1835 / 112 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 23 Apr 1835 18:00:01 GMT) scan diff

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auf Fntegrale, wovon ansehuliche Poften gekaust wurden. Das

râmien- Geschäft war nicht a 0 Man gab auf 21proc. Holländische Futegrale jen Tages- Cours # à pCt., um solche Ende Mat beziehen zu k unen. Prämien auf 4proc. Metalliques auf Ende Mai zu 95 wurden mit 2 pCt. gegeben; auf Actien zu 1600 pr. Ultimo Juni wurden 33 Fl. pr. Stüe bewilligt. Auch in Spanifchen Papieren war viel Leben; 5 und 3proc. Perpetuelle hiel- ten sich begehrt und ficigend ; die unverzinslichen dagegen folgten der Bewegung an der Pariser Börse und erlitten einen Rüdfall von 2 pCtk. Nach Lotterie-Esfekten war wenig Gesuch; nur in Preu- fischen Prämien - Scheinen und Darmstädtishen 50 Fl. Loosen wurde E a gemacht. Portugiesische 5proc. D MgaNone welche auf die Nachricht von dem Tode des Herzogs von Leuchtenberg äuf 927 gefallen waren, wurden heute wieder mit 952 à 96 bezahlt. Bayerische Bank - Actien auf Lieferung nah dem Erscheinen sind zu 1087 anzubringen. Von fremden Wechseln waren Ende der Woche die auf Berlin, London, Augsburg, Amsterdam und Leipzig gesucht, während die Vorräthe in diesen Devisen nur unbedeutend sind. Gutes Diskonto - Papier findet zu 22 pCt. bereite Nehmer.

Spanien.

Madrid, 1. April. (Allg. Ztg.) Die Spannung, mit welcher die Augen aller Beobachter den Kriegs - Ereignissen der nördlichen Provinzen folgen, ist plôglih durch anz unerwartete,

aus dem Süden der Halbinsel ein etroffene Nachrichten unter- brochen worden. Am 29sten nämlich erzählte man an der Puerta del Sol und in den Kaffechäusern, das Volk von Malaga habe die Constitution von 1812 proklamirt, und andere Städte Anda- lusiens, namentlich Ronda und Granada, seyen diesem Beispiele gefolgt. Jch becile mich, das Glaubwärdigste über diese Ereig- nisse aus zuverlässigen von a vorgestern eingelaufenen Pri- vat-Briefen zusammenzustellen. Äm sten fand man in Malaga Morgens an vielen Häusern und Straßenecken Karlistische Proclama- flonen angeschlagen, welche bei der Mehrzahl der Einwohner eine große Aufregung hervorbrachten. Gegen Abend hörte man Ausru- fungen in vetschiedenem Sinne, und bei Gelegenheit einer dem

schallte auch der Ruf: Es (ebe die Constitution! Jn Folge dessen ließ am 22sten der Gouverneur die Urbanos Bataillons- weise versammeln, und ihnen das neue vom Kriegs-Minister er- lassene Dekret, durch welches den Truppen und Milicianos jedes Vivatrufen untersagt wird, vorlesen. Hier aber vergrößerte sich der Unfug; ganze Bataillone riefen: „Es lebe die* Constitu- tion! nieder mit dem Estatuto Real! Der Gouverneur selbst war nicht, wie es seine Pflicht gewesen wäre, erschienen. Das legte man als Feigheit aus; ein großer Haufen rückte vor seine Wohnung , ließ die heftigsten Drohungen gegen ihn höôren, und die Urbanos stießen ihre Offiziere, welche Ruhe stiften wollten,

zurück. Mehrere scharfe Schüsse wurden gegen das Haus des Gouverneurs, welcher sich jedóh in der Kaserne der Linientrup-

pen befand, und gegen die Fenster mehrerer als Karlisten ver- \chrieenen Personen gerichtet, Am 27. efragte der Gouverneur den Befehlshaber der Kavallerie, ob er auf seine 120 Mann rechnen könne; da dieser verneinend antwortete, und der Îfent- liche Unwille sich im Laufe des Tages immer lauter aussprach, verlor der Gouverneur die Besinnung , verbarg D und reite Abends seine Entlassung ein; der Oberst außer Dienst, Ceballos, Übernahm vorläufig seine Stelle. Isidro benu6te die Dunkel: A der Nacht, um sich aus der Stadt zu entfernen, und die chinarchie war in beständigem Zunehmen. Am 24. kamen eine Menge Abgeordneter aus der Umgegend, um ihre Hülfe zur Wiederherstellung der Constitution ten, und dann gegen Granada zu marschiren ; man ver angte die Auflósung des Ayuntamiento; die Truppen vereinigten sih mit den Urbanos, beide sandten Patrouillen dur die Stadt, und gaben auf ver- schiedene Personen, die ihnen verdächtig schienen, Feuer. Am 25’ erreichte die ügellosigkeit ihren Gipfel, und es hieß allge- nein, daß man Abends den Constitutions-Stein aufrichten würde, da man der Stimme des Volkes nicht widerstehen könne. Jn- dessen gelang es, nicht den Behörden, sondern einigen ange- schenen Privatleuten, diesem Schritte vorzubeugen, und das Lyuntamiento zu veranlassen, sih zu versammeln, um über die Ruhe der Stadt zu wachen. Diese Munizipal-Behörde seßte am Wsten eine Adresse an die Königin-Regentin auf, in welcher die anze Schuld des Vorfalles auf den General-Kommandanten der Provinz, D. Nicolas Jsidro, gewälzt und versichert wird , die der Constitution gebrachten Vivats seyen nur als Zeichen des gegen ihn gerichteten Unwillens zu betrahten, J. M. müsse demnach diese Vorfälle mit Nachsicht aufnehmen, und werde wohl, wird hinzugefügt, den Petitionen der Prokuradoren Folge leisten, und auf eine unzerstörbare Weise die bürgerlichen Rechte der Spanier sicher stellen; eine entschiedene , fest ausgesprochene

Richtung im Gange der Reformen, ohne jene Aengstlichkeit, L chwanken und Nichtigkeit der Resultate hervorbríinge, würde

dem Volke die uida der Freiheit sichern u. \. w. Mit dieser in sehr unziemlihen Ausdrücken abgefaßten Adresse Ne am 29sten ein Abgeordneter des Ayuntamiento und zwei Urbanos von Malaga hier ein. Durch dieses würdige Seiten- stück zu den hiesigen Vorfällen vom 18. Jan. ist nun dem Mi- nisterium eine neue Aufgabe vorgelegt: es hat den General Isidro bereits abgese6t, und den Brigadier D. José Santa Cruz an seine Stelle ernannt. Mehrere Couriere sind vorgestern aus dern Süden hier eingetroffen. Privatbriefe reden auch von Unruhen, die in Antequera, Granada, Ronda stattgefunden átten. Die Regierung hat bis jest noch nichts über die Vor- álle von Malaga bekannt machen lassen; indessen heißt es, der General - Capitain von Granada sey mit einigen Truppen nach Malaga marschirt. Der General apitain von Sevilla hat die Militair-Kommission, welche vermöge Königl. Dekrets vom 7. Au- gust 1834 angeordnet war, wegen der bedrohten dentlichen Ruhe wieder hergestellt.

Griechenland.

Athen, 11. März. Jn der leßten Nummer der Ethnike befindet sih nachfolgender Artikel: ¡Schon öfter A die Zei- tungen von den Bevorzugungen gesprochen, deren ih die Deut- ai Offiziere des Griechischen Heeres bei Beförderungen zu er:

uen hätten, und von dem Unrechte, das man den Griechischen Offizieren dadur zufäge. Nachfolgende Untersuchung mag héer- über genügende Aufklärung geben; Es ist bekannt, daß die Griedishe Land-Armee aus e in nationaler Hinsicht verschie- denen Theilen besteht, aus Griechischen und aus Deutschen Of- fizieren. Die Griechischen Corps wurden aus den bei der An- kunft Sr. Majestät noch vorhandenen Ueberbleibseln des alten taktischen Corps gebildet, und dur Einreihung von Freiwilligen, welche die Regierung möglichst zu fördern suchte. Die Anwesen- eit eines Deutschen Truppen - Corps in Griechenland gründet ih auf den Vertrag vom 1. November 1832, welcher abge- schlossen wurde in Gemäßheit des Londoner Protokolls vom 7. Mai 1832, das ausdrúlich sagt: (¿e Art. 14. Se. Majestät der König von Bayern wird dem Prinzen Otto die Mittel er-

ADA

| anzuwerben, um es als König von Griechenland in scinen Dienst zu nehmen; der Griechische Staat hat für Waffen, Rüstung und Sold zu sorgen, und es soll dasselbe so bald als möglich nach Griechenland geschickt werden, um die noch dort befindlichen Truppen der Allianz abzulösen. Art. 15. Se. Majestät der König von Bayern wird zugleich dem Prinzen Otto die Mittel erleichtern, eine Anzahl Bayerischer Offiziere zu erhalten, um mit ihrer Hülfe in Getréenuind eine nationale Militair - Macht zu organisiren,’ Die Offiziere der Armee theilen sich in folgender Weise ab: 1) Griechische, 2) Philhellenische, 3) Deut- sche. Die zweite Klasse ist nur eine Unter - Abtheilung der er- sten, da die in ihr begriffenen Offiziere seit längerer Zeit in Griechenland gedient und gekämpft haben, und sie wurden darum in das Heer eingereiht, weil schon die früheren Re- gierungen sie in dasselbe aufgenommen hatten. Aus der beilie- genden Uebersicht ergiebt sih, daß 890 Deutsche Soldaten mehr als Griechische si hier befinden, während die Anzahl der Grie- chischen Offiziere die der Deutschen um 443 übersteigt, wo- nach sich das Verhältniß so stellt, daß ein Offizier auf 23 Deut- sche Soldaten, ein Griechischer H aber auf 4. Griechi- \he Soldaten kommt. Aus der bei iegenden Uebersicht ergiebt sih gleichfalls, daß insbesondere die höheren Stellen mit Griechen besest sind, und darunter befinden sih: 1 General- Lieutenant, l General - Major, 55 Obersten, 14 Oberst - Lieute- nants, 18 Majors. Die Deutschen haben 1 General - Major, 2 Obersten, 7 Oberst- Lieutenants, 12 Majors. , Die Griechen haben also 47 Ober -Offiziere mehr als die Deutschen. Von 28 Griechischen Compagnieen werden nur 2 Artillerie - Com- pagnieen von Deutschen Offizieren kommandirt, eine andere Ar- tillerie -Compagnié wird von dem Momente ihrer Formation an von einem Deutschen Ober- Lieutenant kommandirt, wogegen 5 Deutsche Compagnieen Griechische Compagnie - Kommandanten haben und andere 5 Deutsche Compagnieen ohne Compagnie- Chefs sind. Wir erwähnen nicht der früheren unregelmäßigen Griechischen Corps, und zwar aus folgenden Gründen: Als das dermalige Gouvernement die Zügel der Regierung ergriff, waren diese Corps moralisch und faktisch durch den Bürgerkrieg aufge- lôst. Die von der Regierung projektirte Formation von 10 Jâ- ger : Bataillons mißglükte, denn es zerstreuten sich die Soldaten der irregulairen Corps und gaben sich anderen Beschäf- tigungen hin; nur eine nicht unbedeutende Anzahl von Offizieren aller Grade blieb, für deren Unterhaltung die

egierung unermüdet Sorge trägt. Aus diesen wenigen Bemerkungen und der beiliegenden General -Uebersicht môge der unparteiische Beurtheiler die Ueberzeugung \{chöpfen, daß je- des Vorgeben einer Zurücksebung der Griechischen Offiziere un- Ee ist, daß im Gegentheil die Vergleichung der Soldaten eider Theile ein großes Mißverhältniß hinsichtlih der Griechi- schen und Bayerischen Offiziere ergiebt. Wer die Sache genauer würdigt, sicht deutlich die Unparteilichkeit der Regierung, und bemerkt, daß alle aus Griechen bestehenden Corps nur Komman- danten ihrer Nation haben, mit Ausnahme der Gendarmerie, bei welcher unter 53 Griechischen Offizieren nur ein einziger Deutscher, der Chef des Corps, sich befindet. Ueberall steht also der Grieche unter dem unmittelbaren Befehle eines Griechischen Offiziers. Nach Inhalt der diesem Journal beiliegenden li- thographirten Uebersicht bestehen nachfolgende Corps nur aus Ein- ecbornen : Das Gendarmerie-Corps, das 2te und Zte IJnfanterie- ataillon, das 1ste und 2te leichte Jufanterie-Bataillon, die In- validen-Compagnie, die Plaß-Kommandantschaften, die Kreis-In- spektoren und Adjutanten , die disponibeln Offiziere, die Mili- tair-Schule, die pensionirten und in anderen Dienstzwei- gen verwendeten Offiziere. Aus Eingebornen und Aus- ländern gemisht sind: Die Beamten des Kriegs - Mini- steriums, die Generalität und Adjutanten, Etat-Majors, das 1ste, Âte und Zte Linien-Jnfanterié-Bataillon, das Lanzen-Reiter-Regi- ment, das Artillerie-Corps nebst dem Arsenal und den Ouvriers, das Genie - Corps und Pionier - Bataillon, die anderwärts ver- wendeten Offiziere. Nur aus Ausländern bestehen: Das ste, Tte und 8te Linien- Infanterie: Bataillon. Griechenland hat 13 Bataillons, mit 28 Griechischen und 36 Deutschen Compagnieen oder mit 2400 Griechischen und 3299 Deutschen Soldaten, mit 533 Griechischen, 54 Philhellenischen (schon unter den früheren Regierungen angestellt) und 144 Deutschen Offizieren. Sämmt- liche Offiziers-Chargen vertheilen sich in folgender Weise: 2 Phil- Me 1 Deutscher General; 30 Griechische, 5 Phislhelleni- che, 2 Deutsche Obersten; 12 Griechische, 2 Phillenische, 7 Deutsche Oberst - Lieutenants ; 13 Griechische, 5 Philhelleni\che, 12 Deutsche Majors; 72 Griechische, 27 Philhellenische, 40 Deutsche Capitains; 79 Griechische, 12 Philhellenische, 29 Deut- {he Ober-Lieutenants; 127 Griechische, 1 Philhellenischer, 53 Deutsche Lieutenants. Die Anzahl der Offiziere verschiedener Grade der früheren leichten Corps beläuft sich au 200, und die Gesammtzahl aller Offiziere der Griechischen Land-Armee auf 731.

Inland.

Berlin, 21. April. Durch die gnädige Fürsorge Sr. Maj. des Königs sind, um den vorstädtischen Mitgliedern der hiesigen Sdibien ; ARDs, nach eee Trennung von der Sophien - Kirche, so wic den ü rigen Bewohnern der nachge- nannten Bezirke eine erleichterte und erhöhete Theilnahme an- dem öffentlichen Gottesdienste zu verlan vor den nördlichen Thoren hiesiger Hauptstadt vier neue Kirchen erbaut, mit den erforderlichen Kirchengeräthen und Utensilien ausgestattet und die Fonds zur Besoldung der bei diesen Kirchen anzustellenden Geiskt- lichen und Kirchen - Bedienten bewilligt worden. Nach Allev- höchster Bestimmung sollen gedachte Kirchen folgende Namen er- halten: die in der Rosenthaler Vorstadt: St. Elisabeth , die auf dem Louisenbade: St. Paul, dic auf dem Wedding: Nazareth, die in Moabit: St. Johannis.

Der Bürgermeister Bärwinkel zu Torgau hat eine Stiftung errichtet, wonach er alljährlich, #o lange er im Amte ist, 50 Rthlr. von seinem Gehalte abgiebt, um hiervon Vor- {üsse an arme Bürger gegen geringe Zinsen zu gewähren. Hier- von soll sich nah und nach ein Fonds von 000 Rthlr. bilden, und sobald dieser erreicht ist, sollen die Zinsen nicht weiter ge- sammelt, sondern als Geschenk an 2 Bürger vertheilt werden. M oeS darüber ist den jedesmaligen Stadtverordneten erlassen. j

Jm Laufe der leßtvergangenen 8 Wochen sind bei Halle auf der Saale aufwärts gefahren: 77 Elb-Schiffe, und zwar 1 mit Weizen, 9 mit Stabholz, 6 mit Gütern, 61 leer; 9 Saal- und Oder-Kähne, als 17 mit Bruchsteinen, 3 mit Gütern, 1 mit Glas, 2 mit Getraide, 1 mit Eisen, 5 mit Stein- fohlen, 1 mit Kalksteinen, 3 mit Mauer - und Dach-Ziegeln , 16 leer. Stromabwärts sind gefahren: 63 Elb-Schiffe, als

leichtern, in Bayern ein Truppen - Corps von 3500 Mann

412 mit Salz, 6 mit Gütern und Knochen, 14 mit Getraide, l

mit Dachsteinen; 46 Oder- und Saal-Kähne, und zv mit Salz, 7 mit Getraide, 2 mit Sandsteinen, 1 mit Oelf 1 mit Ziegelsteinen, 1 mit olz, 32 leer. Geflößt wurden stx “abwärts: 2035 Stämme auholz, 10 Schock Bohlen, 3 S 93 Stuck Hängelbäume, 91 Schock 43 Stück Bretter un Schock 6 Struck Dachlatten.

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach ein 20. April. | 6 Uhr. } 2 Uhr. | 10 Uhr. | Beobachtun

Luftdruck . 839, 73 “‘ar./341 46 4 "’Par./341/7 6 Par [Quellwärme 6,30)

uftwärme! 0,0 °R.|4- 5,6®R.|4- 2,1 N. 5 Thaupunkt 1/4 ° R.|— 3/5 °R|L 0/5 o [5lukwärme 6,509 Dunsisdttg| 89 pCt. 47 pCt. 77 pCt. [Bodenwärme 6,09 Wett-r.….| heiter. trúbe. heiter. ; Wind... | SW. NW. W. fAusdünft, 0,05, Wolkenzug NW. | _— Niederschlag 0,0;

Tagesmittel: 341,04///,.. 2,69 R... —0,99 R... 71 pCi Berliner Börse.

Den 21. April 1835. Amt!l. Fonds--und Geld-Cours-Zettel. (Preufs, Cy

] Zf Brief|Geld] | Z/. |&rief,

St.-Schuld-Sch. | 4 [1014 11005 Ostpr. Pfandbr. | 4 [102 100 Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 991 | 982 [Pomm. do. 4 | d Präm.Sch.d. Seeh.| | 652 657 JKur- u. Neum. do.! 4 I Kurm.ObI. m. 1.C.| 4 [1002 1005 JSchlesische do.| 4 1064 I Neum.Iut.Sch.do.| 4 [1001 [100 [Rkst.C.u.Z.-Sch. Berl. Stadt-Obl.| 4 [1002 [1001 } d. K.- u. N. | 791 2 Königsb. do. 4 | | 987 Elbing. do. 4x | 994 | Gold al marco | [216 1 Danz. do. in Th.| | 391 | [Neue Duk. .… .| 188 Westpr. Pfandbr.| 4 [1021 1015 IFriedrichsd’or . .| 1375| 11 Grosshz. Pos. do.| 4 [103 [1021 [Disconto . . | 3 Ó Preujs, Wechsel-Cours. E : Brief. | 6d AMStedaD 250 V1. Kurz [0 O 250 Fl. [2 Mt. 14l{ | Hambu E. 300 Mk (Kurz —_ U E 300 Mk. |2 Mt. O 1 LSt. |3 Mt, 6 2% O t 00, 300 Do: 10 ME 8014 Wien 20 130 Fl. |2 Mt. A a AN 150 Fl. |2 Mkt. 1032 Dra E 100 Thl. |2 Mt. —_ O S 100 Thl. |8 Tage 8 Frankfurt a. M WZ. ..... 150 Fl. [2 Mt. 103 1 eLerSDUNE L A 100 Rhl. [3 Woch. 3074| zj Warschau L A 600 FI Kurz 6A

Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 16. April.

Niederl. wirkl. Schuld 557. 32 do. 102. Ausg. Schuld 1! Kanz - Bill. 252. 410 Amort. 954. 355 80. Russ. 983, Qo 997. Preuss. F’räm.-Scheine 1152. do. 45 Aul. 101. Span. 5! 38 315.

Antwerpen, 15. April,

Span. 5g 482, 32 312, Zinsl. 215. Cortes A8. Coup. t Frankfurt a. M, 18. April.

Oesterr. 52 Metall. 1025. 1025. 4g 967. 963. 210 3711 15 Mx. Br. Bank - Actien 1611. 1699. Part. - Oblig. 1407. 1 Loose zu 100 G. 2132 213. Preuss. Präm, - Sch. 65x. 65. do, |! Anl, 975. G. Holl. 58 Oblig. v. 1832 101. 1005. Poln. Loose 7 Br. 55 Span. Rente 471. 473. 32 do. perp. 287, 285.

Paris, 15, April. 55 Rente pr. compt. 107. 85. tin cour. 108. —. 35 Pr. con 81. §80 tin cour. 81. 95. 58 Neap. pr. compt, 98. 65, fin eo 98. 75. 55 Span. Rente 482. 38 do. 301, Ausg. Span. Schuld 4 Cortes 494. Holl. 212 57. 35.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 22. April. Jm Opernhause: Die blühende A, Liederspiel in l Akt, von À. v. Koßebue. Zum erstenmal: ni A b P. Lindpaintner. Hierauf: Donna Diana, Lusshil in th.

Im Schauspielhause: 1) La visite domiciliaire, drax («1 I acie. 2) La première représcntalion de: La flle de lar, vaudeville nouyeau en 2 actes, du théâtre du Gymna, par Mr. Bayard.

Donnerstag, 23. April. ren: Ludwig Al. in Peronne,

Auffenberg. - (Hr. Seydelmann: Ludwig X1., als Gastrolle.) Freitag, 24. April. Jm Opernhause: Auf Begehren: |

garo’s et Oper in 2 Abth., mit Tanz, Musik von N

zart. (Dlle. Stephan: die Gräfin, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Französische Vorsteilung.

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 22. April. (Jn Jtaliänischer Sprache): Sen ramis, Oper in 2 Akten. Musik von Rossini, (Dlle, Vi vom Königl. Sardinischen Hof-Theater zu Turin: Semiramih als Gastrolle.) i

Zu dieser Vorstellung sind die mit Donnerstag‘ bezeich ten Villets gúltig.

Preise der Pláge: Ein Plat in den Logen und im Balkot des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Donnerstag, 23. April. Julerl die Pußmacherin, parodl rende Posse mit Gesang in 2 Akten. Vorher: Der legte Sprdþ/ ling, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.

Zu dieser Vorstellung sind die mit ¿Mittwoch‘/ bezeichnetel Billets gültig. '

Sonntag, 26. April. storisch- romantisches Schauspiel in 5 Akten, von Joseph herrn von Auffenberg.

Zum erstenmale: Das böse du Y r

Redacteur Cottel. D O R

Gedruckt bei A. W, Hayy,

j Sack

Im Schauspielhause: Auf Buh Þ historisch-romantisches Schaus! Þ in 5 Abth., nah Walter Scott's Quintin Durward, von J. 1 |

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

Me 112.

e R —————

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben die Justiz - Kommissarien Schdpke zu Bromberg und Hoyer zu Posen zu Justiz-Kom- missions-Räthen und den Ober - Appellationsgerichts - Salarien - ‘Kassen- Rendanten und Kalkulator Hanke zu Posen zum Rech- nungs - Rath zu ernennen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und Se. Hoheit der General der Infanterie und kommandirende ‘General des Garde-Corps, Herzog Karl von Mecklenburg- Streliß, sind nach Ludwigslust abgereist.

Die Königliche Akademie der Künste hat den Königlichen Hof-Sticker Karl Friedrih Wilhelm Röhrich hierselbst, nah von demselben im Akademie-Gebäude abgelegten Proben der Geschicklichkeit in selbsterfundenen, für sein Fach geeigneten freien Hand-Zeichnungen, zu ihrem akademischen nstler ernannt ‘und déssen Patent unter heutigem Datum ausfertigen lassen.

Berlin, den 18. April 1835. i Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.

(gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

Angekommen: Der General-Major und Direktor des Militair-Oekonomie-Departements im Kriegs-Ministerium, von von Stargard.

Abgerei st : Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats - und Justiz-Minister, von Kamps6, M, sn :

Se. Excellenz der Kaiserl. Oesterreichische Wirkliche Geheime Rath, Kämmerer , außerordentliche Gesandte und bevollmä tigte Ninister am hiesigen Hofe, Graf von Trautmansdorff-

einsber y Der Königl. Bayerische Kämmerer und Staatsrath , außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Luxburg, und

Der Großherzogl. Badische Geschäftsträger am hiesigen ‘Hofe, Major von Franckenberg-Ludwigsdorff, nach Ludwigslust.

Zeitungs-Nachrichten. N 6 la n-d.

Frankrei.

Paris, 15. April. Es heißt, daß der König nunmehr in diesem Sömmer die im vorigen Jahre verschobene Reise nach den südlichen Provinzen unternehmen werde. Einem rivat- schreiben aus Pau zufolge, würden in dem dortigen Schlosje schon jest Vorbereitungen zum Empfange Sr. Majestät ge- troffen. ; 25

Die sämmtlichen hiesigen Blätter, mit Ausnahme der mini- sieriellen , tadeln den Urtheilsspruch des Königl. Gerichtshofes, wodurch das in Bezug auf die Königliche Verordnung vom 30. März erlassene Gutachten des Disziplinar-Rathes des Advokaten- sandes annullirt worden ist. „Dieser Spruch des Königl. Ge- tihtöhofes“/, sagt die Gazette de France, „hat gar nichts dazu beigetragen, die verwirrte Angelegenheit in Betreff der Ver- theidigung der Angeklagten zur Entscheidung und Ausgleichung zu bringen. Um diese húlflosen Unglücklichen handelt es sich doch aber speziell, während der Gerichtshof sich damit begnügt, die Vorrechte der Advokaten in Zweifel zu stellen und resp. zu be- chränken. Es ist ein Konflikt von Meinungen der verschiedensten Art an das Licht getreten, und die Verwirrung ist beispiellos. Der Baron Pasquier erfordert, auf die Weigerung der Angeklagten , die ihnen zugetheilten Vertheidiger anzuerken- nen, das Gutachten des Herrn Persil. Dieser erfordert darüber das Gutachten des Staats - Raths und bewegt diesen zu einer Königl. Verordnung. Die Advokaten erfordern ihrer- seits das Gutachten ihres Disziplinar - Rathes, das der Verord- nung zuwider ausfällt. Herr Martin, der General-Prokurator, erfordert wieder das Gutachten des Königl. Gerichtshofes, und dieser giebt den Advokaten einen Verweis, anstatt die fragliche

ertheidigung der Angeklagten zu vermitteln. So käme man aus dem Zirkelgange der Meinungen nicht heraus, wenn sich aus den Erklärungen des Herrn Martin nicht zugleich folgern ließe, daß der Baron Pasquier nachgegeben hat. Wozu der Umweg also? Alles aber is unsicher, Alles der Meinung, der Vandelbarkeit des menschlichen Willens unterworfen, wenn man \n Mal aus dem Kreise des herkömmlichen Rechtes herausge- iten ist.// Die Quotidienne äußert sich folgendermaßen : ¿Mit der Annullirung des von Seiten des Pariser Disziplinar-

athes erlassenen Gutachtens sind zugleich alle in diesem Sinne abgefaßten Willens-Meinungen der Advokaten in Frankreich für null und nichtig erklärt. Anstatt also die .Sache zur Entschei- dung zu bringen, die Meinungen auszugleichen, stellen sih die widerstreitenden Ansichten jeßt um so schärfer einander gegenüber.

as wird zu machen seyn, wenn der Advokatenstand die zur Vertheidigung der Angeklagten von Amtswegen ernannten Indi- viduen dahin anweist, dem Pairshofe nicht zu Willen zu seyn? ntweder giebt der Baron Pasquier nah, und wozu dann s0 große Anstrengungen! oder er spricht úber die Ausbleiben- den als Strafe für ihre Weigerung das Jnterdict aus. Dies Hlkerdict werden die Advokaten für ungeseblich ansehen und fort- ahren, vor den Civil - Gerichtshöfen zu plaidiren. Dann muß h der Pairshof an die Behörde wenden, damit diese einschreite Und den Ausspruch desselben bestätige. Dadurch begiebt sich aber der Pairshof in den Schuß des Königlichen Gerichtshofes, er, der sich fr das oberste Tribunal im Staate hält! Und die Be-

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Berlin, Donnerstag den 23fen April

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hôrde geht ihrerseits mit dem Advokatenstande einen Kamyf ein, dessen ernste Wendung und Ausgang sih nicht absehen läßt. Im Rénovateur liest man: „Der Königli- che Gerichtshof hat es wohlweislih vermieden, sich über die Geseßzmäßigkeit der Verordnung vom 30. März auszulassen. Gleichwohl ist diese die Ursache des ganzen Streites. Was hilft es, das Gutachten des Disziplinar -Rathes der Advokaten zu annulliren, wenn es dahingestellt bleibt, ob die Verordnung un- geseßlich und verfassungswidrig sey oder nicht? Es ist nicht er- sichtlich, welchen Nuzen das Ninisterium sich von dieser mit ei- ner Art von Feierlichkeit ausgesprochenen Verdammung des Gut- achtens der Advokaten verspricht. Wird etwa die Unmöglichkeit des Prozesses dadurch gehoben? So lange die einzelnen Advo- katen sich mit der Gesammt- Meinung ihres Standes in Ueber- einstimmung erklären, ist der Prozeß unmöglich, denn ohne Ver- theidigung ist kein Richterspruh über die Angeklagten gedenkbar. Aus der Annullirung des Gutachtens könnte man auch leicht die Folgerung ziehen, daß der Königl. Gerichtshof dem Disziplinar- Rathe des Advokatenstandes überhaupt die Befugniß abspricht, bei Anfragen einzelner Mitglieder desselben ein Gutachten abzu- geben. Worüber soll denn aber ein Disziplinar- Rath berath- schlagen, wenn nicht über die Disziplin der Einzelnen? Worüber soll er berathschlagen, wenn nicht über das Verhalten der Mitglieder seines Standes 2 Doch wir wollen dies aus unse- rem Gesichtskreise lassen; wir sind nur auf den Gang des Pro- zesses begierig. Der General-Prokurator hat jedem Advokaten das Recht zugestanden, zu schweigen, wenn der Angeklagte seine Vertheidigung zurückweist. Dies ist zwar eine ganz falsche Lehre; allein wir wollen sie für den Augenblick und für den ge- genwärtigen Stand der Dinge gelten lassen. Wozu dann aber die Königl. Verordnung vom 30. Mär ¿ wozu dies ganze um- ständliche Verfahren? Der General-Prokurator hat außerdem zugegeben, der Pairshof sey ein Ausnahme- Gericht. Kann nun wohl der König durch Verordnungen die Jurisdiction desselben erweitern? Kann er ohne Zu iehung der gese6gebenden Ge- walt die geseßlichen Befugnisse eines Zweiges der Juris-

diction vermehren? Hierüber findet sich in dem Erlasse des Königlichen Gerichtshofes keine Bestimmung.“ Auch der Constitutionnel spricht es unverholen aus, daß der

Königliche Gerichtshof nichts gethan habe, um die Wirren zu [ôsen. Noch bleibe der Cassationshof úbrig, und der eben so kräftige als besonnene Vorsteher des Advokatenstandes habe be- reits an diesen appellirt, Um ein {eßtes Urtheil einzuhoten. ¡Wenn unsere Erwartung“, selit das genannte Blatt hinzu, „uns nicht täuscht, so wird das Ministerium durch seinen traurigen Sieg nichts Erkleckliches gewinnen, denn die Unmöglichkeiten drin- gen aus allen Schweißlöchern des seltsamen Prozesses hervor, und wir wollen keinen Tropfen vergeblich fallen sehen. Außerdem hat der Königliche Gerichtshof kein Wort gesagt über die Gel- tung der Verordnung. Er hat nur einen Akt des Disziplinar- Raths R Und zwar auf eine unangemessene Weise, in- dem er dem Vorsteher die Befugniß abspricht, auf die Anfrage einzelner Mitglieder des Standes ein Gutachten abzugeben.“/ „Der Spruch des Königl. Gerichtshofes“, äußert der Temps, ¡hat den Hauptpunkt der erhobenen Schwierigkeiten außer Acht gelassen. Es handelte sich darum, zu wissen, ob die von Amts- wegen zur Vertheidigung der Gefangenen ernannten Advokaten, kraft der Verordnung vom 30, März, der Jurisdiction des Pairshofes unterworfen seyen oder nicht. Dies ist der Ehren- punkt der ganzen Verhandlung, und die Entscheidung darüber bleibt nah wie vor der moralischen Ueberzeugung des Disziplinar- Rathes überlassen. Der Gerichtshof hat über die Fassung ei- nes Gutachtens der Art einen Spruch gethan, also bloß die Form verdammt, in der Sache aber nichts entschieden. Ob die Verordnung gesetzlich und der Pairshof ein Ausnahme- Gericht sey, scheint der Gerichtshof umgehen zu wollen. Nach Herrn Dupin's trefflichem Vortrage zog man es vor, die bei- den in Nede stehenden Punkte unerörtert zu lassen. Nichts desto weniger ist, unserer Ansicht nach, dutch den Erlaß des Gerichts- hofes die moralische Kraft der Königlichen Verordnung vom 30, Márz vernichtet, und das Ministerium hat das traurige Ver- dienst, eine machtlose ungeselliche Maßregel zun Gegenstande einer neuen unnüßen Verfolgung gemacht zu haben.‘ Der Messager ist ebenfalls der Meinung, daß das Urtheil des Kö- niglichen Gerichtshofes in der Hauptsache gar nichts entscheide. „Der Gerichtshof“, bemerkt dieses Blatt, „hat fich mit einer selfsamen Zurückhaltung darauf beschränkt, den 2 dvokatenstand deshalb zu tadeln, daß er aus freien Stücken eine Kdnigl. Ver- ordnung angegriffen hat ; aber er entscheidet gar nicht, ob diese Verord- nungan sich geseßlich sey, räumt vielmehr in dieser Beziehung der Con- troverseein freies Feld ein. Eben so würde auch noch zu bestimmen seyn, ob der Pairshof ein Ausnahme - Tribunal sey. Auch hierüber schweigt der Königliche Gerichtshof ganz. Daß aber diese Frage bejaht werden müsse, ergiebt sih eben aus der Königlichen Ver- ordnung vom 30. März, denn wenn die Gerichtsbarkeit des Pairs- hofes dem gemeinen Rechte unterworfen wäre, so würde jene Verordnung ganz überflüssig gewesen seyn. Außerdem aber bleibt noch die Hauptfrage selbsi ganz unentschieden, und diese lautet dahin: kann irgend ein Gerichtshof einen Angeschuldigten verur- theilen, ohne seine Vertheidigung gehört zu haben, oder mit an- dern Worten: kann irgend ein Gerichtshof einem gelun rechtmäßiger Weise einen Vertheidiger aufdringen ?“/ er National ist der Meinung, daß die von dem Präsidenten des Pairshofes ex officio bezeichneten Advokaten nichts desto weni- ger bei ihrem Beschlusse eren würden; ja daß ihre Ehre ih- nen solches zur Pflicht mache.

Der Vorsteher des Ben Advokatenstandes, i Philipp Dupin, ist nach Clamecy abgereist, wo er die Osterferien zubrin- en will. ; Der Präfekt und der Maire von Marseille sind nach Paris beschieden worden, um in dem großen Prozesse vor dem Pairs- hofe als Zeugen außzutreten.

Die Gesammtsumme der bisher durch. Subscriptionen oder Theater-Vorstellungen aufgekommenen Beiträge zur Unterstägung

der Schauspieler des abgebrannten Théatre de la Gaieté belief sich am 10. April auf 11,753 Franken. s Nachrichten “aus Toulon zufolge, ist dort der Befehl eing gangez, das Linienschiff „Breslaw“ auszurüsten, so daß die Schiffsmacht in dem dortigen Ann binnen kurzem § Linion- schisfe, 6 Fregatten und mehrere Korvetten und kleinere Fahrzeuge betragen wird. i

en neuesten Nachrichten aus Marseille zufolge, ist nun- mehr die Cholera gänzlich von dort gewichen, so daß den Schif- fen bereits Gesundheits-Atteste ausgefertigt werden.

Großbritanien und Irland.

London, 15. April. Der Ksnig ertheilte gestern dem Lord Skelmersdale, dem Lord Kenyon und dem Freiherrn von Ompteda Audienz. Morgen wollen Ihre Majestäten sich nach Windsor begeben und die Feiertage dort zubringen.

Sir Robert Peel is gestern von hier nach Oatlands abgereist.

Im Laufe des vorgestrigen Tages sind, dem Standard zufolge, über 50 Adressen an Sir Robert Peel überreicht worden.

Graf Grey gab vorgestern ein Diner, und Abends war bei der Gräfin Assemblée, auf welcher man das diplomatische Corps und Viele vom hohen und niederen Adel Englands bemerkte.

Die heutige Times sagt: In den radikalen Whig - Blät- tern wurde gestern viel Aufhebens davon gemacht, daß O’Con- nell den Whig-Ministern nicht solche Bedingungen gestellt , wo- durch, wenn auch keine offizielle, so doch die eigentliche Gewalt in seine Hände kommen würde, sondern daß er sich bereit erklärt habe, jede Verwaltung zu unterstüßen, die von dem aufrichtigen Wunsch beseelt wäre, Jrland Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Dann müssen wir sagen, daß eine solche Verwaltung nicht gus den Whigs vom vorigen Jahre bestehen kann, insofern wir nám- lich vorausseßen, daß dieselben, wenn sie nicht das wankelmüthigste Geschlecht sind und alle ihre eigenen Maßregeln und Ansichten aufs schnddeste preisgeben wollen, nah eben den Staats - Prin- zipien handeln werden, zu denen sie sich im vorigen Som- mer bekannten, und in diesem Fall müssen sie, weit ent- fernt, „Irland Gerechtigkeit widerfahren zu lassen“, vLiel- mehr neue Salven von Verwünschungen aus der Rüst- kammer von Derrynane- Abtei auf sich laden. Und was is denn für ein Unterschied dazwischen, ob O’Connell ein Amt in der Verwaltung annimmt, oder ob er im Geheimen die Maßregeln dieser Verwaltung leitet, um seine eigennüßzigen Zwecke zu befödr- dern? Man sagt uns, weil O’Connell mächtig“ sey, müsse er „„Zewonnen““ werden, und dié Britische Regierung müsse eine Politik annehmen, die seiner Unterstú6ung sicher sey. Aber man sollte uns doch erst sagen, was der Preis für den Gewinn die: ses Mannes seyn soll, und durch welche Politik man sich seines Beistandes vergewissern will. Die Sache steht so: Die papisti- sche Partei, mit O’Connell an der Spike, hat längst in Schrift und Wort einen Durst nach dem Umsturz der protestantischen Kirche und nach einer Confiscation ihres Vermögens und des Eigenthums des gan- zen protestantischen Gemeinwesens zu papistischen Zwecken verrathen, welches Ziel naturlich durch nichts so leicht zu erreichen wät‘e, als dur eine Aufldsung der Union. Dies also ist die einge- standene und unverkennbare Politik des Herrn Daniel O’Con- nell, so daß also die Politik der Melbourneschen Verwaltung, wenn sie in der That Herrn O’Connell und ‘dessen Klicke gewin- nen soll, keine andere seyn könnte, als die Be úunstigung des Umsturzes der protestantischen Kirche und die luflôsung des Bandes, welches Jrland und Großbritanien zusammenhält. End- lich haben wir gar gehört, was auf den ersten Augenblick un- glaublich scheint, nämlich, daß nun doch, ja, nun doch, nach Al- lem, was vorgefallen, o, es ist unglaublich, daß Lord Melbourne und Compagnie in ihrer unaussprechlichen Verlegenheit Lord Bro u g- gan um seinen Rath ersucht haben. In schwierigen Verhältnissen

ord Brougham zu Rathe ziehen!! “Sie haben sich von Lord Brougham losgesagt, sie haben ihn abgeshworen, sie haben ihm die Schuld an all ihrem mannigfachen Mißgeschick auf das Haupt gehäuft, sie haben in allen Gesellschaften den bloßen Gedanken an eine nochmalige Gemeinschaft mit ihm verhöhnt, und siehe da, sle sind wieder mit ihm zusammen; nun, wir wollen schen, wohin das führen wird. Jedenfalls ist er ihnen überlegen; und wenn es zur Entscheidung kommt, so sind wir Überzeugt, ste wer- den ihn nicht zurückzuweisen wagen. Sie nahmen sich heraus, ihn als einen moralischen Feigling zu verschreien; was aber sind ste denn, die nach monatelangeu Schmähungen diesen Feigling für ihren Herrn anerkennen !“/

Nach dem Globe sähe Herr Edward Ellice sich durch seine Kränklichkeit verhindert, in der neuen Verwaltung ein Amt an- zunehmen. Eben dieses Blatt bedauert es unumwunden, daß es nicht möglich gewesen sey, Herrn O’Connell in das neue Mini- sterium mit einzuschließen.

Der True Sun, ein radikales Blatt, verspricht einem Melbourneschen Ministerium nicht sehr lange Dauer. „Noch weni- ger‘, bemerkt er weiterhin, „kann es längere Zeit, ja selbst nur in dem noch übrigen Theil der- gegenwärtigen Session, auf den Beistand der Radikalen rechnen, wenn das wichtigste Amt, welches ein Minister im Unterhause verwalten kann, Herrn Spring Rice zugetheilt werden soll einem Manne, der ganz und gar un- fähig ist, sih auf irgend einem Fylchtigen und bedeutenden Mi- nisterposten in einem Hause zu behaupten, wo er mit Stanley» und Peel zu kämpfen haben wird, die ihm Beide in den De- tails gewachsen, in Fassungskraft und Beredtsamkcit aber, so wie in denjenigen persönlichen Eigenschaften, auf welchen parlamenta- risches Ansehen vorzüglich beruht, bei weitem Überlegen sind. Denn wenn es auch Herr Spring Rice durch seine offizióse Einmischung in viele große Fragen und durch seine stets ausge- zeichnete Bereitwilligkeit, als IJrländisches Mitglied, anti- Jrländische Maßregeln zu unterstüßen, und als Liberaler, immer- dar die s{chmählichsten erlesungen der Volksrechte zu vertheidi- gen, dahin gebracht hat, sih in den Zeitungen ziemli bemerklich zu machen, und wenn ihn daher auch diejenigen, welche das Un-

terhaus nur durch die Ap kennen, für eine etwas wichtige Per- son halten, so wissen doch Alle, die mit seinem Charakter und

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