1835 / 78 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E A R R R E E A A S U A E: 2 d EDRE S Vi i Nei ¿N M R E D Si S R n R I E i A R I À

für den Antrag dagegen

se daß derselbe mit einer Majorität von .. Stimmen verworfen wurde. Den Schluß der Si6ung, die bis nach 1 Uhr dauerte, füllten Angelegenheiten von bloß lokalem

Interesse aus.

Oberhaus. Sigung vom 11. März. Graf Spen- cer naßm seinen Sis ein und leistete den üblichen Eid. Dann Überveichten der Graf von Mulgrave und der Herzog von Richmond mehrere Bittschriften, die zum Theil eine Milde- rung der Bestimmungen über die Arbeit in den Fabriken, zum

Zheil eine Berüsichtigung der Noth der ackerbautreibenden

“Klasse zum Zweck hatten.

_ Unterhaus. Sigung vom 11. März. Jn dieser Sikung wurden meist nur Angelegenheiten von drtlîchem Jn- teresse verhandelt. Zu Anfange derselben ward in Folge der Erhebung von Sir C. M. Sutton zum Pair ein neues Wahl- Ausschreiben für die Universität Cambridge verordnet. Sir R. Peel wünschte zu wissen, ob das ehrenwerthe Mitglied für Middlesex am nächsten Freitag seinen angekündigten" wichtigen Antrag in Betreff der Subsidien - Bewilligung in der Form einer Justruction an den Ausschuß anbringen wolle, ehe der Sprecher den Stuhl verlasse, oder ob es mit der Motion erst. im Aus- {chuise selbst hervorzutreten gedenke, nachdem die Veranschlagun- gen für die Marine würden vorgelegt worden seyn, worauf Herr Hume antwortete, daß seiner Ansicht nach der Antrag im Aus\{Usse selbst gestellt werden müsse, weil derselbe ja nicht eine gänzlihe Verweigerung, sondern bloß eine- Beschränkung der Subsidien auf 2B Zeit bezwecke. Ein Antrag des Herrn Ewart, daß das Haus s(ch nah 11 Uhr in keine neue Diskus- sionen mehr eíniasscn solle, wurde, selbst nachdem statt der eilften die zwölfte Stunde gesekt war, mit 130 gegen 65 Stimmen verworfen. Herr Poulter fand sich bewogen, eine Bill zur besseren Beobachtung des Sabbaths einzubringen, wogegen Herr Warburton bemerkte, daß ein solhes Geses nux dahin füh- ren würde, die echte Feier des Sabbaths zu gefährden, denn durch Parlaments - Akten kônne man das Volk nicht religids ma- chen. Herr Poulter erhielt übrigens die Erlaubniß, die Bill zur ersten Lesung zu bringen.

Oberhaus. Sizung vom 12, März. Der Herzog von Gordon überreichte einige Petitionen von Schottischen Kirchspielen, worin um Unterstüßung der Kirche gebeten wird. Dann wurden cinige Bills von rein lofalem Jnteresse vorge- nommen.

Unterhaus. Si6ung vom 12. März. Mehrere Jr- ländisde Mitglieder beshwerten sch wieder über Gewaltthaten, wel“ye slch die Orangisten in Jeland erlaubt haben sollen; die Regterung verhieß durch den Secrctair für Jrland, Sir H. Hardinge, strenge Untersuchung. Der Oberst Leith Hay beantragte die Vorlegung einer Depesche des Kolonial - Departe- ments an den Gouverneur von British-Guiana vom 29. No- vember v, J. und erklärte seine Absicht, darauf einen Antrag in Bezug auf die Vereinigung so vieler Ministerien in einer Person während der Diktatur des Herzogs von Wellington, vor Ankunft des Sir R. Peel, begründen zu wollen. Herr Hume erhob sich hierauf und sagte:

(Der sehr ehrenwerthe Baronet gegenüber richtete gestern eine Frage an nich in' Betreff des von mir angekündigten Antrags, die

Bewilligung der Subsidien im Ausschusse auf dret Monate zu be- schränken , und ih ertheilte ihm eine bedingte Antwort auf seine

Frage, ob. ich die Motion morgen vorzubringen: gedächte. Fch kann ießt dem sehr ehrenwerthen Baronet sagen, daß ich, nachdem ich diejenigen zu Rathe gezogen, von denen ich glaubte , daß sie die Motion unterstüßen würden, mit Bedauern gefunden habe, daß sie mir dacin nicht beistimmen , diese Frage für entscheidend genug zu halt.n, um unseren Mangel an Vertrauen in das jeßige Ministe- rium darzuthun, und ih sche mich daher leider gendthigt, die Mo- tion zurückzunehmen (triumphirender Beifall von den Ministeriel- len), aber ich thue es nur, um später eine andere Motion vorzu- schlagen, die auf: eine entschiedene Weise zeigen soll, daß das Haus kein Vertrauen zu den Ministern Sr. Majestät hat.// (Beifall von der Opposition und von den ministeriellen Bänken, von leßteren mit Gelächter untermischt.)

Sir Robert Peel erwiederte hierauf:

(Fs dies die Motion, welche Sie scit länger als einer Woche so feierlich ankfündigten? (Lauter und anhaltender Beifall.) J

dies, ih wiederhole es, die Motion, die Sie schon vor einer Woche ankündigen zu müssen glaubten?// (Erneuerter Beifall.) Jch fragté den ehrenwerthen Herrn gestern Abend, ob er scinen Vorschlag zur Beschränkung der Subsidien, seiner Ankündi- gung gemäß, einbringen wolle, und der ehrenwerthe Herr jagt ießt, er habe mir eine bedingte Antwort gegeben. Diese bedingie Antwort war, daß die Motion entweder durch ihn selbst oder durch ein anderes Mitglied bestimmt eingebracht werden würde. (Hôrt, hört! Zur Ocdnung!) Es entstand durcy cinige Mitglieder, welche in das Haus stürmten, eine gugenblickliche Verwirrung, und eins derselben, wie es heißt Herr Barron, erhob sich und sagte: „Fch weiß nicht, wovon die Rede ist, es liegt dem Hause keine Frage vor. / „Fch richte eine Frage an das ehrenwerthe Mitglied für Middlesex‘, fuhr Sir Robert ‘Peel fort, „die Frage! is nämlich, ob das. andere ehrenwerthe Mitglied, welches die Stelle des ch- renwerthen Herrn morgen * eingenommen haben würde, auch die Absicht, eine Peschräulung der Subsidien vorzuschlagen, aufge- geben hat, (Beifall und Gelächter von den ministcriellen Bänken) und ob die jür die Darlegung des Mangels an Vertrauen in die Minister Sr. Maiestät entscheidendere Motion, von welcher der ehrenwerthe Herr sprach, morgen eingebracht werden wird.“

err Hume entgeanete: i

„Fch antworte, daß sie, was mich betrift, morgen nicht einge- hracht werden wird. (Beifall von der ministeriellen Seite.) Fch muß hemerken, daß, als ich früher die Meinung aussprach, die Ab- stimmung über die Adresse beweise, daß das Haus kein Vertrauen zu dem jeßigen Ministerium habe, der sehr ehrenwerthe Ba- xonet' das Amendement nicht in diesem Lichte zu betrachten schien. (‘Hôrt, hört!) Jch glaubte, daß eine Bewilligung der Subsidien auf nur drei Monate gleichbedeutend sey mit einem Vo- tum des Nicht - Vertrauens auf die Minister; allein einige ehren- werthe Freunde erinnerten mich, daß der sehr ehrenwerthe Baronet auch wieder sagen kbdnnte: ¿Dies ist kein Beweis von Mangel an Vertrauen auf die Verwaltung ‘‘; und aus diesem Grunde, damit eine Beschränkung der Subsidien nicht für eine N Mei- vungs-Aecußerung dcs Hauses angesehen werden sollte, habe ich nei- nen Voksah geändert. Jch habe es gêthan, weil ich die Nothwen- digkeit einsehe, eine Moûon einzubringen, deren Worte keines Miß- verständnisses fähig sind. (Beifall.) Jch habe nur noch hinzuzufü- gen, daß, soviel ih weiß, keine andere Person morgen die von mir angekündigte Motion zur Beschränkung der Subsidien einbringen wird.// (Beifall von der ministeriellen Seite.)

Hierauf erwiederte Sir Roberr Peel: :

¡Der ehrenwerthe Herr sagt, weder er, noch so viel ihm be- Fannt sons Jemand, werde die erwähnte Motion einbringen, weil man sie für nicht entscheidend genug halten mdchte hinsichtlich der Meinung des Hauses über das jeyige Ministerium. Doch fügt er hinzu, daß er dafür eine andere Motion, die nit mißgedeutct wer- den könne und die den Mangel an Vertrauen zu den Ministern aufs

. bestimmitéste darthun wükde, einbringen wolle. Soll dies etwa mor-

gen geschehen? (Hexr Hume: /¿Vein, morgen nicht.//) Nicht ?

316

Dann verstehe ih den ehrenwerthen Herrn so, daß es nicht seine Absicht ist,“ seine neue Motion, welche den Mangel des Ver- trauens auf die Minisier beweisen soll, morgen einzubringen ; und da dies der Fall ist, so habe ih den ehrenwerthen Herrn nur noch zu fragen, ob es, nachdem er und die anderen beschlossen ha- ben, eine solche Motion einzubringen, niht angemessen ist, daß der ehrenwerthe Herr keine Zeit verliere , den Tag dazu fesizusehen./ (Lauter Beifall.)

Herr Hume sagte hierauf noch: „Jch kann den sehr eh- renwerthen Baronet versichern, daß, wenn es auf mich ankommt, der erste passende Augenblick dazu bestimmt werden soll.// (Bei- fall von beiden Seiten des Hauses.) Hiermit {loß diese zwar kurze, aber für das Ministerium sehr wichtige Debatte.

London, 13. März. Der Kdnig nahm vorgestern im St.

| James : Palast eine Adresse der hohen Geistlichkeit entgegen und

hielt dann ein Lever, bei welchem der Neapolitanische Gesandte, Graf von Ludolf, Sr. Maj. ein Schreiben seines Souverains, der bisherige Bayerische Gesandte, Graf von Jenison-Wallworth, sein Abberufungs-Schreiben und der mit einer speziellen und temporairen Mission am hiesigen Hofe beauftragte Bayerische Gesandte, Herr von Fladt, sein Kreditiv Überreichte. Gestern Nachmittag reisten Jhre Majestäten nah Schloß Windsor ab. Die Königin ist von ihrer Unpäßlichkeit wieder genesen.

Der neue Türkische Botschafter, Nuri-Efendi, und der neue Bayerische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr von Fladt, sind hier angekommen. Der Vorgänger des Leßteren, Graf von Jenison- MWallworth, reist heute von hier ab; er hat den Auftrag, dem Könige von Griechenland in Athen am 1. Juni im Namen des Königs von Bayern zur Erreichung seiner Großjährigkeit und zur Uebernahme der Regierung Glück zu wünschen und sich dann als Gesandter nach Paris zu begeben.

In der heutigen S'ßung des Unterhauses fragte Lord John Russell, wann der Bericht der Jrländischen Kirchen- Kommission fertig seyn werde? Er habe zwar, fügte er hinzu, seine Motion in Bezug auf die Jrländische Kirche zum 23sten d. angekündigt, allein er wolle jenen Bericht abwarten. Sir H. Hardikge antwortete, die Kommissarien hätten gesagt, Ende März oder Anfangs April würden sie ihre Arbeiten been- digt haben. Lord John Russell bemerkte noch, er werde bei seiner Motion auf den Namen- Aufruf der Mitglieder und dann darauf antragen, daß das Haus sich in einen Ausschuß über den Zustand der Jrländischen Kirche verwandle. Herr Bla ck- burn erwiederte auf eine an ihn gerichtete Frage, daß der Be- richt der Kommission úber die Corporationen im Druck sey und er ihn die nächste Woche vorlegen zu können hoffe. ' Der Kanz- ler der Schaßkammer antwortete Herrn Hume, er werde das Finanz-Budget möglichst bald vorlegen. Doch könnten die Veranschlagungen nicht eher vollkommen entworfen werden, als bis das Finanz: Jahr, welches bis zum 5. April dauert, zu Ende sey. Als sodann beantragt wurde, daß das Haus sich in den Subsidien-Aus\huß verwandeln solle, trat Herr Shiel mit der Motion auf, es solle vorerst eine Abschrift der Ernennung eines Botschafters am Hofe von St. Petersburg vorgelegt werden.

Der Courier lobt die Rede, welche Sir R. Peel in der Si6ung des Unterhauses vom 10ten d. gegen die Aufhebung der Malz- Steuer gehalten, als klar und zufriedenstellend, ins dem derselbe eben das behauptet habe, was {hon früher Lord Althorp bei einer ähnlichen Gelegenheit gesagt, nämlich, daß man eine Steuer von solcher Bedeutung nur gegen eine nicht wün- \chenswerthe Vermögens - Steuer aufgeben könnte. Dieses Blatt hebt ferner hervor, daß die Minister sih bei dieser Debatte ges rade von einigen Oppositions- Mitgliedern, und besonders von Mitgliedern des vorigen Ministeriums, von denen der Standard sich nicht gescheut habe, zu behaupten, sie würden bei dieser Ge- legenheit gegen ihre Ueberzeugung für die Aufhebung der Malz- Steuer stimmen, nur um das Ministerium zu vernich- ten, namentlich von den Herren Spring Rice und P. Thomson, so wie von Lord John Russell, der fkräftig- sten Unterstüßung zu erfreuen gehabt hätten, während freilich die meisten radikalen Mitglieder, wie die Herren Hume, O'’Connell, Roebuck und Andere sich diesmal von den eigentli- chen Whigs trennten und gegen die Minister stimmten. „Sir E. Knatchbull‘/, fährt das genannte Blatt fort, „Herr A. Ba- ring, Lord Lowther, Lord Stormont und Oberst Perceval, die niht nur früher die verschiedenen Motionen des Sir W. JIn- gilby wegen Aufhebung der Malz - Steuec unterstüßt, sondern

sich auch zum Theil bei den lezten Wahlen, nur um si die

Wähler geneigt zu machen, zur Unterstüßung der Motion des Marquis von Chandos ausdrücklich verpflichtet hatten, alle diese Herren stimmten nun, da sie den Sturz des Ministeriums vor sich sahen, wenn mit ihrer Hülfe der Antrag genehmigt würde, mit der Majorität und gaben Ueberzeugung und Versprechungen auf, um si auf ihren Posten zu erhalten. Sir E. Knatchbull und Hr. Baring gaben sih sogar die Mühe, ihr Benchmen zu entschuldigen, in- dem sie behaupteten, es sey, als die früheren Anträge auf Ab- \s{haffung der Malzsteuer gemacht worden, ein Ueberschuß der Einnahme vorhanden gewesen, der dem Ertrage der Steuer gleich gekommen, während jeßt der Ueberschuß nur 250,009 Pfd. betrage.“/

Die ministeriellen Blätter geben als Grund der von Herrn Hume in der gestrigen S des Unterhauses gemachten An- zeige, daß er auf seinem Antrage in Betreff der Subsidien - Be- willigung nicht weiter bestehen wolle, die Furcht an, daß dieser Antrag verworfen werden möchte. Der Courier dagegen sagt, die Zurücknahme der Motion sey in einer gestern stattgehabten Versammlung der Oppositions - Mitglieder aller Nüancen beschlos- sen worden, und Herr Hume habe es für zweckmäzzig erachtet, sich diesem Beschlusse zu fügen. Man scy von der Ansicht aus- gegangen, daß es den Jnteressen der Reform nicht gemäß seyn würde, eine Abstimmung über irgend eine die Existenz des Mi- nisteriums in sich shließende Frage hervorzurufen, bevor nicht das Schicksal ‘der zum 23sten angese6ten Motion des Lord John Russell entschieden sey, welche bekanntlich dahin gehen soll, „daß der Ueberschuß der Einnahmen der herrschenden Kirche von Jr- land nicht ausschließlih zu Zwecken verwendet werde, welche mit den Grundsäßen der Anglikanischen Kirche in Verbindung stehen.‘ Dies sey, wie schon oft gezug ausgesprochen worden, die große allwichtige Frage, von deren Beantwortung es abhänge, ob das System der Reformer oder das der Orangisten und Hoch- kfirhenmänner die Oberhand behalten solle. Was die eben er- wähnte Versammlung der Opposition betrifft, so heißt es, daß die größte. Einigkeit in derselben geherrscht habe, und daß nicht nur Herr Hume, sondern auch die Mitglieder des vorigen Mi- nisteriums und die Häupter der Jrländischen Partei sih für die Beschlússe der Versammlung erklärt hätten. Sollten die Mini- ster, auch wenn die Jrländische Kirchenfrage gegen sie entschieden würde, dennoch ihre Aemter behalten wollen, so will dann, wie es heißt, die Opposition einen direkten Schritt thun, um das Mißtrauen des Unterhauses gegen dieselben kund zu thun.

Im heutigen Börsenbericht der Times heißt es: „„Jn den Fonds zeigte sich heute eine günstige Reaction; nicht so sehr

wegen der Zurücknahme des i I war, da sein unerfreuliches Schiksal s mit Händen greiß ließ, als wegen der klugen Gewandtheit, die man in dem Y

nehmen der Minister wahrzunehmen glaubte, deren Coalis mit den gemäßigten Whigs man auf die Länge nicht für unwahy heinlich hielt, was auf den Staats-Kredit die günstigste Wün

kung äußern würde.‘/

Jn einer Versainmlung der Wähler von Marylebone q vorgestrigen Tage wurde folgender Beschluß gefaßt: „Das (; mité hat die von H H. L. Bulwer an die Secretaire d Comité’s gerichtete Antwort auf das an ihn erlassene Schreißy (vergl. das vorgestrige Blatt der St. Ztg.) mit Bedauern lesen. Das Comité ist der Meinung, daß es in der gegenw;

tigen Krisis von der höchsten Wichtigkeit ist, daß die Wählips

über das Betragen ihrer Repräsentanten wachen Und dieselb im Fall sie si vergessen, an ihre Pflicht erinnern. Die Herr Murphy, Douglas, Fisher, Aldis und Marler sind ernannt, iy Namen des Comité’'s die Antwort an Herrn Bulwer abzu sen.‘/ Das von den genannten Herren an H. L. Bulwer

lassene Schreiben lautet folgendermaßen: „Mein Herr! Dug beiliegenden Beschluß sind wir beauftragt, das mit Jhrem Fj men unterzeichnete und in die Morning Chronicle und hj Times vom 10ten d. M. eingerückte Schreiben zu beanttwoty, ein Schreiben, das in einem großen Jrrthum und in einem tis kratishen Geiste abgefaßt ist, der eines Repräsentanten ü freien und unabhängigen Wählerschaft ganz unwürdig ist. V} mússen noch erwähnen, daß alle Versammlungen der Refotmn

von St. Pancras (einem der Kirchspiele von Marplebonye) if

Häusern gehalten werden, die den Zeitungs-Berichterstattern Wf gänglich sind, da die Thüren während der Verhandlungen 1j verschlossen sind. Hieraus ergiebt sich die Oeffentlichkeit ij Verhandlungen. Es mußte uns sehr überraschen, daß der wy den Secretairen Jhnen übersandte und in einer so klaren Spr abgefaßte Beschluß Jhnen nicht sollte verständlich gewesen h

umeschen Antrages, die fehr wei

zer verführen, wenn sie die praktische Thätigkeit und die Ener- des jebigen Ministeriums dem Geshwäs und der eitlen Ge- (fcigkeit der Whigs entgegenstellten. Die Kommission, sagt ¿s Blatt, sey nichts als eine Erneuerung einer schon durch vorigen Kriegs - Minister Hrn. Ellice angeordneten Untersu- und Begutachtung, deren Zweck nur. verfehlt wurde, weil - die Generale, welche jeßt die Verwaltung des Herres in inden haben, und also die neue Verordnung billigten, nämlich d Hill, der Herzog von Wellington, Sir George Murray und

Bir Henry Hardinge, damals durch ihre Opposition die Whig-

inister gezwungen hätten, sich gegen ihre Neigung für die iheho'itung der verhaßten Züchtigungen zu verwenden. Die Veranschlagungen für die Landmacht sind jet auf die 67, des Unterhauses niedergelegt worden. Die für den e ef- n Dienst bis zum 1. März 1836 verlangte Summe beläuft h auf 3,239,072 Pfd., 64,000 weniger, als im vorigen Jahre. y scheint übrigens aus diesen Veranschlagungen hervorzugehen, die Armee in jeder Hinsicht so bleiben soll, wie bisher. Jn 7 Vejanschlagung für den nicht effektiven Dienst ergiebt sich ¡ch ein Minus von 96,000 Pfd., im Ganzen also eine Erspar-

¿ von 160,000 Pfd. im Vergleich zu dem Armee-Budget des

hrigen Jahres. Für den nicht effektiven Dienst werden 2,587,736 \fd,, also 706,000 weniger, als für den effektiven gefordert.

Lord Exmouth, der Sohn des verstorbenen See- Helden, ist it seinem Bruder, Herrn Pellew, aus Jndien zurückgekehrt. Der General Soublette, welcher von Venezuela abgesandt \urde, um mit Spanien wegen der Anerkennung seiner frühe- n Kolonieen zu unterhandeln und einen Freundschafts- und b andels- Vertrag mit diesem Lande abzuschließen, ist nach Ports- uth abgegangen, wo er sich auf einem Britischen Kriegss\chiffe ah Spanien einschiffen wird. i

Die Nachrichten aus Lissabon reichen bis zum Zten d. M. diele Aufregung hatte es verursacht, daß Marschall Saldanha, ner der Führer der Opposition , sich dem Ministerium ange-

Zeitung meldet in einem

Sie werden bei nochmaliger Durchsicht desselben finden, daß t

uns nicht „Über cine Geld-Bewilligung‘/, sondern nur dar beschwerten, „, „daß das Unterhaus sih in einen Subsidien-:A {uß verwandelte, ohne erst Maßregeln zur Abstellung von ÿ schwerden getroffen zu haben.//‘/ Wir haben kein Vertrauen dem jeßigen Tory - Ministerium. Wir glaubten, Sie wür diese Gesinnung mit uns theilen Bei einem sol Mangel an Vertrauen is es natürlih, den Minist

die Mittel zu verweigern, wodurch sie in den Stand geseht wh den, ihre den bei den lebten allgemeinen Wahlen so laut auÿ

sprohenen Gesinnungen und Wünschen des Volkes feindlih| Maßregeln auszusúhren. Die Verwandlung des Hauses in! nen Subsidien - Ausshuß ohne Opposition war gleichsam | Zugeständniß, daß man das Geld den Händen der Tories q vertrauen wolle. Hier hätte die Präfung der Grundsäse, hi der große Kampf zwischen den Freunden und Feinden des kes stattfinden sollen. so hâtten die Tories sogleich ihres Amts entseßt werden nil im entgegengeseßten Falle würden die Augen der Wählerschä| die Abcrünnigen schon erkannt haben. Das Einzelne wäre } rer Einsicht und Beurtheilung überlassen geblieben, indem 0 sh hätten erinnern müssen, daß stehende Armeen in Friedt zeiten ungeseßlih sind, und daß die Fesseln der Verderbniß brochen werden sollten. Wenn Sie der Meinung sind, daß JFhrer Wirksamkeit nachtheilig seyn würde, von Jhren Kon tuenten öffentlich Instructionen zu erhalten, so glauben wir, d diese Ansicht daher entstanden ist, daß Sie nicht hinreichend db das Amt eines Repräsentanten nachgedacht haben, der in Ge nungen und Reden mit seiner Wählerschaft übereinstimmen st Thut er dies nicht, so muß er resigniren. Was Jhre Aeußer betrifft, „daß unser Charakter dadurch herabgeje6t werde“ | müssen wir bekennen, daß dies eben so sehr über unser Begr| Vermögen geht, wie unser früherer Beschluß über das I) gegangen zu seyn scheint. Wenn wir die Kenntniß unsrer Ri darlegen und dieselben fordern, so kann dies „keine Herabseu unseres Charakters‘/ seyn, eben so wenig werden wir dadi „daß wir auf das Benehmen unserer Repräsentanten höchst ( merksam‘, und bei Vernachlässigung unseres Interesses ha sind, sie zu tadeln, „unseren Charakter herabschzen.‘/ Worin standen unsere Haupt - Beschwerden gegen Sir William Ho Darin, daß er dies Jnteresse seiner Wählerschaft vernachlä und gegen die Fnstructionen und Beschwerden seiner stituenten taub war. Bei der Bestimmung seines Nachso) wurde die größte Vorsicht angewendet. Alle Klassen und } teien vereinigten sich, um einen bewährten Mann zu wi) der die ganze Kraft seines Geistes zur Vernichtung gemeinsamen Feindes, nämlih der Torp-Partei al ten würde. Der Zufall entschied für Sie; es war nur) fall. Und obgleih Sie nicht mit Marylebone in Verbin! standen und den Wählern nur durch Jhr Benehmen wi zwei Parlaments - Sessionen bekannt waren, so arbeiteten doch Tag und Nacht dahin, Jhre Erwählung zu sichern. # thaten dies, weil wir Sie für einen ehrlichen Mann und! Vertrauens würdig hielten. Wir haben bis jest noch" Ursache, unsere Meinung zu ändern, auch enthielt der vorhl! wähnte Beschluß nichts, was selbst“ der Befangenste als Mangel an Vertrauen hätte auslegen können. Daß si Alle als redlich bewährt haben, die es zu seyn schil werden Jhnen die Repräsentanten der Hauptstadt bew Der stolze und unredliche Repräsentant kann das, er Vorschriften seiner Wähler nennt, nicht erti aber der redlihe Repräsentant wird sich um Jnstructioß seiner Wählerschaft bemühen. Wir bedauern mit Jhnen“ Korrespondenz; denn da wir es für unsere Pflicht halten, " das Benehmen unserer Repräsentanten zu wachen, so w wir loben, wo es Pflicht ist, zu loben, und tadeln, wo wir} anlassung dazu sehen, unbekümmert um die angemaßte Wi keit, welche den Parlaments - Mitgliedern durch Bestechut) theilt werden möchte. Sollten unsere Repräsentanten, inde unsere Ansichten aussprechen, verspottet werden, so móg antworten: „„„Jch repräsentire eine Wählerschaft von 270 Seelen, die den Interessen ihres Landes aufrichtig ergeben wenn ih aufhöôre, zu sprechen, zu denken und zu wünsche sle, so werde ih, als ein Mann von Ehre, das mir übert!Ÿ Amt niederlegen./‘/‘/ Eine solche Sprache würde den Rep! tanten bald Achtung bei dem Volke und au ch Wichtigkeit in Unterhause verschaffen. Wir sind u. #. w.“/

Die Hof-Zeitung vom 10ten d. enthält eine Verord des Königs, durch welche eine aus sechs Jndividuen, wo drei Generale, bestehende Kommission ernannt wird, un die jeßt bei der Land - Armee üblichen Strafen und darúbt

berichten, ob es zweckmäßig sey, die körperlichen Züchtiguns"FS

zuschaffen, auch Veränderungen und Modificationen in den gen Strafen in Vorschlag zu bringen. Der Mor" Herald führt die Einseßung dieser Kommission als einen weis an, wie ungerecht die Torp-Blätter gegen die vorigen

Wäre der Ausgang siegre i ch gewe

blossen und zum Botschafter in Paris ernannt worden war. uch einer sciner Freunde, der Oberst Pizarro, der noch irzlich“ heftig von den Ministern verfolgt wurde, und gen sie in Opposition stand, scheint durch ein Amt gewonnen seyn und das Ministerium auf diese Weise an parlamentari- her Kraft gewonnen zu haben; doch konnte der Herzog von \almella die Einwilligung der Deputirten-Kammer in die oben véhnte Ernennung des Marquis von Saldanha nach einer lan- q und heftigen Debatte nur mit 55 gegen 37 Stimmen erlan- n, (Vergl. den Artikel Portugal.)

In Quebek herrsht noch immer große Unruhe. Es war ine große Versammlung der constitutionnellen Association gehal- n worden , die eine Bittschrift an den König beliebte, in wel- er der unsichere Zustand der Kolonie ausführlich auseinander- (set werden soll.

Aus Canton sind Nachrichten vom 5. November v. J. jer eingegangen; man erfährt daraus, daß die Hong- Kaufleute en Britischen Kaufleuten ein merkwürdiges Aktenstück zugefer- gt haben. Es wird in demselben die Wahl eines temporairen \ber:Aufsehers für die Britischen Angelegenheiten zwar für nd- jg erklärt, zugleich aber festgeseßt, daß derselbe ein Kaufmann, jie früher, nicht aber ein Regierungs-Beamter seyn müsse.

Die lebten hier eingetroffenen Nachrichten aus New-York, om 18ten v. M., lauten wieder sehr günstig für die Aufrecht- Waltung der freundschaftlihen Verhältnisse wagen Frankreich

ind den Vereinigten Staaten. (S. den Artikel Nord-Amerika.) \y der hiesigen Börse hat man ausgerechnet, daß das Schiff, velhes die Nachricht nach den Vereinigten Staaten bringt, daß tem Gesandten in Paris, Herrn Livingston, seine Pässe ange- iten worden, und welches den Französischen Gesandten in Wa- hington, Herrn Serrurier, zurückholen soll, eben im Begriff ge- jeseu seyn músse, in New-York einzulaufen, als die obigen Nach- iten von dort abgingen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 13. März. Die zweite Klasse des Kdö-

ligl. Niederländischen Jnstituts für Künste und Wissenschaften jielt heute in Amsterdam ihre feierliche öffentliche Versammlung, hei welcher Gelegenheit der Vorsißer bemerkte, daß das Jnstitut eit seiner le6ten dffentlihen Versammlung den Verlust einer janz ungewöhnlich großen Anzahl von Mitgliedern zu betrauern habe, Es befinden sich darunter die für Holländische Literatur nd Vissenschaft ganz besonders thätig und wirksam gewesenen derren Willem Bilderdyk, Jakobus Koning und Jonas Daniel Meyer, Unter den neu aufgenommenen Mitgliedern werden dée Herren Collot d’Escury und J. van Lennep bemerkt. Die Rhätigkeit des Jnstituts, von welcher der Secretair eine Ueber- iht M Oles e in jeder Beziehung ausgebreitet und nüßlich gelvejen. x

Der bekannte Libry-Bagnano soll damit umgehen, in Rot- erdam ein Handelsblad zu begründen, das mit dem Amster- damschen konkurriren soll. Bei dem geringen Kredite jedoch, den ieser Publizist jezt auch in Holland genießt, dürfte seine Un- ernehmung leicht fehlschlagen.

Den letten Nachrichten .aus Java zufolge, läßt es sich die dortige Verwaltung sehr angelegen seyn, die Stadt Batavia (0 viel als möglich zu vershönern. So is unterm 18. Oktober v. J. eine Verordnung ergangen, wonach jeder Hausbesiber ein rottoir, so wie vor seinem Hause eine Einfriedigung von Holz dder Mauerwerk anlegen soll. Es is ferner das Nähere über 'le Anlegung von Waaren - Magazinen bestimmt worden u. dgl. m.

Dänemark.

Kopenhagen, 9. März. Aus einer Bekanntmachung Sr. tellenz des Ober Kammerhern von Hauch, als Präsidenten t Gesellschaft für Förderung der Dänischen Literatur , ersieht nan, daß dieselbe seit ihrer Entstehung durch die wachsende heilnahme einfluß- und kenntnißreiher Männer einen erfreuli- Ven Fortgang gehabt hat. Mit Rüksicht hierauf ist daher auch ine Veränderung der Gesehe für nöthig erachtet worden, im Wesentlichen darin bestehend, daß die Angelegenheiten des Ver- ins fortan durch diesen selbst, statt durch Repräsentanten ver- valtet werden, zu welchem Zwecke auch in Zukunft an die Stelle iner General - Versammlung 3 bis 4 treten sollen. Die erste éneral- Versammlung, nah Maßgabe der neuen Organisation, and am verwichenen Dienstag statt, bei welcher Gelegenheit die Gesege diskutirt und passende Reden gehalten wurden.

Deutschland.

gea Dresden, 14. März. Der Minister der auswär- gen Angelegenheiten, General - Major von Minckwis6, is , von (e Maj. dem König beauftragt, am't0ten d. M. nah Wien gereist So eben is das áte, -5te und 6te Stk des Ge- ite und Verordnungs- Blattes ausgegeben worden, und enthält erlleres das revidirte Militair - Strafgesebbuch vom 14. Februar

317

d. J. und das letere eine Verordnung, die Vorbereitung eines neuen Grundsteuer - Systems betreffend, vom 7, März d. J.

Braunschweig, 16. März. Die Deutsche National- rivat- Schreiben aus Grainburg an der Donau vom 27. Febr.: „Vor kurzem ereignete sich in dem benachbarten Ungarn ein sonderbarer Fall. Bei einer fürzlih gehaltenen Bärenjagd wurde mit vieier Mühe eine alte bôse Bärin erlegt, und kaum, daß es geschehen, stürzte ein zwölf- jähriges ganz verwildertes Mädchen aus dem Dickicht, und warf sch mit gräßlichem Gebrüll über den todten Bären her. Nach vielen Versuchen mit geworfenen Seilen und Schlingen, gelingt es endlich, diese kleine Bestie auch zu fangen, und nach kurzen Nachforschungen wurde es bald gewiß, daß es einer Bauerfrau gehöre, die vor 12 Jahren ihr Kind vexloren, ohne je seitdem eine Spur davon gefunden zu haben. Eine Gräfin Erdöddi hat dieses Anfangs nur Wurzeln, Honig und rohes Fleisch fressende Geschöpf zu sih genommen, und man ist sehr begierig darauf, wenn Besinnung und Kultur sih bei ihr einfindet, ob dann auch Gedächtniß und Begriffe ihres vorigen Lebens erwachen, und man darüber einigen Aufschluß erhält.‘

Oesterrei.

Wien, 11. März. Der Oesterreichishe Beobachter enthält folgenden amtlichen Artikel: „Auf die zu Berlin einge- troffene Nachricht von dem Ableben Sr. Majestät des Kaisers Franz [. haben Se. Majestät der König, Höchstwelcher, so wie der gesammte Hof, durch dieses hôchst betrübende Ereigniß in die tiefste Trauer versezt wurden, Jhrem zweitgebornen Sohne, dem Prinzen Wilhelm Königl. Hoheit, sogleich den Auftrag zu ertheilen geruht, die Beileidsbezeigungen Seines Königlichen Vaters, so wie die Glückwünsche zur Thronbesteigung Sr. jebt regierenden Majestät des Kaisers und Königs Ferdinand I., nach Wien zu überbringen. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm sind gestern nah 10 Uhr Abends hier angekommen und in der K. K. Hofburg abgestiegen. Se. Majestät der König von Preu- ßen haben, gegen das bestehende Reglement, eine vierwdchentliche Hofs Trauer angeordnet und zugleich befohlen, daß das gesammte Preußische Heer die Trauer trage. Die Hof: Theater bleiben auf Befehl des Königs drei Tage lang verschlossen, und in Potsdam wird ein feierlicher Trauer - Gottesdienst gehalten wer- den, zu dem sih das zu Berlin in Garnison liegende Regiment ¿Kaiser Franz‘/ begeben wird, welches der höchsten Willens- Meinung Sr. Majestät des Königs zufolge, den Namen seines Erlauchten Jnhabers für immerwährende Zeiten tragen soll.//

Portugal.

Der Englische Globe enthält folgende Nachrichten aus Lissabon vom 2. März: „„Jn der Deputirten: Kammer fand eine lange Debatte statt Über die Ernennung des Generals Sal- danha zum Gesandten in Paris. Die Deputirten beschäftigten sh ferner mit mehreren wichtigen Maßregeln, namentlich mit der Abschaffung der Todesstrafe, ausgenommen in wenigen Fäl- len, mit der Verheirathung der Geistlichen, mit der Erleichte- rung der Naturalisirung von Ausländern und mit der Entschä- digung derjenigen Patrioten, die unter Dom Miguel's Regie- rung Verluste erlitten haben. Die Bittschrift wegen Auflösung der Cortes wurde am 27. und 28. Febr. diskutircr. Saldanha, welcher sie mit unterzeichnete, wollte, obgleich er sih jeßt den Ministern angeschlossen hat, ch das Ansehen von Beständigkeit geben, und unterstüßte den Antrag. Dagegen bekannte Herr J. B. de Soza, auch einer von den 31 Unterzeichnern, ganz ossen, er habe sich überzeugt, daß er im Jrrthum gewesen sey, und er suchte dies dadurh wieder gut zu machen, daß er gegen die Auf- lôósung stimmte. Der Vorschlag wurde verworfen. Bei Gele: genheit der Debatte über Saldanha's Ernennung kam es auch ur Sprache, daß einige Personen sih am 24sten in einem Wein- Nu versammelt und Dom Miguel ein Lebehoch gebracht hät- ten. Es ergab sich indeß, daß diese Personen völlig betrunken gewesen waren und durchaus nichts gegen die bestehende Ördnung der Dinge im Sinne hatten. Das ganze Land ist ruhig, und da das Ministerium vollkommen das öffentliche Vertrauen besibt, Mo seine Maßregeln sämmtlih mit Leichtigkeit ausge-

Lt.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 18. Febr. Herr J. Q. Adams, der be- kanntlich früher die verzögerte Berichr- Erstattung über den auf Frankreich bezüglichen Punkt in der Botschaft des Präsidenten zu beschleunigen suchte, hat eine sehr friedlihe Rede im Reprä- sentanten-Hause gehalten, in welcher er äußerte, er über- nehme die Verantwortlichkeit dafür, daß weder der Senat, noch das Repräsentanten - Haus eine Maßregel treffen würden, die zum Kriege mit Frankreich führen könnte. Er sage dies, fügte er hinzu, um das Publikum über diesen Gegenstand zu be- ruhigen.

Der Daily Advertiser theilt eine Depesche des Herrn Livingston vom 22. Nov. v. J. mit, deren Jnhalt bereits den Französischen Blättern zu vielfachen Bemerkungen Veranlassung gegeben hat. Sie lautet, wie folgt: ;

Fch erwarte eine Entscheidung in unseren Angelegenheiten nicht vor der Mitte des Fanuar. Ein Grund des Verzuges ist die Erwartung, daß die Botschaft des Präsidenten vor der Diskussion über den Traktat ankommen und etwas enthalten werde, woraus auf eine entschiedene Ansicht des Volkes in dieser Angelegenheit ge- schlossen werden könnte. Es ist dies nicht bloße Vermuthung , ich weiß, daß es sih so verhält, und ih wiederhole nun nach einer ge- nauen Kenntniß aller Umstände, was ih mehr als einmal in mei- nen früheren Depeschen als meine feste Ueberzeugung ausgesprochen habe, daß der gemäßigte Ton unserer Regierung bei der ersten Kund- werdung der Verwerfung des Traktats von Einigen der Fndifferenz oder der Ueberzeugung des Präsidenten, daß er bei Beantragung Res Maßregeln nicht durch das Volk unterstüßt werden würde, von Anderen dem Bewußtseyn zugeschrieben wurde, daß uns die Convention mehr bewilligt habe, als wir zu fordern berechtigt ge- wesen seyen.‘

F nland.

Berlin, 18. März. Nachrichten aus We sel zufolge, ist das Monument, das dem Andenken der im J. 1809 auf Napoleon's Be- fehl daselbst ershossenen 11 Preußischen Offiziere errichtet werden soll, nunmehr an Ort und Stelle eingetroffen und bereits in der Aufstellung begriffen; die Enthúllung und Einweihung desselben

soll am 31. März, als am Jahrestage des Einzugs der Ver-

bündeten in Paris im Jahre 1814, stattfinden.

Ueber das Armenwesen in der Stadt Halle meldet man von dort Folgendes: „„ Jn den Sommer: Monaten des vorigen Jahres haben hier etwa 700, in den Winter- Monaten 731 Per- sonen regelmäßige Unterstüßbungen zum Gesammt-Betrage von 10,501 Rthlr. erhalten. An außerordentlichen Unterstüßungen wurden in baarem Gelde 369 Rthlr.-,“ für Bekleidungs -Gegen- stánde 403 Rthlr. , an durchreisende Handwerker 22 Rthlr., an

Pflege: Gelder für verwaiste Kindtt 2055 Rthlr. aewährt. Au- ßerdem wurden für das Aufgreifen von Bettlern 37 Rthlr. Prä- mien gezahlt, und an die dasige ambulatorische Klinik 400 Rthlr. Medizin -Gelder und 100 Rthlr. für den Arzt verabfolgt. Die Gesammt - Ausgabe der Armen - Kasse betrug nah Abzug einiger nicht dahin gehörigen Pensionen und des Zuschusses für das Zwangs - Arbeitshaus 15,898 Rthlr. , wozu aus der Känzmereë 13,079 Rthlr. hergegeben werden mußten.“

Jm verwichenen Jahre wurden auf der linken Rhein-. seite des Regierungs - Bezirks Koblenz 53 Wölfe getödtet, nämli: 1 alte Wölfin, 3 alte Wölfe, 3 junge Wölfe und 46 Nestwölfe. Die meisten davon kommen auf die Kreise Adenau und Cochem. Sämmtliche Prämien für die Vertilgung dieser Raubthiere betrugen 242 Thaler.

Die nachstehenden drei Bekanntmachungen werden auf An- suchen der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht :

Bekanntmachung

Die in Podolien errichtete Gouvernements-Liquidations-Kom- mission macht, nachdem sie nachträglich neuere Nachrichten über das dem Lieutenant der ehemaligen Polnischen Armee Theodor Mayarzewski und Edelmann Arcadie Hike zugehörige gegenwär- tig definitiv konfiszirte Vermögen erhalten Dit, auf Grundlage der am 28. Juni 1832 Allerhöchst bestätigten Vorschrift, Folgen- des hiermit öffentlich bekannt : A

1) Daß alle Kreditoren des gedachten Theodor Mayarzewsfki und Arcadie Hike, ohne den Termin zu ihrer Befriedigung ab- zuwarten, sofort ihre Forderungen mit Beibringung aller z1 denselben gehdrigen Akten, Dokumente, Beweise und Pfand- Verschreibungen einzureichen haben, und zwar diejenigen, welche in Rußland und dem Königreich Polen wohnen, innerhalb 6 Monaten , diejenigen aber, welche sich im Auslande befinden, spätestens binnen 12 Monaten, gerechnet von dem Tage des Er- scheinens der ersten gedruckten Publication in einer der öffentli- chen Zeitungen beider Russischen Hauptstädte, in einer der War- schauer Zeitungen oder dem Lithauischen Courier. Wobei noch bemerkt wird, daß nur diejenigen unbestrittenen und nicht durch Pfandrecht gesicherten Schuld-Dokumente in die allgemeine Schul- denmasse, als zur Befriedigung geeignet, aufgenommen werden können, welche bis zum Anfange des Aufruhrs in Rußland aus- gefertigt worden sind; diejenigen aber, welche im Königreich Po: len oder im Auslande ausgefertigt wurden, werden gänzlich ab-

gewiesen werden.

2) Haben sowohl Privat - Personen als Kirchen, Klöster, Lehr- und Wohlthätigkeits-Anstalten, so wie die Kollegia allge- meiner Fürsorge ihre Anforderungen an gedachte konfiszirte Güter innerhalb 6 Monaten anzumelden.

3) Die Schuldner des Theodor Mayarzewski und Arcadie Hike, deren Zahlungs-Verbindlichkeit bereits eingetreten ist, ha- ben sofort die schuldige Zahlung zu leisten, die Uebrigen abér binnen dem festgeseßten Termin von 6 Monaten ihre Schuld- Verpflichtung dieser Kommission anzuzeigen.

4) Alle diejenigen, welche von vorgedachten Personen be- wegliches Vermögen, Kapitalien oder was immer für Dokumente, oder sonst denselben zugehörige Kredit-Billets und Obligationen in Händen haben, sollen solche sämmtlich in dem Zeitraum von 6 Monaten ebenfalls dieser Kommission einreichen, und derselben zugleich von allen auf diesen Gütern zu Gunsten der früheren Eigenthümer haftenden Gerechtsamen Anzeige machen.

5) Die Gouvernements-Confiscations-Kommissionen, die Ka- meral-Höôfe, und übrigen Behörden und Obrigkeiten haben im gleichen Zeitraum von 6 Monaten dieser Kommission zu berich- ten: von allen ihnen bekannt gewordenen Schulden genannter Personen, von den von ihnen erwirkten Zahlungen und noch zu erhaltenden Geldern, so wie von deren Forderungen an verschie- dene Privat-Personen und Behörden, deren beweglichem und un- beroeglihem Vermögen, ihnen zugehörigen Kredit: Billets und Obligationen, und von ihren etwanigen Nubungsrechten auf Kron- oder Privat-Gütern.

6) Diejenigen, welche den obgedachten Verpflichtungen nicht nachkommen, setzen sich allen den Folgen und der Verantwor- tung aus, welche durch die allgemeinen eseße des Reichs für die zuin Publications-Termin unterlassene Anmeldung der Schuld- Forderungen an zahlungsunfähige, niht zum Handelsstande ge- hôrige Personen so wie gleichmäßig für Verheimlichung zu- stehender Geldzahlungen, Vermögen, Kapitalien und Dokumente. festgeseßt sind. Den 13. Oktober 1834.

Bekanntmachung.

1834 den 31. Dezember. Die Grodnosche Gouverne- ments-Liquidations-Kommission hat vervo llständigende Nachrichten über mehrere Personen erhalten, die ar: dem lebten Aufruhr in Polen Theil genommen haben, und deren bewegliches und un- bewegliches Vermögen definitiv zu koufisziren verordnet worden ist, und macht. in Folge dessen allen Kreditoren und Schuldnern derselben so wie den Gerichts-Behörden und andern Obrigkeiten hiermit öffentlich bekannt :

Daß, Kraft der am 28. Juni 1832 über Liquidation der Schulden der Aufrührer Allerhöchst bestätigten Vorschriften, obgenannte Personen und Behörden hierdurch aufgefordert werden, wenn sie sich in Rußland oder dem Königreich Polen be- finden, innerhalb 6 Monaten, wenn aber im Auslande spätestens binnen 12 Monaten, gerechnet von dem Tage des Erscheinens der ersten gedruckten Publication in einer öffentlichen Zeitung- sich in dieser Kommission mit Beibringung ihrer Forderungen, die Schuldner aber mit Abtragung ihrer Schuldverpflichtung unausbleiblich zu melden. Gleichzeitig werden auch die Ges rihts-Behörden hiermit angegangen, von allen vor ihnen schwe- benden, gedachte Personen betreffenden Prozessen, diese Kom: mission ebenfalls zum festgesetzten Termin in Kenntniß zu seßen.

Namens-:Register derjenigen Personen, welche der Gegenstand dieser Publication sind.

Von unbekannter Abkunft. Kolyszko Tadeusz. Miat- kowski, Oekonom. Sosinowicz, Joseph. Szumski, Stanis- Sti, Szyszko, Anton. Epsymont, Stanislaus. ; ein

ußler.

Bauern. Apperowicz, Karl. Apperotwicz, Ludwig. Andruszkiewicz, Anton. Andrzejewski, Roman. .— Bacule- wicz, Andreas. Baykowski, Lucas. Belka, Jury. Bros zowski, Andreas; Bürger. Wysokinski, Gregor. Wasilewski, Johann oder Szarkut. Hryhuc, Andreas. ette Karl. Danilecki, Paul. Djzieszko, Stephan. Dubaczewski, Joseph. Zarczynski, Emilian. Zydko, Casimir. Zazule- wicz, Johann. Zawadzki, Paul. Kot, Paul. Kuzmicz, Augustin. Kuncewicz, Vincent. Lucaszewicz, Joseph. Lukianowicz, Alexander. Lachowicz, Joseph. Lastowski, Stephan. Markiewicz, Dominic; Bürger. Matuszewicz, Paul. Meleszynski, Adam. Myslennik, Marcus. Mus