1835 / 76 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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T B R R N A A S

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ler, Hamberger, Schlichtegroll gedenkt Herr Jacobs mit großer An- erkennung; was er selbft für die Bibliothek mit rasilosem Eljer und nicht gewdhnlicher Einsicht gethan hat, wird sein Nachfolger der- enf zu rühmen wissen. |

Die von Herrn Jacobs beschriebenen xylographischen Werke sind: 1) Ars memorandi notabilis per figuras Evangelistarum; 2) Ars moriendi; 3) das geist- und weltliche Rom; 4) Biblia paupe- rum ; 5) defensorium inviolatae virginitatis b. Mariae virginis und 6) der Entkrist. Von diesen is besonders Nr. 5 ein höch seltenes Werk, das den Bibliographen bisher unbekannt geblieben war, da man nur zwei andere Ausgaben kannte. Um so interessanter ist die her gegebene ausführliche und lehrreihe Beschreibung, so wie der Aufschluß Über den Ordner des Werks, Franciscus de Reya, so von einer Stadt in Nieder -= Oesterreich genannt, der im Jahre 1425 als Professor der Theologie starb. Die Auszüge aus Handschriften,

ebenfalls von Herrn Jacobs bekannt gemacht, sind dreierlei: erstens,

ein Auszug aus dem Gedichte: „Herzog Beliand oder Herr Wittig vont dem Fordan‘‘, zweitens aus dem Französischen Romane: le Jou- vencel, drittens aus dem: Speculum humanae salvationis. Unter der Ueberschrift „Vermischtes// hat der genannte Gelehrte verschiedene Notizen über wichtigere Handschriften, als den Lotharius de miseria humanae conditionis, den Mammaetractus, den Leonardus Aretinus d: eruditione feminarum illustrium, ‘Ficheti Rhetorica, úber zwei mit Zueignungen versehene Abschriften von Sterntafeln Tycho Brahe's U. A. vereinigt. Jn allen diesen Abtheilungen finden sich \o gedie- ene Bemerkungen aus so verschiedenen Fächern der Literatur, daß es die Dilettanten in der Bibliographie bei ihnen gern verweilen werden.

Für die folgenden Hefte sind Verzeichnisse der in Gotha auf- bewahrten Drucke der Mainzer Pressen von ihrem Entstehen bis zum Erlöschen der Schdffer'schen Familie, der Aldinischen Drucke und der wichtigen Ausgaben klassischer Schriftsteller bestimmt, wobei aus- drücklih (Vorrede S. 15) bemerkt is, daß es die Absicht der Her- ausgeber keinesweges sey, vollständige Kataloge der Gothaischen Handschriften und typographischen Denkmäler zu geben, sondern stets das rein Bibliographische mit dem Literarischen zu vereinigen, um, ohne dem Ernste der Wissenschaft etwas zu vergeben, der Er- múdung durch Mannigfaltigkeit vorzubeugen. Dazu werden unter Anderem die zahlreichen Brief -Sammlungen der Bibliothek einen willklommenen Stoff bieten; für die geshickte Auswahl bürgt der Geschmack der. Herausgeber. Die Ausbeute der historischen Hand- schriften wird Herr Ukert geben; Auszuge aus orientalischen Manu- skripten hat Herr Secretair Möller zugesagt. J.

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens Nachmitt. | Abends j; Nach einmaliger 14. März. | 6 Uhr. 2 Übr. | 10 Uhr. i Beobachtung.

Luftdrud.. 1339/3 o'"par./339, 6 5 ‘’Par.|338, 1 o*’’Par [ ellwärme 7,0“ R. Luftwärme 4+ 4,3 ° R.s4 6 (N.+ 3/9 © Rix lupwärme 3,5 ®R Thauvunkt |+ 2,7 ° R.[+ 2,5 °R.4- 2,4 R A

Dunsisättg.} 87 pCt. 77 pCt. 89 y(Ct. Lobvenwärme 3,8 ® R.

Metter.… halbheiter. | halbheiter. O od, Dios! Nb Wind... SSW. | SSW. | SSW. |futdünst. 0, . Wolkenzug | R SSW. | ors Niederschlag 0.

Tagesmittel: 339,04///.…. 4,69 R... 2,5 R... 84 pCt.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 10. Mürz. : j Niederl wick. Schuld 5545. 52 do. 101,5. Ausg. Schuld Lg, Kanz-Bill. 2514. 475 Amort. 95/7. 840 80. Russ. 99. Vestecr, 995. Preuss. Prüm.-Scheine 114, do 48 Aul. —. Span. 5 485.

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Autwerpen, 9. März.

Span. 52 481. 38 272. Zinsl. 163. Cortes 481. do. Coup. 251.

Span. Anl. 67. Belg. 1003. Oesterr. 102. Hamburg,'13. März. tus: Russ. 1052. Hope iu Cert. 983. Preuss. Präm.-Scheiue 129. Foln. 1405. Dän. 748. Port. 882. : Wien. 10. März. 55 Met. 101. 42 94,2%. Bank-Actien 1321.

Königliche Schauspiele.

Montag, 16. März. Jm Schauspielhause: Die Bekennt- nisse, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Der Pol- terabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet.

Dienstag, 17. März. Jm Opernhause; Die Belagerung von Corinth, lyrisches Drama in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Rossini. (Dlle. Sabine Heinefetter: Pamyra; Herr Ver- sing: Mahomet, als Gastrollen.)

as dieser Oper werden Billets, mit Dienstag bezeichnet, verkauft.

Im Schauspielhause: Spectacle demandé: 1) La seconde représentation de: Une fille à établir, vaudeville nouveau en 2 actes, par Mr. Bayard. 2) Les vieux péchés, vandeville en 1 acte. par Mr. Melesville.

Mittwoch, 18. März. Jm Schauspielhause: Zum ersten- male wiederholt: Die Schwestern, Lustspiel in 1 Akt, nah dem S von L. Angely. Hiekauf: Der reisende Student, mu- sikalisches Quodlibet in 2 Abth. (Hr. Rüthling: Tollberg.)

Donnerstag, 19. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale : Kaiser Friedri l. (erster Theil), oder: Friedri und Mailand, historische “Tragddie in 5 Abth. und einem Vorspiele, von E. Raupach. Königstädtisches Theater.

Montag, 16. März. Lestocq, oder: Jntrigue und Liebe, Oper in 4 Akten. Musik von Auber. i

Mittwoch, 18. März. Zum erstenmale: Der Glöckner von Notre-Dame, romantisches Drama in 6 Tableaux, nah dem Roman des Victor Hugo, frei bearbeitet von Ch. Birch-Pfeiffer. Dle zur Handlung gehdrige Musik ist von Herrn Cläpius. Die neuen Decorationen sind von Herrn Antonio Sacchetti gemalt. (Mad. Birch - Pfeiffer : Gervaife, als Gastrolle.)

Neueste Nachrichten.

Paris, 9. März. Der König arbeitete gesiern Vormittag mit dem Minister des Junnern, der Justiz und der auswärtigen Angelegenheiten. Spärerhin hatten der Marschall Soult und der General Sebastiani, jeder für sh, eine Audienz bei Sr. Majestät. Der heutige Moniteur enthält noch nicht die Königl. Verordnungen über die Ernennung dec neuen Minister. Mittlerweile fahren die übrigen dentlichen Blätter, mit Aus- nahme des „Journal de Paris‘/ und des „Journal des Dé- bats‘, mit ihren muthmaßlihen Angaben Über die Zusammen- stellung des Kabinets sort. Der Messager sagt: „Gestern ging im ganzen Schlosse das Gerücht, daß das Ministerium re- konstituirt sep, daß aber aus gewissen Ursachen die betreffenden Königl. Verordnungen erst im Moniteur vom 10ten erscheinen würden.“/

Der Graf von Saiînte- Aulaire wird morgen rüh fi Rükreise nah Wien antreten; er hatte heute eine Konser mit dem Sicilianischen Botschafter. Die Abreise des Graf Sebastiani nah London wird wahrscheinlich erst gegen Ende i ser Woche stattfinden. Der diesseitige Gesandte in Rio Janeiy Graf von Saint- Priest, ist vor einigen Tagen úber London fi eingetroffen. ; i ] èan versichert, Herr Thiers werde eine Reise nach tali antreten.

Allgemeine

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? 76.

Briefen aus Toulon vom 3ten zufolge, ist diese Sty mit Flüchtlingen überfüllt, die der Cholera wegen Marseille M lassen haben. Von den Touloner Aerzten sind dagegen meh nach Marseille gegangen, um den Charakter der Seuche in v C R E E

ai Von O N ränze wird Golgenaes beridh 1 ¿ean versichert, daß der Brigadier, der zu Los Arcos hes . , ligte und von Zumalacarreguy bei der Einnahme dieses Va Amtliche Nachrichten. gefangen genommen wurde, erschossen worden ist. Die G Satt UAL S ges

son von Elisondo hat am 26. und 27. Februar einen Aufi Se. Majestät der König haben dem Ober- Landesgerichts-

gegen díc Karlisten unternommen. An beiden Tagen Wurhy L N S Dag AUSeorfen, Zugarramurdi, y denten Alsleben zu Cdslin den Rothen Adler - Orden 2ter (lasse mit Eichenlaub zu verleihen geruht.

Kommandant in Elisondo,, soll sehr unzufrieden damit seyt, j )rási sich Ocaña mit seiner ungefähr 1000 Mann starken Kolon Se. Majestät der König haben dem Großherzogl. Sachsen-

beim Anrücken der Karlisten in diesen Plaß geworfen hat, 6, S Maior U \- Adjutanten von Maude- A macht sich ein Mangel an Lebensmitteln in Num mal S Johanniter Orden zu verlethen geruht. Es sind hier Privat - Briefe aus Madrid bis zum 1. Y R S d Nat, DeT ontg Yabay ent Wor L Lte dei

i aren - iments di - Medaille mit dem eingegangen. Der General Valdez war, nachdem er lange y des e O Ae A T

geduldig erwartet worden endlich: am Morgen des 27. Febru a Majestät der König haben den bisherigen Land- und dort eingetroffen. Es hieß, er werde sich mit dem Grafey W Stadtgerichts - Direktor und Ober - Landesgerichts - Rath Krüger

reno verständigen, um ein neues Kabinet zu bilden. Die y i Direk s Stadtgerichts : L ; Landsberg a. d. W. zum zweiten Direktor de adtgeri wittwete Königin wollte am 10. März die Hauptstadt verlas | Breslau zu ernennen geruht.

um ihre Residenz in Aranjuez aufzus{chlagen. Sie hatte f zuvor einem glänzenden Balle bei dem Grafen von Toreno (| gewohnt. Aus Cadix war die Nachricht von einer daselbst y ‘deckten Karlistischen Vershwörung eingegangen, in deren Fel viele angeschene Personen verhaftet worden waren.

Der. bisherige Ober- Landesgerichts - Referendarius Juf ist m Justiz- Kommissarius für den Schlawer Kreis, mit Anwei- sung seines Wohnsiscs in Rügenwalde, bestellt worden.

Berichtigung eines Drucfehlers.

Ja der vorgestrigen Bekanntinahung der am 12tien und Zten d. M. gezogenen Lotterie-Gewinne if die erste Nummer ¿e Gewinne von 2500 Rthlr. verdruckt und \o!l

43/862

Heute {loß 5proc.j Rente pr. compt. 106. 90. cour. 107.5. oh. d. Coup. 3proc. pr. compt. 79, 60. fin cou] 80. 5proc. Neap. pr. compt. 96. 20. fin cour. 96. 40. 5 Span. 47%. Z3proc. 285, Cortes 47. Ausg. Span. 164. Neue Span. Anl. 75 Prämie. 21! proc. Holl. 56. 50, utt 45,862 heißen

Frankfurt a. M., 12. März. Oesterr. 5proc. Mut! 49, i 10117. 10145. 4proc. 957. 952. 21proc. 562. Br. 1proc. V a O Wer A 1394 Loose F 100 Gulden —. Preuß. Präm. - Sch. 65 642 do. (l i j t 49 i Anl. 975. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 100 1. 9912, Du i 3 eitun g s-Na ch u Fe

Loose 71. 707. H5proc. Span. Rente 47. 46! 3proc. do, pi T T

272, 271. Frankrei.

aris, 9. März. Gestern ertheilte der Kdnig dem Her- oge ven Preélin und dem General Bugeaud Privat - Audienzen. Heute Nachmittag war hier allgemein das Gerücht verbrei- t, daß das neue Kabinet (in der Weise, wie wir solches in der Nr, 72. der Staats-Zeitung angezeigt) definitiv zusammengestellt, nd daß die desfalisige Anzeige bereits durch den Telegraphen ah Straßburg gemacht worden sey. Jndessen enthalten die eutigen dffentlihen Blätter noch manche Andeutungen,

Redacteur Cottel.

Gêdrukt bei A. W,. Hayn.

r h A C Ti T

32 271.

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung

Zur Subhastation des im Guhrauschen Kreise be- legenen, uach der landschaftlichen Daxe auf 7238 Thlr 8 pf. abgeschäßten Gutes Tscheschkowiß ist ein Bie- tungs-Termin“ auf , den 15. Mai k. J. Vormittags um 10 Uhr, angeseßt worden.

Besib- und zahluiugsfähige Kauflustige werden da-

hex vorgeladen, in diesem Termin vor dem ernann:

ten Deputirten, Herrn Kammergerichts-Assessor Rib- bentrop , auf dem hiesigen Schloß entweder in Per- son oder darch gehdrig informirte und geseßlich legi- timirte Mandatarien sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst den Zuschlag an den Meist- und Bestbictenden zu ge i

Die Tarve, der neueste Hypotheken-Schein und die besondern Kauf - Bedingungen kdnnen während der gewbhnlichen Amtsstunden in der hiesigen Registra- tur eingesehen werden. /

Zugleich wird der seinem Aufenthaltê nach unbekannte Kriegs- und Steuerrath Carl Michael Hoffmann, oder dessen Erben vorgeladen, in dem anstehenden Termin die Rechte wegen des für ihn auf dem Gute lub, Il. No. 12 haftenden Kapitals per 2000 Thlr. wahr- zunehmen. |

Glogau, den 19. September 1834. j Köbnigl. Preuß. Ober-Landesgericht von

Rieder: Schlesien und der Lausiß. (L. S.) Göße.

Oeffentliche Vorladung.

Die verordneten Curatoren der Verlassenschaft des am 1. Mai v. F. zu Clevénow verstorbenen Guts- Besißers Carl v. Wakeniß haben dem Königl. Hof- gericht angezeigt, daß sie, um eine genaue Uebersicht über die Kräfte und Lasten des Nachlasses des von Wakenihz zu gewinnen, dessen Proclamation von Noth- wendigkeit erachteten und daher mit Zustimmung der Erben desselben, um Erlassung der zwectdienlichen Ladungen gebeten haben wollten.

Wenn nun diesem Gesuche auch geruhet worden, so citiren Kraft tragenden Amtes Wir hiermit alle und jcde, welche aus irgend einem Grund Rechtens

perp C Ema A

Allgemeiner Anzeiger für

an de: Rachlaß des am 1. Mai v. J. zu Clevenow

verstorbenen Carl v. Wakeniß, namentlich an die zu demselben gehbrigen Allodial-Güter Clevenow, Passow, Wüstenei, Lüssow, Ddnnie und Boltenbagen in Neu- Vorpommern,/ ingleichen Lipsiß und Ramiß auf RÙ- gen belegeit, Forderungen und Ansprüche haben, oder än haben glauben, daß sie solche in einem der folgen: den Terménçe , als: am 20. März, 13. April oder 4. Mai d. J.- Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht genau anmelden und nachweisen sub poena contumaciae, praecclusì 0! Porpaia silentii, als welche, so wie die sonsi orduungömähig feststehenden Rechts- machtheile durch den am 26. Mai d. J./ Morgens

. 10 Uhr zu publicirendeu Präclusiv- Abschied purificirt

und ausgesprochen werde sollen.

R GN t1Ò.

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Diejenigen Gläubiger jedo, die ihre Forderungen auf einem hieselbst atteslirten Postenzettel richtig an- gegeben finden werden, haben deren Anmeldung nicht nôthig , wenigstens keinen Kostenersaß dafür zu ge- wärtigen.

Datum Greifswald, den 14. Februar 1835. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) gez: Odebrecht, Hofgerichts-Rath.

Am 5. März e. früh wurde der hiesige Landge: richts-Salarien- und Deposital-Kassen-Rendaut Zink, eini 35 36jähriger , langer , hagerer Mann von ge- beugter Haltung mit dunkelblondem, struppigem Haare, kleinen braunen Augen, stumpfer Nase, gesun- den Zähnen und einem dicken Halse, welchen man schon aus dem Tone seiner Sprache wahrnehmen konnte, im Wreidenheecger, zwischen dem Gestúte Re- piß und Dorfe Doebern vei der Elbe, ecschlagen und unbekleidet gefunden.

Er hatte sich am 4. März c. fruh, mit einem al: ten grünen Oberrocke, grauen Beinkleidern, rindsle- dernen bis an die Knie reichenden Fagd-Stiefeln, an deren einem jeßt eine Strippe fehlen muß, einer schwarzen Tuchweste mit Perlmutterknöpfen, cinem weißem Halsötuche mit Binde, weißem einfachen Vor- hemde/ gezeichnet Z., einer Unterziehjacke von wei- ßem Piquée, einem ledergefütterten Hosenträger, auf welchem bunte Quarcés in Canevas gestickt waren, einem leinenen Hemde und einer grünen mit Pelz beseßten Tuchmüße, deren Schirm, weil der Pelz hier abgenußt war, weiß aussah, bekleidet und mit einer an einem Bande von grüner Borde hangenden Büchse mit Percussionschloß versehen, aus Torgau auf dem Wege nach Schildau bis in die Scharfrich- terei am großen Teiche begeben und ging früh, zwi- schen 7 und 8 Uhr, von dort aus der Hinterthüre wieder weg. Wo er sich von dieser Zeit an, bis zu dem nächsten Morgen aufgehalten hat, ist noch nicht zu ermitteln gewesen. |

Der ganze gedachte Anzug und die Büchse werden vermißt. Es i auch möglich, daß dem Erschlagenen außer diesen Gegenständen medvrere Chur- und Neu- märksche Pfandbriefe zum Gesammtbetrage von 4500 Thlr., welche von dem hiesigen Landgerichte außer Cours géseßt waren , vielleicht seit dem durch unbe- rechtigte Hände wieder in Cours geseßt sind, und worunter sich die Nummern :

633, eingetragen auf Sorgenfelde d. d. 2. Fanuar

1778 über 50 Thlr., i

2/286 , eingetragen auf Klockow d. d. 2. Januar 1780 Über 1000 Thlr.

26/971 , eingetragen auf Niepoelzig d. d.

1818 áber- 100 Thlr, | Pas

36,715, eingetragen guf Wirsickendorf d. J. 1. Juli

1828 über 300 Thlr.

34,036 Über 1000 Thlr.

34,037 úber 1000 Thlr.

34/038 Über 1000 hlr.

1. Juli

nebst Coupons bis incl. 1838,

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die Preußischen Staaten.

befanden , und es is wahrscheinlich, daß ihm eine M C 0 Geldsumme von 1470 Thlr. 16 sgr. 11 E f Preuß. Literar Lf che Au C gen,

Kassenanweisungen zu 50 Thle., 5 Thlr. : f A P genommen worde ck Thlr. und 1 Thlr. D O nete B 183/ as Publikum, welches man vor dem Erwerbe der ; IOOO ; : gedachten Gegenstände hierdurch warnt, und alle véso. A ist so eben ErIOenen und an d Behörden des Jn- und Auslandes werden daher auf-| BU t 1 L versendet worden : S gefordert und ersucht zur Wiederherbeischafung des |/ B Si f Aus is Feldzuge 1793 i D ( geraubten Gutes und zur Entdeckung des Mörders Sh B U Z : Ds es Klosa nach allen Kräften mitzuwirken, jede auf die gedach- A urch den Hauptmann Nic as Frey ets ten Sachen und auf die Person des Thâters deu- d A OUMAE Be LUeN m E A A tende Spur und namentlich auch alle Nachrichten Sf, L C )ten 111, Vekrotog de il úber die etwaize Gesellschaft und den Aufenthalt L y marscha bl R L, von Schu a des beschriebenen Rendanten Zink in der Zeit vom E P uß. ) ia Etwas cl er A 4 Mittwoch, den 4. März . früh bis zum folgenden Pacung, bei kem Ge) Pte 1+ SRN Morgen sleuntg| zur Kenntnißnahme des unter- Ebrensvi a i E wp ) d „FortsepuMia e hrinen, Ls ader resp: der néhlen Bebbide| Fe ele Milltaie-Vecondeumen, L, Beri i Voraus den 10. März 1835. e in den Fahrgängen der Oesterreichischen- milk

Der Commissarius des Kduigl. Landgeric „rischen Zeitschrift 1811—1812, 2te Auf(., dann 18 N Bandedger iche Af I Ober-| ferner in der 3ten Aufl. von 1811, 1812 u. 18

; endlih 1818 bis einschließlich 1834, enthalt t N Oel ih \Aufsähe. Fn wissenschaftlicher Ordnung, fünfte Bekanntmachung. lage. Notizen aus dem Gebiete der militairish(

Nachdem in Folge getroffener Ucbereinkunft der| Wissenschaften : Ae Erben des allhier D fbebel he D) med: A Auch îm Jahre 1835 wird diese Zeitschrift iht Gottfried Knakfuß, die zu dessen Nachlasse gehörige, Plane nah unverändert fortgeseßt, und da die R vortheilhaft gelegene, und mit einem sehr gúnstigen daction die Stärke der Auflage nach den eingegi! allhier zur Einsicht bereit liegenden Privilegio ver- eten Bestellungen bestimmt, so ersucht der Unt sehene hiesige einzige Apotheke sammt allen dazu ¡eichnete die Þ. l. Herren Abnehmer hiermit hdflid| gehdrigen Gebäuden und Gärten, auch allen vor-|!bre Bestellungen so schnell als möglich durch |

usammen 15/025 j h lassen. N Lalifelaen AAN a/S SU, AUN U E N Der Preis ist wie bisher aht Thaler Sächs. 1 sieben und zwanzigsten März 1835, welchen auch die frühern Jahrgänge von 1818 v an hiesiger Stadtgerichtsstelle freiwillig versteigert gefangen noch zu beziehen sind. Wer die g werden soll, so werden alle diejenigen, welche sothane| Nethe von 1818 bis 1834 auf ein Mal abnim Apotheke nebst Zubehör zu erstehen gesonnen find, erhâlt dieselben um 7 wohlfeiler. hierdurch eingeladen, sich gedachten Tages, Vormit-| Wien, den 21. Januar 1835. tags 12 Uhr, allhier einzufinden, sich über ihre Zah- I. G. Heubner/ lungsfähigfeit auszuweisen, ihre Gebote zu eröffnen Buchhändler. und gewärtig zu seyn, daß die htesige Apotheke E sammt dazu gehörigen Grundstücken demjenigen werde| So eben is in der Enslin schen- Buchhandlu zugeschlagen werden, welcher bei dem, nach 12 Uhr (Ferd. Müller), Breite Straße Nr. 23, erschie! beginnenden Licitiren das höchste Gebot behält, den [und in Landsberg bei Wilm sen, in Prenzlau Iten Theil der Erstehungs- Summe sofort baar er-|Kalbersberg, zu haben : legt, die Hälfte des Kaufpreises, bei Verlust des ge-| Familiengebete von William Wilberforce. Ÿ zahlten 10ten Theils, bei der noch vor Ostern 1835 dem Englischen überseßt von Gust. Ad. Lúde! erfolgenden Adiudication zu berichtigen verspricht, Mit einer Vorvrede von Dr. August Neand! die andere Hâlfte aber gegen Verzinsung zu 4 pCt. brosch. Preis 74 sgr. und 5 jährige Aufkündigung in Qualität unbezahl-| Die wohlgelungene Ueberseßzung obiger Gd ter Kaufgelder hypothecarisch übernimmt und über- [wird gewiß Vielen eine sehr willkommene Ersd haupt den Þ. Knackfußischen Erben, welche sich die [nung seyn. Sie eignen sich durchaus dazu , hei d Auswahl unter den Licitanten vorbehalten haben, an- | häuslichen Erbauungen frommer, christlicher F0 nehmlich erscheint. f / [lien zum Grunde gelegt zu werden. Der Hr. 4 Uebrigens hängt eine nähere Beschreibung der zur fessor Dr. Neander macht in der Vorrede zu dit hiesigen Apotheke gehörigen Grundstücke und der auf Gebeten (es sind ihrer 14) auf die jedem Mensch( denselben haftenden Abgaben am hiesigen Rathhause |freunde so wichtige Persdnlichkeit Wilberforce's al aus. Rochliß, den 9. Januar 1835. merksam / ‘und es is gewiß vom hdchsten Fnterth Das Stadtgericht. diesem wahren Christen tiefer in das gottinnige R. G. Schröder, Stadtrichter, |blickden zu dürfen.

handenen Vasen, Utensilien und Vorräthen, welches | betreffenden Buchhandlungen an ihn gelangen [Ff

voraus man schließen möchte, daß auch diese neue Combination ¡h wieder * tblagen hat. So äußert sich z. B. der Cour- ier français. folgendermaßen: „Gestern uin Mitternacht jeß es, daß von den in den verschiedenen Minister -Listen be- ndlichen Namen nur noch zwei übrig wären, nämlich die der herren Souir und Molé. Herr Persil hat sehr viel dazu bei- vetragen, jedes Arrangement unmöglich zu machen. Die beiden Wie- verhersteller des Kabinettes waren gezwungen, sih demn Herrn Persil uzugesellen. Es handelte sich darum, ihm entweder das ‘Portefeuille des Jnnern oder der Finanzen anzuvertrauen; denn er gehört zu jenen fähigen Köpfen, welche sich mit gleicher Leichtigkeit in alle Geschäfts - Zweige fügen. Was war nun aber der Lohn ihrer Nachgiebigkeit? Der aufgedrungene Herr Persil hielt sich sür den Unentbehrlichen, und zeigte sih nun sehr widerspänstig. Das neue Kabinet hielt die Amnestie {ür den Akt, den es nothwen- dig zuerst vollziehen müsse; Herr Persil aber widerseste si die- \x Maßregel und erélärte, daÿ er sie als Minister im Conseil! und als Deputirter in der Kammer bekämpfen würde. Man kann sh die Wirkung einer solchen Ecklärung denken. Die Doc- trinairs jubeln bereits, und schen im Geiste die Gewalt vollstän- diger als jemals in ihre Häude fallen.‘ Der National sagt! „Das ministerielle Arrangement, durch welches Herr Persil die Neugierde des Herrn von Sade gestillt, und das Herr Gui- zot auf der Rednerbühne nicht in Abrede gestellt hatte, scheint das Schicksal aller seit 14 Tagen versuchten Combinationen zu theilen, Here von Barante, durch einige unbedeutende Schwierigkeiten besorgt gemacht, hat sh zuerst zurück- gezogen; und Herr Molé, welcher fürchtete, zum zweitenmale die traurige Rolle eines Ministers ohne Ministerium spielen zu müssen, erklárte, daß, da Herr von Barante nicht bleiben wolle, er auch die ihm zugedachte Ehre ablehnen müsse; und so wird die neue Combination unmdalich werden.‘ Der Impartial sagt in einer Nachschrift: „Wir erfahren in diesem Augenblicke, daß alle Pläne zu ministeriellen Arrangements neuerdings ge- cheitert sind, und daß der Marschall Soult dem Könige aber- mals erflárt hat, daß er sich außer Stande sche, ein neues Ka- binet zusammenzusezen. Derselben Version zufolge, hätte jeßt der Marschall Gérard den fcüher dem Marschall Soult übertra- genen Auftrag erhalten, und er sey es, der sih nunmehr mit der Zusammensezung des Ministeriums beschäftigen werde. Wenz dem so wäre, so würde es kaum möglich seyn, mit der Bildung des Kabinets vor Mittwoch zu Stande zu kommen, und danti Würden in der Kammer unfehlbar die Jnterpellationen des Hrn. von Sade stattfinden.“

Das Journal des Débats fängt nunmehr auch an, si Über die Wirkungen der verlängerten ministeriellen Krisis zu be- Uñruhigen. Es sagt: „Wir wissen, daß es {wer ist, ein Mi- nisterium zu bilden; es giebt in der Majorität der Kammer meh- tere Núancen, denen man zu genügen suchen muß, und cs er- heischt ungemein viel Klugheit und Gewandtheit, um alle Hin- dernisse zu besiegen, Wir wundern uns daher nicht über die fang\amkeit, mit der das Werk vorschreitet; aber wenn wir uns auch niht wundern, so sind wir ties betrübt bei dem Anblike einer so seltsamen Lage, und wir glauben, daß die Gefahr sich ü dem Maße vermehrt, als Stunden und Tage erfolglos vers

ießen.‘

Der Constitutionnel enthält Folgendes: „Man wird bemerkt haben, wie angelegen es sih die Englischen Journale eyn lassen, nicht allein den gegenwärtig zwischen Frankreich und

der Regierung der Vereinigten Staaten bestehenden finanziellen

Preußische Staats-Zeitung.

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erlin, Dienstag den 17te«n März

E R A E V P R d L n

Nähe áu beobachten. s pa E : t A S Tr Mt 2 T Drm A E r T E I

Eee T E ra - N

Streit noch mehr zu erhißen, sondern auch die Gefahr eines Krieges zwischen beiden Nationen als unvermeidlich darzustellen. Heute sprechen sie von den in den Häfen der Union stattfinden- den Rüstungen und morgen von Flotten, die sich in einigen Hä- fen Frankreichs versammeln würden, um die Drohungen der Amerikanischen Regierung zurückzuweisen. Diese Taktik hat ih: ren Zweck. England hat immer die freundschaftlichen Verhält- nisse zwischen Frankreih und Nord - Amerika mit mißtrauischen Augen betrachtet; es sucht dieselben zu stôren; das ist in der nug weil es wohl weiß, daß die Allianz zwischen jenen heiden Völkern für die Gewaltstreihe der Britischen Marine eine unübersteiglihe Schranke ist. Es ist möglich, daß einige Vorkehrungen, einige Vorsichts: Maßregeln in den Nord - Ame- rifanischen und in den Französischen Häfen getroffen worden sind. Wenn zwischen zwei Völkern ein Kollidiren der gegensei- tigen Juteressen stattfindet, so ist es sehr naturlich, daß jedes der- selben den festen Wunsch an den Tag legt, seine Rechte aufrecht zu halten, und daß es darauf bedacht ist, seiner Re- gierung und sciner Flagge die gebührende Achtung zu sichern. Uin was handelt es sich zwischen uns und den Vereinigten Staaten? Um die von dem einen Theile verlangten und von dem anderen noch einer Erörterung unterworfenen Liquidation einer Schuld. Welche Wege müssen in einem solchen Falle be- foigt werden? Einzig und allein die der Gerechtigkeit. Die- jenigen, welche die wirklichen Streitkräfte der Union und die ungeheuren Hülfsquellen Frankreichs kennen, lachen über den Gedanken, daß die Amerikaner uns wirklih ihren Willen durch Zwangs - Maßregeln auferlegen könnten. Wir wollen nicht zu Prahlereien unsere Zuflucht nehmen; aber die Etats der Ma- rine liegen vor, und Jedermann fkenüt die große Ueberlegenheit unserer See - Streitkräfte. Wir wollen unsere Matrosen nicht gerade für die ersten der Welt erklären; aber in der Schlacßt würde sich die dreifarbige Flagge auf eine würdige Weise mit der Nord - Amerikanishen messen. Es wird nicht dahin kommen; wir haben es mit einem ruhigen und freien Volke zu thun, welches sich nicht leiht zu Ueberei- lungen hinreißen läßt, Die Vereinigten Staaten wissen, daß man auf die Majorität der Kammern sicherer dur cine ruhige Haltung, durch den Augenschein des Rechtes und durch die rih- tige Würdigung der Jnteressen einwirkt, als durch Fanfarrona- den, die höchstens dazu dicnen können, Kinder in Furcht zu ja- gen. Wenn die Vereinigten Staaten die Gerechtigkeit für sich haben, so is: die Deputirten-Kammer aufgeklärt und billig ge- nug, dies einzusehen und einzugesehen. Wenn dies aber nicht der Fall ist, so tvird sich die Französische Nation nicht durch einige Fregatten einschüchtern lassen.“

Von Herrn Viennet wird nächstens eine neue Broschüre unter dem Titel: „Ueber die Gebrecblichkeiten unserer Zeit“ er- sch{einen.

Großhritanten und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 6. März. Auf die vom Grafen von Roden be- reits in einer früheren Si6ßung angefändigte Frage antwortete heute der Herzog von Wellington, daß es die Absicht der Regierung sey, im Laufe dieser Session eine Erhöhung der zur Unterstüßung der National: Schulen in Jrland veranschlagten Summen zu fordern, weil an mehreren Orten neue Schulhäuser gebaut werden müßten. Der Graf von Radnor trug auf die Vorlegung von Abschriften der Eide an, die, wie er sagte, junge Leute von 16 bis 17 Jahren bei ihrer Jmmatriculation an der Universität Cambridge [chwören, und wodurch sie sür ihr ganzes Leben gewisse Verpflichtungen eingehen müßten; er hielt es für sehr unrecht, daß man Jünglinge in diesem Alter, wo sie fast noch Kna- ben zu nennen seyen, an den Universitäten Oxford und Cam- bridge Eide ablegen ließe, deren eigentlichen Sinn sie nicht be- greifen könnten, und deren Jnhalt sie zum Theil gar nicht ein- mal zu erfüllen hättcn. Der Herzog v. Wellington (Kanzler der Universität Oxford) beklagte sich darüber, daß der edle Graf ihm nicht angezeigt habe, daß er auch die Universität Oxford in dena Kreis seiner Bemerkungen ziehen würde, damit er (der Her- zog) sh auf eine Erwiederung hätte vorbereiten könnenz úbri- gens sagte er, daß der Vorlegung der geforderten Dokumente nichts entgegenstehe. Die Bischöfe von Llandaff und von Gloucester vertheidigten den an den Universitäten úübli- chen Gebrauch der Eidleistung und behaupteten, der Eid, den die Zöglinge zu s{chwdören hätten, sey kurz, lar und allgemein verständlich; überdies würden die damit verbundenen Zwecke und Verpflichtungen den neuen Ankömm- lingen auf den Universitäten in den meisten Fälien genau aus- einandergeseßt. Lord Brougham sagte, er wolle die Debatte nicht verlängern, da er vielleicht nicht mehr von der Sache wisse, als der Kanzler der Universität Oxford (Gelächter). Der je6ige Gebrauch, meinte er, führe dazu, daß Eide geleistet würden, ohne daß man wisse, wozu man dadurch verpflichtet werde, und daß die Bedeutung des Eides ganz in Verruf käme; da die alten Universitäts- Statuten nicht mehr für das jebige Zeitalter paßten, so sollten sie abgeschasst und nicht ferner um kleinlicher Bagatellen willen Eide abgefordert werden, zumal da es den Stu- direnden mdzlich sey, gegen Bezahlung von 6 bis 8 Pence das N zu umgehen. Das Haus vertagte sich um 10 Uhr bis

contag.

Unterhaus. Sibung vom 6. März. Bei Eröffnung der Sibung wurden die Zujsas- Artikel zu dem Quadrupel- Ai: lianz- Traktat auf die Tafel des Hauses niedergelegt. Hr. Ward erkfiàrte darauf, daß er in der Jrländischen Kirchen - Frage gern “dem Lord John Russell den Vorrang lassen und seinen desfall: sigen Antrag mit Rüsicht auf den von Leterem angekündigten zurücknehmen wolle; er fügte hinzu, daß er die Motion des ed- len Lords, die derselbe am 23sen d. in dieser Hinsicht zu machen beabsichtige, unterstüßen werde. Der (gestern unter Aaea er- wähnte) Antrag des. Herrn Sheil wurde nach einigen Debatten Über die Orangisten- Vereine in Jrland, die mitunter in bittere

Persönlichkeiten zwischen den beiden Parteien ausarteten, indem

1835.

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die Opposition den Ministern wieder, wie in einer früheren Sikung, ihre Vorliebe fär jene Vereine- vorwarf, nicht eher angenommen, als bis der Antragsteller sich bereit erflärt hatte, den Theil seiner Motion, der sich auf die Vorlegung von Schreiben des Lord Manners bezog, in denen dieser als Lord - Kanzler von Jrland sich Über die Gesezwidrigkeit der Orangisten - Logen ausgesprochen haben sollte, zurückzunehmen. Sir R. Peel las unter Anderem zu seiner Rechtfertigung eine Stelle aus einer im Jahre 1827 im Unterhause von ihm gehaltenen Rede vor, worin er erklärt hatte, daß er, wenn er in Jrland als Privatmann lebte, allen seinen Einfluß aufbieten würde, um die Orangisten - Vereine zu unterdrücken; dur ein Geseß aber, sagte er, ließe sich die Bil- dung solcher Vereine, wenn sie nur keine geheime Eide hätten, und die Ausschließung der Katholiken von denselben nicht verbie- ten. Herr O'Connell zeigte jedoh an, daß er am 27sten d. auf die Resolution antragen werde, daß die Vereine der Oran- gisten geseßwidrig seyen und unterdrückt werden müßten.

Oberhaus. Sizung vom 9. März. Der Graf von Roden überreichte eine Petition von Dumbartonshire zu Gun- sten der Schottischen Kirche, was zu einer kurzen Debatte über den Theil der Thron-Rede Veranlassung gab, worin der Bau neuer Gotteshäuser für diese Kirche versprochen wird. Der Marquis von Bute versichecte, diese Stelle der Thron - Rede sey von der Bevslkerung Schottlands mit der größten Freude aufgenommen worden; der Graf von Roseberry aber erklärte dies für ungegründet und behauptete im Gegentheil, daß man in Schottland einem solchen Plan sehr abgeneigt sey; man wolle daselbst, sagte der Redner, daß der Bau neuer Kirchen der frei- willigen Subscription überlassen bleibe oder aus dem Ueber- {chuß" der zu kirhlichen Zwecken bewilliaten Fonds bestritten werde, nicht aber, daß das Parlament besondere Suminen dazu bewilligen solle.

Unterhaus. Si6ung vom 9. März. Die Bill in Betreff der ‘großen westlichen Eisenbahn wurde, ungeachtet der Opposition des Marquis von Chandos, zum zweitenmal ver- lesen. Sodann brachte Herr Handley eine Bill ein, wonach der Viehmarkt von Smithfield an einen Pla6 außerhalb der Hauptstadt, nämlich nah Jslington, verlegt werden soil. Unter den verschiedenen Bitischristen, welche darauf überreicht wurden, befand sich au eine von einem Geistlichen, der den Vorschlag machte, daß ausgediente Pfarrer auf eine Art von Halbso!d ge- seßt werden, und daß die dazu nöthigen Fonds aus den Kirchen- Sinekuren hergenommen werden sollten. Den größten Theil der Sißung naÿßm eine Debatte über den Zustand von Kanada hin- weg, veranlaßt dur eine von Herrn Roebuck überreichte Qe- tition von Mitgliedern des Versammlungshauses von Unter-Ka- nada, worin dieselben um Abstellung mehrerer Beschwerden bitten. Der Hauptpunkt dieser Beschwerden war, daß die Ko- lonie genöthigt sey, eine Kirche zu unterhalten, zu deren Lehren sich die größere Masse der Bevdikerung nicht bekenne; wenn man, meinte Herr Roebuck, in dieser Beziehung durchaus stockblind gegen die gerechten Beschwerden der Kolonisten bleiben wolle, so würde es mit Kanada eben dahin kommen, wie mit den Verei- nigten Staaten (hdrt, höôrt!), besonders da ersteres das Beispiel der leßteren so dicht vor Augen habe und den glücklichen Zu- stand sche, in welchem sh die Bevölkerung dieser Staaten ge- gen die von Kanada befände; 1,300,000 entshlossene Geister seyen bereit, sich bei der ersten Gelegenheit gegen ihre Unter- drúcker zu kehren und mit ihren republikanischen Nachbarn ge- meinschastlihe Sache zu machen; 4 Fünftel der Bevölkerung be- ständen aus Katholiken, denn es kämen in Kanada nur 60,000 Protestanten auf 500,090 Katholiken, und doch habe die Regie- rung sich der den Jesuiten gehörigen Fonds und Anstalten be- mächtigt und die ersteren zum Besten der Anglikanischen Kirche verwendet, die leßteren in Kasernen umgewandelt. Herr Spring Rice (der unter dem vorigen Ministerium Staats : Secretair für die Koloniecn war) tadelte den Ton, in welchem der vorige Redner diesen Gegensiand behandle, und sagte, er verursache dadurch solche Schwierigkeiten und Hindernisse in dem, was zum Besten jener Kolonie geschehen könne, daß er vielleicßt in seinem ganzen Leben nicht wieder im Stande sep, das wieder gut zu machen, was er dadur verdorben. Er rechtfertigte \so- dann die von der vorigen Verwaltung in Bezug auf Kanada getrof- fenen Maßregeln und führte namentli an, daß eine Kommission zur Untersuchung der Beschwerden dieser Kolonie ernannt wor- den scy, die aus den rehtlichsten Männern bestanden und si die Sache aufs ernstlichste habe angelegen seyn lassen. Auch Lord Stanley, der unter der vorigen Verivaltung ebenfalls eine Zeit lang dem Kolonial -Dopartement vorgestanden hatte, übernahm es, diese Verwaltung und die von ihr ernannte Kom- mission zu rechtfertigen. Sir R. Peel endlich erklárte, daß eine der ersten Angelegenheiten, welche die jezigen Minister in Berathung gezogen hätten, der Zustand von Kanada und die Nothwendigkeit einer Verbesserung desselben gewesen sey, und daß der König zu diesem Zweck den Lord Aylmer, einen vorurtheils- freien und mit den Verhältnissen dieser Kolonie vertrauten Mat:n, dazu ausersehen habe, sich nach Kanada zu begeben, die Be- dúrfnisse und Wünsche der Einwohner zu untersuchen und der Re- gierung seine Ansichten darüber mitzutheilen. Nach Beendigung dieser Debatte kündigte Herr Hume an, daß er am Freitage darauf antragen werde, die Sudsidien nur auf 3 Monate zu bewilligen, Am Schluß der Sißung machte Herr Bagshaw auf die Angriffe der Kaffern gegen die Kolonisten des Cay auf: merksam, worauf Sir G. Clerk, Unter-Secretair der Kolonicen, erklärte, daß die Negierung dem Parlament darüber nähere Auf- {lüsse ertheilen werde, sobaid sie erst dergleichen werde erhal: ten haben; bis je6t aber fôune er nur so viel sagen, daß die Kaffern durch das ungerechte Benehmen einiger Kolonisten ge gen sie gereizt worden seyen.

London, 10. März. Jhre Maj. die Königin muß seit eë- Ge Tagen wegen Unpäßlichkeit das Zimmer hüten. Es heißt, Jhre Majestäten würden übermorgen, na dem für diesen Tag

T PE D E A L P E g