1835 / 71 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 12 Mar 1835 18:00:01 GMT) scan diff

bei einem Wasserstande von 19-—21 Fuß noch ein von Rügen- walde kommendes, mit Weizen und Stückgut beladenes Schiff eingelaufen. Es gingen von dort in See 8 mit Brenn - und Stabholz, 1 mie Stückgütern beladenes und 2 geballastete Schiffe. Die Exporte Stettins bestanden in 140 Ctr. grünes Hohlglas, 1111 Sedck fichtene Ballen, 1 Ctr. grobe geschmiedete Ei- senwaaren und 7? Cer. gebleichte Leinwand.

__— Dr Oi SCg: Jn dem vorgestrigen Bericht über die geographische Gesellschaft ist hinsichtlich des von der Frau Wittwe Grimm geschenkten Planiglobs zu verbessern, daß derselbe von ihrem verstorbenen Gatten (und nicht, wie es irrthämlich heißt: von ißrem Sohne) herrührt.

== Fin Monat Februar ist in 1 ug n zuSwinemände

Haupt - Momente

neuerer Finanz- und Polizei-Gesebgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.

AVIII. Berlin , 28. Februar 1835.

(Schluß.)

___ Schweden. Unterm 24sten v. M. -is ¡u Stockholm eine Kö- üutgliche Verordnung folgenden Joan erschienen:

1) Jn Erwägung der Beschaffenheit der vorjährigen Kartoffel- Uerndte îm Königreich, soll vom 1. März bis zum 1. August d. F die Kartoffel -Einfuhr vom Auslande her frei von Zoll- und andern Abga- ben geschehen können. ; | :

2) Vom 1. März d. J. ab wird bestimmt für

i Einfuhr-Zoll“ Ausfuhr-Zol Weizen 3 Rthlr. Schill. 16 Schill. Roggen E E, Gerste und Malz 1 Hafer

rbsen , Buchweizen. . .. Wiken - - VERE A

3) Der sogenannte Reichs - Marktgangs - Preis vom Getraide wird auf 6 Rthlr. 36 Schill. Bco. die Tonne festgestellt. t

Die Zeitung der Hamburger Börsen - Halle Nr. 7027 erwähnt, nah Schwedischen Nachrichten vom 27sten v. M., eines daselbst ge- faßten Beschlusses, wodurch der Hamburger Flagge die volle Schwe- dische ZoU-Freiheit, d. h. gleiche Vorzüge bei der Zoll-Entrichtung wie der eigenen National-Flagge, zugestanden werden sollen.

Deutschland. n der freien Stadt Hamburg hat, auf Antrag des Naths, erbgesessene Bürgerschaft am 21sten d. M. die Prolengation der uon Zoll- Ordnung, mit einigen in einer An- lage verzeichneten Modificationen und Zusägen bis ultimo Dezember 1839 genehmigt.

Belgien. Der Moniteur Belge Nr. 30 puplizirt eine kom- parative Nachweisung des wirklichen Ertrages der indirekten Steuern des Königreichs in den Jahren 1833 und 1834. Es ergiebt sich dar- aus, daß der Total- Ertrag des lezten Jahres den des vorleßten unr überhaupt 320,199 Fr. überstieg. iese Vermehrung würde viel stär- fer gewesen seyn, wäre nicht bei der Steuer vom inländischen Brannt- wein gegen das vorhergegangene Jahr ein minus von 1,769,177 Fr. eingetreten. Gegen den Voranschlag des Budgets hat die wirkliche Einnahme in den 4 Kapiteln, Zölle, Accisen, Branntweins-Steuer und Enregistrement, 3,248,979 Fr. mehr betragen, is aber im Kapitel Posten um 72,806 E zurückgeblieben. : : ;

Durch Staats - Gesetz vom 1sten d. M. wird, mit Derogation des Art. 14 im Münz - Geseze vom 5. Juni 1832, für die aus Umprägung der Niederländischen Cents und halben Cents in Stücke von 1 und 2 Centimen hervorgehende Kupfermünze eine Gewichts-Nachsicht (Reme- diun) von 75 verordnet. Ï ;

Jn seiner diesjährigen Nummer 37 bringt der Moniteur Belge die am 21. Märi v. J. zwischen Belgien und Dänemark über gegen- seitige Aufhebung des Abzugs-Rechts geschlossene Convention zur difentlichen Kunde. Es erstreckt sich dieselbe nicht bloß auf Erbschaf- ren, sondern auf Eigenthum 1nd Vermögen jeglicher Art, welches aus dem einen Staat nach dem andern übergeführt werden soll, und zwar nicht bloß hinsichtlich der vom Staats - Fiskus, sondern auch der von Gemeinden, Corporationen 2c. bisher etwa daran geltend gemachten Abzugs-Rechte. A :

Eine Königl, Ordonnanz vom 2ten d. M. verfügt über die Zah- lungsweise der Patent -Gebühren einheimischer und fremder Schiffer auf Belgischen Strömen, nah Disposition des Geseßzes vom 28. De- zember v. I. Art. 3. Erstere können in monatlichen Raten zahlen, Leßtere nur einen gauzen Jahresbetrag. Beiden wird die Zeit, wo sie ganz unbesclästigt still liegen müssen, auf gehöriges Certififkat der be- treffenden Behörde zu gute gerechnet. .

Eine andere Königl. Ordonnanz vom 2ten d. M. verfügt folgende Modificationen in der bestehenden Topographie der ZoUstätten:

1) Das durch Verordnung vom 7. September 1832 errichtete Bureau zu Soleil S. Jean in Ostflandern wird nach der Gemeinde St. Marguerite derselben Provinz verlegt. Der dahin dem Fracht- fuhcwerf vom Auslande her vorgeschriebene Weg is derselbe, welcher direft vom Holländischen Orte Jöle de St. Croix an der Mühle vorüber nach dem Dorfe St. Marguerite führt.

2) Ju jeder der beiden Gemeinden Meerßen und Veldwezeld (Provinz Limburg) wird eine Zollstätte errichtet und mit den in den Kolumnen 6—8 des sub A. der Verordnung vom 7. September 1832 beigesügten Tableaus erwähnten Befugnissen ausgestattet. Der inneren Verbrauchsfteuer unterworfene Waaren (marchandises d’accises) dür- fen über diese Zollstätten nicht eingehen. Die dahin verstatteten Zoll- straßen sind die direkten und Hauptstraßen von Maestricht nach Meer- ßen und von Mastricht nach Veldwezeld. /

Durch Königl. Ordonnanz vom 12ten d. M. wurden die Statuten der durch Herrn Charles Brouckère auf Actien gestifteten Belgi- schen Bank genehmigt, und im Anhange publizirr (Moniteur Belge Nr. 44). Die esellschast vereinigt sich vorläufig auf 25 Jahre und 8 Monate; für Verlängerung dieser Dauer muß sie neue Bestätigung nachsuchen, kann aber, auf Verlangen von F der Actionaire, auch schon früher fich auflösen. Sie beginnt ihre Thätigkeit mit dem 1sen Mai d. À. Das von ihr zu Brüssel gestiftete, Institut wird als De- posital -, Circulations-, Disfonto- und Sparbank agiren, und alle die- sen Verhältnissen angemessene Geschäfte treiben. Sie emittirt Bank- noten vou 40, 100, 500 und 1000 Fr. für einen das Gesellschafts: Ka- pital nicht übersteigenden und stets in ihrer Kasse baar repräsentirten Werth. Das Geselischafts-Kapital besteht aus 20,000,000 Fr. in 20,000 Accien zu 1000 Fr. vertheilt , welche am 19ten d. M. schon sämmtlich untergebracht waren, und bereits am 15ten d. M. mit 4 und 6 pCt. Prämie an den Belgischen Börsen notirt wurden. A

Endlich hat eine Königl. Ordonnanz vom 16ten d. M. die Wir-

fung der Verordnung'vóm 31. März 1833, welche den die öffentlichen Hexxstraßen bénuzenden Frachtfuhrwerken und Diligencen, versuchs- weise auf ein Jahr, schwerer zu laden erlaubte, als im Wege-Polizei- Geseg 19m 23. Juni 1806 verstattet wurde, und welche seitdem {on durch Verordnung vom 16. April v. J. auf ein zweites Jahr prorogirt zuordea wax, jeßt wiederum bis zum 1. April 1836 verlängert, weil die milde Temperatur des lezten Winters und die Abwesenheit schrof- fer Gegeusäue pyu Frost und Thauwetter abermals nicht erlaubt hatte, aus dem angeordneten Versuch entscheidende Resultate abzuleiten.

Nachdem dutch ein Dekret des Senats der freien Stadt Lübeck

vom 27. Dejember v. F. allen dort unter Belgischer Flagge ankom-

menden Schissen, bei Entrichtung der Tonnen - und Lootsen - Gelder und anderer Schifffahrts - Abgaben , völlig gleiche Behandlung mit deu eigenen Nacioual - Schinen n worden Weil werden uunmehr,

Brüsseler Blättern zufolge, auch die Lübecker Schiffe in Belgischen Hä-

U V H Q.

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fen alle diejenigen Vortheile genießen, welche durch Königl. Beschluß vom 15. Mai 1832 den Flaggen der begünstigtesten Nationen zugestan- den worden sind.

Kirchenstaat. Am 11ten v. M. wurde zu Rom ein neues Münz- Geses publizirt, wovon Folgendes der wesentliche Inhalt. Der gestat- tete Schlagschaß is 2 pCt. (statt sons 2x pCt ) bei den neuen Silber- Münzen; x pCt. (statt sonst 72x#5 Bajocchi auf 100 Scudi) bei den Goldmünzen. Die Legirung wird 15 Kupfer auf Silber oder Gold betragen. Das Nemedium oder die geduldete Differenz zwischen dem normalen Feingehalte und dem ausgeprägten darf reo bei den Gold- münzen, xöos bei den groben Silbermünzen, 7/55 und fleineren Silbermünzen nicht übersteigen. Die Münz-Einheit ist, nach wie vor, der Scudo, welcher, wie bisher, in Ganzen, Halben, 15, 15- ro_ Und 56 Stücken ausgeprägt werden wird. Auch den neuen Gold- münzen soll die Einheit des Scudi zum Grunde liegen, und es wer- den dergleichen zu 10, 5 und 22 Scudi ausgeprägt. Das Gewicht der Goldmünze zu 10 Scudi soll 172% Grammen seyn, das des silbernen Scudo 261% Grammen. Gleichzeitig ist eine neue Valvations-Tabelle der älteren einheimischen und fremden Geldsorten, deren Cours im Lande gestattet i, erschienen, und der Werth der für den auswärtigen Handel des Kirchenstaats interessantesten Münzen darnach folgender- maßen festgestellt :

Ungarische Dukaten 2 Scudi 18 Bajocchi Holländische desgl. 2 O e childlouisd'or 60 33

Karoline Napolcond'or 8 71 Spanische Pesetas (nach 1765 QUSGePTaO a - 96 Conventions-Thaler 95 Kronen-Thaler . 4 Laubthaler 6 ._ Fünf-Frankenstücke........- - 92 i ,_ Pistolen sind nicht tarifirt, und überhaupt in Rom {wer anzu- bringen. Spanische ganze und halbe Piaster behalten den bisherigen Werth. __ Die in Civita Vecchia bestandene 11 tâgige Quarantaine für die aus Toskanischen Häfen kommenden Schiffe ist aufgehoben, davon nun aber die natürliche Folge, daß alle Süd-Französischen Schiffe und Waaren von Civita Vecchia ganz ausgeschlossen sind, in sofern sie nicht vorher in einem Sardinischen oder Toskanischen Hafen die vollständige Quarantaine abgehalten haben.

Königreich beider Sicilien, Zu Neapel sind folgende strenge Sanitats-Maßregeln gegen das südliche Frankreich genommen worden : 1) Direkt von daher zur See kommende Waaren sollen gar nicht zugelassen werden, selbst nicht die mit Gütern oder Passagieren ankom- menden Dampfschiffe, hätten sie auch ihre Quarantaine zu Genua ab- gehalten, und zu Livorno oder Civira Vecchia die freie Praftifa ge- habt; ohne Güter und Passagiere aukommend, werden sie zwar zuge- assen, aber einer unbestimmten Observations-Quarantaine unterworfen. 2) Waaren und Reisende, aus Süd-Frankreich oder den zwischen rankreich und dem Kirchenstaate liegenden Ländern, über die Land- ränze eingehend, sollen nur zugelassen werden, insofern sle sich mit gehörigeu Gesundheits-Pässen ausweisen. Wenn aus den oberwähnten Zwischenstaaten kommend, ist dazu ein Certifikat über guten Ge- sundheits-Zustand des Orts ihrer Herkunft hinreichend; wenn aber aus Frankreich, so müssen namentlih die Reisenden darthun, daß le 10 auf einander folgende Tage an einem unangesteckten Orte au- ßerhald Frankreich verweilt, und überdem, in einem See-Lazareth oder irgend einem nicht-Französischen, den gehörigen Desinfections- Prozeß bestandea haben.

Portugal. Die Kommission der Portugiesischen Deputirten- Kammer, welche mit Begutachtung eines Gesezes über die Wein- Ausfuhr beauftragt is, hat sich vorläufig über folgende, wahrschein- lih demnächst in Geseßeskraft übergehende Bestimmungen geeinigt:

1) Die Ausfuhr aller Weine von beiden Ufern des Duero, ohne Rücksicht auf ihre Qualität, soll erlanbt scyn über el Foz.

2) Es sollen nur zwei Qualitäten der am Duero wachsenden Weine ägenommen werden, die ersie und zweite. j /

3) Der über el Foz auszuführende Duero-Wein erster Qualität soll ein Ausgangsrecht von 8000 Milreis per Pipe zu 21 Almudas zah- len, ohne Nüksicht auf seinen Bestimmungsort. :

4) Der Wein zweiter Qualität aber den für alle übrigen Por- tugiesischen Weine in allen Landeshäfen feststehenden Ausgangs-Zoll.

5) Die ‘Clasification der Duero -Weine, als zur ersten oder zwei- ten Qualität gehöris, soll zu Oporto durch gemeinschaftlich von den Eigenthümern und der Zoll - Behörde zu ernennende Sachverständige Let, und nach deren Ausspruch das Verzollungs - Certifikat expe- dirt werden.

Türkei. Durch einen kürzlich publizirten Firman hat der Groß- herr den Einwohnern der Jusel Samos mehrere nicht unbedeutende Handels-Privilegien gewährt. Es sind namentlich für das ganze Otto- manische Reich die Eingangs-Zölle von Samiotischen Erzeugnissen auf 3 pCt. herabgeseßt, und die Fahrzeuge unter Samiotischer Flagge bei den Dardanellen von der Visitation befreit werden.

Süd-Amerika. Panama. Durch cin am 1. August v. J. in Wirksamkeit getretenes Gesey ist das Tonnengeld von Amerikanischen und Englischen Schiffen auf 4 Realen ermäßigt, während es für an- dere, und namentlich auch Französische, auf 1 Piaster, also auf das Doppelte geseßt bleibt. Walifischiäger sollen in dortigen Häfen von allen Schifffahrts-Abgaben befreit \eyn.

Buenos Ayres. Am 20. Oftober v. J. is folgende Verord- nung erschienen: : |

1) Die Regierung wird keinen Konsul und keinen kommenziellen Agenten von Staaten und Nationen zulassen, welche die Unabhängig- keit der Vereinigten Provinzen des la Plata- Flusses nicht zuvor an- erfannt haben. :

2) Die bisher schon in Function gewesenen Konsuln oder Agenten solcher Staaten oder Nationen sollen jedoch einstweilen, bis auf wei- tere Bestimmung der Regierung, zu fungiren fortfahren dürfen.

Montevideo. Unter dem 11 Oftober v. J. erschien, zur Ab- hülfe verschiedener Klagen, welche die fremde Schifffahrt über Miß- bräuche des Lootsenwesens und daraus hervorgehende Bedrückungen ges führt hatte, ein Regierungs-Dekret folgenden wesentlichen Jnhalts:

1) Alle inländische sowohl als fremde Schiffe, welche nach dem Hafen von Montevideo segeln und daselbst ihre Mien beschließen, fv es wegen Einfuhr. oder Ueberladen ihrer Kargos, sollen künftig von allen Ausgaben befreit seyn, die unter dem Namen von Lootsengel- dern man bisher ihnen abgefordert hatte. L

2) Die zahlungsberechtigten und als solche sich gehörig auswei- nen Lootsen follen aus dem öffentlichen Schaße ihre Befriedigung erhalten.

3) Lootsen, welche aus Betrug, durch falschen Rath oder auf an- dere Weise ein Schiff von seiner ursprünglichen Bestimmung ablenken, sollen auf davon gemachte Anzeige verhafter, der Behörde überliefert, und mit teniporairer Dienst-Suspe!sion, außerdem aber noch mit ei- ner Geldstrafe belegt werden, welche dem doppelten Betrage des von jener pflichtwidrigen Handlung gezogenen Nutens Ane

Auswärtige Börsen.

Sai d 4 ae L LaD, 5. März.

Mlederl. wirkl. Schuld 53315, do. 1091-5. Kauz-Bill. 254. 4182 Amort. 95. 312 797. 997. Preuss. Främ.-Scheine 1145. do 48 Anl. —, 35 275. °

Span, 58 48}.

Ausg. Schuld 1,5. fiuss. 99. Vesterr. Span. 53 48.

Aniwerpeu, 4. Mürz.

Cortes 48, do, Coup. 254. Span. Anl. 67,

rovvo bei den'

6 Gaus ZABUALIT a. M., 7. Mürz.

esterr. 57 Metall, 10117. 101%. 48 947. 942, 210

15 —. 245. Bank - Actien 1580. 1578. Part. - Oblig. Zor Loose zu 100 G. —. —, Preuss. Präm. - Sch. 644. 637. u Anl. 973. —. Holl. 52 Oblig. v. 1832 995.992. —. 55 Span. Rente 467 464. 38 do. perp. 262.

Paris, 4. März.

55 Reute pr. compt. 109, 25. fin cour. 109. 50. 38 pr eg 79. 45. fin cour. 79, 75. .58 Neap. pr. compt. 96. , 96. 55. 55 Span. Rente 467, 38 do. 28 Cortes 462. 4A Span. Schuld 154, Neue Span. Anl. —. 218 Holl. —. —.

Poln « Lo / 264 N

Berliner Börse. Den 10. März 1834.

Amt]. Fonds- nnd Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cow Zf.\Brief |Geid.i E |2/-:|Brief T6]

100? Ostpr. Pfandbr. | 4 | 1021 9814 Pomm. do. 4 | 1062 657 Kur- u. Neum. do.| 4 | 1063 a8 K

St. - Schuld - Sch, Pr. Engl. Obl. 30, Prm.Sch. d. Seeh. Kurm.ObI. m. 1.C. Neum.Int. Sch.do. Berl. Stadt- Obl. Königsb. do.

Elbing. do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do.

Wechsel-Cours.

-

-

Sechlesische do. è IRkst.C.d.K.- u. N. Z.-Sch.d.K.- u.N. Holl. vollw. Duk. | Neue do.

1004 9921 991

Friedrichsd'’or .. Disconto. ..….….

1021 1027

t t | i e a e e | de ae

Amsterdam dito Hamburg dito London

Wien in 20 Xr.

Augsburg

Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. WZ. ....….. Petersburg

Warschau

Kurz

Meteorologishe Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends j Nach einmalize 9. Mârz. | 6 Uhr. 2 übr. 10 Uhr. Beobachtun,

Luftdruck. Y 333,2 6'Par. 333,5 0 ’Par.1332,4 1 Par. Quellwärme 7,0°f Luftroärme |4- 2,2 ® R.|4- 5,0®°N.-+ 1,2°R. ivie Thaupunkt |+ 0,9 ° R.|+ 0,2 °R.|4- 0,3 «RFlufwärme 2,1 Dunsisättg.| 89 pCt. 68 pCt. 80 yCt, [Bodenwärme 2,2} Wind... S&W | W| W. sAuédinn, 0,031" Wolkenzug | W. Niederschlag 0,0 1 0" Am 8. Mârz: 327,05/// 329,1 9//4 331,3 1/1/, 43,09 4); +3,00 R. +1,00 41,3 4-2,0° R. 84. 86. 92 pCt, regnig. trübe. trübe. SW. SW. SW. Ausd. 0,08 9‘/Rÿ. derschl. 0,1 1 2// Rh.

wr

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 11. März. Jm Schauspielhause: Der fa afte Prinz, Don Fernando von Portugal, Trauerspiel in bth., nach dem Spanischen des Calderon, von Schlegel übers fár die Darstellung eingerichtet von Göthe. Die zur Handly gehdrige Musik ist von Gürrlih. (Neu einstudirt.) Donnerstag, 12. März. Im Schauspielhause: Die Ein vom Lande, Lustspiel in 4 Abth., vom Dr. C. Töpfer. Hieral Auf vieles Begehren: Der reisende Student, musikalisches Qu libet in 2 Abth. Freitag, 13. März. Jm Opernhause: Ali Baba, obi Die vierzig Räuber, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Mi von L. Cherubini. Preise der Pläge: Ein Plas in den Logen des ersten 0 ges 1 Rthlr. 2c. É

Im Schauspielhause: 1) La première représentalion f

Une fille à établir , vaudeville nouveau en 2 actes. par M Bayard. 2) Le dey d’Alger à Paris, vaudeville en 1 acle

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 11. März. Fausta, Oper in 2 Akten, nach 1 Jtaliänischen. Musik von Donizetti.

Donnerstag, 12. März. Julerl, die Pußmacherin , pat rende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl. Musik vol Mäller. Jm ersten Akt: Tyroler National - Tanz; im # schenakt: Shawl- Tanz, ausgeführt con Hrn. und Mad. Wi pichler. |

Freitag, 13. März. Zum erstenmale: Die Altistin, Lushi in 2 Akten, nah dem Französishen, von Kurländer. Hier Das Königreich der Weiber, oder: Dée verkehrte Welt, W leske mit Gesang, in 2 Akten, von Friedr. Genée.

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 9. März 1835. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 N 15 Sgr. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr. ; Hafer 27 Sgr. 6} auch 21 Sgr. 3 Pf. : Erbsen 1 Nthlr. 27 Sgr. 6 Pf. ; Linsen 3 ‘F Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 R 22 Sar. 6 Pf und 1 Rtblr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 15 E) auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 5 Saxr.; C sen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf. , auch 1 Rthlr.

Sgr. 6 Pf. ; Mittwoch, den 7. März 1835. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr , auch 6 Rthlr.; der Cl nex Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf./ auch 15 Sgr.

Redacteur Cottel. ———————G—HKKKKEEEE L,

Gedruckt hei A. W. Hay.

25. fin E

Allgemeine

_Preußische Staats-Zeitung.

N 71.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben den Ober - Landesgerichts- Rath Wendlandt in Köslin zum Geheimen Justizrath zu er-

. Þ nennen und das diesfällige Patent Allerhöchsteigenhändig zu « Ff vollziehen

geruht.

Se. Majestät der König haben dem Diakonus Lohr y zu

F Usedom, im Regierungs-Bezirk Stettin, den Rothen Adler-

Orden áter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Musketier Rippel vom 39stten Jufanterie - Regiment (7ten Reserve-) die Rettungs- Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

Heute wird das 4te Stück der diesjährigen Geses- Samm- lung ausgegeben, welches unter Nr. 1585 enthält :

den Freundschasts-, Schifffahrts- und Handels - Ver- trag zwischen Sr. Majesiär dem Könige von Preu- ßen und dea Vereinigten Staaten von Mexiko. Vom 18. Februar 1831, nebst einer Bekanntmachung vom 27. Februar l. J.

B-rlin, den 12, Mätz 1835.

Debits-Comtoir der Gesezs-Sammlung.

Zeitungs-Nachrichten. a8 la nd:

Rußland.

St. Petersburg, 3. März. Der Wirkliche Staatsrath und Kammerherr Stscherbinin ist zum Vice-Präsidenten des Hof- Jntendantur - Comptoirs ernannt worden.

Die Hauptstadt Moskau hatte zu Ende des Jahres 1833 333,260 Einwohner, worunter 205,120 männliche und 128,140 weibliche. Es befanden si daselbst 51 Tuch- Fabriken mit 3022

M Stühlen, 59 Seiden - Fabriken mit 2037 Stühlen und 174 Baum-

wollen - Fabriken mit 5905 Stühlen; ferner 24 Woll -Spinne- reich, 8 Hut - Manufakturen, 13 Shawl- Manufakturen 2c. ; in Allem 346 Fabriken mit 15,795 Arbeitern. Bemerkenswerth er- sheint, daß nur eine einzige Zuckersiederei daselbst ist. Um den Bedürfnissen der Hauptstadt zu genügen, wurden 105,762 Stück Hornvieh eingeführt, jedoch davon 31,163 Stúck nah St. Pe- tersburg wieder ausgeführt.

Jin Laufe des vorigen Jahres kamen durch Konstantinopel 508 Pilgrimme aus dem Russischen Reiche, nämlich: 106 Chri-

sten (52 Männer und 54 Weiber) nah Jerusalem und dem Berge

Athos; 351 Jsraeliten (154 Männer und 197 Weiber) nah Pa- lástina, und 51 Muhamedaner, worunter 1 Weib, nah Mekta.

Folgende meteorologische Nachrichten geben Anlaß zu in- teressanten Vergleichungen. Zu Tobolsk, das etwa 1 bis 12 Grad nördlicher liegt als Riga, war die Temperatur am 22. De- zember (a. St.) Morgens —27° (zu Riga —2°); am 23sten —%W°, 5, (zu Riga —1°); am 24sten —29°, 5, (zu Riga —2°); am 25sten —13° (zu Riga —0°). Am 7. Januar (a. St.) zeigte zu Tobolsk das Thermometer am Morgen —[3°, 3, um Mittag —4°, 5, am Abend —1°; zu Riga am Morgen —3°, um Mittag 1°, am Abend —2°, Von dem 1. bis zum 15. (13.—28.) Januar wütheten zu Tobolsk vier Orkane. Der Schnee war in Massen gefallen, dergleichen sch Niemand erinnerte gesehen zu haben.

Frankrei.

Paris, 4. März. Gestern wurde der Prinz Paul von Württemberg von dem Könige empfangen.

Der Messager enthält folgenden Artikel: „Seit der Ein- führung der Repräsentativ - Regierung giebt es kein Beispiel von einem solchen parlamentarischen Zustande, wie wir ihn in diesem Augenblicke erleben. Nachdem die Session {on seit länger als drei Monaten eröffnet ist, hat man erst cin einziges Gese vo- lirt, und zwar ein Gese6 des Zornes und der Strenge, ein grausames Gese, welches 200 Angeklagte zwingt, so lange auf ihr Urtheil zu warten, bis der Saal, in welchem sle verhört werden sollen , erbaut ist. Und die Bewilligung dieses Gese6es sollte sogar, im Verein mit der motioirten Tagesordnung , dem

inisterium neue Kraft geben. Die Herren Thiers und Guizot versicherten, daß sie, gestü6t auf jenen Beweis des Vertrauens tr Kammer, mit Zuversicht und Entschlossenheit den politischen tg verfolgen könnten, den sie zum Heile Frankreichs einge- chlagen hätten. Und nun hat das Ministerium, tros jener doppelten Stüßen, seit drei Monaten keinen Schritt gethan. Ja, es siürzt sogar zusammen, ohne daß irgend ein Ereigniß, weder von Jnnen noch von Außen, die Stellung angegriffen hätte, welche die Kammer ihm im Anfange der Session einräumen zu müssen glaubte. Es fällt durch sein Unvermögen, diejenigen Lebens. Elemente, welche ihm gegeben worden waren, in Thätigkeit zu segen. Wie geht es nun zu, daß man dieses {wache und unfähige Ministe: R ‘welches sich nicht halten konnte, als alle Elemente der kraft ihm zur Seite standen, jeßt wieder aulhleichten gedenkt, wo die unglücklihe Prüfung der lesten drei Monate ihm allen hae hen Werth vnd allen Kredit bei der Kammer benommen M * Man fáhrt fort von einer bloßen Ergänzung des alten pebinettes zu sprechen. Könnte aber wohl z. B. Herr Soult : er Herr Sebastiani, der Mann der Verschwendungen, der so f von der Kammer getadelt worden ist, oder der Unterzeichner l Nord - Amerikanischen Traktates, oder könnten Beide zusam- a fär sih und für die. jesigen Minister das Vertrauen der mer weder gewinnen? Bei dem, was unter unseren Augen Wir Alles unpassend, lächerlich, die Prinzipien verlcbend. r sehen ein Ministerium, das von der Kammer tine unum-

Berlin, Donnerstag den 12ten M árz

wundene Zustimmung zu seinem Spseme verlangt, das feine der Wirkungen dieser Allianz - Erklärung hervorzurufen weiß, das, - nachdem cs durch Sorglosigkeit oder s{lechte Verwaltung jene Allianz verscherzt, unter der Hand intriguirt, um gegen die jez- zigen Absichten der Kammer am Ruder zu bleiben. Vor drei Monaten wolltees von der Kammer seine Kraft erhalten : das war ein parlamentarisches Verfahren. Jett will es durch den Einfluß des Schlosses wieder zur Gewalt gelangen: das is das Ver- fahren eines Höflings. Wird die Kammer sich je6t dieselben Minister wieder aufdringen lassen, die aus ihrem constitution- nellén Beistande keinen Vortheil zu ziehen wußten? Es steht zu hoffen, daÿ sie sih eine solhe Schwäche nicht zu Schulden kommen lassen wird. Auf alle Weise muß die ministerielle Kri- sis der Gegenstand von Explicationen auf der Rednerbühne wer- den. Wenn die Krisis nicht in wenigen Tagen ihr Ende erreicht, so wird, wie wir vernehmen, _die constitutionnelle Opposition auf eine Zusammenberufung der Kammer antragen, um unverzüglich diejenigen, welche, da sie nicht förmlih abgedankt haben, de faclo und de jure noch Minister sind, über die Ursachen eines Zustandes der Dinge zu befcagen, der alle Angelegenheiten des Landes lähmr. Es ist zu wünschen,- daß die Opposition dieses Vorhaben zur Ausführung bringe. Die Explicationen würden dann der Lösung der ministerieilen Krisis vorangehen , und die Kammer könnte ihre Meinung und ihre Wünsche in die Waaz- \chale werfen.‘

Die Ernennung einer Kommission zur Untersuchung des Zu- standes von Algier, die si leit für das Aufgeben dieser Ko- lonie aussprechen möchte, hat unter dem Handelsstande von Marseille große Bestürzung erregt. Die vorzüglichsten Kaufleute der Stadt haben eine Bitischrift an den Finanz - Minister un- terzeichnet, worin sle auf die Beibehaltung der Kolonie antragen.

Die in Mes zum Besten der zahlreichen Familie des Hrn. Mangin erdffnete Subscription betrug am 1sten d. M. bereits 18 464 Fr.

Vor einigen Tagen ginz die Rente an der hiesigen Börse plôblich nit unbedeutend in die Höhe, ohne daß man si den Grund dieses Sceigens erklären fonnte, bis man erfuhr, daß die Depositen - Kasse einen Theil der - ihr anvertrauten Gelder in Französischen Fonds anlege. Es erhob si hierúber ein gewal- tiges Geschrei und man beschuldigte das gedachte Jnstitut gera- dezu, daß es sh mit fremden Geldern dem Börsenjpiele hin- gebe. Namentlich waren“die Baissiers entrústet, da sie nach der Annahme des Morpethshen Amendements zur Adresse an den König von England, ein Sinken der öffentlichen Fonds erwar- tet hatten, und jeßt dur die hervorgebrachte entgegengesc6te Wirkung beträchtliche Summen verloren. Das Journal des Débats nimmt heute die Depositen-Kasse wegen ihrer Opera- tion in Schuß. Diese Kasse, bemerkt dasselbe, habe noch Königliche Bons zum Betrage von 30 Mill. in Händen, die si: dem Schatze vorgeschossen ; indessen sey ihr kürzlich angezeigt worden, daß etwa 20 Millionen eingelô| werden sollten; unrer diesen Um- ständen habe sie beschlossen, jene Summe in Renten anzulegen, die ihr zugleih einen höôheren Zins eintrügen , als die Königl. Bons. Uebrigens sey es ganz fals, wenn man behaupte, daß die Kasse jene Summe von 20 Millionen auf einmal an den Markt gebracht habe; sie werde vielmehr täglih nur 100,000 oder hôchstens 200,000 Fr. zu dem Ankaufe von Renten ver- a so daß die ganze Operation mindestens 100 Tage dauern werde.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 4. März. Herr Baines beklagte sich darüber, daß die Kirchen- Kommissarien, nach langen Arbeiten, weiter nichts gethan, als sih entschuldigt hätten, daß sie noch keinen Bericht eingereicht, und er fragte daher, wann dem Hause ein genügender Bericht von dieser Kommission vorgelegt werden würde, worauf Herr Goulburn (der Staats -Secretair des Innern) erwiederte, es werde so eben ein Verzeichniß von dem Einkommen, welches jeder Prälat von der Kirche beziehe, zum Druck vorbereitet, und es solle dasselbe nächstens auf die Tafel des Hauses niedergelegt werden. Lord Morpeth überreichte darauf mehrere Bittschriften, in denen um einige Abänderun- gen in der Fabriken - Bill ersucht wird; es wird na- mentlich darüber geklagt, daß durch diese Bill ganz und gar verboten werde, Kinder in dem Alter von 8 bis 11 Jahren in Arbeit zu nehmen. Herr Goulburn erklärte, er habe gefunden, daß über die Anwendung dieser kürzlich durch- gegangenen Bill sehr verschiedene und einander widerstrebende Ansichten unter den Fabrikherren und den Arbeiterr. herrschten ; nun wolle er aber erst sehen, was die Bill für eine Wirkung haben würde, ehe er Veränderungen darin vorschlagen könne; übrigens aber werde er so bald als möglih dem Hause einen Bericht Über die Folgen der Maßregel vorlegen, damit es die etwanigen Mängel derselben kennen lerne. Herr Baines meinte, die Bill sey unter großer Aufregung eingebracht und, wie er glaube, ohne gehörige Erwägung angenommen worden, und sie wirke auf die Fabrikanten und die Arbeiter gleih nachtheilig; er kônne versichern, daß, wenn sle unverändert zbliebe, die Betheiligten sch bald genöthigt sehen würden, ihre Ma- nufakturen zu schließen; daher hoffe er, daß die Regie: rung den Gegenstand baldigst berücksihtigen werde. Sir G. Strickland sagte, es handle sich hier um gar keine Parteisache,

“sondern um eine Frage der reinen Menschlichkeit, ob nämlich

Kinder von zartem Alter übermäßig lange in den Fabriken ar- beiten soliten , so daß sie frühzeitig Krüppel und zur Arbeit un- tauglih werden müßten; früher hätten sle 12 Freistunden gehabt, und von den anderen 12 seyen 10 zur Arbeic und 2 zum Essen bestimmt gewesen; aber auch diese Arbeitszeit scheine ihm noch zu lange, da es eine ganz andere Saché sey, in Fabriken, als beim Ackerbau zuarbeiten ; nun habe man aber dieFreistunden der Kin- dergarauf8 abgekürzt; warum dies geschehen, sey ihm nicht klar, und es müsse der Gegenstand von neuem aufs ernsilichste erwogen werden. Herr Robinson wünschte zu wissen, welche Summe in Folge

1835.

der Verzichtleistung des Königs der Belgier auf die von ihra als Lena von Sachsen - Koburg bezogene Pension in den Schaß geflossen sey, da der vorige Kanzler der Schaßkammer ausdrü- lih gesagt habe, es würde nächsten April aus diesem Fonds eine beträchtliche Summe zu öffentlihen Zwecken verfügbar seyn. Sir R. Peel glaubte, es dürften bis jest niht mehr als 4000 Pfund auf Rechnung jener Pension in den Scha6 gezahlt worden seyn; zwar liege eine größere Summe zur Zahlung be- reit, da es aber dazu der Unterzeichnung sämmtlicher mit dieser Angelegenheit beauftragten Kommissarien bedürfe und zwei der- selben im Auslande seyen, so habe sich die Sache dadurch ver- zögert, werde aber gewiß nächstens erledigt und dann mit den Zahlungen in bestimmten Zwischenräumen fortge- fahren werden. Herr Robinson erklärte sich daher bereit, seine Motion noch vierzehn Tage aufzuschieben ; der Gegenstand wurde jedoch an demselben Abend etwas später noch einmal auf- genommen als Lord Stanley eintrat und Sir R. Peel die Bemerkung machte, daß derselbe, als einer der Kommissarien, ohne Zweifel dem Hause nähere Aufschlüsse werde ertheilen kön- nen. Lord Stanley bestätigte die obige Erklärung des Kanz- lers der Schaßkammer und führte namentlih die Abwesenheit eines der Kommissarien, des Herrn Ellice, an; sobald dieser nah England zurückkäme, sagte er, solle die Zahlung erfolgen. Jn den drei ersten Vierteljahren, fügte er hinzu, habe sich, nach den nothwendigen Abzügen, aus diesem Fonds eine Summe von 27,000 Pfund zu Gunsten des Schatzes ergeben, und er glaube gewiß, daß die Summe für das ganze erste Jahr nicht we- niger als 34000 Pfund betragen würde. Jm nächsten Jahre dürfte sih die Zahlung zwar um 3000 Pf. vermindern, weil die Miethe für Marlborough- House zu entrichten sey ; der Mieths-Kontrakt fär diesen Palast sey aber bald abgelaufen, und binnen einem oder zwei Jahren würde der öffentliche Schaß aus dieser Pension, die sich auf 50,000 Pfund belaufe, gewiß eine Einnahme von 40,000 Pfund Sterling haben. Herr Hume überreichte eine Bittschrift von Vandiemensland, worin um die Einführung der Geschworenen - Gerichte in dieser Kolonie gebeten wird, und Herr Gladstone, einer der Kom- missarien des Schases, versicherte, daß die Zweckmäßigkeit , in Vandiemensland dasselbe gerihtlihe Verfahren wie in Neu- Süd- Wales einzuführen, in Erwägung gezogen werden solle. Herr Finn erhob sich darauf und sagte, das Hofs Cirkular zeige die Annahme einer Menge Orangistischer Petitionen aus allen Theilen Jrlands von Seiten des Königs an, und er müsse da- her die Minister fragen, ob solche Petitionen wirklih von Sr. Majestät angenommen worden seyen. Sir R. Peel erwiederte, daß es keinesweges in der Absicht der Minister liege, durch die Anzeige von der Annahme jener Adresscn die Etklärung abzugeben, als wolle man die Verbindung der Orangisten und ihre Zwecke begünstigen, aber es komme bei den Adressen vorzüglich darauf an, in welchem Tone sie abgefaßt seyen; da- nach richte sich auch die Antwort, welche darauf ertheilt werde. (Nein, nein! von der Opposition.) „Jch kann mir denken““, fuhr der Minister fort, „daß eine von einer Handwerker - oder politischen Union ausgehende Petition oder Adresse in solhem Tone abgefaßt seyn könnte, daß eine Weigerung, sle zu überrei- chen, hon allein dadurch A L wäre. (Hört, hört!) Jch) erinnere mi, daß in diesem Hause darüber verhandelt worden ist, ob, wenn in einer Thron- Rede tadelnde Ausdrücke gegen po- litishe Unionen vorgekommen wären, das Haus berechtigt sey, die Annahme von Bittschriften, die von solhen Verei- nen ausgingen, zu verweigern, und daß das Haus der Ansicht war, solche Petitionen müßten dennoch angenom- men werden. (,„„Nein, nein, nicht als solche, die von einer politischen Union ausgingen!“ rief hier die Opposition.) Was die Ueberreichung von Adressen anbetrifft, so würde es, denke ich, eine peinliche Aufgabe für den König seyn, wenn man Se. May. oder einen Minister nôthigen wollte, eine Bittschrife, die bein: Lever überreicht würde, deshalb zurückzuweisen , weil die Perso- nen, welche die Adresse unterzeichnet, als Mitglieder einer Asso- ciation angeblich ungeseßliche Handlungen begangen hätten. (Hört, hdrt!) Jh glaube vielmehr, es sollte als Negel dienen, der An: nahme von ‘Petitionen Thür und Thor eher noch weiter zu df: nen, als ihnen den Zugang zu verengern. (Beifall.) Dies war doch wohl der Grundsaß, nah welchem das Haus stets gehandelt, und ein solher Grundsas mug gleihförmig aufreht erhalten werden. (Beifall von beiden Seiten.) Was die Antworten auf die Adressen betrifft, so glaube ich, daß sie bloße Förmlichkeiten sind, und daß es darin gewöhnlich heißt, die Adresse sey huldreih entgegengenommen worden.“ (Nein, nein!) gere E, J. Stanley fragte, ob eine Antwort, welche die Annaßme einer Adresse bezeuge, als eine Anerkennung der Geseslichkeit eines Vereines anzusehen sey, im Fall die Adressc von einem Verein an die Krone gelonee worden, worauf Sir R. Peel erklärte, daß, wenn Se. Majestät auf eine solche Adresse folgendermaßen antworteten: „Jch will Sie, als Jn- dividuen, des Rechts, sch Meinem Thron zu nähern, deshalb nicht berauben, weil Sie zu einem Verein zu gehören behaupten, den Jch mißbillige“/, darin keine Anerkennung der Geseblichkeit des Vereins liege. Das Haus verwandelte sich darauf in einen Subsidien - Ausschuß, in welchem die Budgets: Kommission ihren Bericht erstattete, und es wurden 28,384,700 Pfund zur Ablösung von Schaßkammer - Scheinen und 621,500 Pfund zu ffentlichen Bauten bewilligt, Ein Antrag des Ge- neral-Prokurators auf Abänderung des Krim!nal,- Ver; fahrens in der Grafschaft Chester, wonach die Befug- niß, die Urtheilssprüche zu vollziehen, in die Hände des Sheriffs der Grafschaft gelegt werden soll, wurde mit 115 gegen 55 Stimmen angenommen. Sir J. Campbell stimmte mit den Ministern. Legterer brachte sodann eine Bill zur Abschaffung der Verhaftung wegen Schulden und zwei andere gerihtliche Maßregeln ein, die sämmtlich die erste Lesung L At oe QUs en aas 2e E, Ward wurde ein Aus- annt, le beste Art und Wei j ; Unterhause zu untersuchen. 8: dos. Abstimminai ün