1835 / 110 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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standen, unter einem Schädel und zweien Todtenknochen die Worte „Sieg oder Tod.““ Die Truppen der Königin hatten 9 Todte (:) und 29 Verwundete, unter diesen zwei Capitaine, José Allande, und Zaballe, cincn von Espartero's Adjutanten. Nach den Aut- sagen von zwei Gefangenen sind die Jusurgenten sehr entmuthigt.“

Das Mémorial Bordelais vom 10, April berichtet über die leßten Unruhen in Saragossa unterm 4. April von dort Folgendes: „Ein Sänger an der Kathedrale, welcher bei ciner zu vaterländischen Zwecken veranstalteten Vorstellung in dem hie- figen Theater eine patriotische Hymne gesungen hatte, wurde von

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dem Enrbischof seines Amtes entlassen, weil Kirche und Theater unvereinbar rit einander seyen. Dies erregte Unzufriedenheit und veranlaßre einen Volks-Aufstand, der bis heute Morgen um 2 Uhr währte. Es wurden Drohungen gegen den Erzbischof ausgestoßen und in cinem Kloster zwölf Mönche oder Priester getödtet. Bei dem Abgange des Couriers war die Ordnung wieder hergestellt, doch fürchtete man neue Unruhen.“ Eben dieses Blatt jagt: „Es soll ein Kampf zwischen den Trup- pen von Lopez und denen von Zumalacarreguy stattgefunden ha- ben, und der Vortheil auf Seite der ersteren geblieben seyn. Bei dem zweiten Angriff in dem Gefechte bei Arroiz in der Nähe von Estella ist der Oberst Gurrea zu den Truppen der Königin übergegangen. Eine große Anzahl Verwundeter, zum Theil Christinos, find an demselben Abend nach Estella gebracht worden, Zwei Priester, der Rektor von Salazar und ein Kapu- ziner sind zu Pawyvelona erschossen worden. Dieser Krieg rich- tet grôßere Verwüstungen an, als die ‘Pest. Großbritanien und Jrland,

London, 13, April. Der König ertheilte gesern dem Brafen Grey und dem Viscount Melbourne Audienzen. Der Herzog von Cumberland stattete Jhren Majestäten im St. Ja- mes: Palast einen Besuch ab.

Der Herzog von Sussex wird am Mittwoch im Kensing- - Balast jeinen alten politischen Freunden ein großes Diner

Ln geben. Se. Königliche Hoßeit erfreut sich jeßt wieder der be- en Gesundheit.

Der außerordentliche Gesandte des Faisers von Oersterreich, Fúrskt Liechtenstein, machte am -Sonnalb-nd seinen Ubschieds-Be- such bei der Landgräfin von Hessen-Homdburg. ;

Sir Roberc und Lady Peel gaben vorgestern in Whitehall- Gaordens ein Diner, zv welchem Unter Anderen der Für Liech- tenstein, der Fürst Esterhazy und der General Alava eingeladen wart. | Am Sonnabend Nachmittag wurde in der Wohnung des Marquis von Lansdowne cine Versammlung gehalten, welcher Viscount Melbourne, Viscount Palmerston, Lord Holland und Herr Spring Rice beiwohnten. Die Berathungen dauerten von halb 4 bis halb 6 Uhr. Gestern Nachmittag berathschlagten die- \clben Personen wieder bei Lord Melbourne. Der Herzog von N und Lord Holland besuchten am Sonnabend den Gro- ien Grey. s

Ueber die Zusammenseßung des neuen Ministeriums is noc) immer nichts entschieden; am Sonnabend hieß es an der Börse, cs sey der ernstliche Wunsch des Grafen Grey und des Lord Melbourne, daß Sir R. P eel aufgefordert werden möchte, ch der neuen Verwaltung anzuschließen, und daß Se. Majestät, mit dieser Ansicht vollkommen übereinstimmend, nach dem Baronet geschickt hätten, worauf dieser sich soglei nah dem Palast be- geben und dorr eine Unterredung mit Siv Herbert Taylor, dem Privat-Secretair des Königs, gehabt, durch dessen Vermittelung Sir Robert Se. Majestät um die Erlaubniß gebeten habe, die Ehre einer Konferenz mit dem Könige unter den jeßigen Um- ständen ablehnen zu dürfen, weil er, ungeachtet seines aufrichti- gen Wunsches, dem Verlangen seines Königl. Herrn gehorchen zu fônnen, doch unter den gegenwärtigen Verhältnissen ein Coalitict:? - Ministerium fär unmöglich halte. Er foll darauf aus dem Palast fortgeeilt seyn, ohne irgend Jemand, außer Sir Herbert Taylor, gesehen oder gesprochen zu ‘haben. Der Standard sagte am Sonnabend: „Den lesten, von uns eingezogenen, glaubwürdigen Nachrichten zufelge, ruht die ci- gentliche Autorität noch in Lord Grey's Hôönden, wer auch {on näher mir den Anordnungen zur Bildung eines neuen Ka- binets beschäftigt seyn mag. Die Anmaßungen des Schweifs und der Entschluß des Grafen Grey, diesen Anmaßungen nicht nachzugeben, machen das Haupt-Hinderniß aus. Aber au- ßerdem sind noch vicle andere, eben so schwierige Hindernisse aus dem Wege zu räumen. Sir R. Peel wurde heute zu Sr. Majestät cingeladen und begab sih um 11 Uhr nach dem ‘Pa- last, wir glauben aber nicht, daß er cine Unterredung mit dem Könige hatte.“ Im vorgestrigen Blatte des Courier heißt es: „Das Resultat der dreistündigen Unterredung, welche die Lords Brey, Melbourne und Lansdowne gestern mit dem Könige hat- ten, war, wie wir hôren, daß Se. Majestät dem Lord Melbourne, als dem künftigen Premier-Minister, den Auftrag ertheilten, den Plan zu der neuen Verwaltung zu entwerfen. Unter den um- laufenden Gerüchten ist das von der Ernennung des Herrn Spring Nice zum Kanzler der Schaßkammer in dem neuen Ministerium das einzige, welches allgemeinen Glauben fand, aber freilich mehr wegen der anerkannten Tächtigkeit des sehr ehren- werthen Herrn zu diesem Posten, als daß man irgend eine Ge- wißheit von diejer Ernennung gehabt hätte. Die Morning Chronicle vom Sonnabend glaubte auch, ankündigen zu können, daß Lord Melbourne beauftragt sey, dem Könige den Plan zu der neuen Verwaltung vorzulegen, und hoffte, daß ihm seie Bemühungen gelingen würden. Dessenungeachtet empfahl dieses Blatt seiner Partei, auf ihrer Hut zu seyn, weil die Gefahr oft am größten sey, wenn man sich am sichersten glaube. „Es fin- den in diesem Augenblick“, fügte die Chronicle hinzu, „an ver- schiedenen Orten, wo gar kein Gedanke an eine Erledi- gung der Parlaments-Size ist, lebhafte Wahl-Umtriebe im Jn- reresse der Tories statr, und es ist nicht zu bezweifeln, daß die To- ries Pláne haben, die mit den von Sir R. Peel öffentlich ab- gegebenen Erklärungen nicht ganz vereinbar sind. Ueberall ver- sichern sie aufs" bestimmteste, daß die Schwierigkeiten, welche der Bildung eines neuen Ministeriums in den Weg träten, unüber- windlich seyen. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens. Wir unsererseits schen keine Schwierigkeiten , als die, welche die Ty- ries selbst anzetteln, und wodurch sle vermöge ihres Einflusses hei Hofe die Reformer in Verlegenheit zu seßen hossen. Wenn es ihnen gelingt, die Erwartungen der Nation zu täuschen und öfe Zusammenseßung eines neuen Ministeriums zu hintertreiben, {f wird dieser Umstand natürlich zum Vorwande genommen wer- „2n, um das Parlament zu Ostern noch einmal aufzulösen, Wo ¡zer Wille da isk, findet sich auch ein Mittel. Das Publikum Zat daher auf die Thatsache, daß die Minister ihre Entlassung (ingereicht haben, fein zu großes Gewicht zu legen. Die Tories zeben noch immer Himmel und Erde in Bewegung, ura Adressen zu Stande zu bringen; und dies in Verbindung mit den An- stalten, die sle zu neuen Wahlen treffen, beweist, daß sle noch

| nicht alle Hossnung aufgegeben haben.

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{mißt.

Die Reformer dgen ja gungen nicht einzugehen.“

nicht eher cin JIubellied anstimmen, als bis fie aus dem Dickicht heraus sind. Sir Dobert rähmte fich des vollkommenen Ver- trauens des Hofcs, und man könnte die Unterhandiungen zum Schein angeknüpft haben, um aus ihrem angeblichen Fehlschla- gen eine Art von Vorwand zu cinem nochmaligen Aufruf an das Land herzunehmen / Im Sun las man vorgestern Folgendes: „Wir haben verlauten hören, daß der Mar- quis von Lansdowne der künftige Premier-Minister, Lord John Russell der Secretair, für die auêwärtigen Angelegen- heiten, Herr Spring Rice der Kanzler der Schazammer und Lord Mulgrave der Lord-Lieutenant von Jrland seyn werden. Gegen diese Ernennungen haben wir für jest nichts Besonderes einzuwenden, nur müßte ein hinreichender Grurd dafür angeführt werden, weshalb der Margzuis von Lansdowne auf diese Weise dem Lord Melbourne vorgezogen werden sollte. Hof- fentlich werden sh diejenigen , deren Dienste für das öffentliche *8ohl nôthig erscheinen möchten, in einem solchen Falle nicht durch persönliche oder Privat-Motive leiten lassen. Wir hoffen auch, daß die neue Verwaltung des mächtigen Beistandes nicht be- raubt werden wird,den sle aus den Talenten und dem Einfluß der Lords Brougham, Spencer, Durham und Anderer entlehnen dürfte, auf welche die Blicke des Publikums je6t gerichtet sind, und ohne die sich ein

tref der Personen, als in Betreff der Maßregeln, und da

,„„ Warum war Sir

Blatt sagt unter Anderem: l Warum war er auch

Peel am Sonnabend im Phaiaste ? seinen Rath ertheile ?

Kabinets unmöglich seyn würde.

zu erschweren. Lord MWMe!bourne wird jedoch Punkten fest bestehen müssen, erstens, daß ihm die V

Beifall der Nation versprechen darf.“ Jm Börsen - Bericht des Couriers vom Sonnabend war auch des Gerüchts erwähnt, daß Herr O'Connell einen Posten in der neum Verwal- tung erhalten wÜrde, doch konnte keine authentische Quelle dafür angegeben werden. - Im Sonnabend - Blatt des Morning-Ad- vertiser findet sich Folgendes über die Ministerial-Krisis: „Lord Melbourne ist wieder das Haupt des Kabinets, welches an die

währt werde.

dürfte, einer Verwaltung, wie dieses Blatt hin

Stelle des Peelschen Ministeriums treten soll. Wer aber den | es Úber die Grundsäße, nah denen, und die A'ipizin Stab des Melbourneschen Kabinets bilden wird, ist noch nicht | unter welchen sie gebildet werden solle, recht unter bekannt. Es haben häufige Zusammenkünfte zwischen Lord Grey | tet sey, weder ein Whig - Ministerium, noch ein t und den angesehensten Mitgliedern der vorigen Melbourneschen | kales Ministerium, noch ein aus den beiden Element

Verwaltung stattgehabt, doch scheint noch nichts weiter entschieden zu seyn, als daß Lord Jchn Russell den festen Entschluß zu erkennen gegeben hat, bei seiner Rejolution in Betreff der Jrlän- dischen Kirche und bei den Gesinnungen der Majorität, die so siegreich unter seinen Panieren focht, zu beharren. Daß O'’Con- nell Jrländischer General - Prokurator werden wird, ist nicht zu bezweifeln, wenn Lord J. Rußell an dem noch embryonischen Kabinet Theil nimmt; ob dies Leßtere aber der Fall seyn wird, so wie, ob Lord Brougham und Lord Durham “Mitglieder des- selben seyn werden, das unterliegt noch dem Zweifel. Uebrigens kann sich kein Ministerium halten, wenn es sich cht der Unterstüßung der ganzen Körperschaft der Reformer erfreut. Es soll ein Plan im Werke seyn, die beiden sogenanntei! Extreme der Volks -Ge- sinnung, die Hoch - Tories und die radikalen Whigs, wenn auch nicht augenblicklich, so doch mit der Zeit, durch die Bildung eines Kabinets, das beiden Parteien gleich feindlich wäre, am Ende ganz -z1 Boden zu drücken. Dieser Gedanke ist schr schôn und nimmt sich in der Phantasie und auf dem Papiere ganz herrlich aus, aber er hat nichts ‘Praktisches an sich und möchte sich schwerlich ausführen lassen, weil die Urheber desselben Úber keine Majorität gebieten können.“ Die heutigen Monrgenblätter wissen nicht viel mehr über die Bildung des neuen Kabinets, als die Zeitungen von vorgestern Abend. Der Morning Herald sagt, daß bis jezt Lord Melbourne für den muthmaßlichen Chef des neuen Ministeriums gelte, meint aber, daß es viel wichtiger sey, zu wissen, auf welchen Grundlagen die neue Verwaltung gebildet werden solle, als wer der ‘Premier- Minister seyn werde; doch komme es freilich bei der ‘Person des Leß- teren darauf an, daß sie durch ihren Charaëter und e Fähigkeiten dem Lande die nöthigen Bürgschaften darbiete. Lord Melbourne aber habe als Geseßgeber und als Minister nie mehr als mittelmäßiges Talent gezeigt, noch viel weniger habe er jene hohen und glän- zenden Eigenschaften entwickelt, die cin Staatsmann besißen müsse, der die Geschicke dieses großen Reiches lenken solle; es sehle ihm an der Energie, welche erforderlich sey, um die Schwierigkeiten der jeßigen Krisis zu überwinden. „Was die Basis der neuen Verwaltung anbetrifft“, bemerkt dasZ7genannte Blatt wei- ter, „so ist man so weit gegangen, zu versichern, der König habe darein gewilligt, daß ein Kabinet auf Grundlage der Russellschen Resolution in Betreff des Jrländischen Zweiges der Anglikanischen Kirche, wonach ein Theil des Eigenthums der protestantischen Kirche zum Gebrauch und zum Vortheil der Mikt- glieder der Römischen Kirche konfiszirt werden soll, gebildet werde. ‘Daß Se. Maj. sich bewogen gefühlt haben sollten, mit den Fein- | sich bemüöt haben, von Sr. Majestät Bedingungen in Vi den der protestantischen Kirche zu kapituliren, und ihnen die Kirche, | auf die Creirung von Pairs und in Bezug auf andere P deren geseßzlicher und geschworener Beschüzer und Hüter der Kd- |} gativez der Krene zu erpressen, aber allen olchen Versucht 0 nig ist, auf Gnade und Ungnade zu überliefern, können wir nicht ch der König auf's entschiedenste und erfolgreich glauben, ehe wir nicht bessere Gewähr dafür haben, als die jet | dersezt. Vermuthlih wird heute oder morgen auf n) umlaufenden Gerüchte. Während nun der Berg kreist, um ein | rere neue Wah! - Ausschreiben im Unterhause angt neues Ministeriv:n zu gebären, erzählen uns die radikalen Whig | werden, um die durch die neuen Minister - Ernennungen (ld) Blätter von der wunderbaren Uneigennäßigkeit des Hrn. O'Con- | ten Parlaments-Sißze wieder zu beseßen, und es freut ung 1 nell, der sich von alken Jntriguen fern halte und die Befriedi- | den zu können, daß jeder der neuen Minister bei den B gung seines persdnlichen Chrgeizes ganz beiseitseze. Credat Ja- | hungen um seine Wiedererwählung auf kräftigen Widerstand dacus! Herr O’Connell wird sich wohl über diesen Unsinn ins | ßen wird. Die neueste Nachricht über die Zusarnmen|( Fäustchen lachen.“ Das Gerücht, daß die lezten Minister dem | des neuen Ministeriums findet sich in dem heutigen Sun, K3nige vor threr Resignation noch gerathen Jane sich dem | Nachmittags um 3 Uhr Folgendes darüber meldet: „Jn d Grundsaß der Verwendung des Kirchen-Eigenthums zu anderen | Augenblick" ist zwar noch nichts Definitives über die Bill als rein kircliczen Zwecken, der Creirung von Pairs und der amtlichen | des neuen Ministeriums entschieden, aber Lord Melbourne Anstellung des Hexrn O’Connell aufs standhafteste zu widersetzen, | heute Abend im Oberha!!se anzeigen, daß er von Sr. Ms veranlaßt die Nceorning Chronicle heute zu der Bemerkung, | den Befehl erhalten hat, ein neues Ministerium zu bilden. | daß, wenn die vorigen Minister einen solchen Rath ertheilt, sie" | ist wahrscheinlich, daß der edle Viscount zu gleicher Zeit auf) ihre Befugnisse überschritten hätten, weil der Rath eines Mini- | Vertagung des Hauses bis zum Donnerstag antragen wird, b sters sich nicht über die Gränzen seiner Amtsführung hinaus er- | er Zeit hat, das Ministrrium zu vervollständigen. An Lord H skrecken dürfe, und weil die Resignation cines Ministeriums ein | Russell ist ein Courier abgesandt, und er wird heute Abe bloßes Spiel, eine Täuschung seyn würde, wenn dasselbe den Kd- | Unterhause erscheinen. Lord Brougham joll die Annahme nig überreden ëdnnte, dem folgenden Ministerium die demselben | Amtes für jetzt abgelehnt haben; doch ift hierüber nichts? nöthige Macht zu verweigern. Die Times versichert heute, | stimmtes bekannt. Hoffentlich wird Se. Herrlichkeit Grund! O’Connell habe dem Lord Melbourne cinen Entwurf von den | den, seine Absicht zu ändern. Heute Abend soll im Untel Bedingungen eingesandt, unter welchen er sich allein dazu ver- | auf die Erlassung von dreizehn neuen Wahl- Aus! stehen würde, den Whigs eine Capitulation zu bewilligen | ben angetragen werden, da so viele Mitglieder Aetmtet und sie von der Nothwendigkeit der Wiedereinsezung Sir | genommen haben. Lord MWMulgrave soll zum Lord Lit

Bewohner Großbritaniens entsprechen möchten.

Händen haben.

General - Prokurators und des nächsten für Jrland unbedingte anheimgestelle und niß übertragen werde, jede etwa vorfallende Aemtern auszufüllen, bei der Ernennung des neuen Lord-Lieutenants unter dem in d Bildung begrissenen Ministerium haben. daß man ißm die Entwerfung dreier großer Maßregeln |

Publikum wird mit Staunen hören, daß ihm alle diese Bedinu

ersten Artikels des O Connellschen Traktats ist, wie wir glauben} Pert in bereits zum General-Prokurator und Hr. O?'Loughli

zweiten Artikels des Traktats ist Lord Mulgrave mic Hn O'’Connell’s Zustimmung schon zum neuen Lord - Lieutenant ( ersehen. Was den dritten Artikel anbetrifst, so kennen wir des Jnhalt noch nicht ganz, doch soll sich eine bedeutende Erweiteru des Wahlrechts in Jrland darunter befinden. Lord Melbourne Marquis von Lansdowne sollen sich anfangs gegen die An dieses monströsen Traktats sehr gesträubt haben, da aber (1 John Russell versicherte, daß der Beistand des H OD'Connell für jede Regierung unerläßlich sey, wenn sie 1 dem Unterhause fertig werden wolle, und da er sich ih dies fest entschlossen erklärte, an keiner Verwaltung Thel nehmen, die nicht Herrn O’Connell entweder unter ihren M gliedern oder unter ihren cifrigsten Unterstüßern zähle, so q die edlen Lord endlich mit Widerstreben nach, Wie wir hin soll Sir John Hobhouse mit Einwilligung des Hrn, O nell zum Secretair für Zrland ernannt werden. Auch soll nl

Robert Peel's zu befreien, „Als Preis für die Unter- | nant und Lord Morpeth zum ersten Secretair für j stüßung eines radikalen Whig - Kabinets“/, sagt das ge: | land ernannt werden. Cs heißt auch, daß alle welche in dem Schlosse zu Dublin angestellt sind, cut

nannte Blatt, „fordert er, daß die richterlichen Beamten der Krone’ in Jrland von ihm crnannt werden sollen, und daß ihm ein Veto bei der Ernennung des Vice-Königs, der in Jrland den König repräsentirt, eingeräumt werde!! Er verlangt ferner, daß die zum Wähler qualifizirende Summe in Jrland auf 5 Pfund herabgesest werden soll, dami: ev, der sich, obgleich er fast 50 Mitglieder durch seinen Einfluß hat wählen lassen, mit seiner jezigen Macht über die Jrländische Wählerschaft noch nicht begnögt, im Stande sey, über eine hinreichende Anzahl von Stimmen zu gebieten, um der radikalen Whig: Verwaltung Festigkeit zu verleihen! Selbst zu einem Ainte ernannt zu wer- den, fordert der Agitator nicht. Dazu ist er viel zu ver-

werden sollen, und daß Lord Grey eingewilligt hat, ei anzunehmen. Andere Gerüchte des heutigen Tages bezei) Herrn Vickersteth als Lord-Kanzler, Herrn Spring M Kanzler der Schazkammer, Herrn Serjeant O'Loughlin als | nevral- Prokurator für Jrland und Herrn Serjeant Pert! General -Fiskal. Man glaubt, Herr O’Connell werde nid! das Ministerium treten, aber dasselbe, wenn es eine liberal litik gegen Jrland befolgt, auf alle Weise unterstüßen.“

Es geht dae Gerücht, daß wegen des unerledizten Zust! des Ministeriums heute Abend im Unterhause darauf an) gen werden würde, daß das Parlament si gleich bis

des Whigismus und Radikalismus zusammengeseßtes Mintisy riuin genannt werden könne, und welches nicht aus Staatsn nern bestehen dürfte, die nah eht Britischen Grundsäzen u Gesinnungen handeln oder den Neigungen und Jnteressen de | ¡Das ny Ministerium“, sagt die Post weiterhin, „soll eine durchaus h ländisch katholische Verwaitung seyn, Und wer auch notminl ihr Haupt oder ihre Mitglieder seyn mögen, so wird doch H D'’Connell und Herr O’Connell allein die cigentliche Mat j; i Einer solchen Verwaltung brauchen wir wh nicht erst die Verdammung und die Opposition von Seiten ey

Drittens fordett 1

Staats-Politik für Jrland überlasse, und daß das Minister dieselben im Parlament mit seiner ganzen Stärke unterstüke. A

gen ohne Einschränkung zugestanden worden sind. Jn Gemäßheit

zum Gencral -Fiskal von Jrland ernannt. Jn Gernäßhtk

Der König ist aber fest entschlossen, auf solche Bedin Der Morning Advertiser be hauptet heute ebenfalls, wle am Sonnabend und heute die Mot, ning Chronicle, daß man der Bildung eines neuen Kabinets all mögliche Hindernisse in den Weg zu legen suche, sowohl in Be, Sir Robert Peel mit seiner Resignation nur darauf abgest habe, vom Könige wieder bcauftragt zu werden, sein voriges Mi nisterium umzugestalten, um Zeit zu gewinnen und, wenn Alla fehlschläge, das Parlament noch einmal aufzulösen. Das genann Robett stern wieder doct, und zwar, wenn wir recht unterrichtet Gd wei Stunden lang? Verlangt das Land, daß er dem Kön Genug, es scheint kein Zweifel zu sen daß die Resignation des vorigen Ministeriums nur den Zy hatte, zu beweisen, das der liberalen ‘Partei die Bi!dung eing Dieser Plan ist aber nicht q lungen, denn alle liberale Mitglieder, unter Anderen auch Hin “O’Connell, haben sich bereit erklärt, lieber allen Ansprächen alf Aemter zu cutsagen, als die Bildung eines neuen Ministerium auf zt eucs Ministerium nicht die nöthige Stärke und den vollkommenen | der Männer zur Unterstüßung seiner Verwalt überlassen, und zweitens, daß ihm in Bezug auf d Verfahren.mit dem Oberhause freier Spielraum Wenn er über dies beides nicht Brief iy Siegel hat, kann er seiner Sache nicht gewiß seyn.“ Die My ning Poft glaubt, daß die Bildung einer neuen Berwaltuy heute Abend in beiden Parlaments - Häusern angezeigt werd zufügt, die, weh

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Konservativen des Vereinigten Königreichs zu prophezeien, Hy OD'’Connell verlangte, daß ihm die Ernennung des nän General - Fiel ihm die Bis

atanz in dis Zweitens will er eine unbedingte Stim

die Dinge nur in regelmäßigem Gange zu halten.

Ostern vertagen möchte, daß aber dieser Vorschlag nicht ohne Debatten durchgehen dürfte.

Sir N. Peel soll dem Wunsche des Herrn Alexander Ba- ring, daß er ihn zum Pair empfehlen möchte, nicht ohne Wider- reden gewillfahrt haben. Die Baronie Ashburnton in der Graf- haft Devon, unter welchem Titel Herr A. Baring zum Pair erhoben ist, war in früherer Zeit dem berühmten Rechtsgelehrten hn Dunning verliehen worden, der eine Tochter des e Vos Baring und Schwester des Sir Francis Baring heira- shete. Herr Dunuing wurde im Jahre 1782 unter dem Mini- sterium vord Shelburne's zum Pair creirt, nachdem er in seinem Stande den größten Ruf und durch seine talentvolle Unterstüßung der Whig -Partei im Unterhause viel Popularität erlangt hatte. Er starb aber basd nach Erreichung dieses Ziels seines Ehügeis Sein Sohn folgte ihm in der Pairwürde, ging aber im Jahre 1823 ohne Erben mit Tode ab, so daß die Baronie wieder va- fant wurde.

Am Donnerstag gab die Gemahlin des Lord- Mayors einen Bal paré im Mansion-House. Man erinnert sich noch keines so alánzenden Festes in der Wohnung der ersten Magistrats-Person Vondon's. Die meisten Mitglieder des vorigen Ministeriums, simmtliche fremde Gesandte, mit Ausnahme des Oesterreichischen ind Portugiesischen , (welche, wegen des Ablebens ihrer Souve- aine, es abgelehnt hatten, zu erscheinen) und ein großer Theil des Adels waren zugegen. Der vperzog von Wellington wurde durch Unwohlseyn abgehalten. Die Zahl der Gäste betrug úber 190 Personen.

Die Vermählung des Lord John Russell mit Lady Ribble- zales hat am Sonnabend stattgefunden. Der Herzog und die Herzogin von Bedford, so wie mehrere Mitglieder beider Fami- lien wohnten der Feierlichkeit bei. Nach Beendigung derselben begab sich das glückliche ‘Paar sogleich nach Woburn Abtei. Jhre Herrlichkeit ist die Tochter des verstorbenen Thomas Listor und Kittwe des Baron Ribblesdale, von welchem sie vier Kinder hat.

Der Marquis von Hertford ist gestern Nachmittag aus Pa; ris angekommen und speiste am Abend mit Herrn Croker und cinigen anderen auserwählten Freunden.

Herr Mendizabel, Finanz-Agent der Portugiesischen Regie- tung in London, hat heute Morgen bekannt gemacht , daß seine Regierung mit Herrn Rothschild ein Abkommen getroffen habe, wegen de» Ausgabe von 4 Millionen Pfund 3proc. Fonds , die zur Konvertivung der proc. Anleihe von 1834 dienen und deren Ueberschuß später zur Convertirung und Einlösung anderer Theile der Portugiesischen Schuld, nach Gutbefinden der Regierung, verwendet werden soll. Die Juhaber von Bons der. 6proc. Anleihe, welche sich vor oder am 21. April melden, haben für jede 100 Pfd. 6proc. Fonds Ansprüche auf 150 Pfd. der 3proc. Fonds, welche, vom vergangenen 1. Januar an, verzinst und halbjährlich gezahlt werden, indem sich die Regierung das Recht vorbehälé, denjenigen, welche den obigen Bedingungen nicht bei- simmen, die 6proc. Fonds auszuzahlen. Die Interessen für die 3proc. Fonds werden in London, Lissabon, Paris und Frankfurt ausgezahlt, und es ist ein Tilgungsfond von 1; pCt. zur Ein- lósung dieser Scheine errichtet. Die Käufe müssen halbjährlich gemacht werden. i

Niederlande.

Aus dem Haag, 14. April. Jn der gestrigen Si6ung der zweiten Kammer wurde der Geseß-Entwurf wegen Deckung des Defizits mit 41 gegen 6 Stimmen angenommen, nachdem der Finanz-Minister die unumgängliche Nothwendigkeit nach- gewiesen, sich eine Summe von 8,100,009 Fl. anzuschaffen, um Au abe man nun schon seit zwei Jahren keine A D verlangt, und deshalb sey die Staatskasse so bedrängt, daß ein Defizit von 8 Millionen die bedenklichsten Folgen haben könnte. Ueber den Stand der Finanzen erklärte der Minister, daß, falls nur für das Defizit gesorgt würde, die Einnahmen mit den Ausgaben ins Gleichgewicßt . kommen würden, indem die Mittel für das gegenwärtige Jahr die Voranschläge bei weitem überträfen, die Regierung auf dem Wege der Ersparniß fort- shreite und das bereits entworfene Budget für 1836 keine Er- S der Lasten erheischen werde. Aittauf wurde zur Dis- ussion des Geseß - Entwurfes wegen voller Zahlung der Zinsen für die National - Schuld, dic mit dem 30, Juni ällig werden, geschritten. Gegen denselben sprachen die Herren van Dam, van Jsselt und van Nes, weil Alt-Niederland nicht verpflich- kt sey, den Belgischen Ancheil der Staats- Schuld zu zahlen, ind auch auf die Länge nicht dazu im Stande seyn Abs Beide Redner verlangten auch eine baldige Ausgleichung der Belgischen Differenzen. Auch die Herren van Reenen und Tromp bekämpften den Entwurf, welcher von dem Finanz- mster vertheidigt wurde, der nicht untersuchen wollte, ob diese Nenten - Zahlung billig sey, sondern Gewicht darauf legte, daß der Kredit des Landes sie erheische. Herr van Dam er- wiederte hierauf, es sey höchst bedentlih, so im Voraus an- zufündigen , daß Alt - Niederland sih auf unbestimmte Zeit mit dieser Zahlung belasten solle; der Finanz-Minister entgegnete jedo) ganz trocken, er werde stets auf Maßregeln zum Besten des Kredits antragen, dagegen hätten die Generalstaaaten das

echt, sie anzunehmen oder zu verwerfen. Unter den Vertheidi- gern des Entwurfs bernerkte man auch Herrn Hooft, welcher äu- perte, obwohl einige auswärtige Mächte Belgien vorläufig mit einem Theil der Rente belastet bten, so habe unsere Regierung doch noch keinesweges diese Bestimmung angenommen, und des- halb ruhe noch die ganze Last auf unserem Staate. Am Ende vurde der Entwurf mit 37 gegen 19 Stimmen angenommen.

Belgien.

Brüssel, 13, April. Jhre Maj. die Königin der Fran- josen ist in Begleitung der ‘Prinzessin Clementine gestern Mor- n hier eingetroffen.

i Graf Esterhazy, mit der offiziellen Anzeige von dem Tode es Kaisers Zranz und der Thronbesteigung des Kaisers Ferdi-

Der Graf machte noch gestern dem Minister des Auswärtige : ( a n

and dem Groß-Marschall des Palastes cinth Besuch, und ivied

eute vom Könige empfangen werden.

¿8 Graf Heinrich v. Merode schickt sich an, nah Wien abzu-

‘isen; er wird wahrscheinlich noch heute Abend Brüssel verlassen.

Brüssel, 14. April. Gestern holten zwei Ho

iietal Grafen Esterhazy im Gol d Belle-Vue V Gd 1 n nach dem Palask, wo er dem Könige das Notifications- ch:ciben wegen des Ablebens des Kaisers Franz 1. ‘und der hron-Besteigung Ferdinand’s k. überreichte.

Cs im Königl. Palaste großes Diner seyn, dem J. de Prinjesfnnen arie nd Chmentine? {o e Lee Gr Esterhazy beiwohnen werden, 19 E S

hand an unsern Hof beauftragt, ist gestern hier angekommen. |

449 Schweden und Norwegen.

Stockholm, 14. April. Der Französische Gesandte, Her- zog von Montebello, ist nach Paris abguei um a ibun der Pairs-Kammer bei den- Verhandlungen über die April-Ange- klagten beizuwohnen.

Auch in diesem Jahre soll ein größeres Lager auf dem en des bei unserer Hauptstadt zusammengezogen werden, beste end außer den Garde- Regimentern aus den Grenadieren des Leib - Regiments, dem Smälandschen Grenadier - Bataillon

und den Jäger-Abtheilungen der Regimenter von Upland, Sü-

dermanland, Helsingeland und Wesimanland unter dem Ober- Befehl des Kronprinzen. Freie Stadt Krakau.

Krakau, 12. April. Der Kaiserl. Russische Gene- ral Nesselrode hat ih hier mehrere Tage lang Nee ten Für das Studienjahr 1834 35 wurden ber unserer Universität 289 Zuhörer eingeschrieben, und zwar in der theologischen Fakul- tät 6, in der juridischen 47, in der medizinisch-chirurgischen 119, in der philosophischen 117. Nach dem neuen Statute, das der Universität . durch die leßte Organisations -Kommission von den hohen Schu6höfen verliehen worden if, hat die Universität 25

ovdentliche Professoren, 9 besoldete Adjuntten und 3 Sprachleh-

rer. Jn der theologischen Fakultät lehren 4 Professoren, in der juridischen 4, în der medizinischen 9 mit 6 Adjunkten bei den praktischen Fächern, in der philosophischen § mit 3 Adjunkten. Die früher mit der Universität vereinigt gewesene Kunstschule bildet nun einen Zweig der neuerlics errichteten technischen Schule. Acht Lehrstühle sind noch nicht definitiv besest; es is aber zv hoffen, daß dies nächstens geschehen werde, da für alle schon vor längerer Zeit die statutenmäßigen Konkurs - Prüfungen abgehalten wurden, auch mehrere Ausarbeitungen der Konkurren- ten bereits von den fremden Universitäten zurückgekommen sind, wohin ste zur Beurtheilung gesendet wurden. Alle Jnstitute der Universität, die zu ihrer Erhaltung mit hinlänglichen Fonds ver- sehen, sind in Thätigkeit; nur die Klinik für Geburtshülfe ist noch nicht erdf\net. Zur Vergrößerung des allgemeinen Kranken- hauses, das über bedeutende Fonds zu verfügen hat, sind bereits Anstalten getrofssen ; es wird in Zukunft unter der speziellen Auf- sicht der medizinischen Fakultät der Universität stehen. Die hiesige Schützen - Gesellschaft hat im verflossenen Karneval einen Ball zur Unterstüßung der Armen gegeben; auch wurden von derselben zu diesem Zwecke Sammlungen veranstaltet. Schon seit mehreren Wochen vertheilt nun die Gesellschaft, durch diese Beiträge unterstüßt, täglich mehreren Hundert Armen eine nahr- hafte Suppe und Brod.

Deutschland.

Schwertn, 17. April. Die hiesige Zeitung enthält das Programm der bei Gelegenheit des Regierungs- Jubiläums Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs in Ludwigslust bevor ste- henden Hof-Festlichkeiten.

__— Deßau, 18, April. Unser diesjähriger Wollmarkt wird den 26, und 27. Mai stattfinden, und man glaubt allge- mein, daß er an Lebendigkeit und Bedeutendheit den vorjährigen übertreffen werde. Die uneigennükige Bereitwilligkeit unserer Kammer, „allen Verkäufern die Freiheit von dem gewöhnlichen Brüûck-, Fähr- und Chaussee-Gelde zu bewilligen, so wie die un- entgeltliche Einräumung trockener, bequemer und sicherer Pläkze zur Lagerung der Wollen, wird gewiß zu einem starken Besuche unseres Wollmarktes viel beitragen. Seit etwa einem Jahre ist in unserer Nähe auch eine Kartoffel-Syrup-Fabrik, die schon jeßt ansehnliche Bestellungen vom Auslande erhalten hat. Sie befindet sich auf der Herzoglichen Domaine Pötnik, 2 Stunden von Deßau (auch wegen ihrer Schaf - und Rindviehzucht wegen schon seit Jahren berühmt), und wurde von Herrn Preß, dem jeßigen Administrator der Morgensternschen Erben, welche dieses Gut in Pacht haben, angelegt. Der Bau unserer neuen Elh- brücke schreitet jeßt rasch vorwärts. Möchten die Hoffnungen in Erfüllung gehen, welche an dieselbe geknüpft werden! Eíne weise Benußung unserer Lage zur reten Zeit kann zur Bele- bung unseres Handels unberechenbare Vortheile stiften. Deshalb eben sieht jeder der Herstellung jenes neuen Communications- Mittels mit S Aufmerksamkeit entgegen, und Alle wen- den den danfbaren Blick zu dem geliebten Fürsten empor, durch dessen Huld allein dieser schon seit Jahren gewünschte Bau ins Leben getreten ist. :

München, 14. April. Dem Vernehmen nah werden Jhre Majestäten der König und die Königin die Hauptstadt am 28. d. verlassen, und Sich nach Aschaffenburg begeben, woselb Al- lerhôhstdieselben zwei Monate zu verweilen gesonnen sind. Ihre Majestäten werden Sich von Aschaffenburg in das Bad Brük- fenau begeben, und bis zum Oktober wieder nach der Hauptstadt zurückkehren.

_Die Trauerbotschaft vom Tode Sr. Königl. Hoheit des Prinzen August von Portugal, Herzogs von Leuchtenberg, traf am 11. April Abends in München ein. Am folgenden Mor- gen waren die unglückliche Mutter und der Prinz Max, der mit zärtlicher Liebe an seinem ältern Bruder hing, noch nicht von dem neuen Schlage unterrichtet ; doch stand diese Prü- fung ihnen noch am nämlichen Tage bevor. Die, Theilnahme des Publikums an diesem Trauerfall ist groß und allgemein.

__ Bayerische Blätter sind ermächtigt worden, folgende Stelle eines, aus der Umgebung des Herzogs von Leuchtenberg angelang- ten Schreibens zur Oeffentlichkeit zu bringen. Der Briefsteller hat den Prinzen vom Beginne seiner Krankheit an nicht verlas- sen; in seinen treuen Armen erlosch der Geist des hoffnungsvollen jungen Fürsten. Bis zum Erscheinen des offiziellen Berichtes über die Krankheit, welcher diejes theure Leben unterlag, möge dieser Auszug dazu beitragen, der Verbreitung eines Gerüchtes Einhalt zu thun, welches öffentliche Blätter auszusprechen wagen. „Lissabon, 28. März. Bewaffne Dich mit Muth, mein lieber, und beweine mit mir den besten der Menschen und der Freunde. Mein Prinz wurde vergangenen Sonntag „von einer so heftigen Hals-Krankheit (maladie de gorge) befallen, daß die Entzündung weder durch Blutegel, noch durch Aderlässe, noch durch Vesica- torien 2c. besiegt werden konnte. Der Kranke hat heute, Sonn- abend um 2 Uhr Nachmittags, zu leben aufgehört. Er is mit dem Muthe gestorben, welchen ein reines Herz und ein edles Bewußtseyn geben. Fch schreibe auch Jhrer Königlichen H oheit der Frau Herzogin - Mutter, weil es meine Pflicht ist; aber in Wahrheit... Jch hoffe, daß Gott sich. meiner erbarmen, und eilen werde, mich mit demjenigen wieder zu vereinigen , welchen ich so sehr geliebt habe.“

Der Feldmarschall Färst von Wrede is von Wien hier wie- der angekommen.

Aus Erlangen wird gemeldet: „Unsere juristische Fakultät hat dem Dr, Klüber, dermalen zu Frankfurt a. M. privatist-

- kräftig unterstüßt und der Spanische Minister den

rend, das ertteuerte Doktor-Di j i

L ref Dien bei der fünfzigjährigen Feier G Kan sra, 13. April. Jn der 7ten dfentlichen Sibung er -ten Kammer führte der Abgeordnete Duttlinger zur Be- gründung seiner in der legten Sißbung angekündigten Motion, auf Aufhebung aller befreiten Gerichtsäände in bürgerlichen wie in peinlichen Streitsachen, so weit sie nicht auf der Bundes-Akte beruhen, wenige Worte an, indem er se als einen wahren Spott auf die úbrigen Gerichte bezeichnete, weil es, diesen leßteren nicht unterworfen zu seyn, als ein staatsbürgerliches Ehren - Vorrecht gelte. Es widersprächen die befreiten Fora einem Haupt-Grund- jaße unserer Verfassung, nämli der Rechtsgleichheit der Bür- ger, und es stehe dieser Grundsaß, so lange jene existirten, immer als eine große Lüge da. Auf mehrfache Unterstüßung seines An- trages wurde beschlossen, denselben in den Abtheilungen in nä- here Berathung zu ziehen. Hierauf baten die Abgeordneten Mördes und Plat, ihre Stellen als Secretaire der Kammer niederlegen zu dürfen, da sie in Ausführung des neulich gefaßten Kammer-Beschlusses über Abkürzung der Protokolle auf Schwie- rigkeiten von Seiten einzelner Mitglieder gestoßen, die es ihnen unmöglich machten, ihr Amt länger in solchem Zwiespalte aus- zuúben. Es veranlaßten diese Erklärungen längere Debatten, wobei jedoch zur Umgehung von Persönlichkeiten auf den Grund und die Ursache der Abdankung nicht weiter cingegangen, viel- mehr nach mancherlei Anträgen mit 28 gegen 27 Stimmen be- schlossen wurde, zur Wahl zweier neuen Secretaire zu schreiten.

Die eet

Wien, 14. April. Die Wiener Zeitung meldet: „Se. Majestät der König von Preußen haben dem K. K. Wirklichen Hofrathe und ersten Kustos der Hof- Bibliothek, F. F. Edlen von Mosel, eine goldne Dose, Se. Majestäc der König von Sachsen eine große goldene Medaille mit Allerhôchstihrem Brust- bilde, und Jhre Majestät die Erzherzogin Marie Louise, Herzo- gin von Parma, einen Brillant-Ring mit Allerhöchstißhrem Na- menszuge, für die Jhren Majestäten ehrfurchtsvoll überreichten Eremplare seiner „Geschichte der K. K. Hof-Bibliothek zu Wien“ zu úbersenden geruht.“ l /

Se. Majestät der verewigte Kaiser Franz haben, wie dée hiesigen Zeitungen heute berichten, die zwei Brüder Johann Anton und Bartholomäus Cappellari, und ihre Schwester Au- gusta Cappellari, verehelichte von Pagani-Cesa, Bruderkinder Sr. Heiligkeit des regierenden Papstes, Gregors XV1, in den Adelstand des Oesterreichischen Kaiserstaates, mit dem Prädikate „della Colomba‘“ Allergnädigst zu erheben geruht.

Jhre Majestät die Frau Erzherzogin Marie Louise, Herzo- gin von Parma :c., hat Höchstihren Kämmerer, Marchese Pa- veri, den Auftrag ertheilt, die Beileidsbezeigungenz Über das Ab- leben Sr. Majestát des Kaisers Franz 1., so wie die Glückwün- sche zur Thronbesteigung Sr. jeßt regierenden Majestät des Kai- sers und Königs Ferdinand l. nach Wien zu überbringen, wo derselbe bereits eingetrosfen ist, Mit gleichen Aufcrägen sind von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von Modena der Her- zogl. Kämmerer, Graf Forni, von Seiten Sr. Majestät des Königs der Niederlande der General - Adjutant und außerordent- liche Gesandte Sr. Majestät am Franzdfischen Hofe, Baron

Fagel, von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Sach- sen - Weimar - Eisenach der Oberschenk, Freiherr Visthum von Egersberg, und von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Großher- zogs von Hessen der General-Major, Graf von Solms -Rödek- heim, hier angelangt.

Mustapha Reschid Beg ist nebst Gefolge nach Konstantino- pel abgeveist. | j

Der Direktor unserer Sternwarte, Here Littrow, soll ven dem am Vorgebirge der guten Hoffnung sich aufhaltetden Eng- lischen Astronomen Herschel die auffallende Nachricht | erhalten haben, daß der so viel besprochene, im August d. J. zuverlässig erwartete Halley' sche Komet gar nickt sichtbar seyn werde, indem dieser schon seit geraumer Zeit seine Richtung verändert und neue Bahnen eingeschlagen habe. (?) Man erwartet über diese interessante Nichterscheinung einen Bericht unsers Afronomen, welcher nächstens im Druck erscheinen soll. :

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__ Basel, 10, April. (Schwäb. Merk.) Endlich ist die hon lange s{wecbende Frage über die Fortdauer der hiesigen Universität gelö, und zwar auf eine für die Freunde diese: Än- stalt und hôherer Bildung sehr erfreuliche Weise. Nach ciner vier. Tage lang dauernden und gründlichen Bevathung hax gestern der große Rath den von der Regierung ihm vorgelegten Reor- ganisations- Plan nicht nur in allen seinen wesentlichen Bestim- mungen genehmigt , sondern denselben noch durch die Begrün- dung einer vierten, nicht beantragten medizinischen Professur er- weitert. Der neuen Einrichtung zufolge, die übrigens nur we- nig von der bisher bestandenen abweicht, wird die philosophische Fakultät neun ordentliche Lehrstühle, die theologische deren drei, die medizinische vier und die juristische zwei haben. Die für die Unterhaltung der Universität und des damit verbundenen Päda- gogiums nöthigen Kosten belaufen sich auf etwas mehr als 40,009 Schweizer - Franken, wozu der Staat 30,900 Franken hei zutragen hat.

Ia ll 6:1

Rom, 7. April. Jn einem gestern gehaltenen geheimen Konsistorium zeigte der Pabst den versammelten Kardinälen in einer lateinischen Rede den Tod Sr. apostolischen Majestät Kai- sers Franz 1. von Oesterreih an. Hierauf erklärte der Pabst, daß er die Namen der in dem - Konsistorium von 23. Juni 1834 in petio freirten Kardinäle hiemit veröfentliche. Es sind i) Mon- signore della Porta, Erzbischof von Konstantinopel, als Kardinal- Priester. 2) Mons. Alberghini, Assessor der Römischen Gencral- Inquisition, Kardinal-Priester. 3) Mons. Fürst Spada, Dekan der Rota, Kardinal-Diakonus, und 4) Mons. Tadini, Erzbischof von Genua, Kardinal - Priester, welcher zu diesem kte sich hier eingefunden hatte. h

Neapel, 4, April, Die Eruptionen des Vesuvs waren besonders vorgestern wieder so start, daß die Bewohner von Torre del Greco für ihre Sicherheit besorgt zu werden anfingen Jn Neapel gewährte der Vulcan während 4 Stunden der Nacht cin so impojantes Schauspiel, wie man sich seiner seit langer Zeit nicht zu erinnern weiß. S

Spalte

Französische Blätter schreiben aus Madrid vom 3cen April: „Der Französische Gesandte, Graf von Rayneval hat das Interesse der Gläubiger der ausgesesten Schuld - von 1831 g u d d panisch | Wünschen des Kabinets der Tuilerieen hinsichtlich det sdranzösischen Unter- .

thanen , welche dergleichen Papiere in Händen haben, nachgege- ben, Diese ausgeseßzte Schuld wird sogleich onsolidirt wen:

E P V S P F. V 77s O B A A

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