1835 / 70 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

voni den Hafen - Behörden nach dem gegen tnbeglinstigte ffembe gül- tigen Maßstabe behandelt ward. Die kleine Omissionssünde wird nun wohl im diplomatischen Wege gebessert werden. i,

Das Journal du Commerce enthält in seiner Nummer 6108 die vom Gouverneur der Bank von Frankreich, Grafen Argout, in ei- ner General-Versammlung der Actionaire am 29sten v. M. über den Zustand dieses Justituts im Jahre 1834 abgelegte Rechenschaft. Die- selbe lautet durchaus günstig; Vertrauen ‘und Geschäfte hatten fich ver- mehrt; die Gesanmmt-Dividenden waren seit dem nächstvorhergehenden

ahre von 69 auf 80 gestiegen, die Sunme diskontirter Handels-

ffeften von 240,289,000 auf 306,603,000 Fr.; dagegen hatte der Geld-Verkehr mit dem Staatsschaze sich von 45,487,000 auf 34,126,000 Fr: vermindert. Der Verkehr im Leih-Geschäft auf edle Metalle war von 27,354,000 auf 46,218,000 Fr. und der dabei gemachte Gewinn von 164,926 auf 354,322 Fr. vermehrt; das Leih -Geschäft auf Staats - Pa- f war ungefähr stationair geblieben. Der Reserve-Fonds hatte die trzlih geseßlich gewordene Beschränkung auf 10,000,000 Fr. Die Haupt-Sumnme schlechter oder wenigstens verdächtiger Forderungen, welche im Jahr 1831 6,348,498 Fr. betrug, war in den leßten drei Jahren um 4,267,577,000 Fr. vermindert worden. Der baare Kassen- Yorrath hat im Jahre 1834 nicht über 180,814,600 und nichr unter 119,304,000 Fr. betragen.

Im Jahr 1833 war der Stadt Rouen für den Woll-Verkehr das Necht des entrepôt flietif (Niederlegung in Privat-Magazinkn unter Zoll - Auffiche) zugestanden worden. Diese Vergünstigung ist Jeßt vom Ministerium zurückgenommen, und Lagerung der Wollen soll künftig zu Rouen nur noch im entrepôt réel (den öffent- lichen Packhäusern) stattfinden dürfen ; jedoch werden die bei Publica- tion dieser Veränderung inm entrepdt fictif befindlichen Wollen bis zum Ausgange daselbst: verbleiben.

, Rußland. Unterm 18. Dezember v. J. ist zur Beförderung der Krimm'schen Landwirthschaft , versuchsweise vorläufig auf drei Jahre, die Ausfuhr von Kameelen ins Ausland erlaubt worden , und zwar so- wohl durch die Euxinischen , Asowschen und Donau -Häfen, als über die Bessarabische Landgränze, gegen einen Ausgangs -Zoll von 2 Rbln. S. vom Stück. | ; 1 5

Vom Departement des auswärtigen Handels is folgende Verfü- gung erlassen: Es sollen j : /

1) Die Schiffer Russischer Schisse, welche das Necht zum auswär- tigen Handel nicht ltt durchaus feine Waaren zum Verkauf oder zur Uebergabe an Russische Kaufleute erster und zweiter Gilde für ei- gene: Rechnung vom Auslande mitbringen, auch nicht für ihre Rech- nung Russische Produkte zur Ausfuhr ins Ausland von jenen Kaufleu- ten erhandeln. Jm Uebertretungs-Falle unterliegen sie der Strafe, welche auf Handel une Petegtiene Berechtigung steht.

2) Auch sollen Schiffer Russischer Schiffe, welche kein Recht zum eigenen auswärtigen Handel besißen, nicht Bevollmächtigte solcher Per- sonen seyn, welche im Besiß des Rechts zu solchem Handel sind, nur mit Ausnahme der Fälle, wenn fie von solchen Personen mit einem auf Grundlage des §. 147 der Gilde-Ordnung ertheilten Kreditive dazu bevollmächtigt wurden. det : Um

Als Ergänzung des bestehenden Tarifs ließ das Finanz-Ministerium am 15ten v. M. nachstehende Waaren-Classification publiziren : /

Eiserne Hämmer jeder Art mit hölzernen und anderen Stie- len zum Tarifs - Artikel: Feilen, Sägen, Raspeln, Schabmesser und Tuchkarden und alle andere zu Werkstätten, Fabriken und Mühlen ge- hörige eiserne und stählerne Jnstrumente mit 1 Rbl. S. das Pud belastet.

Schwamm, mit brennbarer Substanz getränkr, in kleine Stücke geschnitten, die sich durch Reiben entzünden, zum Tarifs-Artikel : physi- " Falische, hydraulische, optische und chirurgische, stählerne und messingene Instrumente mit 25 Kop. S. das Pfund belastet.

Weißes und farbiges Papier mit darin gepreßten und darauf illuminirten Bildern verschiedener Thiere, Gewächse u. dgl. zum Ta- rifs-Artikel: Farbiges E teder Art, wie auch Gold - und Silber- Papier, mit 40 Kop. S. das Pfund belastet. / j

Die Petersburger Handels-Zeitung Nr. 6 d. J enthält einen, die Grundsäße und Formalitäten bei Versiegelung solcher Waaren , über deren Qualität bei der Brake oder nah der Brake Streit entstanden it, feststellenden, unterm 29. Dezember v. J. Allerhöchst bestätigten Reichs-Rath\chluß. 2 le

Durch Ukas des dirigirenden Senats vom 9ten v. M. wird die der Diligencen - Societät ertheilte Kaiserliche Erlaubniß bekannt ge- macht, eine Diligence von Moskau über Tula nach Kiew, und von St. Petersburg über Dünaburg nach Kowno, in derselben Art, wie eine solche bercits von St. Petersburg zur Preußischen Gränze besteht, ein- zurichten und in Gang ju seßen.

Das Departement des auswärtigen Handels hat den Zoll-Aemtern und Barrieren für den Handel mit Europa die Vorschrift ertheilt, daß sie bei Annahme solcher Connoissemente und Frachtbriefe vou Schiffern und Fuhrleuten, worauf weder von den ausländischen Absen- dern der Waare, noch von den Schiffern oder E Specificatio- nen verzeichnet find, wie fie laut Finanz - Ministerial - Circulars an die Zoll-Behörden vom 1. Juni 1833 Art. 8 geftattet werden, also bei sol- chen, wodurch der Text des Connoissements selbst verändert wird, die Schiffer und Fuhrleute anhalten sollen, diese Specificationen auf der- selben Grundlage zu unterzeichnen, wie die nicht unterschriebenen Con- noissemente und Frachtbriefe selbst. Í

Der dirigirende Senat publizirt unterm 22sten v. M. ein Aller- höchst bestätigres Reichs-Naths-Gutachten über das Verfahren bei dem Schaden - Ersag für Kauffahrteischiffe, welche durch Kronéschiffe, oder umgekehrt, beschädigt werden. Es soll demnach in jedem r wo Kauffahrteischiffe mit Kriegsschiffen zusammenstoßen, oder sich überse- geln, sofort eine genaue Untersuchung des That - Bestandes vorgenom- men werden, und zwar, wenn im Rusfischen Hafen, durch die oberste Hafen-Behörde mit Zuziehung von Marine - Offizieren und Deputirten der Kaufmannschaft; wenn an einer Russischen Küste, durch die nächste

olizei- Behörde; wenn in ausländishem Gebiet, durch den nächsten

ussischen Konsul. Die Untersuchungs - Akten gehen dann an das be- rressende örtliche Handels -Gericht, welches über Verlust oder Schuld, Ersaß - Berechtigung oder Ersas - Verpflichtung des einen oder anderen Theils in erster Instanz erkennt. Zur Revision geht die Sache an die durch allgemeine Geseze über das Rechts - Verfahren zwischen Privat-

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Personen und der Krone geordnete höhere Jnstanz. handlung in allen Jnstanzen werden Dèputirte der Kaiserl. Marine zugezogèn, mit gleihem Recht, wie die übrigen Mitglieder des Gerichts, und vor dem End-Urtheil wird ein Gutachten des Chefs vom Generalstabe der Kaiserlichen Marine einge- fordert. Das End-Urtheil bestimmt sodann die entweder von den: Pri- vat- Eigenthümer des Kaussahrteischifes in die Kaiserliche Marine- Kasse, oder an jenen aus den Fonds des Finanz-Ministeriums zu zah- lenden Entschädigungs-Summe, und wird sofort vollzogen. Jm leßtern Falle soll der kommandirende Offizier des betreffenden Kriegsschiffes vor ein Kriegs-Gericht gestellt werden, um über den etwa gegen ihn statt- findenden Regreß oder seine Straffälligkeit bei der Sache zu entscheiden. (Schluß folgt.)

Berliner Börse. Den 9. März 1834. Amt]. Fonds- nnd Geld-Cours-Zettel. (Pre

.|Geld.]

1001 fOstpr. Pfandbr. 987 | 97x Pomm. do. 652 | 647 fKur- u. Neum. do. 6M 99x ISchlesische do. | 995 IRkst.C.d.K.- u.N. 1004 iZ.-Sch.d.K.- u.N. 99% |

94 | Holl. vollw. Duk. 387 | Neue do. 1024 [1013 fFriedrichsd'’or .. 1027 | {Disconto

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 4. März.

Nieder!. wirkl. Schuld 561. 58 do. 101,7. Ausg. Schuld 14, Kanz-Bill. 265. 455 Amort. 953, 312 80. Russ. 99. Oesterr. 995. Preuss. Präm.-Scheine 114. do 42 Aul. —. Span. 52 481. 32 277.

Span. 55 48.

55 Met. 100.5. 1834 5812.

Bei ihrer Ver-

St. - Schuld - Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Prm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. 1.C. Neum.Int. Sch.do. Berl. Stadt- Obl. Köanigsb. do,

Elbing. do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do,

1005

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Antwerpen, 3. März. Cortes A474, do, Coup. 25. ZinsI. 16. Wien, 4. März. 43 924. Bank-Actien 1288. Neue Anleibe v.

Königlihe Schauspiele.

Es wird ersucht, die für Sonnabend den 7., Sonntag den 8. und Montag den 9. März verkauft gewesenen Billets in das Billet - Verkaufs - Büreau zurücksenden zu lassen, worauf der Betrag sogleich erstattet werden soll.

Dienstag, 10. März. Jm Opernhause: Othello, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von-Rossini. (Dlle. Sabine Heine- fetter: Desdemona, ais Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 1) L’art de se faire aimer de son mari, vaudeville en 3 actes. 2) Zoé, vaudeville par Scribe.

Königstädtisches Theater.

Diensiag, 10. März. Das Schloß Greifenstein, oder: Der Sammtschuh, Gemälde der Vorzeit in 5 Akten, nebst einem Vorspiele, genannt: „Zulima‘/, von Ch. Birch - Pfeiffer. (Mad. Birch -Pfeisfer: Gräfin Agnes, als Gastrolle.)

G S E E S T I S IED Neueste Nachrichten.

Paris, 3. März. Das Journal des Débats meldet: „General Sebastiani hat sich sogleih nach seiner Ankunft in das Schloß begeben, wo er eine Stunde lang mit dem Könige konferirte. Er hat nicht die Absicht, sch lange in Paris aufzu- halten, sondern will in zwei oder drei Tagen wieder nach Lon- don zurüfehren. Der Marschall Soult wird morgen früh (nämlich heute) in Paris erwartet.“ Heute früh soll der Graf Sebastiani wieder eine Audienz beim Könige, die mehrere Stunden gedauert, und sodann eine Konferenz mit mehreren Mitgliedern des doctrinairen Kabinets gehabt haben. Ein ge- stern verbreitetes Gerücht, es seyen dem General Sebastiani, weil er sih sehr unwohl befinde, Blutegel angeseßt worden, und der Arzt habe ihm eine mehrtägige Erholung anempfohlen, hat sich als gänzlich ungegründet erwiesen.

Die Ankunft der Herren Soult und Sebastiani gab heute an der Börse zu vielen Muthmaßungen Anlaß. Es wurden 3 gegen 1 gewettet, daß kein Ministerium unter der Präsident schaft des Marschall Soult zu Stande kommen, sondern wieder ein doctrinaires Kabinet gebildet werden würde. ;

Einige Blätter wollen behaupten, Marschall Soult wäre schon gestern in seinem Hotel angekommen, werde sih aber erst heute um Könige verfügen.

lle Blätter erschöpfen sh seit gestern in Muthmaßungen über das Resultat der Konferenz, die Herr Sebastiani mit dem König gehabt hat. Einige gon en, daß schon allein die Nach- richt von seiner baldigen Rückkehr nah London klar genug an- deute, was bei dieser Zusammenkunft vorgefallen. Herr Se- bastiani soll sich geweigert haben, an irgend einer ministeriellen Combination Theil zu nehmen, weil er kein Vertrauen auf die Dauer des Ministeriums habe, welches gebildet werden solle.

Der Moniteur du Commerce sagt, schon zehn Tage währe jest die ministerielle Krisis, und noch lasse sich nicht ab- sehen, wann sie ein Ende haben werde. Marschall Soult treffe zwar heute ein; allein was könne die Ankunft des Marschall

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Bekanntmachungen.

Suhbhasßations- Patent.

Zur Versteigerung des zur nothwendigen Subha- siation gestellten, in dem Liebenwerdaer Kreise Merse- burger Regierungs-Bezirks gelegenen, Allodial-Rit- terguts Tauschwiß, welches mit dem dazu gehdrigen Vorwerke Wichtewiß auf 47,226 Thlx. 21 sgr. 4 pf. gerichtlich abgeschäßt worden ift, sieht auf

den 17. Funi 1835, hora X. vor dem Deputicten Herrn Ober - Landesgerichts- Assessor von Wittken in dem Locale des unterzeichne- ten Ober-Landesgerichts Termin an. Die neueste Hypotheken-Schein, und die besondern Kauf- Bedingungen sind in unserer Regisiratur einzuschen.

NRaumdbdburg ,- den 7. November 1834.

Kbnigl. Preuß. Ober-Landesgericht

von Sachsen. Mahlmann.

Subhafiations- Patent.

Zum Verkauf des im JFaowraclawer Kreise, im Bromberger Regierungs: Departement belegenen, dem Gutsbesißer Adam von Lubowiecki gehörigen, adligen Guts Pierance, welches landschaftlich auf 21,848 Thle. 12 sgr. 2 pf. abgeschäbt ist/ steht anf den Antrag der] -

den

willigen in

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- 5 , e , , Allgemeiner Anzeiger für die Preußis hiesigen Landschafts - Direction im Wege der Resub-

hastation ein L Per Bietungs-Termin auf vor dem Herrn Ober - Appellations- Gerichts - Assessor

Bdtticher, Vormittags um 10 Uhr, in unserm Jn- fiructions- Zimmer an,

Juni 1835,

Am

schworenen Der Catalo Bücher-Abtheilungen,

Militair-Literatur und Ansprüchen an Pie- der Mechanik und der Naturw

Gotha, gers der Deutschen. Leipztg - bei Herrn Magister Mehnert. straße Nr.

Hevelke.

chen Literarishe Anzeigen. Bücher-Versteigerung in Frankfurt a. M.

| 23. Mârz d. F. und folgende Tage zu welchem Kauflufige mit [Frankfurt a. M. eine aus R als i dem Bemerken eingeladen werden, daß die Tate, der neueste Hypotheken-Schein von diesem Gute und die besondern Kaufbedingungen in unserer Subhastationg- Registratur eingesehen werden kdnnen.

Zugleich werden die unbekannten Real-Prätenden- ten vont Pierance und die Thecla von Lubowiecka, Tare, der\verehlichte von Slubicka, zu dem anstehenden Ter-

mine Erste unter der Mg LOueigden / daß die Ausbleibenden mit ihren Real - rance werden präkludirt, und ihnen deshalb ein ewi- ges Stillschweigen auferlegt werden wird, Lebte un- ter der, daß bei ihrem Ausbleiben angenommen - sie den Zuschlag für das gethane Meistgebot, und die Löschung der ausgefallenen Posten nach er- Folgter Belegung des Kaufgeldes auch ohne Produc- tion des Documents erfolgen wird.

Bromberg, den 28. October 1834.

Königlich Preußisches Landgericht.

Werken bestehende Bücher-Sammlung durch die ge- erren Ausrufer dfentlich versteigert.

enthält, außer anderen werthvollen

} 1 die von dem verstorbenen Kd-

nigl. Baier. Obrist-Lieutenant Herrn von Lessel hin-

terlassene Bibliothek (ausgezeichnet in Bezug auf

eine sehr vollständige Samm-

[lung alchymitischer Schriften enthaltend),

binterlassene Bibliothek des verstorbenen Königl.

Baier. Herrn Hofrath Tabor (héeressant im Fache

i senschaften).

Zu finden is dieser Catalog in Franffurt a. M. in

der Joh. Christ. Hermann schen Buchhandlung.

in der Expedition des Allg. Anzei-

Herrn Buchhändler Bart h und bei Berlin, ge verrn Buchb. C. F. Plah n (Jäger- Bremen, bei-Herrn Buchh. Hey se.

Soult andeuten? Das einzige Rettungsmittel, weil denn h einmal das Ministerium geändert werden müsse, sey Herr 9 pin, und er (der Moniteur du Commerce) verlange und tvd sche von ganzer Seele, daß man sich an diesen Staats, weyenn Ee i j é A j : er Messager sagt: „Wenn wir den umlaufenden q ruchten glauben dürfen, so naht sich die Ministerial - Krisis ije Ende, und zwar in der Weise, die allein mit der parlameny schen Lage und den Verhältnissen einer Repräsentativ - Regiety, verteSglich ist, Es heißt, der Marschall Soult und dex ral Sebastiani hätten Beide dem Könige angezeigt, daß sie d Bildung eines Kabinets nicht übernehmen -könnten. Se, q jestät sandten darauf zu Herrn Dupin und beauftragten i eine parlamentarische Verwaltung auf den Grundlagen der abhängigkeit und Gleichartigkeit zusammenzuseten , welches einzige Bedingung ist, unter welcher der ehrenwerthe Präsi,

}- sh dieser Aufgabe unterziehen konnte.“

Der Courrier français enthält Folgendes: „Der D sager versichert, daß der General Sebastiani es abgelehnt M ins Ministerium einzutreten, und daß er nur seinen Rath dieser Gelegenheit ertheilen wollen. Das ist möglich. Ein ( reitwilliges Zugreifen wäre zu verleßend für den Admiral Ri gewesen, mit dem der General auf freundschafclichem Fuße s Dasselbe Blatt spricht auch von einer Weigerung des Míarséa Soult. Dies is aber nicht sehr wahrscheinlich, da der Jy, schall erst heute hier eintreffen sollte. Hätte er dit 1, sicht gehabt, die Bildung eines Ministeriums nicht Wh zu übernehmen, so würde er sich nicht entschlossen ben, nah Paris zu kommen und seine Rückehr 9 id ankündigen zu lassen. Aus diesen beiden Weigerungen fon das genannte Blatt, daß Herr Dupin geradesweges mit y Bildung eines parlamentarischen Kabinets beauftragt wg, sey. Dieses Gerücht ist nun schon oft verbreitet und eben oft von Herrn Dupin geleugnet worden; ehe wir also dy glauben, müssen wir andere Gründe haben, als unbestin Gerüchte. Eben dieses Blatt will wissen, daß der König ernstlih unwohl fühle. Wir haben darüber nichts Sicherg, fahren, aber wir schen doch, daß Se. Majestät, wie gewöhn i Personen empfangen und mit den Ministern geatb

aben.“

Im Journal du Commerce heißt es: „Die tiers-parti haben eine Konferenz gehabt und sich das gegeben, einig bleiben und sich auf keinen Vergleich Marschall Soult einlassen zu wollen. Sie werden in dit ehrenwerthen Entschluß dadur befestigt werden, daß sie, es heißt, den Grafen Molé für ihre Partei gewonnen hal der seit einiger Zeit, obgleich wir nicht wissen warum, für «i von den Wenigen gilt, deren Beitritt zur Bildung eines Kabi für durchaus nothwendig erachtet wird. Andererseits scheiu die Doctrinairs entschlossen, den Marschall Soult urüd zun sen. Aber sollte dies wirkli der definitive Entschluß aller Y glieder des aufgelösten Kabinets seyn? Viele behaupten, Hy Thiers werde sich ohne Schwierigkeit von Herrn Guizot tren und sich gern bequemen, in dem neuen Kabinet eine Stelle zunehmen. Was Herrn Persil betriffc, so hat er eine sol Hingebung, daß er zu Allem bereit ist.“

In den Präfekturen sind, wie verlautet, große Verände gen zu erwarten. Sie seyen, heißt es, für den Augenbli du die ministerielle Krisis aufgeschoben.

General Desmichels, der von dem Kommando der Divisi von Oran abberufen worden, ist am 24. Februar in Marsei angekommen. Mehrere Gerüchte sind über die Ursache (iv Abberufung im Umlauf.

Mit dem Paketboot „„Charlemagne“/, welches gestern | Havre angekommen is, sind hier Zeitungen aus New-Y/) bis zum 7. Februar (s. oben Nord - Amerika) eingegangen. d Nachricht von der Abberufung des Herrn Serrurier war d noch nicht eingetroffen.

In der Gazette de France liest man: „Die Aufhebu der Blokade der Spanischen Häfen durch die Englischen Sj ist offiziell angezeigt worden. Es scheint ebenfalls gewiß, der Englische Botschafter in Madrid Vorstellungen wegen | Wegnahme der „„Jsabelle‘“ gemacht hat.‘

Die neuesten Bordeauxer Blätter enthalten keine Na! ten von der Spanischen Gränze.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 109. 40. cour. 109. 65. 3proc. pr. compt. 79, 65. fin cour. 79, h 9proc. Neap. pr. compt. 96. 50. fin cour. 96, 90. 5m Span. 454. 3proc. 27x. Cortes 452. Ausg. Span. Si 155. Neue Span. Anl. —. 23 proc. Holl. 56. 35.

Franffurt a. M., 6. März. Oesterr. 5proc. Met 10157 101%. 4proc. 943. 944. 21proc. 561 Br. 1proc. Br. Bank-Actien 1573. 1571. Part.-Obl. 13921 Br. Loose 100 Gulden —. Preuß. Präm. - Sch. 63: Br, do. 41 Anl. 974. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 995. 99. Pl Loose —. S5proc. Span. Rente 453. 451 Zproc. do. pt 262, 261.

äuptit| erspre mit

Redacteur Cottel.

Gedrudckt hei 4. W. Hayn.

Staaten.

Fürth, bet Herrn Antiquar Heerdegen. RAnover/ bet Herrn Buchh. Cruse. ürnberg, bei Herrn Auctionator Boerner-

age wird zu | fünf Tausend |Fn unserem Verlage erschienen so eben:

Lorenz Lehmann, der Frau Base kl! Rath: „„Mdchtest Du den Jungen haben?“ (Komisches Gedicht von A. v. Chamisso.) # eine Singsiimme, mit Begleitung des Pianofd oder der Guitarre. Preis 5 sgr.

E. Salleneuve,Rekrut,Soldat,Fnvall! Drei Lieder für eine Singsiimme, mit B Ba Pianoforte oder der Guitarre. P

gr.

Fr, Küken, Hochzeitswalzer mit Fntrodl tivn; fúr das Pianoforte (besonders geeignet, Gesellschaften vorzutragen). Prets 10 sgr.

Drei Duette: Die Fischer. Al schied der Shwalben, von J. Mofett. Der Jäger, von F. Wedemeyer. Für zt San N mit Begleitung des Planofott

g d Bechtold und Hart#fe in Verl (Jägerstraße Nr. 49.)

so wie die

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

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Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Königl. Majestät haben den bisherigen Ober - Landes- erichts - Assessor und Kreis - Justiz - Kommissarius Voige zum Hber- Landesgerichts- Rath bei dem Ober - Landesgerichts - Kolle- gium zu Magdeburg Allergnädigst zu ernennen geruht.

Die Königl. Akademie der Küntte hat den Ofen - Fabrikanten Christoph Heinri ch Mühlenhof in Potsdam B ihrem atademischen Künstler ernannt und das Patent für ‘denselben un- (er heutigem Datum ausfertigen lassen.

Berlin, den 21. Februar 1835.

Direk¿orium und Senat der Königlichen Akademie der Künste. (Gez.) Dr. G. Schadow.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Achen ist die erledigte Pfarrstelle. zu Rickelrath dem hiéherigen Pfarrer zu Eiks, Mathias Konrad Feikes, etlichen, und für die neu errichtete Succursalpfarre zu Blan- fenheimersdorf der bisherige Vikar Peter Hilger als Pfarrer herusen; worden ;

zu Breslau if der Kandidat des Predigtamts, Patrunky,

als Prediger an der evangelischen Kirche zu Rüten angestelit

kden ; ; : zu Liegniß is der Predigtamts-Kandidat Meißner ais

weiter Prediger an der evangeiischen Kirche zu Bunzlau ange- felt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kö- nigl,. Sächsischen Hofe, von Jordan, von Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland. i

Frankrei.

aris, 4. Márz. Der Marschall Soult ist in der Nacht von P e auf Un hier eingetroffen. Er begab sich ge- sten gegen Mittag zum Könige, wo bald darauf auch die Herren Sebastiani, von Rigny, Guilleminot und Persil eintrafen. Der Herzog von Orleans wohnte der Konferenz bei, die mehrere Stunden dauerte. i Die Deputirten-Kammer hielt heute zwar wieder eine {fentliche Sibung; dieselbe dauerte jedoch nicht länger ais etwa eine halbe Stunde, Die Deputirten hatten sich nur in geringer Anzahl eingefunden, und die Centra waren gänzlich leer. Auf der Ministerbank b:fand sih bloß Herr Persil. An der Tages- ordnung war die monatliche Erneuerung der Bureaus. Wäh- rend dieser Operation bildeten die Deputirten im Saale einzelne Gruppen, in denen man sich sehr lebhaft über die zu erwartende Ministerial - Veränderung unterhielt. Es hieß, Herr Mauguin werde im Laufe der Sißung die Minister wegen des anhalten- den Jnterregnums zur Rede stellen ; indessen war derselbe nicht zugegen, erschien auch niht. Nachdem die Bureaus durch das Loos neu zusammengestellt worden, berichtete noch Herr Duséré über den von der Pairs-Kammer veränderten Gese - Entwurf in Bezug auf die Anlegung neuer Landstraßen, worauf die Si6ung (gegen 2Uhr) gufgehoben wurde. Unter den anwesenden Deputirten alt es ziemlich allgemein für ausgemacht, daß der Herzog von roglie Conseils - Präsident und Minister der auswärtigen An- gelegenheiten merden, der Graf von Rigny wieder das See- Ministerium übernehmen und der Graf Guilleminot das Kriegs- Ministerium bekommen, alle übrigen Minister aber, mit Aus- nahme des jezigen See- Ministers Adm. Duperré, ihre Porte- feuilles behalten würden. Der Herzog von Broglie befindet sich in diesem Augenblicke nicht in Paris; er ist, um den Schein zu meiden, als ambire er ein Portefeuille, vor einigen Tagen

[nah dem Eure-Departement abgereist. Herr Guizot hat si gestern

früh von hier nah Auteuil begeben, und Herr Thiers verlebte den ganzen gestrigen Tag im Schoße seiner Familie. Das Ge- rücht, daß der Herzog von Broglie an die Spike des neuen Kabinets treten, und daß somit die Doctrinairs bleiben würden, befindet sih heute auch in mehreren hiesigen Blättern. So sagt b B. der Messager, es sey in der oberwähnten Konferenz eim Könige sehr stark davon die Rede gewesen, Herrn von Broglie nah Paris zu berufen, um ihm die Präsidentschaft an- ragen. Der Constitutionnel versichert ebenfalls, daß der arshall Soult in der gestrigen Konferenz in den Tuilerieen die Ehre der Präsidentschaft abgelehnt habe, und daß sofort ein Courier an den Herzog von Broglie abgefertigt worden sey. Ein hiesiges Abend - Blatt enthält Folgendes: „Man hat sich bemüht, das Resultat der ersten Zusammenkunft zu erfahren, die getern zwischen den Herren Soult und Sebastiani in dem Kabinex des Königs stattgefunden hat. Alle Journale überlassen sh diesen Morgen Muthmaßungen , die uns sehr gewagt schei- nen, Es findet jedoch die Meinung immer mehr Glauben, daß Herr Soult die Präsidentschaft annehmen würde, wenn er der Unterstüßung des Herrn Dupin versichert wäre. Allein die frü- heren Schwierigkeiten, die seither den Präsidenten der Deputir- ten: Kammer verhindert haben, in das Kabinet einzutreten, be- stehen immer noch. Es isst dies ein Kreis, aus dem heraus zu ommen unmöglich ist. Der König wird niemals den Ansprü- chen des Herrn Dupin in Bezug auf die Präsidentshast im Conseil nachgeben, und Herr Dupin wird niemals die Rolle ei nes verantwortlichen Ministers übernehmen, der bloß dem Na- men nach Conseils; Präsident wäre.‘/ Jedenfalls läßt sih jest erwarten , daß die ministerielle Krisis, die nun schon zehn Tage dauert, ihrem Ende nahe ist. j Morgen wird Herr Sauzet in der Deputirten-Kammer

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Berlin, Mittwoch den 1lten M rz

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den Bericht úber den Gese6- Entwurf wegen der Verantwort- lichkeit der Minister abstatten. Auch erwartet man den Bericht Über das neue Zoll - Geses.

Die Nachricht von der Krankheit des Kaisers Franz is ge- sern durch den Telegraphen aus Straßburg hier eingegangen. (Die Trauer - Botschaft von dem mittlerweile erfolgten Ableben Sr. Kaiserl. Majestät kann nicht füglich vor dem 5ten in Paris eingetroffen seyn.)

Das General- Conseil. des Departements des Norden hat zur Verbesserung der Schlammbäder von St. Amand 25,000 Fr. bewilligt, und der Minister des Junnern hat zu dem nämlichen Behufe eine Summe von gleichem Betrage auf die Fonds seines Departements angewiesen. |

Briefe von der Spanischen Gränze versichern, daß der Pfarrer Merino an’ der Spie einer ziemlich zahlreichen Rei- terei die Provinz Castilien durchstreife, und in allen kleineren Städten den Urbanos die Waffen wegnehme.

Der schon mehrmals erwähnte Transport von Geld und Mislilitair-E ffekten ist am 22\ten in Pampelona eingetroffen, ohne daß er auf Hindernisse gestoßen wäre. Er war von dem Ober- sten Jriarte mit angeblich nur 300 Mann escortirt worden. "1 la Mina hat sich ebenfalls - wieder nach ‘Pampelona be- gêben.

Ueber den Sturm, der an den Tagen des 11ten, 12ten und 13ten v. M. in Algier und an der ganzen Nord - Afrikanischen Küste gewüthet hat,“ enthalten ‘Privat - Briefe von dort Folgendes: ¿Am 11ten erhob sich auf unserer Rhede ein furchtbarer Sturm, der drei Tage dauerte und die größten Verwüstungen angerich- tet hat. Alle Einwohner Algiers, Bürger, Seeleute, Militairs und Verurtheilte wetteiferten, um den Wirkungen des Sturms Widerstand zu leisten; aber Alles war vergebens; Nichts konnte der Wuth der Fluthen Einhalt thun. Die neuen Bauten am äußeren Hafendamm unserer Stadt wurden zerstört. Die Zahl der verlornen Schiffe aller Nationen beträgt 18, nämlih 1 Rus- sisches, 1 Belgisches, 1 Griechisches, 4 Sardinische, 2 Spani- sche, 2 Neapolitanische, 4 Maurische und 3 Französische, worun- ter 2 Handelsschiffe und das Staats - Dampfschiff „„'Eclaireur““. Um 2 Uhr riß das bei la Sante liegende Belgische Schiff „le Robuste‘/ seine Kabel, fiel auf das Wachtschiff und verwielte sich in dessen Bogspriet. Nach zahlreichen Beschädigungen von beiden Seiten faßte die Mannschaft des ¡„Robuste‘‘, da sie sah, daß das Schiff scheitern würde, den Entschluß, dasselbe zu ver- lassen und sich an Bord des „Cygne“‘ zu begeben, der sie mit der größten Bereitwilligkeit aufnahm. Endlich entfernte sich die- ses Schiff in dem äußersten ‘Nothstande von dem „„Cygne‘/, um unter dem Hospital Caratine auf den Strand zu laufen. Alles ist zu Grunde gegangen: Schiff und Waaren. Die Mannschaft ist in der Stadt einquartiert und wird nächstens nah Frank- reih abreisen.‘/ Der Moniteur d’Alger schäst den Schaden, den der Handelsstand dieser Stadt erleidet , auf ungefähr 3 Mill. Sr. „In unseren Briefen““, sagt der Messager, „wird der Ver- lust doppelt so hoch angeschlagen. Das in Algier schon so große Elend ist durch diese Katastrophe aufs Höchste gestiegen. Den meisten Kolonisten und vielen Einheimischen M es nunmehr gänzlich an Arbeit und also auch an Brod. Öie Verwaltung sieht sich genöthigt, eine große Menge von Personen mit Nah- rungémitteln zu versehen. Von den hier befindlihen Franzosen ireffen Viele Anstalten zur Rückreise.// Sn den Gewässern von Oran sollen ebenfalls 4 und bei Bugia 2 Schiffe unterge- gangen seyn.

Zu Bona wurden am 24. und 25. Januar 8 Schiffe an die Küste geschleudert; 3 derselben zerschellten gänzlich, die übri gen erlitten sehr starke Beschädigungen; 2 Handels - Capitaine und 10 Matrosen fanden ihren Tod in den Wellen,

Großbritanien und Jrland.

Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 3. März. Auf den Antrag des Herzogs von Wellington wurde ein besonderer Ausschuß ernannt, um den Plan zum Bau neuer Parlamentshäuser in Erwägung zu zie- hen und darüber Bericht zu erstatten. Lord Brougham sagte bei dieser Gelegenheit, er zweifle zwar nicht, daß man sich be- müht habe, das einstweilige Lokal für die Sißzungen des Ober- hauses so bequem als mögli einzurichten, aber er könne nicht umhin, zu bemerken, daß man in diesem Lokal eine sehr schlechte Luft einathme; der Dunst von den Oefen sey sehr ungesund, und es rieche hier wie in einem neu gemalten Zimmer. Der Graf von Roßlyn erwiederte darauf, daß der Dampf von dem heißen Wasser herrühre, durch welches das Haus geheizt werde, woher aber der unangenehme Geruch käme, könne er nicht begreifen. Lord Roden zeigte an, daß er in Folge dessen, was am vorigen Abende im Unterhause über das in Jr- land zu befolgende Unterrichts - Spstem gesagt worden sey (siehe das Privat - Schreiben aus London im vorgestrigen und die Parlaments-Verhandlungen im gestrigen Blatte der St. Ztg.), am nächsten Freitag eine Frage an den Herzog von Wellington richten werde. Der Marquis von Westminster fragte, ob die Minister eine Maßregel in Betreff der Einführung von Armen-Geseßen in Jrland und çzine Maßregel zur Unterstüz- zung der fatholishen Geistlichkeit in jenem Lande vorzuschlagen und woher sie, wenn sie leßteres beabsichtigten, die Fonds zu diesem Zweck zu nehmen gedächten, worauf der Herzog von Wellington erwiederte, in ersterer Beziehung müsse die Re- gierung erst den Bericht der Kommission abwarten, die zur Un-

- tersuchung der Frage ernannt worden, ob es zweckmäßig und

thunlich sey, in Jrland ein Geses in Bezug auf die Armenpflege einzuführen, ehe sle in dieser Hinsicht etwas thun könne; was aber den zweiten Punkt anbetreffe, so habe die Regierung nichts der Art im Sinne, und es kônne daher auch von den Fonds keine Rede seyen, aus denen für die katholische Geistlichkeit in Irland gesorgt werden sollte. Dás Haus vertagte sich darauf bis zum Freitage.

Unterhaus. Sibung vom 3ten März. Sir J. Beckett, der General - Advokat, überreichte eine Bittschrife von

1839.

patentirten Viktualienhändlern der Stadt Leeds, die sich über ein ín der vorigen Session durhgegangenes Geseg beschweren, wodurch den Verkäufern geistiger Getränke erhöhte Abgaben auf- erlegt wurden, und bemerkte zugleich, daß er die erste passende Gelegenheit wahrnehmen werde, um den Kanzler der Schab- Kammer auf diese Beschwerde aufmerksam zu machen. Es er- hob sih darauf eine kurze Debatte übec die Einshwärzung von fremdem Getraide über die im Kanal gelegenen Inseln. Herr P. Thomson, der unter der vorigen Verwaltung Präsident der Handels-Kammer war, beschwerte sich nämli darüber, daß in einer kürzlich erschienenen Broschüre dem vori- gen Ministerium Schuld gegeben werde, daß sie eine Zeit lang zu der zollfreien Einfuhr von fremdem Getraide über die Inseln des Kanals in solcher Menge, daß die Preise des in England erzeugten Getraides dadurch hätten leiden müs- sen, die Augen zugedrückt habe; es werde hinzugefügt, daß der Marquis von Chandos dies behauptet und versichert habe, es hätte feiner der vorigen Minister diesem Vorwurf widersprochen. (Hört, hört! von den ministeriellen Bänken.) Der Redner sagte nun zwar, er sey vollkommen überzeugt, daß die Aeußc- rungen des edlen Marquis entstellt worden, und daß er derglei- chen nicht gesagt haben würde, ohne zugleich das Ministeriura ofen im Parlamente anzuklagen und jtrenge Bestrafung dessel- ben zu fordern; indeß wünschte er doch, daß derselbe diese Ge- rüchteunumwunden widerlege, denn es müsse ihm (dem Redner) um so mehr darum zu thun seyn, als er die Politik der jegigen Korn- Gesetze nicht billige, aber eben deshalb desto mehr bemüht gewe- sen sey, diese Geseße in ihrer ganzen Kraft zu erhalten und wir- fen zu lassen, damit die shlimmen Folgen derselben in die Au- gen springen möchten ; schließlich bemerkte er noch , daß er näch: stens auf die Vorlegung von Papieren antragen wolle, aus denen man ersehen werde, daß die vorigen Minister sich aufs ernstlichste bestrebt hätten, solche Defraudationen zu verhindern, und daß fie auch dem Parlament gleich bei seiner Wiederversammlung desfall: sige Maßregeln hätten vorlegen wollen. Der Marquis v. Chandos erklärte hierauf, daß er die vorige Verwaltung nicht der Be- günstigung dieser Einschwärzungen beschuldigt, sondern nur in einer Versammlung seiner Konstituenten einen Brief vorgelesen habe, in welchem ihm gemeldet worden, daß eine Anzahl Schiffe, mit Getraide beladen, von Danzig nah den Jnseln des Kanals Cre seyen; weiter wisse er nichts davon, als was ihm in diesem Briefe S worden, und er habe nur gesagt, daß, wenn sih die Sache so verhielte, und fremdes Getraide zollfrei über die Inseln des Kanals eingeschwärzt würde, dies einen sehr schlimmen Einfluß auf den Englischen Ge- traidemarkt haben müsse. Herr A. Baring, der jegige Präsident der Handels - Kammer , versicherte, daß auch er die vorige Verwaltung keiner solhen Nachsicht gegen De- fraudationen beschuldigt, sondern vor seinen Konstituenten zu Essex auf die Bemerkung eines Wählers, daß er die Handels- freiheit für das größte Unglück halte, nur geantwortet habe, er würde, als Präsident der Handels-Kammer, alies Mögliche zum Schuß des Aerbau - Interesses thun, und namentlih die Ein- s{chwärzung von Getraide über die Jnseln des Kanals und úber die Insel Man sogleich in Untersuchung ziehen; übrigens habe ja die vorige Verwaltung selbst |chon eine solche Untersuchung eingeleitet, und er glaube, daß er den Bericht darúber dem PYar- lament nächstens werde vorlegen können; so viel sey gewiß, das Defraudationen stattgefunden hätten, und daß es die Pflicht des Parlaments sey, sie zu bestrafen und deren Wiederkehr zu vers hindern. Auf eine Frage des Herrn G. Robinson, wíic es mit den Unterhandlungen über die Gränz-Streitigkeiten zwi- schen Großbritanien und den Vereinigten Staaten stehe, erwic- derte Sir R. Peel, daß diese Frage noch immer s{webe; es seyen zwar im Oktober der Amerikanischen Regierung neuerdings Vorschläge in dieser Bezichung gemacht worden, man wisse aber noch nicht, ob sie die darin enthaltenen Bedingungen auagenom- men habe. Herr O’Connell fragte, ob die Regierung vorbe- reitet sey, eine Maßregel zur Verbesserung der Pasquill: Gese6e einzubringen, was der General-Prokurator vVerneinte, jedoch mit der Hinzufügung, daß er gern einem angemessenen Vorschlage in dieser Hinsicht beitreten würde, wenn eines der ehrenwerthen Mitglieder mit einem solchen" hervorträte. Herr Ö'Connel(l erklärte darauf, daß er heut über 8 Tage um die Erlaubniß an- halten werde, eine auf jenen Gegenstand bezügliche Bill einbrin- gen zu dürfen, und daß er hoffe, das Haus werde die erste und zweite Lesung derselben zulassen, in welchem Fall er dann darauf antragen würde, sle an einen besonderen Ausschuß zu übcrweisen und demselben die von dem in der vorigen Session zu diesem Zweck ernannten Auss{chUuß aufgenommenen Zeugenaussagen eben- falls zu übermachen. Auf eine Anfrage des Herrn Wallace in Bezug auf die von der vorigen Verwaltung ernar,nte Kom- mission zur Untersuchung des Postwesens erklärte Sir R. Peel, die Vollmacht derselben sey abgelaufen, aber ex habe eine an- dere ernannt, und zwar eine unbesoldete, jedoch nach densel- ben Grundsäßen, wie die von seinen Vorgängern. im Amte zu diesem Zwek bestellte; den einen Bericht, welchen diese Lebtere schon abgestattet, wolle er dem Hause, wenn es gewünscht werde, vorlegeu. Herr Roebuck beantragte sodann, seiner An eige zu- folge, die Ernennung eines besonderen Ausschusses zur Untertu- chung des jeßigen Zustandes des Volks- Unterrichts in England und Wales, so wie der Verwendung und Wirkung der in der. vorigen Session vom Parlamente zum Bau von Schulhäuse. cn bewilligten Summe, mit Rüsicht darauf, ob es zweig seyn würde, weitere Bewilligungen zur Aufmunterung des Uns terrichts zu machen. Herr D. W. Harvey bemetktch, daß, ob- gleich die Unterrichts-Kommission nun schon seit 17 Jahren be- stehe und dem Lande 250,000 Pfund gekostet abe , ihre Unter- suchung doch erst halb beendigt und das, was sie vollbracht, schlecht gethan sey; ev behauptete, es seyen in diesem Augenblick so viel Fonds für den Unterricht oorhanden, daß, wenn diesel- ben nur ausschließlich zu dem Zwecke verwandt würden, zu wel- chem sle die frommen "¿nd wohlthätigen Geber bestimmt, fein Kind in England des Unterrichts ermangeln könnte; durch den