1835 / 77 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gehaltenen doctrinairen Konferenz zugetragen hat. Es wurde dajelbst vorzüglich die Frage angeregt, ob man sih in der heuti- gen Siß6ung, falls das Ministerium Ps nicht gebildet sey, für die Ueberreichung einer Adresse an den König auêësprechen solle. Die Herren Jaubert, Duvergier : de: Hauranne und Remusat unterstüßten diese Absicht; Herr von Salvandy sprach zu ver- \{iedenen Malen im entzegengesegten Sinne, und Herr Viennet erflárte, als man ihn um seine Meinung fragte, daß er weder dafür noch dawider sey. Bei der Abstimmung entschieden si von den 106 Anwesenden 58 für und 43 gegen eine Adresse. Die doctrinaire Partei will also eine Ädresse , die Oppo- sition wird auch eine wollenz es is hiernach kaum zweifel- Haft , daß dieser Weg von der Majorität der Kaminer eingeschlagen werden wird. Gestern Abend um 8 Uhr schien die ministerielle Krisis für den Augenblick beendigt; es hieß ali- gemcin, die alten Minister würden, mit Ausnahme des Grafen von Rigny, bleiben; der Herzog von Broglie würde die Prä fidentschafc und die auswärtigen Angelegenheiten erhalten, und der Mar\chall Maison würde Kriegs - Minister werden. Kurz darauf aber verkündigten mehrere gutunterrichtete Personen in einigen politischen Salons, daß durch die Weigerung des Herrn Thiers Alles wieder vernichtet sey. Herr Thiers soll der Met- nung sen, daß das beabsichtigte Kabinet, da es im Grunde we- der dic Neigung des Königs, noch die der Kammer sür si habe, unmöglich von langer Dauer scyn kdnne, und er scheint es für flûger zu ha!ten, sich dem Mat)chall Soult anzuschließen, der, soba!d das Budget votirt und die Amnestie: Frage entschie- den ijï, sicherlich wieder auf dem Schauplaße erscheinen wird. So is also wieder Allcs in Frage gestelle, und die Adresse wird nothwendig der Schluß der Debatte seyn.“ Der Constitutionnel cctheilt Herrn Thiers große Lobsprüche, daß er sich weigere, in ein rein doctrinaires Ministerium einzu- treten, und hofft, ex werde diesem Entschlusse treu bleiben. Das Organ des lHers« parli giebt nit undeutlih zu verstehen, daß hinnen furzer Zeir cine Combination Soult- Thiers Dupin môdg- lich scyn Mrde. Ein hiesiges Abend-Blatt sagt: „Es 11k fast feinem Zroeifel mehr unterworfen, daß das Minijterium wirkl’ H gebildet ift (2). Nachdem der König vergebens versucht ha’, cin Kabinet mit Ausschluß der Doctrinairs zu ernennen, ‘bhne auf seine besonderen Regierungs: Jdeen Verzicht zu leisten, {t er doch gendthigt worden, zu der Doctrine zucückzukehren, weil sie allein ih dex nominellen Prásidentschast und einem rúck- gängigen politischen Spsteme zu fügen geneigt ist. Die neuen Minister sind, sagt man, dic Herren von Broglie, Guizot, Du- mont, Remujaç, Duvergier - de- Hauranne und Duchatel, Der König, der den Herrn von Broglie durchaus nicht liebt, hat in diese nevt Combination nur unter der ausdrücélihen Bedingung gewilligt, daß man sich heute den Jnterpellationen der Kammer unterroerfen und suchen solle, sich eine günstige Erklärung der Majorirät zu verschaffen.“

: Anfangs der heutigen Börse glaubte man, daß das Mini- sterium, an dessen Spiße man den Herzog von Brogiie stellte, definitiv constituirt \ey, und deshalb hielten sich die Fonds gur, troß der Ungewißheit, in welcher man sich úber den Ausgang der heutigen Sigung befand. Man erwartete mit der größten Ungeduld Nachrichten aus der Deputirten - Kammer. Gegen 3 Uhr erfuhr man durch Personen, die von dem Palaste Bourbon Famen, daß noch nichts beendigt sey, daß Herr Guizot dies von der Rednerbühne herab verkünder, und day Herr Thiers hinzu- gefügt habe, er sey bisher jeder neuen Combination fremd ge- blieben. Diese Nachricht, durch welche alle Welt wieder in die fcúhere Ungewißheit gestürzt wurde, veranlaßte cinen, jedoch nur unbedeutenden Fall der Rente.

Herr Horaz Vernet, vormaliger Direktor der Französischen Akademie in Rom, ist vorgesfern in Paris eingetroffen.

Die gestrige Nummer der „Tribune“/ ist auf der ‘Posi und im Expeditions : Loëal wegen eines Artikels über die miniserielle Krisis mit Beschlag belegt worden. Es ist dies die i08te Con- fiscation jenes Biattes seit der Juli-Revolution.

In einem hiesigen Blatte lest man: ¡Die Besorgnisse der bei der Colonisation Algiers betheiligten Personen werden fortwährend durch die Gerúchte rege gehalten, die man ber die Gesinnungen der Budgers - Kommission verbreitet. Es scheine, daß die Unter-Kommisjion, welche zur Prüfung jener Frage er- nannt worden ist, si gegen die Colonisation Seitens der Re- gierung ausgesprochen und die Meinung aufgestellt hat, man solle [tatt dejsen Priva!leuten erlauben, auf ihre eigene Rechnung und Gefahr zu felonisiren, und die Regierung solle nur die Punkie Algier, Buzia, Bona und Oran militarish besest las ten. Man sieht ein, daß die Annahme eines solchen "Planes der gänzliche Untergang unserer Niederlassungen in Afrika jeyn würde; denn fein Kapitalijit würde so unsinrig scyn, sein Geld an Colonisations- Versuche in Afrika zu wagen, die nicht durch Franzöfische Truppen beshügt würden.“

Von der Spanischen Gränze wird Folgendes berichtct: „Am Zten d. hat die Garnison von Eiisondo einen Ausfall gemacht und ein heftiges Tressen bei Lecaroz zu bestehen gehabt. Ocaña m. 1000 Mann und zwei Karlijtishe Bataillone fämpften hier erbittert gegen einander; diese, nachdem sie ihre ersten Stellun- gen verlassen hatten, litten viel in einer Gebirgsschlucht. Saga- stibelza traf mit den drei Bataillonen, die unter seinem Befehle stehen, zu spät auf dem Schlachtfelde ein, als daß er den Karli- st:1 hätte Beistand leisten können. Die Christinos zogen sich in g tr Ordnung nach Elisondo wieder zurück. Die Zahl der chodren und Verwundeten auf beiden Seiten ij noch unbekannt. Seit einigen Tagen befinden sich 2000 Karlisten zu Ernani. Aus Saragossa wird vom 28. Februar geschrieben, daß alle Truppen die Richtung nah Navarra einschlagen ; 1200 Mann von Calatayud sind an die Gränze abgegangen.“

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz: zung vom 10. März, (Nachtrag) Herr Roebuck bemerkte in seinem Vortrage über die Beschwerden der Bewohner von Kanada unter Anderem noch, daß der gesezgebende Rath der Kolonie eine moralische Pest sey, und daß in Unter-Kanada ein Konvent zusammenberufen werden müsse, um zu entscheiden, was eigenttich der geselzgebende Rath für ein Körper seyn jollte; wenn dies nicht geschehe, so würde Unter- Kanada unvermeidlich dem Beispiel der Vereinigten Staacen folgen; der edle Lord (Stan- ley) würde vielleicht sagen, daß die im vorigen Jahre ernannte Kommisjion zur URUbfadnng der angetährten Beschwerden ihn aller Verautwortuchkeit überhebe, aber was für ein Ausspruch sey zu erwarten , wenn der Angeklagte, mit Gewalt und Ehren bekleidet, den Richtersis einnehme; die Bevölkerung von Unter - Kanada habe das Recht, einen nah ihren zúnschen gebildeten Und ihrer Kontrolle unterworfenen gesetzgebenden Rath zu fordern; mitten unter den Berathungen hierüber habe sih der edle Lord von seinem Posten zurückgezo-

gen, und man habe geglaubt, daß nun den Kanadiern Gerechtig-

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keit geschehen würde; aber auch der sehr ehrenwerthe Herr (Spring Rice) habe keine Neigung dazu gezeigt; so sey es denn dahin gekommen , daß, wenn die Regierung noch einen Schritt weiter gehe, jener Theil des Reichs sich unfehlbar von der Krone losreißen würde. Der Redner klagte sodann über das ungezic- mende Benehmen des Gouverneurs von Kanada, Lord Aylmer, der sich, obgleich er den höchsten Rang ia der Kolonie bekleide und fas den Purpur der Herrschaft trage, doch in jenem Lande der Méßigung und des Anstandes (Gelächter) nicht entblddet habe, dem ehemaligen Generas- Prokurator eine Hcrausfor- derung zu übersenden. Ferner hob der Redner hervor, daß während der Cholera Zeit Lord Aylmer aus bloßer Erbitterung auf die Munizipalität von Montreal sich ge- weigert habe, ihren Bitten um eine nothwendige Abänderung in den Quarantaine Gesezen Gehdbr zu geben, um welcher Weige- rung willen derselbe augenbliÆlich von seinem Posten hátte ab- berufen werden sollen. Dann schilderte er die nachtgeiligen Wir- kungen der von der Regierung in Kanada bestätigten Land: Cotn- pagnie, die eine rein Englische Gesellschaft sey, obgleich die Krone nicht das Recht habe, über die dortigen Ländereten zu verfügen, die nicht dem Könige, sondern dem Volk von Kanada gehörten, und deren Ertrag also auch zum Vortheil des Kanadischen, nicht des Englischen Volks verwandt werden sollte; er scinerseits wolle feinem Auswanderer rathen, cinen von dieser Compagnie erkauften Besißz- Titel júr sicher zu halten, denn die Zeit sep gewiß nicht fern, wo alles verimnôdge solcher Titel erworbene Land den jetzigen Be- sizern genommen werden würde. Der Redner machte auch auf eine Schenkung von 24,000 Acres Land aufmerksam, die cinem Veit: gliede des gesegaebenden Raths, Hern Felton, und dessen Kin- dern von der Regierung verliehen worden, indem man dem Vater 4000, einer jeden seiner 6 Töchter 1200 Acres gegeben und das Uebrige unter die männlichen Zweige seiner Familie vertheilt habe. „Es giebt ‘Personen in diesem Hause’, so \chloß er seine Rede, „welche sich für die Repräsentauten der Engiis schen Partei in Kanada ausgeben, und welche behaupten, daß die Franzöfische Partei in jener Kolonie nur aus un wissenden und ungebildeten Personen bestehe; diese Psfeudo- Englische Partei aber reprôjentirt niche 10,000 von den 109,000 in Unter: Kanada lebenden Engländern.“ Herr Spring Rice, der dem Redner zuerst antwortete, erkannte zwar an, daß in dem Zustand von Kanada Vieles sey, worüber die Eingebornen sich mit Recht beschweren könnten, fragte aber, ob man es dulden kdnne, daß ein Britisches Parlatnents- Mitglied im Unterhause aufstehe und geradezu tin Namen der Bevólkerung von Kanada erfiâre, daß die Kolonie, wenn ihr nicht Alles gewährt würde; was sie fordere, sich zu rächen entschlossen sey (hdrt, hôrt!); er fragte, ob es gerecht, ob es nôthig scy, von einer Appellation an die Waffengewalt zu sprehen, wenn das Unterhaus den Forderungen nicht nachgäbe, da der chrenwerthe Hexr doch w:ssen müßte, daß, wenn man sich nur auf die Ge- rechtigkeit oder auf das Mitgefühl des Hauses berufe, auch die gerinz|te Bittschrift aus dem entlegensten Theile des Reichs be- rúcfsihtigt werde. (Beifall.) Der Redner gab sodann eine schr detaillirte Uebersicht von dem, was seit dem Jahre 1828 zur Berücksichtigung der Beschwerden Ka-

nadas von Seiten der Regierung ge\chchen, woraus sich jedoch

nichts von besonderer Wichtigkeit hervorstellte, außer daß, wie er versicherte, so eben eine-lange und sorgfäitig ausgearbeitete Depesche, von der ec sich die besten Wirkungen versprochen, an den Gouverneur von Kanada habe abgefertigt werden sollen, als er (der Redner) plô6lich wider alles Vermuthen gehért, daß das Minijtecium selbst abgefertigt worden sey. (Gelächter.) Den Inhalt dieser Depesche, sagte ex weiter, könne er natúr- lcch niht mitcheilen, und was späterhin geschehen sey, êdune er nicht wissen. „Was die freundschaftlihe Unter- stúßzung anbetrisfe“, sage Herr Spring Rice schließlich, „welche der ehrenwerthe und gelehrte Herr den Kanadiern von Seiten der 13 Millivnen Republikaner jenseits des Atlanti- schen Oceans verheißt, so glaube ih, daß der vernünftige Theil der Bevölkerung von Kanada wohl einsehen dürfte, daß, wenn man ihnen nux Gerechtigkeit widerfahren läßt, ihre Ver- bindung mit Großbritanien bei weitem s{häßbarer und vortheil- hafter füc sie is, a!s irgend etwas, was thnen die Vereinigten Staaten anbieten könnten.‘ Lord Stanley erhob sich darauf, um sich gegen die Vorwürfe zu vertheidigen, die Herr Roe- buck thm persônlich gemacht hatte, namentlich gegen den, daß das Versammlungshaus von Kanada aus Widerwillen Über seine Person sih von dem Augenbiüick an, wo er (Lord Stanley) das Kolonial : Departement übernommen, geweigert habe, mit der Regierung noch ferner in irgend eine Communication zu treten. „Weiß der chrenwerthe und gelehrte Herr nit“, sagte der Reds ner, „daß das Versammlungs-Haus diesen Beschluß ichon 3 oder 4 Monate vor meinem Amts - Antritte gefaßt hatte? Die erste Depesche, die ih als Staats - Secretair für die Kolonieen nach Kanada abfertigte, war eine scharfe Rüge dieses Beschlusses (Hört, höôrt!); ih nahm übrigens die Angelegenheiten Kaaada's da auf, wo sie mein Worgänger im Amte gelassen hatte, und unternahm nichts, ohne denjelben dabei zu Rathe zu ziehen.“ Die Rede des Lord Stanley wurde von Anfang bis zu Ende mit dem lebhastesten Beifall aufgencmmen, doch enthält sie uichts, was fúr das Ausland von bejonderem Juteresse wäre. Herr Robinson, der hierauf das Wort nahm, meinte, Herr Roebuck kônne insofern. als cin würdiger Repräsentant von Kanada gelten, als er die ganze Leidenschaftlich- feit dieser Kolonie repräsentire. Die von Leßbterem überreichte Petition wurde auf die Tafel des Hauses niederge: legt, nachdem Sir R. Peel die Ueberzeugung ausgesprochen hatte, daß man nicht in die Minister dringen werde, die Des: tails der von ihnen in Bezug auf Kanada beabsichtigten Maß- tegeln dem Hause eher mitzutheilen, als bis die Regierung im Stande seyn würde, der Kanadischen Gesetzgebung selbst eine umfassende Auseinandersezung derselben vorzulegen.

London, 10. März. Der Erzbischof von York ist dem Beispiel gefolgt, welches die Regierung bei der Erledigung der beiden Pfründen zu Wesiminster und Canterbury gegeben, und hat die fúrzlih durch den Tod des Grafen von Scarborough an der Kathedrale von York erledigte Pfründe zur Verfügung der Kommissarien gestellt, welche mit Untersuchung des Zustan- des der herrschenden Kirche beaufcragt sind. :

Am Sonnabend fand schon ein lebhafter Verkehr unter den mit dem "Ministerium am innigsten verbundenen Mitgliedern des Unterhauses in Betreff der auf heute angekündigten Motion des Marquis von Chandos state. Nach einer Unterredung mit Sir R. Peel wurde von diejen Mitgliedern eine Privat - Ver- sammlung in Thacched-House gehalten, worin Oberst Wood den Vorsis führte; es waren zwichen 60 und 70 Mitglieder anwe- send, und es soll eine Deputation ernannt worden seyn, um dem Marquis ihre Aufwartung zu machen und ihn zu ersuchen, daß er der Regierung die ernstlihe Verlegenheit, in welche sie durch

ein Streit zwischen Herrn Gendebien und dem Mini- x des Jnnern. Ersterer erklärte sich nämli für das Amen- ent der Herren Séron und Robaulx, daß der König von i aus dem Conseil genommenen Kandidaten “einen zu wählen

seinen Antrag gerathen müßte, ersparen und denselben bis nag Ostern aufschieben möchte. Das Resultat dicser Zusammenkunft ist nicht mun geworden. Dagegen O 4 A des Unter hauses, besonders diejenigen, welhe Sraischasten und Aker. 10 MMANDILAateh :

Unte eits S folgendes Umlaufschreiten erhalten: Um darzuthun, A das ministerielle Amendement ver- „Eine Deputation der Englischen Pächter bittet Sie, sich am tien, das E, angef hrte dagegen angenommen werden müsse, 10. März im Unterhause einzufinden, um den Antrag des Mayr, st#llte €l cine Verg: ung an, zwischen dem Zustande Belgiens quis von Chandos auf Abschaffung der Malz - Steuer zu up, sr Und nah der Revolution, und sagte unter Anderem, das

L i nisteriele Amendement sey au mit der vorgeschlagenen Ver- O Times findet sich durch die fortwährenden Mach, derung das günstigste für den Despotiémus, denn der König nationen der Opposition gegen das Ménistecium zu folgendem rde dann M Mengen N wie cs ihm belicbe, Ausruf veranlaßt: „„Die Erschütterung des Staatsdienstez nahdem er A cinem Gouverneur, einem Baron, die Verwirrung der Gemüther, die Erössnung ungerwisser und em Set uf L u. sw. beherrscht werde. finsterer Aussichten für den fommenden Herbst, die Nothwen; Haben wir A d U er fort, gene Revolution gemacht digkeit, die Parlaments - Session bis zur Mitte des nächsien Hk, d uns A ti ution a „Pygmáen seyd Ihr, tobers verlängert zu sehen, und das allgemeine Mißtrauen, die P) die T fár N seyn glaubt, Die vorige Regierung allgemeinen Besorgnisse, welche daraus unvermeidlih hervorgehen elt: sich R 2 Anl L R er sie ist gefallen, sechs Jahre, müssen, dies Alles wird gar nicht beachtet, wenn man nur fin ddem sie s Burod : s N erlassen. Bei dem ersten Lust, die Reaierung in Verlegenheit zu seßen oder Uumzustürzen, reignisse Re A n ch A es Euch ergehen , wie \röhnen fann!“/ egen Lagerung im Jahre 30. Jch wünsche nicht, daß Der Spectator glaubt zwar nicht, daß Sir R. P n! Vorher A Ie D Erfüllung gehen mögen, denn es wer- daran denke, das jetzige Parlament wieder aufzuldsen , weil e, i O L N genitg finden, die von den Be- nicht der Mann sey, ein so gefährliches Spiel zu wagen, abe A lese 2A R D und T Kosten des Volts, wohl besorgt er, daß die ihn umgebende Partei in dazu drly, Wildes E evolution machen wird, zu bereichern suchen.“ gen könnte, und ermahnt daher die Reformer, auf ihrer du A Me Bil e s D A Í ; ps 2 d ¿ (i) 4 .. es ; Ic zu seyn, besonders da der Marquis von Londonderry, der wit enz andere Gesinnungen geäußert hätten als A E

dem Herzoge von Wellington sehr vertraut sey, zu seinen d 9, ; O and inte haben solle, daÿ man in furzem neue Wahl die eigenen Worte an, deren sie sich damals bedient hatten.

E A i; ri i Abtheil dée 6 4 Deutschland. Die Häupter der verschiedenen Unter - Abthetuuwgen der wi annover, 14. März. Auf Veranstaltung des Kaiserli positions- Partei wollen dem Lord John Russell ein Diner ge l 4A iden Gesandten Lin S V Gast Mae ben und ihn förmlich zu ihrem Wortführer im Unterhause cin, wurde gestern in der katholischen Kirche hiers lbst nennen, Die Herren Grote, Warburton, Hume, Denison, S" ‘Geläute der Glockca von allen Kirchen der St t E R. Fergusson und die Lords Ebrington, Morpeth und R. Grey hes Trauerarme wegen des Ablebens Sr. Ma “at Ss is venor sind die Haupt - Beförderer dieses Vorschlages. Das Y ligen Kaisers Franz L. gehalten, wobei. Sus Hine B ner soll in der nächsten Woche stattfinden. au Herzogin von Cambridge (des. Vice- Königs K. H. waren Der Satiriker fürchtet, nach allen eingezogenen Nachricht cch eine leichte Unpäzlichfeit abgehalten), das diplomatisch daß die Herren O’Connell und Ruthven bei Untersuchung dit orps, die höhen Hof - nd Skaats: Beätitei das Offizi s gegen ihre Wahl für Dublin eingereichten Petition den Kürjs ps der Garnison, die Geistlichkeit, viete Mitglieder beider ren ziehen werden; in diesem Fall aber, meint dieses Blatt, wür mern und eine große Anzahl anderer Personen im T Herr O'Connell dem Unterhause doch nicht verloren gehen, deni vîdme zugegen waren Ee Abtheilun M A R Gundridd aúnin | gei aren. ing der Fuß - Garde im etacr seiner Sdhne wolle dann die Chiltern Hun annehme cauer-Anzuge war, nit der Fahne des Jäger: Bataillons der- damit sein Vater an scine Scelle gewählt werden könne. ben, in der Kirche und deren Zugängen auf estellt Der Globe sagt: „Es sind dem Unterhause so viel Vit 0A g0n8 h ata schriften, in denen über unrechtmäßige Wahlen geklagt wi} Kassel, 13. März. Der General-Major von Lepel, Ge- eingereiht worden, daß man, wenn diejenigen, zu deren Gutal- Adjutant Sx. Heheit des Kurprinzen und Mitregenten, ten die Petitionen überreicht sind, avf Berücksichtigung ders in Begleitung des Capitain von Stein, nah Wien abgereist, ben bestehen, in dieser Session unmöglich mit der Untersuchun, Seitens Sr. Hoheit, dem Kaiser Ferdinand I. Höcstihr dieser Beschwerden fertig werden kann.““ bcileid Über den Hintritt des hôchstseligen Kaisers Franz k, jo Jn Hobarttown is eine Bank unter dem Namen „disjie die Glüwünsche zur Thronbesteigung Sr. jetztregierenden Bank von A n e La von R r aiserl. Majestät zu überbringen. gebildet worden, welche ihren Ge äfts reis au eu - Slb Weimar, 14, Mär Weim. Zt Das Grund Wales, Vandiemensland und andere Australische Kolonieen landständischen B eetun g des L DRO E Uu Oven ate strecken soll. Der Freibrief, dessen Bedingungen ee dien Landtags - Vorstand, zur Berathung über die, sciner Leitung Britischen Regierung und den Direktoren festgeseßt wordisünd Fürsorge außer den Landtagen anvertrauten landständischen sind, gesteht dieser Bank die gewöhnlichen Corporations - Rechte |\ngelegenheiten jedes Jahr wenigstens zweimal zusammenzukom- Ein Schreiben aus Vandiemens-Land vom 18, Sten, Eine dieser Zusammenkünfte fand im Zahre 1834 am 4. meldet, daß eine Expedition von diejer Jnsel aufzubrechen Wünd 5. Sept. zu Weimar start. Gleichzeitig hatten sich die in Begriff sey, um das Innere Neu- Hollands von der Poriläasdie 14ten Sizung des am Ende des Jahres 1833 versammelten Bai bis zum Golf von Carpentaria zu durchforschen. Die Reisüußerordentlichen Landtags erwählten zwei Mitglieder des Aus- Gesellschaft wird aus einem Ingenieur, einem Wundarzt, cinetshus}ses zur Präfung dèr Plâne, welche die Entschädigung der Botaniker, einem Mineralogen und dem Ober ; Aufseher der Ur Broßherzoglichen Kammer -; Kasse wegen des weggefallenen Ge- Einwohner von Vandiemens - Land bestehen, welche leßtere disites und die Vereinfahung in der: Verwaltung betrafen, in Oberst Arthur nach Flinders- Jsland hat entfernen lassen. Väimar eingefunden. Denn dieser Ausschuß sollte sich bis zur will, daß sämmtliche Eingeborene die Expedition begleiten sollaWMahl neuer Landtags : Abgeordneten nah den Absichten des Land- weil man in ihnen einen nüslichen Schu in dem Buschlansizs mit jener Prüfung, so viel an ihm war, beschäftigen zu finden glaubt, wo man leicht auf wandernoe Judianer-StämnWr Landtags - Vorstand hielt an den bemerkten Tagen zwei Siz treffen könnte. Der Hauptzweck der, Uaternehmung des Obesungen, der Ausschuß nur eine (4. September ), und diese eine Arthur 1, einen angemessenen Plab zur Grändung einer K\Fmnügte. Die außerordentlichen Geschäfte, in Rücksicht auf die nie für die Ur - Einwohner von Vandiemens - Land aufzusuch\Winführung des oll: Systcms und der damit zusammenhängen- die jeßt sämmtlich auf Flinders- Jéland unter Aufsicht befindlisden Geseze, Regulative, Jaftructionen und Verwaltungs - Maßi sind und daselbst in einem halb wilden Zustande leben; doch \Megeln, hatten es der Staats-Regierung unmöglich gemacht, dem ben sie bei ihrem dortigen Aufenthalt gezeigt, daß ste für KuliMusschusse die Vorarbeiten für jene Prüfung vorzulegen zumal niht ganz unempfänglih sind, wie man früher glaubte, dis weit dieselben auf eine genaue und rechnungémäßig charfe Alle, die bis jegt über diese Kolonicen geschrieben, haben jWerausstelung der Summe si bezogen, welche der Großherzog- Stamm immer als den niedrigsten auf der Stufe der HumMlihen Kammer als Entschädigung für das weggefallene Geleit tär dargestellt. Thon Rechtswegen gebührt. Der Aufwand an Tagegeldern und G A v J A naa V A Due Us der zwei Mitglieder E i ed criwähnten landständischen Ausschusses verursachte, betr “Aus dem Haag, 12. März. Se. Königliche Hoheit \sesmäßig und wirklich weder mehr noch A als 57 Reh, Prinz von Oranien wollte hon vorgestern nah dem Hays iff also eine unrichtige Darstelung der Thatsache, wenn in quartiere wieder S doch ist dies jeßt, wie man verninWinem Volksblatte unserer Nachbarschaft behauptet wird, die bis zum 16ten d. M. verschoben worden. jusammenkunft jenes Ausschusses habe dem Lande, ohne zu ei Brig h Lag rgefnisse zu Ne. ie Um von I 159 Kthlr. i : „agegeldern und Reise: Bergütung gekostet. Denn die pflicht- Brüssel, 12. März. Der hiesige Moniteur berldFmäßige Zusammenkunft des S ta ist i U Wegen Ablebens Sr. Kaiserl. Königl, Apostolischen Maj(/berwechseln mit der Zusammenkunft der zwei Mitglieder des wird der König von heute den 12. März bis einschlßlih Mishandständischen Ausschusses. Die Reise des Landmarschalls woch den 22. April auf sechs Wochen Trauer anlegen. nußte erfolgen, damit er seinen verfassungsmäßigen Pflichten Jn der Sigung der Repräsentanten-Kammer ! tndgte. Das Gleiche gilt von den beiden Gehülfen des Land- 11ten bemerkte bèi Gelegenheit der Diskussionen über ein Aminarschalls, von welchen jedoch derjenige, welcher in Weiraar dement zu dem Kommunal -Geseße, wonach es dem Könige Wohnhaft ist, eben darum keine Reisekosten in Anspruch nimmt. stattet seyn sollte, in wichtigen Fllen Bärgermeister zu erl die beiden Mitglieder des Landtags aber, welche den Ausschuß nen, die nicht aus dem Municipal - Conseil gewählt ildeten, mußten si wenigstens einmal versammeln, bevor neue Herr von Mérode, nicht Alles, was den Schein des LibiWlbgeordnete gewählt waren, weil sie ihre Wiedererwählung nicht len habe, sey es auch in der Wirklichkeit. Die Ausführung * orher sehen konnten. Jhrer Zusammenkunft fehlte es nit an Gesetze sey das Liberalste, und damit die Regierung, welche! toff. Denn da dem außerordentlichen Landtage vom Jahr 1833 obliege, daruber zu wachen, sih überzeugen könne, daß Wider Entwurf einer Vereinfachung der Verwaltungs - Behörden in überall geschehe, so müsse man fie nicht von der Digcretion |Pmrissen mitgetheilt worden war, so konnte dieser wohl, wenn A avhängig a welche auf gh La e ae niht mußte, zu einem Gedanken - Austausche dienen, aben könnten. ¿Sie kennen, meine Herren‘, fuhr er V der Mitglieder unter j ? ¡F ¿PEBrau@ VelGer Fun ere wenn die M n , Y A L RED Sago Sa er Regierung in etre} der Ernennung der tj wischen dem Großherzoglien Staats - Ministerium u meister nicht ausgedehnt und bestimmt genug fiud, ne K. K. Oesterreichischen Besandeschaft ist eine Ua ldak sind in Folge dessen unter der provisoriswen Regle! Wtgen gegenseitiger tax- und kostenfreier Vollziehung der Requi- Handlungen verübt, wie sie der ärgste Despotismus kaum * lionen der Großherzoglih Sächsischen und Kaiserli Oesterrei- gen würde. Jch weiß, daß dadurch, daß man der exekutWishen Gerichte in Kriminal - Angelegenheiten, mir Ausnahme Geroalt das Recht, die Bürgermeister aus den Municipal, iniger baaren Auslagen, abgeschlossen worden. seils zu erwählen, zugesteht, den großen Unbequemlichkeiten, F Vom 15ten d. M. an tritt in dem Großherzoglichen Amte wir aus Erfahrung kennen, zum Theil abgeholfen wird. Allstedt, welches von dem Königl. Preußischen Staats - Gebiete da es sich oft ereignen wird, daß keines der Mitglieder diWanz umschlossen ist und daher in ununterbrochenem Verkehr mit Conseils das Amt eines Bürgermeisters in einer volfreichen n steht, der Königl. Preußische Mänzfuß an die Stelle des anzunehmen geneigt ist / so wird dadurch das Recht der Re/FWLeimarischen Courant - Münzfußes, sofern vertragsweise nicht rung ein illujorishes. Nun wird aber Jedermann einschen, twas anderes ausbedungen ijt. Die Landes: Scheidemünze wird politische Rechte, welche man der Kammer oder dem Könige "Faher von diesem Zeitpunkte an in jenem Amte ganz außer Um- leiht, nicht bloÿ scheinbare, sondern wirklich bestehende Red auf geseßt und das Großherzogl. Rentamt zu Allstedt ist ange- seyn müssen. Jch ersuche daher den Herrn Minister des esen worden, in den leßten drei Tagen vor dem 15ten d. M nern, die Worte seines Amendements „in schwierigen Fällen le gegen Königl. Preußi\he Scheidemünze oder Courant nach

welche dasselbe zu unbestimmt machen, wegzulassen und F geseßlichen Verhättnissen auszu i „ausnahmsweise ‘/ zu segen,‘ Jm Verlauf der Debatte ll r häitniss zuiwwechseln

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C f eÿ ¿c2

__ Mänchen, 11. Márz. Die hiesige politische Zeitun

findet sich zu nacstehender Berichtigung canidg, 9 «Sus Mân- chener Tagblatt vom 27. Januar d. J. enthält die Nachricht, 1,daß cine am allgemeinen Kcankenhause erledigte Assistenten- Stelle unter vielèn inländischen Kompetenten cinem Ausländer bloß deswegen zu Theil werden soll, weil einer der ersten Aerzte von bier sein Oheim sey und eiue große Hand habe; in kurzer Zeit wäre dieses der dritte Fall, daß ein Fremder eine Assitten- tenstelle in diesem rein vaterländischen Jnstitut erhielte.//// Wir

+ sehen uns in den Stand geseßt, die Wahrheit dieser Angabe

geradezu in Abrede ¡u stellen. Bisher war der von Sr. Maj. dem Könige mit dem Jndigenate begnadigte Med. Dr, Dogauer von Altenburg der einzige Ausländer von Geburt, welcher eine Assistentenstelle im Krankenhause erhalten hatte. Ferner war zu der im Tagblatte angegebenen Zeit eine Assistentenstelle nicht er- ledigt; sie wurde ers am Schlusse des Monats Februar durch

den Austritt des Med. Dr. Daser frei und ihre Wiederdesegung !

a Juländer wurde von der betreffenden Stelle bean- ragt. |

Stuttgart, 12, März. Der 3, März, Fastnacht, war ein verhängnißgvoller Tag für die R Q Bille ae: troffen, brannten die Kirchthürme von Neckarweihingen, Hohen- statt und Krailsheim (auch Jchenhausen in Bayern, unfern Ulm) aus, und der von Dettingen stürzte zusammen. Der Beobachter vom 11. März sagt úber diesen icßteren Fall Folgendes: „Der Schul - Provisor Schüler, welcher auf dem Wege zur Kirche war, wurde durch das Herausfailen eines EŒsteins im zweiten Stockwerke des Thurmes auf die drohende Gefahr des Einstur- zes aufinerêsam und befahl den die Glocken läutenden Knaben, das Láuten aufzugeben und sich sogleich aus dem Glockenhause, so wie den Kindern seiner Schüle, die sch zur Betstunde schon in der Kirche befanden, fich aus dicscr zu entfernen. Er selb| nahm cinen Knaben bei der Hand und begab sich, begleitet von den übrigen Schulkindern, shleunig| hinweg. Da stürzte pld6- fich der Thurm mit färczterlichem GBekrache zusammen und rich- tete in der Kirche eine große Verwüstuna an. Von Menschen- leben ging keines verloren, und nur der Knabe, den der Schul- Provitor an der Hand hielt, wurde durch einen Stein unbe- deutend am Kopfe beschädigt.“

Frankfurt a. M., 15. Mêrz, Am Sonntag den 22 März wird auf Veranstaltung des htesigen Senats n kirch- liche Feier zum Gedächtnisse Sry. Majestät des Katsers Franz 1. stattfinden.

Franffurt a. M, 14. März. Mehrere Ursachen tru- gen bei, den Notirungen der Effekten-Course im Laufe Mau Woche eine steigende Tendenz zu geben. Während der kurzen Krisis, wo man, nach dem Eintreten des Trauerfalls zu Wien, ein fiarëes und anhaltendes Sinken der Preise erwartete oder besorgte, hatten einige Spekulanten Metalliques und Uctien auf Zeit verkauft, ohne solche in natura zu besien. So wie sich nun zcigte, daß die Fonds - No- tirung nach kurzem Schwanken wieder auf den früheren Punkt ging, mußten die Baissiers Anstalten machen, sich zu decken, was denn das Gesuch vermehrte und die Course in die Hdhe trieb. Außer diesem Lokal - Motiv wozu noch der große Ueverfluß an baarem Gelde kam trugen auch die Börsen-Nachrichten von den Haupt- Handelspläten dazu bei, die Papiere belicbt zu halten. Kapitalisten und andere Privaten, die einen Augenblick bedenklich geworden wa- ren, erschienen von neuem auf dem Markt und verwandten, in Er- mangelung anderer Anlagen, namhafte Summen auf den Ankauf von Effekten. Die Oesterreichischen und Holländischen Haupt -Sor- ten blieben darum täglich pr. Comptant begehrt , #0 daß zuleßt ein fühlbarer Mangel an effektiven Stücken entstand, und man nur mit Extravergütung der ganzen Zinsen Metalliques und Jntegrale in Prolongation bis ultimo Mârz haben konnte. Das Augenmerk vieler Spekulanten war zumeist auf die unverzinslichen Papiere ge- richtet. Oesterreichische, Preußische , Polnische, Darmsädtische und Badische Lotterie - Loose stiegen im Cours, weil bedeutende Einkäufe sowohl pr. Cassa als auf Zeit darin geschahen. Die Badischen Loose- deren Jnhaber zum Abgeben nicht geneigt sind, besserten sch um 2z Fl. pr. Stúck. Jn Spanischen Effekten wurde auch viel ge- macht; besonders war die unverzinsliche Schuld begehrt; die der Franzbsischen Emission stieg daher um 7 pCt., die. der Englischen fasi um n E Prozent. Für Poluische Serien - Loose zctgten sich wenig Bieter; solche sînd zu 95 Thlr. offerirt. Fm Wechsel- Handel war es ziemlich lebhaft. Amsterdam, Augsburd, Wien und open M e F L Bro ist selten am Plah, man

m ern zu 27 pCt. Prolougationen auf courante Papiere sind zu 37 pCt. willig zu machen. q / S

Deer ed.

Der Nürnberger Korrespondent meldet in cinem Schreiben aus Wien vom 8. März folgendes Nähere über das Kaiserliche Leichenbegängniß: „Es war groß in seiner Einfachheit, und hierin dem Charakter des Verblichenen ähnlich. Das Volk sah shmerzerfüllt diesem traurigen Schau- spiele zu, aus welchem sichtbar wurde, wie die höchste Er- dengrôße dem Staube verfällt. Fast in aller Augen standen Thränen; oft hôrte man lautes Schluchzenz es war, als hätte jeder Zuschauer einen theuern Verwandten verloren. Ob- gleich dte Kaijer - Leiche schon seit drei Tagen der dffentlichen Be- schauung ausgesteilt war, so war doch die Sehnsucht noch so wenig befriedigt, daß die Zahl der dem Leichenzuge Beiwohnen- den unermeßlich genannt wérden kann. Die ohnehin starke Bevölkerung der Hauptstade war noch durch 30; bis 40,000 Einwanderer vom Lande - und aus den nahe gelegenen Provin- zen vermehrt worden; und da sh der Zug nur auf cinem klei nen Raume von der Hofburg bis in die Pfarrkirche der Kapuziner bewegte, so wurde das Gedränge so groß, daß leider einige Personen Schaden genommen haben sollen. Heute beginnen die kirhlihen Trauerfeierlichkeiten, welche in der ersten Hâlfte der Woche in der innern Stadt, in der zweiten in den Vorstädten statthaben. Das Hofburg - Theater bleibt bis zum Ostermontage geschlossen; das OÖperntheater wird am 23., die Theater der Vorstädte am 16. Márz erdf\net. Obwohl keine eigentliche Landestrauer vorgeschrieben ist, wird sle doch auch von dem niedern Adel, von den Beamten, Kaufleuten, kurz von allen Honoratioren getragen , wodurch die Promenade in den Straßen ein düsteres, melancholisches Anschen , ganz der Stim- mung der Gemüther ähnlich, erhält. Als eine Seltsamkeit, die wohl in früheren Zeiten nie vorgekommen seyn mag, verdient bemerkt zu werden, daß Türkische Offiziere, welche dem Leichen zuge als Zuschauer beiwohnten, zum Zeichen der Trauer Flor- schärpen um den Arm gewunden hatten.“

Spanien.

. Französische Blätter melden Nachstehendes aus Ma- drid vom 1. März: „„Jn Folge der zu Cadix entdeckten (und bereits erwähnten) Karltstishen Verschwörung sind mehrerè an- R Personen, unter anderen auch der Direktor des Zucht- auses, Don N. Ugarte, verhaftet worden. Der Plan soll ges wesen seyn, in Uebereinstimmung mit einer von Moreno unter- nommenen Expedition, sh der Festung St. Sebastian zu be- mächtigen, die dort befindlichen 1200 Gefangenen, worunter 400

Insurgenten, zu befreien und mit threr Hülfe Kaël V. zu pro: flamiren. Don Marcos Toreyro , der früher Befehlshaber ver Könialichen Freiwilligen zu Leon war, und dann in die Diensie des Don Carlos trat, ist nahe an der Portugiesischen Gränze verhaftet worden. Die Hof-Zeitung vom 27. Februar theilt mehrere Berichte der General- Capitaine an den Kriegs - Minis ster über die von den Truppen der Königin errungenen Vortheile: init, Die Jnsurgenten unter dem Befehl von Arrago, Villalo- bos und Pasiego wurden, nah einem heftigen Kampfe, von den Truppen der Königin unter dem Brigadier Barrionueva völlig geschlagen. Sie verloren 40 Todte, 1 Kanone, 130 Flinten, 2 Pulverwagen u. s. w, Ueber den Ball bei dem Grafen Toreno, dem (wie schon gemeldet) auch die Königin beiwohnte, is noch Holgendes zu erwähnen. Nach dem bestehenden Gebrauch legte der Minister das Verzeichniß der Eingeladenen der Königin vor, die sogleih mit eigener Hand die Namen des Don Franciëco de Paula, seiner Familie, seines Hofstaats und, troß aller Vors- stellungen des Ministers, auch die Namen der ausgezeichnetsten Oppositions- Mitglieder der Prokuradoren- Kammer, Galiano, Las Navas, Jturiz und Anderer von der Liste strich. Die ‘Pro- ceres erfuhren eine mildere Behandlung. Dieser Ball ist deshalb in der Stadt allgemein getadelt worden und dürfte einst vor wichtigeren Folgen seyn, als man jest glaubt. Man sieht mit Erstaunen, daß von der Stadt- Miliz gar nicht mehr die Rede ist, und daß das Geses zu ihrer Organisation noch nicht die Kd- nigliche Bestätigung erhalten hat. Jn Catalonien nimmt dié Polizei täglich neue Waffen- Vorräthe in Beschlag, und threr Wachsamkeit gelingt es, die in kleinen Quantitäten in Catalonien eintreffenden Sendungen von Munition aufzufangen. Es habe sich daselbst einige Banden gezeigt, die indeß zu s{wach sind- um Besorgniß zu erregen.‘ i

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Berlín, 17. März. Aus Düsseldorf meldet man die daselbst am 12ten d. M. Abends um 7 U glücklich) bfolate Entbindung Jórer Durchl. der Prinzessin Wilhelm zu Solnms- Braunfels von einem Prinzen.

In Königsberg in Pr. hatten sih am 10ten d. M,, als an dem Tage, wo vor 26 Jahren jener Haupt{iadt die- Städte: Ordnung zuerst vor allen andern Städten der Monar- chie zu Theil ward, mehrere Mitglieder des Magistrats, der Seadtverordneten Versammlung und der Bürgerschaft zu einem: Festmahle im Saale des Kneiphdfischen Junkerhofes vereinigt, das unter vielen anderen Gästen auch der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident Herr von Schôn Excellenz mit seiner Gegenwart beehrte. sier List die Wichtigkeit des Tages geschildert und aus der Zeitung vom 12, März 1809 die kurze Beschreibung der dama- ligen Einführung der Städte-Ordnung vorgelesen hatte, sprach er den Dank der Kommune gegen den allverehrten Landesvater aus, und {loß mit einem Toast auf Allerhôchstdessen Wohl. Die Gesundheit des Kronprinzen und der übrigen Mitglieder des Königlichen Hauses brachte der Stadtverordneten; Vorsteher, Kaufmann Arndt, aus, der in seiner Rede zugleich des Glückes gedachte, welches der Stadt im vorigen Jahre dur die Ane wesenheit der geliebten Herrscher - Familie zu Theil geworden.

Literarishe Nachrichten.

Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch- antiquarischer Forshungen. Jm Namen des mit der Königl. Univerfitát M verbundenen Thüringisch - Sächsischen Vereins zur Erforschung des vaterländischen Alterthums und seiner Denkmale, heraus- gegeben von dem Secretair desselben, Dr. K. Ed. För- stemann. Ersten Bandes drittes und viertes Heft. Halle, 1834. 8.

Referent hat in Rr. 180 der Staats-Zeitung vom v. Y. die neuen Zeitschrift, die an die Stelle der von Krufe (tin I, tis ternommenen „Deutschen Alterthümer“ und der von Rosenkranz als „Zeitschrift für die Germanischen Völker// fortgeseßten Hefte getreten ist, verdiente Erwähnung gethan. Es freut ihn jeßt, zwei neue Hefte ankündigen zu können, die sih durch Mannigfaltigkcit des Fihalts und manche nüßliche Aufsäße auszeichnen, #0 daß die Sache des Veveins, dem viele Mitglieder wegen der einseitigen Nich= tung auf alte Urnen und Pfeilspißen Lauheit und Gleichgültigkeit bewiesen hatten, dadur) unstreitig gewinnen muß. Als Deutsche Stadt - Alterthümer sind die Weisthümer für den Rath der Stadt Nordhausen und von demselben aus dem 1äten und 15ten Fahrhun= derte, welche Konrektor Fbrstemann zu Nordhausen mitgetheilt hat, von Wichtigkeit (H. 3); an Urkunden hat der Herausgeber eine au= sehnliche Anzahl aus dem Archive des Unterstifts zu St. Sixtus in Merseburg gegeben, so wie der Prediger Behrend das Liber bo- nöorum mouasteri S8t. Liudgeri Helmonstadiensis mit topogra= phischen Anmerkungen (H. #4); Úber die Burg Schlotheim hat Hesse tin Hst. 3 gesprochen; die Geschichte der Klöster Veßra und Hamersleben ks von Oesterreicher, Wiggert und Fahrenholz (H. 3 und 4) erläutert; auëgegrabene Alterthümer beschreiben Fiedler (am Niederrhein), von Werder, Dannetil und Wiggert (im Magdeburgischen) und andere, aber von geringerer Wichtigkeit. Unter diesen will der Prediger Kessel (H. 3) gefunden haben, daß die Rdmer unter Nero Claudius Drusus bei Weißen - fels über die Saale gegangen wären. Die Geschichte der Nefor- mation ist aucch in diesem Hefte wieder bedacht, indem der Heraus- geber einige ungedruckte Briefe Melanchthon's an den Herzog Mag- nus von Mecklenburg, an Trobendorf u. A. (in H. 4), und einen hand= schriftlichen Bericht Über die Kirchen-Visitation zu Querfurt im F. O Wi E bi A e m Gr hat. Fn den kürzeren

säßen, Berichtigungen und Ergänzungen Wi V Notiz Mae ear, G E „,_ Dem vierten Hefte ist au eine Uebersicht der finanziellez Ver= hältnisse des Vereins beigegeben worden, so wie e t von den Mitgliedern im Laufe des Jahres 1834 gezahlten Beitcäge. Wir entnehmen daraus zugleich , daß die gesammte Einnahme des Vereins seit seiner Stiftung in Naumburg im Fahre 1829 bis zun Ende des Fahres 1834 4030 Rthlr., die Ausgabe aber 4027 Nthlr betragen hat. Solche Nachweisungen sind heut zu Tage schr beliebt, und darum hat der Vorstand des Vereins Recht daran gethan, sie zu geben. Jndeß ist es doch kein ganz sicheres Mittel, um daraus durchweg rihtige Schlüsse zu ziehen, denn sos müßten auch unr uns eines sehr nahe liegenden Beispiels zu bedienen aus den Ain= sägen und Zahlen in David Hansemann's Schrift: „Preußen und Frankreich// richtige Schiüsse gezogen werden tönnen, was jedo nicht der Fall ist, wie vielfach bewtesen worden. .

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s 4 TLAND A LLARALAT ittwoch, 18. ètárz. m Schauspielhause: ' p13 male wiederholt: Die Schwestern, Lustspiel N l ee A Ls Franz. von L. Angely. Hierauf: Der reisende Student (us fikalisches Quodlibet in 2 Abth. (Hr. Rüthling: Tollberg.) Donnerstag, 19. März. Jm Schauspielhause : Zum ersten-

male: Kaiser Friedrich 1. (erter Theil), oder: Friedrich und

Nachdem der Ober - Bürgermei-"

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