1835 / 91 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E E E E

Am 20. November 1834. Hert.Grüson, über Summation von Brächen, die sich aus 12 beliebigen Zahlen ergeben.

„Am 4. und 11. Dezember. Herr Müller, über die Ana- tomie der Cyclostomen. \

Am 18. Dezember. Herr Dirichlet, úber die Eigenschaf- ten der einfachen Theiler gewisser Ausdrücke des 4ten Grades.

Am 8. Januar 1835. Herr Uhden, über die unter dem Namen Farnesische bekannte antike Onyx - Tasse im Königl. Mu- scum zu Neapel.

_Am 15. Januar. Herr von Minutoli, über die Mosaik- Fußböden in Pompeji.

__ Am 12. Februar. Herr Lichtenstein, Über die ornitholo- gische Fauna von Mexiko.

Am 19. Februar. Herr Bekker, über ungedruckte Scho: lien zu den Reden des Aeschines.

Am 26. Februar. Herr Weiß, Betrachtung des Feldspath- Systems in der viergliedrigen Stellung. Ferner: Nachtrag zu seiner Abhandlung: „eine Vergleichung zwischen Feldspath - System und Kalkspath-Spystem.““ F

Am 5. März. Herr Link, Fortse6ung seiner Abhandlung : Über den Bau der Farrenkräucter.

“Am 12. März. Herr Wilken, über die Geschichte der Sultane aus dem Geschlehte Bujeh.

Am 19. März. Herr Mitscherlich, über das Benzin und seine Verbindungen. 2te Abhandlung.

Am 26. März. Herr von Buch, über Erhebungskratere und Vulkane.

Seit dem 12. November vorigen Jahres besteht in Rokitten bei Meseriß ein, von einem Vereine von Menschen- freunden errichtetes Erziehungs - Jnstitut, in welchem arme ver- lassene und verwahrloste Kinder aus dieser Provinz bis zum voll- endeten 15ten Lebensjahre ernährt, gekleidet und unterrichtet wer- den. Der Verein ist lediglich durch eigene Kraft ins Leben ge- treten und bestreitet die Mittel u seinen Zwecken aus den Zin- sen des von ihm Ugen apital - Vermögens, so wie aus den jäßrlihen Beiträgen seiner Mitglieder. Der Herr Ober- Präsident der Provinz Posen spricht in einer Aufforderung an die Bewohner des Großherzogthums die Hoffaung aus, daß in Betracht der reichen und wohlthätigen Früchte, die jenes Unter- nehmen der ganzen Provinz verheiße, recht viele Eingesessene fih dem Vereine anschließen und dessen Zweke befördern werden.

Auch im Regterungs -' Bezirk Achen hat die sehr ungünstige Witterung des Monats Februar im Allgemei- nen feinen nachtheiligen Einfluß auf den Gesundheits - Zu- stand des Menschen geübt; es wurden 1251 Kinder (617 Kna- ben und 634 Mädchen) geboren, und es starben nur 932 Per- sonen, wovon 501 männlichen und 431 weiblichen Geschlechts, so daß sich ein Uebershuß der Geborenen über die Gestorbenen von 319 Seelen ergiebt. her in diesem Regierungs-Bezirke herrschten, sind fast ganz ver- schwunden. Nur der Kreis Malmedy, wo die Masern unge- wöhnlich bösartig aufgetreten sind, macht hiervon eine Ausnahme. __— Am23sten v. M. Abends um7 Uhr warf, wie nachträglich aus Liegniß gemeldet wird, eine Windhose die Windmühle zu Ober- Neundorf, Görlißschen Kreises, mit einer solhen Gewalt um, daß der Mühlstein gesprengt, und die eine Hälfte desselben 30 Schritt weit von der andern geschleudert wurde. Auch der grdßte Theil des stärksten Holzwerkes lag wie zermalmt umher. Der Müller mit seinen beiden Söhnen ist wie durch ein Wun- der erhalten worden, und unbeschädigt aus den Trümmern her- vorgegangen.

Verzeichniß der Vorlesungen,

welche auf der Königlichen Thierarznei-Schule im bevorstehenden Sommer-Semester vom 27. April an, gehalten werden.

1) Herr Dber-Stabs-Roßarzt und Professor Naumann wird Montags und Diensiags von 2—3 Uhr allgemeine Pathologie, Mittrwoochs und Donnerstags allgemeine Therapie und Arzneimittel- Lehre, Freitags und Sonnabends in denselben Stunden die Lehre vom Exrertieur vortragen.

2) Herr Professor Dr. med. Reckleben , Privat-Docent an der hiesigen Universität, wird Mittwochs und Donnerstags von 11 12 Uhr Diâtetik, Freitags und Sonnabends in denselben Stunden Über die Seuchen der Hausthiere lehren. Von 1—2 Uhr Nach- mittags am Montag, Diensiag, Donnerstag und Freitag wird der- selbe Über Gestütskunde Vorlesungen halten.

3) Herr Professor Dr. med. G urlt hält Montags, Dienstags, Donnersiags und Freitags von 11 12 Uhr Über allgemeine N - turgeschichte /, Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags vom 10— 11 Uhr Über Physiologie, so wie Mittwochs und Donnerstags von 2—2 Uhr úber Osteologie Vorlesungen. Ferner hält derselbe am Montag , Dienstag, Donnerstag und Freitag von 3 4 Uhr Nachmittags Vorträge über Botanik, und macht wdchentlich eine botanische Excursion. Die Sectionen der in den Krankenställen ge- fallenen Thiere geschehen unter seiner Leitun

4) Herr Professor Dr. med. Hertwig bdit Montags, Dienstags, Mittwochs und Donnerstags von 3 4 Uhr Vorlesungen und Re- petitionen über allgemeine Chirurgie und Über Arzneimittel - Lehre täglich von 6—7 Uhr Abends. Derselbe ertheilt ferner täglich von 7—10 Uhr Vormittags und von 4—6 Uhr Nachmittags Unterricht im Krankenstalle.

5) Herr Apotheker und Lehrer Pr. plhilos. Erdmann leitet täglich die pharmaceutischen Arbeiten in der Schul-Apotheke. Der- selbe hâlt Mittwochs und Sonnabends von 10—12 Uhr über Phar- makologie und Formulare, und Dienstags, Donnerstags und Sonn- abends von 2—3 Uhr über Physik Vorträge und Repetitionen.

6) Herr Kreis-Thierarzt und Repetitor Dr. philos. Spinola wird täglih Vormittags von 9—10 Uhr praktischen Unterricht Über die Krankheiten der Hunde und kleineren Hausthiere ertheilen, und Montags und Dienstags von 11—12 Uhr über die Lehré von den Seuchen der Hausthiere und Mittwochs und Sonnabends von 3—4 Uhr über allgemeine Pathologie und Therapic, Repetitionen halten.

7) Des Mittwochs, Freitags und Sonnabends von 10— 11 Uhr werden von einem noch zu ernennenden Repetitor, Repetitionen über Diâtetik und Exterieur «des Pferdes und Montag und Mittwoch von 2—3 Uhr über Gestütskunde gebalten werden.

_§) Herr Dr. philos. Std rig, Professor extraordinarius att der Universität, wird wdchentlich 3 mal , des Montags, Mittwochs und Freitags von 3—4 Uhr über Züchtung und Pflege des Schafvichs, dessen Krankheiten und deren Heilung Banteade balten,

9) Herr Professor Bürde hält 3mal wdchentlih, Dienstags, Donnergags und Sonnabends, Nachmittags von 3 —4 Uhr Vorträge Über die Proportionen der Theile des Pferdes und der damit ver- wandten Gegensiände.

10) Der Vorsteher der Schmieden, Herr Thierarzt Müller,

Die epidemischen Krankheiten, die frü- : l

366 Jm Schauspielhause: 1) Une mère, drame vaudeville en 2 actes, par Mr. Bayard. 2) L'’art de payer ses dettes, vau- N en 1 acte. Mittwoch, 1. April. Jm Schauspielhause: Jugend muß austoben, Posse in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Die Ein- falt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth., von Dr. C. Töpfer. (Hr.

Râäthling: Doktor Murr.)

Donnerstag, 2. April. Jm Schauspielhause: Clavigo, Trauerspiel in 5 Abth., von Göthe. (Herr Seydelmann, Re- gisseur des Königl. Hof- Theaters zu Stuttgart: Carlos, als erste Gastrolle.) Hierauf: Der Ahnenstolz in der Küche, Posse in 1 Akt, von Lembert. (Hr. Seydelmann: Vatel.)

__ Königstädtisches Theater.

Dienstag, 31. März. Zum erstenmale wiederholt: Der Schwur, oder: Die Falshmünzer, Oper in 3 Akten, nah dem Franz. des Scribe, von Dr. Petit. Musik von Auber.

Mittwoch, 1. Aprik. Der Gtdckner von Notre-Dame , ro- mantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Vic- tor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch - Pfeiffer. (Mad. Birch - Pfeiffer: Gervaise, als Gastrolle.)

Donnerstag, 2. April. Fausta, Oper in 2 Akten. Musik von Donizetti.

Berliner Börse. Den 30. März 1835.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) C C A e E E E E E E E E E T T E E [Zf.\Brief|Geid.i [Zf-|Brief |Geld.

RCIEEUGUEN IERN R S

St. - Schuld- Sch.| 4 |100,5/ 100;4tOstpr. Pfandbr. ( 4 | 1021| Pr! Engl. Obl. 30.| 4 | 985 | 981 Pomm. do. A | 1063 Prm.Sch. d. Seeh.| | 664 | 65{ fKur-u. Neum. do.| 4 |1061 | Kurm.Obl.m.1.C.| 4 |1004 |100 fSchlesische do.| 4 | /1061 Neum.lut.Sch.do.| 4 | 1005 | 997 JRkst.C.u.Z.-Sch.

Berl. Stadt- Obl.| 4 [1008 | d, K.-u. N. | 794 Königsb. do. A | -—- 982

Elbing. do. 45 | 997 [Gold al marco |— 216 [215 Danz. do. in Th.|—| | 381 fNeue Duk. —| 183 | Weestpr. Pfandbr.| 4 |1024 | 1012 {Friedrichsd'or . .| | 1375| 1371; Grossh. Pos. do.| 4 |103 j¡Disconto. ..… .…,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 23. März.

Nieder!. wirkl. Schaold 56%. 53 do. 1013. Ausg. Schuld 14, Kanz - Bill. 2514. 448 Amort. 954. 342 801. Russ. 982. Oesterr. Er, Preuss. Främ.-Scheine 1174. do 48 Aul. —. Span. 52 49,7.

L 292.

i828] Morgens | Mai | bente) Ra ela j ge achmitt. ends Nach einmalîtger 29. Mârz. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. j Beobacbtunts,

Luftdruck. . 1337,85 1 ‘'Par.|338, s 6 ’Par.|338, 8 8 "’Par.sQuellwärme 6,8 ® R.

Luftwärme 0/9 ° R. 4,2 ° R. 0/,0°R.

Thaupunkt S 3,0 0 N. # 8:9 A Has 7,7 4 Flußwärme 3,5 °N. Dunfisättg.| 77 pCt. 31 pCt. 50 yCt. Bodenwärme 2,9 ® R. Wetter. | halbheiter. heiter. heiter. z i Wind E NNW. NNW. NRW. Ausdünst. 0,0 534 Rh. Wolkenzug NNW. | _— Niederschlag 0.

Tagesmittel : 338,4 2///... 41,39 R... —6,9° R... 53 pCt. | I E E E E s a a a D T)

Neuesie Nachrichten.

Paris, 24. März. Gestern hat der Herzog von Orleans, begleitet von dem Pla - Kommandanten, General Dariule, und dem Commandeur der ersten Militair - Division, General ‘Pajol, vor der Stadt mehrere Lancier- und Chasseur - Schwadronen manövriren lassen.

Bei Eröffnung der Deputirten: Kammer waren heute erst so wenige Mitglieder zugegen, daß der Namensaufruf beliebt wurde, um die Säumigen zu ermitteln. Bald aber füllte sich der Saal, so daß der weitere Aufruf eingestellt ward. Der Handels-Minister legte jeßt zunächst zwei neue Geseß - Ent- würfe vor; sie betreffen die Anwendung der Circulations- Steuer auf gewisse Waaren, und das Stapelreht in Bezug auf verbo- tene Handels : Artikel. Herr Thiers kündigte für den Schluß der Woche einen Gesetz - Entwurf über die Eisenbahnen und die Fluß-Schifffahrt an, und legte überdies den Tags zuvor von ihm versprochenen (Besez- Entwurf über die Feldwege auf das Bureau des Präsidenten nieder. Ein zweiter neuer Gese6-Ent- wurf, den er ausführlich entwickelte, betraf die Fonds für geheime Ausgaben. - Da sich ein großer Theil der Kammer bereits ent- schieden gegen diese Fonds ausgesprochen hat, so erregte jene Mittheilung großes Interesse in der Versammlung. Der Minister begann mit der Erklärung, daß der von ihm eingebrachte Geseß - Entwurf zwar ein Votum des Vertrauens von Seiten oer Kammer erfordere, daß er indessen die Verantwortlichkeit dafür unbedingt übernehme. Er ließ si sodann in eine Erdrterung über die gegenwärtige Lage Frank- reichs ein; diese Lage, meinte er, sey zwar im Allgemeinen zu- friedenstellend , indessen müsse die Regierung doch mehr als je auf ihrer Hut sey, indem die Parteien, wenn gleich besiegt, doch noch keinesweges vernichtet wären, vielmehr noch immer, hier von der Republik, dort von Heinrich V. träumten. Schon im Juni 1832 habe man die Rückkehr der Anarchie für unmöglich gehalten, und doch hätten sich 2 Jahre später die April- Ereig- nisse zue,etragen. - Die republikanische Partei trete zwar jeßt nicht mc/,hr als angreifender Theil hervor, nichtsdestoweniger aber sey sle unausgese6t thätig, und bearbeite in den öffentlichen Blätte cn unerfahrene junge Leute und die unbeschäftigte Arbei- ter : Klasse, der sle in naher Zukunft einen Wohlstand verheiße, ohne dieses Versprechen jemals erfüllen zu können; indessen reick;ten diese Versprehungen doch hin, um unsinnige Wünsche zu wecken. Herr Thiers hob hier die guten Folgen des Asso- ci ations - Geseßes hervor, gestand aber zugleich ein, daß die FHeaufsichtigung der Feinde der Regierung dadurch nur um so \{wieriger geworden sey, da dieselben jetzt: ihr Wesen mehr als je im Verborgenen trieben. Das Land sey ruhig, der Parteigeist rechne aber auf den bevorstehenden großen Prozeß, um neue Be- sorgnisse zu erregen; auch diese U Aen würden aber ge-

piey Miétwochs und Sonnabends von 3-—L Ubr über dle Schmiede: p i « tions-Schmiede leiten. e praktischen Uebungen in der Jnftruc

/

Köntgliche Schauspiele. Dienstag, 31. März. Jm Opernhause: Ali-Baba, oder: Die vierzig Räuber, große Oper in 4 Abth., mit Tanz. Musik von L. Cherubini.

täuscht werden. Was dagegen die Anhänger der vorigen Regie- rung betrefsse, so hätten sie es ebenfalls in der Vendée und wäh- rend der. lezten Wahlen niht an Bemühnngen fehlen lassen, um Störungen herbeizuführen und einige Städte im Süden zur Empdrung aufzureizen; überall aber habe die große Mehrzahl der Einwohner sih gegen sie erklärt. Nach einigen Bemerkun- gen über den Bürgerkrieg im nördlichen Spanien und über das Verdienst, das Frankreich sih dadur erworben, daß es den Jn- surgenten mehrere Hülfsquellen verstopft habe, kam der Minister

*ser Vorschlag wurde berüsichtigt und an die vereinigten Ko

endlih auf den Geset- Entwurf selbst zu sprechen, in

er eine Summe von 1,200,000 Fr. zur Bestreitung v Ausgaben verlangte. Nachdem dieser Geset- Entwurf, von b sen Annahme oder Verwerfung die Existenz des Ministeriy, abhängen möchte, zum Dru verwiesen worden, wurden V Berathungen über das Gesetz wegen der Verantwortlichkeit f Minifter wieder aufgenommen und bis zum 35sten Artikel fy gesebt. :

Wi

Allgemeine

Der Constitutionnel behauptet, es sey nur ein Dritt von den Mitgliedern der Pairs-Kammer zur Bildung des Paj Hofes erforderlih, Es würden daher 84 Mitglieder hinrei

Uebermorgen werden die Gefangenen von Lyon hier erw tet. Die Regierung hat dur den Telegraphen erfahren, d, die Abfährung keine Unruhe verursacht hatte. Die Gefangey haben mitten in der Nacht ihre Reise angetreten.

Der Reformateur enthält eine Liste der Vertheidig, welche die des April- Komplotts Angeschuldigten sich selbst y wählt haben sollen, und worunter sich viele Nicht - Advokzw befinden. Man bemerkt unter ihnen die Namen der Het Gendebien (aus Brüssel), O'Connell (aus Jrland), Mill (au London), und auch den eines Deutschen, Savoie ; ferner die Y ren Voyer d’Argenson, Audry de Puyraveau, Blanqui, (t rel, Raspail, Lamennais, Arago und Gervais. An Herrn O, nell hat Herr Cavaignac geschrieben und ihn gebeten, seine u theidigung zu übernehmen. Wie es heißt, hat auch der belm Agitator Jrlands versprochen, nah Paris zu kommen und h Vertheidigung des Herrn Cavaignac zu führen. Der Nati nal erklärt heute diese Liste für unvollständig und nur provi risch, weil sie noch nicht von allen Angeschuldigten genehmi worden sey. i

Dem Steigen, das gestern während der Börse stattgefun hatte, folgte ein sehr starkes Sinken, das sih gestern Abend 9 gen fünf Uhr unter der Hand schon kundgab und den Cours Rente auf 80 Fr. 75 C. herabdrückte. Es ist durch Verkäufe y anlaßt worden, die sih auf mehr als 1,200,000 Fr. belaufen, u die fär Rechnung mehrerer Banquier - Häuser ausgeführt nw den sind. Es hieß, aus Brüssel wären sehr niedrige Notirung eingetroffen, der König der Niederlande lasse seine Truppen si Belgischen Gränzen nähern und beginne seine Rüstungen t der, ein Französisches Fahrzeug sey von einem Amerifkanish Schisfe gekapert worden, und was dergleichen aus der Lust y griffene Gerüchte mehr waren. Obgleich sich alle diese Nati ten nicht bestätigten, so währte doch heute noch der Einfluß N stattgehabten Verkäufe fort, die heute wieder begom

aben.

. Nossini wird sih, wie es heißt, in kurzem nach Bolz begeben, wo er mehrere Opern zu_ beendigen gedenkt, zu welh Scribe den Text geliefert hat. Die beruhmte Sängerin N bran wird dagegen in einigen Wochen aus Jtalien nach Lon abgehen, wo sie ein Engagement von 2000 Pfund Sterling st 20 Abende eingegangen ist.

Der Moniteur enthält folgende Nachrichten aus Spi nien: „Mina ist am 20sten d. M. von Elisondo abgeganzgy er führte die Kanonen der Karlisten und eine große Anzahl 6 fangener mit sih. Er läßt den Brigadier Barena mit acht ÿ taillonen in dem Bastan - Thale. San Estevan, Urdach, Rot vaux und Burgette werden befestigt und besest werden. Mi bewassnet Freiwillige im Bastan - Thale. Die Gießerei u Donna Maria, die Pulvermühle von San Estevan und t rere Häuser von Arrayoz sind verbrannt worden. “/

Aus Bayonne wird vom 19ten d. M. geschrieben: „D Antonio Taboada, ein Vertrauter Zumalacarreguy's und V fasser der Broschüre: El Grito de Éspaña, und mehrerer anl rer Schriften zu Gunsten des Don Carlos, ist gestern an | Gränze verhaftet und nach Bayonne gebracht worden.“

Hiesige Blätter theilen folgendes Privat - Schreiben u Madrid vom 15. März mit: „¿Die stürmische Debatte lh die bekannte von mehreren Prokuradoren abgefaßte und unt siußte Petition hatte das Publikum seiner Apathie ei gen, und man glaubte, daß das Ministerium, durch | Vorstellungen der Opposition angefeuert, mehr Energie | gen würde. Es trat jedoh die vorige Stille wieder ein, | nur durch eine Verfügung des Generals Valdez unterbroh worden ist, die viel Unzufriedenheit erweckt hat. Es wird dus den Truppen verboten, nationale Hymnen und Lieder zu sing Vivats auszubringen oder sonstige Beifallsbezeigungen von s

@ 91.

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P O

Dr: 2 L

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Im Bezirko der Königl. Regierung u Königsberg ist der Predigtamts -Kandidat Heinrich Bvecker zum Pfarrer der evangelischen Kirche in Mahnsfeld be- rufen worden.

Apot ——

Abgeveist: Se. Durchlaucht der Fürst zu Anhalt-Cd- then-Pleß, nach Breslau,

Zeitungs-Nachrichten. u 6. lan D

Franfkveidch.

Pairs: Kammer. Sikzung vom 23, März. (Nach- trag.) Der Graf von La Roche - Aymon berichtete in dieser Sigung unter Andern über die Eingabe eines gewissen Chavignot hei Toulon, welcher eine Amnestie fär alle politische Gefangene ohne Ausnahme verlangte. Der Berichterstatter bemerkte, daß 2s dem Bittschriften-Comité nicht passend scheine, in einer Frage, die schon zu so mannigfachen Kontroversen Anlaß gegeben habe, die Jnitiative zu“ergréifen. Es sey, fügte er hinzu, schr natür- lih, wenn einzelne Bürger das Bedürfniß der Milde und Ver- séhnung empfänden , und ohne Zweifel theilten auch viele Mit- glieder der Pai":s- Kammer dieses Gefühl; indessen sey das Co- mité der Meénung, daß es bei der gegenwärtigen Lage der Kam- mer nicht o\ngemessen seyn würde, einen Antrag der Art zu un- terstúßen, weshalb ‘sie für die Tagesordnung stimme. Der Vicomte Dubouchage: „Jch kann mich mit dieser An- sicht *iicht cénverstanden erklären. Wie! weil uns zufällig rich- terliche Functionen obliegen, sollen unsere Befugnisse als Ge- sefZgeber geschmälert werden? Was sind das für Grundsäße: Die Charte räumt uns einen Antheil an der Geseßgebung und Verwaltung ein; in diesem Kreise müssen wir uns frei bewegen, und wenn wir in einer legislativen Sißung versammelt sind, o müssen wir das uns ertheilte Richter-Amt Le Seite seten. Aus diesen Gründen, und überzeugt von der Nothwendigkeit ei- ter allgemeinen Begnadigung, unterstüße ich die uns vorliegende „Bittschrift gus: allen meinen Kräften und verlange, daß sie dem Conseils : Präsidenten überwiesen werde. Wohl weiß ih, was man nmiir einwenden wird; man wird mir sagen: „„,„„Je mehr Ihr über die Amnestieredet, je mehr Anklang Jhr im Lande findet, umso we- niger wird die Regierung zu einer solchen Maßregel die Hände bieten (Murren), weil sie allein und ohne das Zuthun irgend eines Dritten das Verdienst derselben haben will.//// Jch kann indes- sen, ein solches Argument nicht gelten lassen, denn wie will die Repräsentativ-Regierung die Wünsche des Volkes kennen lernen, wenn sie niht in Schrift und Rede auf dieselben aufmerksam gemacht wird? Erlauben Sie mir, m. H., daß ich hier nur noch einige Worte in Bezug auf den Qegeih des Wortes Am- nestie hinzufüge. Ohne Zweifel hat die Regierung das Recht, die politishen Verurtheilten allein zu begnadigen; wenn aber von politischen Angeklagten die Rede ist, von Männern, de- nen noch ihr Urtheil bevorsteht, \o kann die Regierung allein iht entscheiden, und eben deshalb ist es nothwendig, daß

zu geben. Dieser Befehl, vom bten dieses Monate M} d Wunsch in Bezug auf die Bewilligung einer Amne- tirt, is erst heute publizirt worden. Verbietet Valdez q} fe sich auch in den Kammern kund gebe. Gab es je- Soldaten, zu singen, so hält er ‘sle doch nicht a} ls eine, dem monarchischen Interesse ergebene Kammer, vom Marschiren ab. Entschlossen , im Frühjahr einen ens} {war es die von 1815. Je nun, kaum war sie zu-

sammengetreten, so wurden auch schon in der Form von Adresjen denn die Kammern hatten damals noch nicht das Recht der itiätive) drei Amnestie- Vorschläge gemacht. Die Regierung dachte nicht im Entferntesten daran, die Befugniß hierzu zu be- streiten, und, dem ihr ausgedrückten Wunsche der Nation nach- gebend, legte sie einen Entwurf vor, der mit zahlreihen Verbes- serungen zum Geseße erhoben wurde. Auf diejelbe Weise muß auch jeßt die Amnestie für die politischen Angeklagten vorgeschla- gên werden, denn die Regierung allein könnte, bei einer etwani- S Anwandlung von Großmuth und Milde, nur die bereits Verurtheilten, die in diesem Augenblicke ihre Strafe erleiden, begnadigen. Jch stimme für die Ueberweisung der uns vorlie- genden Bittschrift an den Conseils-Präsidenten.“ Der Gene- ral Excelmans unterstüßte den Antrag, während der Graf Dejean ihn - bekämpfte. Der Leßtere meinte, er ver- werfe jene Bittschrift nicht aus Rücksicht auf die gegen- wärtige besondere Stellung der Pairs - Kammer, sondern weil er die Amnestie - für eine unpolitische und verderbliche Maßregel halte. Er glaube auch nicht, daß die dfsentliche Mei- nung sie verlange, müsse es aber jedenfalls sehr seltsam finden, der Vicomte Dubouchage an die Amnestie von 1815 erinnere, da damals fein Amnestie-, sondern Mags ein Proscriptions- Gese6 erlassen worden sey. Der Vicomte Dubouchage erwie- derte hieraúf, daß der vorige Redner ein schlechtes Gedächtniß zu abèn cheine. Man habe es der Kammer von 1815 oftmals zum

orwurfe gemacht, daß sie damals die zu Begnadigenden in ver- {iedene Klassen getheilt habe; indessen sey das Publikum hier- Über stets im Jrrthume gewesen, und der jeßige Präsident der Pairs - Kammer, der damals Deputirter E werde es viel- mehr bestätigen können, daß die Kammer alle Kategorieen zurück- Bien habe, so daß in dem Gesekze nur eine einzige Ausnahme ehen geblieben sey, und zwar gegen die sogenannten rückfälligen Königsmörder. „Sch spreche hier‘, so {loß der Redner, „im Angesichte eines ehemáligen Ministers Ludwig's XVUT., der die Richtigkeit meiner Angabe bezeugen wird.’ Der Herzog De- cazes erwiederte auf diese Aufforderung: „Jch muß dem ehren- werthen Mitgliede, das sich an mih wendet, in Erinnerung brin- gen, daß die von ihm erwähnte Kategorie, troß der Bemühun- gen des Ministeriums und. gegen den ausdrücklichen Wunsch des dnigs, angenommen und demgemäß die Konvents - Mitglieder

denden Schlag zu unternehmen, trifft er, wie es- heißt , Vorl rungen, selbst nach Burgos zu gehen, wo er sein Hauptquat aufschlagen würde, um von dort aus die Bewegungen der rations - Armee zu leiten. Zwei Bataillone haben gestern | Ae verlassen. Die größte Thätigkeit. herrscht in t riegs- Departement. Der Gese6 - Entwurf in Betreff de! nern Schuld soll nächste Woche in der Prokuradoren - Kant disfutirt werden. Es scheint und wird auch versichert, daß i Kommission, nach zahlreichen Schwierigkeiten, damit geendet hl sich dem ministeriellen Entwurfe anzuschließen. Jn der gest gen Si6ung der Prokuradoren-Kammer wurde folgender A kel angenommen: „Jn Betracht der gegenwärtigen Umstä wird die Regierung ermächtigt, ein Jahr lang, von der Befan machung dieses Geseßes an gerechnet, oder bis zur 1:ächsten V derversammlung der Cortes, wenn dieselben bis zum Ablauf di ses Zeitraums noch nicht wieder zusammengekommen seyn sollt die Stadt - Miliz unter die Besthle der von dem Kriegs -Mi! sterium abhängigen Offiziere zu stellen. Herr Parejo und Graf de las Navas schlugen hierzu noch folgenden Zusaß v „Jeder Misliz-Mann, der sich freiwillig erbietet, nach Nava zu gehen und dort bis zur Beendigung des Krieges zu bleibt soll ausnahmsweise in die aktive Armee eintreten können.“ D

missionen für das Kriegs- und Milizwesen zur Prüfung verwieset

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 107. 75. ! cour. 107. 80. 3próc. pr. compt. §0. 75. fin cour. § 80. S5proc. Neap. pr. compt. 97. 60. fin cour. 97. 70, 5p Span. 495. 3proc. 304. Ausg. Schuld 202. 22 proc. Holl. s

_ SZranffurt a. M., 27. März. Oesterr. 5proc. Met

101i. 1014. 4proc. 9547. 9514. 2iproc. 562 B. 1proc. U

B. Bank - Actien 1693. 1601. Part.-Obl. 1401, 1401 Loose |

100 G. 2124. 212. Preuß. Präm. - Sch. 655 65! do. 4pth

Anl. 977. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 1002. 1004. Pv

A 70. S5proc. Span. Rente 474. 472 Zproc. do. pet F

_ Redacteur Cottel. G CUREIEND E Nan 1 Gedruckt bei A. W. Hay.

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verbannt wurden.“ Nach einigen Bemerkungen des Grafen von Tascher wurde diese Debatte O und die erwähnte Bittschrift durch die Tagesordnung beseitigt.

Deputirten - Kammer, Sigung vom 24. März. (Nachtrag.) Die Rede, welche Herr Thiers bei Vorlegung des Geseß -Entwurfes in. Betreff der Fonds für geheime Aus- gaben hielt, lautete im Wesentlichen folgendermaßen:

¡Welches guch die Verwaltung seyn möge, der Sie, meine Herren, Jhren Beistand leihen, immer wird sie gendthigt seyn, ent- weder ihre Sorge für die éfentliche Sicherheit zu vernachlässigen oder den Kredit zu fordern, den wir heute von Fhrem Vertrauen zu erhalten wünschen. Das ganze Kabinet, diese Nothwendigkeit cin- A hat beschlossen, Jhnen den Geseh - Entwurf vorzulegen, den ch Jhnen hiermit übergebe. ndem wir von der Nothwendigkeit sprechen, jedem Ministerium eine solche Bewilligung zuzugestehen, gedenken wir nicht, durch Anführung cines materiellen Bedürfnisses die volitische Schwierigkeit dieser wichtigen Frage zu umgehen. Wir wissen schr wohl, daß, um die geforderten Summen zu erhalten, sich die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit derselben mit Fhrem Wunsche, das jeßige Ministerium auch fernerhin am Ruder zu schen, vereinigen muß. Das Ministerium hat diese zwoiefahe Seite der Frage, eingeschen, und unterwirft Ls allen Folgen Fhres Votums über den vorlfegenden Gescß-Entwurf. (Lebhafte Bewegung. Mehrere Stimmen: „Das ist Fccimü- thigkcit !//) Man hat die Forderung geheimer Fonds immer auf po- litiche Umstände begründet, und auch wir begründen sie darauf. Die Umstände sind gegenwärtig besser; das ist unbestreitbar. Es hieße, die Wohlthaten der Ordnung und des Friedens leugnen, wenn man die augenscheinliche Verbesserung in Abrede stellen wollte, die nach und nah in dem materiéllen, moralischen und politischen Zu- fiande des Landes eingetreten ist. Die Kraft und die Mäßigung, welche die Regierung in ihren Verhältzissen zum Fn- und Auslande gezeigt hat, haben das Verträuen hervorgerufen. Das Vertrauen hat dem Handel und dem Gewerbfleiße thren Aufschwung wiederge- geben. Es is daraus. ein materleller Wohlstand hérvorgegangen, der Alles übertrifft, was wir in den schönsten Fahren der Restau- ration gesehen haben. v Wohlstand hat dazu beigetragen, die Gemüther zu beruhigen, ste von den politischen Aufregungen abzu- Pchen , und nah und nah jene arbeitslose Klasse aufzuld- en, welhe immer bereit is, an den Ae Unordnun- gen Theil zu nehmen. Währeud die müßigen Zuschauer der

meuten allmälig zerstreut worden sind, haben die Anstifter derselben leider E Niederlagen erlitten, wodurch sie veranlaßt worden sind, ihre Pläne zu verschieben und andere Mittel aufzusu- chen, um ihre Zwecke zu erreichen. Die Unordnung auf den dfent- lichen Pläßen hat also aufgehört, die Massen haben sich der Arheit hingegeben. Dies iti: eine unbestöäitbare Thatsache, deren Verkün- digung im größten JFnteresse der Regierung liegt. Wenn mit die- sen äußeren. Kundgebungen des Factions-Geistes der Factions-Geift selbst r hätte; wenn es mit einem Worte, weder Factionen, noch Pläne ihrerseits mehr gäbe , so würde es eincr großmüthigen und gewandten Politik angemessen seyn, aller Strenge zu entsagen, und minder wachsam zu seyn; man müßte alsdann auf den vorlie- genden Geseß-Entwurf Verzicht leisten, oder wenigstens die verlangte Summe um Vieles reduziren. Sie ganz zu unterdrücken würde vielleicht unmöglich seyn; denn ich zweifle, daß zu irgend einer Zeit die auf dem gewdhnlichen Budget ausgeseßte Summe für die ge- heimen Ausgaben hinreichen dürfte. Aber man würde doch den verlangten Kredit bedeutend geringer stellen können. Leider, meine Herren , ist dem nicht so. Wenn die Factionen fo auch nicht mehr durch Emeuten kund geben, #0 existiren se nichtsdesto- weniger. Die Wachsamkeit in Bezug auf dieselben kann nicht ver- mindert werden, und ih muß der Wahrheit gemäß versichern, daß, wenn auch jeßt die bewaffuete Gewalt seltener angewendet wird, eine Verzichtleifiung auf die dfentlihe Beaufsichtigung noch eben so schwierig ist, wie zu irgend einer früheren Zeit. Es ist nicht meine Absicht, der Kammer durch finsiere Gemälde Furcht einzu- flôßen; man erlaube mir indeß eine Bemerkung. Wenn auch die Parteien geschlagen sind, so wird doch sicherlich Niemand behaupten, daß se gänzlich vernichtet worden. Man wird mir ohne Zweifel Oa! daß es von der einen Seite noch Leute giebt, welche thdrichterweise die Republik träumen und von der anderen Leute, die ehen so thôrichterweise die Rückkchr der vorigen Dynastie hof- fen. Wenn man dies bestreiten könnte, so dürfte man nur sie selbst fragen, und ganz gewiß würden ihre eigenen Worte sehr rasch unsere Behauptung bestätigen. Uebrigens würde es auch ganz außerordentlich scyn, wenn es anders wäre. Wenn die Regierung es in 4 Fahren dahin gebracht hätte, daß alle Parteien gänzlich und aufrichtig auf ihre Hirnge- spinnsie Verzicht leisteten, so würde sie ein in der Geschichte beispielloses Wunder bewerkstelligt haben. Wie gern möchte sie sich einen sol- chen Ruhm zuschreiven können. Leider sind wir aber noch nit so weit. Die Regierung hat die materiellen Versuche der Parteien zur Störung der dentlichen Ruhe unterdrückt, und für lange Zeit, viel- leicht für immer verhindert, daß sie wieder mit frecher Hand die besie- hende Ordnung gewaltsam antasten. Aber mehr hat sic nicht ge- than, und geivid ist dies für cinen Zeitraum von 4 Fahren schon genug. Wenn indeß die Parteien nichtsdestoweniger noch bestehen und noch dieselben Gedanken hegen, so muß auch die Regierung sie mit anhaltender und unermüdlicher Aufmerksamkeit beobachten. Fe- dermann weiß es: auf die ofenen Gewaltthätigkeiten der Parteien folgen die geheimen Umtriebe, bis ihren Agenten der Muth und die

- Kühnheit wiederkehrt. Die Partei, welche eine unmögliche Republik

träumt, hat aufgehört, offensiv zu Werke zu gehen, aber sie ist noch sehr thätig; sie spricht durch tausend Journale zu einer unbedacht=- samen Jugend, zu ungeduldigen und unglücklichen Arbeitern; sie sucht, zwar vergebens, aber doch sucht sie, sh in die Armee einzu- drängen; sie lauert in allen Klassen auf jenen unvermeidlichen Mißmuth, den die Regierung niht immer beseitigen kann, um die Leidenschaften durch Versprechung eines Wohlstandes zu er- regen, den sie nie in Erfüllung bringen kann. Die Gesebe gegen die Vereine und gegen die dentlichen Ausrufer haben sie ihrer mächtigsten Mittel beraubt; und Sie werden mit Vergnügen ver- nehmen, daß diese so vielfah angefochtenen Geseße Niemanden ver- leßt und ihren Zweck vollkommen erreicht haben. Jndeß würden wir die Wahrheit verschweigen, wenn wir nicht hinzufügten , daß man versucht, die Vereine im Stillen wiederherzustellen, und daß die größte Wachsamkeit in dieser Hinsicht ndthiger als je is. Wir

estehen sogar ein, daß die Vereine noch s{chwerer zu beaufsichtigen find als früher. Es is zwar nur noch ein Feind auf der Flucht, aber ein Feind, den man verhindern muß, sich wieder zu sammeln. For Geseß gegen die Vereine is ein der Gesellschaft geleisteter au- erordentlicher Diensk. Man muß die Anwendung desselben mit umsichtiger Beharrlichkeit verfolgen. Ohne diese Beharrlichkeit würden unerlaubte Verelne sich bald über das ganze Land aus- dehnen. Bei- alle dem is niht zu leugnen, - daß die du-

eußische Staats-Zeitung,

Berlin, Mittwoch den 1a April =: ———— - A E E ————————— z=

T T A N E E E B

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PYPSIDR 4 R T R P Le

ßere Ruhe grofi is, und daß die ckärmischen Leidenschafteir für den Augenblick unterdruckt find. Sie hoffen indeß ießzr cine neue Nahrung zu finden; der Prozeß, der vor der hôchsiere Gerichtsbarkeit des Landes inftruirt wird, erregt Hoffnungen auf Unruhen , die, wie wir glauben, gänzlich fehlshlagen werden.// Nachdem der Redner nod die Vorsichts-Maßregeln entwidelte, die in Bezug auf die Umtriebe der Anhänger der vorigen Regierung no tymendia wären, {loß er seinen Vortrag mit folgenden Worten : ¡Die Fortschritte des Landes sind ohne Zweifel ungeheuer; deni die Wiederherstellung der Ruhe, des Friedens und des materiellen Wohlstandes wenige Jahre nach ciner Revolution, die cinen Throt gen irzt hat, ist cin unerwartetes Resultat, welches der Einsicht der

ation zur größten Ehre gereicht. Aber, wir wiederholen es, die Wachsamkeit kann nicht eingestellt werden. Fn den ruhigen Masseir verbergen ih Parteien, welche nicht aufgehört haben, zu hofen. Die Parteien hdren aber nur danu auf, zu exisiiren, wenn sie auf- chbrt haben zu hoffen, und zu keiner Zeît, in keinem Lande haver ie die Boas in vier Fahren verloren.‘ Rach dieser Rede verlas der Minister den Geseh - Entrourf selbsi, worin er 1/200,000 Fr. zu den geheimen Ausgaben des laufenden Fahres verlangt.

In der Sigung vom 25. März wurden die Berathun- en über. den Gesez-Entwurf wegen der Verantwortlichkeit der Minister fortgesest. Die Kammer war Tages zuvor bei denx 111. Titel stehen geblieben, der von der Verantwortlichkeit der übrigen höhern Staats-Beamten handelt. Herr Vivien brachte late dieses Titels mehrere völlig abweichende Bestimmungen in

orschlag, die ihrem wesentlichen Jnhalte nah dahin lauteten, daß alle Staats-Beamten hinführo, ohne daß es der Erlaubniß des Staats-Raths dazu bedürfen sollte, für die in ihrer amtlichen Stellung begangenen Vergehen vor den gewöhnlichen Gerichten sollten belangt werden dürfen. Dieser Antrag gab zu einer schr leb- haften Debatte Anlaß, welcher indessen sowohl im Saale selbst als aus den öffentlichen Tribunen kein besonderes Jnteresse zu erwecken schien. Die Aufmerksamkeit wurde erst rege, als Herr Peyre, Deputirter des Aude-Departements (ein Fehr shwacher Redner), das Wort verlangte und durch seine naiven Aeußerungen die Versammlung in die fröhlichste Stimmung verseßzte. Ein anhal- tendes Gelächter begleitete den ganzen Vortrag des Herrn Peyre und brach mehrmals so schallend hervor, daß es unmöglich war, dem Jdeengange des Redners zu folgen, was indessen nicht ver- hinderte, daß Herr Peyre seine Rede mit der größten Unbefan- genheit bis zum Schlusse fortseste. Nach ihm ließen sih die Heren Agier und Odilon-Barrot vernehmen. (Bei dem

bgange der Post war noch. keine Abstimmung über das Amen: dement. des Herrn Vivien erfolgt.)

Paris, 25. März. Der König isk vorgestern Nacht vott Fontainebleau wieder hier angekommen. ¿

Gestern fruh hatte der Türkische Botschafter éküc lange Kon- ferenz mit dem Herzoge von Broglie im Ministerium der aus- wärtigen Angelegenheiten.

m Messager lies man: „Es isk schr wahr, daß das Ministerium von allen Seiten rekrutirt, um die hinlängliche An- ahl von Richtern zu dem großen Prozesse zusammen zu bringen. Her Graf von Ste. Aulaire wird kaum erst in Wien angekommetr seyn, wenn ihm der bereits an ihn abgefertigte Courier den Be- fehl zur O bringt. Die ministeriellen Depeschen melden, daß die erste Sißzung des Pairshofes am 4. Mai um 12 Uhr Mittags erdffnet werden würde. enn die von so weit herberu- fenen Pairs eine Stunde später einträfen, so würde ihre Mühe umsonst seyn, und das D der auswärtigen Angelegenhei- ten sich vèrgebens so viele Kosten gemacht haben. Der Courier, welcher Herrn von Ste. Aulaire zurückberuft, geht bis nach Kon- stantinopel, um dem Admiral Roussin cinen gleichen Befchl zu überbringen. Der Marschall Maison ist bereits zurückberufen worden. Der Baron von Barante L! troß der Befehle des Grafen von Rigny, seine Abreise nach Turin nicht úÜbereilt; er be- findet sich no ier. Der Marquis von Montebello ist von Stockholm, der Marquis von Latour-Maubourg von Rom, und der Graf von Rumigny von Bern herberufen worden. Außer diesen 6 oder 7 diplomatischen Pairs, werden noch 3 Militairs, die Generale Brayer, Morand und Lallemand, aus Straßbura, Besançon und Korfika. zur Eröffnung des Prozesses hier erwar- tet; dennoch glauben viele Personen, daß die E e Anzahl von Pairs nicht zusammen seyn werde.“

Man hat heute mit den Vorbereitungen zum Empfange der politischen Gefangenen von Lyon begonnen, die diese Nacht hier erwartet werden. Sie sollen vorläufig in die Conciergerie ge- bracht werden. .

Es ist die Rede von einer zweiten Broschüre des Grafen Noederer, die nächstens erscheinen würde.

Die Raths -Karamexr des Tribunals erster Instanz hatte da- in entschieden, daß kein Grund vorhanden sey, die Gazette de rance und die Quotidienne wegen der bekannten royalistishen rklärung gerichtlich zu belangen. Der Königl. Gerichtshof

aber hat, auf den Einspruch des Prokurators, dieje Entscheidung annullirt und dahin erkannt, daß die verantwortlichen Heraus- eber der genannten Journale wegen eines Angriffs auf die Rechte die der König durch den Willen der Nation besißt, vor den Asfisenhof zu stellen seyen. Gn

Die Quotidienne hat eine Subscription zur Deckung der ihr kürzlih auferlegten Geldstrafen eröffnet. Unter den Sub- scribenten bemerkt man den Vicomte von Chateaubriand. Er hat seinen Beitrag von 40 Fr. mit folgenden Zeilen zugeschickt : „Jch wollte Jhnen, m. H., gerade s{hreiben, um Sie zu fragen, ob Sie nicht eine Subscription erdf\nen würden, als Jhr Jour- nal mir zukam. Jch beeile mich, Jhnen meinen Beitrag zuzu- senden. Könnte man auch auf die Gefängnißstrafe subscribiren, so würde ich Sie bitten, mich nicht zu vergessen, und mir einen guten Theil davon N zu lassen.‘

Der Dichter Berenger is, wie man vernimmt, durch den Bankerott eines Handlungshauses um den bei weitem größten Theil seines Vermögens gebracht, und nach Einigen sogar ganz g Grunde gerichtet worden. Man spricht von einer zu seinen

unsten zu erdf\nenden National - Subscription. Die Course dex dffentlichen Fonds erlitten auch an der heus

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