1835 / 81 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und einem jeden der zetähnten Herren einen glänzenden Brils lant- Ring zum Sejchenk machten. Der für Herrn Bulwer trágt die Inschrift: „E. L. Bulwer, Esq. P. M. Als ein dauern- des Zeugniß von den Damen, welche dem Blauen Interesse er- geben sind, als Andenken und als Zeichen der Bewunderung fär Englands Talent, 1835.‘/ Die Jnschrist des Ringes, welcher Herrn Phipps überreicht wurde, der bei der Wahl durchfiel und dem Oberst Sibthorpe weichen mußte, lautet folgendermaßen: „„Von den Freundinnen der Blauen Sache zu Lincoln, die, wenn auch jet geschlagen, doch um Sieg für den Braven be- ten, 1835.,7/

Dänemark.

Kopenhagen, 14. März. Dem Vernehmen nach dürfte das - Communications-Schreiben wegen" Einberufung der Pro- vinzial - Stände nunmehr: bald erfolgen7 wenn: auch die Zeit der Versammluñg bis zum Herbst ausgeseßt bleiben dürfte.

Unterm 17ten v. M. is der Professor-Ordinarius der Theos logie und extraordinarius der Philosophie an der Universität zu Kiel, Di. August Twesten, auf sein Ansuchen in Gnaden von seinem Amte, vón Ostern d. Ÿ. an, entlassen worden.

Das in London angekommene Paketschiss, welches St. Thomas am 6. Februar verlassen, brachte günstige Nachrichten von den Antillen. Die Neger waren überall rußig und alle Furcht vorüber. Der General; Gouverneur von Scholten war daselbst angekommen.

Der Altonaer Merkur schreibt aus Kopenhagen: „Es kann als éin erfreuliches Zeichen angesehen werden, daß hicr ein Verein wohlgesinnter Männer sich zu dem Zweke ver- bunden hat, um mit vereinten Kräften etwanigen Mißbräu- chen der Schreibfreiheit entgegen zu arbeiten. Ueber die Art und Weise, wie dieses zu realisiren, hatten sich vorläusig zwei Mitglieder des Vereins, die Professoren Sibbern und Schouw, in der von le6term redigirten Dänischen Wochenschrift ausge- prochen.

durch Gespräch und Vorlesung von Ausarbeitungen, für das Oeffentliche bestimmt , To,etes für das Schickliche und Passende in Bezug auf reß - Angelegenheiten , zum Augenmerke machen sollten. Zusammenhängend mit vokstehenden Andeutungen erscheint die Dildung einés Comité, sen, dem Bischof, Konfessionarius Mynster, dem Prof. Schouw und dem Etats: Rath, Professor Oersted, welche zur Einsendung guter Volks\ctiften auffordert. Als vorläufige Probe beabsich- rigt nämlich die Gyldendahlsche Buchhandlung die Hergusgase einer kleiien Schrift von zwei Bogen, in Almanach- Format, welche. für 2 Sch. der Bogen verkauft werden soll. Gleichzeitig hiermit ist nun auch von der Gesellschaft für den richtigen Ge- brauch dér Preßfreiheit ein Plan ihrer Wirksamkeit, als Ent- wurf in neun ‘Paragraphen, der Beurtheilung des Publikums vorgelegt wotden. Hiernach wird die Gesellschast theils dur Herausgabe eines Wochenblattes, theils durch Beförderung von Shrifcen popuúlairen Juhalts dahin zu wirken suchen, Kenntnisse zu verbreiten, den Geshmak zu verbessern und den Sinn zu ver- edeln. Zugleich ist dieGesellschaft entschlossen, Blätter und Schrif- ten, die für verderblih angeschen werden müssen, nicht zu hal- ten, noch auf irgend eine Weise zu untersiügen. Der Hauptsiß des Vercins befindet sich in Kopenhagen; doch is es die Absichr, demselben durch Filial - Anstalten Úber das Reich eine grdßere Ausdehnung zu geben. Als Kontingent sind 2 Rthlr. jährlich festgeseßt und hierfür erhält jedes Mitglied die von der Gesell- schaft redigirte Wochenschrift. Jn dem Entwurfe heißt es, daß die Gesellschaft insbesondere bezwecke, dur geeignete Schriften Einsicht ini allès zu befördern, was Kommunalwesen, Handel und andere Nahrungezweige betresse, Überhaupt aber die in das bür- gerliche Lében eingreifenden Momente hervorzuheben und zu bes handeln. Hierbei, bei Betrachtung der sich unmittelbar auf das Leben beziehenden Erscheinungen, werden nun, wie es scheint, die Verfasser der beäbsichtigten Schriften, um nüßlich zu wirken, stéhen bleiben müssen. Politische Theorieen scheinen vor allen Dingen nicht der Volks : Literatur anzugehören. Bei Einräu- nung der Preßfreiheit in einem Staate wie dem unsrigen, fann cs allein die Absicht gewesen seyn, die Aufmer!samkeit auf dass jenige, was im Staate geschieht, hinzulenken. Daß man das Gebäude selber den Angriffen habe bloßstellen wolien, seht eine vdllig irrationale Grund - Ansicht voraus.“

Deutschland.

Hannover, 15. März. In der Sibung der erste Kam- mer am 6ten d. M. kam Zie Metitlvn von Branntiveinbrennern und

Geste-Fabrikanten hieselbst wegen Besteuerung der ausländischen

Geste zur Sprache. Von mehreren Seiten wurde die Wichtig-

keit des Gegenstandes bezeugt, auch daß namentlich durch die ungemein niedrigen Preise einer erst seit kurzem in Hamburg

enistandenen Fabrik 1irockener Geste die Jubänder ohne einen

sehe hohen und höheren Steéuersaß als 6 gGr. nicht damit zu

konkurriren im Stande seyen. Man beschloß daher auf Antrag

des General : Syndikus abweichend von zweiter Kammer: Da

der Gegenstand bei der Berathung über den neuen Tarif noch

nicht zur Sprache gekommen, die Petition dem Königl. Mini-

sterium zur Erwägung zu übersenden.

Das“ hiesige Comité zür Unterstükung von Jnvaliden der ehemaligen Königlichen Deutschen Legion, hat an Beiträgen von Hffizieren derselben, nebst Zuschüssen Sr. Maj. des Königs und der Königlichen General: Kasse, im vergangenen Jahre wieder nahe án 4000 Thaler eingenommen, und damit 499 rechtliche Anvaliden jenes ruhmreichen Corps, so wie 151 Wittwen und Waisen von solchen, durch monatlihe Gaben von einem und cis nen halben Thaler erfceut. Obgleich der Tod eine immer rei- chere Aerndte unter den ehèenwerthen Mitgliedern dieses Unter- stülzüngs- Vereins hält, so vermindern sih doch dessen Einnah- men kit in gleichem Maße, was ein erfreulicher Beweis von einer fortdauernden regen Theilnahme ist. Seit dem Stiftungs- jahre 1819 wurden auf. diese Weise 65,473 Thaler verdienten Hülfsbedürftigen aus reiner Menschenliebe und erinnerungsrei- chem Zuteresst für ehemalige Kampfgefährten gespendet.

München, 15, März. Der Minister des Jnnern, Fürst von Oettingen: Wallerstein, hat in Bezug auf die von einigen Bayerischen Rabbinern geführten Beschwerden gegen die seit kur- zem verbesserte gottesdienstlihe Ordnung der Jsraeliten das nach- stehende’ Reskript an die“ Regierungen des Ober- und Unter - Main -/sóô. wie des Rezat-e und Ober - Donaukreises, erlassen : ‘¡Rach §. 25 und 30 des Edikts über die Verhältnisse der iüdi- shen-Glaubens- Genossen im Königreiche vom 10. Juni 1813 sind die kirchlichen Verrichtungen in den Synagögen ausschließend dem Rabbiner oder © dessen bestätigtem Substituten Úbertragen - und der- selbe kanu daher von einzelnen Fsraeliten -nicht angehalten werden, in der ihm anvertrauten Synagoge Gebete oder Gebräuche zu ver- richten oder verrichten zu lassen welche nag seiner Ucherzeugung

worunter aus Bremen 203 Fl. 1 Professor Sibbern \{chluz die Bildung einer Gesell- | schaft vor, dexen Mitglieder in regelmäßigen Versammlungen, |

sh die Bildung eines - allgemeinen |

bestéhend aus dem Kammerrath Drew- }

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durch die positiven Lehren der israelitischen Neligiott nit auédrúd-

lih als unbestritten zum Wesen derselben gehbrig geboten sind. Da nun ein solches Gebot hinsichtlich derjenigen Gebete und Ge- bräâuche, welche nah der von einigen Räbbinern des Ober *Maitt- Kreises zur Erhaltung und Veredlung des israelitischen Gottesdien- stes eingeführtéèn Synagogen-Ordnung in den Synagogen untevblet= ben sollen, niht nachgewtesen ist, und da diese Synagogen-Ordnung auch sonst keine mit der allgemeinen Moral und mit den Gesehen des Staates unverträgliche Vorschrift enthält, welche eine Einschrei- tung von Ober-Ausfsichts wegen rechtfertigen könnte, so is zu der von einigen Fsraeliten zu Bayreuth nachgesuchten Aufßgebung der Spnagöógen - Ordnung um o weniger ein Grund, gegeben, als diese Fsraeliten die in der Synagoge unterbleivenden Ge- bete -und- Gebräuche, sofern sie ihnen unerläßlich scheinen, in threr Wohnung innerhalb der geseßlichen Gränze der einfachen Hausan- dacht verrichten können. Uebrigens ist aufgefallen, daß die Rabbiner A. Bing zu Würzburg, Moses Hochheimer zu Ansbach und J. Gu- genheimer zu Kriegshaber auf bloße Einleitung einiger Jsraeliten, die in Frage liegende Synagogen-Ordnung als geseß- und religions- widrig erklärt haben, und daß namentlich der: Rabbiner Bing sogar die Aufforderung beifügt: „Feder, der- Gottesfurcht von Herzen hat, und dessen Gefühl, ob der Gesche Zerrüttung, ershüttert wor- den, sey verpflichtet, aus dem unter ihrer (der die neue Synagogens - Ordnung beshühenden Rabbiner) Leitung stehenden Tempel zu blei» ben ‘/‘/ Die den genannten dret Rabbinern vorgeseßten Krets- Regierungen haben dieselben aufmerksam machen zu lassen, wie nur durch ein besseres Benehmen der kirchlichen Vorstände wahre Einig- feit und Andacht unter den JFsraeliten begründet und befestigt wer- den können; wie sie, welche sich in die kirhlihen Anordnungen anderer Rabbiner mischen, und die israelitischen Gemeinden mit th- ren Rabbinern entzweien, die erklärtesten Feinde einer Verbesserung des Zustandes ihrer Glaubensgenossen , und die eigentlichen Hinder- nisse jeder ganzen oder theilweisen. Emancipation sind. Die mit Bericht vom 13. Okt. vorgelegten Akten folgen zurück./

Stuttgart, 15. März. Der Verein für das Denkmal Schillers empfing im Februar an Beiträgen 786 Fl. 31 Kr., Unter den reichen Beiträgen des März befinden sich, von dem Freiherrn von Ehrenfels aus Wien, zwölf Loose zu einer am 25. April stattfindenden Ziehung ciner großen Güter- Lotterie, mit der Bestimmung, im glückli- chen Falle eines bedeutenden Gewinnstes den nach Vollendung des Denkmals etwa bleibenden Uedershuß der Familie des un- sterblichen Dichters zukommen zu lassen.

Griechenland.

Nauplia, 16. Febr. (Hamb. Korr.) Jn meinem lel- ien Briefe schrieb ih Ihnen, daß der König hier erwarter würde, um den Tag seiner Ankunft in seinem Königreiche zu feiern. Am sten d, langte ein Courier hier an, mit der Nach: rit, der König treffe denselben Nochmittag ein und zwar zu Lande. Es scheint, daß dur Intriguen der Athenienser, bei denen die größte Eifersuct gegen Nauplia herrscht, das Schiff an dessen Bord der König sich einschissen sollte, nicht segelfertig wurde, weshalb er den Entschluß gefaßt, die Reise zu Pferde zu machen. Die erste Nacht sczliefen Se. Majestät in Megara, die zweite in Korinth und trafen den dritten Tag in Nauplia cin. Der Stadt -Kommandant, Oberst Lüders, der Notnarch und die Demogeronten, begleitet von dem Plat - Major, mit den Festungs - Schlüsseln auf einem hellblau - seidenen Kissen, und ein Ehren - Piket „des Garde - Uhlanen - Regiments , rit- ten Sr. Majestät, mehr als eine Stunde weit entgegen. Der Einzug erfolgte durch das Landthor. Voran ritt eine Abtheilung Gendarmen, diesen folgie eine Schwadron Uhlanen, geführt vom Rittmeister Baron von Brässel, darauf einige Griechen in Nationaltracht, Fahnen tragend. Diesen folgte der junge König, auf einem braunen Araber reitend, ge- lleidet in einem militairischen Ueberrock mit Federhut. Sein Aussehen wgr äußerst gesund und heiter. Hinter dem Könige ritt dessen Suite: bestehend aus dem General Schmal6, Baron Hunoltitein, sein Hofmarschall, Bozzaris und Karpuni, seine Griechischen Ordonnanz - Offiziere und noch einige andere Offi- ziere; diesen folgte das Ehren - Piket der Lanciers, dann kamen die Diener mit der Bagage, und beschlossen wurde der Zug durch eine unzählbare Masse von Griechen aus allen Ständen, Alter und Geschlecht. Sobald Se. Majestät durch das Land- thor ritten, wurden 101 Kanonenschüsse von dem {weren Ges hüúbe auf der Land- Batterie geld|. Vom Thore bis zu dem Schlosse waren in allen Straßen, dur welche sich der Zug be- wegte, Soldaten in Parade - Uniform in Spalier aufgestellt, welche beim Erscheinen des Königs das Gewehr präsentirten. Endlich langten Se. Maj. unter dem Donner der Kanonen, dem lármenden Schalle der Musik der verschiedenen Truppen - Corps, der Trommeln der Hauptwache und dem fröhlichen Jubel der glück: lichen Nauplioten um 5! Uhr im Schlosse an, wo sämmil che Offiziere dec Garnison, welche dem Könige ncht entgegen gerit- ten waren, seiner harrten, um ihm aufzuwarten. Tausend rothe Mützen flogen in die Lust, tausende Stimmen riefen: ,Zyro guaeve!// (es lebe der König!) und unzählige weiße Taschen- túcher wehten auf den Balkonen der Häujer, angefüllt mit \chd- nen Griechinnen, welche Blumen auf den Weg des Königs streuten. Ju der linken Hand die Zügel nachlässig haltend, war die rechte beständig beschäftigt, die freudigen Grüße seineé treuen Volkes freundlichst zu erwiedern. Rührend war es zu sehen, mit welcher enthusiastischen Freude er empfangen wurde: es war ein stolzer Glanzpunkc lange erinnern wird. dem Plate vor dem Schlosse, erschien der junge

Auf das ununterbrochene Vivatrufen auf;

war die Stadt erleuchtet. Den andern Morgen gingen Seine Maj. in Begleitung der Offiziere, ihrer Suite und der Civil- Militair - Chargen der Festung und Stadt, um 9 Uhr zu der Kathedrale von St. Georg, um dem Gottesdienste beizuwohnen, nah welchem der Patriarch eine Rede hielt. Nach beendigtem

Gottesdienste hielt der König ein Lever, dem die hier befindli-.

hen Konsuln, die Offiziere der Garnison, die hier anwesenden fremden Offiziere, sion von England, Frankreich und Rußland, Provinz, so wie die Honoratioren der Stadt beiwohnten. : der Audienz strômte Alles hinaus auf den Pla, wo Se. Maj. vor zwei Jahren in Griechenland landeten, und als der König über die Zugbrücke ritt, begrüßten ihn 101 Kanonenschüsse. Der Landungsplaß ist eine halbe Stunde von der Stadt entfernt und es war daselbst eine mit Myrthen - Zweigen verzierte Tribune er- richte. Als der Zug dort anlangte, würde ein feierliches: Te Deum gesungen und vom Geschüße eine Salve abge- feuert. Hierauf kehrte der Monarch ‘zur Stadt zurü, wo- selbst seine Ankunft wieder durch 101 Kanonenschüsse bezeichnet wurde. Zur Königlichen Tafel wurden 18 Personen gezogen. Abends war die Stadt erleuchtet und Ball im Bouleurikon, welches dur das Verdienst des Herrn von Werthheim auf das geshmackvollsie dekorirt war. Ein daselbst errichteter Thronhim- mel war unter Anderem aus einem pompösen Türkischen Diwan verfertigt, den Plaputas einem Pascha von Tripoliza abgenoms-

der Nomarch dieser.

von offiziellen Versicherungen,

in seinem Leben, dessen er sich gewiß;

Monarch. auf: dem Balkon, um für diese freudige Theilnahme zu danken. Abends:

worunter die Mitglieder der Gränz -Kommis-. Nach°

men. Der König langte um 9 Uhr im Ball -Saale an, erx

nete den Tanz mit der Madame Palaxipoulo ín einer Polonaiß und verweilte bis 2 Uhr des anderen Morgens. Um 8 Morgens ritt der Kdnig nah Argos, tn der Uniform eines Ober, sten der Uhlanen gekleidet, um das dort liegende Regiment dig ser Waffengattung zu mustern, und kehrte zum Mittagsmahl nach Nauplia zurück. Tages darauf wurde dem Könige von de Sradt ein großes Diner im Bouleutikon gegeben, dem abermalz ein Ball am Abend folgte. Montag Morgens reisten Se. jestät zu Pferde ngch Epidaurus, wo ihrer ein Abends vorher von Epiráus angelangter Regierungs - Kutter harrte. \

Veretnigte Staaten von Nord-Amerika...

New-York, 18. Febr. Folgendes ist das Wesentlichst aus dem (neulich erwähnten) Vortrage des Herrn John Quinez Adams in dem Repräsentanten : Hause: „Als ih meinen Vor {lag machte, hatte ih dabei die Absicht, dem Hause darzj thun, daß es die Pflicht der Kommission für die auswärtigen Angelegenheiten sey, hinsichtlich des ihrer Präfung übertragenen wichtigen Gegenstandes sich auf die eine oder die andere Weise auszusprehen, und aus diesem Grunde bediente ih mich in mei nem Vorschlage des Wortes „unverzüglich“. Jch sagte nitt, daß ich die Empfehlung des Präsidenten oder einen Besélug des Hauses vder der Kommission, der zu einem Kriege führt, unterstüzen wollte; wenigstens habe ih es nicht so gemeint. Zj wollte nur sagen, daß das Haus den Gegenstand in Erw gung ziehen sollte, weil die von dem Präsidenten empfohlene Maßregel oder irgend eine andere, welche die Ehre des Ln des erforderte, einen Krieg zur Folge haben könnte. Jh wünschte, daß das Haus alle ihm zu Gebot stehende Zeit dazu benußze, um die verschiedenen Vorschläge , welche zu eit glücklichen Lösung der Frage führen könnten, zu prüfen. Dit aus, daß das Haus den Gegenstand in Betrachtung zieh, folgt nicht, daß es den Krieg erklären oder zu Repreßalien et mächtigen, und eben so wenig, daß es einen bestimmten Yi schluß fassen muß. Wahrscheinlich wird das Haus, t Schlusse der Diskussion, zu demselben Resultat gelangen, tk der Senat. Es ist hier nur folgender wichtige Unterschied beachten: Der Senat hat sih mit dieser Angelegenheit besch tigt, es wurde eine Kommission ernannt, die ihren Bericht stattete, und die Diskussion desselben brachte den Senat dahit, die Frage zu umgehen. Kann das Haus nicht denselben Vi einschlagen?“ Hier rief der Präsident den Redner zur Ordnut da es nicht erlaubt sey, auf eine ungeziemende Weise von eine Handlung des anderen Hauses zu sprechen. sagte darauf noch, er habe dem Hause nur auseinander seht wollen, daß er bei seinem Vorschlage keinesweges den Zweck g habt habe, den Krieg zu vertheidigen - sondern er habe dadut das Haus nur veranlassen wollen, ohne Zeitverlust den Es genstand in Berathung zu ziehen.

Amerikanishe Blätter geben Auszüge aus den v Herrn Livingston von Zeit zu Zeit aus Paris an die hiesige 3 gierung übersandten Depeschen. Folgendes ist das Juteressw

teste daraus: ; L 8

Am Montag habe ich dem Könige mein Beglaubigungs-Scht ben überreicht; ih übersende Jhnen eine Abschrift meiner Anrede ibn. Seine Antwort war lang und aufrichtig , ich kann sie nid Wort für Wort wiederholen, aber sie enthielt im Wesentlichen ein offene Darlegung seiner Gesinnungen gegen die Vereinigten: Sta( ten und der Erinnerung an die dasclb| genossene Gastfreundschaft Fn Betreff des Traftats waren seine Worte ungefähr folgende: 7 ¡Versichern Sie Jhrer Regierung, daß unvermeidliche Umstäité allein die schnelle Ausführung des Traktats verhindert haben, daß indeß treu erfüllt werden wird. Versichern Sie Fhrer Regierung) wiederholte er, ,/ „daß in der nächsten Session der Kammern die forderlichen Geseße zur Sprache fommen werden. Fch sage Fhna dies nicht nur als König, sondern auch als ein Mann , dessen V

eißungen erfüllt. werden. //‘/ ] d l „Paris, 22. November 1834,

Fch sprach gestern Abend einen Deputirten, der großen Ei fluß besißt. Ér sagte mir, daß der König von unseren Angela heiten gesprochen habe und sih sehr e ‘die: Annahme des Geséhl zu interessiren scheine. Fch wiederhole dies nur, weil es, abgeseh!

zeigt, daß der König und sein net es aufrichtig meinen. Sie können si denken, mit welcher Un geduld ich die Botschaft des Präsidenten erwarte. Von dem M dieser Rede wird großentheils nicht nur die Zählung unserer Fw derungen, sondern auch der Ruf, den die Nation hinsichtlich ih Energie besißt, abhängen. Jch bezweifle es jedoch keinesweges, d die Rede so abgefaßt seyn wird, um uns diese beiden wichtigen G

enstände zu sichern.“ Ben Ns „Paris, 6. Dezember 1834 „Die Kammern haben sich _am 1. Dezember unter schr {ul rigen“ Umständen versammelt. Die Minister und die Blätter, n che die erklärten Organe derselben sind, hatten sich verbindlich s macht, die vollständigsten Aufschlüsse Über ihr Benehmen zu ge um allen Aufforderungen zu genügen und die Annahme ihrer M6 regeln durch die Kammer zu, erlangen, welches die nothwendige W dingung zur Existenz des Ministeriums ist. Wie Sie aus den Bli tern ersehen werden, haben sie treu und redlich ihr Wort gelb nach einer zweitägigen sehr lebhaften Debatte, einen ent cheidenl Sieg davongetragen. Dieser parlamentarische Erfolg verschasst nen Vertrauen, Sicherheit und, wie ih hofe, auch hinreichend Einfluß, um die Annahme des Traktats zu bewirken. „Paris, 22. Dezember 1834 Unsere diplomatischen Verhältnisse mit der hiesigen Regieti! find höchst eigenthümlicher Art. Mit der cxekutiven Gewalt ich fast nichts zu verhandeln, denn wir sind Úber die wesentli}! Punkte des Vertrags einig. Die große Schwierigkeit besteht da daß ih mit der legislativen Gewalt gar feine osfizielle Gems schaft haben kann. Ueberzeugt von der Wichtigkeit, welche die I lung der Entschädigung für meine Mitbürger und die Erfúllu der feierlich eingegangenen Verpflichtung gegen die Nation fúr d Land hat, und endlich Überzeugt davon, wie sehr dem Lande dd liegen muß, einen Bruch, die nothwendige Folge einer bestimm Verweigerung der Erfüllung des. Traktats; zu verhindern, wn de ih Alles anwenden, um ein so beklagenöwerthes Res tat zu vermeiden. Diese Betrachtungen sind für mich Quelle großer Verlegenheiten und fortgeseßter Bemühut| Fch schrieb meine leßte Depesche, vom 6. Dezember, nach dem / tum der Kammer, welches, wie man es erwartete, dem Ministe die Majorität sichert. Dieser Erfolg der Regierung hatte mik aufrichtigsien Hoffnungen eingefldßt. Der Ton der minister Presse, die Sprache des Königs und derjenigen Minister, mit d ih mi Úber diesen Gegenstand unterhtelt, zeigten mir indeß J daß sie nicht geneigt waren, il Spiel zu sehen. Sie wird keine von den Maßregeln seyn, vol, ren Annahme das Ministerium seine Existenz abhängig macht. Tage nach der Diskussion erklärte das ministerielle Blatt, das V nal des Débats, daß die Minister, zufrieden mit der durch dic G mer erfolgten Villigung thres Systems, die Freiheit dek stimmung über keine Maßregel, die nicht einen twesentlls Theil ihres Syfiems bildete, behindern wollten, und dle 7 fammenkünfte, welche ih seitdem mit dem Könige und s Ministern gehabt habe, haven mich noch mehr in der Meinun särkt, daß das zur Ausführung des Traktats tiotbwendige n als cine von den guf neutralem Gebiete liegenden Fragen betras

Uhr Werden müßte.

Mu Der Beschluß,

Vin Bruch zwischen beiden Nationen nicht auf sich. n

Herr Adans

ihre Popularität durch diese Fragt F 1

péden dübfte. Jch bekämpfte diese Ansicht ‘und fragte, ob etwa die Treue in der Beobachtung der Verträge nicht einen wesentlichen eil ihres Systems. bilde, und ob sie nicht in dasselbe aufgenommen Ohne: hierauf zu antworten, rühmte man mir die welche mat sich gegeben, um durch die Anfertigung des Be- wovon ih schon gesprochen, die Annahme des Gesehes ju chern. Dies Dokument ist, wle man versicherte, fast voll- indet, und nah dem, was. ich davon kenne, muß, es die irkung haben, die man von der Wahrheit und der Ver- nunft auf den Párteigeist und das Vorurtheil erwarten kann. keine Kabinets-Frage daraus zu machen, wird von gu- im Folgen seyn. || Einige Häupter der Opposition werden die Ver- in Hrtlichkeit für einen durch Verwerfung des O hewirk- e

M ge “uhts,

men wol«

, besonders da sie úberzeugt seyn müssen, daß eine solche Ent- 09 fiatt die Minisier zum Austritt zu zwingen, nur ihnen lbst den Vorwurf zuziehen würde, den Kriez zwischen zwei Natio- nen entzündet zu haben. Unter diesem Gesichtspunkte wird meine Arbeit um so leichter seyn, wenn die Botschaft des Präsidenten dar- thut, daß wir die Verleßung des Traktats zu rächen wissen wür- den. Jedermann gesteht ein, daß es unklug seyn würde, vor dem nsen Monate auf eine bestimmte Entscheidung zu dringen; der Bericht wird dann gedruckt ua und an die Deputirten vertheilt werden. Jch bin Übrigens keinesweges des Erfolges meiner unaus- geseßtett Bemáúöhungki, die Erledigung dieses wichtigsten Theiles

meiner Mission zu beshleunigen/- gewiß, und ih erwarte mit einiger ünruhe nähere Fnfiructionen darüber, wie ih mich, im Fall das Geseh verworfen werden sollte, zu verhalten habe.‘/

F nland.

Berlin, 21. März. Die fúr den Großhandel nunmehr beendigte Reminiscere- Messe zu Frankfurt a. d. O. is für den Absaß der rohen Produkte, so wie auch für den Verkauf yon Tuchwaaren mittler Qualität: recht gut ausgefallen. Es wa- ren über 52,000 Centner Waaren aller Art auf dem Platze; dder 1000 Centner mehr als zu der Reminiscere - Messe des vo- rigen Jahres. Die Zahl der Meßfremden betrug nah den Frem- den: Listen 6175; über 400 Personen mehr als zu der gleichna- migen vorjährigen Messe. Tuchwaaren sind 6618 Centner ein- gegangen, von welchen die feinen und die ganz ordinairen wenig Pegehr fanden. Von den Baumwollen-Waaren wurden die Englischen wenig gesuht. Die Seiden- und Halbseiden: Waa- ten fanden mehr und minder mittelmäßigen Absatz. Die Leinen- Paaren stehen hoh im Preise, und es war der Vorrath so wie der Absa6 derselben nicht beträchtlich. Für die kurzen Waaren (f zu Martini die Hauptmesse. Eisen- und Stahl -Waaren, so wié Porzellan -, Glas -, Horn -, Holz - und Leder - Waaren fanden méi mittelmäßigen Absas. Die vorhandenen Rauch - Waaren wurden ras zu niedrigen Preisen verkauft. Rind- und Roß- hâute, Kalb - und Ziegenfelle fanden größtentheils, Hasenfelle we- niger Käufer. Hörner und Geweihe wurden alle verkauft; Pfer- Ghhare und Schweineborsten größtentheils. : Von Bettfedern, Daunen und Federposen ist wenig übrig geblieben. Wachs und Hônig wurde gänzlich verkauft; desgleichen Flachs und Hanf.

dlle war mit Einschluß des Bestandes aus der Martini-Messe 3649 Centner auf dem Plaße, und wurde zu erhdhten Preisen gänzlich aufgeräumt. Der mit der Messe verbundene Pferde- markt war stark besegt und der Handel bei ziemlich hohen ‘Prei- sen lebhaft. Jnländische Einkäufer aus dem östlichen Theile der

onarchie hatten sich: zahlreih eingefunden. Von den ausländi- hen Einkäufern fehlten hauptsächlih die Polen. Es sind viel Thwaaren' und :rohe Produkte nah dem Auslande abgeführt wokden. E Jn Antwerpen hat si eine Gesellschaft von Kauf: [uten gebildet, welche durch lithographirte Ankündigungen zur Theilnahme an einer Prämien - Lotterie einladet, nach deren Plane Actien zu 254 Fl. ausgefertigt, und das dadurch zusammenge- brachte Kapital in einer Reihe von 44 Jahren dergestalt _ausge- spielt werden soll, daß jede in dem Plane in Gulden verzeichnete Prämie viermal so: viel in Franken erhält. Nachdem dieses Ge- {äft zur Kenntniß der hiesigen Königl. General - Lotterie - Direc- tion gelangt is, hat diese unterm gestrigen Datum eine Bekannt- machung erlassen, wodurch. sie das Publikum vor dem Ankaufe Und Ausbieten ' von Actien und Promessen zu“ jener Prämien- Lóttexie, so wie zu ähnlichen Unternehmungen, die, wie man vtrnimmt, auch noch in Holland und Frankfurt a. M. vorberei- tit werden, unter Androhung der gejeblihen Strafen warnt, indem alle dergleichen im Auslande erscheinende Prívat - Prä: mien: Vertheilungspläne fremden Lotterieen gleich zu achten -wä- ren, an welchen Theil. zu nehmen, den diesseitigen Unterthanen geseßlich nicht gestattet o. Zum Bau einer neuen Kirche in Klein-Jena, im Naumburger Kreise des Regierungs - Bezirks Merseburg, hat diese kleine Gemeinde ‘aus eigener Bewegung eine Subscription etdffnet, bei welcher 10 Gemeinde- Mitglieder die verhältnißmä- ßig bedeutende Summe von 420 7x4 gezeichnet haben. Zu Possenhayn, in demselben Kreise, hat die Gemeinde einen Garten gekauft, um darauf ein neues Schulhaus zu bauen, des- sen ste bis jegt gänzlich entbehrte.

—— ——————P Ce

Ó

Nekrolog. (Aus dem Militair-Wochenblatt.)

Am 19. Februar d. J. endeté ein Nervenschlag das Leben des General - Lieutenants a. D., Ernsi Monhaupt, eines der ausge-

Pihnetsten Offiziere, welche die Preußische Artillerie in ihren Rei- Hen gezählt hat.

Geboren den 11. April 1775 zu Minden , wo sein Vater als Regiments - Arzt ' beim damaligen Fnfanterie- Regiment von Lossaw angestellt war, kam er nach dessen Tode nah Potsdam, und begann hier die militairische Laufbahn; zu jener Zeit garniso- virte die. gesammte reitende Artillerie dort, und Monhaupt trat derselben (Compagnie des Major von Anhalt) am 1. Mat 1790 Diensi, eine Zufälligkeit günstig für ihn selbsi, wie für die affe, welcher er fortan alle seine Kräfte mit unermüdetem Eifer, und sicher niht ohne Erfolg widmete. : Nach dem unheilvollen Zuge in die Champagne wurde eine Batterie der Compagnie, bei welcher Monhagupt als Bombardier

‘fland, zur Armee am Rheine gesendet, und hier beim Beginn des

Feldzugs von 1793 der Avant-Garde zugetheilt, mit welcher sie den Gefechten von Waldalgesheim, Fldrsheim und auf dem Karlsberge, #0 wie heim Corps des Erbyrinzen von Hohenlohe den Gefechten

‘von Limbach, Eschweiler, Klembach und auf der Scheerhdhle bei«

wohnte. Jm Feldzuge von 1794 der Abtenna des Grafen Kalk=- reuth überwiesen, war die Batterie beim ersten. Dreffen von Kaisert-

rend desen zum Untetoffizier aufgerückt, und dukch sein Benehmen dem Befehlshaber der reitenden Artillerie von so vortheilhafter Seite bekannt geworden, daß ihm dessen dringende Empfehlung an den Ge- eral von Tempelhof die Erlaubniß' zum Besuch der Artillerie-Aka- demie exwirkte; am 1. Juni 1796 erfolgte seine Ernennung zum T N a die, dibincs zülebes: ins Feld 108, besand

; | ahre später die Armee wieder ins Feld zog, befand er h bei der Teitenden Batterie des-Hauptmanns von Hahn, welche zum Corps des Fürsten: von Hohenlohe stieß und in der Schlacht

' ungeachtet kam d

- Pr. Engli. Obl. 30.

dutern, in mehreren Vorposten - Gefechten, und zuleyt in dem Ars ‘kièregarde-Gefecht bei Kreuß noch thätig. Monhaupt war wäh-

329

von Fena getheilt foht;, Monhaupt kommandirte vier Geschüße bet'dem Detaschement des Generals von Holzendorf, folgte dem all= emeinen Rückzuge, kam von Magdeburg aus zur Arrièrégarde und o-unter* die Befehle ‘des Generals von Blücher, machte alle Ge- fehte in Mecklenburg mit und: theilte bei Lübeck das Loos dés Ganzen. Er begab sich Über Dänemark nah Memel. und wurde bei der ¡Peorgdnisation der Armee im Jahre 1809 als Premier-Lieus tenant ¡zum Commandeur der reitenden Batterie der Garde ernannt.

Seinem Geburtsorte nah war der Verewigte damals Wesiphä- lischer Unterthan und deshaly der Möglichkeit ausgeseßt, reklamirt zu werden; dieser Unisiand, verbunden mit der Sehnsucht nach Kriegs =- Thätigkeit , bestimmte ihn, im Laufe des Jahres 1812 seine Entlassung zu erbitten und nach Rußland zu gehen , wo ihm durch den Auftrag, die Artillerie der Deutschen Legion zu organisiren, Gelegenheit ward, seine praktishe Brauchbarkeit und Spannkraft zu bewähren. Die Aufgabe gehörte nicht zu den leichten. Jn der

engen Jahretzeit und der kürzesten Frist sollten zwei reitende Batterieen gebildet und kriegsfähig gemacht werden, zu denen nichts vorhanden war, als das Material und die ndthige Anzahl roher Pferde; Gefangene der Rheinbunds - Truppen und zwar größten» theils Jnfanteristen die sih zum Dienst in der Legion gemeldet, mußten in dem ihnen ganz fremden Dienfte unterrichtet, die Pferde thätig gemacht werden, und zwar ohne Unterstüßung von Ses ren und Untersfügleren der Waffe. Solch ungünstiger Verhältnisse n die Artillerie bald in so vorzüglichen Zustand, daß

die Berichte der Generale, welche sie inspîicirt hatten, dié Aufmerk- samkeit des: Kaisers erregten. Monhaupt erhielt noch während des Marsches nach Deutschland die Ernennung zum Oberst-Lieutenant.

Bekanntlich machte die Russisch - Deutsche Legion den Feldzug von 1813 beim Corps des Grafen Walmoden an der Niederelbe mit, wo die Beobachtung Davousis zwar' große Thätigkeit und Umsicht in Anspruch nahm, aber nur sparsame Gelegenheit zu grdßeren Gefech- ten darbot. Monhaupt siGnete sich besonders. bei Vellahne und an der Gdörde aus, wofür ihm im Anfange des nächsien Fahres „die Beförderung zum Oberst ward, marschirte im Frühjahr des Fahrés 1814 nach. den Niederlanden, und trat später in Gemäßheit des we- gen der Legion zwischen Preußen und Rußland geschlossenen Ver- trags wieder in den vaterländischen Dienst zurück.

Beim Aushruche des Krieges von 1815 erhielt er hier das Kom- mando der Artillerie beim, dritten Armee - Corps, und focht in der Schlacht von Ligny, so wie in den Gefechten bei Wavre am 18. und 19. Funi unter ungünstigen Umsiänden mit anerkannter Aus- zeichnung. Nach dem Frieden brachte ihn die neue Organisation

er Artillerie an die Spitze der dritten Artillerie-Brigade , und die dreizehn Fahre Lor Wirksamkeit in dieser Stellung sind fürwahr nicht ohne nachhaltige Ainlge Folgen für die Wáffe geblichen. Ohne seine übrigen Pflichten zu vernachlässitgen , doch mit vorzüg- liher Neigung der reitenden ‘Artillerie zugewendet, widmete er der Ausbildung derselben große Sorgfalt, entwickelte ihre hdhere Leistungs - Fähigkeit und wies auf den weitgreifenden Gebrauch hin, der unter den aufgestellten Bedingungen von ihr zu machen sey. Wenn diese Mrepacrgen und gegrn Fdeen nicht immer und úberall' Eingang fanden, so is es Pflicht gegen die Wahrheit, zu gestehen, daß theilweise wohl die Art, wie sie ausgesprochen wurden, mit dle Schuld davon trug; wenigstens scheitit es, daß späterhin mattche jener Ansichten sih durch die Kraft der inneren Wahrheit Bahn in die Praxis gebrochen haben. Ueberdem möge es gefiattet seyn, auf die Meinung der nicht unbeträchtlichen Anzahl vorzúg=- licher S slhiete Bezug zu nehmen, welche in dieser Periode auf lân- gere oder kürzere Zeit unter Monhaupt gestanden und sich mehr oder weniger durch seine Einwirkungen zu dem herangebildet haben, was ste jeyt sind; gewiß wird keiner von ihnen anstchen, zu beken- nen, was er dem Verstorbenen verdankt. :

Im Jahre 1829 wurde Oberst Monhaupt zum General-Ma=- jor und Kommandanten von Wesel befördert, und fand er in diesem Verhältnisse Gelegenheit , inie Tüchtigkeit und Umsicht zu bewäh- ren, als die Juli- Revolutton es rathsam erscheinen licß, auf jeden

all gefafit zu seyn. Jmmer“ wiederkehrende Kränklichkeit wozu auptsächlih die Anstrengungen während des Winters von 1812 1813 den Grund gelegt hatten veranlaßte ihn endlich im Jahre 1834, nach beinahe vierundvierzigiähriger Dienstzeit, um Ent- lassung zu bitten, und der Monarch bewilligte sie in einer Weise, welche das Gemüth des erprobten treuen Dieners mit innigem Dank erfüllte. Sein bald darauf erfolgter Tod gab Zeugniß, daß er den Dienst des Königs nur verlassen hatte, als er fühlte, die Natur ver- sage die Kraft zum weiteren. Wirken.

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 20. März. | 6 Uhr. 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck.… 341,2 o'’’Par.(341,2 8 ’’Par.|341, 4 8s ’’Par.fQuellwärme 7,0 ® R. Luftwärme |4- 0,7 ® R.\+ 5,1 °R.|+ 3,8 ® R.sFlußwärme 3,5 ® R. Thaupunkt |— 2,2 ® R.|— 0,2 ®°R.+ 0,3 ® R .[Bodenwärtne 3,0 ® R. Dunfisdttg.| 77 pCt. 64 pCt. | 78 pCt. Muédünft. 0,0 s « "Rh. Wetter. | halbheiter. | etw. Hagel. | trübe. [Niederschlag 0,0 1 9 Rh. Wind... NO. NW. W. Nachmittags 7 Uhr Ha- Wolkenzug | NO. O 210 nd, Dan:

Tagesmittel : 341/58 2///,.. 4-3/2 R... —0,69 R... 73 pCt.

Berliner Börse.

Den 21. März 1834. Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

Zf.\Brief.|Geid. e TBrief [Geid. St. - Schuld- Sch. 1002. fOstpr. Pfandbr. 984 Pomm. do. 65 fKur-u. Neum. do. 100 fISchlesische do. 992 IRkst.C.u.Z.-Sch. 1004 f d. K.-u. N.

Prm. Sch. d. Sceh. Kurm.ObI. m. 1I.C. Neum.Int. Sch.do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do.

Elbing. do.

Dans. do. in Th. / Westpr. Pfandbr. 1014 fFriedrichsd'or ..

Grofsh. Pos. do. 1024 fDisconto T S T S S S Q

Wechsel-Cours.

Gold al marco

991 Neue Duk.

381 l

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Preuss.Cour

Brief. | Geld.

250 Fl. ai 250 Fl. 2 Mt.

Kurz

2 Mt.

3 "\=t.

2 Nt.

2 Mi.

2 lt.

2 Mt.

8 Tage

2 Mt.

3 Woch.

Kurz

1525 1527

Wien in 20 Xr.

Augsburg

Breslau

Leipzi

Frankfurt a. M. WZ. ...... Petersburg

Warschau

150 Fl. 100 Rbl.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 16. Mürz.

Niederl. wirk]. Schuld 56/7. 55 do. 1013. Ausg. Schuld 17. Kanz-Bill. 26/7. 448 Amort. 9577. 355 801. Russ. 99. OVesterr. Mb: Mou trüm.-Scheine 1154. do 43 Anl, 1013. Span. 58 485.

i Data, M

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 22. März. Jm Opernhause: Die Belagerung von Corinth, lyrisches Drama in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Rossini. (Herr Versing: Mahomet, Dlle. Sab. Heinefetter - Pamyra, als' Gastrollen.) :

Im Schauspielhause: Der Paria, Trauerspiel in 1 Akt, von M. Beer. Hierauf: Pietro Metastasio, historisches Lustspiel in 4 Abth., von C. Blum.

Moutag, 23. März. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Kaiser Friedrich l. (erstec Theil), oder :. Friedrich und Mailand, historische Tragödle in 5 Abth. und einem Vokspiele, von E. Raupach. (Dlle. B. Stich: Agnola, als Gastrolle.)

Dienstag, 24. März. Jm Opernhause: Der Maurer, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber. (Dlle. Lenz: Jrma.) Hierauf: Der Schweizer: Soldat, militairishes Ballet in 1 Akt, von E Musik von H. Schmidt.

m Schausptelhause; Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 22. März. Julerl, die Pußmacherin, parodi- rende Posse mit Gesang in 2 Akten. Jm Zwischenakt: 1) Zum erstenmale: Erinnerung an Berlin. Walzer von Joh. Strauß. 2) Iatd Slopp, von Lanner. i

ontag, 23, März. Der Glöckner von Notre-Dame, romantisches. Dratha in 6 Tableaux, nah. dem Roman des Victor Hugo, frei bearbeitet von Ch. Birch: Pfeiffer. (Mad. Birch :- Pfeiffer: Gervaise, als Gastrolle.)

Dienstag, 24. März. Lestocq, oder: Jntrigue und Liebe, Oper in 4 Akten. Musik von Auber. :

Sonnabend, 28. März. Zum erstenmale: Der Schwur, oder: Die Falshmünzer , komische Oper in 3 Akten, nah dem Franz. des Scribe, von Dr, Petit. Musik von Auber.

G I S E E E L

Neueste Nachrichten.

Paris, 15. März. Der König führte gestern den Vorsi in einem Minister - Rathe. Mitt s Die gestrige Sißung der Deputirten-Kammer dauerte bis gegen 7 Uhr, und nach den Debatten zu urtheilen, die, nah dem Abgange der lebten Post bis zu dieser Stunde, gepflogen wur- den, steht das Ministerium auf äußerst schwachen Füßen und ist der Majorität noch keinesweges „gewiß. Namentlich war es Herr Sauzet, der mit dem ihm beiwohnenden großen Talente die Herren Thiers und Guizot gewaltig in die Enge trieb und na- mentlich die Nothwendigkeit einér Amneftie-Bewilligung zu bes weisen sich bemühte. Herr GUizot, als der le6te Redner, der sich in dieser Situng vernehmen an wußte fich zulest nicht anders zu helfen, als daß er seinen Vortrag mit der nachstehens den kategorischen Frage an die Versammlung loß: „Verlangen Sie eine Amnestie oder niht? Jm ersteren Falle, und injo- fern Sie eine solhe Maßregel ais heilsam für das Land und als das einzige Mittel betrachten, der ministeriellen Krise ein Ende zu machen, mögen Sie uns Jhre Mitrwir- kung entziehen und ‘sie einem Kabinette zuwenden , das Über diese Frage denkt, wie Sie. Die Centra schmeichel-

“ten sich näch dieser bestimmten Erklärung, daß der Schluß der

Debatte begehrt und ausgesprochen werden würde, und in der That wollte der Präsident schon hierüber abstimmen lassen. So- fort aber verlangten 2. Deputirte von sehr - verschiedener politi« scher Gesinnung, nämlich die Herren Berrper und Odilon - Bar- rot, das Wort, indem sie bemerklih machten, daß Niemand den Schluß der Debatte verlangt habe. Der Präfidenc stellte nun die Frage also: „Soll die Berathung am folgenden Montag fortgesest werden ?‘/ und als die erste Abstimmung kein ficheres Resultat ergab, beriefen die Oppositions-Parteien sich sogleich auf das Reglement, wonach bei einer zweifelhaften Abstimmung die Debatte fortgesest werden muß. Man ist jeßt sehr begte- rig, was das Resultat derselben am nächsten Montag seyn wird. (Eine ausführlichere Mittheilung über den Schluß dieser Siz- zung und namentlich über die sehr interessante Debatte zwischen den Herren Thiers und Guizot einerseits und Herrn Sauzet andererseits müssen wir uns, wegen Mangels an Zeit, auf mor- gen vorbehalten.) Die ganze Presse kommentirt heute die gesirige Sibung der Deputirten /Kammer. Das Journal de Paris äußert sh, wie folgt: „Die Wirkung der Sißung war sichtlich so bedeutend, daß es unnöthig wäre, sie zu beschreiben. Man leje die Antworten der Herren Guizot und Thiers auf die Angriffe der Herren Mauguin und Sauzet, und man wird sich überzeus en, daß sie siegreich waren. Die Opposition machte vergebliche ersuche, den Kampf zu erneuern; doch will sie es am Montag noch einmal probiren; wir zweifeln, daß sie fich zu dieser unklugen Verlängerung der Debatte wird Glück wünschen fönnen.// Das Journal des Dóbats dagegen erkennt die Wichtigkeit der gestrigen Sizung auch in einer anderen Hinsicht an, indem es bemerkt, daß sh darin die Mitglieder zum ersten- mal entschieden in Ae! Parteien getheilt hätten: in eine Majoe- rität und in eine Opposition, und daß der tiers- parti gemein- schaftlihe Sache mit der Opposition gemacht habe. Es meint übrigens, so wie das Journal de Patis, der Ruhm des Tages gebühre den Herren Thiers und Guizot. Die Oppositions-Blätter aber bezeichnen die gestrige Dee batte als den leßten Seufzer der Doctrinaire. Die Lage, mei- nen sie, habe sich vereinfaht: der tiers-parii habe in der Per- son des Herrn Sauzet mit dem Ministerium ofen gebrochen. Die Frage, welche beide trenne, sey die Amnestie; wer Amnestie wolle, müsse sich zum tiers-parti schlagen; wer sie für unzeitig halte, stimme mit dem Kabinet. Am Montag werde es zu eie ner motivirten Tagesordnung kommen und die Majorität dann deutlich hervortreten. Die Doctrinaire, indem sie dem Herzoge von Broglie wieder den Eintritt in das Kabinet gebahnt, hätten va tout gespielt und könnten jegt wahrnehmen, daß, je mehr sich die Minister zu ihrer Partei erklärten, desto mehr sich die Kammer von ihnen entferne, Man habe gestern bei der Siz- zung zugegen séyn und deren Phpsiognomie beobachten müssen, um sich zu überzeugen, wie das neue Kabinet an Kraft in der Kammer verloren. Ungefähr ließe sich erkennen, wo die Majorität wäre, wenn man den Beifall, den die Redner des Ministeriums geärndtet, mit dem Beifall vergleiche, der den Rednern der Opposition und des tiers - parti Theil geworden sey. Wohl könne man sagen, daß sh auf der Tribüne die Beredsamkeit nie so hoch erhoben habe, wie gestern. Diese Blätter wollen zwar das Talent nicht bestreiten, das die Herren Guizot und Thiers während der Diskussion gezeigt hät- ten, meinen aber, dies Talent habe darin bestanden, die ganze Debatte auf die Amnestie : Frage hinzuleiten, weil sie geglaubr, diese Maßregel werde von der. Majorität der Kammer nicht ges billigt, was übrigens" noch gar: sehr eines Beweises - bedürfe. Wolle man auch annehmen, daß die Deputirten vor drei Mos