1835 / 74 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 15 Mar 1835 18:00:01 GMT) scan diff

Wissenschaftlihe Nachrichten.

Recherches sur les poissons fossiles par L’Agassiz. Neuchatel. Le texte en 4., les planches en folio.

Wenn ae die Staats - Zeitung gewdhnlich der Anzeige litera- rischer Werke eines ganz speztellen Faches keine Stelle anweisen kann, so wird doch mit dem oben genannten, von welchem eben die dritte Lieferung erschienen ifi, wohl eine Ausnahme zu machen seyn. Fn einem Theile der Schweiz ersheinend, wo unter dem milden nte unsers Kdnigs durch den treuen Sinn der Neuchateller so viel Schd- nes und Gutes im Stillen erblüht, cinem unserer geddotenen gee lehrten Mitbürger, dem Fren. Alexander von Humboldt, gewidmet, mdchte es Mera schon Anspruch haben, besonders da, Ageamter der N [Qudenhait des Verfassers, das Werk gewiß sehr bald seine Stelle in der gelehrten Welt einnehmen, und fich neben dem Besten E wird, n x in C Bee n irgend einem andern weige der Naturgeschichte geleifiet worden ift. : |

Schon durch Tine Bearbeitung der von Spix mitgebrachten Brasilisehen Fische, Über welche dieser gar keine Notizen hinter- lassen hatte, beurkundete Herr Agassiz seinen Beruf zu gründlichen und umfassendet Forschungen im Gebiete der Natur, so wie zu ci- nem akademischen Lehrftuhle in seinem Fache. Er übernahm seit- dem die Stelle eines Professors der Naturgeschichte am neu einge=- richteten Lyceum zu Neuchatel, für welches auch bald nachher zur Vermehrung der schon vorhandenen Sammlungen seine namentlich an Fischen fir reiche Sammlung angekauft wurde. Diese Stellung, welche ihm zugleich einen angemessenen Wirkungskreis und Muße zur Verfolgung der unternommenen Arbeiten gewährt, scheint sei- nem bescheidenen, durchaus rein wissenschaftlichen Sinne so zu ent- sprechen, daß er bereits zwei ehrenvolle Berufungen an hdhere Lehr- Anstalten ausgeschlagen hat.

Das oben genannte, ganz auf Kosten des Verfassers unternom- mette Werk befieht aus fünf Bänden, welche in 12 Lieferungen, von 10 15 Bogen Text in 4. und zwanzig Abbildungen in ho erscheinen. Sie geben über 500 Arten, welche nicht mehr existiren, und welche aus den úbri seblleetten Spuren mit der größten Ge- nauigkeit, so weit es ils ich war, kenntlich reftaurirt sind. Jede Lieferung (zu 24 Fr. oder 11 Gulden) enthält Text und Abbildun-

en aus allen fänf Bänden, um aus jeder der gut charakterisirten

btheilungen etwas zur Anschauung zu bringen; zugleich aber war es möglich, da sowohl Text als Zeichnungen der Hauptsache nach vorgearbeitet sind, die genaueste Ordnung in diesen Abtheilungen zu erhalten. Schon gleich das erste Heft zetgt daher den wichtigen Un- terschied der Schuppen bei den Fischen der dltern und jüngern For- mationen, indem die erstern ausschließlich rhomboidale Schuppen ha- ben. Um den Schlüssel der neuen Clasfification der Fische, wel- che zu Ende des erften Bandes ihre Stelle findet, nicht lange ent- behren zu lassen, hat der Verf. in einem Zusaß-Blatte zum zweiten Hefte cine Skizze dersciben geliefert, auch giebt dies Zusab-Blatt schon jevt neuere Entdeckungen, Bemerkungen und Berichtigungen , die späterhin gesammelt und zusammen wieder abgedruckt als Supple- ment zu jedem Bande gegeben werden sollen, eine Gewissenhaftig-

keit, wel-He hinlänglich zeigt, daß der Verfasser bei dieser, wie bei.

allen seinen Arbeiten, nux die Wissenschaft und ihre mdglicse Fdr- derung im Auge hat. Die Zeichner und Lithographen Dinkel und Weber, welche der Verfasser für sein Werk gewonnen hat und un- unterbdrochen fär dasselbe beschäftigt, haben seinen Erwartungen ganz entsorochen: die Schönheit und Genauigkeit der Zeichnungen, welche mehrere Mappen füllen, sind unübertreflih und stehen der Sorg- \amkcit der literarischen Arbeit würdig zur Seite. Der Unter- nehmung, welche begreiflich sehr bedeutende Kosten veranlaßt hat Und noch immer erfordert, ist Überall die Unterftüßung zu wünschen, die das Werk hei der geologischen Gesellschaft zu London, durch

296 Zuerkennung des Wollasionschen Preises für Befdrderung der Geo- logie, gefutizen hat. i r

Die zur Vervollständigung dieses Werkes von dem Verfasser unternommenen Reisen haben zwar die Erscheinung der einzelnen Lieferungen etwas verzdgert, doch kann dasselbe im Ganzen nur dabei gewinnen, indem auf diese Weise wohl keine irgend bedeu- tende Sammlung von ihm unbeachtet bleibt, und für die Abbildun- gen Überall die besten Exemplare benußt werden. Unter Anderem wurde dem Verfasser bei seiner Anwesenheit in England zugestan- den, daß man die von ihm bezeichneten Exemplare der verschiedenen Sammlungen in London vereinigen wolle, damit er sie dort von seinem Zeichner mit grbdßerer Bequemlichkeit und geringeren Kofien abbilden lassen könne. * g,

Berliner Börse. Den 13. März 1834.

Amt]. Fonds- nnd Geld-Cours-Zettel. (Preufss. Cour.) Zf.\Brief.|Geld.}_. |Zf Bru |Geld.

St. - Schuld - Sch.| 4 |100?-/ 1007 fOstpr. Pfandbr. j 4 | 1021 | Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 985 | 98 Pomm. do. 4 |1062 | 1067 Prm.Sch. d. Seeh.| | 6577| 64/Kur- u. Neum. do.| 4 |1063 | Kurm.O0bI.m.1.C.| 4 | | 995 [Schlesische do.| 4 | [106! Neum.Int.Sch.do.| 4 | | 995 IRkst.C.u.Z.-Sch. Berl. Stadt- Obl.| 4 | 1005 [1004 f d. K.-u. N. —_| | 773 Königsb. do. À | 99 Elbing. do. 45| 994 | {Goldal marco |—|216 |215 Danz. do. in Th.| —| | 385 ¡Neue Duk. {182 Westpr. Pfandbr.| 4 |1024 | fFriedrichsd'or . .| | 1315| 1375 Grossh. Pos. do.| 4 [1027 | Disconto... ., À Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. Mürz. Niederl. wirkl. Schuld 5513. 58 101,5. Kanz-Bill, 234. Antwerpen, 7. März. Span. 58 477. 38 27x. Zinusl. 165. Cories 481. do. Coup. —. ° Frankturt a. M., 10. März. OVesterr. 55 Metall. 1014 1015. 48 93 947. 2128 563. —.

18 —. 24} Bank - Actien 1583. 1581. Part. - Oblig. 13984 1394. Loose zu 100 G. —. —. Preuss. Präm.-Sch. 641. 641, do. 48 Anl. —--, 975. Holl. 55 Oblig. v. 1832 99. 997%. l’olu. Loosze 702. 705. 58 Span, Rente 474 473. 38 do. perp. 272. 271.

¿‘aris, 7. Mürz.

55 Rente pi. compt. 106. 75, tin cour. 106. 95. Ohne den Coupon, der am 22. März fällig ist. 38 pr compt. 79. 69. tin cour. 79. 80. & Neap. pr compt. 96, 25. fin cour. 96. 50. 58 Span. Reute 4775. 38 do. 85 Cortes 474. Ausg. Spaa. Schuld 15%. Neue Span. Anl. 82 Prämie. 213 Holl. 56. 70.

Teteorolozishe Beobachtung. 1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends ¿ Nach einmaliger 12. Márz. | 6 Uhr. 2 lhr. 10 Uhr. j Beobachtung. g

Luftdruck.… [338,0 7 "Par. 338, 4 3 Par. 338, 2 8 “’Par.:Quellwärme 7,0 ° R. Luftwärme |4- 3,2 ® R. + 7,1 R.+ 6,2 B Flufwärme 2,9 ° R,

Thaupunkt |+ 0,9 ° R. —=- 4,6 °R.+ 3,79 Dunsfisáättg.| 82 pCt. 77 4 e Bodenwärme 2, 8 ® R. Wetter... | regnig. trübe. albheiter. j Wind... i SW. SW. | SW. E 0,039 L Wolkenzug | SW. | Niederschlag 0, 0 2 7 "Rh

Königlihe Schauspiele. Sonnabend, 14. März. Jm Schauspielhause: Die Bra von Messina, Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. (Dlle B Stich: Beatrice, als Gastrolle. Herr Rott: Cajetan) Sonntag, 15. März. Jm Opernhause: Die Belageryu von Corinth, lyrisches Drama in 3 Abth., mit Ballets. Musi von Rossini. (Dlle. Sabine Heinefetter: Pamyra; Herr Vy, sing: Mahomet, als Gastrollen.) i Jm Schauspielhause: Des Goldschmteds Töchterlein , Ali deutsches Sitten -Gemälde in 2 Abth., von C. Blum. Hieraus, Sirudelköpfchen, Lustspiel in 1 Akt, von Th. Hell. (Dlle. B Stich: Bertha, als Gastrolle.) Und: Zum erstenmale: Di, Schivestern, Lustspiel in 1 Akt, nah dem Sranz., von L. Angel Montag, 16. März. Jm Schauspielhause: Die Befkenn nisse, Lustspiel in Z Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Der Po terabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. ' Königstädtisches Theater. Sonnabend, 14. März. Die Unbekannte, romantische Ope in 2 Akten. Musik von Bellini. Montag, 16. März. Lestocq, odet: Oper in 4 Akten. Musik von Auber. Mittwoch, 18. März. Zum erstenmale: Der Gldckner vot Notre-Dame, romantisches Drama in 6 Tableaux, nah dey Roman des Victor Hugo, frei bearbeitet von Ch. Birch-Pfeif,, Die zur Handlung gehörige Musik ist von Herrn Cläpius Je neuen Decorationen sind von Herrn Antonio Sacchetti getult (Mad. Birch - Pfeiffer : Gervaise, als Gastrolle.) j

Intrigue und Lieb

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 12. März 1835.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rtjl

12 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 1 Rthir. 14 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr;

große Gerste 1 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlu. 5 Sgr.; klein

T 1 E L L Mul L Dose 27 Sgr. 6 Pf, aud 2 gr. .; Erbfen eo r. 6 Pf. ; Linsen 3

Eingegangen sind 337 Wispel 10 Scheffel. Vf s Nthlk

ZU Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Ï Reisenden mitgenommen werden. p r tlO 1 RtA von kleinen Geld - und Päerei: Sendungen treten die auf allen

/ 2) dbrigen Schnell - Post - Coursen güitizen allgemeinen Bestimmun- 1 Nthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 404 Wispel 5 Scheffel, Y gen in Krd : Der Gang der in Rede stehenden Schnell- Post ist folgender :

22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 13 9 Pf./ au 1 Rtblr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rtblr. 5 Sgr, es

Mittwoch, den 11. März 1835.

Das Schock Stroh 7 Rtblr. 15 Sgr „auch 6 Rthlr. 10 Sz1,Y Aógang aus Berlin «Montag, Freitag

der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. Branntwein-Preise vom 6. bis 12. März 18235. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 yCt Richter gegen baare Zahiung und sofortige Ablieferung: Kün Branntwein 25 Rtblr. , auh 24 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. ; Kartoffe

Branntwein 24 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf. auch 23 Rthlr. 15 Sgr. | An

Kartoffel: Preise vom 5 bis 11. Mrz 1835. Der Scheffel 1 Rthlr. , au 17 Sar. 6 Pf.

Nedacteur Cottel. E D, E I n

Gedruckt bei A. W. Hayn.

E C R A T A R : f Dea U C;

A R CASTORIT M IUEA N I R E I S I EIET f

Allgemeiner

die sonst in der Ordnung begründeten Rechtsnach-] ein. Die Pacht-Bedingungen, so wie ein Verzeich- i: Due Bekanntmach ungen. elte, ore die am 5. Zuni d. F. zu publicirende niß der Bestandtheile des zu erpachtenden Amts, sind| Ein Volésfesi in Konstantinopel. Bekaxntmachung. Präflusiv-Erkenntniß purificirt und vollzogen werden |sowohl bei mir, als bei dem Geheimen Hofrath Herrn | s Sen Das eine Meile von Potsdam, an schif}baren Ge- jollen. Freiherrn von Brandenstein in Helmstedt und dem| Dic Christen in Ferusalem. Von Jules Ame. wässern belegene Domainen - Vorwerk Fahrland mit| Patom Greif&wald, den 21. Februar 1835. Aen Justiz-Commissions-Rath Laué in Magdebura iein C na. Brau- und Brennerci, Schäferei, 728 Morgen Aer: |Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern'einzuschen, auch können auf Verlangen Abschriften] Die militairischen Frauen.

land, 223 Morgen Wiesen, 198 Morgen Hütung, 19 Morgen Gärten, 22 Morgen auose 60 Mor- gent Rohrung 2c. , soli von Trinitatis dieses Fahres ab, im Wege der dffentlihen Licitation auf 18 Jahre verpachtet ‘werden. Die nähere Bekanntmachung wird ergehen, sobald die erforderlichen Vorbereitungen ge- troffen sind. Füx jeht erfolgt diese vorläufige Leg richt mit dem Bemerken , daß Pachtlustige- (welche, Masse ge sich Uber Umfang, Bedingungen, Verhältnisse 2c.| hend aus: der Pacht schon jeßt syeciell unterrichten wollen, sich dieserhalb an den Departements - Rath des Amts Fahrland, Regklecungs-Rath von Koenen, hierselbst, zu wendeir haden, Potsdam, den 4. Mrz 1835. E Regierung. ‘Abtheil. für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

(L, S.)

c

Gerichtlihe Vorladung. |

Der Gutsdesizer Us Georg Ulrich Christian

von Mecklen ógrg auf Pantliß bat dem K gl Hof- gericht angezeigt, daß er die von des Kbnig

Expectanz - Briefes vont 16. November 1804, dem de

General-Adjutanten, Obersten und Ritter Herrmann |feüh 10 Uhr, vor dem Landgerichts-Rathe Culemann

Wi

ich Christoph von Gngelbrechten verliehenen, [in unseren Fnstructions - Zimmer dffentlich an den S bes Ln Absterben auf die minorennen| Meistbietenden verkauft werden, wozu wir Kauflustige

Sbhne des gleichfalls versiorbenen Obrif-Lieutenants] hiermit einladen.

Guftao Udolph Ludwig v Engelbhrechten Übergegan-

enen Lehn-Anwartschaftö-=Rechte auf die Lehngüter| Kauf-Bedingungen, können in der Registratur einge-

antli, Ahrenshagen und den erweislichen Pant- [sehen werden.

liber Antheil in Neuenrof/ lant eines mit dem Ad-

edachten v. Engelbrechtschen Minorennen, wit Con- sens des Königl. Hofgerichts zu Stockholm, als obervor- mundschaftliche Bebdrde resv. unterm 19. December v. F. und 15, Januar d F. abgeschlossenen Kaufcon- tracts eigenthümlich an sich gebracht, und zu seiner Sicherheit wegeit der ihm verheißenen Schuidenfrei- beit , solcher ihm verkauften Lehn-Expectanz-Rechte, \olcherhalb Proclamata zu extrahiren, bedungen habe, weshal6 er denn gebeten Ven E die behufigen clame ¿-niwärtig zu erlassen. Pee Wlsabdauta vieles Antrages, laden, fraft tra- | geladen. genden Amtes, Wir hlemr; glle and jede, e an ie dem Extrahenten verkäuflicz gogetretenen e dachten Lehn-Anwartschafts-Rechte auf oe lit Neu- Vorpommern belegenen Güter Pantliy, Ahreitshagen und den erweislichen Pantlißer Antheil in Neuen- rost, aus Handlungen der Vormundschaft der edach-, ten v. Engeldrechtschen Sdhne, oder deren Vaters,

linsfa ;

4 i bers - v Adolph 'den Kunstistraße belegen , soll auf Zwölf Jahre, vom O Ei Sr E T Monts: Gust 112, Juni 1835 bis dahin 1847 an den Méistbietenden

oe, baben | verpachtet werden. ; vermeinen - daß sle solche entweder am 27 Mâi- Jm Aufrrage der Landgräflichen Hessischen Com- |(Fragment aus einem noch ungedruckten Russischen

Ludwig v. Engelhrechten, Ansyrüche, es sci aus wel-

vermeinen, daß se solche entweder am 27. März,

il, od 1 15. Mai d. F. rgens missarien babe ich zu dem Ende einen Termin auf A1: Mail, eee am 19, M („Morg j árz c., Vormittags um 10 Uhr,

in dem (Gasthofe zum deutschen Hause allhier ange- ciis praeclusionis et perpetui silentii, welche, sowie]|scht, und lade Pachtlusiige zu demselben hierdurch

10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht gehdcig anmel-| den 28. M

den und rechisvesiändig beglaubigen, sub pracjudi-

Subhastations-Patent. | Die im Großherzogthume Ga Buker Kreises | ersucht, sich deshalb unmittelbar an

ur Graf Victor v. Szokdrskischen Concurs- drige adelige Herrschaft Tomysl, beste-

1) der Stadt Neu-Tomys[l; 2) den Ddrfern Alt-Lomysl, Wytomy:[ und Koza; 3) den Hauländereien

4) der Mühle Bobrowka mit einem Kceuge; 5) der Mühle Muniszek,

s von [welche gerichtlich auf 154,375 Thlr. 23 sgr. 52 pf. Schweden, Gusiav 1V., Adolph Maiesiät, vermittelü [taxirt worden is, soll im Termine

ß Zngleich erden elgende/ dem Aufenthalte nach theilungen. -Fis effer zu Stokholm/ als Vormunde der unbekannte Real-Gläubiger: i E L Wngelts : a) die Adelaide Ludowika Cecilie und Josephine Helena, Adamine, Geschwister von Mielecka : b) die Louise Marianna Eleonora Amalie, vevrehe- lichte von Mieleca;

c) die Francisca v. Wilezyúska, geborne v. Go:-

d) die Fohann Gottfried Gablerschen Minorennen,

respective deren Vormund; : | e) der Pächter Eduard v. Raczynski, hierdurch zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame vor-

Posen , den 29. December 1834. Königlich Preußisches Landgericht.

Bekanntmachung- / 1de - : Dgs Landgräfliche Hessische Amt Winningen, fünf] bezs. Oa R N

Anzeiger für die

davon gegen Entschädigung der C

und Rügen. werdet.

von Möller, Praeses. Termin Úber die

obengenannten Herren zu wenden. Aschersleben, den 3. März 1835.

Preußischen Staaten.

Sollten Pachtlustige schon vor dem Licitations-'tañien. ( Pachtung zu verhandeln, und im Nor Einigungsfalle abzuschließen wünschen, so werden sie

——_ D i

opialien ertheilt Af bein Journal der Asiatischen Gesellschaft von Großbri

j d=-= Amerifa. Religions -Seïten in den Vereinigten Staatt Rach dem Amerikanischen Kalender vom Fahre 158 Bibliographische Mittheilungen.

Deutsche Literatur im Auslande.

einen der beiden

Der Justiz- Commissair Dg uglas. Deutscher Charafter und Deutsche Literatur in W Cnt: E G E jichung auf Frankreich. Einige Worte in Bey auf diese Rubrik Überhaupt. Deutsche Erf(rd

Glinno,

Peczyleg, j Mannigfaltiges.

Santop- i M 49 04M Ein Russisches Urtheil lui De. Meyens Reise un Paprockie, für die Literatur des Auslandes. |die Welt Verkauf von Bricfen berühmter Mir Sekfowskie, Le j 2 , jner. Schädlichkeit des Essigs. Zur Statist Nowa Roza, Verzeichniß der im Monat Fanuar 1835 von dieser| von Frankreich. Täglicher Briefverkehr der Haut Kozielas, Zeitschrift gelieferten Artikel : Poft-Aemter von London und Paris. Zur Stat

Portugal.

Die Bewohner der Azoren. E Frankreich. Politische Betrachtungen über Eur

Lipfa,

n 14 Fuli 1835, Antritts-Rede in der Akademie Fra

schen Systems.

der Seefuchs. Aus der „Geschichte Marine‘/ von Eugène Sue. Bibl

Ta lie Der Gymnasial-Untercicht in der

theilungen. England.

Wiedergefundene. Dle

Meilen von Magdeburg und eine Meile von Aschers- | Belgien. leben, an der van Magdeburg nach Erfurt führen-| Die freien Städte in S an d.

R ufßl Die schlechten Zeiten. Von Th.

Noman). Russische Skizzen. nt man sich nicht wieder. Ki er.

S

Literarishe Anzeigen.

land iasbesondere. Vom Marquis de Salvo. Thiers! |tíkel. Bâume, an denen Vögel wachsen. N/-

Dezember 1834). Untersuchungen über und die neuen Tragiker, nebst einer und Beurtheilung des klassischen und ( : Bon Martine (einem Genfer). —|— Drinkbarmachung des Seewassers. Das Oper Die Laxe, der neueste Hypotheken-Schein und die Ursprung des Wortes Kokarde. Cornille Bart und! baus in Lissabon. —- Das Gastmahl eines Brahmb

Defendente Saccht. Bilder aus Sicilien. Vg U! einem Englischen Officier. Bibliographische Mit-|pedition . der Staats-Zeitung, Mohrenstraße Nr. 34)

Das Englische Journalwesen vor funfzig Fahren. Eine Reise durch Jrland im Fahre 1834. Von H. D. Jnglis. Die Jrländischen Bettler. Von einer Englischen Dame. Die verschiedenen Theo- erschien und ist in rien über den Mechanismus der Stimme. A ;

lands Philanthropie. Die Frauen , besondecs in Frankreich, England und Deutschland. —- Die Jrs ländischen Dienstboten. Einige Worte úbec SPei- 7 sen, so wie ber alte und neuere Kochkuns| Dex | nach dem kaufmännischen Nechnungs-System. V0" Dauer des menschlichen Le-|Ludwig Offterdinger.

such bei einem Landedelmann vom alten Schlage

des Shakespeare. Schiller in N ord - Amerika, - Mistreß Jameson Úber Ludwig Tied. “n

sik von Groß-Britanien. China und fein Handd Fagd auf ein Rhinoceros. Geographisch Kennt nisse der Perser. Verzeichniß der wichtigsten in opa und Deutsch-| Jahr 1833 in Frankreich eingebrachten Handels -At-

richten aus dem südlichen Afrika. Künstler-Etol, - Der Handel mit China. Byxvons Denfmal Feuersbrünste in Konstantinopel. Die Paptet- Fabrication in England. Wissenschaft ist Math

uçaise. (Am 13. die alten Vergleichung

des romantti-

der Französischen|nen. Das Mittelalter im heutigen Korsika. iographische Mit=|Vico's Werke. Die Borahs in Endieu. Eil S Mörtel aus Algier. / S

Dec Pränumerations - Preis auf diese Zeitschriÿ beträgt 3 Thlr. jährlich (225 sgr. vierteljährlich)

Lombardei. Von igt wofür sle den Abonnenten in Berlin (durch die Es

Von

frei ins Haus und denen in der Provinz ohne Port! Erhdhung zugesandt wird. iy iv:

e E E E n a

Nette Schrif ten, 2 Jn F Schelble's Verlags-Expebition in Leipzi ) allen Buchhandlungen, zu Bet lin in der Stuhrschen, Schloßplaß Nr. 2, zu habe Anleitung

zur Landwirthschafts- Buchhaltung

gr. S8vo.

broch. 1 Fl 12 Kr. Rhein. oder 2 Thlr. y Schlüssel gur Geisterwelt oder die Kunst des Lebens. . Von F. Kernning, brochirt. 1 Fl. 21 Ke. Rhein: oder £ Thlr. Auch in Mosfau Wege zur Unsterblichkeit rdschali, der Râu- [auf unläugbare Kräfte der menschlichen Natur g

Bulgarin. Bez

8vo.

Von A. Puschkin. Der Staatsdienst in Myos- | gründet von J. ‘0 v. Rhein fau. VBiyliographische Mittheilungen. A S M I

oder sgr.

* F 1, April d.

D

Allgemeine

Preußisdche Staats-Zeitung.

N 74.

Amtliche Nachrichten.

Kr

E T

onik des Tages.

f Bekanntmachung.

Die gegenwärtig zwischen Berlin und Cöslin úber Stettin hestehende wöchentlich zweimalige Schnell - Post wird, vom J. ab, bis Danzig durchgesührt, und die zwischen Cóslin und Danzig bestehende Brief- Post mit dieser Schnell- | Post verbunden. T Zur gedachten Schnell -Post, welche von Conducteurs bes- © gleitet wird, kommen bequeme neunsißige Wagen in Anwen-

Ÿ dung. In erforderlichen Fällen werden zu derselben Bei- Chaisen

gestellt.

Kräsft.

Das Personengeld beträgt, einschließlih des Freigepäcks von 30 Pfund, 9 Sar. pr. Meile. Außer: diesem Freigewichte kön- nen 50 Pfund Ueberfracht, in ledernen Koffern oder Felleisen verpackt, gegen Entrichtung des tarifmäßigen Porto, von jedem

Hinsichtlih der Beförderung

7 Uhr Abends.

| Ankunft in Stettin Dienstag, Sonnabend 11 » Vormittags, »ck» Côslin Mittwoch, Sonntag 6 » früß, » » Stolpe Mittwoch, Sonntag 2 » Nachmittags, » » Danzig Donnerstag, Montag 4-5 » früh. Abgang aus Danzig Dienstag, Freitag 7 » Abends. kunft in Stokpe Mittwoch, Sonnabend 9 » Vormittags, » » Côslin Mittwoch, Sonnabend 5 » Abends, » » Stettin Donnerstag,Sonntag10-11 » Vormittags, » » Berlin Freitag, Montag 82 » Morgens.

Diese Einrichtung wird hierdurech zur dffentlichen Kenntniß

| gebracht.

Frankfurt a. M., den 9. März 1835.

Ks

Der General - Postmeister, von Nagler.

niglihe Bibliothek.

Jn der nächsten Woche, vom 23sten bis 2Wsten d. M,, fin-

Bei der am

der Zten Klasse 71ster Königl. Gewinn von 8000 Rthlr. auf Nr. 70,463; die nächstfolgenden zwei Gewinne zu 2500 Rthlr. fielen auf Nr. 45,862 und 81,507; 3 Gewinne zu 1200 Rth{r. auf Nr. 15,696. 44,186

| det, dem §. XIV. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller entliehenen Bücher án die Königl. Bibliothek statt. Es werden daher alle diejeni- gen , welche noch Bücher der Königl. Bibliothek in Händen ha- ben, hierdurch aufgefordert, Uge, Vormitta

dieselben an einem der genannten gs von 9 bis 12 Uhr, zurü{zuliefern.

13ten d. M. geschehenen Ziehung Klassen - Lotterie fiel der Haupt:

12ten und

und 56,357; 4 Gewinne zu 800 Rthlr. auf Nr. 50,317. 54,442.

62,588 und 101,342; 18,988. 45,392. 46,059. 56,593 und 90,311; 10 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 2055. 16,788. 41,900. 62,975. 66,803.

67,230. 63,349. 8

5 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr.

4,148. 100,093 und 102,602; 25 Gewinne

Azu 100 Rthlr. auf Nr. 5147. 6470. 9412. 9453. 14,341. 15,349.

419, 29,319. 29,481. 32,012. 35,252. 45,958. 56,569. 58,849.

759,698. 63,192. 66,763. 68,834. 69,489. 78,116. 84,436. 84,846.

104,167. 109,624 und 109,644. Der Anfang der Ziehung 4ter Klasse dieser Lotterie ist auf

den 7. April d. J

Im

. festgesest.

Berlin, den 14. März 1835. Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Bezirke der Königl. Regierung

,_zu Arnsberg is dem Seminar - Priester Johann Wer- ning die erledigte Vikarie ad Sancium Michaelem zu Werl,

verbunden mit Worden ;

der dortigen zweiten Kaplaneistelle, verlichen

zu Bromberg if der bisherige Vikarius Johann Ma-

tecki zum Pfarre

r der katholischen Kirche in Ostrowitte pryma-

sowski ernannt worden;

„zu Erfurt ist der bisherige evangelische Pfarr@-4u Jssers- \eilingen, Georg Karl Theodor von Goldacker, zum

Pfarrer in Alterst

u Jesau ernannt zu Trier ist

tnannt worden.

Besa

edt ernannt worden;

zu Königsberg is der Predigtamts - Kandidat Karl Fer- dinand Gloméda zum Pfarcer an der evangelischen Kirche

worden; der Predigtamts - Kandidat und bisherige de-

gnitte Prediger an der Straf- Anstalt zu Werden, Eduard “blen, zum dritten evangelischen Pfarrer zu Saarbcücken

Abgereist: Der Geheime Legations-Rath, außerordentliche ndte und bevollmächtigte Minister am Königl. Sicilianischen ofe, Major von Küster, nah Dresden.

St. Petersburg,

Zeitungs-Nachrichten.

A: w'8 la nd.

Rußland.

7. März. Der bisherige Militair-

ouverneur von Podolien, General-Lieutenant Turtschaninof L, auch zum Militair -Gouverneur von Kamene6 - Podolsk und m Cioil- Gouverneur von Podolien ernannt worden; derselbe

eht unmittelbar unter dem

Wolhynien. Se. Majestät îmités, die Ansi

General-Gouverneur von Podolien

der Kaiser haben, auf Beschluß des Minister- cht des Ministers des Jnnern über die fúr's

e L E S d e R was Ci E R T P Tig Ap

| Pflasiern der Städte festzusezenden Regeln bestätigt und befohs-

len: 1) Daß es fürs Erste den Einwo nern in den Gouverne- ments-Städten freigestellt werde, nach ven Umsicht und Ue- berlegung Mittel aufzufinden, um die genannten Städte zu pfla- stern, welches in einigen auf Rechnung der Stadt-Einkünfte ge- schehen kann, während in andern nur die ärmsten Fatuilien zu diesem Zwecke Unterstüßung aus der Stadt - Kasse er- halten dúrften. Im lebteren Falle können zwei Wege einge- schlagen werden, um die Städte zu pflastern: indem entweder die Einwohner selb| verbindlih gemacht werden, die ganze Straße vor ihren Häusern und Höfen zu pflastern, oder indem eine besondere Steuer. erhoben wird, um den Stadt- Einkünften zu Hülfe zu kommen, und die Einwohner der Verbindlichkeit zu Überheben, selbst das Pflastern zu besorgen. 2) Zur Festsezung bestimmter Regeln sollen in den Gouvernements - Städten tem- poraire Comité’s, unter dem Vorsise der Civil - Gouverneure, aus den Stadthäuptern und den Deputirten aller Stände der Einwohner, die eigene Häuser besisen, errichtet werden, wobei unter Anderm diese Comité’s gleich anfangs zu bestimmen ha- den, welche Straßen zuerst und welche nah und nach gepflastert E R und, A ihr Gutachten und ihre Vorschläge erordnungen im Ministerium des F i beizubringen haben. A Aus Kertsch schreibt man unterm 1. vorigen Monats: „Die archäologischen Untersuchungen der Erdhügel auf dem Wege nach der neuen Quarantaine werden nur sehr selten* mit Erfolg gekrönt, indem fast alle Grabhügel bereits beraubte Grabgewölbe enthal- ten. Der Direktor des Museums von Kertsch, hat der Reihe nach eilf Grabhügel dffnen lassen, in welchen zer- stôrte Gräber gefunden wurden, und nur der zwölfte Tumulus belohnte einigermaßen diese Untersuchungen; man fand in- dem- selben ein Grabgewdibe aus großen, ohne Mörtel zusam- mengefügten behauenen Steinen, mit Erde gefüllt. dem der Inhalt ans Tageslicht gefördert und die Erde durchsiebt war, fand man folgende Gegenstände: 1) Eine große, zweihenklige Schale sammt Deckel, überzogen mit einem schwarzen Lack und mit Guirlanden verziert, auf welchen noch Spuren von Vergoldung sichtbar sind. Jn derselben fan- den sih Thier - Knochen, hôchstwahrscheinlih von einem Widder vor. Man kann dieses Gefäß füglih zu den Krateren Caqui- manarium, Wassergeschirr) rechnen, in welchen das Reinigungs- wasser aufbewahrt wurde, und man bediente sich desselben viel- leicht bei Criobolien (Widder-Opfern): Diese Ceremonie stellte eine Reinigung, einen Uebergang zum neuen Seyn dar, vermöge dessen der Dahingeschiedene. in die Wohnungen der ewig Seli- gen einging. 2) Eine große irdene Vase von schöner Form mit Rinnen (cannelures), Die eben erwähnte Schale stand zu Füßen des Verstorbenen. Diese Vase hatte cinen Ueberzug von schwarzem Lack und war stellenweise mit vergoldeten Guirlanden geziert. 3) Ein goldener Siegelring von vorzüglicher Arbeit, mit einem eíin- gelegten geschnittenen Carneal, welcher einen liegenden Lôwen darstellte. Auf der Rückseite des Steines waren Schild, Helm und Schwerdt eingegraben. Acehren mit Blättern, aus Electrum, gefunden auf dem Haupte des Gerippes. 5) Drei goldene Ringe mit orientalischen Gra- naten. 6) Ein Ohrldfel und eine Nadel, beide von Gold, und 7) Zwei kleine Ohrringe, mit Amor: Bildern. Obgleich in die- sem Grabgewdlbe kcine alten Münzen entdeckt wurden, nach welchen sich das Alter der Gräber näher bestimmen ließe; so sind doch die Gefäße so wie auch die Arbeit der Gegenstände von Gold vollkommen denjenigen ähnlich, von welchen früher bereits Erwähnung geschehen, daher man wohl folgern fann, daß dieselben dem zweiten oder dritten Jahrhundert vor Chr. A i us Kiachta wird unterm 24. Dezember gemeldet: ¿Am 22sten d. M., _Abends um 7 Uhr 55 Minuten, bei feuchtem und trübem Wetter, verspúrte man hier an der Gránze eine ziemlich heftige Erderschütterung, die, in Nordwest beginnend, ihre Richtung nah Súdosk nahm; voranging ein dumpfes Ge- tôse, unterbrochen von Schlägen, die denen eines entfernten Ge- witters gleihkamen. Nachdem darauf dieses seltene Phänomen mit ungewöhnlicher Schnelligkeit unserem Orte in shräger Li- nie vorüberzoag, , erfolgte bei der ersten, ungefähr 5 Sekunden dauernden Erschütterung, ein so heftiger Stoß, daß alle Ge- bäude zitterten , ohne daß jedoch eine Beschädigung stattfand. Am nächsten Tage, Vormittags um 11 Uhr, erhoben sich die Dúnste, die während der ganzen Nacht auf der Erde gelagert hatten, endlich auf die benachbarten Berghöhen, und s{webten wie an regnigten Sommertagen über den Sonnenstrahlen als Regenwolken in großen getheilten Massen, die gegen Mittag sich vertheilcen, wobei zu gleicher Zeit alle in der Luft befindliche Feuchtigkeit auf den Bäumen der Anhöhen wie Schneestaub oder Reif haften blieb. Uebrigens wurden keine andere Veränderun- gen in der Atmosphäre wahrgenommen.“

Frankrei.

Paris, 7. März. Die General-Kommission für das Bud- get hat bei ihrer leßten Versammlung eine Unter-Kommisfion er- nannt, die sich mit der Prúfung des Einnahme-Budgecs beschäf tigen soll. Dieselbe besteht aus den Herren Gouin, Passy, Le- pelletier d’Aulnap, von Mosbourg, Odier, Legrand, Cunin - Grí- daíne, Calmon und Pelet, (Die beiden Leßteren sind seitdem zu Ministern ernannt worden. )

_ Der Tabacks-Untersuchungs-Kommission ist von dem Finanz- Minister die Porto: Freiheit bewilligt worden. Die Kommission wird binnen kurzem eine Reihe von Fragen publiziren, über die sich ihre Untersuchung erstrecken soll.

_Die hier in Paris erôffaete Subscription zum Besten der Wittwe und 11 Kinder des unlängst in Mes verstorbenen ehe- maligen Polizei-Präfekten von Paris, Advokaten Mangin, be- läuft sih bereits auf 5425 Fres., wozu allein der Cassations- Hof, bei welhem Herr Mangin früher Rath war, 2000 Fr.

beigesteuert hat. français enthält Folgendes: „Jn ei

Der Courrier nem Artikel, den die Englischen Zeitungen den Amerikanischen

Berlin, Sonntag den 15ten Márz

Herr Aschik,

Nach-

4) Ein Strauß, bestehend aus fünf:

1835.

entlehnt haben, und der Französischen Journale wiederholt worden ist, heißt es, daß un- ter den Aktenstücken, welche kürzlich auf den Antrag des Herrn Quincy Adams dem Kongresse der Vereinigten Staaten mitge-

gestern von dem größten Theile der

theilt worden sind, sh ein Schreiben befinde, in welhem Herr Lioingston geäußert habe, daß man durch die Wirkung der Furcht die Französischen Kammern dahin bringen könne, das zur Aus- führung des Amerikanischen Traktates nothwendige Geses zu votiren. Eine Person, welche die in Rede stehende Korre}|pon- denz gesehen hat, versichert uns, daß dieselbe keine Behauptung der Art enthalte.// Der Messager bemerkt hierzu: „Wir bekennen ofen, daß wir, an der Stelle des ; Courrier‘, die Person, welche die Korrespondenz gesehen hat, aufge: fordert haben würden, uns einen wörtlichen Auszug aus der- selben zu geben; das würde die übereinstimmende Behaup- tung der Amerikanischen Blätter schlagender widerlegt haben.“/ Das Journal du Commerce, das sich vor den übrigen Pariser Zeitungen dadurch auszeichnet, daß es, inmitten der po- litischen Krisen, seinem Titel getreu bleibt und die Förderung der materiellen Interessen des Landes nie aus den Augen läßt, enthält unter der Aufschrift: „Ueber die Abschaffung der Skliaë verei“ folgenden Artikel: „Man bemerkt in der Rede , die der König von England bei Eröffnung des Parlamentes gehalten hat, folgende Stelle: „,„„Die von den Gouverneuren unserer Kolonieen eingegangenen Berichte sollen Jhnen zugleich mit den zur Ausführung des Gesetzes wegen Abschaffung der Sklaverei erlassenen Verordnungen vorgelegt werden. Mit großer Genug- thuung habe ich dée allgemeine Mitwirkung der Kolonial - Legis- laturen, um jene wichtige Maßregel ins Leben treten zu lassen, wahrgenommen, und ungeachtet der Schwierigkeiten, die mit dem Gegenstande nothwendig verbunden sind, habe ih doch fei: nen Grund gesehen, meine ernstlichen Hoffnungen auf einen gün- stigen Erfolg herabzustimmen.“/// Diese Worte sind mit gro- ßer Freude von den Personen aufgenommen worden, welche si mit jener wichtigen Frage der Menschlichkeit und des gesellschaft- lichen Zustandes beschäftigen. Sis haben eine um so günstigere Wirkung hervorgebracht , als sie niht hohl und leer find, wie es sonft dergleichen vorbereitete Phrasen zu seyn pflegen ; sie

stimmen mit allen den von den Englischen Kolonieen eingegan-

genen Nachrichten überein und lassen eine glückliche Lösung mit Grund hoffen. ‘Man erinnert sich, daß die v von oe An- tillen eingegangenen Gerüe cine allgemeine Besorgniß erreg- ten; man sprach von Zusammenrottungen" der Neger, von Brand- Drohungen, von Plünderungs- Plänen, und besonders fürchtete man Insurrections - Versuche auf Jamaika, wo die Sflaven-Be- völkerung sih auf mehr als 340,000 Seelen beläuft. Alle diese Besorgnisse sind jest verschwunden; auf Jamaika ist- die Ruhe fast gänzlich wieder hergestellt, und bei der Prorogirung der gee sesgebenden Versammlung am 28. Januar hat dev Gouverneur

erklärt, daß der Zustand der Kolonie nichts mehr befürchten lasse, -

da die Neger zum Gefühl ihrer Pflicht zurückgekehrt und

sämmtlich zur Arbeit geneigt wären. Arhuliches E fein neuesten Briefe vom Vorgebirge der guten. Hoffnung, von Ta- bago, von Mont-Serrat, Grenadà, St. Domingo und von Str. Christoph. Das Kriegs -Gese6, welches man eiten Augenblick auf St. Christoph proklamirt. hatte, ist dutch eine großmüthige Amnestie erse6t worden, welche ihre Früchte getragen hat. So kômmt also jeßt die Neger -Emancipacions ¿ Bill, welche man als das Signal zur Anarchie und Pländerung bezeichnec hatte, auf friedliche Weise zur Ausführung. Das Englische Volk, das die meisten Sklaven besi6t, das am meisten gegen die Neger - Raçe gesündigt hat, und für welches, wie man mit Recht gesagt, das Wiedergutmachen am schwierigsten war, hat nun mit bewun-

dernswürdiger Großmuth die Sklaven von. ihren Fesseln, und

sich selbst von Gewissensbissen befreit. An den übrigen civilisir: ten Nationen is es nun, einem so edlen Beispiele zu folgea, Frankreich besonders, welches sich immer so leicht fär alles Große und Edelmüthige begeistert, kann die Befreiung der Sklaven ín seinen Koloniern nicht länger verzögern; es muß wenig{tens den zweiten Schritt zur Abschaffung der Sklaverei in der ganzen Welt thun. Jndeß müssen wir bekennen, daß die Frage in Frankreich bei weiten nicht so vorgerückt if, als in England. Die blutigen Erinnerungen an St. Domingo sind den Gemäüthecn noch gegenwärtig, so daß sie sich mit Bitterkeit von einem Gagen- stande abwenden, der große Verbrechen, s{chmerzliche Leiden und unauflösbare Verwickelungen darbietet. Noch vor einigen Tagen haben wir einen edlen Pair, dessen Geistes - Fähigkeiten aller- dings nicht die glänzendsten sind (den Grafen von Montlosier) sich für die Aufrechthaltung der Sklaverei aussprechen hôren, weil es in Afrika noch einige schwarze Völkerschaften gäbe, denen Menschenfleisch ein Leerbissen sey. Aber alle jene Sqhreckniske jene Erinnerungen, jene Vorurtheile, alle jene Einwendungzn müssen jest, wo England seinen Sklaven die Freiheit gegeven hat, verschwinden ; es is sogar im Jnteresse unserer Kolonieen nothwendig, sih thätig mit dieser Maßregel zu beschäftigen. Was Frankreich vor allen Dingen zu berücksichtigen hat, ist : das beste System zur Emancipation der Sklaven. England hat si, um die Befreiung aller seiner Sklaven zu bewerkstelligen, ein Opfer von 500 Mill. Fr. auferlegt, was ungefähr 500 Fr. für jeden Sklaven beträgt; in diesem Verhältnisse würde sich Frankreich ein AUN von g Mill. S Ee diet múss °

land nicht die kostspieligste Weise erw (t, um die ; entschädigen? Dies wäre der erste Punkt, der ceiftie Nen L werden müßte. Alsdann verseßt das von England angenom e System die Neger -Bevölkerung zuerst in einen Ueberga!; Su stand, der als „die Lehrzeit“ bezeichnet wird, und Überläßr se E dem Zustande eines Feldbauers. Diese beiden Stellungen sind precair; besonders ist die Lehrzeit nur eine Unter einem anderen Namen versteckte Sklaverei. Gâäbe es nicht ein anderes Mittel die schwarze Bevölkerung auf die ‘Freiheit vorzubereiten, indem man ihr die Aussicht auf ein gesichertes Loos erdffnete ? Kur Frankreich hat sh von England in diesem Werke der Mensck- U E L E U F nun seinen Vorgänger in der Ausführung durch ein besseres Befreiunas-

en. Hat aber Eng -