1835 / 103 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

das Verfahren beim Beginn dieser Session nicht sehr ermuthigend war, so hoffte ih dennoch, daß das Vorschlagen von Mafßrr:gein, die sich aaf dic Beibehaltung und Verbesserung der alten Füitu- tionen des L ndes gründeten, der Regierung diejenige Unterüúßzung im Unterhause verfthaett durfte, welche es in den Stand ¡ezen würde, diese Maßregeln einer vollländigen ‘und le.denschafrt losen Beratbung zu unterwerfen. Jndem ich einige Widerwär'l„keiten und Niederlagen ertrag, habe ic) in dem aufrichti;en Glauben g:- handelt, daß iw bei dem gegenwärtigen Stante der potttiscten Par teien und der Stellung einiger wichtigen df nkiichen F aaen nicht re‘echtigt sey, ohne hinreichenden Grund die übernommene Verpfltich- {unz aufzugeben und einen neuen Minister-Wechsel bei betzujül ven. Jh habe auch in der Ueberzeugung gehandelt, daß das Unterhaus 130 denselben Rücksichten geleitet werde, so lange es nicht durch c:nen besonderen Beschluß seincn Mangel an Vertrauen zu dem Mi- nißerium zu erkennen gegeben oder ein wichtizes Prinzip gegen die befannten Ansichten der Regierung durc{zubringen gesucht hat. Ich werde Übrigens unter allen Umständen nie anders als mit der größ: ten Geyugthuung auf die Verwaltung eines dentlichen Amtes zua: rückplicken, das mr den stolze Beweis der Achtung und des Ver- trau.ns verschaffie, den Sie heute in meite Hände niedergelegt ha- ben. Jch fann in Wahrheit sagen, daß ich ketne andere Belohnung für dic Arbeiten und Opfer, die mit dem dffentlichen Leben verbun- den sind, verlange, als die Billigung meines gnädigen Kdnizs und jenes unparteiische Urtheil, weiches {h sväter Über die Motive und Handlungen der Staatsmänner bilden wied, wenn man erst die Er- eiguisse aus einer grdßeren Entfernung und nicht durch ein von Leidenschaften und Fnteressen, die zur Zeit ihres Eintretens naturlich erregt werden mufiten, verdunkeltes Medium erblickt.//

Dice Oppositions-Blätter sind sehr erbittert über die Bemü- húnga«n unter dem großen Handelsstande der City, Adressen an den König für die Beibehaltung der Minister mit den möglichst zahlreichen Unterschriften zu Stande zu byingen und in der Ver- {ammlung der Bank-Actionaire am heutigen Tage die Wiederer- wählung des jeßigen Gouverneurs Herrn Battison, bekanntlich eines Liberalen, zu hintertreiben, was jedoch bis zum Abgange der Post nicht zu gelingen schien.

Der Courier führte Beschwerde darüber, daß Capitain

Vechell, Parlaments-Mitglied für Brighton, als Stallmeister der Königin entlassen worden, weil er für Lord Russell's Motion gefimmt habe. Die Times erklärt sich aber heute ermächtigt, dieser Behauptung zu widersprechen. Der Courier meint in- deß, die an den Capitain gerichtete Aufforderung sey nur später wieder zurückgenommen worden, aber gewiß sey es, daß man ihm am Freitage zu verstehen gegeben habe, er möchte auf seinen Po- sten Verzicht leisten. Das genannte Blatt führt dagegen an, daß die vorigen Minister dem Kammerherrn der Königin, Grafen Howe, obgleich derselbe gegen die Reform-Bill gestimmt, so: etwas nicht im entferntesten zugemuthet hätten.

Sir R. Peel hat es sich angelegen seyn lassen, für die von dem vorigen Ministerium ziemlich hintangesesten wissenschaftlichen und literarischen Autoritäten Englands zu sorgen; vor kurzem er- theilte er dem Professor Airy eine Pension, und jeßt verlautet, daß er der bekannten Mistres Somerville eine Pension von 200 Pfund bewilligt, der Mistreß Hemans eine Note von 199 Pfd. zugesandt, ihrem Sohne eine Anstellung zugedacht und dem Schriftsteller Herrn Millman, der eine Geschichte der Juden ge- schrieben, cine Pfrúnde in Westminster zugewiesen habe.

Die Zeitungen enthalten nun den ausführlichen ersten Kom- missions- Bericht über die Munizipal ¿Corporationen in England und Wales.

Der hier befindliche Häuptling der Chippawa-Nation wurde kürzlich angeklagt, daß er an ein junges Mädchen Hand ange- legt habe; am Sonnabend nun erschien der Sohn des Herzogs von Sussex, Sir Augustus d’Este, mit dem Häuptling vor dem Lord - Mayor, wo jener eine von ihm aufgeseßte Rechtfertigung, die dem Secretair der Kolonicen vorgelegt werden sollte, cidlich erhärtete. Er gab in dieser Rechtfertigung eine kurze Skizze seines Lebenslaufs und sagte am Schluß derselben: „Jch war noch nicht über vierzehn Tage in London, als ich meines gelieb- ten Weibes beraubt wurde. Mein Herz hatte sich von diesem Gram faum etwas erholt, als mein eigener Neffe starb. Noch einmal \{lürfte ih den Trank des Schmerzes, aber viel blieb in dem Becher zurück, Wenige Tage darauf starb cin anderer mei-

ne: Gefahrten; er hat eine Wittwe und fünf Kleine hinterlassen.

Wenn ich nach meinem Vaterlande zurückkehre, was soll ich sa- gen, wenn ih nah ihm gefragt werde? Wer soll Nah- rung für sie A Wer soll den Boden zu ihrem Lebens -Unterhalt bebauen ? - Mein Herz war durch all diesen Kurumer zerknikt. Endlich fing ih“ an, mich etwas davon zu erholen, da ward ich cines argen Vergehens angeklagt; man sagte, ich hätte an cin junges Mädchen Hand angelegt. Die rothen Männer tödten ihre Feinde, aber ste suchen nicht cinem Mäd- chen von zartem Alter Schaden- zuzufügen. Meine Brust zog sich zusammen, und ich konnte kaum athmen. Die Wunden meîi- nes Herzens öffneten sich wieder und bluteten von neuem, aber ich hielt mein Haupt aufrecht, meine Blicke begegneten den Blik- ken andexer Menschen ohne Furcht, denn der große Geist, der in Aller Herzen sicht, weiß, daß ih unschuldig bin.“ Sir A. Foster äußerte sich dahin, daß es ihm scheine, man habe dem leichtglàu- bigen Häuptling grausam mitgespielt.

Es sind New-Yorker Zeitungen bis zum 12. März hier eingegangen. Die Session des Kongresses in Washington war am ten geschlossen worden, nachdem sih das Repräsen- tanten - Haus in den leßten Tagen noch lebhaft mit der Französischen Frage beschäftigt hatte. Von den durch Herrn Adams am 7, Februar beantragten Resolutionen wurde die erste, wonach der Traktat über die Entschädigung in Kraft erhalten und auf. dessen Erfällung gedrungen werden sollte, unter lautem Jubel des Hauses, in den die Gallerie. donnernd einstimmte, angenommen, “Die zweite und dritte Resolution nahm Herr Adams zurück, Und es wurde dann die des Ausschusses, daß das Haus die Anempfehlung des Präsidenten wegen Handels- Beschränkungen oder Repressalien gegen Frankreich nicht weiter in Erwägung ziehen solle, ebenfalls einstimmig angenommen. Der Senat hatte 800,000 Dollars für Verstärkung der Befestigungen an den Seeküsten bewilligt ; zu dieser Bill beschloß das Repräsentan- ten-Haus auf Herrn Cambreleng's Antrag den Zusaß, daß diese Summe auf 3 Millionen Dollars erhöht und daß es der Ein- sicht des Präsidenten anheimgestellt werden solle, sie zu-verwen- den, mit einer Mehrheit von 20 Stimmen. Der Senat ver- warf den Zusaß; im Repräsentanten - Hause entstand ein Streit darüber, und die ganze Bill fiel nun durch, so daß, bei den miß- lichen Verhältnissen zu Frankreich doch keine außerordentliche ge- \cbliche Sorge für die Vertheidigung der Kästen der Vereinigten Staaten getroffen ist.

Niederlande.

Aus dem Haag, 7. April. Jn der gestrigen Sißung der zweiten Kammer wurde das Protokoll der geheimen Sißung vom 3ten d, verlesen, worin der Finanz-Minister crélárt Le daß die Regierung durch, die Erfahrung von der Nothwendigkeit über- zeugt worden, Schwierigkeiten zu beseitigen, die sich in einigen

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Gegenden in Hinsicht des §. 3. Art. 24. des Gesetzes über die Personal-Steuer ergeben; daß diesen Beschwerden vom Mai 1835 an werde begegnet werden und er die Mitglieder ersuche, solche, die sich in ihren Provinzen zeigen würden, zu seiner Kenntniß zu bringen, damit ihnen wo möglich Gehör gegeben werden fön- ne; was die Kammer genchmigt hatte. Jn der öffentlichen Siz- zung erklärte jest Herr van Reenen, daß in Folge der mit dem Minister gehaltenen Konferenz und seiner Erklärung die Bethei- ligten annehmen dürften, daß die Generalstaaten ihren“ Klagen Gehör gegeben und solche beseitigt hätten, daher er seinen An- trag in dieser Beziehung zurücknehme.

Gestern kam Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien aus dem Hauptquartier hier an.

Fürst von Paslffi, s\o wie der Kaiserl. Oesterreichische Ge- schäftsträger Graf Allegri und der Königl. Sardinische Geschäfts- träger, Graf Rossi, sind nach Amsterdam abgegangen.

Dänemarfk.

Kopenhagen, 4. April. (Altonaer Merk.) Die erste General-Versammlung der Gesellschaft für den richtigen Gebrauch der Preßfreiheit war ungemein zahlreich besucht und gewährte durch die Wichtigkeit des Gegenstandes, wie durch die Lebhaftig- keit der Diskussionen, ein hohes Înteresse. Zur definitiven Sanc- tionirung der Geseße konnte es indessen wegen mangelnder Zeit nicht fommen und sicht man daher in dieser Beziehung der Zu- sammenkunft der folgenden General-Versammlung mit Verlangen entgegen.

; Am 31. März hielt die Königl. Kunst-Akademie, unter dem Vorsize Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Christian Frederik, ihre Jahres-Versammlung, welcher Feierlichkeit auch S». Königl. Ho- heit der Prinz Frederik Ferdinand sammt den gen anivesen- den Ehren-Mitgliedern der Akademie beiwohnten. Von dem Se- cretair der Akademie, Professor Ritter Thiele, wurde in dieser Versammlung eine Rede gehalten, in welcher nach einer kurzen Einleirung die wichtigsten Momente- hervorgehoben wurden, so sih im vorigen Jahre ereignet haben. Se. Königliche Hoheit der Prinz Christian vertheilte demnächst eigenhändig die den ein- zelnen Künstlern, Eleven und Lehrlingen bestimmten ‘Prämien und Ausfmunterungen. Der Unterricht der Akademie erstreckt sich gegenwärtig im Ganzen auf 620 Jndividuen. Das verwichene Jahr zeichnete sich durch cin Jubelfest aus, indem der Ober-Bau- meister, Konferenz - Rath Hansen, am 26. März 50 Jahre lang Mitglied der Akademie gewesen war.

Jn einem von der Kiöbenhavns-Post mitgetheilten Ar- tikel des Grossirers Nathanson, „über die National-Bank mit Rücksicht auf Einziehung der Zettelmasse,‘/ erklärt sich derselbe dafür, daß, neben einer fortgesezten Wirksamkeit der Bank nach dieser Seite hin , selbige ihre, nah Abbezahlung der Schuld an den Reserve-Fonds, zu ungefähr jährlich 1,300,000 Rbthlr. an- zuschlagenden disponibeln Mittel, vornehmlich der Errichtung von Filial- Banken zuzuwenden oten werde; vier solcher Banken, nämlich 2 in Jütland, 1 in Fyen und 1 in Laaland, scheinen ihm hinzureichen, wobei er es indessen nicht für zweckmäßig hält, daß Wechsel-Geschäfte von selbigen vorgenommen werden.

Deutschland.

Hannover, 9. April. Heute früh verkündigte Musik von den Kirch-Thürmen Hannover's die Feier des Geburtstages ZJh- rer Majestät der Königin. Mittags erscholl das Geläute aller Glocken, und auf dem Waterloo-Plaße war Parade der gesamm- ten Garnison, wobei die Kanonen geld wurden. Um 3 Uhr empfing Se. Königliche Hoheit der Vice-König im Palais die Glückwünsche des Hofes, der Gesandten, der Civil- und Mili- tair - Behörden, und ciner Deputation beider Stände- Kammern. Bei den Ministern Graf Alten und von Schulte fanden Verei- nigungen zur Tafel statt, und auf .dem Schüßenhause hatte cine zahlreiche Gesellschaft aus allen Ständen sich zu einem festlichen Mahle versammelt. Heute Abend wird im Königlichen Schlosse zu Herrenhausen Cour und Ball seyn.

Die am 31, März d. J. geschlossene dritte Kunstausstellung

hat sehr bedeutende Resultate geliefert, die für den Kunstsinn der Hannoveraner das rühmlichste Zeugniß, für das fernere Ge- deißen des Kunstvereins aber die erfreulichste Bürgschaft geben. Der Katalog zählte 508 Nummern, davon waren 377 verkäuflich. Von diesen wurden 115 Nummern verkauft zum Betrage von etiva 11/960 Rthlv. Courant. - An Entreegeldern kamen, einschließ- lich des Verkaufs von 2537 Katalogen, 2356 Rthlr. 14 gGr. auf, wovon 273 Rthlr 4 gGr., die Einnahme der drei lebten Tage, den Armen zugeflossen sind. Permanente Karten waren 793 ausgegeben. Diese Resultate sind in jeder Hinsicht bedeuten- der, als die der beiden fruheren Ausstellungen. Die Bibel-Gesellschaft fär das Königreich Hannover hat in den 20 Jahren ihres Bestehens 45,156 vollständige Bibeln, 6579 Neue Testamente und 127 Hebräische Bibeln verbreitet. Am Schlusse des Jahres 1834 blieb ihr noch cin Kassen-Vorrath von 1614 Rthlr.

Gotha, 9. April. Se. Durchlaucht der regierende Her- zog, der seit dem 28. Dezember v. J. hier residirte, ist nach Ko- burg zurückgekehrt, wohin auch die Herzoge Alexander und Ernst von Württemberg, der Fürst und die Fürstin von Leiningen und der Fürst und die Fürstin von Reuß-Schleiz abgereist sind. Die Herzogin wird noch so lange hier verweilen, bis sie sich von ih- rer leßten Krankheit ganz erholt hat. Das Hof-Theater: Perso- nal, die Kapelle und die zum Hofstaate gehörigen Beamten wer- den Jhren Durchlguchten ebenfalls nach Koburg folgen.

Leipzig , 8. April. Mit dem 3üsten d. M. wird auch der seit dem Ende des zwölften Jahrhunderts hier bestehende, als Spruch - Kollegium berúhmte Sch dppenstuhl aufgelöst. Mit der Geschichte desselben ist der Name vieler berühmten Deutschen Rechtsgelehrten auf das Yunnigste verbunden.

Dessau, 6. April. Unsere egend gelegene Residenz hat sich zu Pfingsten d. J. eines {dnen Kunstfestes zu erfreuen. Es wird nämlich dur den Elb-Musik-Verein ein großes Musikfest veranstaltet werden, welches unter dem besonderen Schuße Sr. Hochfürstl. Durchlaucht des regierenden Herzogs zu Anhalt-Des- sau, unter der Leitung des Hof: Kapellmeisters Dr. Schneider und unter dem Beistande der ausgezeichnetsten Musiker und Sänger eine vorzügliche Leistung erwarten läßt.

Oesterreich,

Wien, 7. April. Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Se. Majestät der Kdnig der Franzosen haben Jhrem Botschafter am Kaiserlich Oesterreichischen Hofe, Grafen von Saint- Aulaire, der sich auf Urlaub in Paris befand, auf die da- selbst eingetroffene Nachricht von dem Ableben Sr. Majestät des Kaisers Franz 1. sogleich den Auftrag zu ertheilen geruht, die Beileids-Bezeigungen seines Souverains über dieses höchstbetrü- bende Ereigniß, so wie die Glückwünsche zur Thronbesteigung Sr. jet regierenden Majestät des Kaisers und Königs Ferdi- nand 1, nach Wien zu überbringen, welches Auftrages sich der

Botschafter in einer ihm von Sr, Majestät dem hol ten L Ae as jar. Me 2 erthei Se. Majestät der Kaiser haben dem Prinzen Vis Preußen Königl. Hoheit (Sohn Sr. Majestät ee buen 5 Großkreuz des Stephans - Ordens verli:hen, dessen Inslanit Höchstdemselben bei seiner Anwesenheit in Wien von Sr Mor Selb E rge 20 Se. Majestät der Kaiser haben die erledigte Stelle 6; Bürgermeisters der Stadt Wien dem bisherigen Geschäftsleit der Abtheilung des Magistrats in {weren Polizei - Uebertretun, gen, K. K. Nath und Magistrats - Rath Anton von Lech mil dem Charakter cines K. K. Regierungs-Rathes verliehen, ) Sonntag den sten d. M. beim Einbruche der Nacht wurd der Leichnam Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Anton Victo, Großmeisters des Deutschen Ordens im Kasserhuime Oesterrei im Stillen in die Hofburg - Pfarrkiche überbracht, roo dessen df fentliche Ausstellung gestern, den 6ten d. M. früh stattfand, Hierauf wurde Nachmittags um 2 Uhr das Herz des Höchst verblichenen in der Loretto-Kapelle der Augustiner-Hoffkirche V unmittelbar darauf wurden die Eingeweide in der Gruft zu St Stephan auf die herkömmliche Weise beigesezt. Um 6 Uh Abends endlich ging das Leichenbegängniß mit dem üblichen Gy pränge vor sich. Die Leiche wurde aus der Hofburg- Pfarrkirche in die Kapuzinerkirche am neuen Markte überbracht , daselbst im Beiseyn Sr. K.K. Majestät und der übrigen höchsten Familienglied wie auch des versammelten Hofstaates eingesegnet, Und dam it der Gruft beigesegt. . Die Hoftrauer wird von gestern, ql dem Begräbnißtage, angefangen durch sechs Wochen, und zivar zugleich mit der für weiland Se. Majestät den Kaiser Franz be schenden Hoftrauer getragen. Der Senat der freien Stadt und des Gebiets von Krafay hat Herrn Friedrich Ludwig Westenholz zu seinem Geschäftstyh, ger am hiesigen ipofe ernannt, und derselbe hat am 31. Min bercits das diesfall\ige Beglaubigungs-Schreiben Sr. Durchlaucz dem Fürsten von Metternich, Haus-, Hof- und Staats-Kanzler Überreicht. j Unser berühmter Orientalist, der Ritter Joseph von Ham mer, hat eben durch cinen sogenannten Parctezettel (Todten: Ay zeige durch den nächsten Verwandten) bekannt gemacht, daß ihn die fürzlich verstorbene Gräfin Purgstall in Steiermark, mi seinen indern zu ihrem Universal-Erben eingeseßt hat, wodur er in den Besiß der Herrschaft Hainfeld gelangt. Damit ist nul die alte Familie der Purgstall ganz erloschen. Der lebte Grif von Purgstall, ein wahrer Kosmopolit, mit ciner edlen Schottin vermählt, starb schon 1821 und Herr von Hammer hat ihm i einer nur an Freunde vertheilten Denkschrift (in Wien, bei Strau splendid gedruckt) ein {dnes Denkmal gesekt, worin sich au Auszüge aus dessen Reise-Tagebüchern befinden. Die Herrschaß ist durch schlechte Bewirthschaftung der Waldungen zwar jest in Werthe sehr gesunken, aber vieles kann besser eingerichtet und cinträglicher gemacht werden.

Schweiz,

a / ; Folgendes Kabinets- Schreiben Sr. Majestät des Kais Ferdinand ist den Ständen mitgetheilt O / ¡An unfere lieben und guten Freunde die ho chat: _ baren Eidgenossen der 22 Kantone. Hochachtbarer, vielgeliebter Freund! Nachdem es der Vorsehut gefallen, Meines innio| geliebten Herrn Varers, Kaiser Fran | von Oesterreich Majestàt, heute Nacht cin Viertel voc 1 Uhr in e besseres Leben abzurufen, \o verweile Jch nicht, Sie von diesen höchst betrübenden Trauerfall und von Meinem dem zufolge su gefundenen Regierungs-Antritt zu benachrichtigen. Die allgem Verehrung, welche Mein nunmehr in Gott ruhender Herr Vatt, Seiner ausgezeichneten Tugendez und vortrefflichen Eigenschaften wegen, genoß, und die Zuneigung, welche Er während Seiner lat gen Regierungsdauer der Schweizerischen Eidgenossenschaft stets he: wiesen , lassen Mich nicht zweifeln, daß dieselbe dessen Verlust ebet so schmerzlich fühlen werde, als er Mich mit der tiefsten Betrübnis er{úllt. Als Erbe der Gesinnungen des durchlauchtigsien Versiot benen für die Schweizerische Eidgenossenschaft rechne Jch eben auf die Fortdauer derjenigen, welche Sie demselben jederzeit gewid met , und verbleibe mit aufrichtiger Freundschaft und Achtung Gegeben Wien, 2. Már; 1835. (gez.) Ferdinand. Der Vorort hat, seiner Anzeige zufolge, diese durch Hern

von Bombelles aus Zürich ihm übersandte Zuschrift auf die v

bindlichste und den Umständen angemessenste Weise erwiedert.

Jtalien.

Rom, 28. März. (Allg. Zeit.) Einiges Aufsehen t regt es hier, in dem jo eben erschienenen Staats - Kalender Hin Lauradio als Gesandten für Portugal aufgefährt zu sehen, N er Dom Miguel's Geschäftsträger, und dieser, nach hiesige ä sicht, noch König von Portugal isk, so sollte die Anf tung dié ses Namens eigentlich nichts Auffallendes haben. Aber n schließt daraus, daß die gehofste baldige Anerkennung der. Knd gin Donna Maria noch lange nicht erfolgen dürfte , went vot Ae o8! aus nicht Schritte geschehen, - die eine Annäherung möglih machen. Das vi8herige dortige Verfahren. gegen d Kirchen - Eigenthum, gegen die Geistlichkeit und die Verweigerut der bisher estandenen Bestätigungs-Gebühren kränken den Pp lichen Stuhl höchlich und sind nicht geeignet, hier Vertrauen zu eint Regierung einzuslößen, die sich troß aller Gegenvor ellungei A Eingriffe erlaubt. Daß den Regierungen der Poren ischen Halbinsl doch etwas an einer Anerkennung von Seiten des Kirchen-Oberhauzl liegt, sicht man aus den wiederholt eingehenden Ansuchen, welt aber der hiesige Hof, bevor seinen Beschwerden abgeholfen wird, nid entsprechen kann. Der bekannte Karlistische Schriftsteller Nubichot welcher sich seit längerer Zeit hier aufhält und eigentlich durd seine Schriften Ursache war, daß die anca romana den jebig! Interessenten, und nicht einer anderen Französischen Grsellfhef Übergeben wurde, tritt in einer kürzlich erschienenen Schrif gegen die Bank auf: und sucht zu beweisen, daß eine lange Fo! dauer derselben eine Unmöglichkeit sey, da sie monatlich übt 10,000 Scudi zuseze,. Wenn gleich in dieser Schrift mand} Wahrheiten enthalten sind, und das Publikum im Allgem nen fein Vertrauen auf das Gelingen dieser Anstalt sch) so scheint doch jeßt die Antwortschrift des Präsidenten der Ba das Gegentheil zu beweisen. Briefe und Reisende aus N pel beschreiben den Ausbruch des Vesuvs am l13ten und ltt d. M. als ein prächtiges Schauspiel. Bei Resina waren 0 Nachmittag des ersten Tages die Brunnen versiegt, und Abend erfolgten einige heftige Erdstöße, welche den Vesuv un) den Monte Somma in. ihren Grundfesten zu erschüttern nen. Die hierauf erfolgten Ausbrüche hattèn bis vor cinige Tagen keinen Schaden verursacht, da keine Lavastrôme sich (l

ossen und die ausgeworfenen Steine und Asche meist in d( rater zurüfielen. Man sieht indessen diese leichten Ausbrüd nur als Vorläufer größerer Erscheinungen an, und viele {a lustige. Fremde machten si gleich nach Eingang dex Kunde v0} hier auf den Weg nach Neapel. :

| Prinzen nichts gemeldet hatte,

F theilt die

Portugal.

Lissabon, 29. März. Ein Supplement der Hof - Zei-

n9 enthält nachstehenden Armee-Befehl des Herzogs v. Terceira: „Hauptquartier San Joâo da Pra. a, 26. März.

&ndem ich die traurige Pflicht erfülle, der Armee das viel

rüh eingetretene unglückliche Eve gniß des tief betrauerten (lebens Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Dom Augusto zu ver- indigen, theile ich ihr zugleich mit, welche außerordentliche Ehre

re Allergetreuste Majestät mir dadurch erzeigt hat, daß mir ird das nachstehende Dekret das Ober: Kommando der Armee terimistisch Übertragen "worden ist.“

(Hier folgt cine kurze Anrede des Prjoas an die Armee nd seine Unterschrift.) Das Königliche Dekret zur Ernennung (es Herzo: s von Terceira lautet fo'gendermaßen : ;

„Sechrter Herzog von Terceira, Pair des Königreiches, arschall der Armee, und Cousin, Jch, die Kénigin, grüße Euch! Ja durch den unglücklichen und unerwarteten Tod des Prinzen dom Augusto , Meines gelicbhten und würdigen Gemahls, der 1 Gott ruhen möge, das Ober-Kommando der Armee erledigt ind es nothwendig ist, diese wichtige Stelle so bald als möglich hieder zu beseßen, und da Ich wünsche, der Armee für ihre usgezcichneten Dienste einen Beweis Meiner Hochschäßung zu vben, so Übertrage Jch, durch ein Dekret vom heutigen Tage, Ghnen , als dem ältesten General, interimistisch das genannte Femmando, indem Jch, bei Jhren Kenntnissen, Jhrem Eifer ind Patriotiómus und bei der Theilnahme an der Wohlfahrt uind der Freiheit der Nation, woyon Sie, an der Spiße der Nortugiesischen Truppen, so mannigfache Beweise gegeben haben, das Vertrauen hege, daß Sie diesem chrenvollen und wichtigen Posten treu vorstehen werden. Jch theile Jhnen dies mit, um (ch danach zu achren. Geschrieben im Palast Necessidades, den g, März 1835. Die Königin.

Graf von Villa Real. n den Herzog von Terceira, Pair des Königreichs und Marschall der Armee.‘

Zhrè Majestät die Königin hat, zum Zeichen ihres Schmer- s über das Ableben ihres erhabenen Gemahls, eine dreimonat- je tiefe Trauer und eben so lange halbe Trauer anbefohlen.

Der Morning Herald enthält folgendes Schreiben aus Lissabon vom 29. Veârz, „Jch erfahre so eben den Tod des Prinzen August! Alles ist Schrecken und Bestürzung. Er sit seit einigen Tagen an Halsschmerzen, und er soll an der Yräune gestorben seyn. Wie ich höre, ist sein Körper stark an- geschwollen , und Manche äußern, er sey vergiftet. Der Prinz ard um 2 Uhr Nachmittags. Es gehen verschiedene Geröchte von einer hier entdeckten Verschwörung; ein Offizier von Rang soli verhaftet scyn. Wenn man den Körper nicht dur fremde Aerzte untersuchen läßt, so wird Jedermann an eine Vergiftung glauben. Jch sah nie einen solchen Schrecken auf ailen Gesichtern. Am vorigen Sonntag wohnte er noch, völlig gesund, einem Pferderennen auf dem Campo grande bei, und noch am Dienstag sah man ihn zu Pferde in der Nähe des Palastes. Die Hauptstadt is in großer Aufre- gung. Die Deputirten - Kammer hielt gerade eine Sitzung, als dev N starb. Herr Carvalho seßte die Mitglieder hier- von in Kenntniß, worauf beide Seiten des Hauses, sowohl die ministeriellen Mitglieder ,. als die Opposition, sich verpflichteten, die Regierung der Königin sowohl gegen die Anhänger des Dom Niguel als. gegen die Anarchisten zu unterstüzen. . urz, es herrschte der beste Geist. und das vollkommenste Vertrauen, und die erste Wir- fung dieses ungläcklichen Ereignisses war die enge Verbindung aller Parteien, und man hegt nicht die geringste Furcht vor Unruhen in den Provinzen. Lijabon und Porto kann man als die poli- tischen Mittelpunkte für Portugal ansehen, die in allem den Ton angeben, Die Armee ist von allen Miguelisten gesäubert und dem constitutionnellen System ergeben. Sie hat alle festen Pläke besekt, Und sollte irgendwo ein Versuch gemacht werden, die df- fentliche Ruhe zu stôren, so wird cer sogleih unterdrückt werden. So hat der General Schwalbach die Miguelisten bei Villa vicosa, welche in Alrandol den Dom Miguel proklamirten, gänzlich auf- gerieben. Zu Porto sind 14 Bataillone Freiwillige bereit, über- allhin zu marschiren, wo man ihrec Dienste bedarf. Außerdem sind tinien-Truppen genug im Norden, um diesen Theil des König- vichs in Ordnung zu halten. Die beiden Fremden - Regimenter dr Obersten Dodgins und Borro werden im Dienst behalten luden. Die Regierung hat Kavallerie: Pferde und Maulthiere für die Artillerie im Ueberfluß. Da die Anhänger des Dom Nizuel schr zerstreut sind, so können sie fich nirgends vereinigen, ohne daß die Regierung im Stande wäre, eine überlegene Macht ihnen entgegenzustellen, und che Dom Miguel die Nachricht von dem Tode des Prinzen August erhält und Anstalten zu einem Angriffe auf Portugal treffen kann, werden die ausgedehnte- sen und wirksamsten Maßregeln zur Vertheidigung getroffen sen, Da die Hof - Zeitung über die Krankheit des ' und Dom Pedro ein Dubend Mal todt gesagt wurde, che er wirklich starb, so wollte das Wolé der Nachricht von dem Tode des Prinzen durchaus keinen Glau- ben schenken. Der Verlust der Kaiserin ist unerseblih, der der dnigin ist zwar auch groß, inde wird sie, eine scchzehnjährige Vittwe, die cin Königreich zur Aussteuer hat, wohl mit der Zeit Trost und einen anderen Gemaßl finden, wenn auch nicht mit allen den gl..nzenden Eigenschaften, welche den Herzog von Leuch- tenberg auszeichneten. Cr war jung, s{ön, liebenswürdig, talent- voll, reich, unabhängig von libera!en Gejinnungen und der Ab- fmmling eines Helden. Außerdem war er der erste Gegenstand der Neigung der Königin. Die Leiche wird in der Königlichen Ymilien Gruft in der Kirche San Vincente da Fora an der Seite Dom Pedro’s in Porto beigeseßt werden.“

S. Die Korrespondenzen der Times und des Courier cr- vihnen nichts von einer Vergiftung des Prinzen August. Auch derspricht der Korrespondent des leßteren Blattes der früher vom Morning Herald mitgetheilten Nachricht, daß die Kö- ngin sich in gesegneten Leibes Umständen befinde. ‘/

Griechenland,

Ueber die legten arch&ologischen Nachgrabüngen in Athen 1 Allgemeine Zeitung folgendes Schreiben aus then vom 4, Mörz mit: „Die Nachgrabungen auf der Burg, art am Unterbau des Parthenon, werden mit Eifer fortgesett. at hat auf der Westseite, zwischen der ersten und zweiten R ule, bis auf den ursprünglichen Felsenboden der Akropolis ge yauen, um die Tiefe des Fundaments kennen zu lernen, da an E ltdune über diese Tiefe, welche hier nicht weni- A 2,90 Meter beträgt. Eben so bewundernswerth ist die No sie und reinliche Zusammenfügung dieses Unterbaues H r tichem Muschelkalkjkein „einem trefflichen Material, wie auf G4 in Griechenland fast überall findet. Bereits ist man er genannten Seite bis an die Mitte des Tempels vorge-

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rût, wo eine aus ungleichen Marmorstäcken gebildete und der Zeit, wo der Parthenon als eine Marienkirche diente, an- gehdrende Treppe zum Vorschein kam. Die Menge der gefun- denen Stücke von Bildhauer - Arbeit und Inschriften ist groß z das vorzüglichste ist das rechte Bein zu dem in cinem frühe- ren Bericht erwähnten Torso, den man nach Leake's Vorgang, wiewohl ziemlich willkürlich, einen Mars genannt hat. Das Bein, von hoher Schönheit, ist bis auf einen Theil des Knies wohl erhalten, besser als der Leib der Statue; seine Rich- tung zeigt, daß der Gott auf der Ferse sißend dargestellt war. Von ciner der beiden bekleideten weiblichen Gestalten, welche bei Leak als Latona und Vesta bezeichnet sind, hat man den größten Theil der nach innen gewandten Seite gefunden, deren Ärbeit jedoch, weil diese Seite dem Beschauer abgewandt war, nicht von groper Vollendung ist. Von der großen männlichen Miittelfigur jey es nun Jupiter oder Neptun, hat sih die Brust bis an den Nabel vollkommen erhalten gefunden. Von den Pferden der Biga mehrere Bruchstücke der Hinterschenkel von unübertrefflicher Schönheit. Unter den übrigen Bruchstücken sind noch viele sehr schöne, namentlich einige Fragmente von Köpfen, die aber wohl nicht zu den Statuen des Giebelfeldes gehören mochten. Von einer der Metopen der Südseite isk cin schr gut erhaltener Centaurenkopfausge- graben worden, mit lüstern verzogenem Munde, wie er für eine solche wild sinnliche, halbthierische Natur sich ziemen mag. Auf diefer Südseite ist die Nachgrabung ebenfalls schon bedeutend fortge- schritten, aber nur längs der Mauer, da sie sich hier dem Tempel nicht eher nähern darf, als bis. die schweren Säulen und Architravstücke weggeräumt sind, wozu wir jedoch die Ma- schinen bald erwarten. Erst dann ist auf dieser Seite reiche, sehr reiche Ausbeute zu hofen. Mit der Wiederherstellung des Tempels ist auch schon ein kleiner Anfang gemacht, indem wir auf der Nordscite mehrere der Platten vom Fußboden der Cella, die unter den Trümmern lagen, wieder an ihre Stelle gelegt haben. Aber dic Fortbewegung so s{chwerer Massen geht, bei unvolllommenen Werkzeugen, bis jeßt nur langsam von statten.“/

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Washington, 3. März. Die Bürger von Salem in Mas- sahusetts wollen dem Kongreß eine Bittschrift überreichen, worin fie ihn ersuchen, im Falle Frankreich auf seiner Weigerung, den Traëtat zu erfüllen, beharren sollte, diesem Lande nicht den Krieg zu erklären, sondern statt dessen allen Verkehr mit demselben ab- zubrechen. Hierdurch, meinen sie, würde in weit kürzerer Zeit

cin besseres Resultat herbeigeführt werden, als dies durch die

glänzendsten Triumphe des glücklichsten Krieges möglich sey.

In einem hiesigen Blatte wird der Mord - Anfall auf den Präsidenten „die Pulver- Posse zu Washington“ genannt, und den Freunden des Präsidenten zugeschrieben, um die Theilnahme 5 Volks fär ihn zu erregen, und es gegen seine Feinde zu er-

ittern.

Die in Boston bestehende Gesellschaft zum Fange wilder Thiere in Afrika hat Nachrichten aus der Capstadt erhalten, Von der Partei, die zur Jagd der Giraffe abgegangen ist, hat man seit längerer Zeit nichts gehdrt. Die 40 Jäger, welche sich nach dem Rhinozeros-Distrikt begeben haben, litten viel von der Dürre Und dem Mangel an Lebensmitteln für sich und ihre Pferde. Eine dritte Gesellschaft ist schon im Besiß von 4 Leoparden, 2 Quag- gas und 1 Gnu. Eine vierte Gesellschaft begleitet den Doktor Smith in das Jnnere von Afrika und hat mit ihm den Kompas- Berg erstiegen, den er zu 7400 Fuß über der Mecresfläche an- giebt. Die Jäger hatten einige seltene Quadrupeden und mch- rere {dne Vögel gefangen. i

Meteorologische Beobachtung. Morgens | Nawmu. | Abends | Nach einmaliger |_10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck . |3?4, s 7 Par. 335, 6 6 “’Par.|336, s o Par [Quellwärme 6,9 ® R. Luftwärme 3,2 ° R.|4- 8,6 ®R.|\4- 4,0° N. Min 04e Thaupunkt 4- 0,7 ° R |— 1,1 °R.|4- 1,8 ° R [flufwärme 6,7 0 N. Dunfisättg 81 pCt 44 p(Tt. 84 pCt. Bodenwärme 6,0 ° N. 5 cirer. “Hi 2 2 E S i L A N ïutdünst, 0,0 7 9" Rh, Niederschlag 0, 0 5 6 “Rh. 0,99 N... 70 pEt.

1833. 11. April. | 6 Uor. | 2 Uhr.

Ani

Wolkenzug ¿E N dd Tagesmittel: 335,68‘... 53? N...

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 7. April.

Niederl, wirk!. Sehkuld 36. 5G do. 10275. Ausg. Schuld I Kanz - Bill, 2517. 448 Amort. 951, 352 80. Russ, 987. Veaterr 991, Preuss. i‘cäm.-Scheiue li5j. du, 42 Anl, —., Span, 5G 414. 35 30.

Antwerpen, 6. April,

Span. 58 492, 38 292. LZiusl, W. Cortes 482,

Darmzst. 27.

Coup. 222.

Hamburg, 10. April, Engl, Russ. 106. Hope in Cert. 99, 1304, Polo, 140, Dän, ——. Port. 91, London, 7. April, Cons. 35 917. Belg. 1031, Span, Cortes 662, Anl v, 1834 8 g Prämie. Ausg. Span. Schuld 3124. Ziasl, lz, Griech 384. Moll. 255 558. 58 1009s. Portuz. 952. Engl, Russ. 1087 Bras. 6. Columb, v. 1824 44. Mex. 454. ti‘eru 33. Chili 36,.

Wien, 7. Aprit, 59% Met. 1013

lz 40 Ne Bank- Actien 1321, Neue Aul, —, 219. 06 16M

Königliche Schauspiele,

Montag, 13. April. Jm Schauspielhause: Der Roman, Lustspiel in 1 Aft, nach dem Franz., von L. Angely, Hierauf: Die beiden Klingsberge, Lustspiel in 4 Abth., von Kogebue. (Hr. Sepydelmann : Klingsberg Vater, als Gastrolle.) f

Dienstag, 14. April. Jm Opernhause: Der Zweikampf, Oper in 3 ÄAbth., mit Tanz. Mujik_ von Herold. (Dle. Ste- phan: Margarethe, a!s Gajtrolle.) Die Solotänzer des Königl. Hoftheaters zu Madrid, Hr. Font, Hr. Campruvi, Mad. Du- binnon und Dlle. Serral, werden hierin Spanijche National- Tänze ausführen.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater.

Montag, 13. April. Der Barbier ‘von Sevilla, komische Oper in 2 Akten, aus Lem Jtaliänischen, von Kollmann. Mutlik von Rossini. (Dlle. Vial, vom Königl. Sardinischen Hof-Thea- ter zu Turin: Rosine, als dritte Gastrolle.)

Ein Pla6 in den Logen u. im Balk Thlr. 2c.

Neueste

Le Paris, 6. April. Vorgestern Abcnd wurden der Kaiserl Oesterreichische Botschafter und der Fürst Alfred von Sd brd;

von dem Könige empfangen, Gestern Mittag musterten Se.

Preuss. Präm, - Scheine

Majestät in Begleitung des Herzogs von Orleans und an der Spite cines’ zahlreichen Generalstabes das bte Linien-Jnfantcriec- Regiment und das Tte Kürassier-Regiment, die im Hofe der Tuilericen und auf dem Caroussel-Plabe aufgestellt waren. Nach der Revue wurde das Offizier-Corps dem Könige vorgestellt.

Der Minister - Rath war gestern Mittag bci dem Herzoge von Broglie versammelt.

Der Marschall Maison #s heißt es hier, werde zwischen dem 8ten und klüten d. M. St. Petersburg verlassen, Und gegen den 25sten in Paris eintreffen.

Der heutige Moniteur enthält die beiden Königlichen Ver- ordnungen, wodurch der Pair, Herr von Gasparin, zum Untcr- Staats -Secretair im Ministerium des Innern, und statt seincr der bisherige Direktor in diesem Ministerium, Herr Rivet, zum Präfekten des Rhone-Departements ernannt wird.

Der Präsident der Pairs - Kammcr hat an sämmtliche Mit- glieder diejer Kammer ein Rundjchreiben erlassen, worin er sie auffordert, sih zum 1. Mai in Paris einzufinden.

Die Deputirten-Kammer beschäftigte sich in ihrer heu- tigen Si6Uung, nachdem zwei Kommisions-Berichte auf das Bu- reau niedergelegt worden, mit dem Gese - Entwurfe über die Majorate. Sämmtliche“ von der Pairs - Kammer in diesem Ge- seß - Entwurfe vorgenommene Aenderungen wurden ohne Weite- res angenommen, und der ganze Entrourf ging zuleßt mit 214 gegen 97 Stimmen durch. Dasselbe geschah mit dem Geseke, wodurch ein Zuschuß von 1,490,690 Fr. zu den diesjährigen Bci- litair - Pensionen verlangt wird; auch dieser wurde ohne irgend eine Debatte mit 216 gegen 27 Stimmen genehmigt. Än der Tagesordnung war jeßt die Berathung über die von meh- reren Deputirten des Rhone - Departements beantragte Ent- schädigung der Stadt Lyon, cin Antrag, für dessen Verwerfung die mit der Präfung desselben beauftragt gewesene Kommission gestimmt hat. Herr Jay wollte zwar eine Summe von 1,200,000 Fr. bewilligen, jedoch nicht als cine Entschädigung, da die Stadt auf eine solche keinen Anspruch habe, sondern als eine Unterstüßung. Herr Fulchiron, einer der Lyoner Depus- tirten, sprach sich mit großer Wärme für die Annahme der von ihm und seinen Kollegen herrührenden Proposition aus. Er wurde von dem Grafen Delaborde unterstüßt, während Herr Anisson-Duperron den Antrag bekämpfte und sich darauf be- rief, daß die Einwohner der Vend: e mit demselben Rechte An- spràche an den Staat würden machen können. Hr. v. Laboulie meinte dagegen, daß, da die Mißgrisse der Regierung allein daran Schuld wären, daß die Stadt Lyon während der lebten Unruhen qo viel gelitten, es auch nicht mehr als billig sey, daß diese Stadt eine angemessene Entschädigung erhalte. Der Méís nister des Jnnern, der sich durch diese Aeußerung bewogen fand, die Rednerbühne zu besteigen, suchte die der. Regierung gemachten Vorwürfe zurückzuweisen, und hatte bei dem Schlusse dieses Berichts seinen Vortrag noch nicht beendigt.

Die Kommission, die sich mit der Erörterung der Frage, ob die Herren Sebastiani und Laurence sich einer neuen Wah! zu unterwerfen hätten, beschäftigen soll, ist in folgender Weise zu- sammengesezt worden: den Herren Hervé, Dufaure, Salvandy, Jaubert, Leroy: Myon, Charlemagne, Reynard, Bugeaud und Malleville.

Diesen Nachmittag nach zwei Uhr hat der Disziplinar-Rath des Advokaten-Standes eine Sibung gehalten, um über die Frage zu entscheiden, ob ein Advokat verbunden sey, vor einem excep- tionnellen Gerichtshofe, wie z. B. dem Pairshofe, die Verthei- digung eines Gefangenen ex ofücio zu übernehmen. Die Ver- sammlung war zahlreich. Um 41 Uhr war das Resultat der Konferenz noch nicht bekannt. Wie man jest erfährt, woilen auch in andern Städten, z. B. in Roucn, die Disziplinar - Rä- the des Advokaten - Standes zusaminentreten, um üver dieselbe Frage ihre Ansicht auszusprechen.

Der „„R« novateur“/ ist gestern abermals in Beschlag genoms men worden.

Der Moniteur meldet von der Spanischen Gränze Fol- gendes: „Lord Elliot und der Oberst-Lieutenant Gurwood jnd am ten in Bayonne angekommen und haben dem Don Carlos einen Boten zugeschickEt, dessen Rückkehr sie abwarten, um sich in dessen Hauptquartier zu begeben. Am 2Wsten Und Z31sten has ben zwei Tressen zwischen Zumalacarreguy und dem General Ül- dama an der Spiße von 16 Bataillonen stattgefunden. Das erste hat bei Arrouiz stattgehabt, das zweite bei Villamajor. Jn beiden ist der Vortheil den Christinos verblieben. Das Gerüche geht, daß General Lopez in dem zweiten geblieben sey. Gur- rea steht in der Umgegend von Pampelona mir 6 Bataillonen. Es ist wieder cin Garde-Bataillon von Aragonien gekonmmen.““

Gestern früh ist bei der Spanischen Gesandtschaft eiu Schrei- ben Mina's eingetroffen, das die Nachricht von der ba!digen Ankunft des Kriegs-Ministers Valdez im Hauptquartier zu Wit- toria bestätige Mina selbst scheint dessen Anwesenheit verlangt zu haben. Die Stärke der Spanischen Nord-Armee soil nach einem Monat auf 50,000 Bann gebracht werden, und die cine Hôlfte unter Mina's Befehlen bleiben, die andere aber von Valdez befehligt werden, Diese beiden Armee-Corps sollen zu: sammen operiren, um aile Communicationen zwischen den einzelnen Abtheilungen der Insurgenten zu unterbrechen und diese jo zu vernichten.

tach der „Sentinelle des Pyren‘es‘/ vom Lten d. wären wieder mehrere Dörfer in der Gegend von Zugarramurdi nieder- gebrannt worden.

Auf außerordentlichem Wege sind hier Nachrichten aus Ma- drid vom zten d. eingegangen. Das Ministerium hat in der Prokuradoren - Kammer eine Niederlage erlitten. Der Bericht der Bittschriften - Kommission ist mit 85 Stimmen gegen 31 an- genommen worden. Die Minister scheinen jch indep nicht ZU- rückziehen zu wollen,

Heute {loß öproc. Rente pr. compt. 107. 50, sin cour. 107, 70. S8proc. pr. compt 81, 5, sin conr. 81. 25. 3proc. Neap. pr. comt. 97. 95, fiv con, 98, 15, döproc. Span. 483, 3prvoc. 304, Ausg. Schuld 224, Cortes 492, L2'proc. Holl, 57.

9. April. Oesterr. 5proc. Metall. 102. 10i4F. 4proc. 96 7. 907. 22proc. 067. B, lproc. 242. 2 ¡x. Bank-Actien 1604. 1602. Part.-Obl! ix, 1401, Loose u 100 G. 2121. Br. Preuß. Präm.-Sch. 651. 65. do. proc. Anl. 971. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 10012, 10011, Poln, Loose 701. 704. 5proc. Span, Rente 471, 471, 3proc. do. perp. 285 28,

Sant a M,

Nedacteur Cottel.

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Gedruckt het A. W. Hagn,

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