1835 / 90 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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i nicht beruhigen,

nit eher dem Antrage beitreten, bevor es sich nicht davon völlig Überzeugt habe, daß die Regierung dem Gesehe in Frland durch Be- rockfitelligung der Beitreibung des Zehnten sein Recht verschafft habe. Nun a ich aber die jeßige Regierung , ob se im Stande gewesen ist, das Anschen des Gesches in Frland zu behaupten und die Zehnten beizutreiben? Der Umstand, daß die Minister jeyt die Resolutionen vorschlagen, beweist das Gegentheil. Bei derselben oben erwähnten Gelegenheit erflärte außerdem cin ministerielles Mitglied (Herr Shaw, Rekorder von Dublin), so lange nicht das Ansehen des Gejeyes durch Eintreibung dexr Zehnten hergestellt sey, könnten die Grund - Eigenthümer nicht gerechter Weise mit der lPebernahme dexr Zehnten- Zahlungen belastet werden. Feßt aber unterstüßt dieses Mitglied die vorliegende Maßregel , obgleich es frúber eine andere befämpfte, welche mit der gegenwärtigen auf gleichen Grundsäßen beruht. Er und seine Partei verwarfen also früher einé Maßregel, welche das Jrländische Volk zufriedengestellt hoden würde, und jehzt. treten. sie auf und, verlangen 1, Million von. dexr Näâtidn, um die durch. jene Verwerfung hervorgebrachteti Nach- theile wieder gut zu machen. Es heißt, den gesundeu Menschelvev= stand des Frländischen Volkes beleidigen, wenn. man es auffordert, eine solchen Regiecung Vertrauen zu schenken. (Wiederholter Ruf: Zur Ordnung!) Die Minister haben die Zehnten - Bill der vorigen, Verwaltung eben so adoptirt, wie deren Maßregcl zu Gunsien der Trauungen der Dissenters, und suchen sie nun sür ihr eigencs Werk auszugeben. Wohl kann das vorige Ministerium zu dem iehigen, welches ihm auf diese Weise die ihm gebührende Ehre raubt, sagen: Hos ego versiculos feci, tnlit alter hoenores! Síc vos non vobis Hidificatis aves!“ (Großes Gelächter und Ruf: Zur Ordnung!)

Herr Shaw erhob sich, um die ihm gemachten Vorwürfe jeden. und versicberte, daß er durch seine Uebersiede- ung von den Oppositionébänken auf die Ministerbänfe nicht das Geringste. gewonn?a habe; überdies scyen seine Ansichten in Be- zug auf den verliegenden Gegenstand ganz dieselben, wie im vo- rigen Jahre, und er könne sich die gegen ihn erhobenen Béeschul- digungen nur dadurch erklären, daß Herr Barron die erste der heiden von der vorigen Verwaltung eingebrachten Jrländischen Zehüuten- Bills, die des Lord Stanley, mit der zweiten durch Herrn Littletoni beantragten, die auf ganz* anderen Prinzipien beruht Habe, als die erste, verwechsele, Sir H. Hardinge suchte eben- folls das jezige Ministerium gegen die ihm von Herrn Barron gemachten Vorwürfe der Pflichtvergessenheit und Jukönséquenz (s. dié Parlaiwenits- Verhandlungen im gestrigen Blatte der St. Z.) zu vertheidigen; er konnte aber vor Lärm fast nicht zu Worte kommen, und es’heèrschte eine Zeit lang im Hause die grögte Verwirrung und Aufcegung. Der Redner meinte, die Minister würden Unrecht thun, sih einer solchen Beschuldigung shweigend zu sigea, wenn sie auch. Anklage, die mit einem solchen Wortschwall dee größten Unverschättitheit gegen sie vorgebracht worden (eyen, wohl unbeachtet lässen könnten, Unter dem fortdauernden Ruf! „Zur Ordnung!" und unter wiederholten Aussorderunget an den Sprecher, \ch ins Mittel zu legen, fuhr Sir H. Har: vitige în seinen Erklä*üngen fort. Hecr Barron entgegnete ißm, daß er scive Bemerkungen mit der tiefsten Verachtung auf- nehme, und Lorò J, Russell machte ihn darauf aufmerksam, daß es sid Fär nicot um die Person, sondern um das politische Benchmen er Minister handle. Sir H, Hardinge ließ slch jedoch noch sondern erkärte, der den Ministérn gemachte Vorwurf, daß ste nur aus gemeiner Habsucht handelten (eine gestetn erwähnte Aeußerutig des Herrn Barron), #\ y_ völlig un- begründet und unwahr, und er weise diesen Angri ebenfalls mit Verachtung und Unwillen von sich und seinen Kollegen zut rûe. Da indeß Herr Barron dessenungeachtet dabei blieb, daß er von dér Wahrheit seiner Aeußerungen überzeugt sep, entstand ein großer Tumult auf den Miniskerbänken, so daß der Sprecher endlich seine Stimme erheben mußte :

„Bäi der Weiidung, welche die Debatte genommen hat‘, sagte derselbe, „muß ih mir selbst Vorwürfe machen, daß ich nicht eher dazwischen getreten bin und das ehrenwerthe Mitglicd augenblicklich zur Ordnung gerufen habe, als cs Ausdrücke gebrauchte, deren fich cin gesitteter Mann niemals bedienen sollte. (Hbrt, hdrt!) Fch fürchtete jedoch, der Sache durch meine Einmischung eine größere Wichtigkeit zu geben, als sie ‘vielleicht verdiente. Aus den Folgen die daraus entstanden sind, ersche ich aber, daß ich mich im Jrrthum befand, und ih fühle mich daher ießt um der Gerechtigkeit willet verpflichtet , zu erklären, daß ein Mitglied, (welches sagt, daß Fe- mand gemein: oder aus gemeinen Beweggründen gehandelt habe, ih cines Ausdrucks bedictit, den es niemals gebrauchen darf; und jenes ‘ehrenwerthe Mitglied sollte bedenken , daß es damit nicht nur das einzelne Mitglied, gegen welches es so ungeziemende Worte äu- Kert, beleidigt, sondérn auch einen schweren Verstoß gegen das Haus begeht. (Hört!) Fch muß daher das ehrenwerthe Mitglied, wel- ches diesen Verstoß begangen hat, auffordern, die beleidigenden Aus- drücke Pra aeaen 4A es sich bedient, und zugleich dem

ause fbrm ite zu : R 7 u Lécitépèri erklärte sich Herr Barron sogleich bereit, fügte aber hinzu, daß, wenn irgend ein Jndividuum fär gut gefun- den habe, das, was er gesagt, auf sich zu beziehen, er sich gegen ein solches nicht zu entschuldigen beabsichtige. Der Sprecher bewog ihn indeß doch zur ZurüEnahme seiner beleidigenden Aeu- ßerungen, worauf sih Sir Henry Hardinge zufriedenzgestellt bezeigte. Nun áber ‘erhob si Oberst Evans und erklärte sei- nerseits, daß er, abgesehen von den beleidigenden Ausdrücken und den Persönlichkeiten in den Aeußerungen des Herrn Barron, gänzlich mit dein, was derselbe gesagt habe, úbereinstimme. Da er finde, daß auf der ministeriellen Seite des Hauses eine Art Eisenfrésserei Plaß gewinne, so halte er es für seine Pflicht, ausdrüflich zu erflären, daß er das Benehmen der Mit- glieder der Regierung Seiner Majestät Unverantwortlich finde. Ex bezog sch außerdem auf eine frühere Debar- tre, in welcher Sir Henry Hardinge sich als Verfechter des Lord Londonderry aufgeworfen und erklärt hatte, daß er alle gegen denselben in Bezug auf seinen diplomatischen und persôn- lichen Charakter vorgebrachte Anschuldigungen a!s eine persönliche Beleidigung aufnehmen werde. Diese Erwähnung früherer De- batten veranlaßte eine Diskussion über die reglementarische An- ordnúng, welche solche Erwähnungen verbietet, und diese ging wieder in einen persönlichen Wortstreit zwischen Oberst Evans und Sir Henry Hardinge über, welcher Leßtere seine Ver- tretung des Lord Londonderry vertheidigte. Sir E, Knatc- bull machte darauf einen Versuch, die Diskussion zu dem eigent- lichen Thema zurückzuführen, der aber verunglückte, da er in sei: nem Eifer des großen Vertrauens erwähnte, welches das Haus dem Ministerium zolle, und der noch festeren Stellung, welche es in dem Vertrauen des Landes einnehme. Der große Jubel, den diese Worte von Seiten des Ministeriums hervorriefen, fand

auf den Bänken der Opposition ironischen Widerhall und regte

außer anderen ministeriellen Rednern auch Sir Robert Peel an, noch einige Worte über die ihm gemachten Vorwürfe zu äußern. Den Vorwurf ungemessenen Ehrgeizes und niedriger Habsucht bei Seite lassend, suchte er zuodrderst die Jnkonsequenz in Be: zug auf die vorliegende Maßregel, ‘welche ihm Hr. Barron vor- geworfen hatte, dadurch zu rechtfertigen, daß er sagte, er habe im vorigen Jahre gegen die Bewilligung der Millièn Pfd. zu Gunsten der Jrländischen Geistlichkeit nur “deshalb - gestimmt, weil er die Rúcfzahlung derselben nicht für möglich gehalten;

* die Nachricht mit,

364 :

der Erfolg beweise die Richtigkeit seiner Ansicht; jelzt verlange er nur, daß: die’ Rückzahlung hicht erzwungen werde, um die Ruhe in Jrland zu erhaltèn. “Nachdem er sich darauf, zur Widerle- gung der thm von dem Oberst Evans wegen Unzulänglichkeit dér: Reform - Vorschläge des Ministeriums gemachten Vor- würse, im Allgemeinen geäußert, ging er spezieller auf die vorliegende Maßregel ein. Er erinnerte daran, daß er die von dem vorigen Ministerium vorgeschlagene Zehnten-Bill, durch welche eine Grundrente statt desZehnten eingeführt werden sollte,untersiüßt habe. Die Bill, welche er jeßt eindbringe, behauptete er, gehe insofern noch weiter, als sie die Grundrente auf 75 pCt: des Zehnten- Werths bestimine, während sie nach der unter der vorigen Ver- waltung von Lord Stanley eingebrachten Bill 775 pCe. betragen haben würde. Er wies dann ebenfalls, wie vor ihm Hr. Shaw, darauf hin, daß während der Diskussion fortwährend die erste Zehnten-Bill des Whig - Ministeriums mit der zweiten verwwech- sélt. worden sey, und bat am Schlusse seines Vorirags, daß, wenn man ihm noch ferner Jnkönsequenz und Pslichtvergessen- heit vorwerfen wolle, man sich doch darauf einrichten môge, dies bei den cinzelnen von ihm eingebrachten Maßregeln nachzuwei- sen, und die Anklage nicht immer so allgemein, zu fassen. Die Debatte endete (wie schon gesiern angezeigt) damit, daß Sir Henry Hardinge Erlaubniß erhiclt, eine Bill in Betreff der Jr- ländischen Zehnten einzubringen.

London, 24. März. Lord Cowley, der {hon am Sonn- abend nah Paris abgehen wolite, hatte gestern noch eine Un- terr-dung mit dem Herzoge von Wellington. Auch Lord Stuart de Rothesay, der sich, dem Globe zusolze, an die Stelle des Lord Ponsonby als Gesandter nach Konstantinopel begeben soll, machte gestern dem Her,oge seine Aufwartung. Das genannte Blatt bezeichnet jet den Bruder des Grafen von Aberdeen, Sir Robert Gordon, als wahrscheinlichen Botschafter am Hofe von St. Petersburg. : :

Der Antrag, welchen Herr Ward in der gestrigen Si6ung des Unterhauses in Bezug auf die Verschiebung fernerer Geld- bewilligungen im Subsidien:Ausschusse bis “nach Entscheidung der Jrländischen Kirchen - Frage machen wollte, ist, wie der Globe

berichtet, in Foige eines in einer gestrigen Versammlung der Op-

positions- Mitglieder gefaßten Beschlusses bis nah dem 30. d. ausgeseßt worden, um keine entscheidende Abstimmung vor der Einbringung der Russellschen Motion zu veranlassen,

Man beabsichtigt jebt,- cine Eisenbahn von London nach Cambridge anzulegen, die mit einer anderen nach York sührenden Bahn in Verbindung gesetzt werden soll. Von dieser Maßregel verspricht man sich im Norden von England großen Gewinn.

Am 20sen d. M. wurde zu Dublin die erste direkt aus

| Canton in Zr!land eingeführte Thee-Ladung verkauft und brachte

uten Gewinn. a x Berichte aus Jamaika, die bs zur Mitte Februars reichen, schildern den Zustand dieser Jnsel als vollkommen ruhig. Eben so belobt ein Erlaß des Gouverneurs von Demerara vom Iten v. M. den Gehorsam der Neger. Der Scchluß desselben lautet folgendermaßen: „Es würde schwer seyn, in den ännalen der civilisicrten Länder Europa's stärkere Beweise sür die den Gesetzen gezollte Achtung zu finden, als sie hier täglich von un- unterrichteten und ungebildeten Arbeitern, die erst vor jo kurzer Zeit aus den Fesseln der Sklaverei erlô| worden sind, gegeben werden.“ Die Aerndte auf den Antillen war gut ausgefallen, und es hatte stark geregnet, Eine Depesche des Grafen von Aberdeen hatte den Matquis von Sligo als Gouverneur von Jamaika bestätigt. Jn dieser Kolonie waren auch wieder 150 Europäische Auswanderer, meist Handwerker, eingetroffen. Die durch das Paket oot „Suliy‘/ von Havre naci) Umerifa gebrachten Nachrichten waren dort, laut Privatbriefen aus New- York vom 25. Februar, fär so frietlta: gehaiten woiden, daß die Assekuranz- Compagnieen ihre géwöhnliche Thätigkeit wieder begonnen und ihre Prämien fa ganz auf den früheren Fuß ge- stellt hatten. Auch die Actien dzr Aisekuranz- Compagnieen hat: ten beinahe wieder ihren früheren Werth erreicht. Als aher oie Nachricht von der Zurückberufung des Französischen Gesandten

am 20sten v. M. in New, York ciniraf, fielen sie augenblicklich

um 11 bis 12 pCt., und die Prämien auf alle Verficherungen nach Europa wurden verdoppelt. Cs hatte sich geftern ôter so- gar {on das Gerücht von einer Kriezs- Erklärung der Derel- nigten Staäâten gegen Frankreich verö reitet, die Times erklärt aber, daß, soviel sie habe ermitteln können, der hiesigen Regie- rung davon nichts bekannt sey, und glaubt, daß sich Britische Schiffer durch Amerikanische Capitaine dies Maährchen hätten aufbinden lassen, da Lebtere sehr geneigt seyen, Andere anzu- ühren. ) i Aus Rio Janeiro sind Nachrichten bis zum 28. Januar hier eingegangen. Der Brasilianische Senat war zum 1. Mai einberufen, um kraft der im vorigen Jähre eingeführten neuen Verfassung des Kaiserreichs den künftigen einzigen Re- genten zu wählen. Man zweifelte niht, daß die bisherigen Mitglieder der Regentschaft alle drei als Kandidaten für diesen Posten würden aufgestellt werden ; doch rechnete man mit geei licher Gewißheit auf die Erwählung des Herrn Manuel de Car- valho aus Fernambuco. Die Commission, welche in Folge des mit Portugal abgeschlossenen Vertrages über die Reclamationen der beiderseitigen Unterthanen entscheiden soll, Hatte ihre Sißun- gen, die während Dora Miguei's Negierung eingestellt waren, wieder begonnen. Es handele sh dabei um eine Summe von 9000 Contos Reis. Die Brasilianischen Magistrats - Perfonen schienen an dem Erfolg ihrer Bemühungen zur Unterdrückung des Sklavenhandels zu verzweifeln und sie ganz aufgeben zu wollen. In einem Schreiben aus Belize in Mittel - Amerika vom 24sten Januar wird gemeldet: „Während der Nacht

‘vom 22iten hôrten wir hier ein wiederholtes Knallen, das einer

Kanonade glih. Man vermuthete, es seyen Nothschüsse eines Schisses, und es gingen daher sogleih mehrere Fahrzeuge in See, und von der Festung wurden 6 Signale abgefeuert, um anzuzeigen, daß sich Hülfe nahe. Gestern aber langte der Bri: tische Kriegsschoner „Firefly‘/ von Truxillo hier an und brachte daß das Knallen durch den Ausbruch eines BVulkans im Jnnern von Honduras, 60 Englische Meilen von Truxillo, verursacht worden scy. Das Deck des ¡„Firefly'“ war selbst in dieser Entfernung mit Asche bedeckt worden.“

London, 24. März. Sie werden aus den Zeitun-

gen ersehen, daß die Minister bei dem ersten Votum über ihre orschläge in Bezug auf den Jrländischen Zehnten eine Mehr- heit von 15 Stimmen erhalten haben. Es is hierbéi nur zu verwundern, daß dieselbe nicht größer war, indem die Maßregel in den Hauptzügen dieselbe ist, welche die vorige Verwaltung vorgeschlagen, und zu welcher eins Lord Stanley seine vollo Bei- stimmung gegeben. Die Whigs verdrießt es freilich, daß die Tories in dieser Weise eines ihrer Geisteskinder nach dem an- dern sich bemächtigen, sie mit einiger , allerdings zweckmäßigen

Umgestaltung für ihre eigenen auêgeben und |ch die Ehre der Ausjührung, so wie dadurch auch eine größere Wahrscheinlichkeit für die Dauer ihrer Amtsführung erwerben. Daher denn auch die Wuth der Vorwürfe, womit sie seit einigen Abenden auf die Tories. einstúürmen, welche bei einzgen Gelegenheiten zu ernjilihen Folgen zu führen droht:n, und wahrscheinlich auch noch, troß aller Bemühungen der Gemäßigteren von beiden Seiten, dazu führen werden. So

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h; nur das Vieh ward gerettet. Die schon brennende Kirche oute nux mit der größten Mühe erhalten werden, H

Deuß schla

München, 21. März, Bayerischen Blättern zufolge, pird Se. Majestät der König in diesem Jahre keine Reise näch ¡talien ‘machen. j : j

Lehwald’s „Panorama von München‘/, das in der Halber-

beleidigte Herr Hume den Premier-Minister, indem er dessen shershen Verlags-Buchhandlung in Stuttgart erschienen, ist von

Adoptirung derjenigen Ansichten und Maßregeln, die er fcüher lder hiesigen Polizeé konfiszirt worden.

bei seinen Gegnern verdammt hatte, ehrenwidrig nannte; Sir Robert Peel fand sich dadur veranlaßt, schriftli; éine Erklä rung von Herrn Hume zu verlangen, welche er auch weit zu dessen Befriedigung gab, daß er alle persónliche Anwendung davon ausschied. Ja, der gestrige Abend ging ‘beinahe gänzlich durch persónlihe Streitigkeiten verloren, wobei Sir Hénry Hat dinge eine übermäßige Hige blien ließ, die ihm wiedèr, wie in der vorigen Session, einige harte Entgegnungen zuzog, besonders voin Obersten Evans, der, ebenfalls ein Offizier wie Sir Heùry, seine politischen Gegner immer zu schonen weiß, und sich daher be rechtigt glaubte, jenem zu sagen, ein solches stürmisches We sen und so häufige Drohungen "seyen keine Beirvoeise v Muth. Sir Robert Peel und selbst Sir Henry Hardiny, welche Beide schon seit mehreren Jahren den Umschwung ly Dinge erkannt und eingesehen hatien, daß Manches, was s früher laut verdammt und im Herzen wohl noch verdamme, früher oder später vielleiht von ihnen selbst ausgeführt werda mäßte, waren in den lebten 3 bis 4 Jahren in ihrer Opposition mäßig genug, um sich ohne große Mühe von den Vorwürfen reinigen zu können, die jezt dem Ministerium gernacht tverden, Aber die anderen Minister können es nicht, und gerade die Schwierigkeit, dieselben zu vertheidigen, scheint jene Herren s reizbar zu machen. Ja, Sir Robert Peel gab sich gestern Abend, vielleicht aus Rache für das merkwürdige Stillschweigen, welches die sonst so beredten Ultra- Tories beim Vortrage sein Reform-Maßregeln um ihn her beobachten, nicht einmal die Mühe, sie zu rechtfertigen. Er verwahrte sich nur dagegen, daß er mit den Tories im Oberhause in deren Opposition gegen die vorjih rige Zehnten- Bill im Einverständniß gewesen, Und überließ nen und ihren Freunden die Erklärung, weshalb sie jet dad jenige vertheidigen, was sie damals verdammten. Indessen (f liberal die Maßregel auch ist, - so beklagen sich die Whigs do daráber, und wollen sich nicht eher zur Unterstüßung derselben verstehen, als bis das ‘Parlament enischieden hátte, der Kir das von ihrem Einkommen zu entziehen, was sie jebt zu vil habe, und es zu anderen gemeinnußigen Zwecken zu verw den. Nur unter dieser Bedingung glauben sie (oder doch di Mehrhett derjelben), daß die katholischen Pächter sich dazu vet stehen würden, den Zehnten unter dem Namen einés Zins zu entrichten. Geschähe dies nicht (und dieses behaupteten by sonders O’Connell und die, welche unmittelbar zu jeinec Par gehdren ), so würde sich ein Sturm gegen die Entrichtung alli Grund -Zinses erheben, weil der Zehnte damit verbunden wärt, Gegen einen der Vorschläge der Minister crhebt man indesst fast von feiner Seite Einwendungen, obgleich man keinen Aw aenblick unterläßt, ihnen ihre Declamationen über die Aufre haltung der Würde des Geselzes vorzuhaiten, nämlich gezet den Vorschlag, daß keine gewaltsame Erhebung des Zehnten meh stattfinden, und zu diesem Ende die Million, welche das Parlu ment den Zehnren-Eigenthümern vorschußweise bewtlligte, nid urlickgefordert werden solle. Der Vorschlag. des Lord Joh Russell wegen der Verwendung des Kirchen: Eigenthums ist aif nâchiten Montag verschoben. Sir James Graham hat ein Bill in das Parlament gebracht, in Folge deren man hofft, du Pressen für den Seedienst für die Zukunft ganz entbchren jl éonnen. Die Englische Kirhen-Kommission hat ihren erst Berickt abgestattet, worin sie zeigt, daß das Einkommen d! Bis\chdfe bei weitem nicht so groß ist, als man es hat ausgeht wolien, und daß folglich, wenn dasselbe gleichmäßiger verthel und zugleich für jeden Bischof hin{änglich gemacht werden soil, ung fähr 10,000 ‘Pfd. von dem Einkommen der Doin - Kapitularen al die Práiaten úbertragen werden müsse. Das wichtigste in da Berichte aber is eine neue Eintheilung der Bisrhümer, won derer zwei eingehen, und zivei andere gestiftet werden soli und somit auch die Geschäfte der verschiedenen Bischdfe eint der mehr gleich gemacht werden würden. Gestern Aber) wurde auf den Vor'chlag des Katholiken Finn und mit Unt stugzung des Uícrg- Protestanten und Orangisten Maxrwell, wie ohne Opposition von Seiten der Minister, vom Unterhaiß beschlossen, einen Ausschvß zu ernennen, um über das Wel der Orangisten - Gesellschaften Untersuchungen anzustellen. Orangisten scheinen beweisen zu wollen, daß sie sich bloß j

Selbstvertheidigung gegen die Katholiken zu diesen Gesellschast} vereinigt hätten. : ;

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Aus dem Haag, 25. März. Gestern war die zweite Ko mer der Generalstaaten wieder zum ersten Male versaminelt. G wurde derselben cin Geseh-Entwurf wegen Zahlung der am d Juni d. J. fällig werdenden Rente der National. Schuld. v fen fönn legt, und zwar zum vollen Betrage, also auch mit Eins nommen werden soll, eigentlih nicht mehr auf dem Budget f inÉlang befindet. Zur Deckung des Mehrbetrages soll ein Anlehn A (q ner werden, das jedoch nicht úber 5 pCt. Zinsen tragen ah Ein zweiter Geselz- Entwurf betrifft die Anschafsung der N einscl zur Deckung des in den Jahren 1831 bis 1834 entstandenen *Wtännt falles. Hierzu wird der Betrag zweier älteren Anleihen und WAugen ßerdem noch das Provenúe eines Kapitals von 8,100,000 Ÿ 5procentiger wirklicher Schuld angewiesen, Buch eingeschrieben und zu Geld gemacht werden sollen.

In der ersten Kammer der Generalstaaten wird, 4 Stelie des verstorbenen Baron Roëll, der Graf von Reede di ferner für die Dauer der gegenwärtigen Session die Functid fol eines Vorsiters bekleiden.

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Karlsruhe, 25. März.

eingetroffen.

ollen, so hat dieselbe guten Eindruck gemacht. steundschaftlicherer Beziehungen zu erbl gierung jeßt so sehr wünscht und zu deren endlicher Herbeifüßze- | Die Note des Vororts be- jweckce, zu erfahren, ob in den Schritten Badens Shweiz ein Akc dec Feindseligkeit zu suchen sey. von Baden in seiner Antwort nicht erklärt, sondern stillshwei- jend verneint, und damit häle sich der Vorort fdr beruhigt.

Nachstehendes ist der Schluß der von Seiten Badens an den Vorort Bern eingelaufenen Antworts- Note: ¡Die Großherzogliche Regierung ist es der elgenen Sicherheit Wohl des Landes schuldig, so (erechten Besorgnisse nicht gehoben ist, ten Maßregeln in ihrem ganzen Umfange fortbestehen N Dieselben fönnen, was sie gewiß innigst bedauert, in ih- et Wirkung den nachbarlichen Verbindungen mit der Schweiz Ein- n, sie sind aber, an sich betrachtet, nur eine auf ihre eigene und so weit sie den Ourchzug- fremder Handwerks - Ge-"

(nen betreffen, auf die Si it ihres Mg: fen, auf die Sicherheit ihres

em threr Sorge anvertrauten ange, als der Grund ihrer gerech le angeordneten N ias lassen.

Angehdrige,

der Groß

mit den seit Fahrh erden sollen, nd UÜberhaup

k feindlicher Angriffe, )leihenden Verderben

Vorstchende Ruß

In der

¡jest man: Einige Schweizerblätter haben als eine unzweifel- aste Thatsache ausgebreitet, daß cin junger Künstler aus der Schweiz von der hiesigen Polizei aus dem Grunde ausgewiesen orden, weil er ein Schweizer sey. s, daß weder der vorgedachte junge Mann, der Sohn eines veachteten Gelehrten und Schriftitellers in Aarau, aus der hie- sigen Stadt, noch überhaupt in dem Großherzogthum ein Schwei- ker, weil er Schweizer ist, ausgewiesen worden.“ _ Aus Freiburg im Breisgau wird unterm 23. März gemeldet: „Das hiesige bürgerliche Ehren-Corps, welches unter der Regierung weiland Sr. Maj. Kaisers Franz k. gegründet wurde, und durch vielfache Erinnerungen an diesen durch fürst- liche und bürgerliche Tugenden ausgezeichneten Regenten geknüpft ar, hatte auf heute einen feierlichen Trauergottesdienst für den yerewigten Kaiser angeordnet. Seine Königl. Hogeit der Groß- herzog haben das diesfallsige Gesuch nicht nur gern genehmigt, ondern auch den Geheimen Rath und Regierungs: Direktor Beeck“ peauftragt, in Höôchstihrem Namen dex Feierlichkeit beizuwohnen. peute Weorgen wurde nun in der Domkirche ein feierliches odtenamt abgehalten, welchem der Stellvertreter des Großher- ogs, das Bürger-Corps , einze!ne Mitglieder der verschiedenen Difasterièn und etne große Anzahl von Einwohnern aus allen Ständen beiwohnten. fatafail mit den Kaiserlichen Emblemen.

der Mitte

hielt das Traueramt.

Oesterrei ien, 25. März. Der Oester

e{det: „Berichten aus St. Petersburg zufolge, war die Nach- iht von dem Ableben Sr. Maj. des Kaisers von Oesterreich, Franz I, bereits am 10tcn über Warschau in dieser Hauptstadt l Se Maj. der Kaiser, Allerhdchstwelher, so wie der gesaminte Hof, durch dieses hd betrúbende Ereigniß in die tiefste Trauer versest sind, haben sozleich ihrem General- djutanten, Grafen v. Orloff, den Auftrag zu ertheilen geruht, bie Beileids: Bezeigungen Úber diesen Todesfa wünsche zur Thronbesteigung Sr. jeßt regierenden Majestät nach Mien zu überbringen.“/ Se. Durchlaucht der Feldmarschall Fürst von Wrede, wel- hem Se. Maj. der König von Bayern den Auftrag zu erthei len geruhten, die innigsten Beileids- Bezeigungen über das höchst betrübende Hinscheiden Sr. Mazjestät des Kaisers von Oesterretch grarz L. , Hôchstihres erlauhten Schwagers , so wie die Glück- änshe zur Thronbesteigunz Sr. jest regierenden Majestät des Kaisers und Königs Ferdinand I. nah Wien zu überbringen,

eingetroffen.

„Mit gleichen Aufträgen von Seiten Sr. Majestät des Kö-. 1/448 von Sardinien if der Garde - Capitain, Marquis von Spi- ola, und von Seiten Sr. Hoheit des Kurprinzen und Mit- egenten von Hessen der General: Adjutant Sr. H

als Major von Lepel, hier angelangt.

Schweiz.

_ Bern, 22, März. (Schw. Merk.) Obgleich unsere ra- difalen Blätter die Badische Antwortsnote zum Gegenstand ih: rer Angriffe machen, und darin neue Bedrückungen erblicken doch bei dem Vorort im Ganzen einen

Man glaub

das Mögliche thun wird.

e stehen und even darum auch

daß ein solcher Zeitpunkt nich Karlöruhe, den 12. M Freiher

Belgien. len Übereinstimmenden Aufklärungen, bet

Brüssel, 24. März. Jn der heutigen Sißung der R Oa legte der Kriegs - Minister einen Geseb n des V wurf vor, der den Zweck hat, dem Kriegs - Departement einen KYnunge von 3,490,000 Frs. fúr die Anlegung von Festungswerken I Erflärun der nördlichen Vertheidigungs-Linie zu erdsnen. Hiervon U Wandern 1,500,000 Frs. für die Anlegung eines Kriegsplaßes zu ZYgendssiscch mel, 1,500,000 Frs. für den Plaß von Diest, 400,000 Frs. den Plaß von Lierre und 900,000 Frs. fär jenen von verwendet werden. |

! Am 23. März brannten in dem Dorfe Jalhay, E N von Verviers, 62 Häuser, mit Ställen 2c., worunter das Pi haus und das Gemeindehaus, mit Allem, was sie enthi

Vorkehrun tigen , un

n, nicht weiter

gen, jede seiner Zeit allfällig geh d in dieser Vorausseßung wären

drorts, die erhobenen Reclamationen, betreffend jene Anord-

1 fortzuseßen. Dagegen gen“ Uber das am 14. Februar d. F. erlassene Verbot des 5 nach der Schweiz von einer solchen Natur , daß der eid- ände pa orort, ehe ihm darúber die Gesinnungen der hohen „muß ne zuverlässige Weise bekannt seyn werden, anstehen

f Es irgend welche weitere Entschließungen zu fassen. Er ibm ihre anche hohe Standes-Regierungen dringend einladen, f Ansichten Über den zuleßt bezeichneten E beför-

derlich j ibrem Wise heilen /

en das von ihnen angemessen E

Das Wahre an der Sache

' Eine stille Andacht und ernste heiln/1hme des Publikums an dieser würdigen, der hohen Be- dutu’ag angemessenen Feier war nicht zu verkennen.“

“auf die res Gebietes bezügliche Anord- Zur mit widersicebendem Gefühl haben Se. Königl. Hoheit herzog, des Unterzeichneten gnädigster Herr, sich entschlie- en, mit A Gan Ote Schwetz ee nee V | : I Underten bestandenen auf gegenseitiges Wohlwol=- desjenigen Theiles dieser Rente, der, weil er von Belgien üblen gegründeten glücklichen Nachbar - Verbältnissen o wenig im

welche aber unvermeidlich geworden sind, um Deutsch- t und Baden zunächst even sowohl vor täglicher Ge=

als agr inem u das Ave Le Ss zu schüßen, wobei Übrigens nicht ver- werden kann, daß die eidgendssi s Ï ; bli in ihrer Macht haben, die Nothwen igkeit derselben zu

igen. Der Unterzeichnete glaubt s i U 8 b nete glaubt sich der Hoffnung hingeben

nd ergreift 2c.

orste äußerung übermacht der Vorort den Stän- mit einem Begleitschreiben vom 18. März, worin er sich digendermaßen ausspricht:

dürften wahrscheinlich die in dieser Erwiederung enthalte- en uns von verschiedenen Seiten eto eae O U:

damit er dann auf dieselben ge

n d,

Karlsruher Zeitung

des Doms erhob sich der Der Bischof von

d. reichische Beobachter

l, fo wie die Glück-

oheit, Gene-

t, darin die Wiederkehr iden, welche unsere Re-

egen die Dieses ist

nie hâätten hervorgerufen

en Regierungen es ieden

t mêhr fern seyn werde, ârz 1835. r von Türkheim.

réffend die militairischen egte Besorgniß beschwich= / nach der Ueberzeugung

sind’ die empfangenen

úßt und nach

36 fügent kann. Wollen E. W. uns daher erklären, ob es in Euren Wünschen liege „daß ‘der angehobenen Korrespondenz weitere Folge gegeben werden solle/ und in dem ‘bejahenden Falle dem Vorort: die geeigneten Aufschlüsse ertheilen Über allfällige Umtriebe: frémder Handwerker und Flüchtlinge auf Eurem Standesgebiet und über die gegen diese leßteren getrofenen Verfügungen.“

J talien.

Turín, 14. März. (Allgemeine Zeitung.) Unsere Nachrichten aus Shanten sind seit ias Zeit gn unvoll; ständig; man weiß nur so viel, daß das Englische Kabiner der verwittweten Königin habe wissen lassen, es werde die (trengste Neutralität gegen Spanien beobachten und weder für nech ge: gen einen der Kron-Prätendèntei ctwas thun, vorausgesc6t, daß sich nicht eine oder die andere Partei so weit vergessen könne, die Repu- blik zu proklamiren, denn in einein solchen Falle würde man zu handeln gezwungen seyn. Diese Erklärung soll in Madrid Beifall gesunden Und die verwittwete Königin zu dem Auftrage an den: General Alava veranlaßt haben, in ihrem Namen dem Herzoge von Wellington zu danken, und ihn über das Aufkommen der Re- publif in Spanien zu beruhigen, da es nicht im Geiste der Na- tion liege, die Königliche Gewalt zu untergraben, sondern nur sie mit der fortschreitenden Aufklärung in Einklang zu bringen. Sie, die Königin, glaube, dieser Neigung nichts entgegensehen, sondern nur Sorge tragen zu müssen, daß sich dieselbe nicht durch zu leidenschaftliche Aeußerungen kund thue und zu Extre- men führe, die zu vermeiden die Aufgabe ihrer Regierung sey, eine Aufgabe, die sie zweifelsohne glücklich 1dsen werde. Sie hosse aber auch von der Einsicht und billigen Denkungeart des Herzogs, daß er die jeßige schwierige Lage Spaniens nicht aus den Augen verlieren, und daß er den Ruhm, den er auf Spani- hem Boden erworben, durch seine mächtige Mitwirkung, es jeßt vom Bürgerkriege zu befreien, noch vermehren werde. Zugleich soll General Aíava beauftragt werden, dem Herzog von Wellington anzuzeigen, daß die auf dem Schifse Jsabella aufgehobenen Spa- nischen Offiziere nicht vor ein Kriegs- Gericht gestellt und nach der Strenge der Gesebe bestraft, sondern wie der Herzog es ge- wünscht habe, bis zur Herstellung der allgemeinen Ruhe in sichern Verwahrsam nach Püetosico gebracht werden sollten. Der Her- z2g von Wellington hatte sih nämlich für jene Gefangenen ver- wendet und die Königin bitten lassen, ihnen, was denn auch nun geschehen ist, das Leben zu schenken.

Lucca, 13. März. Aus Civitavecchia wird geschrieben, daß der Marschall Marmont am 8. d. M. auf einer Aegypti- schen Fregatte aus Malta daselbst angekommen sey. Der Mar- schall wird sich, dem Vernehmen nah, nah Ablauf der zchntä- gigen Quarantaine, nach Rom begeben.

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Konstantinopel, 4. März. Bekanntlich war die Engli- sche Fiotte um die Mitte Februars von Malta wieder bei Vurla angekommen. Jebt heißt es, sie habe bereits von der hiesigen Großbritanischen Botschaft, die Weisung erhalten, nach Malta zurückzukehren. Man erklärt sh das unerwartete Erscheinen dieser Floite in den Türkischen Gewässern nux durch übertriebene Gerüchte von der hier entdeckten Vershwdrung, und von angeb- lichen Rüstungen in den Russischen Häfen des S hwvarzen Mee- res; hiernach wäre es also natürli, daß die Flotte, nachdem E m Ungrund jener Gerüchte erwiesen hat, sich wieder entfernt.

Diesen Morgen ist die längst erwättete Aegyptische Fregatte, welche Zahlungen auf Rechnung des Tribuis Mehmed Alis überbringt, hier angekommen. Ueber den Betrag der an Bord befindlichen Valuten sind die Angaben sehr verschieden; man weiß nur so viel, daß sie theils in Baare, theils in Wechseln 21 Mo betragen, im Uebrigen aber in Reis und Kaffee be-

ehen.

Man erwartet hier das Englische Kriegsschiff „, Salaman- der‘, welches die Bestimung haben soll, eine an den Hof von Teheran bestimmte Englische Mission und ansehnliche Summen, welche sür Rechnung Englischer Häuser hier flüssig gemacht wur- den, nach Trapezunt überzuführen, von wo aus die Reise nach Teheran zu Lande fortgesezt werden wird.

Belgrad, 20. Febr. Nachstehendes ist ein Auszug aus der Rede, die der Fürst Milosch am l14ten d. M. in der gro- ßen National-Versammlung an das Serbische Volk hielt:

¡Jett ist es ein Jahr, seit wir in größerer Zahl und in einer wichtigeren Versammlung zusammengekommen waren. Damals hof- ten wir, am heiligen Georg wæder in größerer Anzahl zusammen- zutreten. Aber Mangel an Viehweide für die große Zahl der Pferde machten es nothwendig , sh auf eine kleinère Versammlung: nach Georgi zu beschränken, und wir konnten weder den Sommer, noch den Herbst hindurch eine grdßere Versammlung berufen; 1) weil eine außerordentliche Dürre herrschte, und wir weder Heu noch Wasser hatten, und 2) weil wir auch nicht fertig werden konnten mit allen Arbeiten, die man der Haupt - Versammlung vorzulegen hatte. Es war uns selbs bis jeßt noch unmöglich gewesen, die Be- rechnung vollsiändig auszuführen, wie viel Einwohner und wie viel Einkünjste wir von den Zehnten und den andern Zweigen haben. Auch die sonst noch_ nothwendigen Einrichtungen konnte Jch in so kurzer Zeit niht vollenden. Wir sind erst seit einem Fahre neue Menschen geworden, seit der Zeit nämlich, als unsere Angelegenhei= ten mit der Pforte beendigt wurden, Serblen ist erft seit einem Fahre ein Staat geworden, und bet der Gründung eines jeden, beson- ders aber eines neucn Staates, muß sich der Mensch wohl in Acht nehmen, nichts zu übereilen, ja nicht auch nur Eine Silbe heute in die Welt zu lassen, die man vielleicht morgen zum Nachtheil der Gemeinde und zur eigenen Schande widerrufen müßte. Alle Staa- ten in der Welt haben Fahrhunderte gebraucht, um so eingerichtet zu werden, wie wir ste jeßt sehen, und dessenungeachtet haben sie auch heutzutage noch immer etwas einzurihtem És kanu auch Ser- bien nicht eines anderen Weges gehen; auch Serbien kaun nicht in cinem Jahre ein vollkommen geregelter Staat werden, dem nichts mehr zu wünschen übrig bliebe. Das Serbische Volk bat megrere nationelle Eigenthümlichkeiten; diese muß es zuerst der Suropäischen Civilisation und Aufklärung anpassen, um so in der Reihe derselben nach und nah eine würdige Stellung einzunehmen. Was das Hauptsächlichste ist, so giebt es unter uns nicht so viele fähige Män- ner, um unsere Staatsgeschäfte so zu leiten, wie dies bei den übri- gen Europäischen Staaten geschicht. Alles dieses hat die Einrich- tungen bis jeßt verzögert, von denen Jch auch vor einém Fahre am heiligen Tryphon gesprochen, und von denen Fch gesagt habe, daß Jh dieselben in unserem Vaterlande zu gründen wünsche. Ich habe unterdessen däs ganze verflossene Jahr hindur, sowohl in meiner Kanzlei, als auch im Einverständnisse mit dem National- Gerichte, stets daran gearbeitet, und Überlegt, wie wir es am geeig- netsten einrihten sollen, was für unser Vaterland das Beste, Noth- wendigste und Nüßlichste wäre, und habe Mich fest entschlossen : 1) ein Serbisches Statut zu verfassen und herauszugeben, in wel- chem die Rechte und Pflichten des Serbischen Fürsten, die Rechte und Pflichten der Serbischen Behörden und die eines jeden Serben genau bezeichnet seyn sollen. Dieses Statut wird Euch Allen vor- gelesen werden. Fn demselben werdet Fhr sehen , daß die 1

ent

vachtete pflichtmäßig ver=

vorschreibt. Fn denselben werdet Jhr finden, daß die. Persbnlichke!t eines jeden Serben frei, und daß ber Serbe ot rale Eigenthums ist. Auf dieses Statut-sollen wir Alle schwören , sowohl" wir , dié wir“ hier versammelt /' als auch alle übrigen! Brüder, die ab- wesend sind. Wir sollen Alle, Einer dem Anderen, s{hwdren; ‘der Fürst den Behdrden und dem Volke, die Behörden - dem Für- ften und dem Volke, und. das Volk dem Fürsten und den Behördenz, daß wir dieses Statut #0 heilig und unverleßt halteu werden, wie wir das Evangelium ‘heilig und unverleßt halten, und daß wir keinen Finger breit davon abweichen und keitie Sylbe selbstwil= lig verändern wollen, ohne vorheriges Einverständniß und Einwilli-' gung unserer Aller und des' sämmtlichen Volkes. 2) Jch habe Mich entschlossen, ein Staats - Conseil zur ersten und hd{sen Behörde, nach Mir, dem- Fürsten, zu creiren und dasselbe aus 6 Verwesern (Ministern, Popeesistelyi), an welche alle Abtheilungen der Natio- nal’- Geschäfte werden vertheilt werden, und aus. mehreren Staats- Räthen zusammenzuseßen. " Die Verweser werden diese Geichäfte zuerst bearbeiten, die Räthe werden dieselben prüfen und beurtheilen, und dann werden ‘diese Akten Mir zur Gettehmigung vorgelegt “wer= den. Sowohl die Verweser als auch die Räthe werden für ihre Arbeiten dem Fürsten-und dem Volke verantwortlich seyn und Über-

gen solite, zu antworten haben. 3) Fch habe noch. ciúmal das Buch unserer bürgerlichen und Kriminal-Gesecße, an denen man vier Fahre gearbeitet hatte, unddie unseren Gerichten werden vorgeschrieben werdén, um nah deren Fnhalt den Unschuldigen zu schüßen, den Schuldigbefundenen aber zu richten, durchschen , bessern und erläu- tern lassen. Dadurch wird jeder Serbe Schuß und Recht finden,

Gesehe selbs. Durch solche Einrichtungen wird} wie Jch glaubt die innere Verwaltung am besten und wie mit einer Kette verknüpft werden. Das Volk wird unter den Orts-Aeltesten, Capitainen und Gerichten, die Gerichte unter dem: Staats-Conseil, das Conseil un- ter dem Fürsten und neben dem Fürsten, der Fürst aber unter dem Gesehe und in unaufhdrlicher Beziehung mit dem Conseil stehen. Durch diese Einrichtung wird, wie Fch hoffe, jeder Willkür sowohl P Aller inögemein, als auch eines Jeden insbesondere, vorge- eugt.

Belgrad, 1. März. Am 14. Februar traf ein Türkischer Adjatyan, Kabinets- und Divans -Secretair, Jbrahim Nabi- Efendi, in Kragujewacz ein. Verschiedene Gerüchte, die über den vermeintlih bösartigen Aufstand der Serbier bis nach Konstan- tinopel gedrungen waren, bewogen den Sultan, einen Gesandten nach Sérbien zu shicken, um sich über den Gang der Dinge daselbst näher zu unterrichten, und, falls die umlaufenden Ee- rüchte gegründet wären, das Serbische Volk mit seinem Fürsten zu versöhnen. Dieser Abgeordnete wurde von der Pforte, - im Einverständnisse mit dem Russischen Botschafter in Konstantino- pel, nah Serbien geschickt, und diese Mission liefert einen wi?- derholten Beweis, wie sehr der Friede in Serbien und die Erhaltung des Fürsten Milosch den beiden befreundeten Mäc- ten, die mit der nachbarlichen Oesterreichischen Regierung Ser- bien gewiß alles Wohlergehen wünschen, am Herzen liegt, Der Abgeordnete, der von Konstantinopel bis zur Serbischen Gränze sehr eilig gereist war, verwunderte sh aber über die gute Ord- nung in Serbien höchlih, und äußerte, daß er nah den in Konstantinopel umlaufenden Gerüchten unmöglih Hätte hoffen können, Serbien in einem so friedlichen Zustande zu trefscn. Noch mehr erstaunt war er Über den in Kragujewacz gefunde- nen Zustand des Volkes. Es war ein shdôner Tag, und eben die Faschingszeit. Die Kragujewaczer „Jugend tanzte in der ganzen Stadt in vielen Zirkeln; die fürstlihen Garden exerzirten, die Hofmusik feierte ihre lezten Faschinastage, Und der Färst befand sich mit seiner Familie und den Primaten im Theater, als Abends der Türkische Gesandte in Kragujewacz an- langte. Am 15. Februar hatte er bei dem Fürsten Audienz, wo nah dem gewöhnlichen Gruße der Gesandte dem Fürsten seir€ Freude ausdráckte, daß er ihn und sein Volk in-so guter Har- monie und bei Belustigungen angetroffen habe. Der Fürst ant- wortete: „Mein Herr! Jch wüßte nicht, warum wir bei der Gesundheit unsers allergnädigsten Sultans nicht freudig und lustig seyn sollten? Wir sind in jeder Hinsicht glücklih, und wären es vollkommen, wenn wir nur der Besorgniß vor Beuns- ruhigung durch die Bosnier enthoben wären. Diese unbezähm- baren Menschen kennen keinen Sultan und keinen Wesir, sie achten keine Freundschaft und Nachbarschaft, sondern greifen mein an der Drina wohnendes Volk oft in Form von Räuber- banden an, und sc{leppen ihren Raub an Vieh und Géiraide über die Gränze nah ihren Schlupfwinkeln. Dies thun diese Unmenschen nicht nur mix und meinem Volke, sondern selbsk den fricdliebenden Einwohnern der Kaiserl, Oesterreichischen Staa- ten. Mein Volk ist dadurch sehr gereizt, und wünschte Bö- ses mit Böôsem zu vergelten; nur ih bin es noch, der die Serbier, aber nur mit harter Mühe, von diesem Schritte zurück- hält, denn ih achte das Geseß, ih verehre meinen Sultan, ih shäße die Nachbarschaft und kenne meine Würde. Einerseits dieses Zurückhalten des Volkes, andererseits aber das Gerücht, das sih Über meinen Entschluß nah Konstantinopel zu reisen, und meinem Sultan meine Dankbarkeit für die Serbien zu Theil gewordenen Rechte zu Füßen zu legen, verbreitet hatte, be- wog das Voll, in großer Menge nach Kragujewacz zu kommen, und meine Reise nah Konstantinopel zu verhindern. Diese Leute sagten mir offen und ungeheuchelt, daß sie den Bosniern, wenn sle Serbien in meiner Anwesenheit solhen Schaden zufügten, denselben mit den schrecklichsten Feindseligkeiten vergelien wür- den. Mein Volk that damit zwar einen unerlaubten Schritt, doch bekenne auch ich meinerseits das Unrecht, daß ich fle abge- halten habe, den Bosniern Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Ich bin wegen dieser Bosnier bei meinem Volke selbst in Ver- dacht gekominen; dennoch hat dies Volk den Gehorsam nicht aus den Augen geseßt, indem es auf meinen Befehl sogleich ausein- ander und nach Hause ging. Dies ist der Hergang der leßten Begebenheiten bei uns, die von einigen irregeleiteten, oder rich- tiger von boshaften Menschen mit s{warzer Farbe geschildert werden.“ Nun chickt sich der Abgeordnete an, den Wesir in Belgrad zu besuchen, und geht dann nach Konstantinopel zu- rúcck. Nabi Efendi besuchte Sonntags, den 17. Febr. mit dem Fürsten Milosch das Theater und bezeugte sein Wohlgefallen darüber, besonders aber über die Serbischen Gesänge.

Griechenland.

Nach einem im Mai 1834 entworfenen approximativen Etat der Einnahmen und Ausgaben des Königreichs Griechenland haben dieselben in dem Zeitraume von 1833 bis 1834 betragen: an Einnahmen: 6,563,020 Drachmen 16 Leptas und an Aus; gaben 14,187,245 Drachmen 87 Leptas, jo daß der Ausfall 7,624,225 Drachmen 71 Leptas beträgt.

JInland.

Berlin, 30. März. Jn den Plenar-Sigungen der Königl. Akademie der Wissenschaften sind in den Monaten November,

meinen National -Rechte, oder Rechte, die ein jeder Serbe genie wird, weitläuftig und sto beschrieben sind, wie sie die Menschheit selbst

Dezember v. J. und Januar, Februar und März d. J. folgende Abhandlungen gelesen worden ;

haupt für jeden Mißbrauch, der sich in den National-Beschäften zei=:

nicht wie bis jeßt, nah der Einsicht des Richters, sondern in Tem“

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