1835 / 72 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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8 die Preußischen Staaten.

Allgemeiner Anzeiger für

Bekanntmachungen. Bekanntmachung.

Das zum Domainen - Amte Kruschwiß gehdrige, ‘9 Meilen von der Departements - Stadt Bromberg, und 3 Meilen von der Kreis- Stadt Jnowraclaw, x Meile von dem Königl. Pen Städtchen Ra- ziejewo entfernte, auf dem dstlichen Ufer des Goplo- Sees gelegene Vorwerk Kicko , soll der hdheren Be- fiimmung gemäß von Trinitatis d. F. ab alternative èm Ganzen und auch in einzelnen daraus zu bilden- den Etablissements dfentlich zur Veräußerung ausge- boten werden, wozu der Tecmin auf

den 10. April c. vor dem Departements-Rath Herrn Regierungs-Rath Fachmann im Vorwerkshause zu Kicko anberaumt ift:

Franziska , verwittweten v. Xrzeciersëa, gebor- hen v. Lebinska, hierdurch rartaeer, Marienwerder, den 7. November 1834. Civil-Senat des Königlichen Ober- Landesgerichts. ,

Edictal-Citation.

Auf den Antrag der ptäsumtiven geseßlichen Er- ben des aus Würden gebürtigen Mousquetier JFgnah Thamm im vormaligen Fnfanterie- Regiment Prinz Heinrich von Preußen, laden wir nicht nur den be- sagten Jgnaß Thamm, welcher in seinem Geburts- Ort beurlaubt gewesen, und im Frühjahr 1800 zur [Revue nach seiner Garnison K nigsberg in der Neumark gegangen, jedoch in leßterer nicht ange-

Bei der Veräußerung im Ganzen werden sämmt- kommen, sondern vielmehr muthmaßlih bei dem zu

liche vorhandenen Gebäude mit verkauft, und gehd- ren zum Vorwerke nachfolgende Ländereien, als:

55 Morg. 16 Ruth. Aker 2ter Klasse, 127 s 73 « - Zter = 203 F 13 - e ter 8

8 E 0 Ì- Zidhriges Land,

i 27 e Gârte,

62 =- 6 o Wiesen von verschiedener Qualität,

5 «* M4 e Hútung,

14 36 - als der beim Vorwerk blei- bende, südlich von dem ihn durchschneidenden Graben gelegene An- theil des Sees,

1 «= 172 - an Hof- und Baustellen,

18 se 8 unhbrauchbares Land,

497 Morg. 159 (Ruth. ; Der felüstehende zur Domainen-Kasse zu entrich- tende Kanon beträgt 70 Tblr. incl. 22 Thlr. 15 sgr Gold, außerdem wird der Acquicent verpflichtet sein, die vorhandenen Saaten und Bestellungsfosten, er- flere nach den Marktpreisen der Kreis- Stadt „In0=- wraelaw mit einem Rückschlage von 5 pCt. für die Markt - Transport - Kosten und lehtere nach den hier üblichen oefonomishen Säyen zu bezahlen, und die geseymäßige Grundsteuer , deren für jeßt fesigestellter Betrag im Lizitations- Termine nachrichtlich bekannt

gemáächt wird, an die Kreis-Kasse zu entrichten.

Die Lizitation wird auf das Erbstandsgeld gerich- tet sein.

Beim Verkauf im Einzeln werden dagegen fol- gende Etablissements zur Veräußerung ausgeboten : Nr. 1. Mit 1 Wohnhau- Fläche Domainen- Minimum )e, 1 Scheune, 1 Schafs V Rente. d, Kaufgeldes.

all und dem 4. Theil M. (IR. Thl. Thl. sgr. des ets O 1566 77 36 1186 25 Nr. 11. ohne Gebäude 97 98 20 48 W Nr. Ul. s s 98 36 15 40

NLAV. - « 98 125 17 4l 10 Nr. V. - «s 100/322 5 46 und die zur Kreis - Kasse fließende geseßliche Grunds- steuer den Erwerblustigen im Lizitations-Termin eben- falls nachrichtlich bekannt gemacht werden.

Die Ausdvietung erfolgt in beiden Fällen unter Vorbehalt der (Genchmigung des Königl. Finanz- Ministerit, ber Meisidietende is aber an sein Gebot gebunden. . -

Nachgebote werden nicht angenommen , wenn das Minimum des Kaufgeldes erreicht ist.

Die Verdußerung des Vorwerks im Ganzen erfolgt zu Erbpachtsrechten, die im Wege der Dizmembra- tion aber zum vollen Eigenthum. Die Acquirenten der einzelnen Etablissements werden verpflichtet sein, selbige binnen 3 Jahren mit den erforderlichen Ge- bäuden, mindestens einém Wohnhause, einer Scheune und cinein Stall zu bebauen.

Zur Sicherheit der Gebote und statt besonderer; Caution müssen die Erwerber sogleich im Lizitations- Termin, den einjährigen Zins, die Grundsteuer und dic Hälfte des Kaufgeldes einzahlen, die andere Hälfte des Kaufgeldes und der Werth der Saaten, wird dagegen bei der Uebergabe, welche vor dem 1. Juli c. fiattfiuden sol, entrichtet, widrigenfalls die Uebergabe verweigert, das Grundstü anderweitig ausgeboten, und derx im Termin eingezahlte Betrag dem Fiscus verfallen wird. j

Fm Falle des Verkaufs in einzelnen Etablissements, werden auch die vorhandenen Vorwerks: Gebäude zur Veräußerung und zwar zum Abbrechen ausgeboten werdet, wofür das Kaufgeld gleich im Lizitations- Termin erlegt werden muß. Die úÚbrigen dieser Veräußerung zum Grunde zu legenden Bedingungen können in uzser Registratur und bei den Domainen- Rentämtern Fnowraclaw und Strzelno zu jeder Zeit eingeschen werden , auch werden sie im Lizitations- Termine den Erwerblustigen bekannt gemacht.

Bromberg, den 7. Januar 1835.

Kdnigl. Regierung. Abtheilung für direkte Steuern e.

Avertissement.

Die im Preuß Stargardtschen Kreise belegenen adeligen Güter Zalenze Nr. 311 sind mit Ausschluß des Vorwerks Charlotten jur anderweitigen noth- wendigen Subhaftation gestellt, und der Bietungs- Términ auf x den 27. Funé 1835/ Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten Herrn Ober - Landesgerichts- Assessor Hering hierselbsi angejeßt worden.

Die Taxe, nach welcher der Werth der genannten Güter excl Charlotten 38/129 Thlr. 23 sgr. 2 pf. be- tcâat, der neucste Hypotheéen-Schein, und die Ver- fau s- Bedingungen find übrigens jederzeit in der hiestgen Ober-Landesgerichts-Regiitratur einzusehen

Zugle'ch werden hiermit alle eiwanigen unbekann- ten Kcal Prätenzenten , deren *Ansprüche dec Ein- tragung iun das Hypoth-ken - Buch bedürfen , zu dem gedachten Termine Behufs Anmeldung und Be- \.heiaigung threr Ansyrüche unter der Warnung vor- geladen, daß die Ausbleivenden mit ihcen etwanizen Real Anjprächen werden präcludirt und ihnen des- halb eiviges Stillschweigen wird auferlegt werden

Namentclich werden zu dem Termine zur Wahr- nehmaug ibrer (Kecechtiame:

a) die unbtkan tei Erben der Barbara, verehe lichten Hauptingnn v. Manteuffel, gebornen v Lebinska ;

b) die unvec;annten E-ben der Hclena Antonie

jener Zeit stattgefundenen großen Wasser verunglückt ist, sondern auch seine etwanigen unbekannten Erben biermit vor, sich in dem auf

den 12. September 1835,

Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin in der Gerichts - Kanzlei zu Wöürben einzufinden, oder bis. zu dem besagten Ter- min über ihr Leben und ihren Aufenthalt schriftlich Nachricht zu geben, widrigenfalls der bemerkte Ver- [chgsene durh Erkenntniß für todt erklärt, und sein n circa 140 Thlr. bestehendes Vermögen den bekann- ten geseßlichen Erben extradirt werden wtrd. Schweidniß, den 16. November 1834. j

Das Gräflich von der Golbß’sche Gericht s-

Amt der Herrschaft Würben.

Ankündigung Ausgeklagter Schuldenhalber soll : 1) das Erbzins-= und Hintersättlergut zu Waldau unter 10, geschäßt auf 7760 Thlr. 4 sgr. 8 pf. ; 2) ein besonderes Stúk Feld’ in dasiger Flur von A e Ruthen - geschäßt guf 1248 Thlr. 20 sgr. 8 pf. dfentlih verkauft werden. Zahl=- und besißfähige Käufer werden geladen , dazu auf den 14. April 1835, Morgens 10 Uhr, an Gerichtsstelle in Droyßig zu erscheinen, ihre Ge- bote zu thun, und wenn us kein Hinderniß ob- waltet, des Zuschlags an den Besibietenden gewärtig zu sein. Auf unbekannte, dingliche Rechte, Anspruch- machende Personen haben sich längstens im Termine zu melden, indem außerdem Verlust ihrer Ansprüche eintritt. Die Schähzurkunde kann täglich in der Re- gisiratur des Gerichts eingesehen werden. Droyßig , den 18. September 1834. Fürsilih Reußishes Gericht der Herr- schaft Droyßig.

Anzeige, dds pharmaceutische Institut in Berlin betreffend.

Die fortwährend steigende erfreuliche Theilnahme des Publikums an dem unter meiner Leitung ste- henden pharmaceutischen Institute hat mich bewo- gen, Behufs der nothwendig gewordenen Erwei- terung desselben das früber von den Geh. Rath Hermbstaedt bewolinte, für chemische Zwecke eigends erbaute Haus käüuflich zu acquiriren. In Folge dessen ist es nicht nur möglich geworden einige wünschenswerlhe verbesserte Einrichtungen tresten, sondern auch eine grössere Anzahl von Nel- dungen als bisher berücksichtigen zu können.

len, in dem Institute freundliche Aufnahme finden können, und werde gern auf portlolreie Briele die näheren, anerkannt billigen Bedingungen mit- theilen. Professor Lindes.

Literarische Anzeigen. Anzeige Sammlung von Zeichnungen darstellend die [aupt-Asfütagen der Land-Artillerie, mit ihrem Aufriss, allen Einzelnheiten und den Normirungen ihrer Dimensionen und Gewichte, zum Feld- und Festungs-Gebraucb, wo s8ich keine Konstruktions-

Tabellen vorfinden.

Feld-Artillerié,

Gebirgs-Artillerie,

Belagerungs-Artillerie,

Festungs- und Küsten-Artillerie,

Geschütze auf ihren Affütagen; nüchst Aufriss aller Artillerie-Zeugwagen, der Mu- nitions - Wagen, Batterie - Karren, Feldschmieden. Lavette der 8 zölligen Haubitze, des 10 zölligen Morliers mit kleiner Tragweite, des 8 zölligen Mor- tiers, des Steinböllers u, s. w.

Durch die hinzugefägten Namen und Zahlen-Nor- micungen vereinigt diese Sammlung alle Vortheile des Textes und der Zeichnung.

Quer-Folio 15 Blatt, mit Französischem Titel.

Subscriptious-Preis 65 Thlr.

Die Französische Artillerie, die cine s0 grosse Rolle in den Kriegen des Kaiserreichs gespielt hat, war dennoch sehr unvol)kommen;z die Ertahrungen dieser Kriege haben die Bedingungen kennen ge- lebrt, denen die verschiedenen Artillerie- Systeme entsprechen müssen, und es schienen die Engländer zuerst ein rationelles Materielle einzusühren; Frank- reich leftele die Studien seiner Otfiziere in die Bahn der Vervollkommnungen, verwendete zu die- sem Zwecke hunderte von Millionen und ist mit einiger Nachahmang der Englischen Artillerie, nach der Meinung der Offiziere aller Völker zur Voll- kommenheit gelangt. Frankreichs Materielle ent- ¡ 8pricht jetzt ällen Bedingungen und kostet ein Drit- teil weniger als das srühere, ja als alle bekannte. Auch hat die Kriegs-Verwaltnng dahin gestrebt, dass Niemand es im Zusammenbunge mittheilen könne, und die Verölfentlichung cines Hefts Zeich- nungen verboten, welches mil grosser Genauigkeit das nene System und seine Einzelubeiten versinn- licht. Da wir uns dennoch cin Exemplar zu ver- s&haffen wulsten, 80 übergeben wir es Europa als ein Mittel das Gleichgewicht zu erhalten.

Diese Sammlung ist allen Artillerie - Offizieren

Ich könnte. Mögen alle Pracht-, Pfennig-, Pathen-, Alk zeige daher hiermit ergebens! an, dass Pharmaceu- tar - und Andachtsbibeln zusammen nur Lin Blatt

ten, welche Behufs ibrer Studien und Staals-Prü-!aufweisen, das obenerwähnten gleich kommt, dann . B . » ' . A-T , fung Ostern 1835 sich nach Berlin begeben wol-| Wohl ihren Unternehmern!

verständlich, welches auch ihre Sprache seyn möge, da es Zeichnungen sind, die dem Auge alle Details der Geschütze und Lavetten vorfülwren, für die Di- mensionen, nach Méêtres und Millimêters, für das Gewicht nach Kilogrammen und Milligrammen, fest- gestellt, obgleich überdies ein Maasstab vorhanden (Mus alle Verhältnisse genau in 714 dargestellt sind. Kurz es sind Konstruktions-Tabcllen mit grösster Sorgfalt ‘ausgeführt. Die Subscription ist bis Ende Februar eröffnet. Der Ladenpreis wird 10 Thir. seyn. Doormann und Steverwald im Haag.

In Berlin nehmen Duncker und Humblot Bestellungen an.

Die zweite Lieferung der

Carlsruher Pracht-eBibel. Mit einer Vorrede vom Prälat. Dr. ffel. : Subscriptions- Preis à Lieferung 10 sgr. ist so eben an alle Buchhandlungen versandt worden.

Gleich der ersten Lieferung sind auch bei dieser zwei nicht minder ausgezeichnete Stahlsiche:

Jesus zu Emaus, nach Appiani und

Innere Ansicht von Jerusalem beigegeben, die sicher jeden Anforderungen des Kunsi=- fenners genügen werden.

Das Urtheil der Zeitung für die elegante Welt 1834 Nr. 249, eine der geachtesten deutschen Zeit- schriften, Úber unser Unternehmen, erlauben wir uns hier mitzutheilen :

„Der kaum vor wenigen Monaten ausgegebenen Ankündigung folgt beute schon die 1ste Lieferung eines Werkes, dessen Erscheinen wir mit freudiger Erwartung entgegensahen, da ein Name, abgesehen von allem Uebrigen, schon hinlänglich bürgte, jedem Kunstlreund und Kenner zu den schönsten Holl- nungen zu berechtigen.

Herr W. Creuzbauer in Karlsruhe, dessen auf- opfernde Bemühungen und Sinn in That für wahre

unst nicht allein von Allen in den ausgezeichneten Leistungen seines A.teliers rübmlichst anerkannt sind, sondern dessen regem Eifer für Kunst und Leben Deutschiland' auch die Hervorrufung und Entwicke- long s0 manchen 'Talentes, das ohne seine Anre- gung in der Alltüglichkeit des gewöhnlichen Lebens untergegangen wäre, dankt, überbietet hier alles Frühere.

Zwei Blätter. das h. Grab zu Jerusalem, 80 wie das h. Abendmahl nach L. da Vinci, bilden den s0 schönen Antang und Eingang, obgleich ihnen in dec Reihenfolge des nicht minder mit typographischer Schönheit ausgestatteten Textes eine spätere Stelle zukorumt.

Wir freuen uns um 80 mehr, nun des Beweises

ewiss zu seyn, dass es nicht mehr Englands Künsiler allein sind, welche Herrliches zu fördern vermögen, obgleich von dem ersteren der beiden Blätter nur des Druckes Ehre Herrn Creuzbauer gebührt, indem dasselbe jenseit des Canals seine Entstebung erhielt.

Mehr hierüber zu sagen, werden uns die folgen- den Lieferungen reichlichen Stoff bieten. Dieses unser vorläufiges Urtheil glaubten wir aber um s0 weniger zurückhalten zu dürfen, da Unternehmen ähnelnder Art es wagen, mit nur etwas zu vollen Munde, eine Concurrenz auszuposaunen, die hier als solche nicht Statt finden kann, den Nichtken- ner beider jedoch leicht zu Missgriffen verleiten

Leipzig, den 30. Fanuar 1835. d Expedition der Carlöruher Bibel. W. Creuzbauer. Bestellungen werden angenommen in der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin (Brúüderstraße Nr. 13), Stettin uud Elbing.

Es ift so eben neu erschienen und bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, am Bauernmarkt Nr. 590, in Commission zu haben : /

O L E

zur allgemeinen Aæœckfldsung der bestimmten

algebraishen Gleihungen. Nebst kritisch - anaiytischer Untersuchung der bis ießt bekannten, und Aufstellung neuer wissenschaftlich- begründeter Auflbsungen. i j Mit einem Anhange Úber reine Potêénzgleichungen, Normal - Potenzen und unbestimmte Analytik. Von Friedrich Graf Hochenegg,-, K. K. wirkl. Kämmerer , Feldmarschall - Lieutenant, wirkl. Obersten und Fnhaber des 20sten Linien- Infanterie- Regiments. _ Wien , 1835. Auf Kosten des Verfassers. gr. 8vo. 442 Bogen mit 6 Tabellen. Preis 3 Thlr. 10 sgr

Dieses hochwichtige Werk wird mit der Ueberzeu- gung angekündiget, daß es etwas ganz besonderes zur S E und Vervollkommnung der Erkenntnisse arbietect.

Der Gegensiand desselben umfaßt die Grundlage der analytischen Wissenschaften, und somit der ganzen Mathematik: die Gleichungen. Die bis jeht bekann- ten Methoden dieselben aufzulösen, werden beleuchtet, ihre Mängel und Unvolikommenheiten aufgedeckt, und ircige Ansichten, wenn gleich durch Jahrhun- [derte sanctionirt , als solche dargestellt und erwiesen. Hierauf stellt dieses Originalwerk (eine Frucht mehriährigen Studiums) die Grundsäße zur allge- meinen Aufldsung auf, zeigt ihre Anwendung gengu, und giebt vieles Neue und Wahre, das nicht bloß súr diesen Zweig, sondern für die Wissenschaft Über: haupt cin echter Gewinn seyn möchte.

Wenn schon der nähere Fnhalt desselben nur von Kennern gewürdigt werden kann, bletbt es doch aus-

emacht, daß die Wichtigkcit neuer Erfindungen fm Gebiete der reinen Größenlehre, eben so groß, wie ihre Seltenheit ist.

Uebrigens dürfte die gründliche und licltvolle Darstellung der wahren (bis jeht gar nicht bekann- ten) Auflösungslehre dem Anfänger eben so brauch- bar, als dem Gelehrten willkommen seyn. »

n der Naukschen Buchhandlung, H teldiay Nr. 1, ist erschienen Aude handlungen zit eiben: und dur alle Buy Geschichte der Deutschen Erfer Band. Gesctläite dee Steel : c e Dc Dritte Abtheilung. gr. 8vo. Bo zn Ne. fen geheftet. Preis 2 Thl. l

Die numismactische Zeitun welche von Leißmann redigirt und von Hil in Weissensee verlegt wird, schreitet rüstig vorm und hat in den bis iebt gelieferten 20 Numm manchen gediegenen Aufsaß, einige Zeichnungey 7 geliefert; der Jahrgang von 26 Nummern blt 2 Thlr. 15 sgr. , und man kann Betiellungen dan machen , so wie Probeblätter erhalten in der But und Musifalienhandlung von R. Zesch in Ys

(Schloßplaß- und Brelitestr. Ee) i:

G. Ftnck kit Berlin, Spittelmarkt Nr. 16, vetlyjt; Lüntg, deutsches Reichsarchiv, 24 Bde. zj cplt. 15 Thlr. Theatrum Europaeum, 2 Vi, Fol. 24Thlr. Merians Topographien, 339) | cplt. 24 Thlr , auch einzeln. Mylius, Sanmnl,) Verord., cplt. bis 1810, 24 Thlr. Rabe, San, cplt./ 19 Bde. 8vo. 2 Thlr. Abhandl. derg; N I A En Mea: Me gu 1832, g : r. Naturhist. Klasse. 20 Thlr. einzelne Jahrg. u. Abhandl. A M

Jm Verlag von Carl Heyder in Erlan

im Jahre 1834 erschienen und durch alle Buchs

jungen zu bekommen, namentlich durch W. Logiy

in Berlin , Friedrichsstraße Nr. 161:

Anselmi, S., Archiepiscopi Cantuariensis, (y Deus homo? Libri duo Ad. D, Gabe. Geh, ronis editionem AnseÏmi operum alteram dey typis accurate excusì. 8 maj. Velinpapier. P 20 sgr. |

Anselm, Erzbischof von Canterbury, Car d homo ! oder warum ein Gottmensch? Zwei spräche Über die Versbhnung der Menscheu tj (Hott. Zur Beherzigung für alle Christen (le Confessionen. Aus dem Lateinischen úÚbetsh, Mit etner kurzen Lebensbeschreibung Anselm dem Vorworte. gr. 8o. 15 sgr.

Bdttiger, Dr. C. W., die allgemeine Geschih für Schule und Haus. 6te verm Auflage. s

10 sgr.

Harless. Prof. G. Ch. Ad., Commentar über d Briet Pauli an die Ephesier. gr. 8vo. 2 Thi 16 ggr. Ausgabe auf Velinpapier 3 Thlr. 71g

Neubvîg-, Pr. und Prof. A., gründliche Ani sung zur Rechenkunst. Zum Gebrauch in la nischen und in Gewerbschulen. te siark ven u. verb. Aufl. 8vo. 71 sgr.

Ranke, Dr. Fr. Heènr., Untersuchungeu ük den Pentateuch, aus dem Gebiete der hbhen

gabe auf Velinpapier 1 Thlr. 15 sgr. Rúdert, Friedrich, gesammelte Gedichte. g, Lvo. Auf Velinpapier u. in Umschlag gehestt

2 Thlr.

Schubert, De. G. H. v., Lehrbuch der Natu geschichte, für Schulen und zum Selbstunterrlh a R E A L 8vo. 1g D)

upfersammlung hierzu {warz 1 Thlr. C malt 1 Thlr. 20 sgr. / /

—_— Erinnerungen an Bernard Overbet gen Director am geistlichen Seminar 11

ehrer der Normalschule zu Münskler, und 0! org Michael Wittmann, gewesenen Dir tor am geisilichen Seminar und ernannten Y hof ‘zu Regensburg. + §o. Auf Velinpapil brosch. 5 sgr.

Seiler, Dr. G. F./ Handfibel oder neues Buff stabier- und Lesebuch. Mit der ersten Grundl

menschlicher Erkenntniß. 16te verb. und vet Aufl. 8vo. Auf starkes Schreibpapier 3 sgt.

Gebete und Kommunion-Andachten für d wahren thätigen Christen. Für Schulen ui zum häusl. Gebrauche. 7te verm. u. verb. U 8vo. 5 sgr. j

Unter der Presse befindet fh und erscheint in

gen Wochen : ;

Steiger, Prof. Wilh, kleine paulinische Brit 18 Bdch. Auch unter dem Titel: Der Yi Pauli an die Kolosser. Ueberseßung, Erfläru einleitende und epifritische Abhandlungen, | 8vo Jn einer Ausgabe auf feines Dru - 1 auf Velinpapier.

Züge aus dem Leben der Anna Reinhard, 0

tin des Schwelzerishen Reformators Ultil

Zwinglt. Herausgegeben von Gerold Mt! 0 O 8vo. Auf Velinpapier. bros 7 1gf.

Bei Theodor Bläsing in Erlangen ist ersch nen und durch alle Buchhandlungen zu bekomme Manon Lescaut von Abbé Prevost, Aus di Französischen Überseßt von Friedrich Hein Feuerbach. Mît einer Characteristik Prevol und seiner Romane. 12mo. Auf Velinpapi“ geheftet 2 Thlr. '

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Die Gecraide- Einmaischung mittelst

Wasserdampfes, , (mit einer lithographirten Abbildung) vom Reg! rungs-Secretair Gall in Koblenz.

Der als Erfinder des Gallioischen Dampfbte! Apparates rühmlich| bekannte Hr. Verfasser beabsis tigt, durch diese Mittheilung die großen Vorthe! der Getraide- Einmaischung mittel Wasserdambf zum Gemeingut dec resp. Herren Brenneret-Beslh zu machen, und haben wir uns daher auf sein Wunsch zur Versendung dieser Picce durch die P

entschlossen.

m s

Breslau , den 20. Februar 1835. Richter sche Buchh. (Weidenstr. Stadt Pari!

Kritik. 1r. Band. gr. 8vo. 1 Thlr. 6 ggr. F

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

L C E E Me 72. R E E L A

e T:

c E E P

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den Regierungs-Räthen Bothe in Breslau, Kulau in Posen, Biewald in Oppeln, Rogalli in Bromberg, Schönwald in Merseburg und Esser in Arns- berg “e Charakter als Geheime Regierungs - Räthe zu verlei-

erußt. / u Se. Königl. Majestät haben den bisherigen Stadt - Justiz- Rath Hundr ich zum Ober -Landesgerichts- Rath in Magdeburg Allergnädigst zu ernennen geruht.

Der Notariats- Kandidat August Rappard ist zum No- tarius im Friedensgerichts - Bezirk Velbert, Landgerichts - Bezirks Elberfeld, mit Anweisung seines Wohnortes in Langenberg, er- nannt worden.

Der bei dem Land - und Stadtgerichte zu Calbe a. d. Saale angestellte Justiz-Kommissarius Füllner ist zugleich zum No- tar in dem Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Magdeburg er- nannt worden.

Der bei dem Land- und Stadtgerichte zu Brakel angestellte qustiz- Kommissarius Foerster ist zugleich zum Notar in dem Yezirke des Ober - Landesgerichts zu Paderborn ernannt worden.

Zeitungs-Nachrichten. A U. Ll an d.

Frankrei.

Paris, 5. März. Der Marschall Soult und der Graf Se- hastiani hatten heute Vormittag wieder Audienzen beim Könige, aber nicht zusammen, sondern zu verschiedenen Stunden.

Ein hiesiges Abend-Blatt enthält in einer Nachschrift Folgendes: „Es scheint, troß der Notiz in dem heutigen Jour- nal des Débats, doch noch nicht Alles fór den Marschall Soult beendigt, und man versichert, daß die Unterhandlungen fort-

dauern, um ihn zu veranlassen, mit den Doctrinairs in das

Ministerium . einzutreten. Denn dies ist, wie gut unterrichtete

Personen wissen wollen, der einzige Vorschlag, der ihm vom Könige gemacht worden.

Man hat ihn durchaus nicht aufge- fordert, ein Ministerium nach seinem Gefallen zusammenzuseten, der. sich...mit Herrn Dupin zu diesem Zwecke zu verständigen, sondern man hat nur von ihm verlangt, - daß er seine alte Ab»

“heigung gegen die Herren Guizot und Humann vergesse, und

se von neuem zu Kollegen annehme. Herr Soult hat anfäng- lich sein Erstaunen über einen solchen Vorschlag bezeigt und sich beklagt, daß man ihn von so weit herberufen habe, um ihm ein so wenig annehmbares Anerbieten zu machen. Es scheint indeß,

, daß man nicht nachgelassen hat, in ihn zu dringen, und heute

Morgen versicherte man, daß der Marschall niht mehr so ent- schieden bei seiner Weigerung beharre. Seit der Rückkehr des Marschalls Soult ist von seiner Allianz mit Herrn Dupin gar nicht mehr die Rede gewesen. Der Marschall hat sogar noch nicht eine einzige Zusammenkunft mit dem Präsidenten der De- putirten - Kammer gehabt.‘

Die Gazette de France faßt die über die ministerielle Kriss neuerdings in Umlauf geseßten Gerüchte auf folgende Weise zusammen: „Die Unmöglichkeit, ein Ministerium zu bil: den, war gestern in der Deputirten-Kammer der einzige Gegen- stand der Unterhaltung. Der Marquis von Mornay (Soult’s Schwiegersohn) versicherte, daß der Marschall vorgestern bei sci- nem ersten Besuche in den Tuilerieen es abgelehnt habe, sich an die Spie eines neuen Kabinettes zu stellen, daß er aber auf den dringenden Wunsch Ludwig Philipp's, sich mit seinen Freun- den zu berathen, eingewilligt habe, seine definitive Antwort erst in 24 Stunden abzugeben. Gestern Morgen hat ein Schreiben des Marschalls seine vorgestrige mündliche Weigerung bestätigt. Man kennt die Gründe dieses Entschlusses noch nicht, glaubt aber, daß der Marschall besonders die Schwierigkeiten geltend gemacht habe, welhe aus den Berathungen über das Budget Yervorgehen dürften. Herr Sebastiani hat sich, wie man sagt, allen Vorschlägen unzugänglich gezeigt, und soll erklärt ha- ben, daß nichts in der Welt ihn vermögen könne, für jest ein Portefeuille anzunehmen. Der Marschall Soult hat sich, wie man versichert, auch nur für je6t geweigert, So stimmt also alle Welt darin überein, kein Poctefeuille anzunehmen ; sogar Herr Dupin, der seine Unzufriedenheit nicht verbirgt, und aus allen Kräften gegen jede Abscht, die man ihm Unterlegt, protestirt. Seine Unzufriedenheit hat sich. sogar in Zorn verwandelt, als er erfuhr, daß man den Herzog von Broglie, wie früher die Herren Soult und Sebastiani, nah Paris zurück- berufen habe. Sobald der Name des Herrn von Broglie in der Kammer ausgesprochen wurde, erwachte der alte Widerwille von Neuem, und das Oberhaupt der Doctrinairs fand selbst in den ministeriellen Reihen sehr leidenschaftlihe Gegner, die ganz laut erklärten, daß eine solhe Wahl der Versammlung förmlich Troß bieten hieße. Man ging sogar so weit, zu sagen, daß, wenn das doctrinaire Kabinet wieder erschiene, eine Adresse vorgeschla- gen werden würde, worin man erklären wollte, daß es weder das Vertrauen der Kammer, noch das der Nation besie.‘

Die geren unter den Neuesten Nachcichten erwähnte) Königliche Verordnung in Betreff der Denkschrift des Bischofs von Moulins wird im Wesentlichen folgendermaßen motivirt: uJÎn Betracht, daß die Seminarien, obglei als religidse Jn- stitute unter die unmittelbare Verwaltung der Bischdfe gestellt, doch, wie alle dffentliche Jnstitute, zu denen auch sie gerechnet werden, der obersten Aufsicht der Regierung unterworfen sind, so wie sie auch deren Schub genießen; in Erwägung, daß die Regierung nicht allein das Recht, sondern auch die Ver- pflichtung hat, die zur Erhaltung und sichern Verwendung der Fonds jener Institute nothwendigen Maßregeln porzuschreiben,

Schritten beizutreten; in Betracht, daß, wenn es einem

. ihm der Garte ins Ohr: „Aber was fällt Jhnen ein, mein lie-

-wehrs M zerstreuen; er verwies ihn auf die von dem Coro-

Berlin, Freitag den 13tea März i

[ s 5 i a A IEIEE: A I: v iei lik: A:

. T4 Pm m E eto E I T P erge Er E R E E E

und über die Ausführung dieser Maßregeln zu wachen; in Betracht, daß, wenn die Bischöfe Unsers Königreichs, gleichwie alle übrigen Bürger, bei Uns gegen die von Unseren Ministern aus- gegangenen Verfügungen Beschwerde führen können, es doch einem Bischofe nicht erlaubt ist, in einer gedruckten, und an alle Bischôfe des Königreichs versandten Denkschrift dieselben aufzufordern, seinen

Bischofe zusteht, Uns Veränderungen oder Verbesserungen in der Verwaltung der geistlichen Institute vorzuschlagen, ihm doch nicht gestattet ist, die anderen Bischöfe des Königreichs zum Ungehorsam gegen die in Kraft befindlichen Geseßze und Anord: nungen aufzufordern; in Betracht, daß der Bischof von Moulins in der erwähnten Denkschrift die Unserer Regierung geseßlich zustehende Gewalt über die dentlichen Jnstitute und Über die zeitliche Verwaltung der Güter geistlicher Jnstitute ver- kannt hat; in Betracht endl.ch, daß jene Denkschrift an mehre- ren Stellen eben so ungerechte als die dffentliche Verwaltung und die Bischöfe des Königreichs beleidigende Beschuldigungen enthält, indem fie heimlichz, durch Mittel der Verführung oder der Ges walt entrissene Zugeständnisse voraussezt wird die besagte Denkschrift konfiszirt.‘/

- Ein bekannter hiesiger Banquier bemerkte, als er von dem leßten Balle in der Oper zu Hause kam, daß ihm drei Dinge fehlten: seine Frau, sein Kassirer und seine Kasse. An den bei- den ersten Gegenständen schien ihm sehr wenig gelegen, desto empfindlicher aber war ihm der Verlust des dritten. Aus eini- gen eiligst eingezogenen Erkundigungen erräth er die Spur der Flücktlingez er nimmt Postpferde, und eilt nah Havre, wo er mitten in der Nacht ankömmt, Jn dem Gasthofe erkundigt er sich sogleih nah allen Fremden, und erfährt, daß, durch ein seltsames Zusammentreffen, die beiden Personen, welche er sucht, das Zimmer dicht neben ihm bewohnen, und daß sie am folgenden Morgen nach den - Vereinigten Staaten abreisen wollen. Er verliert keine Zeit, erbittet sch die Gegenwart des Wirthes und noch eines Zeugen, und läßt sich nach dem Zimmer der beiden Flüchtlinge führen. Bei dem Ge- räusch, welches an der Thür entsteht, vermuthet der Kassirer sogleich die Gegenwart seines Herrn; er öffnet, stürzt sich ihm zu Füßen, und bittet ihn, diejenige zu verschonen, welche in dem anstoßenden Kabinette shlummere. Mit leiser Stimme flüstert

ber Friedri; irh komme ja nicht meiner Frau, sondern nur meiner Kasse halber!‘ Friedrich läuft sogleich nah dem Schreib- tische, holt sein Portefeuille hervor und giebt es seinem Herrn. Dieser nimmt es, untersucht es und gießt dann dem Kassirer 10,000 Fr. mit den Worten: „Mein lieber Freund, dies ist für den Dienst, den Sie mir leisten, indem Sie mich von einer Frau befreien, welche ihre Pflichten so ganz vergessen konnte. Sie können morgen nah New-York abreisen.‘ Ganz, Paris lacht Îber diese Geschichte, und billigt das Verfahren des be- SLA OARNN der diesesmal die Lacher auf seiner eite hat.

Großbritanien und Frland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 4. März. (Nachtrag.) Nachdem Herr O'Dwpyer auf Vorlegung einiger neuerdings von dem General- Lieutenant Sir Hussey Vyvyan an die in Jrland stehenden Truppen erlas- senen Befehle (deren Jnhalt bereits im vorgestrigen und gestri- gen Blatte der Staats- Ztg. näher bezeichnet worden) angetra- gen hatte, verwahrte er sich gegen die Meinung, als wolle er damit dem Charakter des Ober: Befehlshabers in Jrland zu nahe treten, und versicherte vielmehr, daß er überzeugt sey, dieser tapfere Offizier habe bei Ertheilung jener Befehle die menschen- freundlihste und wohlwollendste Absicht gehabt und Menschenle- ben shonen wollen, wo es irgend möglich sey. Jn diesem

unkt stimmten überhaupt die Mitglieder aller Parteien berein, die sich im Laufe dieser Debatte noch verneh- men ließen; sie lobten sämmtlich das humane Benehmen Sir Hussey Vyvyan's, und Sir R. Peel erklärte namentlich, es habe ihn bei Uebernahme seines Amtes außerordentlih ge- freut, daß dieser Offizier eingewilligt habe, den Ober-Befehl über die Truppen in Jrland beizubehalten, denn er habe gefühlt, daß dies von großem Vortheil für den Staatsdienst und eine Bürgschaft für die besonnene und einsichtige Leitung der Mili tairmacht in Jrland seyn müßte. Herr O’Dwyer meinte je- doch, wenn ein solcher Befehl in der That erlassen worden, so sey es nôthig, demselben die größtmdgliche Publizität zu geben," damit das Volk wisse, was die Folge von einer Kollision mit dem Militair seyn würde. Sir H. Hardinge (der Secretair für Jrland) erwiederte, daß, wenn der Antrag des ceh- renwerthen Herrn sich auf einen Befehl beziehe, wonach das Militair inskünftige bei der Eintreibung des Zehnten nicht mehr ohne spezielle Ordre des Lord- Lieutenants und des Ober- befehlshabers Beistand leisten solle, so stehe der Vorlegung des- selben nichts entgegen, da es ein Cirfkular-Befehl sey; wenn der Antragsteller aber eine von Sir Hussey Vyvyan an die Regi- ments - Commandeure erlassene Jnstruction meine, so kdnne die- selbe, als confidentiell, dem Hause nicht vorgelegt werden, weil dadutch ein sehr ungeziemendes Präcedenz- Beispiel aufgestellt werden würde. Was die Vorfälle bei der Zehnten-Erhebung zu Rathcormac anbetrifft, so widersprah Sir H. Hardinge der Be- hauptung des Herrn O’Dwyer, daß das Militair im Stande gewesen seyn würde, das Landvolk ohne Gebrauch des Feuergé-

ner aufgenommenen Zeugen - Aussagen, aus denen hervorgehe, daß die Offiziere erst alles Mögliche ausgerales hätten, um die Widerspenstigen mit dem Bajonnett zur Ördnung zu bringen, ehe sie hätten Feuer geben lassen. Herr H. Grattan wollte in dem neuen Befehl, daß künftig nicht mehr über die Köpfe des Volks hinweggefeuert werden solle, nichts Anderes finden, als daß das Militair, wenn es mit den Jrländischen Landleu- ten in Kollision komme, so viele als möglich erschießen möchte.

(Nein, nein! von den Ministerbänken.) Er behauptete, es seyen

72 Mann zu Rathcormac gewesen, und es sey dreimal gefeuert worden; von 42 Schüssen hätten 18 getroffen, denn 9 Leute seyen getödtet und 9 verwundet worden.

„Wären die Tories nicht ans Ruder gekommen‘, fuhr der Red« ner fort, „so würden diese traurigen Auftritte nicht fattgefundett haben, denn es kam dazu nur, weil die Angreifenden wußten, daß sie von parteiishen Geschworenen und von einer Tory - Regierung ohne Weiteres würden freigesprochen werden. Was nüßt der neue

* Befehl, wie kann er Blutvergießen verhindern, wenn er niht hes

kannt gemacht wird? Es müßte nicht nur in diesem Hause, sott- dern in jedem Kirchspiel, in jeder Stadt in Frland publizirt wer- den, daß ein solcher Befehl vorhanden ift. Wenn von Horse-Guards aus Befehle erlassen werden, die das Militair deshalb beloben, weil es den Vorschriften der bei der Erhebung der Zehnten interessirten Klerikal-Magistrats-Personen Folge geleistet hat, so muß die Regic- rung verhaßt werden.

Der General Sir C. Dalbiac fand sih durch diése Aeu- ßerungen zu folgender Erwiederung veranlaßt:

„Fn Fällen, wo das Militair aufgefordert wird, aufrührerische Zusammenrottungen zu unterdrücken, muß das Volk immer wissen, daß es sich unvermeidlicher Gefahx ausseßt, wenn es nach der Ver« lesung der Aufruhr - Akte und des Befehls von Seiten der Magi- sirats - Personen an das Militair, seine Pflicht zu thun, noch auf dem Playe verbleibt. Keine militairische Pflicht if so peinlich , #0 kritisch , so traurig und shwer, als die Pflicht, Unruhen zu unter«- drücken, da die Truppen sich in dem Fall sehen, ihren Mitunterthas ten, vielleicht sogar theuren Verwandten, das Leben nehmen zu mÜs- sen. (Hört, hört!) Aber die erste Pflicht des Britischen Soldaten ist Gehorsam, und ich behaupte, daß er den Befehlen der Civil-Be- bôrden eben so strengen Gehorsam schuldig ist, als seinen eigenen Offizieren. Jch zweifle nicht, daß der Zweck des neuen Befehls uur der ist, sogleich mit entschiedener Entschlossenheit zu handeln, denn dies ist in solchen Fâllen immer das heilsamsie Verfahren. Der Gebrauch, hei aufrührerischen Versammlungen über die Köpfe des Landvolks hinwegzufeuern, hat gewiß in 9 Fällen unter 10 mehr Unheil als Gutes ge, der Unschuldige hat dadurch gelitten, statt daÿ der Schuldige bestraft werden sollte. (Hört, hört!) So war es am 29. Oktober 1831 in Bristol, wo die traurigen Ereignisse nux durch mißverstandene Milde herbeigeführt wurden. Hätte man damals die Truppen gleich ernstlich gegen den Pdhel verfahren lassen, #0 wäre die Sache wahrscheinlich mit einem halben Dußend Köpfen ah- S gewesen, siatt daß so eine noch nicht ermittelte Zahl von

chlachtopfern fiel.// (Hdrt, hört!)

Der Sprecher rief hier den Redner zur Ordnung und ermahnte ihn, sich nicht von dem Gegenstande zu entfernen, der dem Hause zur Berathung vorliege, und General Dalbiac mußte daher von einer weiteren Schilderung der bekannten Vorfälls zu Bristol abstchen. Herr Littleton (der ehemalige Secretäir für Jrland) stimmte damit úberein, daß das blinde Feuern nur grôgeres Unheil zur Folge habe, ‘und erklärte sich (wie später auch Lord J. Russell, der den Mittelweg vorschlug, daß man den Jnhalt des mehrerwähnten Befehls auf eine andere Weise, etwa durch eine Proclamation, dem Volke bekannt machen solle, worauf die Minister auch einzugehen schienen) gegen den An- trag des Herrn O’Dwyer, welcher Lestere denn auch nah der vón Sir R. Peel gegebenen Versicherung, daß das Ministe- rium die Verantwortlichkeit für dén von Sir Hussey Vyvpan erlassenen confidentiellen Befehl übernehmen wolle, nicht weiter auf seiner Motion bestand.

London, 6. Bari Der König hielt vorgestern ein Lever und ein Kapitel des Distel-Ordens; in leßterem wurde Lord Mansfield mit diesem Orden bekleidet; bei ersterem wurden die beiden Tärkischen Offiziere, Asmi Bey und Achmed Efendi, Sr. Majestät vorgestell. Dem Vernehmen nah, wird der König den neuen Palast zu Pimlico am 28. Mai beziehen und bei diee ser Gelegenheit einen großen Ball geben.

Der Herzog von Newcastle hatte dieser Tage eine Audienz beim Könige; der Globe scheint zu glauben, daß der Herzog sich auch um einen Posten in der Verwaltung bewerbe; der Sohn des Herzogs, der Graf von Lincoln, ist bekanntlich {on Mit- S des Ministeriums, er bekleidet die Stelle eines Lords des

abes.

Der Morning Advertiser erwiedert auf die Aeußeruns gen der ministeriellen Blätter, daß die Kraft der Opposition be- reits gebrochen sey, Folgendes: „Die Ansicht, als ob deshalb, weil Lord John Russell und die Reformer des Unterhauses das Haus am Montag Abend in einen Subsidien - Ausschuß über- gehen ließen, die Sache der Reform úber Bord geworfen sep und nun weiter keine Opposition gegen die Schein - Reform- Verwaltung erhoben werden würde, ist sehr irrig. Das Haus mag sich immerhin in einen Subsidien - Ausschuß verwandeln, daraus folgt noch nicht, daß die Subsidien auf ein ganzes Jahr bewilligt werden müssen; im Gegentheil, wir haben allen Grund, zu glauben, daß keine Subsidie von dem Hause länger als auf 3 Monate bewilligt werden wird.“

__ Das Central-Comité von Westminster hielt vorgestern Abend im Britischen Hotel eine Versammlung, um zu berathschlagen, welche Maßregeln nunmehr zur Erlangung der Abschaffung der Fenster - Steuer zu ergreifen seyen, nahdem Sir R. Peel sich geweigert, der an ihn abgesandten Deputation einen Aufschluß über das Verfahren zu geben, welches er in Bezug auf diese

teuer zu beobachten gedenke. (S. Nr. 64 der Staats- Ztg.)

err Walker sagte, der Minister habe die Deputation äußerst höflich herein- und hinauskomplimentirt, aber das sey auch Al- les gewesen, denn Gründe habe derselbe gar nicht angeführt; die Unwissenheit des Premier- Ministers in Betreff der esteue- rung des Landes sey in der That merkwürdig, denn wenn man sich in den ersten besten Schneider- oder Krämerladen begebe, so fönne man dort besser über diesen Gegenstand unterrichtet wer- den, als bei dem Kanzler der Schaßkammer. Hr. Walker führte darauf mehrere Fragen ari, die Sir R. Peel der Deputation vorgelegt habe, und aus denen, wie der Redner behauptete, here- vorgehe, daß der Minister mit der Sache gänzlich unbekannt sey. Einer von der Deputation meinte, Sir R. Peel habe bloß so unwissend gethan, und es sey dies ein neuer Beweis von seinex bekannten Verstellungskunst; jedenfalls beweise der Empfang, welcher der Deputation zu Theil geworden, daß man keine Zeit

Er S A S P Pt T -