1835 / 76 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Sa Kabinetsrath, sich auf einige Zeit nah Windsor be- eben.

: Die Oppositions - Blätter bleiben bei ihrer Behauptung, daß die Stellung des Ministeriums immer kritisher werde, und weisen zur Begründung ihrer Ansicht besonders auf zwei nahe bevorstehende Änträge im Parlamente hin', von denen, wie sie meinen, die eine oder die andere, wenn niht den Umsturz, so doch wenigstens eine Modification des Kabinets herbeiführen müsse. Der erste ist der in der gestrigen Sißung des Unter- hauses von A eei Hume zum 13ten d. M. angekündigte Antrag, daß die Subsidien nicht einmal, wie er in der Sizung vom Gten d. wollte (s. das gestrige Blatt der Staats-Zeituna), auf 6, sondern nur auf 3-Monate bewilligt werden sollten. Der Cou- rier behauptet, dieser Antrag mache dem Premier-Minister sehr viel Sorge und habe den König sogar veranlaßt, seine am Don- verstag beabsichtigte Abreise nach Windsor noch bis nach der Erledigung dieser Angelegenheit auszuseßen. Der andere An- trag, von. dem die Oppositions - Blätter meinen, daß er eine Lebensfrage für das Ministerium sep, is der des Lord John Russell in Betreff der Jrländischen Kirchen-Güter, der am 23sten d. M. zur Sprache fommen und von Herrn Ward, der seine eigene auf denselben Gegenstand bezügliche Motion deshalb zu- rücézenommen hat, unterstüßt werden wird. Als die wichtigste Angelegenheit für das Ministerium nächst jenen beiden Anträgen bezeichnen diese Blätter die von Lord Chandos im Interesse der acerbautreibenden K!asse der Bevölkerung vorgeschlagene Aufhe- bung der Malz-Steuer, welche heute Abend im Unterhause auf der Tages - Ordnung steht. „Die Aufhebung dieser Steuer‘, sagt der Courier, „welche naturlich von den großen Grund- benßern sehr gewünscht wird, würde das Land auf einmal einer jährlichen Einnahme von 5 bis 6 Millionen berauben, und schon aus diefem Grunde muß Sir R. Peel sih dieser Aufhebung widerjeßen; ‘indeß wird der Sieg des Ministeriums in dieser Sache ein sesisamer seyn, und Six R. Peel wird ein- sehen müssckz, worüber sich Niemand täuschen kann, daß er im "änterhause auch da, wo er zu siegen scheint, sih w“sentlih_ in der Minoritär befindet, denn die Hoch - Tories p a4 Kabinet und in der Verwaltung, Sir Edward Knatchbull, Werr A. Baring, Lord Lowther , Lord Stormont, Graf von Lincoln , Graf von Darlington, Oberst Perceval, Sir R. Gor- don, Sir Ph. Durham und Andere, welche persönlich bei jener Aufhebung aufs stärkste interessirt sind und von jeher ‘den frü- heren desfallsigen: Anträgen des Marquis von Chandos beitraten, warden nun én ein höchst unangenehmes Dilemma verseßt werden, und gegen ihren eigenen Vortheil, gegen ihre hartnäckigsten Grundsäße stimmen müssen, weil die Regierung diese Einnahme jeßt nichc füglich aufgeben fann.// Uebrigens wird in den heu- tigen Börsen-Berichten des Courier und des Globe mit ziem- licher Bestimmtheit die Exwartung ausgesprochen, daß das Un- erhaus den Antrag des Maktquis von Chandos verwerfen werde, welche Ueberzeugung auch auf den Stand der Fonds gün]tig wirkte.

Der Fürst Estcrhazy hatte gestern, nachdem er die Nachricht vom Tode des Kaiser Franz erhalten, eine Unterredung mit dem Herzog von Wellington im auswärtigen Amte. Aucy der Baycri- sche Gesandte, Graf Jenison, stattete Sr, Gnaden einen Besuch ab.

Der Graf von Haddington, Lord-Lieutenant von Jrland, ist nah Dublin zurückgekehrt.

Lord John Russell ist dem Grafen Grey, der mit Lord E morgen hier erwartet wird, nah Woburn entgegen- gereist. | Am Donnerstag Abend oder am Freitag Morgen sind der Herzogin von Gordon für 60,000 Pfd. Juwelen gestohlen wor- den. Sie war am Donnerstage, bei Gelegenheit des Cercle bei Hofe, aufs glänzendste mit Juwelen von unermeßlichem Werthe aeschmückt, die sie bei ihrer Nachhausekunfet in ihrem Ankleide- Zaunmer ablegte. Am nächsten Morgen zwischen 10 und 11 Uhr entdeckte man den Diebstahl. Die Untersuchung ergab durchaus keine Spur eines gewaltsamen Einbruchs; es is daßer kcin Zweifel, daß die Entwendung durch Jemand geschehen ist, der mit der Einrichtung des Hauses bekannt war. Als Jhre Ma- jestät die Königin von diejem Verluste der Herzogin von Gor- don hörte, ließ sie ihr sogleich durch Lady Howe von ihren Juw - len so viel anbieten, als sîe einstweilen bedürfe.

Lord Cowley hat seine Reise nah "Paris noh nicht ange- treten, auch ist sein Gepáck noch nicht eingeschifft worden.

Herr Magennis, ein Neffe des Grafen De Grey, soll den Befehl erhalten haben, unverzüglich mit einer Mission nach St. Petersburg abzugehen.

Am Sonnabend hat Namik Pascha den Themse - Tunnel besucht.

Herr Henry Lytton Bulwer hat auf das von einer De- putation des Kirch\piels Marylebone an die Repräsentanten des: selben, Sir S. Whalley und H. L. Bulwer, in Betreff der Subsidien - Bewilligung gerichtete Schreiben (s. Nr. 73 der St. Ztg. ) Folgendes geantwortec : |

„Meine Herren! Jch zeige Fhnen den Empfang des Briefes an, womit Sie mich beehrten, und der, wie ich sehe, auch den Ta- gesblättern mitgetheilt worden iff. Was Fhr Erstaunen über die so schnell erfolgte Geldbewilligung betrifft, so wird dasselbe verschwin- den, wenn Sie erfahren, daß noch gar keine Bewilligung der Art stattgefunden hat. Wenn irgend eine Frage in Betref der Subsi- dien dem Hause vorgelegt wird, so werde thh mi, wie ich dies bis ießt bei: andern Fragen gethan, stets durch Berücksichtigung des allgemeinen Fnteresses leiten lassen, und bin ih immer bereit, über die Gründe meines Benehmens Rechenschaft zu geben. Der Be- \{luß, auf den ich jeßt antworte und den ich mit Achtung empfan- gen habe, hat (ih muß es frei gestehen) zugleich großen Unwillen in mir erregt. Die Gesinnung, în der er abgefaßt ist, entspricht vollfommen der mecinigen. Ex wurde auch, wie ih versichert bin, von patriotischem Eifer und von schwer zu unterdrückenden Wün-=- schen, sowohl für die Ehre der Körperschaft, welcher Sie angehd- ren, als für die Ehre derer, welche diese Körperschaft repräsentiren, eingegeben. Dennoch muß ich bemerken, daß es kein Verfahren giebt, das so wohl berechnet wäre, meine Nüßlichkeit zu vermin- dera und Fhren Charakter herabzuseßen, als das von Fhnen be- folgte. Fn Zeiten, wie dle jetzigen, is es natürlich, daß Sie auf daz Benehmen Fhrer Repräsentanten böch aufmerisam sfnd; aber in solchen Zeiten sollten Sie auch hdchí| vorsichtig seyr in der Wabl Jhrer Repräsentanten. Jch bin entweder ein ehrlicher Mann, und dann muß man mir trauen, oder ih“ bin es nicht, und dann hätten Sie mich nicht wählen sollen. Fm Laufe meiner Wahl habe ich häufig meine Grundsätze, und. den

Gang , den ich zu befolgen gedachte, dargelegt; wenn Sie irgend

etwas in meinem Benehmen finden, das damit im Widerspruche sieht, so haben Sie nicht nur das Recht, sondern auch die Verpflichtung, es mir anzuzeigen. Jch fühle mich indeß veranlaßt, zu sagen, daß, da die Ansichten, welche mich ins Parlament gebracht haben, dasz Resultat meiner eigenen ruhigen Ueberlegung sind, dle Weise, in der ich, jenen Ansichten zufolge, im Parlamente handeln werde, auch das Resultar meines eigenen unabhängigen Urtheils seyn wird. Fci; habe nux noch zu bemerken, daß die Ehre, welche Sie mir übertragen ha- ben und die.ich tief empfinde, mich wo möglich. noch begieriger als f-üher machen wird, meine Entscheidungen durch keine andere Ge- finnungen leiten zu lassen, als- durch solche, die unmittelbar aus dem

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gewissenhaften Wunsche, die Wohlfahrt des Landes zu befdrdert, entspringen. Fch habe die Ehre u. s. w. Henry Lytton Bulwer.//

Der Courier ist úber obigen Brief des Herrn Henry Lyt-:

ton Bulwer sehr aufgebracht und sagt, derselbe sey kein Sir Francis Burdett, um eine solhe Sprache führen zu können. Dies Blatt macht übrigens darauf aufmerksam, daß Sir H. L. Bulwer mit Herrn Richards, Mitglied für Knaresborough, bei Sir R. Peel zu Mittag gespeist habe. Herr Richards, dem au vorgeworfen wird, daß er seine Meinung geändert habe, hat folgenden Brief an. den Herausgeber der Morning Chro- nicle geschrieben: „Mein Herr! Jch würde es nicht der Mühe werth gehalten haben , auf den gemeinen und boshaften Artikel in Jhrem heutigen Blatte zu antworten, wenn Sie es nicht für gut gefunden hätten, ein anonymes, angeblih von meinen Konstituenten an mich erlassenes Gesuch zu publiziren. Jch weiß sehr wohl, dafi zu Knaresbdorough Alles angewendet worden is, um ein Gesuh, worin ih zur Aufgebung meines Parlaments.Si6ßes aufgefordert werden sollte, aufzubrin- «gen. Allein i habe erfahren, daß man nur wenige Unterzeich- nungen hat erhalten können, und bis zu dieser Stunde ist mir kein Gesuch der Art zugegangen. Sollte ich ein solches erhal- ten, so hoffe ih, daß meine Antwort so seyn wird, wie es ei- nem unabhängigen Mitglied des Unterhauses gebührt. Jch habe die Ehre u. st. w. J. Richards.“/

Die Direktoren der Ostindischen Compagnie gaben am Sonnabend dem neuernannten General - Gouverneur von Oft- indien, Lord Heytesbury, und dem Befehlshaber der Britischen Streitkräfte in Jndien, Sir Henry Fane, ein großes Diner, wozu auc) sämmtliche Minister eingeladen waren. Sir Robert Peel sprach in höchst lobenden Ausdrücken von Lord Heytesbury und bemerkte in Betreff der Ernennung des Sir H. Fanc, daß es wohl keincn Eingeborenen von Jndien gebe, der, möge er auch noch so unbekannt mit der Europäischen Geschichte seyn, daran ztveifie, daß demjenigen Mann, welcher das Vertrauen des Herzogs von Wellington besie, das Kommando der Armee in jenem Lande übertragen werden müsse, wo der Herzog seine ersten Lorbeern gewonnen habe. (Großer Beifall.)

Der Hampshire Telegraph vom 7ten d. meldet, daß die Englische Flotte unter Sir Josias Rowley durch eine De- pesche des Britischen Gesandten in Konstantinopel, Lord Pon- sonby, von Malta wieder abberufen sey, und fügt hinzu, dieselbe jey am 7. Februar plôblih in See gegangen. Die abgesegelte

: Flotte bestand aus 6 Linienschiffen, Z Fregatten und mehreren

kleineren Fahrzeugen, und ihr war cine Fregatte mit versiegelten Depeschen vorangegangen, welche man direkt nach den Darda- nellen bestimmt glaubte.

Briefe aus Tripolis vom 25. Januar melden, daß der Britische Konsul, Oberst Warrington, und der Capitain Mundy, Befehlshaber der „Favorue‘/, den dortigen Kaufleuten angezeigt haben, daß das Englische Ministerium das von ihnen in Be- treff der Blokade der Küste durch den Pascha Ali befolgte Ver- fahren billige. Es ift daher beschlossen, daß, obgleich die drei bewaffneten Fahrzeuge des Pascha's füc den Winter abgetakelt sind, die Blokade dennoch als fortbestehend betrachtet wird, in- dem die Batterieen des Kastells und der Stadt den Eingang in den Hafen von Mescia einigermaßen beherrshen. Der Bri- tische Handel unter Britischer Flagge wird jedoch an jedem Punkte der Küste außer dem Bereiche der genannten Batterieen gese6z- lien Schus finden. Der Französische General-Konsul hat sich nach Malta eingeschi}t.

Die Zeitungen vom Cap reichen bis zum Z. Januar und sind voll von Berichten über die Aufregung, welche in dieser Kolonie herrsht, da die Verwüstungen der Kaffern an den Gränzen derselben noch immer fortdauern. Fast alle Personen, die mit diesem Volksstamm Handel trieben, waren ermordet wor- den, und die Missions-Statienen standen leer. Jndeß schienen die Einwohner von Graham’'stown doch die zuversichtliche Hoff- nung zu hegen, daß sie jeden Angriff würden abschlagen können. Die Einwohner der Kapstadt Hatten sich zum freiwilligen Miliz: dienst erboten, falls der Gouverneur die regulairen Truppen alle aussenden wolle. Dieser hatte jedoch ein Regiment zur Ver- stárkung der Gränz - Truppen für hinreichend erklärt; er selbst wolite nach der Aigoa-Bai abgehen.

Berichte aus Canton vom 25. Oktober stellen es außer Zweifel, daß an dem Tode des Lord Napier nur das Verfahren der Chinesischen Behörden die Schuld trägt. Der Theehandel ging übrigens seinez ungestörten Gang fort, „„aber“/, fügt die Times dieser Nachricht hinzu, „„die unserem Repräsentanten angethane Schmach war noh ungerächt. ‘/

Die neuesten Berichte aus New-York reichen zwar bis zum 14. Februar, also weiter, als die zuleßt gegebenen, melden aber nichts Neueres Über die Entschlüsse des Repräsentanten- Hauses in Bezug auf die Französische Frage. Dem Präsidenten stand ein persönlicher Streit mit Herrn Poindexter, Mitglied des Senats, bevor; jener soll den Verdachr geäußert haben, daß der Le6tere bei dem auf den Präsidenten gemachten Mordversuch die Hand im Spiele gehabt habe; Herr Poindexter ließ den Ge- neral Jackson darúber befragen. Die Antwort des Präsidenten ist nicht bekannt geworden; doch sagt der Telegraph, „er habe der Beleidigung noch) Beschimpfungen hinzugefügt‘, und ein an- s New-Yorker Blatt meint, die Sache kônne dabei nicht bleiben.

Aus Mexiko sind wieder Nachrichten von dem Ausbruche eines Zwistes zwischen Santana und Bustamente eingegangen.

London, 10. März. Die Minister befinden sich dermalen in keiner sehr angenehmen Lage. Der Sturm, welcher ihnen aus dem Vorschlage des Lord Chandos, die Abschaffung der Malzsteuer betreffend, drohte, scheint zwar beseitigt zu seyn ; denn als Sir Robert Peel den Vertretern der Grafschaften in einer Privat- Konferenz die Unmöglichkeit vorstellte, jezt eine Summe von 5 Millionen aus den jährlichen Steuern zu ent- behren ,- oder cine andere Steuer an ihrer Stelle zu erhal- ten, erflärten sch niht nur viele Tories, sondern auch fast alle Whigs bereit, das Ministerium zu unterstützen, falls Lord Chandos darauf bestehen sollte, diesen Abend den angekündigten Vorschlag zu machen. Das wird' er aber, um den Pächtern Wort zu halten, und alle die, welche von die- sen als Spezialfreunde ihrer Sache, oft mit der Ausschließung eines Whigs, gewählt worden, kdnnen es mit ihm, ohne Gefahr, einen Staatsbankerott zu verursahen. Aver anders ist es mit einer Ankündigung des Herrn Hume, daß er darauf antragen würde, die Subsidien nur auf 3 Monate zu bewilligét; weil, wie er meint, auf diese Weise der Gang der Regierung nicht unter- brochen, das Ministerium aber, dessen Versprechungen allein man nun einmal nicht trauen kônne, Zeit haben werde, dürch die Vorschlagung befriedigender Reformen, das Zutrauen des Parlaments zu er- werben, welches sodann keinen Anstand nehmen würde, auch die Subsidien für die übrigen drei Vierteljahre zu gestatten. Jn-

zwisczen hat die Opposition im Laufe der vorigen Wo E. (dig war. Die Bank hatte sich beständig geweigert zu be- Möglichstes gethan, um ihr Mißtrauen als gegründet ju N hin. Sie sagte: „Jch sebe den Fall, daß keine Ausgleichung sen. Unter den vielen dem Könige überreichten Dank - Adresse andere früher gemachte Vorschüsse stattfinden soll, und daß für die Entlassung der Whigs und Zurückberufung der Torj die 13 Mill. Franken, die mir in Kasse blieben, und von befanden sich auch eine große Menge von Jrländischen Oray.furch den Staat einkassirten Fonds im Augenblick® des Aus- Logen. Nun is es son längst von allen Whigs als Axizysscuchs der Revolution von 1830 herrührten, schuldig bin, so aufgestellt, daß diese Logen niht nur die Ruhe des Landes gy n ih doch rechtsgültig erst nah der Liquidation zahlen, fährden, sondern au wegen des bei der Aufnahme zu [leiste zwischen Holland und Belgien dem Jnhalte des Traktats den geheimen Eides, und der Zeichen, woran die Eingewei sm 15. November 1831 gemäß stattfinden soll. Die als- ten einander erkennen, geseßwidrig sind. Die Mitglieder derszssunn gemachte Liquidation muß das Aktivum, wenn eines vor- ben sind alle Protestanten, und ihr Streben geht dahin, die Kunden ist, sowohl für obige Rechnung, als für alle andern che aufrecht zu erhalten, so wie die Verbindung mit Englay[ßummen bestimmen, und wenn ein Aftivum vorhanden is, so welches für fe das Mutterland is, während die Katholiken nur „Wird nicht Belgien allein den Genuß davon haben. Belgien lange guten Grund gehabt, es als eine Stiefmuttter zu betragsnd Holland werden es in dem Verhältnisse der von jedem ten. Nacärlich mußten diese Orangisten mit ihren ulträ- proysser beiden Länder während der Vereinigung entrichteten Auf- stantischen Gesinnungen sich auch vorzüglich zu den Tories hagen theilen (Art. 13. §. 5. des Traktats vom 15. November). ten; und obgleich sie etwas mit dem Herzog von Wellington uysis dahin kann ih diese Fonds nicht aus den Händen geben, dessen Mitarbeiter bei der Emancipation s{hmollten, so kamzssenn Belgien ist nur ein Theil des alten Königreichs der Nieder- sie doch bald dur die Ueberzeugung, daß deren Nachgiebigk,ssnde, dem ih schuldig bin, und wenn ich bezahlte, so würde nicht das Werk der Wahl, sondern der Nothwendigkeit wh dadurch meiner Verpflichtung nicht entledigt.‘ So er- wieder zu ihnen zurück, und zwar um so früher, als sie an dzürte sich die Bank, als unter dem vorigen Ministerium ein, Whigs, welche großentheils wenigstens die Kirche cher als (einer Anficht nah, für das Land schr vortheilhafter Vergleich Hinderniß wie als Bindemittel zum dauerhasten Verein ansehy Mazwischen kam , der, indem er die Sachen in statu quo ließ, und im Ernste geneigt schienen, die Katholiken den Protestantg Rie oben bemerkten 13 Millionen zur Verfügung der Belgischen gleich zu stellen, keinen Haltpunkt finden konnten. Da nung Megierung stellte, die alsdann zu ihrem Vortheil zum Ankauf die Tories von ihrer Seite in Jrland keine andere Stü son Renten verwendet wurden. Nur in dem Falle, wo diese ben, als diese heftige Partei , so mußten sie natihiz, fiber das Kapital verfügen würde, müßte sie es erseken, und ihr Möglichstes thun, sie an sich zu fesseln. Daher denn j, shtre Bank Tresorscheine mit bestimmter Verfallzeit, die bei der Anstellung eines Perceval und die Erhebung eines Shaw, 6 [Werfalzeit immer wieder durch neue ersezt würden, abliefern. gorie u. A. in den Jrländischen Geheimen - Rath, und au tj, [sDie Kammern kamen aber nicht dazu, diesen Vergleich zu sanc: gnädige Aufnahme der Adressen ihrer oerschiedenen Logen. A,sioniren; eine seit länger als einem Jahre zur Prüfung aller ses Letztere erklären die ministeriellen Blätter nun damit, daß „shieser Fragen niedergeseßte Kommission hat ihren Bericht noch bloß Sache der Form scy, da der König gern von Jedem Yizsiht erstattet. Hierin lag sonach der Grund der gegenwärtigen schriften und Adressen annehme, und, wenn sih nichts gegen Jsshwierigen Lage nicht, aber der traurige Verdacht, den immer halt und Form einwenden ließe, allzeit gnädig; demnächst sey die Hartnäigkeit der alten Bank bei Entrichtung der genann- auch das Geseßwidrige der Orangisten: Logen noch von keinen Summe in den Gemüthern zurückließ, und die Benugung, Gerichtshofe ausgesprochen worden, und die Äntwort des Minissssie sie davon in großen Operationen zu ihrem alleinigen Nuz- auf 1hre Adressen entschcide nichts darúber. Natürlich ist jn machte, dieser Verdacht ließ sih bei Prüfung einer andern Opposition nicht damit zufrieden, besonders der Jrländische TWussteigenden Rücksicht nicht tilgen. Die alte Bank kassirte bis- derselben. Sie besteht darauf, daß die Minister Abschriften süher alle Staats - Einnahmen ein. Der Kontrakt ging im leßten ner Adressen und der gegebenen Antworten produziren ; aber auezember zu Ende. Sie verlangte nun eine Erneuerung für des Kontrastes willen, Antworten, welche vor der Abdankung jspenigstens fünf Jahre statt eines, und ließ keine anderen Herzogs von Wellington im J. 1839 auf Adressen von politishzedingungen als diejenigen des Kontraktes zu, den sie Vereinen gegeden worden. Ferner hat die Jrländische Opt dem Könige Wilhelm geschlossen hatte, und der bisher von tion 4 verschiedene Motionen hinsichtlich der Orangisten : Lozsahr zu Jahr erneuert worden d Der Minister antwortete, angekündigt, um das Gese6widrige derselben in ihrer Verse wolle ferner der Bank für ein Jahr die Einkassirung der Fonds

wie ihre blutdürsti wertrauen, diese müsse sich aber der Kontrolle des Rechnungs- lec Mle, Rae » Kn B Ne f Die Bank wollte niht, und weigerte sich,

tholischen Mitbürger darzuthun. Jn der Debatte, wil hofes unterwerfen. ) darüber stattgefunden, sind die Minister hart bede Wh andern Verpflichtungen, als denen eines gewöhnlichen Kas- worden , indem es einigen Mitgliedern des Kabinetssers ‘gegen seinen Kommittenten zu unterwerfen. Die Re- nachgewiesen wurde, daß sie mit jenen Vereinen in genauer Lesierung beharrte auf ihrer Forderung. Darauf erfolgte

bindung stehen und sie immer in ihrer Heftigkeit unterstügt (sie gewaltsame „Maßregel von Seiten der Bank, daß sle ben. Am schlimmsten aber ging es G S hate wil le Sparkassen in den Provinzen unterdrüte. Sie erklärte wie alle Orangisten, ganz |chonungslos gegen das neue Unt zu dieser Maßregel durch den Rücktritt der Staatskasse ge- rihts-System in Jrland aufzutreten pflegte, Und jeßt mit j dthigt, die sie ihrer Agenten beraube. Sie hoffte dadurch die der Regierung gehört, welche dieses System noh weiter ausstgierung zu depopularisiren, und ein Geschrei zu veranlassen. dehnen verspricht! Gestern Abend ward von dem Erz-Demser Minister ließ sich _dadurch nicht einschüchtern, und wußte gogen Roebuck eine Bittschrift von Unter - Kanada eingerei ktr Unterdrückung der Sparkassen durch seine Mittel abzuhelfen. welche zu sehr interessanten Debatten Anlaß gab. Es wurde ({{Wnzwischen kam es zu feiner Ausgleichung. Die Bank gab sich wohl von Lord Stanley und Herrn Rice, welche unter dasswar das Ansehen, als liege ihr nichts an der Staatskasse; im Whigs Kolonial - Secretaire gewejen, als von Sir Robere PesWrunde lag ihc aber doch sehr viel daran, weil ihr dies anerkannt, daß die Lage jener Kolonte hs kritisch sey, und dée (binn Zauber in der öffentlichen Meinung und die Be- stellung mehrerer gerechten Beschwerden nicht länger verzögert werdesoniß gab, in den Provinzen Agenten zu habén) die sie dürfe. Sir Robert machte zugleich bekannt, daß die Regierunsit den Rimessen bezahlte, die sie für ihre Einkasstrung ohne Verzug einen Bevollmächtigten dahin abschicken werde, wann und weiche ihr die Papiere zur Diskontirung einschickten. cher nach Befinden jede billige Forderung sogleich und ohne wie schried unmittelbar an den König, und kündigte ihm an, tere Anfrage bewilligen und alles Drükende abstellen solle. Res sle mit allen ihren Diskontéirungen aufhöôre. Der König buck hatte die Frechheit, im Fall den Kanadiern nicht unvetrzlh hickie das Schreiben seinem Minister. | Dieser sah wohl ein, lih ihr Recht widerführe, mit einem Aufstaude zu drohen, ul das beste Mittel seyn würde , eine Konkurrenz zu erdffnen, meinte, die Vereinigten Staaten würden ihnen dabei behülsnd da er mit einem Vorschlage zu Errichtung einer neuen seyn. Aber von allen Seiten des Hauses mit Verachtung und 1 Pank versehen war, so beschäftigte er sich unaufhörlich mit Prâà- willen zurückgewiesen, schloß er am Ende mit einer höchst demüthizsts ihrer Statuten. Auf einmal machte sie der Moniteur, als Rede und versprach, sein Möglichstes zu thun, um die Gemüth} Seiten der Regierung bewilligt, bekannt. In zwei Tagen beruhigen zu helfen. És is diesen Abend Alles in der gespansffParen die für ihr Kapital erforderlichen 20 Millionen gedeckt, testen Erwartung über das Resultat der Abstimmung über li nd man mußte alle weiteren Subscriptionen zurückweisen. Der Malzsteuer. Denn während der „„Courier“/ für gewiß anninn erfasser des Projekts, Hr. C. v. Brouckère, hatte bei Empfang der daß mit Hülfe der Whigs die Minister die Mchrheit halt Kbniglichen Bewilligung an Herrn Rothschild nah Paris einen werden, thut der „Standard‘/, als wäre den Whigs nit ourier geschict, um ihm Actien zu der neuen Unternehmung trauen, Und droht den Tories, baß, wenn die Minisier ge Lene Rotircgil selbi anton, une weleid drei Mi:

i d 1, [T4 gen würden, dieselben nicht am Ruder bleiben könnten. N N ctien unterschries. Zu gleichèr Zeit tráf ‘ein Agent der

Niederlande. Haupt-Banquierhäuser von Paris, André et Cottier, Fould, Pac-

Aus dem Haag, 11, März. Der Königl. Hof hat gest ard, Hagermann U. \. w. ein, der Befehl hatte, Alles, was

i Mai ; Æbrig sey, und sollte die Summe auch 15 bis 18 Millionen be- 0 O 4 4e den Kaiser, Sranz von Dell agen , zu übernehmen. Es war aber schon zu spät. Kaum

var das Kapital der neuen Bank gesichert, als die alte sich al- Belgíen. in Bedingungen unterwarf, die sie bisher verweigert hatte.

Brüssel, 11. März. Hiesigen Blättern zufolge, s Sie gestand nun die Kontrolle des Rechnungshofes zu, und er-

; i : 6 ihtete eine Handels Gesellschaft, die an dem zum Empfange e E v ear An en an A be er Subscriptionen bestimmten Tage Unterzeihnungen für 128 geuen außerord chen redit zur Anlegung von FestungWWiionen Fr. erhielt, obgleich sie nur 10 brauchte! Jegt wird A E A P icter Ore Unter dm Unterzeichner nur der zwanzigste Theil der unterschriebe- in der Kampine bei Zammel ein neuer befestigter Ort unter in Summe zugetheilt. Diese Forderungen und Anerbietun-

Namen „„Leopoldstadt‘/ angelegt werden. Man weiß jedoch nis Ls ob diese Pláne wieder AURA a eSoh oder bloß ausgeseßt ordif n} waren in dem streng festgeseßten Termine von sechs Stun- Der Französische Gesandte in Hamburg, Baron von V ven beisammen. Diese Resultate führte die Errichtung jener

2 j / euen Bank, und zwar gleih bei ihrer Erscheinung herbei. us d ( ; P S ; j ; leb 8 C aid hier eingetroffen. Vie alte reduzirte flau Diskonto von 4 auf Z2 pCrt. jährlich,

j beta Wlad da sie in den Statuten der neuen die Möglichkeit sah, daß

; T UOO Abenteurer, Herr von Pontécoulant, Wi, ic in Handels - Unternehmungen uta hir, so ride bei der Repräsentanten - Kammer eine Bittschrift eingereicht, Wt sie sogleich eine Handels-Gesellschaft, die bestimmt is, den U e A A bet T! Militair - Rang nachsu rodukten des Landes vielfachen Absatz zu verschaffen, und aus- M An Politiq A liest e # Ms Guts-Besiger, d ttige Einfuhr zu befördern. Jch \chrieb Jhnen über diesen in der Gemeinde Ampsin, unterhalb Huy, ein schlechtes Sti genstand etwas umständlicher, weil er wahrscheinlich im Aus- ¿de vielfah zur Sprache gekommen is. König Wilhelm ist

Land umarbeiten ließ, hat dort wenigitens 60 Gräber entde| : L ; =. in mehreren derselben fanden sich sehr gut erhaltene Sfelell A e Le asten Bank für 37 Actien, das heipt fast für

Ringe, Halsketten und kleine viereckige Medaillen, die aus d Deutschland.

M A R müssen, weil man nie das Dasein d eiben geaynt Yate. ‘a Kassel, 11. Mär re Königl. Hoh. die Kurfürstin Ucber die neu gestiftete Belgische Bank giebt ein Í uind She A as Bilia s it e E n

Wohlseyn von Meiningen zurück wieder hier eingetroffen.

der Allgemeinen Zeitung befindliches Schreiben aus Besten sel folgende nähere Auskunft: „Die im Laufe des lezten M hre Hoh. die Frau Herzogin von Meiningen ist, wie wir ver- thmen, in erfreulichster Slusana,

nats rigen Ae A lbe Bre L fortwährende Dn

unseres Landes, seine gänzliche Befestigung in seiner Unabhän n d : de: Ver

keit zu erhalten. Die eine dieser Banken, die Belgische, inde, V A E E Stnata S n

A n P U g p M L Ih ffiielle Mittheilung der im Februar dieses Jahres zwischen dem L fd, = n ode : 1 A ilitai

cen Brüsseler Bank ergaben, Diese Zwistigkeiten betrafen haWigen Einwohnern “starteehabtes Vorfälle so wie darum zu, er

sächlich die Summen, welche diese Bank, sowohl als StaLMuchen, bei dem hohen Bundestage oder der Königl. Preußischen

Kasse, als nach den aus ihrer Errichtung unter dem alten Ks / i i S nigreiche der Niederlande hervorgehenden Verpflichtungen n ‘gierung dahin zu wirken, daß das jeßt in Boenheim liegende

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Königl. Preußische Militair durch Kurhessishes erseßt werde, welches dann ebenfalls unter die Befehle des Kommandanten der in der Náhe von Frankfurt liegenden Bundestruppen gestellt werden könnte. Nach einer äußerst lebhaften Diskussion erhiel:- ten diese Anträge, ohne vorherige Verweisung an einen Aus: {uß, die Genehmigung der Versammiung.

Leipzig, 12. März. Gestern überbrachte dem dermaligen Regierungs - Kommissar zu Leipzig, Herrn Geheimen Rath Frie- drih Albert von Langenn, eine Deputation des hiesigen Sradt- Raths das Ehren-Bärgerrecht, welches ihm der Stadt - Rath, in Uebereinstimmung mit den Stadtverordneten, dekretire hat.

München, 11. März. Der Königl. Bayersche Minister und außerordentliche Gesandte am Oesterreichischen Hofe, Frei- herr von Lerchenfeld, hat gestern die Reise nah: Wien angetreten.

Aus Veranlassung des kärzlich erfoîgten Todes des Kaisers Franz erinnern öffentliche Blätter an die originelle Art, in wel- cher seine Geburt den Wienern verkündigt wurde: Maria The- resia war seit dem Tode ihres Gemahls (18. August 1765) we- der bei den Lustbarkeiten des Hofes noh im Theater erschienen. Es war am 19. Februar 1768, als sie Abends, in ihrem Kabi- nette arbeitend, durch einen Courier aus Florenz die Nachricht von der Geburt ihres Enkels Franz (des jet verstorbenen Kai- sers Franz 1.) erhielt, Ohne alle Begleitung stürzt sie durch die Vorzimmer und die daran stoßenden Gänge in das Theater näch der Burg, reißt die Hof- Loge auf, drängt sich durch die Kammerherren, Trg und Erzherzoginnen unverhofft und unerkannt bis an den Rand der Loge a und ruft mit entzúckter Stimme in der ungekünstelten Sprache ihres Volkes ín das Parterre hinab: „Der Leopold hat a’n Bueb’n!“‘

Wiesbaden, 11. März. Se. Herzogl. Durchlaucht haben wegen des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers Franz 1. von Oesterreich, als ehemaligen Reichs- Oberhauptes, die gewöhnliche allgemeine Landes- Trauer für die Dauer von Z Monaten in der Weise verfügt, daß sämmtliche Herzogl. Behörden sich der shwarzen Dienst-Siegel bedienen sollen.

Oesterreich.

Wien, 11. März. Se. Majestät der Kaiser Ferdinand I. haben, in Erfüllung des lezten Willens Allerhdchstdero hd Hsse- ligen innigst geliebten Vaters, wodurch Höchstthrem Geheimen Kabinets -Direktor Martin das Klein - Kreuz des Oesterreichischen Kaiserlichen Leopold - Ordens verliehen worden ist, aber auch in eigener Anerkennung der erworbenen Verdienste des von Sr. jest regierenden Majestät in seiner Bestimmung beibehaltenen genannten Kabinets- Direktors, demselben das Commandeur: Kreuz dieses Ordens taxfrei verliehen.

Jtalien.

Rom, 28. Febr. (Allg. Ztg.) Sicherem Vernehmen nah hat der Papst nicht sowohl eine Note an die Mächte ge- richtet, um' sie einzuladen, den Gräueln des Bürgerkrieges in Spanien ein Ziel, zu sesen, sondern er hat diesen Wunsch nur bei einigen Gelegenheiten mäündlich verschiedenen Diplomaten ausgedrückt. Vorher war ihm allerdings auf diplomatischem Wege der Vorschlag zu einer schriftlichen Verwendung gemacht worden; er hatte ihn aber abgelehnt. Ohne näher die hiesigen Ansichten über die Spanischen Angelegenheiten zu beleuchten, so betrachtet man doch hier allgemein als Haupt-Ursache der dort vorfallenden Grausamkeiten den General Rodil, der zuerst das Schreckens:System einführte, welhes dann von den Anführern des Prätendenten nur als. Représsalie retorquirt wurde. Daß von Seiten des Römischen Hofs bei dem zweifelhaften Ausgange dieses Krieges das Interesse der Kirche nie aus den Augen ge- lassen wird, ist natürli, und liegt in den Pflichten des Pap- stes; daß er aber mit wehmüthigen Blicken jenen blutigen Bür- gerkrieg ansieht und dessen Beendigung wünscht, ehrt seinen be- kannten frommen Sinn.

Es sind abermals mehrere Verordnungen erschienen, die auf Verbesserung der Verwaitung Bezug haben. Nach einer Be- kanntmachung soll in allen Seestädten des Päpstlichen Staates eine Camera di Commercio ertihtet werden, aus deren Mit- gliedern dann ein Handelsgericht unter Oberaufsicht des Gouver- neurs der Provinz gewählt wird. Hier in Rom besteht diese Einrichtung schon seit geraumer Zeit, auch in mehreren Städten der Provinzen hatte das Bedürfniß dieselbe ins Leben gerufen ; L erhalten sie alle ein organishes Statut, woran es bis-

er fehlte.

Der Karneval ist dieses Jahr so lebhaft als je; der Gio- vedi grasso, als der Haupttag des Festes, konnte sich an Glanz mit allen frühern messen. Masfen aller Arten bedeckten den Corso; die Zahl der Kutschen war so groß, daß sie oft nicht von der Stelle konnten. Die Römer zeigten sih in ihrer gan- zen fröhlichen Laune, das Wetter begünstigte das Volksfest, und verschafste den sich hier aufhaltenden Fremden den Genuß des Rômischen Faschings in seiner ganzen ehemaligen Herrlichkeit. Einige Gerüchte von Unruhen, welche ausbrechen sollten, hatten so wenig Grund als in den früheren Jahren. Jndessen waren von der Regierung alle Vorsichtémaßregeln getroffen. Einige Unglücksfälle trugen sich auch diesmal bei den Pferderennen zu.

Portugal.

Die Times meldet Folgendes aus Lissabon vom 20sten Februar: „Es hat eine Veränderung des Ministeriums statt- gefunden. An die Stelle des Bischofs von Coimbra, der zum Pair ernannt worden is, hat Freire des Departement des Jn- nern erhalten. Dem Grafen Villa Real ist das Departement der Marine und dem Herzog von Palmella das der auswärti- gen Angelegenheiten übertragen. Die Reduction des Minitste- riums auf die durch die Constitution festgeseßte Zahl von sechs Mitgliedern wird unstreitig große Zufriedenheit im ganzen Lande erregen, und es ist, wie ih hôre, jeßt uicht davon die Rede, den Grafen von Villa Real nah London zu senden, da die Regierung mit Sarmento’s Benehmen am Britischen Hofe sehr zufrieden ist, Die Debatten in den Cortes - Versammlungen werden mit großer Mäßigung geführe. Etwa zwanzig Deputirte tru- gen darauf an, dem Vice- Admiral Sartorius einen Dank zu votiren. Das ganze Haus stimmte diesem bei, und der Marine- Minister versicherte, daß auch die Mitglieder der Regierung mit Freuden ihre Zustimmung geben würden. Miranda, der vorige Präfekt des Douro, bestätigte den außerordentlichen Eifer des tapfern Admirals für die gute Sache und die wichtigen Dienste, welche er derselben geleistet. Mehrere Deputirte, worunter der Marschall Saldanha, schlugen vor, auch den Herren Mallo und Perez in Dünkirchen einen Dank abzustatten für die Unterstüz- zung der Portugiesishen Emigranten und Dom Pedro’s. Herr Miranda trug endlich noch darauf an, dem Herrn Mendizabal in London den besonderen Dank der Cortes auszudrücken, für die großen Dienste, welche er der guten Sache namentlih durch

seine Ausdauer zu einer Zeit geleistet, als Niemand sich ihres annehmen wollte.‘

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Washington, 7. Febr. Jn der Senats-Sißung von 2. Febr. ersuchte Herr Calhoun den Vice-Präsidenten um die Verlesung eines auf das Attentat auf den Präsidenten Jaksot sich beziehenden Artikels im Washingtoner Globe, worin es heißt, daß der Mörder Lawrence, bei seiner häufigen Anwesenheit 1m Kapitol, durch die daselbst gehaltenen heftigen Reden gegen det Präsidenten, worin dieser als ein Verrückter, ein Tiberius cin Cromwell geschildert, und der Republik das furchtbarste Unglück und eine Revolution mit allen ihren Folgen als unvermeidlich prophezeiht wurde, auf den Gedanken gerathen sey, er müsse der Râächer seines Vaterlandes werden; und namentlich wäre- auch die vor kurzem von Herrn Calhoun gehaltene Rede ganz geeignet gewesen , dergleichen Vorsäße zu rechtfertigen. Herr Calhoun fügte hinzu, er wolle das, was über ihn selbsk in diesem Artikel gesagt sey, nicht weiter berühren, allein in an- derer Beziehung sey er von der größten Wichtigkeit. „Es ist nämlich befannt“/, fuhr er fort, „daß der Globe das Organ der exefutiven Gewalt ist, und daß ein Artikel, wie der gegenwär- tige, gebilligt worden, so wie das Blatt zu seiner Aufnahme au- torisirt ist. Abgesehen aber von den Persönlichkeiten, wélche er enthält, geht auch daraus hervor, daß jeder, der die Mißbräuche der Regierung tadelt, von jeßt an als ein Anstifter von Meuchelmord betrachtet werde, und damit der Leser hierüber nicht in Ungewißheit bleibe, so wird ausdrülich eine besondere Debatte angeführt, nämlich die über das Postwesen, worin ih Über die bekannten Mißbräuche sprach, welche sih hier eingeschlichen, und diese nicht sowohl einer man- gelhaften Einrichtung des Postwesens, als vielmehr der Verwal- tung zuschrieb. Und wegen dieser Aeußerung werde ich ange- klagt, zum Meuchelmord aufgereizt zu haben! Was ist aus dem Senat geworden, oder was will man aus ihm machen? Der Senat wird also, nach der hier aufgestellten neuen Lehre, künf- tig zu allen Mißbräuchen s{hweigen müssen, und kein Senator wird mehr ein Urtheil über eine einzelne Person auszusprechen wagen, um nicht für einen Aufreizer zum Meuchelmord gehal- ten zu werden. Der Zweck hiervon ist leiht einzusehen, und das Streben nah einer unverantwortlichena Macht is so kiak- wie das Licht der Sonne. Aber ih werde, ungeachtet alls? Drohungen, woher sie auch kommen mögen, denno stets meine Pflicht als Senator erfüllen.‘

Ïnland.

Potsdam, 15. März. Heute, Morgens um 11 ühr, hat hier in der Hof- und Garnisonkirche eine Gedächtniß- Feier zu Ehren des Kaisers Franz 1. stattgefunden, welcher Se. Majestät der König, die Königlichen Prinzen und Prinzessinnen! und eine große Anzahl Generale und Offiziere aller Grade, ‘wie das den Namen des verewigten Kaisers führende Grenadier - Regi- ment beiwohnten. Unter den Anwesenden befanden sich auc der Kaiserl. Oesterreichishe Gesandte, Herr Graf von Trautmanns- dorf - Weinsberg, und die Mitglieder der Kaiserl. Gesandtschaft.

Das gedachte Regiment hatte unmittelbar nah dem Lintref- fen der Trauer: Botschaft Sr. Majestät dem Könige den ehrer- bietigen Wunsch vorgelegt, jene Feier zu Ehren seines verewig- ten Chefs veranstalten zu können, und Se. Majestät genehmig- ten dies um so lieber, als es mit den Gefühlen Jhres eigenen Herzens in völliger Uebereinstimmung war.

Gestern rute das Regiment von Berlin hier ein und stellte sich heute früh um halb 11 Uhr im Lustgarten auf. Fahnen und Trommeln waren mit Flor umhangen. Nachdem die militairi- schen Honneurs gemacht waren, marschirte das Regiment ohne Musik bei Sr. Majestät vorbei und begab sich dann in die Kirche. Die Fahnen stellten sch zur Rechten des schwarz beklei- deten Altars, Nach Abhaltung der für die Todtenfeier bestimm- ten Liturgie hielt der Bischof Dr. Eynlert die Gedächtniß - Rede. Er stellte den Tod des verewigten Kaisers von Oesterreich, nach Anleitung des biblischen Ausspruchs Jesaias 57 V. 2, in cinen christlich religidsen Gesichtspunkt und entwickelte in ihm die Ge- fühle der Verehrung und Dankbarkeit, die dem hohen Vollen- deten gebühren. Er erinnerte dabei an die vor nun bald 10 Jah- ren begangene ähnliche, dem Gedächtniß des verewigten Kaiszrs von Rußland Alexander 1. gewidmete Feier ; und, der großen Verdienste gedenkend, die beide nun in Gott ruhende Kaijer, in Verbindung mit unserm Könige und Herrn, sich um die Welt erworben, knüpfte er daran Bemerkungen „Über die Größe der damaligen und das Bedürfniß der jeßigen Zeit.“

Berlín, 16. März. Dée Stadt Duisburg im Regie: rungs: Bezirk Düsseldorf feierte am Zten d. M. das Doktor- Jubiläum des Professors der Medizin an der ehemaligen dor- tigen Unéiversität, Dr. J. C. Carstanjen, eines Mannes (so schreibt man von dort), der sich nicht allein dur gediegene Gelehrsamkeit, vornehmlih in den medizinischen und Natur- Wissenschaften, verdient gemacht hat, sondern insbesondere seiner Vaterstadt dur seine ärztlichen Leistungen und durch die Lie- benswürdigkeit seines edlen Charakters zum Schmuck und Stolz gereicht. Die huldreihe und würdige Anerkennung seiner Ver- dienste bezeugten dem Jubilar sowohl der von Sr. Majestär den Könige ihm Allergnädigst verliehene Rothe Adler - Orden dritter Klasse, als auch die Glückwünsche des Königl. Medizinal - Kolle- giums zu Koblenz und der Königl. Regierung zu Düsseldorf durch den in Duisburg eingecroffenen Königl. Kommissarius, Regierungs - Rath Krauß; ferner die Glückwünsche der Behörde des Kreises und der Stadt, der dortigen Aerzte, so wie seiner ehemaligen Zuhdrer und befreundeten auswärtigen Kollegen, der Geistlichkeit der verschiedenen Konfessionen, der Deputationen der Kdnigl. Beamten, der Königl. Handels-Kammer und der Kaufmannschaft.

Man meldet aus Koblenz unterm 10ten d. M.: „Gestern kam der Schiffer Pisbach die Mosel mit zwei mit Weintrestern beladenen Schiffen herunter, von denen das erste die Durchfahrt (den dritten gewöhnlich befahrenen Bogen) pos- sirte, das zweite aber, von einem pldslih eingetretenen hefcigzea Sturm ergriffen, bis vor den cilfeen Bogen geschleudert ward und scheiterte. Die darauf befindlichen Personen retteten si in einen angebundenen, zum Glücke unversehrt gebliebenen Kahn. Ein ähnliches Schicksal traf heute den Schiffer Matthias Schnei- der von Niederfell, der mit einer Schiffsladung Holz durch die bei hohem Wasserstande so gefahrvolle Brücke fahren wollte, aber in schiefer Richtung vor dieselbe trieb und umschlug. Die drei Personen, welche auf dem Schiffe waren, nämlich der Schiffer, ein 70jähriger Greis und der Schwiegersohn desselben, ergriffen sogleich Holzstüke und kämpften, an denselben angeklammert, mit den tobenden Wellen. Schon fingen des Alten Kräfte an zv sinken, er ließ das rettende Holz fahren und sank unter, als plôs

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