Herz sowohl gegen meinten eigenen Vater, als gegen den Vater der Königin em- pfindet. Als der Sohn eines Soldaten, der es sey mir erlaubt, zu sagen sein ganzes Leben hindurch ein Muster der Ehre und Loyalität war, und der die Auszeichnungen selbs verdiente, welche er durch seine Klugheit im Rath und seine Tapferkeit im Felde auf seine Familie übertrug, wurde ih für die Wahl der Königin und das Vertrauen der Portugiesischen Nation durch einen Fürsten aus- ersehen, der niemals sein Wort brach, der tapfer war unter den Tapferen , und der, ohne alle andere Hülfe, als die er in sich selbi fand, allen Hindernissen , Entbehrungen, Anstrengungen und Ge- fahren entgegen trat, um seine edelmüthige Absicht, den Portugie- sen die Constitution, welche er ihnen verltehen, und seiner geliebten Tochter den Thron ihrer Vorgänger wiederzugeben, zu erfüllen; einen Fürsten, der zu früh: seinem Vaterlande und seiner Familie entrissen wurde, und der ohne befürhten zu müssen, von der Geschichte Lügen gesiraft zu werden mit seinem leßten Athem- zuge sagen fonnte, er habe alle séine Versprechungen erfüllt. Mit einer #0 hohen Empfehlung komme ih zu den Portugiesen und werde stets mit allen meinen Kräften. bemüht seyn, mich derselben würdig zu zeigen. Am heutigen Tage steht das Land, Dank dem Geiste und dem Schwerdte des Herzogs von Bata, jene Ereignisse beendigt, welche es so lange in Aufregung gehalten haben, und wir wollen uns. damit trösten, daß die ehren- werthen Repräsentanten der Nation in beiden Kammern jeßt unge- hindert und mit dem Eifer, welcher sie beseelt, sich damit beschäjti- gen können, das von Dom Pedro errichtete Gebäude zu befestigen, und die NRational-Verfassung festzustellen, indem sie zuerst diejenigen Geseße reguliren , welche uns jene Wohlthaten sichern, und: dann solche Geseße geben, die uns zu einer besseren und gleich- mäßigeren Justiz - Verwaltung für alle Bürger, welche das

erste Bedûrfniß des Volks und die erfte Pflicht der Könige ist, noch mangeln; daß sie der Portugiesischen Jugend, der Hoffnung ihres Landes , . deu Schaß eines vernünftigen und núblichen Unterrichts zu Theil werden lassen und endlich von néucnm die Künste, die Wissenschaften, den Ackerbau, die Judustrie uttd den Handel zu ermuntern. Wie glücklich werden die Geseßgeber Por=- tugals seyn, wenn sie in der zunehmend inneren Wohlfahrt des Lan= des und in der Achtung, welches es schon in den' Augen fremder Länder genießt, die Belohnung threr Anstrengungen erblicken. Was mich betrifft, Senhores, 0 shâäze ih mich, tief durchdrungen vor den Beweisen der Achtung und Liebe, die ih von alleu Seiten empfing, hôchs glücklich, bei dieser Gelegenheit meinen wärmsten Dank. aussprechen - und erklären zu können, daß mein einziger Ehrgeiz darin bestehen wird, einen fv \hmeicchelhaften Empfang zut verdtenen. Der Königin zur Seite gestellt, werde ih ihr nicht den Beistand zu leisten vermögen, den fie von threm erlauchten Vater empfangen haben würde. Aber dieser Fürst rourdigte mich, wie Sie wissen, seiner Freundschaft, theilte mir seine hohen Gedanken mit und ließ mich oft tief in sein Fnneres blicken Fch werde. daher, ich verspreche es Jhnen, aus der Erinnerung an die Unterredungen mit ihm und aus den Handlungen seines dentlichen Lebens die Grundsäße für das meinige {dpyfen. Ein Grundsaß, den ih ihn oft aussprechen hbrte, und den ich nie vergessen werde, war, dos Sparsamkeit für einen Fürsten die nothwendigste Eigenschaft und zugleih das beste Beispiel sey, das er geben könne. Mit cinem Worte, Senhores, ih werde mich allen Fhren Bes strebungen, das Wohl der Königin und der Nation zu sichern, mit meinen shwachen Kräften anschlicßen. Möge es mir noch er

laubt seyn, die Wünsche meines Herzens, die Sie gewiß mit mir

theilen, und welche die leßten Dom Pedro's waren, auszusprechen. Lassen Sie die Erinnerung an unsere unheilvollen Uneinigkeiten und Parteiungen in Vergessenheit begraben seyn. Wollte Gott, daß dic Ausdrücke, welche ste bezeichnen, aus unserer Sprache verschwinden möchten, da sie sonst vielleicht eines Tages wieder hervortreten. Lassen Sie uns von heute an einig seyn in Gesinnungen und Grund= säßen; lassen Sie die Liebe zum Vaterlande und zu unserer jungen: und geliebten Königin unser erstes Gefühl seyn. Hieran reihe sich Ach- tung gegen die Religion unseres Landes und die constitutionnelle Charte, verbunden mit dem Gehorsam gegen die Gesehe, selbs gegen die- jenigen, welche, da sie in der durch die Charte vorgeschriebenen Weise verbessert oder modificirt wurden, doch noch unvollkommen blieben. Die Wohlfahrt eines Landes" beruht auf denselben Bedingungen, wie seine Freiheit; beide sînd die Kinder der Ordnung, und ih \hmeichle mir, daß in Portugal Niemand if, der anders denkt. Die beste und zugleich die einzige Garantie für die Ordnung besieht in der religidsen Achtung Aller, sowohl der Regierenden , als der Regierten, vor den Fnstitutionen und den Gesehen.“

Französische Blätter enthalten ein Schreiben aus Lif- sabon vom §. Februar, worin es heißt: „Als die Königin neulih in Gesellschaft ihres Gemahis, des Herzogs von Leuch- tenberg, einige Briefe las, trat die Marquisin von N., welche seit Dom Pedro’s Tode groten Einfluß auf die Königin gehabt haben soll, unangemeldet ins Zimmer, worauf der Herzog sie mit folgenden Worten anredete: „,,„Madame! Jch verlange, daß Niemand unsere Zimmer betrete, wenn seine Gegenwart nicht verlangt wird, und ersuche Sie, diesen Befehl den andern Hof- Chargen mitzutheilen.//// Man spricht von einigen Verän- derungen in den untern Abtheilungen des Ministeriums, glaubt jedo , daß das Ganze durch die Ankunft des Herzogs mehr Stärke erlangt habe.‘

S nland.

Berlin, 3. März. Man meldet aus Schwedt unterm 2ten d. M.: „Gestern beging hier das Offizier-Corps des 2eu Dragoner - Regiments ein Fest zu Ehren von fünf Lieutenants dieses Regiments, die seit dem Jahre 1813 dienen, die Feldzúge von 18!2 mitgemacht und sich dadurch das Auszeichnungs - Kreuz für 25jährige Dienstzeit erworben haben. Einem sechsten Ka- meraden ward dieses Kreuz schon früher zu Theil. Das Offi- zier- Corps, die ersten Civil-Behörden Schwedi's und mehrere befreundete Gutsbesiker aus der Nachbarschaft vereinigten fich zu einem Mittagsmahle, wo die eigentliche Feier durch eine Vorlesung des „Aufrufs des Königs an Sein Volk‘/ auf die würdevollste Weise eröffnet wurde. Tief war der Eindruck, den diese herzerhebenden Worte auf die Versammlung machten; aufs Hôchste aber stieg der Enthusiasmus bei dem Toast auf das Wohl unsers allverehrten Monarchen, dem das Volkslied: „Heil Dir im Siegerkranz‘/ folgte. Nachdem auch der „Aufruf an- die Freiwilligen“/ vorgelesen worden, wurde die Gesundheit der sechs Militairs, denen das Fest galt, so wte aller derjeniger Anwesenden ausgebracht, die sich im Jahre 1813 unter die Fah- nen des Vaterlandes stellten, nun aber wieder zurückgetreten sind in irgend ein Civil- Verhältniß. Das hochherzige Gefühl, wel- ches in jener denkwürdigen Zeit jeden Preußen beseelte, \chien sich ungeshwächt in der Brust jedes Einzelnen erhalten zu ha- ben, und Liebe zu König und Vaterland war überhaupt so un- verkennbar der Grundzug für die Stimmung der Gesellschaft, daß ihr Fest gewiß zu den schönsten gezählt werden kann, das noch in Schwedt's Mauern gefeiert worden ist.“

Der Wirkliche Geheime Rath und bisherige Ober-Präsident

‘der Provinz Pommern, Herr von Schönberg ERGSIOn hat die nach-

stehende Bekanntmachung in das Amts-Blatt der Königl. Regie- rung zu Stettin einrücken lassen, von wo dieselbe auch in die dortige Zeitung übergegangen ist:

„Eine Verdunkelung meiner Augen, welche mih im vergan- genen Jahre unerwartet befallen, hat mich zum ferneren Staats- dienst unfähig gemacht, und daher in die traurige Nothwendig- feit verseht, meine Entlassung aus demselben bei des Königs Majestät nachzusuchen. Allerhöchstdieselben haben mir solche in: Gnaden und mit Beweisen huldreichster Theilnahme an meinem: Schicksale zu bewilligen geruht, und somit siehe ich an dem Ziele eines langjährigen öffentlichen Lebens. Jch scheide daraus, durchdrungen von den Gefühlen des innigsten Dankes für das so viele mit darin gewordene Gute ; aber diesen Dank weihe ih besonders dem Zeit-Abschnitte, in welchem mir von Sr. Majestät dem König das Amt eines Ober - Präsi- denten von Pommern anvertraut war, und mit Freuden bekenne ich bei dem für mich so betrübten Scheiden. aus demselben, daß diese Zeit zu der beglückendsten meines ganzen Dienstlebens ge- hôrte. Mögen die verehrten Königlichen und Ständischen Be- hôrden der Provinz, mit denen ich in amtlihen Verhältnissen zu stehen berufen war, so wie sämmtliche Jnsassen derselben, die- jes freudige Bekenntniß als ein Zeichen jenes ausgesprochenen Dankes fär alles mir bewiesene Vertrauen und Wohlwollen gü- tigst annehmen, und möge der Allmächtige die theure Provinz stets in Seinen gnädigen Schuß nehmen und alle Herzen ihrer treuen Bewohner in Wort und That mit Preußens U e Wahlspruch erfüllen: Mit Gott, für König und Vaterland!

Wernigerode, am 18. Februar 1835.

n von Schönberg. “/

Die Königliche Regierung zu Merseburg CE im U Mies ihres: Amtsblattes Folgendes zur : öffentlichen Kenntniß:

,„În dem abgelaufenen Jahre sind im hiesigen Regierungss