1835 / 69 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

denn Deutschen Ursprung des Namens „„Amerika// vor. Herr J. Lehmann las einen Bericht über eine neue Besteigung des Ararat, im August ‘des vergangenen Jahres. Frau Wittwe Srimm hatte als Geschenk den neu erschienenen Planiglos ihres verstorbenen Sohnes, ehemaligen Mitgliedes der Gesell-

4chafc, übersandt. "7 ette i G teten oreei ee

Musik.

Sett langer Zeit und dis auf den heutigen Tag fireiten die Al- kerthumskenner : ob die Musik der Griechen mit den übrigen, insbe- sondere den bildenden Künsten, guf gleicher Hdhe gestanden habe? À priori [äßt sih der Streit nicht entscheiden, und spätere Erfah- rungen bieten bierzu ebenfalls keine genügenden Beweise oder Ana- logien. Bisweilen nämlich schen wir mehrere Künste gleichzeitig und gleichmäßig vorrücken; bisweilen schreitet eine rasch vorwärts, während die anderen zurückbleiben. Zur Zeit der großen epischen und lyrishen Dichter des Mittelalters erscheint zj. B. die Musik

anz unbedeutend, und wiederum war die Zeit J. S. Bach's und Händels auch die Zeit Gottscheds und arger Abwege hinfichtlich der Malerei und Bildhauerci. : A

Der einfache Grund, warum man ienen Streit nicht cntschei- den karin, ist der gänzliche Verlust aller musitalischen Kunstwerke des Alterthums. wir nun einem ähnlichen unerseßlichen, nicht genug zu befklagenden Verlusie hinsichtlich der neuern Must? mit raschen Schritten entgegengchen, ist leider Über allen Zweifel erhaben.

Während leidenschaftliche Liebhaber nicht bloß den edelsten Wer- ken der Malerei und Bildhauerei nachtrachten, sondern oft auch für das bloß Seltene, Wunderliche und Unvollkommene große Sum- men ausgeben, während Pinakotheken und Museen erbaut werden, geschieht für musifalishe Sammlungen eigentlich gar nichts. Denn die Opern - Aufführungen bringen die Musik als Kunst keinesweges vorwärts; man müßte denn behaupten, auch für die Malerei ge- schehe schon genug, sobald nur zu einer Oper neue Decorationen gemalt würden. Wie schnell aber in der Mustk selbs das einst un- gemein Beliebte verschwindet, ergiebt sich daraus, daß z. B. Graun's und Hiller's Opern nicht cinmal mehr zusammenzubringen sind.

eine Kunst is bescheidener, aber eben deshalb vielleicht auch keine vernachlässigter, als dic Musik. Fhre Sammlungen erfordern keine großen Gebäude und Räume, keine große Zahl von Aufsehern und Aufwdrtern. Fe seltener also einsichtige Sammler in diesem ache sind, desto größer sind ihre Verdienste. Wären die ungemein shäbbaren Musikalien-Sammlungen des Berliners Pepusch in seiner aterfiadt geblieben, und nicht nach. England gekommen , so würden Deutsche (und niht Hawkins und Burney) werthvolle Geschichten der Musik geschrieben haben. Eine ähnliche, aber noch umfassendere, ja in ihrer Art geradehin unshäßbare Sammlung besißt hier in Ber- lin unser Mitbärger Herr Pdlchagu; auch ste kann für Deutsch- land nur zu leicht verloren gehen, bloß weil die Theilnahme und Aufmerksamkeit, welche dieselbe verdient, nicht lebhaft genug angeregt wird. Wir rechnen es uns zum Verdienfte, unsere schwache Stimme in dieser für die A der Musik und für die Er- weitkrung der vorhandenen mustkalischen Sammlungen, höchst wich- tigen Angelegenheit zu erheben, und leben der sichern Hoffnung : die Mâcene, elche binnen kurzer Frist Berlin so unendlich in Hinsicht auf Bildhauerei und Malerei dereichert haben, werden der dritten Scchtvesterkunsi eine geringe Aussteuer nicht versagen. - E

Herrn Pölchau’s Sammlung zerfällt in vier Haupt-Abtbeilun- gen. Die erste begreift die zur Theorie, Geschichte und Literatur der Musik gehdrigen Werke, oder: an 30 Handschriften, über 250 Werke des 15ten , 16ten und 17ten Fahrhunderts, Über 1000 aus dem 18ten Fahrhundert, über 200 Bände- Gesang - und Choral- bücher, musikalische Liturgien , Lieder - Sammkungen , Volkslieder, Texte von Opern und Hymnen u. \. w. Es befinden sich hierunter die größten Seltenheiten, ja, nicht Weniges dürfte in der Welt nicht zum ‘zweiten Male aufgefunden werden. Die zweite Abtheilung enthält gedrudckte praktische Werke aus dem 16ten und 17ten Fahr- hundert und ¿dhlt úber 600 Namen von Tonkünstlern jener Zeit. Unter anderen finden wir hier ein vollsiändiges Exemplar der Pracht- Ausgabe des Orlando Lasso, welches außer München, so viel wir wissen, keine Bibliothek in Europa besißt. Nicht minder reich an den edelsten und seltensten Werken ist dle dritte Abtheilung praf- tischer gedruckter Musikalien des 1Lten und 19ten Jahrhunderts. Wer da etwa wähnt, diese Werke wären leiht zu sammeln und zu finden, den würden wir bitten uns doch die Partituren der Opern Reinr- bard Kaiser’s, Rameau's, Jomelli's, Fux, oder die Jtaliänische Par- titur von Gluct’s Orpheus, oder dic von Forkel und Sonnenleith- ner herausgegebenen niusikalischen Denkmale nachzuweisen, voin denen die Platten zerstdrt wurden, und wovon das, wir glauben ein- zige Exemplar, gus. Forkcl’s Nachlaß in Herrn Pdlchau's Hände kam. oh wichtiger als die dritte, ist die vierte Abthei- lung der Handschriften praktischer Werke. Wenn si gleich eine musikalische Abschrift zu ciner musikalischen Urschrift anders ver:

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bâlt, als die Kopie eines Gemdldes zum Original, so behdâlt doch die eigene Handschrift eines großen Meisters für jeden nicht ganz URtBr esen Menschen großen Werth und eine wohlverdiente Hei- igkeit. Sehr viele dieser Handschriften sind aber in doppelter Be- ziehung Originale, das heißt, sie sind niemals gedruckt worden, sie existiren, so weit die Nachrichten reichen, nur dies eine Mal in der Welt. Wenn fi derlei Kunde über zeither ungekannte und glück- lich wiedergefundene Werke der großen Maler verbreitete, alle Lieb- haber in Europa würden sich berzudrängen , bieten und bezahlen, drucken und in Kupfer stechen, copiren und lithographiren u. \. w.

Da der Raum nicht erlaubt, auch nur die Namen der Tonkünst- ler hier aufzuführen, mdgen folgende Andeutungen über einzelne Deutsche Meister genügen. Von dem großen Fohann Sebastian Bach zählt diese Abtheilung mehr als 100 Nummern, unter wel-

- chen 50 Original-Handschriften, zum Theil seiner größten Werke, z. B.

die Passion nah dem Matthäus und Johannes, die Kunst der Fuge, das Magnifikat, die Orgeltrios, die sehssimmige Fuge über das Thema König Friedrichs il. u. #. w. Von Friedemann Bach (von dem nur einige Polonaisen und Sonaten gedruckt wurden) finden wir eine ganze Reihe hdch| eigenthümlicher Werke. Desgleichen von P. É Bach und den übrigen Gliedern dieser musikalischen Fa- milie. Ferner über 100 Werke von Graun und Hasse; Händels erste Oper „„Almira“‘, die selbs in der Königlichen Sammlung in London fehlt, scin „Alexandersfes// und „Acis und Galathea‘/ cigenhändig von Mozart instrumentirt. Von Gluck mehrere für die Geschichte der Entwickelung des großen Mannes hdch| wichtige, selb| den meisten seiner Verehrer unbekannte Compositionen, so seine Opern ¡11Thetis“/, „.l'innocenza giustificata*, .„Semiramide*, „il Re pastorce‘ u. st w. Von Georg Benda uber 50 Kirchenstücke und die Origi- nal-Partitur der „,Ariadne auf Naxos. Von Mozart Original- Handschriften bekannter, aber auch noch ungedruckter Werke. Haydn's eigenhändiges .„Salve Regina“, mehrere seiner Kirchensachen, seine ‘Áemida//, ¡„Qriands paladino// u. s wm. Beethovens „„Kyrie‘/ aus seiner leßten großen Messe von seiner Hand, mit der merkwürdigen Ueberschrift: „von Herzen! Möge es wieder zu Herzen gehen !‘/ Mödchten auch diese ungenügenden, aber von Herzen kommen- den Andeutungen denen zu Herzen gehen, in deren Hände nicht bloß das Wünschen gelegt isi, sondern auch das Vollbringen! 0 —o.

4 erems

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. | Ahends j Rach einmaliger 7, Mdrz. | 6 Uhr. 2 ühr. 10 Uhr. Beobachtung.

Sre 329, s k: Sar ED e L 282 8” Dar-sQueldime 7,0° R. Luftwärme |+ 1,8 ®° R.|4+ 3,42 R.4+ 2,4°R]. - ¿ Thauvunkt |4- 0,5 ° R.|4+ 0,2 °R.|4- 0,7 o Rsluswärme 2,0 ®R, Dunsisdttg.| 89 pCt. 77 pCt. 87 pCt. Bodenwärme 2,1 ° R. S N ev | Aae Wind W. ; | I: Wolkenzug | —— W. | Niederschlag 0,1 0 s "Rh. Am 6. Mârz: 332,7 9/‘/ 328,31/1/ 329,12‘, —0,1° 4-0,7° +1,79 R. 1,59 0,40 4-0/,1° R. 89. 91. 89 pCt. heiter, Schnee, Schnee. Ausd. 0,05 0//Rh. Niederschl. 0,12 7‘/ Rh.

amer E H E TE Ce E E

Auswärtige Börsesg.

Amsterdam, 3. März.

NiedecI. wirki. Sebuld 557. 52 do. 1011,

Kanz-Bill. 257. 458 Ámort. 954, 312 809,

995. Preuss. Präm.-Scheine 114. do 42 Anl, 101. 33 27s.

Ausg. Schuld 15. Russ. 99, Vestecrr. Span. 59 471,

Antwerpen, 2. März. Cortes 463. Zinal. 157. Hamburg, 6. März. Engl. Russ. 1045. Hope in Cert. 97Z. 1245. Poln. 137. Dän. 744. Port. 832. ; Loudon, 3, März. Cous. 35 917. Belg. 1025. Span. Cortes 602. 58 v. 1834 7x6 Prämie. Ziusl. 144, 4. Ausg. Span, Schuld 243. Griech. v. 1825 32. 31. Holl. 235 564 4. 5g 1035 4. Portug. 925 2. 68 992. Preuss. 101 Engl. Kuss. 1087 1, Bras. 8525. Columb. 7. 1822 33. 32i. v. 1824 384. 4. Chili 454. Mex, 422, 1. Wien, 3. März. 45 97. Bank-Action 1275. Neue Auleibe v.

Span. 58 477.

Preuss. Präm -Scheiue

dg Met. 99,1, 1834 1152,

Gewer e I M P CTEA O MOROAO H E R M“ O E A Hn O Ä M E-B d“e Ste N

Königliche Schauspiele. Sind am 7., 8. und 9. März geschlossen. Es wird ersucht, die für Sonnabend den 7., Sonntag den

A E Bn.

Ô a8 : j E E E S T

Allgemeiner Anzeiger für

| Die Taxe, der neueste Hypotheken-Schein und die besondern Kauf - Bedingungen kdnnen während der gewdhnlichen Amtsstunden in der hiesigen Regifira- tur eingesehen werden.

Glogau , den 13 Januar 1835. Kdnigl. Ober-Landesgericht von Nieder- _Schlesien und der Lausiz.

Bekanntmachungen.

Avertissement y Die im Schwezer - Kreise belegene freie Allodial- Rirrergüterherrschaft Poledno, zu welcher das Gut Poledno Nr. 140 und der Guts-Antheil Wienskowo r. 184, Litt. A. gehdrt, ist im Wege der Execution zue Ee gestellt, und der Bietungs-Ter-| (l. § min au j den 29 Augusi 183d, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober - Landesgerichts - Rath Reidentt, hieselbst, ange- seßt worden. 1 N Die îm Jahre 1833 aufgenommene landschaftliche Taxe, nach welcher der Werth der gedachten Herc- schaft 35,423 Thlr. 16 sgr. ® pf. beträgt, und die Verkaufs-Bedingungen,- so wie der neueste Hypothe- kenschein, snd úbrigens jederzeit in der hiesigen Re- gistratur einzusehen. j Marienwerder, dez 19. November 1834.

gerichts.

Subhastations-Patent, wegen des Gutes Ober- und Nieder-Wal- dau, Bunzlauer Kreises.

min auf den 12 September d. F,

ormittags um 11 Uhr, angeseßt worden. V rlibe Und jahlungéfäbige Kauflustige werden da- ber vorgeladen, in diesem Lecmine vor dem ernann- ten Deputirten Herrn Ober - Landesgerichts - Assessor Paschke auf dem hiesigen Schloß entweder in Person, oder durch gehdrig informirte und geseßlich" legiti- ° irte Mandatarien \ïch einzufinden, hre Gebote ab- B úgeben und demnächst den Zuschlag an den Meisi-

und Besibietenden za gewärtigen.

len verpachtet.

Bekanntmachung. Das zur Geheimerath George Simpsonschen Con- curs- Masse gchdrige Erbpachtögut, die Fnsel Hoimn genannt, Nr. 33 des Hypotheken - Buchs, auf 7450 Thlr. 13 sgr. 3 pf. gerichtlich veranschlagt, welches in 19 Huben, 9 Morgen 160 C]R. 87 C1Fuß deburgisch Land und einem herrschaftlichen Wohn- hause, mehreren Remisen, Ställen, Familien-280h- nungen und Piecen, nebs todtem Fnventario und WLelcates besiehet, soll in nothwendiger Subhafta- « S des Königl. Ober-Landes-. [tion verkauft werden. y E M \ | Hierzu is ein Termin auf

| den 23. September 183ò, Vorm. 10 hr, ¡vor dem Herrn Kreis-Fusttz-Rath am Ende anu der Gerichtsstelle angesetzt. j Die-Taxe, nei allen Belägen und namentlich die Pacht=Kontrakte, der neueste Hypotheken-Schein und Zur SZubhasiation des im Bunzlauer Kreise bele: |die besonderen Kauf-Bedingungen können in unserer genen, nach der landschaftlichen Credit - Taxe auf | Registratur eingesehen werden, wobei noch bemerkt 35/007 Thlr. 22 sgr. 3 pf. und nach der Verkaufs: wird, daß die Kaufgelder baar erlegt werden müssen, Taxe auf 93/231 Thlr. 14 sgr. 9 pf. abgeshäßten Gu- und der Käufer die Verpflichtung der Fnitandseßung res Ober- und Niedec-Waldau is ein Bietungs-Ter- der Uferbauten übernehmen muß. Auf dem Grunde fiúde haften überhaupt an jährlichem Erbpachts- Ca- non und Kämmerei - Gefällen 134 Thlr. 12 sgr. 9 pf. | und ist das (Grundstück zur Zeit in allen seinen Thei-

Danzig - den 27. Januar 1835. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

ekanntmachung Das Etablisseinent des verstorbenen Plade im alten Theile der Neustadt ,

- pre A

Auédünst, 0,03 1 " Rh.

8. und Montag den 9. März verkauft gewesenen Billets in , Billet - Verkaufs -Büreau zurücksenden zu lassen, worauf | Betrag sogleich erstattet werden soll. i

Dienstag, 10. März. Jm Opernhause: Othello, Oper 3 Abth., mit Tanz. Musik von Rossini. (Dlle. Sabine H , fetter: Desdemona, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 1) L’art de se faire aimer de , moari, vaudeville en 3 actes. 2) Zoé, vaudeville par Ser

e m

Königstädtisches Theater. Montag, 9. März. Julerl, die Pubmacherin , parodite Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meis1. Musik von A. Yj ler. Jm ersten Akt und im Zwischenakt werden Herr und N, Partpichler tanzen.

Neueste Nachrichten.

Paris, 2. Márz. Der Graf Flahault , der Graf Y und Herr Barthe wurden vorgestern Abend von dem ix empfangen. |

Der General Sebastiani ist heute kurz vor Mittaz\, eingetroffen; er begab sich unverzüglich nach den Tuileriety y er eine fast zweistündige Konferenz mit dem Könige hatte, d, Marschall Soult erwartet man in seinem Hotel spätestens 1 gen, im Laufe des Vormittags. Die Nachricht von der hu erfolgten Ankunft seiner Gemahlin war voreilig. :

Der General - Lieutenant von der Artillerie, Graf Valé statt des pensionirten General - Majors Cotty zum Direktor Pulver - und Salpeter - Fabrik, und der General - Major Pajs zum Kommandanten der Artillerie- Schule in Toulouse erni worden. : :

Die Gräfin du Cavla, bekannt dur das freundschast Wohlwollen, das die Könige Ludwig XVII[. und Karl X, | stets bewiesen, is am 22. Februar in Bordeaux mit Tode i gegangen.

Ein Schreiben aus Toulon vom 25. Februar berichtet, Fregatte „„Bellona‘/, die einige Tage vorher abgesegelt war, h den Befehl, vor Port Mahon zu kreuzen, um die Beweguÿ der Amerikanischen Florte zu beobachten, die dort versan werden soll. Mehrere Schiffe jollen den Befehl erhalten h sich bis zur Beendigung der Angelegenheit zwischen Frankf und den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika in Bereits zu seßen, damit sie gleih auf den ersicn Wink in See st( können.

Die Cholera ist neuerdings in Marseille in einem sehr unruhigenden Grade ausgebrochen.

Briefen aus Bayonne vom 26sten v. M. zufolge, hi Mina am 2ásten Elisondo wieder verlassen. Ein Oberst isl se!8| mit 1500 2000 Mann zurüLgeblieben.

Aus dem Jnnern Spaniens erfährt mnan nur, daß der h Kriegs: Minister, General Valdez, am 19ten tn Madrid eit troffen und daß der General Llauder Überaus kalt in Cataloni aufgenommen worden ist.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 109. 20, {i cour. 109. 55. 3proc. pr. compt. 79, 45. fin cour: 79. 7 5proc. Neap. pr. compt. 96. 60. fin cour. 97. —., 5p Span. 4523. Z3proc. 274. Cortes 457. Ausg. Span. Sh 152, Neue Span. Anl. —. 21zpreoc. Holl. —.

Frankfurt a. VM., 5. März. Oesterr, 5proc. Met 1002 1004 «4proc. 92/4. 93\%. 2¿proc. 557 Br. 1proc. A Br. Bank - Actien 1550. 1548. Part.-Obl. 139, Br. Loose 100. Gulden 21423. Br. Preuß. ‘Präm.-Sch. 631, Br. do. 4p Anl. 974. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 98,°;. 98 x. Pi Loose. 708, Br, 5proc. Span. Rente 442. 445. Z3proc. do. pt 264. 26.

Redacteur Cottel. R E A ammten

Gedruckt bei Y. W. Hayn, H

ec caedg

Geschäfts oder auch zur richtlich abgeschäßt ist,

v. Gde. ( meistbietend verkauft werden.

T2 A e rD A R Ar A EU AERE er

diesem Termine vorgeladen.

Mag-| Die Taxe und

zux Einsicht bereit.

ie Preußischen Staaten.

¡Wohn-, Fabrik-, Wirtbschafts-Gebäuden, Hofraum| und Garten, welches zum Betriebe eines Fahrik- | Parzellirung geeignet und nach Abzug der Lasten auf 30,000 Thlr. Courant ge- | soll in dem Termine

den 17. Juni 1835, Vormittags 11 Uhr, {vor dem Herrn Kammergerichts-Assessor Nelz an hie- „¡flger Gerlchtsstelle in nothwendiger Subhastation

.| Zugleich werden die von Kdpkenschen Erben, welche

ihrem Aufenthalte nah unbekannt und für welche zwei Groschen Erbenzins von einer Worthe, nebst ¡Lehnsqualität im Hypotheken-Buche eingetragen sind, hierdurch zur Warnehmung ihrer Gerechtsame zu

: Kauf - Bedingungen, so wie der neueste Hypotheken-Schein liegen in der Registratur

Magdeburg, den 19. November 1834. Königl. Land- und Stadtgericht.

Stunden der Andacht,

in den mannigfaltigften- Original - Ausga! (Aarau), ungebunden und gebunden, zu den Ps von 2 Thlr. 15 sgr. bis 8 Thlr. 20 sgr. , sind f vorräthig in der / Buchhandlung J. A. Lift, in Berlin, Burgstr.

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Friedrich Schleiermacher, die Darstellung der Jdee eines sittlichen Ganzen im Menschen-| leben ánftredend. Eine Rede an seine ltesten Schüler aus den Feigen 1804 1806 zu Halle,

dlteûen anter ihnen. Preis

| Dlese Darstellung i| aas der lebendigen Quelle persönlichen Umgangs und inniger Geistesverwandt- schaft mit dem Entschlafenen geschöpft. uns das geistige Abbild Schleiermachers auf cine 4 B

n dazu geeignet ist, uns sowohl eine klare Anschauung dessen zu geben, was. wir in ihm als guch desjenigen, was ex allen bleibt, | und

Adreß- Kalender, officieller, von Betl| und Potsdam, auf das Fahr 1835. 8vo. geh. 1 Thlr. 10 sgr. j

erschienen, in T E Ali- Baba oder die vierzig Räube!, groise Opor in vier Aufzügen, von L, Che rab! im Verlage von Breitkopt & Härtel in Leip ist bei T. Trautwein in Berlin, Breitestr. N vorräthig : i Der vollständige Klavier-Auszug kostet 12 Thlr. Die Ouverture für Pianoforte zu / 2 Händen 198 Die Ouverture für Pianolorte zu änden 268

Sie giebt

Die einzelnen Gesangstücke mit Pianoforte“? gleitung sind ebenfalls daselbst bereits zw half Potpourris aus dieser Oper ecscheinen bio! Kurzem.

rel rer

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Zeitungs-Nachrichten.

Ula U d

Frankrei.

Paris, 2. März. Ein hiesiges Abend-Blattr sagt: „Mehrere ournale und namentlich der Constitutionnel geben heute Morgen ausführliche Nachrichten Über die ersten Schritte, welche der Gene- ral Sebastiani gleich bei seiner Ankunft in Paris gethan haben soll, Herr Sebastiani iff aber erst heute gegen Mittag hier eingetroffen. Einige Personen behaupten, er habe dem Könige von Calais auëê geschrieben, daß er nicht geneigt sey, ein Porte- feuille anzunehmen , sondern nur fomme, um Sr. Majestät bei der Zusammen{ezung des neuen Ministeriums behülflich zu seyn. Pir glauben eher, daß er kommt, uvm die dissidirenden Mitglie- der des doctrinairen Kabinets zu versöhnen, und daß er doch am nde einen Pla6 in der neuen Combination einnehmen wird. Von Herrn Dupin is inmitten d-es ministeriellen Wirrwars fuum noch die Rede. Der Kdnig scheint gänzli auf ihn Verzicht geleistet zu haben, da jeine Bedingungen durch- us niht annehmbar erscheinen. Die dem Präsidenten er Deputirten - Kammer ergebenen Blätter suchen je6t sogar dem Gerüchte Eingang zua verschaffen, daß Herr dupin niemals mit der Zusammznsezung des Ministeriums hequstragt worden sey, sondern daß der König ihn nur hin und vieder um Rath gesragt habe. Diese Taktik konnte im Monat November schon nicht gelingen, weil Jedermann wußte, welchen Antheil Herr Dupin an der Combination Bassano genommen hatte, obgleich er während der Dauer der Unterhandlungen nicht jn einzigesmal in den Tuilerieen erschienen war; um so viel jeniger kann dieselbe heute gelingen, nahdem Herr Dupin so häufig vom Könige empfangen worden, und es notorisch ift, wie sehr er sich mit der ministeriellen Krisis beschäftigt hat. Man daher einräumen, daß es das zweitemal' ist, daß Hr. Dupin zum Besten gehalten wird; er hat den Dimissions - Prahlereien der Doctrinairs Glauben geschenkt, und si) ernstlih damit be- cháftigt, die Elemente zu einem neuen Kabinette zu sammeln. Diese Aufgabe konnte nicht gelöst werden, und Herr Dupin jâtte sich das vorher sagen müssen. Er machte sich zur Bedin- jung, daß das Conseil von der Beaufsichtigung und der aus- hließlichen Leitung des Königs befreit werde, und daß sich das: (lbe außerhalb des Schlosses der Tuilerieen versammele. Ludwig philipp aber wird niemals in ein solches Opfer willigen; es würde in seinen Augen einer Abdankung gleich kommen. “/ ' Das Journal de Paris enthält Folgendes: „Mehrere ournale haben gestern ein Schreiben des Herrn Dupin publi- jtt, in welchem er mit Energie gegen Aeuperungen protestirt, je ihm von anderen Blättern in den Mund gelegt worden sind. Der ehrenwerthe Präsident der Kammer is empdöct über das, vas er die shändliche Taktik der Presse nennt, die sich (ht mehr damit begnüge, Staatsmänner zu verleumden , son- hrn ihnen auch die beleidigendsten Aeußerungen und die gröb- len Schändlichkeiten beimesse. Eines der Journale, die je- s Schreiben mittheilen, begleitet es mit Bemerkungen, in de- jen sich ebenfalls großer Unwille ausspricht; es sagt unter An- derm, daß die Lüge, welche Thatsachen erfinde, widerlegt werden inne; daß sich aber nichts ausrichten lasse gegen die Lüge, welche Worte erfinde, und die sh bemühe, mittelst solcher Erfindungen den Samen der Zwietracht zwischen den ehrenwerthesten Män- ern auszustreuen. Von unserer Seite ist sicherlich kein Ein- pruch gegen solche Grundsäße zu erwarten. Wir haben solche Mittel niemals gebilligt, noch uns derselben bedient. Aber vundern muß es uns, daß dasselde Journal gleich hinter seiner

Firade gegen die Verleumdung ein Gewebe von Beleidigun-

jen und verleumderischen Einflüsterungen gegen Staatsmänner thält, die niht, wie der Präsident der Deputirten - Kammer, s Glück haben, den Sthriftstellern des tiers-parli zu gefallen. Venem Journale zufolge, wäre der Minister des Jnnern nur amit beschäftigt, Zwietracht anzustisten und Jntriguen auf Jn- tiguen zu häufen, um zur Präsidentschaft des Conseils zu ge- ingen. Wollte man von diesen Anklägern eine einzige That- dhe zur Unterstüßung jener Unwahrheit verlangen, so würde nan sie sicherlich sehr in Verlegenheit seßen. Und wenn sic inräumen , daß es sehr {wer sey, auf die Lüge zu antworten, elche Worte erfinde, so scheint es uns eben so Musetia auf die Lüge zu antworten, welche Absichten erfinder. Aus diesem Allen muß man den Schluß ziehen, daß die politische Verleam- Ung nur shimpflich ist, wenn ‘man sie gegen die Freunde jener eétren anwendet, und daß sle ein Recht gegen diejenigen ist, velhe das Unglück haben , ihnen zu mißfallen. Wir wußten les seit langer Zeit; aber es war schwer, einen schlagendern Be- vis davon zu geben.“ Das Journal des Débats bemerkt in Bezug auf die im iglischen Unterhause stattgehabt:n Debatten über die Adresse: Die Majorität, die sih bei dieser Gelegenheit gegen das Mi- iferium ergeben hat, ist zu unbedeutend, als daß dieses sich adurh zum Rückzuge bewogen finden sollte. Auch hat kein \abinets - Mitglied eine solche Absicht angekündigt; eben so we- g denft man an eine abermalige Auflôsung des Parlaments. Das Veltsamste aber bei der gegenwärtigen Lage der Tories is, daß t sich genöthigt sehen, für ihre früheren politischen Ansichten um vergebung zu bitten, sie gewissermaßen zu verleugnen, sich auf n Beistand, den sie mehrmals dem Grey'schen Ministerium leistet, zu berufen und unaufhörlich daran zu erinnern, daß sie Ir die Emancipation der Katholiken dieje große Maßregel, vodurch in den Wall der alten Englischen Verfassung die erste mresche geschossen worden ist gestimmt haben. Werden die inister bei einer so schwachen Position dem furchtbaren Búnd- isse, das sich gegen sie gebildet hat, und das der Sieg allein e trennen kann , lange widerstehen können? Wir bezwei- Man beklagt sch über die große Men

e von Portraîts velche sich auf der diesjährigen Kunst - Ausste d

ung befinden, und

Berlin, Dienstag den 10ten Márz

m 2

doch hat die Jury noch 1500 Portraits, a icht / fähig, zurilezewiesen. P , als nicht zulassungs-

Om L. Jan. d. F. betrug die Gesammtzah( der fremden polítischen Flüchtlinge in Frankreih 5428, Ra: Le De

__In den hiesigen Perites Affiches befindet sich die An- zeige von der auf den 10. WMárz anstehenden Auction der Wa- gen und Pferde des Grafen Pozzo di Borgo.

_ Das ministerielle Juterregnum hat hier keinen Einfluß auf die Karnevals - Belustigungen. In der verflossenen Nacht wur- den 45 Maskenbälle gegeben, Die Konzert-Sucht is in diesem Augenblicke vorherrschend, und es giebre fast keine Soirée dan- sante, die nicht mit einer musikalishen Si6ung begänne.

Die neuesien Nachrichren von der Spaniscßen Gränze sind ohne Bedeutung. Arn 16. Februar griff der Karlisten - Anfüh- rer Castor das Dorf Pracines unweit Bilbao an, wo ein Theil des Provinzial - Regiments von Betanzos stand. Die Christinos hielten sh auf dem Kirchhofe bis zur Ankunft einer Verstär- kung aus der Umgegend, Castor ward alsdann genöthigt, die Flucht zu ergreifen, nachdem er einige Gefangene und Verwun- dete zurückgelassen. Achnliche, für die Karlisten ungünstige Mel- dungen gehen aus Santander cin; ob sie gegründet sind, mag dahingestellt bleiben. So soll ¿. B. der Karlisten- Chef Arroyo, lebhafc verfolgt, gendthigt worden seyn, sich in die Gebirge von Lievana auf der Gränze von Asturien zurückzuziehen. Auch heiße es, Villalobos habe in derseiben Richtung die Flucht er- griffen, nachdem er seine Pferde, Waffen und andere Effekten im Stich gelassen. Endlich berichret man úber eine Niederlage, die der Anführer der Christinos, General Latre, in Verbindung mit dem Brigadier Jrciarte, dem General Eraso, der sich an der Spiße von 2000 Biscayern befand, bei Villarana beigebracht habe. Eraso soll einen ziemlich bedeutenden Verlust an Todten und Verwundeten gehabt haben.

Der Messager enthält folgendes Schreiben aus Bayonne vom 24 Februar: „Es vergeht kein Tag, wo ich nicht die Fe- der in die Hand nähme, in der Erwartung, Jhnen einige wich- tige Nachrichten mittheilen zu können; aber sie entfällt mir im- mer wieder, sobald ich die elenden Berichte lese, welche der Thä- tigkeit des Telegraphen Nahrung geben. Fünf Monate sind nunmehr verflossen, seit der General Mina die Nord - Armee fommandirt und sih, wie man behauptet, mit der Organisation derselben beschäftigt. Während dieses langen Zeitraums hat die Ärmee sich nur in Bewegung gesezt, um zahlreiche Transporte

von Geld, Lebensmitteln, Waffen und Munition, welche die

Freunde Sr. Excellenz in Prozession bis zur Gränze bealeiten zu eékortiren, und fobald dieset Ziveck ar ist, “A Vinue liche Truppen und ihr berúhmter General, sich wieder in Pam- pelona, Estella, Puente de la Reyna oder in anderen befestigten Plägen zu verstecken. Niemand beschäftigt sich damit, den mili- tairischen Operationen Zumalacarreguy's Hindernisse in den Weg zu legen; auch hat dieser während eines strengen Winters nicht allein seine Armee verstärkt, sondern ihr auch eine wahrhafte Organisation gegeben, wodurch die im Frühjahr aus dem Jn- nern kommenden Verstärkungen unnüß gemacht werden dürften. Man versichert heute, daß Mina es mit dem Schreckens-

Systeme versuchen wolle; das if möali R ; st mögli, denn er versteht si

Großbritanien und JFrlan d.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 2. März. (Nachtrag.) Folgendes ist das Wesent- liche der (gestern bereits erwähnten) Erläuterungen, welche der Kanzler der Schaßkammer auf die von Lord J. Russell an Va geri@teten Fragen gab :

1/ in fslets bereit, dem Hause eine ofene Erklärung über den Gang zu geben, den ih als Staatsmann zu befolgen gedenke, so weit dies mit meiner Pflicht als Minister verträglich ist, und ich verlange keinen Aufschub, um mi auf die Beantwortung der von dem edlen Lord mir vorgelegten Fragen vorzubereiten. (Beifall) Ich fühle mich nicht veranlaßt, wegen des Votums des vorigen Abends meine O einzureichen (iauter Beifall von den mi- nisteriellen Bänken), und ich denke auszuharren (Beifall) in dem, was ih Sr. Mai. und dem Volke schuldig zu seyn glaube, und un- geachtet Jener Abstimmung dem Hauje diejenigen Maßregeln vorzu- legen, welche die jeßigen Minister in Vorschlag zu bringen beschlos sen haben und die in der Thron-Rede erwähnt worden sind. (Bei- fall.) Fch weiß allerdings, daß das Unterhaus durch eine geringe Majorität (Beifall) in einem außerordentlich vollen Hause mit 309 gegen 302, also mit ciner Majorität von nur 7 Stimmen, nicht ei- nen Tadel gegen das Ministerium, sondern nur eine Meinungs-Ver- schiedenheit Uber die Nothwendigkeit einer Auflôsung des Parlaments und einen, wie ih glaube, Unbegründeten Verdacht hat aussprechen wollen, daß solche Maßregeln, die fúr das allgemeine Beste förder- lich sind, dadurch, daß der König sich an das Volk ge- wandt, würden unkerbrochen und verzögert werden. Jch glaube jedoch nicht, daß die Majorität, welche fúr das Amendement zu der Adresse gestimmt hat, die Meinung hegt, daß diese Abstimmung zugleich ein Botum für die Entlassung des Ministeriums sey. (Beifall von der ministeriellen Seite.) Fch bin Überzeugt, daß mehrere von denen, die jenem Votum beitraten, zugeben werden, daß ich gegen meine Pflicht handeln würde, wenn ich mich in Folge jener Ubstimmung von meinem Amte zurückziehen wollte. Mehrere ehrenwerthe Mit- glieder, die an der Debatte Theil nahmen, haben ausdrücklich er- tlärt, daß dies ihre Meinung sey. Die verschtedenen Fragen des edlen Lords werde ih, nit in der Ordnung, wie derselbe sie mir vorgelegt, sondert wie ste gerade meinem Gedächtniß vorschweben, beant- worten, Was die Irländische Kirche betrifft, so werde ih dem Hause den Bericht der von der vorigen Regierung ernannten Kommissarien vorlegen. Bei dem Antritt meines Amtes überzeugte ih mich, daß die Kommissarien sich die Erfüllung ihrer Pflicht eifrig hatten an- gelegen seyn lassen, daß die Untersuchung fast für die Hälfte der Kirchspiele vollendet war und der Ueberrest rasch gefdrdert wurde. Die neuen Diener Sr. Majestät halten es für ihre Pflicht, den Geschäften der Kommission, welche von der Krone ernannt wurde, keine Hindernisse entgegenzustellen. (Hbrt, hdrt!) Ohne uns zu Maßregeln zu verpflichten, kann ih mit Wahrheit sagen, daß wir

gange der Untersuchung allen Vorschub geleistet haben.

E er edle Lord sagte, ich hâtte die Absicht, nicht nach je- nem Berichte zu handeln oder Maßregeln darauf zu gründen; ich fann ihn jedoch versichern, daß ex im Jrrthum ist. Fch habe nur

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gesagt, daß ih noch bei der Meinung beharrte, daß kirchliches Ei- genthum nicht zu anderen, als kirchlichen Zwecken verwendet wer- den dürfe. (Beifall.) Diesen Grundsaß behaupte ich noch (Bei- fall) und nah ihm werde ih handeln, doh wird mich diese Ecklâ- nd nit verhindern, die durch die Kommissarien vorgeschlagenen Maßregeln, sofern ste mit diesem Grundsatze vereinbar find, anzu= nehmen. Jn Betreff der Corporations - Kommission weiß ih nicht genau, was das für Unterredungen sind, die der edle Lord erwähnt. Jh werde dem Bericht der Kommissarien, den wir spätestens Ende Februar zu erwarten haben , die volste Aufmerksamkeit schenken. (Hôrt!) Jch versichere den edlen Lord, daß ih, wenn er auch das Gegentheil glaubt, keine geheimen Vorur= theile zu Gunsten der Corporations - Mißbräuche hege. Jch kann nicht begreifen, welche politische oder persönliche Rücksicht ich, nach- dem die Bill des edlen Lords durchgegangen ist, haben könnte, die Corporations-Mißbräuche zu vertheidigen, oder Maßregeln zu ih- rer Abhülfe zu verhindern. Fch bin der Meinung, dag es mít mei- ner Pflicht als Minister unvereinbar if, wenn ih den Bericht der Kommission von 1833 betrachte, worin Sie, Herr Sprecher, den Vorsiß führten, und welcher behauptete, daß mehrere Hülfëmittel an die Hand gegeben seyen, die nur für kleine Corporatio- nen, aber nicht für große passend wären, daß über mehrere Punkte noch weitere Aufklärungen einzuholen, daß diejenigen Corporationen, welche am meisten unter dem Einflusse des Volkes ständen, nicht immer die lautersten seyen, und daß die Kommission deshalb Ee Zeit noch keine bestimmte Meinung aussprechen könne ; ih glaube, sage ih, daß es in dieser Hinsicht meiner Pflicht als Minister der Krone zuwider wäre, wenn ih ießt cine Meinung über diesen Gegenstand ausspräche, indem es das Natürlichste für mich ist, daß ich dem Hause nicht cher etwas vorshlage, als bis ich den Bericht der Kommissarien gesehen, den Juhalt desselben erwoseir und die Art der Vorschläge untersucht habe. (Großer Beifall.) Fch habe die Ehre, einer Corporation vorzusteben, und ich glaube er- kldren zu kdnnen, daß sic, wenn das Resultat der Kommission das Vorhandenseyn von Mißbräuchen darthun sollte, zu jeder Ver- besserung, die zur Gewinnung der Neigung des Volkes vorgeschla- gen werden möchte, ihre einmüthige Zustimmung geben wúrde. (Gelächter von der Opposition.) F bin Überzeugt, daß der edle Lord der Leßte seyn wird, der annimmt, daß ih gegen die Frage Uber die Corporations - Reform die Augen zudrücken würde. F wiederhole es, daß ich nicht das Hrinole Interesse dabei habe. Sd wünsche nur, ehe ich in dieser Beziehung etwas thue , mich zuvor Über die Art und die Ausdehnung der Mißbräuche und der dagegen i e Lee Hülfsmittel zu unterrihten. (Beifall.) Was end- lich die legte Frage betrift, nämlich die Frage über die Aufldsung des Parlaments, #9 fann ih nicht umhin, zu glauben, daß der edle Lord in der Zwischenzeit sich einer im April des Jahres 1831 an Lord Grey gerichteten Frage erinnert haben wird. Es ging damals allgemein das Gerücht von einer bevorstehenden Aufldsung des Parlaments, und mit gutem Grunde, denn die an- geführte Frage wurde am 21. April gestellt und am 22fien das Par- lament aufgelds|. (Gelächter.) Am 21. April 1831 sagte Lord Wharnclife: /,,„Fch wünsche, die Minister zu fragen, ob es wahr ist, daß ste Sr. Majestät den Rath gegeben haben, das Parlament aufzuldsen, und daß dieser Rath angenommen ist ?//// Lord Grey antwortete hierauf: ,,,„Fch glaube, man wird zugestehen, daß die Frage des edlen Lords von sehr ungewdhnlicher Art ist (Bei- fall), und ich fann kaum glauben, daß er eine Antwort dar- auf erwartet hat. (Wicderholter Beifall.) Aber welches auch die Erwartungen des edlen Lords gewesen seyn mögen , ich muß eine Antwort ablehnen. //// (Beifall.) Die Maßregeln, welche er in dieser Hinsicht für nothwendig erachten möchte, überlasse ich seinem Gutbefinden. (Großer Beifall.) Jch will mich sogar deut- licher gegen den edlen Lord erklären , als"es der Graf Grey gegen den Lord Wharncliffe that. Der edle Lord hat mich gefragt, ob ich Gerüchte Über die Aufldsung des Parlaments unterstüßt habe. Jch erkldre, daß ih weder durch eine Handlung noch durch cinen Aus- druck, weder direkt noch indirekt, dergleichen Gerüchte gutgeheißen oder unterstúßt habe. Jch habe niemals mit irgend Jemand auch nur über die Mbglichkeit einer Auflösung gesprochen. Fch glaube auch nicht, daß dies fúr die Minister der Krone passend wre. (Beifall) Ueberdies wäre für mich nichts unschicklicher, als wegen des Gan: ges, den das Haus zu befolgen gedenkt, irgend eine Drohung gegen dasselbe vorzuschlagen. In RÚctsiht auf das andere von dem edlen Lord erwähnte Gerücht, das er indeß, wie er sagt, nicht. glaubt (Gelächter), das Gerücht nämli, daß wir, im Falle das Haus die Annahme der Aufruhr - Bill verweigern sollte, die Absicht hât= ten, vermittelst eines stehenden Heeres zu regieren, kann ich nur sa- gen, daß ich es für cine sehr neue Entstehung halte, indem ich mit vollkommener Wahrheit erklären kann, daß ich zuerst durch den ed= len Lord selbst etwas von diesem Gerüchte vernommen habe In Betreff der anderen Frage, womit der edle Lord mir droóte, die ec indeß nicht an mich richtete, obwohl ih es erwartete, nämlich ob ih mich für die Ausübung der Prärogative der Krone, in Be- ziehung auf die Auflösung des Parlaments, verpflichten wollte oder nicht, will ih nur wiederholen, was ih {on gesagt, daß ih näm- lich auf keine Weise, weder direkt noch indirett zu cinem solchen Gerüchte Veranlassung gegeben habe. Jch sagte ferner, daß es für mich höch unpassend seyn würde, den Geschäften des Hauses dur, irgend einc, wenn auch die geringste Drohung, Fesseln anlegen zu wollen; aber ih muß zugleich hinzufügen, daß es für mich, als Mi- nister der Krone, gleich unpassend seyn würde, meine Zustiinmung zu geben, daß irgend eite Prärogative der Krone außer Gebrauch geseht wÜrde, oder auf eine bloße Hypothese hin mich als Minister der Krone und Geheimer Rath dafür zu verpflichten, was ich der Krone DAOL Ta Dea e i E NON Verfahrens rathen würde. F e versucht, dem edlen Lord eine Antwort zu geben i wird an tee zu geden, und ich hoffe; ste ord J. Russell erwiederte auf die Erklärungen Sir

Peel's, der schr ehrenwerthe Baronet habe ihn in elan Suite, nämlich in Betreff der verbreiteten Gerüchte , mißverstanden; er (Lord John) habe nicht gesagt, daß es die Absicht irgend eines Ministers sey, mit einem stehenden Heere zu regieren, sondern nur, es gehe das Gerücht, daß einige Personen der Meinun, seyen, sle wären berechtigt, die Armee ohne die Aufruhr: Bill zu unterhalten, mit den Prärogativen der Krone sep die Befugs niß verbunden, ein stehendes Heer zu haben, und das Parla ment könne daher beliebig noch heute oder in vierzehn Tagen aufgelô werden; dies sey das ganze Gerücht, und er (der Rede ner) gebe gern zu, daß er von dem sehr ehrenwerthen Baronet weiter nihts fordern fônne, als die Erklärung, daß er zu die- sem Gerücht feinen Anlaß gegeben und keine solhe Drohung begünstigt habe; eine allgemeine Erklärung oder Ver- pflichtung in Bezug auf diesen Gegenstand habe er von dem Minister gar nicht verlange und fönne sle nit