1835 / 94 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Im Schauspielhause: Die seltsatie Wette, Lufsp. in 1 Akt, frei nah deni Franz. Hierauf : Die Einfalt vom Lande, Lustsp. în 4 Abth., von Dr. C. Töpfer. (Hr. Rüthling: Doktor Murr.)

Königstädtisches Theater.

Areitdge 3. April. Zum erstenmale: Alle für Eine und Einer für Alle. Posse in 2 Akten, von T. Vorher: Zum er- stenmale wiederholt: Die Altistin, Lustspiel in 2 Akten, nach dem Franz., von Kurländer.

Sonnabend, 4. April. Der Barbier von Sevilla , komische Oper in 2 Akten, nah dem Iraliänischen von Kollmann. Musik pon Rossini. (Dlle. Vial, vom Königlich Sardinischen Hof- Theater zu Turin: Rosine, als erste Gastrolle. )

: Preise der Pläße: Ein Platz in den Logen und im Balcon des ersten Ranges: 1 Rthlr. 2c.

Sonntag, d. April. Der Gldckner von Notre-Dame, roman- tisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Victor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Mad. Birch: Pfeiffer: Gervaise, als Gastrolle.)

__ Meteorologische Beobachtung. ; 183%. | Morocns | Nawnurte. | Abends | Iiach einmaliger

1. April. } 6 Uhr. | 2 lhr. 10 Uhr. Beobachtung.

f ti j H [ O Lustdéinck . (335,4 6 Var. 336,2 5 Var. 1338, 9 1 Par .[Queliwêrme 6,9 ® R. Luafiwärme\-+ d,0 ®N.+ 8,69 R.|+ 2,2 R]. 6 Thaupunkt 4- 3/19 R.\+- 7,4 °R.\4- 0,4 °R Flufivärme 3,8 ® N.

84 pCt. | 91 yCt. | 86 yCt. regnig. | regnig. trúbe. U Ia B:

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Bodenwärme §,9 ® N.

Ausdünf. O0.0 49" Ne,

9agltenzug! [atiederídlag 0,0 v 6 Nh, Tagesmittck : 336,5 7//... +559 N... 43,69 R... 87 pCt.

Tagesmittel vom 31. März: 333,47. 45,9 R. —1 9 N. 92 pt.

Dunttsättg, Wetter; Wind...

Berliner Börse. Den 2. Aprii 1835.

AmtL Fonds- und Geld-Cours-Zette!.

_| f. Brief\Geid|

St.-Schuld-Seh. | 4 (10072 160,4Oatpr. Pfandbr. Pes, Enzi, Obl. 30.) 4 | 968 974 Pomm. do. / 4

(Preufs. Cour) df. (ttrief|feid. R A O äur- u, Nenn, do! 4 1065 | -

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Präm.Ech.d Seeh.' —- | 657 | 60f

Kurm. Obl. m.1.C.) 4 1008 | JSechlesische do. 4 | 166! Neum.Int.Sch.de.! 4 ¡1008 S Akst.C.u.Z.-Sch.} j

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Vi Iz Mm | Preujs. Cour. | e E A EA M06 | Brief. | txeiid.

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Weehtsel-Cours.

- i. A Amsterdam ; O IREZ j 1A2E |

O O 2M E H... 300 Uk, |Kürz E

L 800 Mk, 2M | 1812 | I 1 LSt. [§3 Mit. C O N Gr E P S 150 Fl. ¡2 Mt. L Os E. 150 Fl ¡2M } 1033 | 1035 Ereslan. ., S . 100 Thl. 2 Mt. ee F 160 Thl. [8 Tage 10223 Frankfert a. M. WZ. O 2 Me | 102} j B 100 RUt, [3 Woch. | -— | 301 A E 600 Fi. ¡Kurz | j e

Auswürtigo Börsen,

Amatsrdam, 28. März. Niedert. wirkl. Schuld 357. 58 do. 1011. Ansg. Schnld 1,5. Ranz-Biil, 254%. 478 Amort, 947, 310 792, Russ. 982, Oecsterr. 67. Preuss. Prüm.-Scheine 1i64. du. 48 Anl. —, Span, 52 485.

Bekanntmachungen.

: E 8 Alle diejenigen, welche an die unlängü verstorbette v. Wackeniß, geb. v. d. Lanckcn, anf Clevenow An-

entstanden find, insofern solche inmittelsi nicht von deim im vorigen Jahre ebenfalls mit Tode abgegan- genen C. v. Wackeriy, wie derselde zu beschaffen ver- cittbarungsmäßig übtcrnommen , berichtiget seyn joll: | gehabt.

in einen der folgenden Termine, als: am 11. April, 2 und 22 Mai d F,

A wi: iet »atura Gretfswald , den 18. März 1835. König!. Preuß. Hofgericht von Pommern end Rügen. v. Möôller, Praeses,

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378

Antwerpen, 27. März. Span, 5c 473. 38 29, ‘ortes 473. Coup. 285

Zinst, 191, Belg. 1014. Darmet. 273, Neue Span. Anl. 673.

Hamburg, 31. März. Hope in Cert. 99, Din. 748. Port. 904.

Wien, 28. Mürz. 52. Met. 1014. Àd 0528 21 0: 333. D

Engl. Rnss. 106. Preuss. Präm, - Scheine

1393, Poln. 14t,

Bank-Actien 1336, Neus Anl. 592.

T T R E T ISIE 7A E

ewe NaGriGten.

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Paris, 27. März. Lord Cowley, der neue Britische Bot- schafter. bei dem Kabinet der Tuilericen ist heute von London hier eingetroffen.

Heute begannen in der Pairs-Kammer die Berathungen úber das von der Deputizten- Kammer bereits in der vorigen Session angenommene Munüzipal-Geses, in welchem die mit der Prüfung desselben beauftragt gewesene Kommission der Pairs- Kammer zahlreiche Veränderungen voracnommen hat. Von den Ministern waren bei der Eröffnung der Sißung blos der Herzog von Broalie 1nd det Admirai Duperiró zugegen, Herr Thiers ließ sich entschuldiaen, daß er ert in etner Stunde erscheinen kônne, da eine wichtige Debatte ihn in der Deputirten - Kammer zurückhalte. (S. unten.) Nachdem sich der Graf von Mont- losier und der Herzog von Praslin über das Gese im All- gemeinen hatten vernehmen lasen, wurde die Berathung über die einzelnen Artikel erdfner, wobei der Conseils - Prôsident sich damit einverstanden crêlárte, daß man der von der Kommisiton beantragten Absasung den Vorzug einráume. Die Devatte, die sich über die ersten Artifel erhob, war von feinem erheblichen Interesse; mehrere derselben wurden Behufs einer neuen Abfaß jung noch einmal an die Kemmission verwiesen.

In der Deputirten-Kammer wurden heute die Bera: thunaecn über den Geselz -Entwurf wegen der Verantwortlichkeit der Ministec, und namentlich ber das Amendement des Herrn Vivien, wie solches von der Kommission verändert worden, wic- ver aufgenommen. Dasselbe betrifft die Formen, die bei der An- kiage eines bôberen Staats-Beamten , der nicht Minister ist, be- folgt werden jollen, und unterscheidet sich von dem bisher beob: achteten Verfahren {m Wesentlichen nur dadurch, daß die (Be- nehmigung des Staats-Raths zur Belangung eines solchen Beam- ten hinführo nicht meßr eiforderlich sevn, sondern durch die Ver- mittelunz des betreffenden Minÿtters erselt werden sol, Die Herren Golbeéry, Garnier - Pagès, Gillon und Du- gabé gaben über diesen Gegenstand ihre Meinung ab, und sprachen sich sämmtlich aeaen die beantragte Abfassung aus. Herr Garnier-Pagès war jogar der Meinung, daß es besser seyn würde, Alles beim Alcen zu lassen, da die Dazwischenkunfr des Staats - Raths doch noch niehr Garantieen biete, als wenn man, wie hier, gewissermaßen die Minister zu Richtern in ihrer eigenen Sache machen wolle, mit weicher die ihrer Beamten ja identisch sep. Bei dem Abgange ddr Post war noch Herr Du- gabé aus der Rednerbühne und außerte sich ziemlich in demselben Sinne wie Herr Garnier - Pagès. (Wir behalten uns vor, die sehr detaillirten Vorschläge des Herrn Vivien und der Kommis- sion, un welche diese Debatte sich dreht, morgen ihrem wesent- lichen ZJnhaite nach mitzutheilen.) /

Im Moniteur liest man: „Telegraphische Depeschen aus Tavrara, Roanne, Lesvinajsse, la Pacaudière und Lapalifse melden, daß die voraettecn ven Lyon abgegangenen April-Gefangenen durch alle diese Orte gekommen sind, ohne daß thre Durchreise die ae: ringste Unordnung veranlazt hätte.“ Aus Lyon wird vom 24sen d. berichtet, daß zwi der Avril: Gefangenen, Poulard und Gi-

D E D D YAE B E L E E E Lr B DUID G E R E R T UELLL 5

Allgemeiner Anzeiger für di Pr

| 10) diè Angela, verehlicht mit dem Stanislaus Bo: ,_rowsfi, von welcher Julie absammen soll, 11) die Agnesta, verehlicht mie dem Michael Ur- A von M e Eleonora, verehlichte dent ' „Johann Wierzbicki, absta s syrúche und Forderungen, die bis zum 11. Juli 1832| und zwei balbbürtige M Be 1) den Cattmir v. Twarowski, und | 2) die Antonina, verehlichte Moszewicz, geborte v. e y ] a tedoch diese Nachri ines Thci t S as e, werden, mit Bejzie- [nicht zuverlässig lied , S ee eéen er Stra sundischen Zeitungen in ex-ider meisten vorgenannten Verwandten des Erblassers | 1. Januar 1836 beginnt die Dividenden-Auszahlung, 118 Proclamen , hiermit geladen, solchc unbekannt is, so werden dem Antrage des Nachlaß- [wodurch den M -tgliedern cin namhafter Erlaß hci! S e ¡PQgeute gemáß die an- ¡den Prämien - Zahlungen zu Theil wekden wird. 1d 2 i d sonen, so wie upt f ici orge 10 Uhr, vor dem Kbnigl Hofgericht speciell unbekannte Erben des Vene Mane 4 B 2 Qienel n N Ra A s U I Prâ- A Leh Loe und Cesfionarien hierdurch Agent f i t - „unt ec. zuiaufgefordert, sich in dem au i S e P- vublicirenden Abschiedes vollzogen und ausgesprochen Len der 1835, vor dein Aa Ce “Rath 4 actions- Zimmer des erichts atstehenden Termíne einzufrnden, und ihre rb- Ansprüche g sie damit werden herrenloses Gut d zugesprochen werden. Sollte sich ein Er

Koehler im Fn

rard, denen es am 9ten d. gelungen war, aus ihrem Gefängnisse zu entkommen, sich wieder froiwillia aestellt haben, um mir ihren Mitangeschuldigten ngch Paris agebrache zu wcrden, Die Gefan- genen von Lyon waren heute fruh noch uicht in Paris angekom-

men. Man erwartet sie aber von cinem Augenblicke zum an- |

deren.

ztigen jeßt den von dem ‘Pairshof ihnen 2x «afitcio ernannten Advokaten in einem durch die Zeitungen veröfentlichen Schrei-

Die April - Angeschuldigten im Gefängniß von St. Pelagie |

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ben an, daß sie ihre Húlfe nicht annehmen könnten, und das; schon Advokate und Anwälte gewählt hätten, die ihr ganzes Verwa bejäßen ; sie würden sich mit ihnen in keine Art von Tommunication j lassen und ihnen keine Mittheilung, sey es nun über die allgemein Umstände des Prozesses, oder über ihre besondere Lage, made wenn sie (die ex oklicio ernannten Advokaten) tros dieser fi lichen Erklärung den Befehlen des Herrn Pasquier fol wollten, so würden sie dadurch Mitschuldige ‘an einer geri lichen Unbilligkeit ohne Beispiel und an den Leidenschaften ein schamlosen Feindes werden. j

Man beschäftigte sich heute an der Börse sehr mit den dur den April - Prozeß veranlaßten Verwickelungen und mit J jebigen Lage des Englischen Ministeriums. Viele Personen 44 nen überzeugt, daß Sir Robert Peel am nächsten Mon bei Gelegenheit der Motion Lord J. Russels eine Nieder erleiden würde.

Die „Tribune“ is gestern abermals verurtheilt worden y zwar zu einer einjährigen Gefängnißstrafe und zu einer Geldhu von 800 Fr, Seit einigen Tagen vervielfälcigen sich die V urtheilungen, welche die Presse treffen, und noch nie hat sich Wu

Geschwornen -Gericht so streng gezeigt. Die Tribune pigy

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Allgemeine

_Preußische Staats-Zeitung.

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Gutébesizer Camilius

heute einen Aufruf an die Anhänger ihrer Partei; sie zeigt „Fon Brand auf Tankow die Kammerherrn-Würde zu ertheilen

das die Geldbußen, die sie seit kurzem zu zahlen hatte, ihre M tel gänzlich erschöpft haben.

t. i : „A M Königs Majestät haben die auf den bisherigen Land-

Viele Personen begaben sich heute nach dem Amerikanisy asts-Depyutirten und interimistischen Feuer-Societäts-Direktor, Gesandtschafts-Hotel, um sich zu erkundigen, ob Herr Livingy itterguts - Besißer von Gralath auf Salmin, gefallene Wahl

Vorbereitungen zur Abreise tref. Dem Anscheine nach yim

irektor des Provinzial - Landschafts - Kollegiums in Danzig

der Amerikanische Gesandte in Paris bleiben, bis die Deputiglüh bestätigen geruht.

Kanter einen Beschluß über den mit der Union abgeschlossen Entschädigungs - Vertrag gefaßr hat. ti | Amerika im gestrigen Blatte der Súaats - Zeitung.) war Herr Serrurier, obgleich er schon seit vierzehn Tagen seine: Abberufung Kenntniß erhalten hatte, am 5ten d. M, y Washington noch nichr abgereist.

Se. Königl. Majestät haben -den bisherigen Ober - Landesge-

“Vergl. den Artiéel A (hts- Assessor Schaller zum Justizrath Und Mitgliede des Uebrinz [Stadtgerichts hiesiger Residenz Allergnädigst zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben geruht, dem Regierungs-Se- tair Trittin zu Königsberg in Preußen, dem Regierungs- aupt-Kassen-Kassirer Sturzel zu Posen und dem Regierungs-

Aus Bordeaux wird vom sten d. gemeldet: „Von cinecretair Ga sch zu Merseburg den Charakter als Hofrath Al-

Kabinets - Courier, der hier durchgekommen ijt, haben wir ersirgnädigst zu verleihen.

ren, daß der Ober-GBeneral Mina während jeines Aufenthaly in Elisondo etwas Unpáßlich gewesen war, daß er sich abe seinem Abgange nach Pampelona wieder um vieles besser befu

Bekanntmachung.

Die direkte Post-Verbindung mit Schweden durch Dampf-

Er will in Pampelona die neuen Aushebungen organisiren, 1hife zwischen Greifswald und Ystadt beginnt in diesem Jahre

hat im Bastan- Thale zwei Divisionen von 6000 Mann zurl gelassen. Jn wenigen Tagen erwartet man ein Treffen ¿ide ocn beiden Heeren.“ i Jn einem von hiesigen Blättern mitgetheilten Schreiben wu Madrid vom 15. Marz heißt cs: „Der Kriegs-Mini 6 schäfciat sich ununterbrochen mit den VOperactionen, die im Fr linge das Ende des Bürgerkrieges / hier ein neues, dreimal die Woche herausfommendes, Joun unter dem Titel „der Krieger von Manrua““ erschienen, wel den befondern Zweck hat, den General Valdez gegen die Angi | der unabhängigen ‘Presse zu vertheidigen. Die verwittwete d nigin wird, wie man versichert, am 1. April nach der Könil chen Residenz Aranjuez abreisen. Der General Lorenzo ift hu von dem Kriegs-Minister empfangen worden, der Aufklärung über den Zustand der Nord-Provinzen von ihm verlangt hatt Heute {loß 5proc. Rente 107. 65, 3pvoc. 80. 60. i Neap.- 97. 0, proc. Span. 481, 3proc. 30. Ausg. Sd 20 2c 50 90. . Frankfurt a. M 30, März. Oeciïerr. Proc, Met 1017. 1045. Aproc. 954. 99. 22proc. 563. Br. proc. M 24 2. Bank-Actien 1602. 1600. Pavt.-Obl. 1401. 1401, Ld zu 100 G, 2121. Br. Preuß. Präm.-Sch. 651, 651. do. uy Anl. 974. B. Holl. 5proc. Obl. von 1832 10901, 99?, P Loose 705. 70. proc. Span. Rente 474. 461,

Deputirten-Kammer.

achtrag.) î „Wei Cr A 3proc. do, ¡mil 39 und 40 des Geseß-Entwurfes über die Verantwortlichkeit

n 11, April, wo das Dampfschiff von Ystadt zum erstenmale Greifswald eintrifsi, Und von Greifswald nach Ystadet Sonn- gam 12. April c. zurükfährt.

Von diesem Zeitpunkte ab und bis zum Schlusse der Dampf- iffahrt wird regelmäßig »

jeden Sonntag und Donnerstag Nachmittags

beschleunigen sollen. (4 Fn Dampfschiff von Greifswald nah Ystadt abgehen, und

jeden Montag und Freitag Abends

dergleichen von Ystadt nach Greifswald zurückkehren, Der Tarif für Passagiere, Effekten 2c. bleibt unverändert.

Berlin, den 28. März 1835. h General-Post-Amt.

Zeitungs-Nachrichten.

Ula Q deo o0M N

Frankrei. Sihung vom 27. März. Wir geben hier den wesentlichen Jnhalt der Arti-

271. 274 r Minister, wie solche, in dem Sinne des Amendements des

Redacteur Cottel.

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Gedruckt bei A, W. Hayt,

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B R T. U E V

1409 Personen mit

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Beclin, den 24. März 1835.

hiesigen Land-

f I E 9 D B V Ves O N F R S E U T T A V E Mde

eußishen Staaten.

Atgeshlosene Versicherangen bis Ende Febr. 1835 Bezahlte Sterbefälle bis Ende Febr. 1835 40 Per- Capital - Vernidgen am 31. December Der Rechnungs- Abschluß des Jahres 1834 dieser auf die mannigfaltigen Lebensverhältnisse wohlthä- | tig einwmtckenden Ansta!t, wird bei uns unentgeltlich!

ausgetheiit und liefert den Überzeugendsien Beweis) von dem segensreichen Fortschreiten derselbe.

C F S Neue Grün-Straße Nr. 15.

Rheinish Weslindische Kompagnie.

P; E S G A N IEE U Er 9 I E ET E

Steins Handbuch der Geographie und Statist init besonderer Rúksiht auf Verfassung und & waltung der Staaten. Sechste Auflage, nat! geht neuern Ansichten bearbeitet vom Prof. br. Ft [Höôrschelmann, mit 12 Bogen Registern, if j [vollständig erschienen. Oktgleich der Preis ¡einzelnen Bände dieses trefflichen Werks mit 7 U 5 sgr. für 168 enggedr. Median- Bogen auf sul wetßes Papier cin sehr mäßiger ift, so erlassen 1 doch alle 3 Bände zusammengenommen für 6 M (Schreiby. 8 Thlr.) 4 F. E. Hinrichsshe Buchhandlung in Le) fa beziehen durch die P lab n sche Buchhandlul Fu

2,901,800 Thlr.

415,600 Thle. 1834 mit 104,619 Thlr.

Mit

cheel,

ür Berlin. die Enslin sche Buchhandlung in Berlin.

Jn Ferd. Dümmlers Buchhandlung, Lid Nr. 19, hat eben die Presse verlassen :

daß er die Verantwortlichkeit auf sich nehme.“ . L Les Es ließen sich über diese Bestimmungen (wie bereits gestern Fägerürafe Nr. 37, so wie auch durch Mittler emeldet worden) die Herren Golbéry, Garnier -Pagès, Villon und Dugabé vernehmen. Alle waren der Meinung, - dieselben weder den Beamten selbst, noch den von ihnen Ad- |

E errn Vivien, von der Kommission abgefaßt worden sind: | „Wenn ein Staats-Beamter eines Verbrechens oder Ver- \ gchens in seinen Amts - Befugnissen beschuldigt wird, so hat \der erste Prásident des betreffenden Königlichen Gerichtshofes leinen seiner Räthe mit einer vorläufigen gerichtlichen Untersu- jung zu beauftragen. ¿Verh s Î len, darf jedoch unter keiner Bedingung den beschuldigten Be- j amten selbst vorladen. | digt, so wir } solche dem General- Prokurator mitgetheilt, der eine Abschrift, sowohl von (n Minister zufertigt , tamte pieve Verfahren eingestellt werden. ev 3 it weile, daß er sich der Belangung nicht widerseße, oder läßt er jene Frist verstreichen, ohne scine Entscheidung abzugeben, so

Dieser kann ein Zeugen-Verhör anstel- Ist die Untersuchung beendigt, so wird

der Klage selösst, demjeni- welchem der angeschuldigte scht. Drei Monate lang, nachdem diese Pa- dem Minister zugekommen , muß jedes gerichtliche Erklärt der Minister mittler-

als von unter

dicser,

der Prozeß sofort seinen Gang. Erklärt er dagegen, daß

et die Handlung, die zur Anklage Anlaß gegeben, unter seine eigene Verantwortlichkeit nehme, so steht er mit seiner Person dafür ein. j (sek oder fommandirender General, so kann er, sammt dem Miini- ster, unter welchem er steht, vor den Pairshof geladen werden. Jeder andere Beamte dagegen ist von dem Augenblicke an außer aller Schuld, wo der ihm vorgeseßzte Minister erklärt,

Jst der Angeklagte ein Präfekt, Unter - Präfekt

» 44

inistrirten cine hinlängliche Bürgschaft gewährten. Herr Gil- in nannte dies neue Projekt sogar cine Art von gescblicher Lüge id Hevwr Dugabé bediente sich desselben Ausdrucks.

Mach

ebòrig nachzurocisen , widrigenfails praecludirt, und der Nachlaß als

Am 20 Márz 1824 if in dem hiesigen Bernhar- [wird diesem dec Nachlaß zur fceien

diner - Klofter der Präfcctur «Rath und Kammerherr] abfolgt werden, und soll der

Franz von Lwarowski mit Tode abgegangen. Sein Nachlaß betcägt ungefähr 300 Thlr.

selbe folgende eilf vollbärtige Geschwister: 1) den Balthasar, 2) den Ambrostus,

L d B (

4) den Mathias, welcher Franziscater« » wesen sein sell, ee Meatifcag ans go

5) den Joseph,

6) den (A

7) den Fohantt,

8) die Theresia, verehliht mit Andreas Scenkie- wis ( von welcher die Marianna Imo. voto Paul Kryúska und 1ldo. voto Johann Kryúskta,

werden au die und Voge

dem was alsdann no sein sollte, zu begnú

enjenigen , welche Gerechtsame eines Bevo

em Landesherrlichen Fiscus wicd

be in dem Termine melden, o

Dispotïtion ver-

nach erfolgter Präclusion A n erst meldende nähere 0 f l alle seine H 4

- Rach den hier vorhandenen Nachrichten hat der-|nen, und zu Mgen uno Qo

Rechnungslegung n

leich nahe Erbe onen anzuerketn-

hmen s{uldig, von ihm weder och Ersaß dec gehobenen Nußzun- gen zu fordern berechtigt, sondern fich lediglich mit ch von der Erbschaft vorhanden en verbunden sein.

sich zue Wahrnehmung ihrer llmächtigten bedienen wollen,

Herren Jusitz-Commissarien Rafalski

in Vorschlag gebracht. Brombkberg , den 3. October 1034. Königlich Preußisches Landgericht.

Hevelke.

der Felix Kryúski und die Theresia, verebli Cafimir Suchorzyúskag, aba ee 9) die Marianna, verehlichte Ruszczykowsfka, von roelcher Fohann, Woyciech und Lucia abstam- men sollen, - /

Königl. Sächs. conf. Lebensversi ungs- Gesellschaft zu L l Angemeldete Versichecun

gen bis Ende Febr. 1835 1343 Personen mit j

2,293,199 Thlx

Die bercits vorläufïg augekündigte General » Ver- sammlung wird hierdurch auf: : Dienftag dein 14. A d. F; L

3Uuhÿr, | zusammenberufen, und es werden demgemäß, mit) Bezug auf die §L. % und 13. des Statuts, die Her- ren Aktionaire eingeladen, derselben persönlich beizu- wobnen, oder sich darin vertreten zu lasen.

Elberfeld, den '6. März 188

Direktion der Rheinisch Westindischen

Kompagnie.

Literarishe Anzeigen. Bei E. S. Mitiler in Berlin (Stechbalin No. 3.) ist 80 eben erschienen : Uebersichts-Charten zu dein Werke: „Geschichte der Keiege in Europa geit dem Salve 1792 48 Heft: Feldzüge von 1806 und 1897. (No. 1 und 2: Charte zu dem Feldzuge von 1806 zwischen der Saale und Oder. —- No, 8: Feldzug von 1806 und 1807 iu Polen und Preuisen.)

Foh In Unscllag. Preis 15 sgre

mia Mrt S: artet 2M EN) M diliy

Göthe's Briefwechsel mit einem Kind. Mit K. Wärtemberg. Privileg. 3 Bände Mit Kupf. geh. 5 Thlr.

Foh. Schopenhauer's sämmtl. Schrift! orá

24 Bde. (Leipzig, 1834.) brosch. 8 Thlr. ; Hlbft 1024 Thlr. : Prachtbhand 112 Thlr. Hogarth's jämmtl. Werke, gestochen ! Riepenhausen, 8 Blatt in Fol. nebs Bänden Erklärung. (Götting, 1835) 195 sind itets vorräthig in dec Buchhandlung F. A. List, kn Berlin, Burgstr.

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Oekonomen, Veterinair- und Gestúts- Anf werden auf das folgende wichtige und gr n Werk um so mehr aufmerksam gemacht, da teil

liches und volljtändigeres vorhanden ist, Das ih

kann durch alle Buchhandlungen bezogen werde Berlin durch C, F. Amelang (Brüdersir. Nr i Lehrbuch der practishen Veterinait- burrshlfe-, nebst eincm Anhange ua Wahl der Zuchtpferde. Von J. H. S ther, Vice- Director der Königl. Veterll Schule za Hannover. Mit dreè Kupfetll Ko. Hannover, in dex Hahn s{e# Hof handlung. 13 Thlr.

hm bestieg Hr. Thiers die Rednerbühne. ; , Er drückte zunächst sein Bedauern darüber aus, daß er sich iithigt sehe, eine schon so sehr verlängerte Debatte noch mehr die Länge zu ziehen; er glaube indeß, daß er scine Pflichten als Ulnisicer des Jnneru verleßen würde, wenn er diese grope Debatte bergehen ließe, ohne das Wort im Namen der von ihm reprä- îfirten zahlreichen Beamten zu nebmen, und die Dinge. in ihrem hren Lichte darzustellen. „„ Ehe ih“/, sagte er, „auf die eigent- he Frage eingehe , sey es mir erlaubt, ein Vorurtheil zu beïäm-

(fen, welches man der Kammer zur Last gelegt hat, und zwar in Be-

auf die Meinungen, welche früher über den 75ften Artikel der Ver- ung vom Fahre Viil. aufgesiclt worden seyn sollen. Was mich itrifft, so werde ih den Vorwurf, daß wir 15 Jahre lang Komödie ‘(spielt hätten, niemals gelten lassen. Meine Sreunde und ih ha- (n mit der größten Aufcichtigkeit und aus Gründen, die Y noch jeßt sür vortrefflich halte, die Restauration bekämpft. h glaube, daß wir Recht gehabt haven; doch i dies t der Augenbli zur Erneuerung jenes großen Streites, er jeßt {hon mehr historisch - als politish is. Muß man ber daraus, daß wir die frühece Regierung bekämpften, und uns, bie jede Opposition , fast allen thren Maßregeln widersehßten , fol- ern, daß wir immer unter dem Foch der JFrrthümer, die vielleicht tgangen worden, bleiben würden? Und weil vielleicht über diesen fr lenen Punkt eine irrige Ansicht aufgestellt worden is, sollten

l bir gehalten seyn, dieselbe heute zu verwirklichen? Jch glaube

ht, m. H., daß wir ‘dazu verpflichtet sind. Wenn |ch mich geirrt

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-ELEN Ao A M? u U: T5 JPLOD IIRE T O E “o” E TI P CELMTS "o M T M 2 E I E t E S

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4

| eines solchen Frrthumes nicht dem Lande auferlegen.

Berlin, Sonnabend den 4e April

4,19 I R (4 V U L F L A TUR A CLE R R ELE atr 2 Mis i 1 E B NIETER V

1835.

hâtte, wenn es mir dur die Ektfahruttg bewiesen worden wäre, so würde ic) es ofen auf der Rednerbühne befennen , und die Folgen Fch have zur

| Opposition gehdrt, und zwar zu der etttschiedensten Opposition, und

doch habe ich nicht immer das gebilligt, was die Opposition gesagt hat. Jch habe verschiedene Frrthümer bei der Opposition zu ent- deen geglaubt, obgleich die Opposition deshalb nicht wentger edel, nicht weniger patriotish in den Augen des Landes und in den metnigen war. Als man sih . B. im Jahre 1815 ges geu die Verfolgungen cinzelner Perscnèn erhob, hatte man Recht; aber später fanden jene Verfolgungen nicht mehr statt, und i habe niemals begreifen können, wie der 75e Artikel selbs unter dec Restauration eine National - Kalamität genannt werden konnte. Man sagt von allen Selten, m. H., daß man sich unter dem Joche von tausend Agenten der Regicruttg befinde, welche die Bürger unaufhdrlich belästigten und quälten. Lassen sie uns aufs richtig gegen einander seyn: Finden nicht weit mehr Angriffe gegen

| die éjfentlichen Beamten, als von Seiten der Lebteren gegen die

Bürger statt ? (

auf dieser Rednerbühne zum Besten giebt. .// (Lebhafte und an- haltende: Unterbrechung.) Herr von Bricqueville: „Jch frage den Herrn Minister, wem das Wort „„Lüge‘/ gelten soll ?// TLebhafte Aufregung auf allen Bänken.) Mehrere Stimmen: „Zur Ocd- nung, dent Minister! Zur Ordnung!“ Herr Garnier-Pagès: „Man hat nicht das Necht, eine ganze Partei zu beschimpfen, eben so we es einen Einzelnen!“ Andere Stimmen: „Welche Unverschämtheit! Welche Taktlosigkeit!/ Herr Thiers: „Weun Sie, m. H., in dem Worte „Lüge// eine Beleidigung gegen irgend cinen Einzelnen erblicken wollen, so beeile ih mich, das Wort zu- rückzunehmen. Fch hoffe dann aber auch, daß, wenn der vorige Redner sagte, man müsse unter den 69sten Artikel der Charte das Wort „Lüge// schreiben, ev uns eben so wenig damit yeleidigen wollte.“ -— General Demarçay: „Es heißt, sich über die Kam- mer lustig machen, wenn man solche Vergleiche aufstellt. (An- haltende Unterbrechung.) Herr Thiers: „Einer meiner chrenwer- then Kvllegen schlägt mir so eben cin Wort vor, das ih mit Ver- gnügen ati die Stclle des von mir gebrauchten seße; es ift nämlich das Wort „Täuschung“. (Allgemeine Zustimmung.) Wohl denn! S9 sage ih, daß es eine große Täuschung ist, und daß man auch vielleicht die Kammer täuschen will, wenn man immer von der An- sicht ausgeht, daß die Bürger, einer Schaar sie verfolgender Agen-

ten gegenüber, waffenlos seyen. Die Beamten halten fich stets nur !

in der Defensive, und ste blicken mit Besorgniß auf das Gesetz, welches Sie jeßt entwerfen. Herr Desiobert: „Sie sind es ja selbs, der das Geseß vorgelegt hat!‘ (Gelächter.) Herr Thiers: „Jch finde es ganz einfach, gatiz natürlich, daß Sie, in Jhrer Eigen- schaft als Opposition, sich wenig um das Schicksal der Präfekten und Un- tér-Präfekten kümmern ; aber die Maires sind die Erwählten des Landes, und sie haben deshalb doch wohl einigen Anspruch auf Jhr Wohl- wollen. Jch, dem jeyt die s{hwierige Pflicht obliegt, die Munizipal- Verwaltung zusammenzuseßen, ich versichere Fhnen, daß ich betrof- fen bin úber die Gesinnungen, welche die Maires bei Uebernahme thres Amtes an den Lag legen. Wenn Sie (sich zur linken Seite wendend) die Verwaitung zusammenzuseßen hätten, so würden Sie auf eben so große, und vielleicht“ auf noch größere Schwierigkeiten stoßen, als wir; denn, was Sie auch sagen mögen, so glaube ich es gerade von Jhnen am wenigsten, daß Sie das Land mit Einemmale berubigen, und alle die zahllosen Schwierigkeiten aus dem Wege räumen würden , die sih uns entgegenstellen: Fch sage nicht, daß die Hérren Maires bei der Ausübung ihrèr Amtsvefugnisse Schwäche oder Muthlosigkeit zeigen; aber ih sage, daß es ihnen größtentheils erstaunlich \{chwer gemacht wird, all” den Kränkungen zu trozen, denen sie täglich ausgeseßt sind. Wie die Minister durch die Pari- ser Presse, so werden die Maires durch die kleinen Journale ihres Ortes angeklagt und verleumdet, und durch beständige Angriffe auf sich und ihre Familien gekränkt. Man hat gesagt, daß es viele dsfentliche Beamten gäbe, gegen welche eine Anklage crlaubt seyn würde; aber für die Beamten, die mit der Erhebun der Steuern beauftragt find, habe ih die wenigste Furcht , obgleich sie am unangenehmsten mit der Einwohnerschaft in Berührung kommen. Fch fürchte besonders für die Maires, welche sh in Ge- meinden befinden, wo es gewisse Personen giebt , die kein anderes Geschäft kennen, als die Verwaltung unaufhdrlich anzufeinden. Diese kleinliche Art von Verfolgung fürchte ih besonders für die Maires. Sie müssen wissen, daß man heutzutage die ehrenwerthe- sen Bürger sehr bitten muß, die Functionen eines Maire zu úber- nehmen; denn welches Schicksal hat man ihnen bereitet? Sie sind genöthigt, einen Theil thres Vermögens aufzuopfern, und zum Lohn {ur dieses Opfer, welches sie der dentlichen Ruhe bringen, empfan- gen sie ihren Theil an den Verleumdungen, mit denen man in unseren Zeiten alle Agenten der Regierung verfolgt. Daher ommt cs denn auch, daß Männer, die die Freiheit eben so liehen wie irgend Femand, mit großer Besorgniß auf das Fhnen vorliegende Gescß bliken. Meiner Ansicht nach und ich boffe, Sie werden mir erlauben, so gut wie jeder Andere eine An- sicht zu haben -— ist die auf die untergeordneten Beamten angewen- dete politische Verantwortlichkeit fast ganz illusorisch. Fn einer Re- präsentativ-Regierung, und bei uns wohl mehr als in irgend einem andern Lande, sorgt die Presse dafür, daß auch nicht der kleinste Umstand, der den Schein der Fahrlässigkeit auf einen Beamten wer- fen könnte, unbeachtet vorübergehe. Ja, oft reicht der bloße Ver- dacht cines Zeitungsschreibers hin, um einen Beamten zur Rechen- schaft zu ziehen.// Nachdem der Minister noch ausführlicher die Nothwendigkeit dargethan hatte, die Haupt - Verantwortlichkeit für die Verwaltung des Landes auf den Ministern selbst ruhen zu las- sen, gab er am Schlusse seiner Rede doch zu, daß sämmtliche Agen- ten der Regierung in politische und administrative getheilt werden müßten, und daß namentlich in Bezug auf die Ersteren die Minister die Verantwortlichkeit vor den Kammern übernehmen, die Verge- hungen der leßteren dagegen den gewöhnlichen Gerichtshöfen an- heimfallen müßten. //

Nach Hérrn Thiers gaben noch die Herren Leyr aud und Dufaure ihre Meinung ab, und zwar Beide gegen die An- tráge der Kommission, worauf die Fortsezung der Debatte auf den nächsten Montag verlegt wurde, indem der folgende Tag den Bittschriften, mehreren Geseß-Entwürfen von örtlichem Junteresse, und hauptsächlich dem Berichte des Herrn Dumon über die Con- vention mit den Nord-Amerikanischen Freistaaten gewidmet war. Der Präsident rügte bei der Ankündigung dieser Tagesordnung eine üble Gewohnheit, die sich seit einiger Zeit eingeschlichen hat, und die darin besteht, daß manche Deputirte, um sich bei interessan- ten Debatten das Wort zu sichern, zuweilen um Mitternacht, wo schon Alles {läft, im Palaste Bourbon erscheinen, um ihre

Namen in die Rednerlisten eintragen zu lassen. Lebteres, fügte

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E m a s E E E Ea E E Er C C E E E S TEE EREA

er hinzu, sey sogar oft schon geschehen, bevor noch einmal der betreffende Bericht abgestattet aewesen sey. Der Präsident machte demnach den Vorschlag, in dem vorliegenden Falle das Einschrei- ben derjenigen Deputirten, die über die Nord-Amerikanische Fracc sprechen wollten, erst am Sonntag Morgen um 9 Uhr zu be- ginnen. Nachdem dieser Antrag einmüthig genehmigt worden, wurde die Sißung (um 62 Uhr) aufgehoben.

Die S ißung vom 28. März erdffnete der Finanz-Mi- nister mit der Vorlegung verschiedener Geseze über Gebiets- Austausche zwischen dem Staate und Privaten. Der Baron Roger verlas eine Proposition wegen einer Aenderung des Kan- mer-Reglements. Mehrere Bittschrifren-Berichte, die hierauf ab- gestattet wurden, konnten die Aufmerksamkeit der Versammlung nicht fesseln, da Jedermann auf den Bericht des Herrn Dumon gespannt war. Nur eine von den eingangenen ‘Petitionen ver

e N E S TEN [ anlaßte eine kurze Debatte. Ein Arzt im Departement des Cher Jch lasse alle die Lügen bei Seite, die man so oft | ß / z p )

verlangte nämlich, daß man den Mitgliedern der Fämilie Buona- parte die Rückkehr nach Frankreich gestatte. Die Herren Sal- verte und Odilon-Barrot unterstüßten den Antrag Und ga- ben namentlich den Wunsch zu erkennen, daß man zu Gunsten der Madame Laetitia, welche die Korsikaner so gern wieder in ihrer Mitte sähen, eine Ausnahme von dem bestehenden Gesetze mache. Herr Salvandy fragte, ob denn die Mutter des ehe- maligen Kaisers überhaupt den Wunsch zu erkennen gegeben habe, nah Korsika zurückzukehren. Als der Prösident zunächst über den Antrag in Bezug auf die Madame Laetitia abstim- men ließ, entschied sh die Kammer mit sehr starkcr Stimmen - Mehrheit für die Ueberweisung dieses Theiles der Petition an den Conseils-Präsidenten. Jn Bezug auf alle úbrige Mitglieder der Familie Buonaparte schritt sie dagegen zur Tages-Ordnung. —— Nach Erledigung der Bittschriften - Berichte wurden 6 Gesez-Entwürfe von örtlichem Interesse mit 227 gc- gen 11 Stimmen angenommen. Jebt endlich ward Herr Dumon auf die Rednerbühne berufen, um seinen Bericht über die Nord-Amerikanische Schuloforderung abzustatten. Als er cin ungewöhnlich starkes Manuskript entfaltete, wollten mehrere De- putirte die Ablesung desselben verhindern, und meinten, es g?}- núge, wenn der Bericht auf das Bureau niedergelegt würde. Die Mehrzahl entschied sich inzwischen für die Nele. Bei dem Abgange der Post war Here Dumon noch auf der Rednue: Búühne und man glaubte, dap sein Vortrag mindestens noch 2 Stunden dauern würde. Die schließlich von ihm gemachten Xn träge sind also noch unbekannt, indessen wird von allen Seitcu versichert, daß sie für die Annahme des betressenden Geselz-Ent wurfes wären.

Paris, 28. März. Der Moniteur meldet, daß Herr Ferdinand Mangino dem Minister der auswärtigen Angelegen heiten sein Kreditiv als Geschäftsträger der Vereinigten Staaten von Mexiko überreichr habe.

In der Pairs-Kammer wurdm heute die Berathungen über das Munizipal - Gese fortgesczt. Zuvor aber legte der Großsiegelbewahrer den von der Deputirten - Kammer bc- reits angenommenen Geselz - Entwurf über die Bankerotte, und

- der Finanz-Minister einen Gesez-Entwurf von drtlichem Jy -

teresse vor.

Gestern wurden in den Bureaus der Deputirten-Kammer die Kommissarien ernannt, die sich mit der Prüfung des Gese“- Entwurfes über die geheimen Ausgaben beschäftigen sollen. Dcr Messager meldet hierüber Folgendes: „Die Deputizten hattcn sich in allen Bureaus ziemlich zahlreich eingefunden. Die Ver sammlung Fulchiron hatte an alle ihre Freunde dringende Einlg- dungen ergehen lassen, die Sißung nicht zu versäumen. Die ministerielle ‘Partei war in der That vollständig beisammen. Zu unserm Bedauern haben wir abermals zu berichten, daß in destn Reihen der unabhängigen Deputirten ziemlich bedeutende Lückcu

sichtbar waren, und daß dadurch wichtige Ernennungen von Op- positions - Mitgliedern verhindert worden sind. Die Diskussion,

obgleich sie in keinem Bureau sehr lange dauerte, war doch fast in allen eifrig und belebt. Fun dem ersten Bu- reau wurde die von dem Minister verlangte Geld - Bewil ligung von den Herren Renouard und Piscatory durch gewöhnliche Redensarten Über das Vertrauen, welches das Mi- nisterium verdiene, unterstüßt, und von den Herren Laurence und Golbery bekämpft, nicht allcin wegen der Zusammenseßung des Ministeriums und des von ihm befolgten Systems, sondern auch, weil die Umstände eine außerordentliche Bewilligung von 1,200,000 Fr. fúr geheime Ausaaben nicht zu erfordert schienen. Was das den Ministern zu schenkende Vertrauen be trifst, so bemerkte Herr Golbery, daß, wenn das Ministerium von der Kammer eine neue Taufe verlangte, er nicht Willens wäre, die Pathen-Geschenke den Steuerpflichtigen aufzuerlegen. Herr Lepelletier d’Aulnay erwies die Unrichtigkeit der Behaup- tung, daß die geheimen Ausgaben, selbst mit dem außerordentli- chen Zuschusse von 1,200,000 Fr. noch weniger betrügen, als un- ter der Restauration. Er machte darauf aufmerksam, daß man egenwärtig in einem andern Theile des Budgets 6 bis 700,000 Fe. zur Beaufsichtigung der Gränzen und des Auslandes auf:

führe. Herr Fulchiron pries in seiner Antwort die glücklichen Wirkungen unserer Polizei im Auslande; im YJunnern, sagte er, erheische der Zustand der Parteien mehr als

jemals geheime - Ausgaben. Herr Lepelletier d’Aulnay trug bei der dritten Abstimmung den Sieg über Herrn von Chaste?- lier davon. Jn dem Sten Bureau wiesen die Herren Cesar Ba- cot und Demarçay auf sehr energische Weise den Anspruch der Minister, ein Votum des Vertrauens zu erlangen, zurü. Als Vertheidiger des ministeriellen Systems traten nur die Herren Duséré und Jacqueminot auf. Herr Guizot bot alle seine Kräfte auf, um die Ernennung des Herren Falguerolles durch- zuseßen. fte der Marquis von Mornay mit gro- per Stimmenmehrheit ernannt. Jn dem 7ten Bureau hielt Hr. Dupont (von der Eure) eine sehr merkwürdige Rede; wir be- dauern, keinen Auszug aus derselben geben zu können. ‘Die Wirkung, welehe der ehrenwerthe Deputirte hervorbrachte, war

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