1835 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

namentlich in den gewichtigsen der Shakespeareschett, so personen- reichen Schauspiele, hernehmen. Und wie würde es überhaupt um die Kunst des Schausptelers steben, wenn wir sie einem solchen Maß- stabe absolut unterwerfen sollten; es hieße nichts anderes, als die Wirklichkeit mit der Kunsi vermengen; des Nationellen nicht einmal zu gedenken; denn s{hwerlich würde selbs Garrick bei uns gefallen ; aber auch der în allen unsern Annalen hochgepriesene und selbs von Lessing als Meister anerkannte Eckhof besaß auffallende physische Mängel. Freilich is dies dasfenige, was bei einer so weltli- chen Kunst, wie die des Schauspielers, immer die Zwiespalte jwis schen den gewöhnlichen Zuschauern und den denkenden, kunfstlieben- den ergiebt, und zu einer {wer auszugleichenden Differenz zwischen dem flüchtigen Eindruck der Gegenwart und dem Verstandes-Urtheil führt. Aber der Verstand darf sich doch durch jenes nicht irrefüh- ren lassen, wenn |ch auch immer aus dem momentanen Eindruck etwas lernen und berichtigen läßt. Senne in der Seydelmannschen Darstellung is uns die Fntention des Dichters klar versinnlicht, in allen Situationen auselnandergeseßt und so B worden, daß uns der einsichtige geistvolle Funterpret des Dichters keinen Augenblick zweifelhaft werden konnte. Aber worauf wir ein besonderes Ge- wicht legen , is, daß die Majestät niemals in gespreizte tbeatrali- sche Manier, die Würde niemals in Affectation und Anmaßlichkeit, und die Deutlichkeit der Rede niemals in einen Kleinhandel mit

scharfen Accenten ausartete. » E

N ege Beobachtung. 1835. | Morgens | Nachmitt. Abends | Nach einmaliger 16. April. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

gueae ; 1552 s”Par. 333,6 9 "Par t A Quellwärme 6,8 ® R. Thaupunkt 4 2,0 ° R\+ 0,9 °0R|L 60,5 o R s?l!kwärme 7,4 ° N, Dunsisdttg| 85 pCt. 69 pCt. 79 pCt. [Bodenwärme 7,2 ® N. Wind - : E Aw | Bier Me Ausdünsi. 0,0 8 s Rh, Wolkenzu | NW. | Niederschlag 0, 1 4 0 Rh. 0,79 R... 78 pCt.

Tagesmittel: 333,68//,., 3,79 R...

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 12. April. Niederl. wirkl, Secbuld 5543. Kanz - Bill. 2511, Span. 32 312. Cortes 481. h

AA2

Antwerpen, 11. April. aa

Span. 55 485. 38 312, Zins]. 235. Cortes 472. Neue Span. Anl. 673, Darmst. 262.

Coup. 301.

Frankfurt a. M., 14. April. Oesterr. 57 Metall. 102,7. 10255. 48 9611, 965. 258 57. B. 15 245. 244. Bank - Actien 1609. 1608. Part. - Oblig. 1407 1408. Loose zu 100 G. 2122 212, Preuss. Präm.- Sch. 652. 65. do. 42 Anl. 975. G. Holl. 57 Oblig. v. 1832 1007. 1003. Poln. Loose 7082, Br. 58 Span. Rente 473, 475, 38 do. perp. 29, 287.

Paris, 11, April, 55 Rente pr. compt. 107. 95. fin cour. 108. 20. 35 pr. compt. 81. 50. fin cour. 81. 70. 58 Neap. pr. compt. 98. 30. fin cour. 98. 50, 52 Span. Rente 483. 3g do. 307, Ausg. Span, Schuld 232.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 18. April. Jm Schauspielhause: Die Roya- listen, Schauspiel in 4 Abth., von E. Raupach. (Hr. Sepydel- mann: Oliver Cromwell, als Gastrolle.)

Sonntag, 19. April. Im Opernhause: Die Stumme von

ortici. N Preise der Plätze: Ein Plas6 in den Logen des ersten Ran- ges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Schauspielhause: Jugend muß austoben, und: Die Einfalt vom Lande.

Montag, 20. April. Jm Opernhause: Johann von Paris. (Hr. Versing : den Groß-Seneschall, als Gastrolle.) Die Spani- schen Tänzer Hr. Font, Hr. Campruvi, Mad. Dubinnon und Dlle. Serral werden hierin Spanische National-Tänze ausführen.

Im Schauspielhause : Bertrand et Raion.

In Potsdam: Die Schwäbin. Hierauf: Die beiden Klings- berge. (Hr. Seydelmann : Graf Klingsberg Vater, als Gastrolle.)

Dienstag, 21. April. Im Schauspielhause: Maria Stuart.

In Potsdam: Die Schwestern. Hierauf: Zum erstenmale: Die blühende Aloe, Liederspiel in 1 Akt, von Kotebue. Musik von P. Lindpaintner. Und: Zum erstenmale: Der arme Tisch- ler, Divertissement in 1 Akt, von P. Taglioni.

Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 18. April. Johannes Original-Schauspiel in 3 Abth., von Charlotte Birch-

Sonntag, 19. April. Julerl die Posse mit Gesang, in 2 Akten. Vorher: Lustspiel in 1 Akt, von A. Cosmar.

Montag, 20. April. Der Schwur, oder: zer, Oper in 3 Akten. Musik von Auber.

Dienstag, 21. April. Der Glöôckner von Notre-Dame

feiffer,

Die Eh

Markt: Preise vom Getraide.

Berlin, den 16. April 1835.

u Lande: Roggen 1 Rthlr. 14 Sgr.; große Gerste 1 5 2 Hafer 28 Sgr. 9 Pf.- auch 21 Sgr. 3 Pf. Nh sind 249 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Kt 20 Sgr. und 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 19 Ey 6 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 56 auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr.; pi 25 Sgr. zus R 9 B Erlen At Sis j K 17 Sgr. 6 Pf. Eingegangen stnd 1772 el 22 efel.

s f Mittwö5ch, den 15. April 1835.

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rihlr.; der (y tier Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. , auch 15 Sar.

Branntwein-Prekse vom 10. bis 16. April 1835.

Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 p Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: in Branntwein 22 Rthlr. 15 Sgr., auh 22 Rthlr.; Karto ffel-Brq wein 22 Rthlr. 15 Sgr., auh 21 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.

Kartoffel-Preise vom 9. bis 15. April 1835, Der Scheffel 28 Sgr. 9 Pf.„ auch 17 Sgr. 6 Pf.

Redacteur Cottel. Cm O E O aa

Gedruckt bei A. W. Hayn,

f I Ä ae E E E L A

Allge

Bekanntmachungen.

Obrigkeitlihe Bekanntmachung.

Am 31. März d. F. ward hier ein Mensch verhaftet, als er eben im Begriff war, einen falschen Wechsel unter dem Namen Chevalier von Klinkow- üróm aus Gothenburg zu verkaufen. Durch den Stekbrief vom 5. März d. J. war von der Großherzoglich Hessischen Staats-Prokuratur für die Provinz Rhein-Hessen zu Mainz der angebliche Lieu- tenant Friedrich Müller, auch genannt Baron von Minnigerode, verfolgt worden, nachdem er wegen Fälschung bereits rechtskräftig von dem Assi- senhofe zu Mainz zur Ausstellung am Pranger und fünfiähriger Zwangs-Arbeit verurtheilt, in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar d. F. aber aus dem Correctionshause zu Mainz zugleich mit dem ehemag- ligen Kanzlisien Adolph Otto Alexander Plahn entwichen war.

Ferner war mittelst Steckbriefs vom 25. März d. F. von dem Königlichen Polizei - Directorium zu Danzig, wegen Wechselfälschung ein Graf Ottokar Herrmann von Ae aus Regen s- burg verfolgt worden. te Personsdbeschreibung in diesen beiden Stekbriefen paßte genau auf den am 31. März d. F. hier ergriffenen, angeblichen Che- valier von Klinkowstrd m. i

Bei seinem Eintritte in unsere Gefängniß - Expe- dition ward er sofort als der ehemalige hiesige Hand- lungsdiener Frtedrich Eduard Friße wieder er- annt , welcher bei uns siebenmal wegen Betruges, Fälschung , Anmaßung des Adels u. #. w. in Unter- suchung gewesen und bestraft worden war.

deutsh im

liëpelnid

und freundlich.

ter den fashen Namen : [betr

1) Freiberr Alexander von Doutrelepont,

2) Kunsthändler Dr. August Moriß Feilgen- hauer, /

3) oe Heinrich Ludwig Wei- ßendorff, 5

4) Baron Friedrich von Múller,

5) Lieutenant Friedrich Müller,

6) Doctor der Philosophie Otto Hugo,

7) Freiherr Friedrich von Minnigerode,

8) Freiherr Maximilian von Eichsfeldt,

9) Forst -Practikant Roth weiler aus Brüssel.

10) Particulier von Ußschneider aus München.

11) Graf von Montgelas-Fessy aus Regens- burg,

12) Hanblungsdkener George Hetnrich Opyper- mant, und i

13) Chevalier von Klinkowstr dm aus Gothen-

burg, s ; mit sélbst vevfettligten falschen Pässen gerei zu sein, ait mehreren Drten Deutschlands falsche Wechsel an- gefertigt und verkauft zu haben, und aus Mainz nach E ete Ausstellung am Pranger ent- ent zu sein. : | e V De unabescheinlic ist es, daß dieser für die öffentliche Sicherheit so höchsi gefährliche Verbrecher nocch an andern, als den uns bereits bekannten Or- ten Wechselbetrügereien unter falschem Namen ver. übt hat und deshalb steckbrieflich verfolgt wird. Um sein verbrecherisches Treiben vollständig zu ermitteln, besonders aber, damit auf den Grund früherer Steck- hriefe unter so vielfältigen Namen nicht etwa irgend “emand unschuldig verhaftet werde, haben wic es für Pflicht gehalten, diese dfentliche Bekanntmachung unter Beifügung des Signalements des 2c. Friße zu erlassen. Es Berlin, den 16, April 1835. E d Die Criminal-Deputation des Königlichen Stadtgerichts.

Personsbeschreibu a

Der Handlungsödiener Friedrich Eduard Fr iße i 25 Fahr alt, aus Alt-Damm bei Stettin gebür- tig, 5 Fuß 2 Zoll groß, von unterschter Statur und grader Haltung. Er hat ein randes, etwas breites, volles Gesicht gene Gesichtsfarbe, gerade oben schmale, unten breite, auf den Seiten ein wenig ein- gedrückte Nase, mit einer kleinen, nach oben stehen- den Spihe, braune Augen, breiten, aufgeworfenen Mund - dunkelbxaune/, kurze, schlichte Hagye, hohe,

geführt, als :

cines K

der 1c. Fr

lich nicht

meiner Anzeiger

freie Stirn, braune, zusammen gewachsene, eite Wel- lenlinie bildende Augenbraunen, vollständige gesunde Zähne, rundes Kinn mit einem kleinem Gräbchen, brauttem, etwas rôthlichen Backenbart. Berliner Dialekt , i ] und französish, verzieht “mitunter beim Sprechen den Mund, stößt etwas mit der Zunge an und wird dfters ungewdhnlich laut. Auf der linken Bake hat er zwei kleine Lehberfleke, den einen un- ter dem Auge, den andern neben der Nase, in der Mitte der Unterlippe eine von oben nah unten ge- hende Svalte, proportionirte Hände, etwas eingebo- gene Knie, auf dem linken Schulterblatt ein kleines Muttermahl mit einigen Haaren, in der rechten Seite eine kleine Warze, am linken Oberarm ein braunes Fleckchen, guf der rechten Achsel eine kleine, weiße Narbe und ein Lebe

Sein Benehmen ist anständig, er ist sehr gewandt

S O

Der ehemalige Kanzlift Adolph Otto Alexan- der Plahn, welcher bereits wegen Diebstahls bei dem Assisenhofe zu Düsseldorf bestraft ist und im Correctionshause zu Mainz wegen Wechsel-Betrüge- reien eine fünfiährige Zwangs-Arbeit büßte, entwich in der Nacht vom 31. mit dem bet uns jeyt wieder verhafteten, in der kanntmachung vom heutigen Tage bezeichneten Hand- lungsdiener Friedrih Eduard Frißke.

Beide verübten nah ihrer Entweichung mehrere Wechsel-Betrúgereien und der Plahn, nach den bis- Friße hat eingestanden, seit dem Jahre 1832 m Ermittelungen , außerdem in Berlin einen

chtlichen , gewaltsamen Diebstahl. 2c. Frie hat auch er verschiedene, falsche Namen 7)

1) Studiosus juris Rauschkolb aus Bonn,

2) Kaufmann und Wollhändler George Heil- mann aus München, legitimirt durch einen falschen Paß des Königlich Baierischen Gene- ral-Consulats zu Antwerpen vom 8. Februar c.,

3) Geheim-Secretair von Naumann aus Mün- chen, e durch einen falschen Paß irgend

niglich Baierschen General-Consulats

Unter diesem leßten Namen ist er von hier mit dem

gesiohlenen Gute unter Zurücklassung seiner Effecten

am 25. Mârz d. F. Abends verschwunden und wird wahrscheinlich wiederum einen anderen Namen an- genommen haben und in Besiß eines neuen falschen, von irgend einem Könialich Baierschen General-Con- sulate neo Passes sich befinden, weil er und

ße dergleichen falsche Paß-Formulare und

Siegel vorräthig hatten.

Die dentlichen Behdrden des Jn- und Auslandes

ersuchen wir ergebenst, auf den der dentlichen Si-

cherheit hôchstgefährlichen 2c. Plahn ein wachsames

Auge zu richten, ihn im Betretungsfalle verhaften

und geschlossen unter ganz sicherer Begleitung mit

den bei ihm noch vorgefundenen Effecten an die Ge- fängniß - Expedition der hiesigen Stadtvoigtei - Ge fängnisse gefälligst

Wir versichern die ungesäumte Erstattung aller

Kosten und den verehrlichen Behörden des Auslandes

die Erwiederung gleicher rechtlichen Gegendienste.

Berlin , den 16. April 1835. :

Die Criminal-Deputation des Königlichen

Si

Der ehemalige der Plahn i etwa 33 Jahr alt, aus Krakow in Mecklenburg-Schwerin gebürtig, 5 Fuß 4 bis 5 Zoll groß, von unterscßter Statur und grader Haltung. Gr hat ein länglich rundes Gesicht, gesunde, gewbdhn- zu rothe, beim Sprechen aber rdther wer- dende Gesichtsfarbe, blonde, glatte, Haare, die vorne dúnner alz fleinen Tolle zusammengedreht, an beiden Seiten der hohen und freien Stirn aber Er hat hellblonde, dúnne Augenbraunen, blaue , et- was hervortretende Augen mit einem stechenden Blick, dicke, abgestumpfte, nicht große Nase, über welcher sich ein Sattel von Sommersprossen und neben wel-

R A: E A B aw

cher sih einige weiße Pünktchen Édrner) befinden.

Er spricht zuweilen etwas Í den Bart, sehr fleischige weiße Finger. : ; Von den Schläfen ziehen sich backen zwet tiefe Falten; er hat

französisches. Bei seinem Verschwinden war

Leberfleckchen.

blauem Futter.

nem mit Silber be/ und einer kleinen silbernen Kette Beschreibung des gestoh

ce C r

2) eine vergoldete Kette mit ei 3) etne schwere goldene Erbsfk

Januar zum 1. Februar d. F.

Be: welchem Rosen gravirt sind

len umschlossenen lilafarbige

Steinen, : / Gleich dem 6) eèn goldener, mit einer Vex

7) ein goldener Trauring gez.

N)

Steinen und weißen Perlen 11) ein Paar kleine goldene O

nach i mit Rosen gravirt sind, 13) eine goldene Tuchnadel mit

E. G. 1830, 15) ein Paar große, goldene O Steinen, 16) sechs silberne Eßldffel gez. 1 17) acht dito theils VY. B., thei

v. B. gez,

19

203 en silberner altmodischer, lôffel gez. A. E,

z |

abliefern zu lassen. 21) eine Brille mit inwendig grun gefütterten

22) eine silberne Balsambüchse

zuschrauben, Stadtgerichts.

nalement.

s 2) eine ganz kleine, sehr alte Kanzlist Adolph Otto Alexan- o /

bronzenen. Ringen und Kn 29) einen Doppel-Louisd’or, 30) zwet Dukaten, 31) ein halber, vierel'iger Duk

| kurzverschnittene hinten, oben in einer

glatt angekämmt sind. nen Figuren,

33) circa 40 harte Thaler,

34) einen Kreuzthaler,

35) ein Lüneburgisches 2tel St

r die Preußische

Er hat vollständige, etwas gelbliche Zähne, von denen die hinteren Backzähne mehr nach dem Munde hineinsiehen , rundes , fleishizes Kinn, starken blon-

dreistes Ansehen, spricht mit lauter und fester Stimme reines deutsh etwas im Hamburger Dialekt, und

Bekleidung.

nem sehr langen olivenfarbenen Ueberziehrock, wel: cher an beiden Seiten Taschen hatte, in die er ge- wöhnlich die Hände zu stecken pflegt, mit einer seide- nen, dunkelgeblümten Weste, hellgrauen Beinkleidern, schwarzen Atlasbinde und schwarzem runden Hut mit Er führte eine kurze Pfeife mit ei- beschlagenen Kopf von maserm Holz

1) Ein rothes, mit grauer Seide wattirtes Kästchen,

nem Dukatengolde mit goldenem Schloß, auf

fünf lilafarbigen Steinen beseßt ist, 4) ein goldener Ring mit einem von weißen Per-

5) ein goldener, gereifter Ring mit Chrysopras

lande umschlossener Ring mit rothem Stein,

ein goldener Trauring gez. Z S. 1729,

9) ein starker, goldener Haarring in Form einer Schlange mit blonden Haaren ausgelegt,

10) ein Paar große, goldene Ohrringe mit grütten

bommeln von blonden Haaren,

12) ein Paar Armbänder von blonden Haaren, wor- an sich goldene Schlösser befinden, die die Form cines Stiesmütterchens haben,

den Farben dieser Blume ausgelegt und

14) zwei goldene Trauringe gez. 6. T. 1830. und

18) 24 dito Theelôfel, theils Þ,, theils A. E, theils eine silverne altmodische Zuckerzange gez. A. E. silberner Einfassung, silbernen Bügeln und ovalen Gläsern in einem rothen,

det, in der Mitte und an dem einen Ende auf-

23) zwet goldene Zeiger von einer Taschenuhr, 24) 12 bis 16 verschiedene silberne Schaustúcke,

26) eine rothe und weiße lange Börse von Band, mit elfenbeinernen Ringen und Knöpfen, 27) eine gelbe und grüne lange Börse von Band mit bronzenen Ringen und Knöpfen, 28) eine gehäkelte, grau und dunkelrothe Börse mit

32) ein runder Viertel-Dukaten mit geprägten klei-

E n Staaten.

36) ein Coupon über Einen Thaler, der nic

(sogenannte Hirse- her bezei net werden fann.

Literarische Anzeigen, So eben ist bei dem Unterzeichneten erschienen: Friedrich des Großen sämmtliche Wat überseßt von Dr. J. M. Jost. 2te Liefetu broch. Preis 71 gr ist bei demselben, #o n der Stuhrschen Buchhandlung, Schloßplaß und în allen hiesigen und auswärtigen Buch lungen zu haben. | Lewent's Verlagsbuchhandlung in Ll Königs - Straße Nr. à2.

nde und kurze dicke

úber seine Hänge- ein ofenes, fretes,

er bekleidet mit ci-

S0 eben is versendet worden : : Panorama von Münchu von A. Lewald. 2 Theile. 8vo. broch 3 Thlr.

Der Verfasser durch gebildeten Kunstges(1 reiche Phantasie und gefällige Darstellungsgak Lieblingsschriftsteller rübmlich bekannt, hat in s Album aus Paris, seinen Polnischen Nil len u. m. genugsam bewiesen, daß er mit 6 blick die Sitten fremder Völker und Länder zu | achten versieht, und so stellt er auch in diesen mälde von München ein farbenreiches und (f volles Panorama vor dem Leser auf, das bei t hender Unterhaltung zugleich die Vaterlandil durch die lebendige Schilderung einer interesu

Stadt bereichert. : Tutti Frutti. Aus den Pt É Zweite Aufi

benen. 1r und 2r Band. 8vo. broch. 4 Thlr. :

C. Spindler’s Moosrosen. 3 Bände N Ausgabe. 8vo. 44 Thlr. (Sämmtliche 32 34x Band.) j

; Dessen Je länger, je lieber, 3 2A

hrringe mit Haar- e, S Thlr. (Sämmtli

Stuttgart, im März 1835.

bet sich. lenen Guts.

nem Tonnenschloß, ette von geschlage-

, und welches mit n Stein,

gißmeinnicht Guir- WV. B. 1820.,

Zu haben bei E. S. Mittler in Berlin, M Bromberg, Culm und Gnesen und in allen W handlungen in Berlin.

mit Steinen

rothem Steine,

Haus- und Wirthschafts - Blatt Da: noch immcr bei der Expedition des 0 und Wirthschafts - Blattes direïte Bestellung! den Wohlldblichen Magistraten eingehen, #9 8 die leßt genannten Behörden ergebenst ersucht) Bestellungen wohlgeneigtest bei den Königl ? Expeditionen zu machen, welche nunmehr zut ® gegennahme von Unterschriften autorisirt sind.

hrringe mit rothen

), ls A. E. gez.

zerbrochener Sahn-

So eben ist erschienen : Der Schulfreund, oder fliegende Blätt! Altes und Neues im Schulwesen. 1x Bw 25 Stücen gr. Lo. Preis 2 Thlr. s Diese Zeitschrift, von welcher so eben die? ersien Stülke erschtenen sind, hat den Zwed rungen über die wichtigsten Angelegenheit! Schulwesens zu veranlassen , und der Untet® hat den Verlag und die Redaction derselbe! nommen, in dem Vertrauen, daß eine pädags

Etut- i , inwendîig vergol-

unechte Zuckerzange,

Tagesblätter von sich gewiesen hat und nur al genstände von allgemeinerem Fnteresse eingeht! sich des Beifalls und der Beförderung nidt der eigentlichen Pädagogen , sondern úberhaul, jenigen Publikums, welches dem Schulwesel, Theilnahme zugewendet, zu erfreuen haben i Noch im Verlaufe dieses Jahres wird der N s G / e 18 Proben in allen Buchhandlungen einzusehen. / Ludwig Oehmigke in Be! urgsiraße Nr. 8.

dpfen,

atett,

d,

mantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Birch-Pfejz,

Hall berger’ sche Verlagshandluty i

Zeitschrift, welche die gewöhnlichen BestrebungF,

Uttenberg, istoris

ußmacherin, Paroditen rendany

Die Falschmi

Allgemeine

(aats-Zeitung,.

Morgen wird kein Blatt derx Staats-

Eingegnygunn

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Justiz-Rath A brescch j Laasphe, im Regierungs - Bezirk Arnsberg, den Rothen Adler- )rden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Schullehrer und Or- anien Marpe zu Lippstadt das Allgemeine Ehrenzeichen zu

W leihen geruht.

——.ch

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Erfurt is die erledigte, mit der Pfarrei Megels im dachsen - Meiningenschen verbundene evangelische Pfarrstelle zu hristes dem dermaligen Pfarrer zu Meßels, Heinrich Gott- ieb Treuter, verliehen worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, \rásident der Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden und Chef (s Scchandlungs-Jnstituts, Rother, aus Preußen.

Se, Excellenz der Königl. Französische Botschafter am Kai- il, Russischen Hofe, Marschall Marguis Maison, von St. etersburg.

Der General-Major und Commandeur der 12ten Kavallerie- Prigade, von Colomb, von Neiße.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der (n Jnfanterie-Brigade, von Pfuel, nah Stettin.

| Zeitungs-Nachrichten. Ulan do

Rußland,

St. Petersburg, 11. April. Se. Majestät der Kaiser den am ften v. M. nachstehenden Ukas an das Ordens- wpitel erlassen: „Durch Unsern Ukas an das Ordens- Kapitel (m 17. (29,) November 1831 wurden die Polnischen Orden, 1 Weiße Adler- und der St. Stanislaus -Orden, unter dem amen dexr Kaiserlich - Königlichen, den Orden des Russischen leichs zugezählt, und am 13. (25.) Dezember desselben Jahres urde in Unserm Befehle an den Ordens-Kanzler festgeselzt, daß r St. Alexander-Newski-Orden vor dem Weißen Adler-Orden, 1d der St. Annen-Orden erster Klasse vor dem St. Stanis- us-Orden erster Klasse den Vorrang haben folle. Nachdem bir auf diese Weise die Rang -Ordnung dieser Orden festgeselzt ben, halten Wir es fär nöthig, auch die Art, wie selbige ge- igen werden sollen, zu bestimmen, und befehlen hiermit: daß

kjenigen, welche -den Weißen Adler-Orden, gleich denen, die

(n St, Stanislaus - Orden erster Klasse besißen, weder die zu lesen Orden gehörigen Sterne noch Bäuder tragen sollen, jo- (d die Ersteren Ritter des St. Alexander -Newski-, und die (jteren Ritter des St. Annen-Ordens erster Klasse sind; um doch zu bezeichnen, daß sie auch die jüngeren Orden haben, (len k bei dem älteren Orden das Kreuz des júngeren am hulen, diesem Orden eigenthümlichen Bande um den Hals tagen,

Durch einen anderen Kaiserlichen Ukas is angeordnet wor-

m: 1) Daß von den in Astrachan wohnenden Tataren, ‘he unter dem Namen der Bucharischen, Ghiljanschen und #gryshanschen bekannt sind, unabhängig von der ihnen obliegen- en Verpflichtung, die Grundsteuer und Stadtgefälle zu zahlen, h überdem, bis zu ihrer Gleichsteilung mit den ursprünglichen ussischen Unterthanen , eine besondere Abgabe an die Krone zu nf Rubel von jedem männlichen Individuum erhoben werde, vobei se von nun an auch die Rekruten “in Nacura fellen sollen, und das Recht erlangen, Klein - Handel zu reiben gleich den übrigen Bürgern. D) Daß den im Îrachanschen Gouvernement auf dem - Lande wohnenden Ta- en, welche unter dem Namen der Jurtowschen, Jnmeschschen nd Kundrowschen bekannt sind, für die Benußung des ihnen wewiesenen Landes, ebenfalls sowohl dic Grundsteuer, als auch t erwähnte Abgabe von fünf Rubel per Mann auferiegt werde, oh so, daß sie, statt der in Natura zu stellenden Rekruten, pflichtet werden, ein tausend Rubel für jeden auszuhebenden “ann zu zahlen, wobei es ihnen aber gestattet wird, die Rekru- 1 in Natura zu stellen, wenn sie dies der Zahlung vorziehen (llten, 3) Daß die Leistung der hiermit neu angeordneten (gaben, außer der schon früher bestehenden Grundsteuer, vom „nuar 1836 an beginnen folle. 4) Daß den oben ange- ien Tataren erlaubt werde, auch wirklichen Handel zu trei- M Jedoch nicht anders, als wenn sie, gemäß den bestehenden “seben, die ihren Handels-Geschäften angemessenen Kaufmanns- t Bauer-Zeugnisse erheben.

Se. Majestät der Kaiser haben dem Königl. ¡gations-Rath de la Croix 11. den St. lasse verliehen. erei = General-Adjutant, Fürst Lieven, ist nach Tauroggen

Preußischen Stanislaus-Orden dritter

P olen. par schau, 14, April. Der neue Kommandant der Stadt tschau, General-Major Tutczek, ist vorgestern hier angekom-

fn und hat seinen Posten bereits angetreten.

Frankrei.

N, Deputirten-Kammer. Sißung vom 10. April. L achtrag. ) _Die Rede, die der Präsident des Minister- s in dieser Sizung zur Vertheidigung des Traktats vom

Berlin, Sonn

EEIID R R C E R

abend den I1s«æ@ April Abends E MECI C O T CLA S A Ee: Ae T E O T E O O ZENEORIT E O T T R I T T T R Tz Ewe

B i i O t O R Ai i R A m L D A A A A

1835

Zeitung ausgegeben.

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4. Zuli 1831 hielt, verbreitet ein so heiles Licht Úber die beiden Zragen: ob, und wie viel Frankreich den Vereinigten Staaten schulde? daß wir uns veranlaßt finden, hier auf dieselbe noch einmal zurüézukommen. Jn ersterer Bezichung äußerte der Minister sich etwa in folgender Weise:

¡Die Aufrechthaltung der National-Ehre ist mit der Verleßung des Vdlkerrechts nicht vereinbar. Redlichkeit ist die Basis der Na- ttonal-Ehre und des National-Kredits. Der Argwohn, der sich ge- gen die Ehre eines Volkes erhebt, muß nicht allein laut zurüdctgewie- sen werden, er darf gar nicht aufîommen, man muß ihn unmöglich machen. Der Traëtat vom 30. September 1800 liegt Fhnen vor Augen. Jn diesem Traktate ging die Französische Regierung, die damals durch die Person des ersen Konsuls vertreten wurde, die Verpflichtung ein, auf die Schie der Vereinigten Staaten das Recht der neutralen Flagge in Anwendung zu bringen. Diese förmliche, positive, ohne alle Bedingung und allen Vorbehalt eingegangene Verpflichtung wurde für neun Jahre fesigeseßt und späterhin auf acht Fahre beschränkt. Aber {on sechs Jahre nach der Abschlie= ßung des Traktates, am 11. November 1806, erschien das bekannte Ber iner Dekret. Durch die Anwendung desselven auf die Schiffe der Vereinigten Staatet wurde der Traktat von 1800 auf das Grbh- lichste verleßt Das hat Niemand bestritten und ist auch unbestreit» bar. Wieder ein Jahr später wurde der Traktat durch die beiden Mai- länder Dekrete vom 17. September und 14, November 1807 nicht minder schwer verleßt. Dies ist eine eben so unbestreitbare That- sache. Wiil man, um diese Dekrete zu rechtfertigen, die damals feindliche Stellung Englands gegen Frankreich als Grund angeben, so muß dagegen erinnert werden, daß der No-d-Amerikanische Traktat nur in Kriegszeiten von Werth und Bedeutung seyn tonute. Was hätte die Verpflichtung sagen wollen, in Friedenszeiten die neutrale Flagge zu respektiren! Dazu kommt, daß zu der Zeit, wo det erste Konsul den Traktat vom 30. September 1800 unterzeichnete, der Friede zu Amiens noch nicht geschlossen war. England selbi} be- krachtete die Flagge Nord-Amerika's nicht als neutral, und der erste Konsul wußte dies. Man behauptet endlich , daß die große Nach- gtebigkcit Nord-Amerika’s gegen England gewissermaßen als ein still- \chweigendes Verzichtleiste auf jenen Traktat zu betrachten sey. Al- lein auch dies Motiv is nicht haltbar, denn in dem Augenblicke, wo der erste Konsul freiwillig und vollständig im Namen Frankreichs den Traktat abschloß, standen die Vereinigten Staaten mit der Bri- tischen Regierung im besten Vernehmen, und der zwischen beiden be- stehende Vertrag vom Fabre 1796 war Jedermann bekannt. Wie sich auch England zu Nord - Amerika siellen mochte: unserec Verpflich= tungen gegen das leßtere konnten wir dadurch nicht überhoben wer- den. Es war und blieb unsere Schuld! keit, im Frieden wie im Kriege, im Falle cines Bündnisses zwischen England und den Ver- einigten Staaten und im Falle feindlicher Begegnung beider Mächte, das Recht der neutralen Flagge anzuerkennen, wie wir es gelobt. Das ist der Sinn des Traktates vom Fahre 1800. Hâtten wir, die wir das jeßige Ministerium bilden, ión abgeschlossen, so weiß ih wohl, was man dazu sagen würde; allein nicht wir, der erste Kon- sul hat ihn abgeschlossen. Man kann also zu Gunsten dexr Berliner und Mailänder Dekrete nichts weiter anführen, als den Drang der Umstände und die Absicht Frankreichs, die Englischen Füteressen auf jedwede Weise und um jedweden Preis zu beeinträchtigen. Es ist ein Grundsaß des Naturrechts, der auch in das Völkerrecht UÚbergegangen ist, daß eine Maßregel irgend einer Regierung gegen

eine andere Regierung erst dann in Anwendung gebracht werden *

| Weise annehmen läßt, daß diese leßtere davon unterrichtet seyn kann, oder mit anderen Worten: bevor man loëshlägt, muß man warnen. Die Billigkeit diescs Grundsatzes leuchtet ein. Die Berliner und Mailänder Dekrete sind aber auf die Amerikanischen Schiffe, gleich am Tage nach ihrem Eclasse, 109 nit gar schon vor dem Erlasse, angewandt worden. Das Faktum | notorisch, es is weder bestritten worden, noch überhaupt bestreit- har. Es is ferner ein Grundsaß des Naturrechts, der gleichfalls in das Völkerrecht übergegangen is, daß die Maßregeln irgend einer Regierung nur so lange in Ausführung kommen dürfen, als sie wirklich bestchen; die Berliner und Mailänder Dekrete sind aber, ¡8 Monate nachdem dieselben bereits zurückgenommen waren, noch auf die Rord- Amerikanischen Schiffe in Anwendung gebracht worden. Doch weiter! Es ist ein völkexcechtlicher Grundsaß, daß jede Maßregel einer Regierung, die etner andern Re ierung zum Nachtheile gereicht, diese zu Revressalien berechtigt. Derselbe Grundsaß will indessen, daß die beiderseitigen Maßregeln sich die Waage halten, dergestalt, daß, wenn der ursprüngliche Aft bloß contininatorisch war, es auch der ijicnseitige bloß seyn darf. Die Billigkeit dieses Grundsaßes springt in die Augen. Fm Fahre 1809 schlossen nun die Vereinigten Staaten ihre Häfen den Franzdsischen Schiffen bei Strafe der Confiscation. Dasselbe that die Franzdsi- sche Regierung im Fahre 1810. Nichts konnte einfacher und natür= licher seyn. Allein die betresffenve Bill der Vereinigten Staaten kam nie in Ausführung, nle wurde eine einzige Confiscation: ver- fugt, während das Französische Dekret allerdings vollzogen wurde, und in Folge dessen zahlreiche Confiscationen stattfanden. Dies ist etne Thatsache, die Niemand in Abrede Fellen wird. Endlich gilt noch der völkerrechtliche Grundsaß, daß jede Maßrezel einer Regierung, wo- durch das Eigenthum einer anderen ohne Grund vernichtet wird, dieser leßtern einen Anspruch auf Entschädigung giebt. Die Fran= zöstsche Regierung hat aber 7 Fahre hindurch die Vernichtung der auf offenem Meere befindlichen Nord-Amerikanischen Fahrzeuge an- befohlen und in Ausführung bringen lassen. Nach Auseinandersez- zung aller dieser Grundsäße und Thatsachen frage ich, ob irgend Jemand in dieser Versammlung noch mit gutem Gewissen behaupten kann, daß die Französische Regierung der Nord - Amerikanischen kei= nen Schaden zugefügt habe, und daß sie derselben nichts schuldig sey ?‘/ Der Minister erörterte hierauf die zweite Frage, auf wie hoch sich die Schuldsumme belaufe, in nachstehender Weise : /,,Das Ministerium von 1831 war der Meinung, daß es der Juli - Revolution unwürdig seyn würde, sch minder freigebig und minder rechtlich als die ihr vorangegangenen Regierungen zu zeigen; nachdem sie also das Recht der Vereinigten Staaten auf eine Ent- schädigung anerkannt, blieb ihr nur noch übrig, den Betrag dieser leßtern festzustellen. Hier hatte sie die Wahl zwischen zwei Syste- men: entweder sle konnte sich mit der Amerikanischen Regierung speziell berechnen, oder sie konnte sh mit derselben Über eine Summe in Pausch und Bogen einigen. Das Erstere wäre offenbar unklug gewesen, denn in demselben Maße, als man in dem Liqui- dations - Geschäfte vorgeschritten wäre, hätten sich auch die Privat - Forderungen vermehrt. Dies geshah in den Jahren 1814 und 15, wo die Reclamationen in weniger als T einem

darf, wenn sich vernünftiger

helfen aber nichts. System oder die künftigen Gesege,

Jahre auf 1200 Mill. stiegen, so daß man sich zuleßt Über ein Pausch - Quantum einigen mußte. Derselbe Weg wurde feßt auch in den Unterhandlungen mit den Vereinigten Staaten eingeschlagen, und als Grundlage zu diesen Unterhandlungen wurde von unjerer Seite ein Bericht des Herrn von Caulaincourt aus dem Fahre 1814 angenommen, worin dieser dem Kaiser damals eine runde Summe von 18 Mill. in Vorschlag brachte. Fn der gesirigen Gou if viel hin und her gesprochen worden üder den Betrag der Se tetts der Vereinigten Staaten gemachten Forderungen; leßtere sollen (ich bald auf 10, bald auf 20, 40 oder gar 80 Mill. belaufen haben. Bet allen diesen Vorausseßungen waltet indessen ein kleiner Uebel= ftand vor , nämlich der, daß sïe alle rein willkürlich sind. Eri im Jahre 1831 is die Rord-Amerikanische Regierung mit ciner bestimmten

Summe wirklich hervorgetreten. Diese Summe wurde in einerRethefolge

von Konferenzen von dem Französischen Unterhändler successive auf 32 Mill. herabgeseßt. Zwischen ienen 18 Mill., als dem Minimunr der von Frankreich zugestandenen Schuld , und diesen 32 Mill, als dem Minimum der Forderungen des Nord - Amerikanischen Unter händlers, bestand noch eine Differenz von 14 Mill. ; diese rourde, nicht ohne lebhaften Widerstand von Amerikanischer Seite, getheilt, und demnach die ganze Schuldsumme, als Ultimatum, auf 25 Mill. festgeseßt. Dies, m. H., war in wenigen Worten der Gang und das Resultat der Unterhandlung, und Sie mögen hiernach selbs beur= theilen, ob der Französische Unterhändler seine Vollniachten über= schritten, und ob er Frankreich mit einer beträchtlicheren Schuld- A als dicienige, die wir wirklich zu entrichten haben, be!a- stet hat. //

Uno a: Unterhaus. Siz-.

Großbritanien Parlaments-Verhandlungen. zung vom §. April. (Nachtrag. ) Aus der Rede, worin Sir Robert Peel die Resignation seines Ministeriums anzeigte (siehe Nummer 106 der Staats - Zeitung), theilen wir in Folgendem noch die bedeutendsten Stellen mit: ,, Wenn ih nit Anstand nehme“/, sagte der Redner unter Anderem, „zu erklären, daß ich nur’ mit Widerstreben mein Amt niederlege, so glaube ich, die große Mehrheit des Unterhauses wird mir glau- ben, daß dieses Widersireben nur aus dffentlichen Rücksichten A und durchaus feinen persdnlichen Grund hat. (Hört, drt! und großer Beifall, namentlich von Seiten der Opposition.) Ich bin tief davon durchdrungen, daß, wenn ein Staatsmann in einer sehr bedeutenden Krisis es übernommen hat, die Ver- waltung dieses Landes zu führen, er damit zugleich die Verpflich- tung eingegangen ist, so lange als mögli in der Leitung der Staats-Angelegenheiten zu beharren, Hört!) Jch bin der Mei- nung, daß keine Gleichgültigkeit gegen das öffentliche Leben, fcin Widerwille gegen die Mühen, welche es mit sich bringt, keine per- sónliche Empfindlichkeit, kein individuelles Gefühl einen Staatsmann rechtfertigt, sich aus geringfügigen Gründen von dem Posten zu- rückzuziehen, auf welchen die Gunst seines Souverains ihn gestellt hat: (Großer Beifall.) Aber eben so sehr is es auch eine schlimme Sache, dem Lande zu zeigen, daß es der Regierung an der Un- terstüßkung im Unterhause fehlt, welche sie in den Stand sesen könnte, die dffentlichen Angelegenheiten gehörig zu leiten und eine rechtmäßige und nothwendige Kontrolle úber die Verhand- lungen dieses Hauses zu führen, eine Kontrolle, die ihr nur durch das Vertrauen des Hauses zu Theil werden kann. (Hört!) Ich wiederhole es, daß es ein großes Uebel seyn würde, eine solche Schwäche zur Schau zu stellen, und daß diesem Uebel eine Gränze gesteckt werden muß. Der edle Lord (John Russell) hat die Absicht angedeutet, daß er, wenn die gestrige Abstimmung nicht das Resultat geliefert hätte, zu welchem sie führte, einc Adresse an die Krone vorgeschlagen haben würde. Da ich nun glaube, daß durch die Ueberreichung einer solchen Adresse die Staats- Verwaltung in Verlegenheit gebracht worden wäre, und da ich nicht vorausse6en darf, daß das Haus in dieser Adresse eine andere Po- litif anempfohlen haben würde, als es durch die Resolution an- empfohlen hat, so hielten wir, ih und meine Kollegen, dere Ansichten in dieser Sache ganz mit den meinigen. übereinstimm- ten, ich sage, wir hielten es für unsere Pflicht, nicht länger auf einem nublosen Kampf zu beharren, der Se. Majestät, die Staatsmänner und das Land in neue und unnôthige Verlegen- heit hätte bringen können, da wir fühlten, daß die Zeit, wo un- sere Resignation doch unvermeidlich seyn würde, si mit schnel- len Schritten nahe. (Großer Beifall.) Jenes Votum war nicht nur gleichbedeutend mit einer Erklärung, daß man kein Ver- trauen zu der Regierung habe, sondern das gestrige Votum schloß auch in Betreff der Jrländischen Kirchen - Einkünfte die Nothwendigkeit einer gänzlichen System - Veränderung in sich, und dies würde, meiner Ansicht nach, der Verwaltung der öf- fentlihen Angelegenheiten in Jrland solche Schwierigkeiten in den Weg legen, daß jenes Votum, außer daß es einen Mangel an Vertrauen zu den Ministern andeutete, leßtere auch genö- thigt haben würde, von dem Unternehmen abzustehen, die Gese6e in Jrland vollziehen zu lassen, da eine Majorität, eine beträchtliche Majorität des Unterhauses einen Grundsas gebilligt hat, der mit demjenigen, welchen die Regierung für den ihrigen erklärt hat, in direktem Widerspruche steht. Das gestrige Votum is kein abstrakter Beschluß; es ist kein Votum, über dessen praktische Folgen der geringste Zweifel obwalten kann. Es kann bei einer abstrakten Frage ‘Punkte geben, worin das Unterhaus anderer Meinung ist, als die Regierung ; eine solche Frage kann von gro- ßer Wichtigkeit seyn, aber sie kann doch einen Aufschub erlauben, und es können Fälle kommen, wo es der Regierung möglich ist, mit der Leitung der dffentlichen Angelegenheiten fortzufahren, wenn sie sich auch bei Fragen, die ein abstraktes Prinzip in sich schließen, gegen eine große Zahl der Mitglieder des Unterhauses in Opposition befindet. Aber die Zehnten- Frage kann das Unterhaus nicht in ihrem jesigen Zustande lassen. (Hört, hört!) Es sind zwar jet Geseße in Kraft, diese Gesetze In ganz Jrland ist man über das fúnsftige ] welche das Parlament zu sanctioniren für gut befinden dürfte, íin Ungewißheit.