1835 / 73 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

t S dia B L M n T L a D AOE Dit atttieg NSI A Cid Big D g S L E E L S JE es s M S E D Lu (ar, Lt M T 5 Lma C E25 rep dati Sd H em Ep E E L sas Via

den Landes - Gesehen einem Bürger oder Unterthan des anderen Theils etwa zufallen, dieser aber wegen seiner Eigenschaft als Frem- der sie zu besißen nicht fäbig scyn sollte, so soll ihm eine angemessene Frist bewilligk werden, um dieselben zu verkaufen, und den Ertrag davon ohne Hinderniß und fcet von allem Abzuge von Seiten der Regterung des betreffenden Staates zu bezkehen. i:

_ Art. 10. Die in den vereinigten Staaten von Mexiko befind- lichen Unterthanen Sr. Maj. des Königs von Preußen sollen auf krine Weise wegen ihrer Religion belästigt oder beunruhigt werden, vorausgeseßt, daß sie die Religion, so wie auch die Verfassung, die Geseße und Gebräuche des Landes achten. Dieselben sollen des ih- nen dereits bewilligten Vorrechts theilhaftig bleiben, die in den 4e nannten Staaten mit Tode abgehenden Unterthanen Sr. Majestät an den hierzu beftimmten Orten beerdigen zu dürfen, und die Beer- digungen und Gräber sollen in keinerlei Art und unter keinem Vor-

“wande gesidrt oder beschädigt werden.

Die Mexikanischen Bheges sollen in den gesammten Königlichen

Staaten ihre Religion sowohl dfentlich als privatim, in ihren Hâu-

lera er in den zum Gottesdienste bestimmten Gebäuden frei aus- en dúrfen. ° :

Art. 11. Zur größeren Sicherung des Handels zwischen den Unterthancnu und Bürgern der beiden kontrahirenden Theile ist fer- ner verabredet worden , daß, wenn jemals die gegenwärtig zwischen den leßteren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen abgebrochen werden sollten, den alxdann an den Küsten befindlichen Handeltrei- benden cine Frift von sechs Monaten, und denjenigen, welche sh im Jnnern des Landes aufhalten, eine Frist von einem ganzen Jahre zur Berichtigung ihrer Geschäfte und zur Verfügung Uber thr Ei- genthum gewährt, ferner auch denselben ein Geleitsbrief zur Ein- schifsung în den hierzu nach eigenem Gutfinden ausgewählten Ha- fen ertheilt werden soll. :

Alie anderen Unterthanen und Bürger, welche sich in den resp. Staaten Behufs der Ausúbung eines Handwerks oder anderen Nah- rungszweigs fest und dauernd niedergelassen haben, sollen den „Vor= theil genießen, daselbsi bleiben und ihr Geschäft fortzeßen zu dürfen, ohne irgendwie in dem vollen Genusse ihrer Freiheit und ihres Ver- mögens beunruhigt zu werden, so lange sie sich friedlich betragen und die Landes-Gescpe nicht verleßzen; ihr Eigenthum oder ihr Vermögen, von welcher Beschaffenheit es auch seyn mag, soll weder eine: Beschlagnahme, einem Sequester, noch anderen Lasten oder Auflagen unterliegen, als solchen, welche von den Eingebornen ge- fordert werden. ;

Eben \o sollen weder R noch dfentliche Fonvs, oder Geselischafts-Actien jemals mit Beschlag belegt, seques ftrirt oder konfiszirt werden dürfen.

Art. 12. Solite der Fall eintreten, daß einer der kontrahirenden Theile mit irgend einer Macht, Nation oder irgend einem Staate

. im Kriege wäre, so dürfen die Unterthanen des anderen Theils ihcen

Handel und ihre Schifffahrt mit eben diesen Staaten fortseßen, aus- genommen mit den Städten oder Häfen, welche zur See oder zu

Aus Rctsicht jedoch auf. die Entfernung der respektiven Lande

- Lande blokirt oder belagert roâren. der beiden kontrahirenden Theile, und auf die daraus hervorgehende

Ungewißheit über die möglicher Weise stattfindenden Begebenhei- ten, is verabredet worden, daß ein dem einen von ihnen zugehdren- des Handels-Schiff, welches nach einem zur Zeit seiner Abfahrt vor- ausseslih blofkirten Hafen betimmt ist, dennoch nicht wegen eines ersten Versuches, in den fraglichen Hafen einzulaufen, genommen oder verurtheilt werden soll; es scy denn, daß bewiesen werden fönnte, daß gedachtes Schif während der Fahrt die Fortdauer der Blokade des in Rede sichenden Plaßes habe in Erfahrutig bringen tbnen und mässen; dagegen sollen dieeliYen Schiffe, welche, nach- dem sic bercits einmal zurückgewiesen worden, es während derselben Meise zum zweiten Male versuchen sollten, in denselben blokirten Hafett während der Fortsehung dieser Blokade einzulaufen, der An- daitung und Condemnation unterworfen scyn. Es versteht sich, daß in feinem Falle der Handel mit Gegenständen, welche für Kriegs- Contrebande gelten, erlaubt seyn sol; zum Beispiel mit Kanonen, Mörsern, Gewehren, Pistolen, Granaten, Zündwürfen, Laffeten, Wehrgehängen, Pulver, Salpeter, Helmen und anderen zum Ge- brauche im Kriege verfertigten Werkzeugen irgend ciner Art.

Art. 13. Jeder der kontrahirenden Theile soll Konsule/ Vices Konfule und Handels - Agenten in dem Gebtete des anderen Theils zum Schuße des Handels ernennen dürfen. Bevor aber irgend ein Konsular- Beamte seine konsularischen Functionen ausüben darf, muß derselbe von demjenigen Gouvernement, in dessen Gebiete er residi- ren soll, in der hergebrahten Form anerkannt und zugelassen wor- den seyn, wobei von beiden Theilen die Befugniß vorbehalten wird, von der Riederlassung der Konsuln einzelne Pläße auszunehmen, woselv| er dergleichen zuzulassen nicht angemessen findet. Die diplomatischen Agenten und Konsuln Mexiko's in den Staaten Sr. Majestät des Kbnigs von Preußen werden aller derjenigen Plgvogas tive, Freibeiten und Vorrechte theilhaftig seyn, welche den in glei chem Range stehenden Agenten der be Unstigtesten Nation zustehen oder noch ferner eingerdumt werden möchten: umgekehrt werden die diplomatischen Aen und Konsuln Sr. Majesidt des Königs in dem Gebiete der Vereinigten Staaten von Metiko aller derjenigen

rârogative, Freiheiten und Vorrechte genießen, welche den Mexi- anischen diplomatischen Agenten und Konsuln in dem Kdnigreich Preußen zustehen.

Die beiderseitigen Konsuln, Vice - Konsuln und Handels-Agen- teu sollen bei dem Absterben eines ihrer Nationalen berechtigt seyn, anf Ansuchen der betheiligten Parteien oder auch von Amts wegen, den von der kompetenten Vehbrde auf die Effekten, Meubeln und Papiere des Versiorbenen gelegten Siecgeln die ihrigen hinzuzufügen, in welchem Falle diese doppelten Siegel nicht anders als im ge- meinschaftlichen Elnverftändnisse gelbset werden können. Dieselben werden der nach Abnahme der Siegel erfolgenden Jnventartsation des Nachlasses beiwohnen, und es soll ihnen durch die betreffende Behbrde cine Abschrift sowohl des Fnventars als der etwa hinter- lassenen leßtwilligen Disposition des Verftorbenen ertheilt werden. Wenn dic Konsuln, Vice-Konsuln und Handels-Agenten von Sei- ren der gehdrig legitimirten Erben mit Vollmacht in gesehlicher Form versehen sind, so soll ihnen der Nachlaß sofort ausgeliefert werden den Fall der Einsprache eines einheimischen oder fremden Gläubigers ausgenommen.

Die Konsuln, Vice-Konsuln und Handels- Agenten sollen als solche das Recht haben, bei Streitigkeiten zwischen den Capitainen und der Mannschaft von Schiffen derjenigen Ration, deren Jnte- essen se wahrnehmen, als Richter und Schiedsmänner zu dienen, ohne daß die Lokal-Behdrden dabei einschrêiten dürfen, sofern nicht das Betragen der Mannschaft oder des Capitains etwa die Ordnung oder Ruhe des Landes stdrt , oder wenn nicht die Konsuln, Vice- Konsuln oder Handels - Agenten zur Ausführang oder Aufrechthal=- tung ihrer Entscheidungen das Einschreiten jener Behörden nachsu- chen. Es versteht sich, daß diese Art von Entscheidungen oder schieds richterlichen Aussprüchen die füreitenden Parteien nicht des ihnen zu- sehenden Rects beraubt, nach ihrer Heimkehr den Rekurs an die Gerichts-Behdrden ihres Landes zu ‘ergreifen. Y

Die gedachten Konsuln, Vice- Konsuln oder Handels - Agenten sollen ermächtigt seyn, zum Zwecke der Ausmittelung, Ergreifung, Festnahme und Verhastung der Deserteure von Rbr und Han- delsschifen ihres Landes den Beistand der Orts- Behörden anzuru- fen; sie werden zu dem Ende an die kompetenten Gerichts - Behdr- den, Richter und Beamten sih wenden und die erwähnten Deser- teure \chrifelich reflamiren, wobei sie durch Mittheilung der Schiffs- Register oder Musterrollen, oder durch andere amtliche Dokumente dei Beiveis zu führen haben, daß diese Fndividuen zu der betreffen- deir Schifss-Mannschaft gehdrt haben; nach welcher Beweisführung die Aasltcferung nicht verweigert werden soll. Solche Deserteurs follen. nah ihrex Ergreifung zur Disposition der Konsuln, Vice- Konsuln oder Handels - Agenten gestellt , können auch auf Ansuchen u-d Kosten des reflamirenden Theils in den dentlichen Gefängnis- sen feïtgeyalten werden, um sodann den Schiffen, denen sie angehdr- ten, oder anderen Schiffen derselben Nation zugesendet zu werden.

292

Wärde aber diese Uebersendung nicht binnen dreier Monate vom Tage ihrer Verhaftung ares erfolgen, so sollen sie in Frei- e

heit geseßt und wegen der

den dürfen.

ben Ursache nicht wieder verhaftet wer-

Sollte der Deserteur irgend ein Verbrechen oder Vergehen be- gangen haben, so kann seine Auslieferung ausgeseßt werden, bis der betreffende Gerichtshof sein Urtheil ausgesprochen haben und dieses

(

vollfireckt seyn wird. L

Art. 14. Sollte einer der kontrahirenden Theile in der Folge anderen Nationen irgend eine besondere Begünstigung in Beziehung auf Handel oder Schifffahrt zugestehen, so soll diese Begünstigung

se

por auch dem anderen Theile mit zu Gute kommen, welcher der- ben ohne Gegenleistung, wenn das Zugeständniß ohne eine solche

erfolgt ift, oder aber unter Gewährung derselben Vergeltung, an welche das Zugeständniß geknüpft ist, genießen soll.

Art. 15.

Gegenwärtiger Vertrag soll zwblf Jahre hindurch,

angerechnet vom Tage der Ratifications-Auswechselung, gültig seyn, und wenn zwölf Monate vor dem Ablaufe dieses Zeitraumes keiner von beiden fontrahirenden Theilen dem anderen mittelst einer offi- ziellen Erklärung seine Absicht, die Wirkung des Vertrags aufhdren zu lassen, kund thun sollte, so soll leßterer noch ein Jahr Über die- sen Zeitraum hinaus, und so fortdauernd bis zum Ablaufe von 12 Monaten nach einer solchen Ertlärung, zu welcher Zeit auch diese A 4 mag, verbindlich bleiben. : rt. 16. Gegenwärtiger Vertrag soll ratifizirt, und die Rati- ficationen desselben sollen innerhalb zwölf Monaten , oder wo mdg- lih noch früher, zu London ausgewechselt werden. Zur Urkunde dessen haben ihn die obengenannten Bevollmäch- tigten unterzeichnet und mit ihren Wappen besiegelt zu London den achtzehnten Februar Eintausend Achthundert und Ein und

Dreißig.

Heinrich Frhr. von Bülow. Manuel Ed. von Goroftiza. L. S (L. S

Vorstehender Vertrag wird mit der Bemerkung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in Gemäßheit einer zwischen beiden Theilen unter dem 16. Mai 1832 bei Verlängerung der Ratifications-Frist desselben getroffenen Uebereinkunft :

1) die Anwendung der Verabredungen des dritten Absatzes des

zweiten Artikels, ingleichen des dritten Absazes des dreizehn- ten Artikels auf so lange ausgeseßt seyn soll, als in den Ge- seßen des einen oder des anderen Landes D, wel-

che diesen Verabredungen zuwiderlaufen , bestehen so

ten, von

denen auch nicht zu Gunsten einer andern Nation cine Aus- nahme gemacht worden wäre; i : 2) hinsichtlich der im ersten Absaze des sichenten Artikels fesige- sezten Verkehrs-Befugnisse der beiderseitigen Unterthanen ei- item jeden der kontcahirenden Theile vorbehalten bleibt, diese Befugnisse, so weit sie sich auf die Versendung und Ausfúh- rung von Metallen beziehen, nach Belieben zu beschränken oder auch aufzuheben, in welchem Falle jedoch auch nicht zu Gun- sten einer anderen Nation eine Ausnahme hievon gemacht wer-

den darf.

Die Auswechselung der Ratifications- Urkunden hat zu London

am 6. Dezember 1834 stattgefunden. Berlin, den 27. Februar 1835. i Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

Anc

illon.

Am 28ffen v. M. bald nah 6 Uhr Morgens brach in Saabes bei Pyris im Regierunzs - Bezirk Stettin Feuer aus,

welches in wenigen Stunden das ganze Dorf bis auf die Kirche, das Schulhaus und einige Gehöfte in Asche legte.

Bei der

Schnelligkeit, womit das Feuer , von der Richtung und Heftig- keit des Windes begünstigt, um sih griff, konnte fast Niemand

mehr, als das nackte Leben retten.

Mehr als 200 Menschen

a bei diesem großen Unglücke mit ihrem Obdach zugleich ihr àmmtlihes Haus- und Acker -Geräth, ihre Getraide» Bestände, und zuta Theil werthvolle Effekten eingebüßt und blicken von den Trümmern ihres früheren Wohlstandes hinab der traurigsten Zukunft entgegen, vor der die Mildthätigkeit ihrer Landsleute jie allein bewahren kann. Die Expedition der Stettiner Zeitung hat sich zur Annahme von Beiträgen für die Abgebrannten be-

reit erklárt.

Meteorologische Beobachtung.

1835. 11, März.

Morgens | Nachmitt. 6 Uhr.

2 Uhr.

10 Uhr.

Abends } Nach einmaliger Beobachtung.

Luftdruck.… [337,5 o '’Par.338, 3 o'’Par.|337, 9 2 ‘Par [Quellwärme 7,0° R.

Uftrodrme 0,0 ®R.!4- 6,5 °®R. 3,6 R. : Saaudunte 1,8 g Ri 1,3 R. R 1,9 a Flußwärme 2,0 ® R. Dunfsisättg.| 86 pCt. 52 pCt. 62 Ct. Bodenwärme 2, 8 ® R. N) : : E, E N Ausdünst. 0,0 2 9 Rh. Wolkenzug | _— WSW. | Niederschlag 0, 0 1 3 Rh. Berliner Börse.

St.- Schuld - Sch. Pr. Engi. Obl. 30. Prm.Sch. d. Seeh. Kurm.OblI. m. 1.C. Neum.]nt. Sch.do.

Berl. Stadt - Obl. Köuigsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Weestpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do.

Den 12. März 1834. Amt]. Fonds- nund Geld-Cours-Zettel.

(Preufs. Cour.)

1002 | 1002 981 | 98 652 | 6A

| 992 00S

1001 991 | ï

d S -

Sj

au e | a e e e e | de r ul S d

1027 |

Zf.\Brief.|Geld.i

Pomm.

A Kur- u. Neum. do.| 4 Schlesische do.| 4 Rkst.C.u.Z.-Sch.

|Zf. Brief |Geld. Ostpr. Pfandbr. | 4 uz

do.

d. K-uo. N. |—

Gold al marco | A 381 ¡Neue Duk.

fFriedrichsd'’or . .| Disconto

Wechsel-Cours.

Amstéerdam . . dito Hamburg dito London

E c

Wien in 20 Xr. Augsburg . . . - Breslau Leipzi

0049

Mz

Petersburg . .. Warschau

100 Thl.

150 F],

100 RbI. 600 Fl.

2 Nt. 3 Woch.

Kurz

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 7. März.

Niederl. wirkl. Schuld 552. 52 do. 1013, Ausg. Schuld 1%. 41.2 Amort. 95. 342 792. Russ. 985. Oexstecr.

Kanz-Bill. 257. 987. 32 2712,

Span. 53 48.

Engl. Russ. 1052. 128. Polin. 1395.

Preuss. Präm.-Scheine 114,.

do 4 Anl. A

Antwerpen, 6. März.

0 971 3 6 “ly.

Hamburg, 10. März.

Dän. 744.

Hope in Cert. 987. Port. 877. Wien, 7. März.

1021 1062 1062

78 215

181 13-17

S Preuss.Cour

Brief. | Geld.

142 141 153

6 252 811 1042

1031 1032 301

9

152 6 252 1042 1031 991

Span. 52 A487.

Ziusl. 161. Cortes 48, do. Coup. 255.

Preuss. Präm.-Scheine

v7 Met, 100-5. 45 94. Bank-Actien. 1300. Neue Aul. 585f.

- Über die Wiederzusammensezung des Kabinets weiter zu vesh gen. Leßteres Blatt meint, die ministerielle Krisis scheine ihn K

Königlihe Schauspiele.

Freitag, 13. März. - Jm Opernhause: Ali Baba, ed.

Die vierzig Räuber, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. My; von L. Cherubini.

Preise der Pläge: Ein Pla6 in den Logen des ersten 3,

ges 1 Rthlr. 2c. M

Im Schauspielhause: 1) La première représentation q,

Une fille à établir , vaudeville nouveau en 2 actes, par E

Bayard. 2) Le dey d’Alger à Paris, vaudeville en 1 acte,

Königstädtisches Theater. Freitag, 13. März. Zum erstenmale : Die Altistin, Lusiszj in 2 Akten, nach dem Französischen, von Kurländer: Hieraus

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1 M

Das Königreich der Weiber, oder: Die verkehrte Welt, Yy}

lesfe mit Gesang in 2 Akten, von Friedr. Genée. n R

Neueste Nachrichten.

Paris, 6. März. Der Englische Botschafter hat diy Morgen mehreremal zum Minister der auswärtigen Angelezty heiten geshickt und sich erkundigen lassen, ob telegraphische peschen von Straßburg über die Krankheit des Kaisers dran von Oesterreich eingetroffen wären.

Nur zwei Blätter, der National und der Coutit français, nehmen sih diesen Morgen die Mühe, die Gerity

Ende heute weniger nahe, als gestern. Es scy außer Zwei daß Marschall Soult, der den König bei der ersten Zusamma kunft nicht zur Annahme der von ihm vorgeschlagen Kandidaten bewegen gekonnt, am folgenden Tage an ky wig Philipp geschrieben habe, er könne sih mit der h ganisation eines Ministeriums niht mehr befassen. A Journal des Débats selbst gestehe dies ein. Jn F dieses Briefes habe man die Bildung eines Kabinets aus dg größten Theil der Mitglieder des gegenwärtigen Ministeriuy versucht. Jn diescr Combination stunde Herr von Broglie als Cy seils- Präsident und Minister des Jnnern aufgeführt, Herr Thin als Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Dumon ( Großslegelbewahrer, Gencral Schneider als Kriegs - Minis, Die übrigen Minister wärden bleiben. Dieser Plan stehe au wieder auf schwachen Füßen; denn Herr von Broglie solle sd nen Eintritt verweigert haben. Man spr-che auch wieder p Herrn Dupin, und mehrere Deputirte des Centrums drängen lebhaft in. den König, den Präsidenten der Kammer mit dy Bildung eines Ministeriums zu beauftragen. Das Jou nal des Débats klagt heute, daß man nun schon vier Tage kein Kabinet mehr habe und kein Regierungs - Systn Die Kammer, meint es, därfe nicht länger müßiger Zuschauer sq Alles beschäftigte sich heute an der Börse mit den Jnterpel tionen, die morgen in der Deputirten - Kammer stattfinden \| len. Es hat sich das Gerücht verbreitet, man werde diese J terpellationen nicht abwarten, und der Moniteur werde mot fruh son die Liste des neuen Ministeriums verdffentlichen, q deren Spise der Dèame des Herrn Dupin stehen würde. D ses Gerúcht hat ein Sinken in allen Essekten veranlaßt, weil d Name des Hrn. Dupin unter den Spekulanten nicht in Gunst ist. N Spanischen Fonds folgten der rükgängigen Bewegung der übrige Effekten. Später verbreitete sich das Gerücht, Hr. Thters habe sei Portefeuille in die Hände des Königs niedergelegt. Herr Human war gestern den ganzen Tag mit den Herren Thiers und Rigy in Konferenz. Es heißt, daß er sich geweigert habe, die Stel cines Conseils: Prásidenten anzunehmen, und daß er sich sog ganz zurücfziehen wolle, wenn Herr von Broglie in das ne Kabinet eintrete.

Die Electíon de Bordeaux vom 3ten d. berichtet al Madrid vom 21. Februar: „Der Ex- Direktor der Jugenieu Ambrosio de la Guadra, ist zum Procer des Königreichs erhob worden. General Bacon, welcher in Spanien während des ü abhängigkeits- Krieges diente, und der die Kavallerie des Di

edro in Portugal befehligte, 1 in Madrid angekommen und hat | panischen Regierung jeine Dienste angeboten.“

In Bayonne zweifelt man noch an dem Gerüchte f Einnahme von Los Arcos durch Zumalacarreguy, tros des F letins, welches die Jnsurgenten verbreitet haben. Wäre es al gegründet, meinte man Übrigens, so würde dieser Vorfall ds nichts zu bedeuten haben. Los Arcos is ein kleiner Flecken, 1 einige Meilen von Estella, dem gewöhnlichen Zufluchtsorte Þ

| Insurgenten, entfernt.

Ein Schreiben aus Madrid vom 21. Febr. versichert, | Infant Don Francisco de Paula beabsichtige, mit seiner Fw lie nah Paris zu gehen; die verwittwete Königin aber wider sich seiner Abreise; der Jnfant jedoch habe erklärt, er wurd wenn ihm auch keine Pässe bewilligt würden, sich dennoch fernen. Spätere Briefe aus Madrid vom 26. Febr. zet die Annahme der Anträge der Finanz- Kommmission von S der Prokuradoren - Kammer als gewiß an. |

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 109. 25, i cour. 109. 50. 3proc. pr. compt. 79. 60. fin conr, 79,8 5proc. Neap. pr. compt. 896. 50.. fin cour. 96. 75. p Span. 462. Zproc. 28%, Cortes 47. Ausg. Span. S 152, Neue Span. Anl. —. L21proc. Holl. 57. —.

Franffurt a. M., 9. März. Oesterr. 5proc. Mell 1012 1012, 4proc. 944. 947. 21proc. 562. Br. 1proc. B G. Bank - Actien 1574. 1573. Part.-Obl. 1392 1391 Loose 100 Gulden —. Preuß. Präm. - Sch. 641 637 do. 40 Anl. 97%. G, Holl. 5proc. Obl. von 1832 997. 99. P09 Loose —. dÿ5proc. Span. Rente 462. 463. Z3proc. do. p 274. 267. d

Berlin, 12. März, Nachmittags 4 Uhc. Laut Nachri ten aus Paris, die úber Straßburg, wohin sie mittelst ? Telegraphen gemeldet worden, hierher gelangt sind, ist das Fr

‘zösische Ministerium, in folgender Weise zusammengese(t wordé

Marschall So ult, Präsident des Minister -Rachs und Krit! Minister. Graf Molé, Minister. der auswärtigen Angelegenheiten. Baron von Barante, Minister des Jnnern. derr Karl Dupin, Minister des Handels. err Calmon, Minister der Finanzen. err Pelet (vom Lozère- Dept.) Minister des öffentli Unterrichts. | Hiernach haben von den bisherigen Ministern bloß der Gr siegelbewahrer, Herr Persil, und der See- Minister, Admi Duperré, ihre Portefeuilles behalten.

Redacteur Cottel. Gedruckt bei A. W, Hay",

W 73.

‘und Minden in genauem

Aber traten auch noch die

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

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Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem in Großherzogl. Ba- denschen Diensten stehenden Geheimen Legationsrath von Mo l- senbec und dem Ober- Postrath von Stdcklern den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Postmeister zu Star- ard in Pommern, Obersten von Beyer, den Rothen Adler- Drden dritter Klasse, dem Capitain von Ledebur außer Dienst ú Ahrenshorst im Osnabrúckschen den St. Johanniter - Orden, d den bei der Ober - Rechnungs : Kammer angestellten Geh. ‘Qqnzlei-Secretair Uttmann den Rothen Adler-Orden vierter

Klasse zu verleihen geruhet. :

Der Justiz-Kommissarius und Notarius Büsching zu Sandau ist in gleicher Eigenschaft nach Rathenow verseßt und zur Justiz- Kommissarien: Praxis bei den Unter- Gerichten des sstt- und West - Havelländischen Kreises, mit Ausschluß der

raxis bei den ín Brandenburg ihren Si6 habenden Gerichten, yerstattet worden. Las 1 |

Der Justiz- Kommissarius August Theodor Uschner I, in Lübben i zugleich zum Notar in dem Departement des Kd- nigl. Oder- Landesgerichts zu Frankfurt a. d. O. bestellt worden.

Bekanntmachung.

An die Stelle der jeßigen wöchentlih zweimaligen Fahrpost vishen Minden und Oenabrück tritt vom 1. April d. J. ab ine wdcheatlich dreimalige dreispänntge Schnellpost, zu welcher cin bequemer, auf Drukfedern ruhender, zu ses Personen ein- gerichteter Wagen in Anwendung kömmt. N j

Diese Schnellpost steht mit der Schnellpost zwischen Berlin Zusammenhange und erhält zu dem Eade folgenden Gang: ; :

Aus Osnabrück wird sie abgefertigt Sonntag, Mittwoch und Freitag 9 Uhr Abends, und trisst zu Minden ein Montag, Donnerscag und Sonnabend 54 Udhr früh, um sich an die um 7 Uhr Morgens abgehende Schnellpost nach Berlin anzuschließen.

Aus Minden geht sie ab Montag, Donnerstag und Sonn- abend 6 Uhr Abends, nah Ankunft der Schnellpost von Ber- lin, und kfômmt in Oënabrúck an Dienstag, Freitag und Sonn- tag N Uhr früh. E

Das Personengeld, welches beim Einschreiben gleich bis zu dem auf dem Course belegenen Endpunkte der Reise berichtigt werden kann, beträgt einschließlich des Freigewichts von 30 Pfd.

Effekten f AUr dev A s A s e E

die Strecke von Minden bis Wittlage 9 Sgr.) 9s iy » zl » Wittlage - » Osnabrück 7 gGr, ¡pr Meile,

auf der E A S Cs A es die Strecke von Osnabr is ede 7 gGr.} _ Jp N N » » Lübbece » Minden 9 Sgr, 0r-Meile.

Außer dem gedachten Freigewichte von 30 Pfd. kann jeder Reisende noch 50 Pfd. Ueberfcacht, gegen Entrichtung des tarif- máßigen Porto, mit sich führen; jedoch mússen die Effekten in Felleisen oder lederne Koffer verpackt seyn. :

So weit der Raum des Wagens es gestattet, wird diese Stnellpost auch zur Beförderung von Fahrpost- Gegenständen, gegen die gewöhnliche Fahrpost- Taxe, benußt. i

Diese Einrichtung wird hierdurh zur öffentlichen Kenntniß

ebracht. | 5 Frankfurt a. M., den 6. März 1835. Der General: Postmeister, von Nagler.

Bekanntmachung.

Die Kandidaten der Baukunst, welche an der ersten dies- jährigen architektonischen Vorprüfung Theil nehmen wollen, wer- den aufgefordert, sich bis zum 25. März e. schriftlich bei uns zu melden, worauf ihnen das Weitere eröffnet werden wird.

Berlin, den 6. März 1835. \

Königliche Ober -Bau- Deputation.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Gumbinnen is der bisherige Pfarrer in Allenstein, Schellong, zum zweiten Prediger in Kallinowen berufen

worden ; i zu Minden is die durch die Versc6ung des Pastors

Münter nah Holzhausen am Limberge erledigte zweite Pfarrer- Stelle dem bhetiatn Pfarrer zu Búren, Heinrich Ludwig Vilhelm Heidsieck, verliehen worden.

Zeitungs-Nachrichten. A Ln O

Frankrei.

Paris, 7. März. Gestern Abend ertheilte der König dem Grafen von Rigny, Herrn Thiers, dem Marschall Soult und

| dem Grafen von Ste. Aulaire Audienzen.

Zu der heutigen Sißung der Deputirten-Kammer hatten ch auf den öffentlichen Tribunen die Zuhörer in unge-

| wöhnlicher Menge eingefunden, da man die vorgestern von dem

Grafen von Sade angekündigten Jnterpellationen an die Mi- nister erwartete. Auch die Bänke der Deputirten waren stark beseht und in der ganzen Versammlung herrschte eine unge- wöhnliche Aufregung, so daß die Petitions-Berichte, mit denen die Si6ung gegen 2 Uhr begann, fast ganz unbeachtet blieben,

Anfangs befand si Herr Persil allein auf der Ministerbank,

Und unterhielt sich eine Zeit lang mit Herrn von Sade; bald Herren Thiers, Duperré und von

2 i P 4 p Z E de R? b ET: Bee pat P E Les ERO C E P L

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Rigny in dén Saal und nahmen ihre gewöhnlichen Pläz- ze ein. Mittlerweile dauerte das Geräusch ‘der Privat- Conversationen fort. Vergeblich war Herr Montépin be- müht, die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die von ihm vorgetragenen allerdings nur unerheblichen Bittschriften zu lenken. Der Präsident sagte daher: „Es scheint, daß die

Kammer eben nicht in der Stimmung is, Petitions- Berichten | Gehör zu schenken. Das Wort ist an Herrn von Sade für die |

von ‘ihm angekündigten Jnterpellationen.“’ Leßterer bestieg dar- auf die Rednerbühne und bemerkte, es sey allerdings seine Ab- sicht gewesen, die Minister wegen der gegenwärtigen Kabinets- Krisis zur Rede zu stellen, indem er geglaubt habe, daß noch nichts geschehen sey, um dieser Krisis ein Ende zu machen; in- dessen habe er so eben (wahrscheinlich durch Herrn Persil) er- fahren, daß die Krone mit der möglih| raschen Bildung eines neuen Kabinets beschästigt sey, und nach dieser Zusicherung halte er es für angemessen, seine Jnterpellationen vor- läufig bis zum nächsten Mittwoch auszuseßen. Herr Guizot, der eben jezt in den Saal trat, ergris sofort das ort und erwiederte: „Es steht mir nicht zu, die Absichten der Krone außfzudecken ; Alles, was ich sagen kann, is, daß dieseibe sich eifrigst mit der Frage beschäftigt, die man hier erörtern will, und daß die Lösung dieser Frage niht mehr lange auf sich war- ten lassen wird.‘ Herr von Sade erkiärte sich durch diese kurze Antwort, der auch die Centra ihren Beifall zollten, zufrieden gestellt; die Zuhörer auf den öffentlichen Tribunen dagegen, die sich in ihren Erwartungen so bitter getäuscht sahen, machten laut ihrem Unmuthe Luft, was zuleßt ein anhaltendes Gelächter in der ganzen Versammlung erregte. Selbst der Präsident theilte diese Stimmung, die sich verdoppelte, als er ankündigte, daß nunmehr die Petitions- Berichte fortgeseßt werden würden. Eine große Menge von Deputirten verließen sofort ihre Pläkbe, um in verschiedenen mehr oder minder belebten Grup- pen, Gespräche úber die muthmaßlichen Nachfolger der jeßigen Minister anzuknüpfen. „Jch würde den Vorschlag machen“‘/, rief der Práfident, „daß die Herren Deputirten sich in zwei Lager theilten: diejenigen, die sich unterhalten wollen, mögen solches in dem Konferenzsaale thun, und di-jenigen, die einen Petitions-: Bericht hôren wollen, mögen ihre Pläse wie- der einnehmen. / Dies geschah unter allgemeinem Gelächter, worauf endlich die Bittschriften - Berichte fortgesezt werden konn- ten: sie füllten den Rest der Sitzung, die gegen 3 Uhr schon wieder aufgehoben wurde. (Die neue Zusammenstellung des Mis nisteriums war, wenigstens ihren wesentlichen Bestandtheilen nach, gegen den Schluß dieser Sißung-\{on bekannt.)

Der bekannte ministerielle Deputirte, Herr Viennet, hat an den Redacteur des Constitutionnel folgendes Schreiben ge- richtet: „Sie sagen in ihrem gestrigen Blatte, daß ein Deputir- ter sich dem Antrage des Herrn von Sade widerseßt habe; da ih nun der einzige war, der nah ihm noch das Wort nahm, so ist es flar, daß der Vorwurf mich treffen soll. Sie haben sich indeß geirrt. Jch werde gewiß der Oeffentlichkeit auf keine Weise etwas in den Weg legen. Mich ermúdet, wie die Kam- mer und das Land, die Krisis, die wir erleiden. Um so s{lim- mer für den, der Schuld daran is; aber es ist nothwendig, daß die dffentliche Meinung aufgeklärt werde, und daß ste wisse, an wen sie sich zu halten habe. Jch habe gesagt: „Die Umstände sind zu wichtig und zu dringend, als daß die Jnterpellationen des Herrn von Sade verschoben werden könnten; ih trage dar- auf an, daß sie sofort gemacht werden.‘ Jch gehöre zu denen, die wirklich ein offenes Spiel spielen, und solches nicht bloß betheuern. Es liegt mir daran, daß man mich so fennen lerne, wie ich in der That bin, und nicht so, wie man mich gern schildern möchte, und deshalb erwarte ih von Jhrer Unpartei- lichkeit die Verdffentlihung dieser Zeilen. Empfangen Sie

(gez.) Viennet.“

Die heutigen Zeitungen enthalten noch keine bestimmte An- deutungen Über die (gestern in der Nachschrift mitgetheilte) Zu- sammenstellung des neuen Ministeriüms; doch sagt das Jour- nal des Débats, ganz im Widerspruch mit seiner gestrigen Beÿauptung, daß der Marschall Soult definitiv mit der Bildung des Kabinets beauftragt sey. ö

Als in einer der leßteren Unterredungen, die der Präsident der Deputirten-Kammer mit Ludwig Philipp über die ministe- rielle Krisis hatte, der Kdnig mit einiger Heftigkeit sein Recht, die Minister zu wählen, geltend machrte,- soll ihm Herr Dupin geantwortet haben: „Die Charte gieët Ew. Majestät allerdings das Recht, Minister zu wählen ; aber ste giebt Jhnen nicht das Recht, keine zu wählen.“

Die Regierung ' hat gestern Abend durch den Telegraphen die Nachricht von dem Tode des Kaisers Franz erhalten. Gleich nach Eingang dieser Nachricht hat der Minister der auswärtigen Angelegenheiten alle, den Mitgliedern des diplomatischen Corps ertheilte Urlaubs - Bewilligungen zurückgenommen. Demzufolge reist der Graf von Ste. Aulaire morgen nah Wien ab, und der Graf Sebastiani kehrt am künftigen Montag auf seinen Posten nach London zurúck. Der Graf von Appony ließ ge- stern Abend, sobald er von dem Minister der auswärtigen An- gelegenheiten die Nachricht von dem Tode seines Souverains erhielt, die Búreaus der Gesandtschaft schließen. Auf die Fonds hat diese Nachricht, da unsere Spekulanten der Meinung sind, daß sich in der inneren und äußeren Politik Oesterreichs nichts ändern werde, keinen besonderen Einfluß gehabt; die Course sind vielmehr, gegen die gestrigen, etwas. gestiegen.

Herr Rouen, der verantwortliche Herausgeber des „Na- tional von 1834’, erschien gestern abermals vor dem Assisenhofe.

- Er war der Beleidigung der Person des Königs wegen eines

auf den Entschädigungs - Vertrag mit den Vereinigten Staaten bezüglichen Artikels angeklagt. Herr Rouen trug darauf an, daß der Prozeß so lange verschoben werde, bis er einige zu seiner Vertheidigung nothwendige Papiere aus Amerika erhalten habe. Der General-Advokat widerseßte sih diesem Antrage, indem durch eine solche Stundung stillschweigend eingeräumt werden würde, daß der Angeklagte das Recht habe, die Wahrheit seiner Belei-

digungen zu erweisen. Der Gerichtshof trat dieser Ansicht bei, und verweigerte jeden Aufschub, und da niht Rede stehen wollte, sondern sih entfernte, so verurtheilte ihn der Gerichtshof, ohne Zuziehung der Geschworenen, in con- tumaciam zu einjähriger Gefängnißstrafe und einer Geldbuße

Berlin, Sonnabend deg 1l4tn März

ae aa r L A S E s

| von 10,000 Fr.

Vor dem Tribunale erster Jnstanz wurde gestern der Schei- dungs-: Prozeß der berühmten Sängerin, Madame Malibran- Garcia, verhandelt. Dieselbe ließ nämlih durch ihren Advota- ten darauf antragen, daß ihr, im Jahre 1826 in New -York vor dem Französischen Konsul mit Herrn Malibran abgeschlossener Ehes Kontrakt annullirt würde, weil nah Amerikanischen wie nach Spanischen Geseßen eine Ehe und einer Spanierin niht vor dem abgeschlossen werden könne. gab, daß der Vater der Madame Herr Malibran zwar ein Franzose von Geburt, aber in Amerika naturalisirt war, so erklärte der Gerichtshof die Ehe für ungÚül- tig. Die Musikliebhaber mögen es sh daher gesagt seyn lassen, daß Madame Malibran, die, wie sich aus dem Prozesse ergiebt,

1835.

at [D Ag E E E

27 Jahr alt if, jeßt wieder Mademoiselle Garcia heißt.

In Marseille greift die Cholera auf beunruhigende Weise um sih. Am 1..März farben 36, am 2en {hon 90 Personen.

Ein großer Theil der Einwohnerschaft hat die Stadt verlassen.

Der Phare de Bayonne enthält folgende Details über das Gefecht bei Los Arcos: „Am 24. Februar griff Zumalacar- reguy die Garnison von Los Arcos an, welche aus 240 Mann bestand, die zwei befestigte Häuser beseßt hielten. dauerte von 5 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends. reguy hatte ihnen zwei Parlementairs gesandt, um sie aufzufor- dern, sih zu ergeben, was aber die Garnison verweigerte. gen 7 Uhr Abends hatte Zumalacarreguy große Haufen dürren Holzes, Stroh und Schwefel zusammenbringen lassen, womit die befestigten Häuser in Brand gesteckt wurden. Ein Theil der Garnison kam in den Flammen um, und der Übrige wurde er- stochen oder erschossen. Nur einem Offizier und 4 Soldaten ge- lang es, sich durch die Flucht zu retten; diese trafen noch den- selben Abend in Estella ein, wo sie úber das, was vorgefallen,

„Am 26ster

Bericht erstatteten.‘

Aus Bayonne schreibt man vom 3. März: Februar hielt Zumalacarreguy mit 6 Bataillonen Piedra milliera Don Carlos befand si bei dieser Division. Es scheint, daß die Kolonnen Oraa's und Lorenzo’s sich am 25sten nah Salvatierra begeben haben, um den Transport zu eskortiren, der von Vittoria nah Pampelona abgehen soll, und an dessen Spike sich der General Caratala be- findet. Am 27sten versicherte man in Pampelona, daß der General Mina sich nah Estella begeben, und sh an die Spike der früher von Linaces befehligten Kolonne stellen würde, Es heißt, daß Zumalacarreguy in Los Arcos 160 Verwundete von den Truppen der Königin gefunden, und für deren Verpflegung

und die umliegenden

Dörfer besett.

auf's beste gesorgt habe.“ i

In der Quotidienne liest man: „Carnicer, dieser Chef der großen Guerilla von Aragonien, den man seit Anfang des Krieges so oft todt gesagt hat, ist seit einigen Wochen wieder zivischen Tabar und Zabalza mit weit größeren Streitkräften als j Die von Mina angeordnete Befestigung Lumbier's scheint mit dem Wiedererscheinen Carnicer's zusam-

früher erschienen.

menzuhängen.““

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. zung vom 4. März. (Nachtrag.) *) Herr Ward machte das Haus auf die Nothwendigkeit aufmerksam, den Abstimmungen die gehörige Publizität zu geben. „Der jezige Gebrauch, die Namen der Mitglieder dieses Hauses zu publiziren ““, sagte er, „indem die Listen von einigen einzelnen Mitgliedern desselben ge- liefert werden, ist, meiner Meinung nach, von allen den Uebeln begleitet, welche möglicherweise aus einer authentishen Veröffent- lichung entstehen könnten, ohne die Vortheile zu gewähren , die gewiß aus dem Plan hervorgehen werden, den ih vorzuschlagen gedenke. Jeßt werden die Listen, sobald eine Abstimmung statt. gefunden hat, ohne Bestätigung des Sprechers, an die Zeitun- gen geschickt, und die einzige Möglichkeit, wie die Mitglieder die bei diesem Gebrauch unvermeidlichen Jerthümer berichtigen kön: nen, ist, daß sle die Redacteure um die Gefälligkeit bitten, un- richtige Angaben zu widerrufen. sicht nah, vermittelst Zetteln abgestimmt werden, und später, wenn mein Plan angenommen wird, dürfte sch die Sache mit noch größerer Authentizität bewerkstelligen lassen. wohl die vielen Unannehmlichkeiten nicht erst hervorzuheben, welche die jetzige Abstimmungsart zur Folge hat; doch ich kann nicht umhin, zu erwähnen, daß während der lesten Wahlen häufig unrichtige Stimmlisten aus der vorigen Session auf den Wahl- Gerüsten vorgezeigt wurden und daß es oft fast unmögli war, den Eindruck wieder zu zerstdren, der durch solche unrichtice Angaben von dem Votum dieses und jenes Repräsentanten auf die Wählerschaften einmal hervorgebracht tvar. trage daher auf die Ernennung eines Ausschusses an, um darüber zu berathschlagen, wie dem Publikum am besten ‘ritige uns authentische Listen von den Abstimmungen ün UnterHause gelie:

Hr. Ruthven unterstübte diese Motion und meinte, wenn die Mitglieder nicht unter der Kontrolle ihrer Konstituenten ständen, so wäre es besser, sie kämen sobald als möglich aus dem Hause heraus. Diese Aeußerung erregte großes Geläci V N gegen Sit Ele nreie der Wahl des

uthven, so wie des Herrn onneil, eine lange den Dubliner Wählern eingereicht i / E SY ann der Meinung, daß es sehr angem den Sprecher einer unangenehmen Pflicht überheben würde,

fert werden können.“

*) Die im gestrigen Blatte der Staats - Zeitung mitgetheilten

Unterhaus.

arlaments- Verhandlungen waren nicht aus" der Sibung vom 4.,

ondern aus der vom 3.

Mâàrz.

err Rouen nunmehr

wischen einem Amerikaner onsul einer fremden Nation Da es sich nun aus den Akten er- dalibran ein Spanier und

Das Feuer Zumalacar-

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Einstweilen könnte, meiner An-

Ich brauche

(Hört!) Jch

chter, Herrn

s, Sir S. Whalley war essen sey, Zeit ersparen und

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