tut Di i iG a
Benehmen, so wie mit dem Ruf, in welchem er im Unterhause steht, genauer bekannt sind, daß er in der That eine sehr unbe- deutende Figur spielt. Er if einer von jenen artigen kleincn Männern von geringem Geist, die viel lesen und leicht lernen, in der Welt und in der Literatur bewandert sind und mit nicht wenig Schein von Weisheit und angemaßter Autorität sprechen können, aber bei ihren größten Anstrengungen, sih in Respekt zu seben, doch stets das Gefühl ihrer Geringfügigkeit verrathen. Wenn er beredt is, verlieren seine glücklichsten Ergießungen durch seinen meist geshwäßigen Ausdruck, durch seine kindischen Ein- fälle und durch das fomische Ansehen, welches er sich dabei giebt, an Wirkung. Er zeigt zuweilen großen Fleiß und sorg- fältigè Forschung, aber seine Gelehrsamkeit macht wenig Eindruck auf seine Zuhörer, weil sie durch die Kleinlichkeit, womit er ins Einzelne geht, und durch die alberne Unverschämtheit seiner Be- merkungen ermüdet werden. Oft entlockt er denen, die gerade zu seiner Partei gehdren (denn er is ein vielseitiger Mann), ein Lachen durch eine glücklihe Entgegnung oder eine scharfsinnige Sophisterei, womit er auf die Behauptung einer Thatsache ant- wortet, die er nicht leugnen, oder auf ein Argument, das er nicht widerlegen kann. Dieser Mann kann unmöglich die ganze Siz- zung hindurch Kanzler der Schaßkammer bleiben. Er wird von den Tories verachtet, und wenn ihn die Whigs auch für brauch- bar halten, so haben sie doch keine Achtung vor ihm, wo nicht gar der aristokratische Theil derselben mit dem entgegengeseßten Gefühl auf ihn herabblickt; und daß er sih des Beistandes und der Unterstußung des Herrn O'Connell erfreuen sollte, der so oft der Gegenstand seiner niedrigen und insolenten Angrisfe war, éônnen wir nun vollends nicht glauben.“/
Es heißt, Herr James Daly, ein persönlicher Freund des Sir Robert Peel und ehemaliger Repräsentant der Grafschaft Galway, werde unter dem Titel Baron Dunsandale zum Jrlän- dischen Pair erhoben werden. Das Diplom zu dieser Ernen- nung soll schon im Jahre 1830 ausgefertigt gewesen seyn, als der Herzog von Wellington pldblich resignirte.
Der Globe findet keinen Grund zu den Besorgnissen, welche die Morning Chronicle wegen der Wiedererwählung des Lord John Russell für Devonshire hegt; er versichert nah ein- gezogenen Erkundigungen, daß diese Furcht ganz unnöthig und daß Lord Russell seines Erfolgs gewiß sey; zwar dürfte es einen heftigen Kampf geben, aber er werde zu Gunsten der Whigs en- digen, denn alle die Mittel, welche die Tories aufbôten, und wo- bei auch der Bischof Phillpotts mit seinem geistlichen Beistande helfen müsse, seyen auh schon bei früheren Wahlen von ihnen in Bewegung geseßzt worden, und immer vergeblich.
Der Globe erklärt die Angabe des Albion, daß Herr Per- rin, den man als den neuen General-Prokurator für Jrland be- zeichnet, ein Katholik sey, für ungegründet und findet in seiner Ernennung eine Bürgschaft für die Erledigung einer der hervor- stehendsten Jrländischen und Englischen Beschwerden, nämlich der Verbesserung des jeßigen Zustandes der Munizipal -Corpora- tionen. Ueberhaupt ist der Globe der Meinung, daß nichts so vollflommen darauf berechnet seyn könnte, die Mehrheit der Jr- ländischen Repräsentanten zu versöhnen, als die Ernennung der vier hohen Jrländischen Beamten, des Grafen von Mulgrave zum Lord-Lieutenant, des Lord Morpeth zum ersten Secretair, des Serjeanten Perrin zum General-Prokurator und des Ser- jeanten O’Loghlen zum General-Fiskfal.
Aus dem Bericht der Kommission zur Untersuchung des städtischen Corporations - Wesens in England und Wales heben hiesige Blätter als Hauptpunkte Folgendes hervor: „An den meisten Orten haben die städtischen Corporationen und die Einwohner aufgehört, irgend ein gemeinsames Interesse zu haben, und vorzüglich da, wo ein Theil der Corporations-Mitglieder gar nicht mehr in dem Orte selbst wohnt. ährend der größere Theil der achtbaren Bewohner von der städtischen Corporation ausgeschlossen ist , bil- den Arme, Miether uùd Andere, die weder Steuern noch Ab- gaben zahlen, einen beträchtlichen Theil derselben. Wer nicht die politischen Meinungen der herrschenden Partei theilt, ist von der Munizipal - Verwaltung ausgeschlossen. Die Mu- nizipal - Angelegenheiten werden mit großem Geheimniß betrieben und den Einwohnern Auskunft darüber verweigert. Es gehören ferner zu den gröbsten Mißbräuchen die Veruntreuun- gen von Corporations - Geldern durch die Mitglieder der Corpo- rationen und ihre Freunde; die Bestehungen, die Weigerung mancher Corporationen, solche Fonds zum allgemeinen Besten der Gemeinden zu verwenden, und das Bestehen auf ihre Verwendung a Vortheil Einzelner; die verkehrte Anwendung der für den
nterricht bestimmten Fonds, wie zu Coventry, wo zwei Lehrer Ct Pfd. erhielten, während sie nur einen Zögling atten:
Die Hof-Zeitung meldet die Ernennung einer Kommission, zu welcher unter Anderen der Marquis von Bute und Lord Lowther gehören, um die jeßigen Geseze und Vorschriften in Betreff des Lootsen-Wesens zu untersuchen.
inem Gerücht zufolge, soll das große Siegel von Jrland einer Kommission übergeben werden.
Admiral Napier hat das herrliche Landgut des Herrn J. Walker in Hampshire angekauft.
Der Admiral Sir George Cokburn, der bekanntlich unter dem Peelschen Ministerium zu einem der Lords der Admiralität ernannt war, befand sih, nach den neuesten Nachrichten aus Westindien, am Bord des „„President“/ in Bermudas, und man wußte nichts Bestimmtes darüber, ob er nah England zurückkeh- ren würde; er \chien noch zu zaudern, um sich erst über die Dauer des Ministeriums zu vergewissern.
Graf Amherst beabsichtigt, in Begleitung seines Neffen, des Grafen Hillsborough, und seines Secretairs , des Herrn Elliot, am 20sten d. auf der neuen Fregatte „Pique‘/ von 36 Kanonen nach Kanada abzugehen und 8 bis 10 Monate dort zu ver- weilen.
Der zu Kalkutta erscheinende Hurkar u vom 19. Dezember meldet, daß Lord William Bentinck bestimmt am 15. März auf dem Kriegs {hi} „„Curaçao‘/ nah England abgehen werde.
Briefen aus Malta zufolge, waren dort der „George Can- ning‘/ mit der nach dem Euphrat bestimmten Expedition und das Dampfschiff „Blazer“/, welches als Packetboot zwischen Malta und Alexandrien dienen soll, aus England angekommen.
Nachrichten vom Cap bis zum 6. Februar lauten noch gün- stiger, als die früheren, für die Wiederherstellung der Ruhe in dieser Kolonie.
An der Afrikanischen Küste sind vier Sklavenschiffe mit bei- nahe 2000 Sklaven aufgebracht worden; auf dem einen waren von 700 Sklaven bereits 300 gestorben.
Aus Rio Janeiro sind mit der „Pandora‘/, die 7000 Pfund Contanten an Bord hat, Nachrichten bis zum 12. Fe- bruar hier eingegangen. Jn Pernambuco hatte eine Meuterei in einem Regiment stattgefunden, weil man demselben nicht die geforderten Rationen bewilligt hatte; sie wurde zwar bald ge- dâmpft, veranlaßte aber einen sehr hißkigen Wortwechsel zwischen
A456 dem Stattha!ter Carvalho Paez von Andrade und dem Befehls- haber des Regiments, Obersten Carneiro Machado Rios.
Nach Berichten aus Buenos Ayres hatte der Finanz- Aus\{uß über die Vorschläge der Regierung in Betreff der Zölle, der Vermögenssteuer, der Stempel und der Licenzen für das Jahr 1835 Bericht erstattet. Er empfichlt die Annahme der dret ersten Vorschläge mit einigen Modificationen. Weizen aus frem- den Häfen, dessen Werth nicht höher als 45 Dollars die Fanega ist, soll einen Zoll von 9 Dollars für die Fanega a ist er über 45, aber unter 60 Dollars werth, so soll der Zoll 7 Dol- lars und, bei einem Werth von mehr als 60 Dollars, 5 Dollars betragen. Wer falsche Stempel und Licenzen macht, soll mit dem Tode bestraft werden. Ein definitiver Gouverneur des Staats war nocl immer nicht ernannt.
— — London, 14. April. Gestern Abend kündigte Sir Robert Peel dem O an, er habe vom Könige die Mit- theilung erhalten, daß Se. Majestät sich noch mit der Bildung eines Ministeriums beschäftigen; er ersuchte demnach das Haus, sich bis auf Donnerstag zu vertagen; was denn auch sogleich be- willigt ward. Ueber das neue Ministerium indessen weiß man noch nichts weiter mit Gewißheit, als daß Lord Melbourne wie- der das Haupt desselben seyn wird. Graf Grey soll von meh- reren derjenigen, die Lord Melbourne als seine Gehülfen beru- fen hat, aufs dringendste ersucht worden seyn, irgend eine Stelle ohne amtliche Beschäftigung darin zu übernehmen , es aber aufs entschiedenste abgelehnt, ja seine parlamentarische Unterstüßung nur unter der Bedingung zugesagt haben, daß weder O'Connell noch Hume Stellen erhielten, und daß keine Maßregeln vorge- schlagen würden, welche die Aufldsung der Jrländischen Kirche zum Zweck hätten. Auf der anderen Seite soll O'’Connell seinen Ansprüchen auf eine Stelle entsagt und seinen Beistand nur un- ter den Bedingungen versprochen haben, daß zwei seiner Freunde, der Eine zum General - Fiskal und der Andere zum Ge- neral - Prokurator ernannt werde, daß man feinen Vice- König daselbst ohne seine Zustimmung anstelle, und daß zur Beruhigung Jrlands drei besondere Maßregeln vorgeschlagen und von der Regierung unterstüßt werden sollen. Die Maß- regeln werden zwar nicht genannt, müssen aber, .um O'’Connell zu befriedigen, von der Art seyn, daß sie, wenn des Grafen Grey Gesinnungen wirklich mehr mit denen Lord Stanley's, als denen seines eigenen Sohnes, Lord Howi, übereinstimmen, diesen Edel- mann bald zum Gegner der Whigs machen werden. Dies ist eine
offnungen der Tories. Eine andere aber ist, daß Lord John
der Rufe und vielleiht noch andere Mitglieder des Unterhauses,
welche wahrscheinlich zu Mitgliedern des neuen Ministeriums berufen worden sind, wie Spring Rice, Ellice, Hobhouse, nicht wieder gewählt werden möchten. Besonders ist diese Hoffnung in Hin- sicht auf den Ersteren sehr stark, und um dieselbe zu verwirklichen, haben sie ihm einen Kandidaten in der Grafschaft Somerset entgegengestellt und eine Subscription eröffnet, wozu Lord Rolle allein 100 Pfd. hergegeben hat. Lord John, welcher leßten Sonnabend eine reiche Wittwe geheirathet hat, wird also sogleich Gelegenheit finden, eine bedeutende Summe los zu werden, wenn ihm nicht die Liberalen von ihrer Seite zu a fommen. Man sagt, er solle Minister der auswärtigen Angelegenheiten werden, Lord Palmerston dagegen die Kolonieen und Herr Spring Rice die Schagkammer mit der Leitung des Unterhauses Übernehmen. Lord Brougham, heißt es ferner, wird keine Stelle erhalten: ob man ihn, oder ob er sich selbst ausgeschlossen, weiß man noch nicht. Auf jeden Fall aber wird er einen mit dem Ganzen nicht har- monirenden Theil des Ministeriums bilden, wenn dasselbe wirk- lich zu Stande kommt und nicht, wie die Tories es sich ver- sprechen, gleih nah Ostern wieder resigniren muß, sobald es fin- det, daß seine wichtigsten Mitglieder keinen Siß im Unterhause bekommen können. Jn einem solchen Falle jedoch erwartet man, daß Sir Robert Peel sih mit mehr liberalen Kollegen umgeben werde, wenn dies anders thunlich ist, so lange das Jrländische Kirchenwesen noch nicht geordnet is. Ueberhaupt sind die Verhältnisse in diesem Augenblicke so verwirrt, daß sich auf nichts mit irgend einer Gewißheit zum voraus rech- nen läßt, besonders da bei dem so deftig aufgeregten Parteigeist selbst die Thatsachen, worauf man sonst seine Be- O gründen könnte, entstellt und mit frecher Stirn täglich die grôöbsten Unwahrheiten verbreitet werden. Inzwischen erhal- ten der König und Sir Robert Peel noch täglich Adressen, welche das Verfahren des Lekteren auf’'s Höchste billigen und ihn bitten, auszuharren, da der Uebergang der Regierung in die Hände der Opposition die größte Gefahr bringen würde. Diese Bewegun- gen unter den Tories haben zwar im Allgemeinen wenig Gegen- wirkung bei den sich sicher dünkenden Liberalen erweckt; doh wo solche aufgeregt wurde, hat sie sich kräftig erwiesen, wie z. B. zu Edinburg, von welcher Stadt eine die Beschlüsse des Lord John Russell billigende Bittschrift an's Unterhaus gelangt ist, welche nicht weniger als 13,000 Unterschriften haben soll. Er- wägt man freilich, welchergestalt die Unterschriften für dergleichen Dokumente gewöhnlich erlangt werden, so beweist hier die Menge nichts, welche nur weiß, daß es sih um die Unterstüßung einer oder einer anderen Partei handelt, und in Gottes Namen unterschreibt, ohne zu wissen was. Aber alsdann müßte nur auch die andere Partei nicht auf die Menge der Adressen selbst pochen; denn in jedem Dorfe, wo es einen Geistlichen, ein Paar Notarien und einige Gutspächter giebt, finden sich auch mehrere Tories; und diese haben dann nichts Anderes zu thun, als ihre Gesinnungen auf ein Stück Pergament zu schreiben und sjol- hes von allen ihren Freunden, Angehörigen und Untergebenen unterzeichnen zu lassen; auf diese Weise ist eine Adresse fertig. Aber eben so wenig wie es zu leugnen ist, daß der große Haufe Reformen verlangt, wie sie kaum von den Whigs und gar nicht von den Tories zu erwarten sind, so ist es auh gewiß, daß bei weitem der größte Theil der Vornehmen, Reichen und Gebilde- ten, das heißt des Adels, der Gutsherren, Fabrikanten und Kauf- leute, der Geistlichen, Rechtsgelehrten, Aerzte und Wundärzte, wenn sie auch nicht allen Reformen entgegen sind, sich doch vor deè Herrschaft der Whigs fürchten, weil dieselben, — gleichviel ob ungern oder gern — sich zu sehr vom Volke beherrschen las- sen. Que kommen dann noch die alten protestantischen Vor- urtheile, welche sih bei manchen, besonders auf dem Lande, bis zur Furcht vor erneuerten Jnquisitionen und Auto da fé’s stei- ern, welchen O’Connell als der große papistische Popanz vor Augen steht, der, wie sie sich überreden, nicht eher ruhen wird, als bis ev beide Jnseln wieder katholisch gemaht. Alles dieses giebt den Tories eine große moralische Kraft, welche den Whigs abgeht; und um diese noch zu vermehren, hat ‘Peel weislich, während der kurzen Zeit seines Amtes, mehrere Gelehrte in der Kirche befördert, mehreren gelehrten Laien, welchen die Whigs aus blinder Sparsamkeit ihre Jahrgelder entzogen hatten, diesel- ben zurückerstattet, und Anderen Pensionen bewilligt, die derglei- en vorher nicht genossen. Unter diesen Umständen glaube ich nicht, daß die Whigs lange am Ruder bleiben können ; besonders
wenn die Zwistigkeiten in Jrland nur erst beigelegt sind; und
i ; y Hr it einem Arm umschlungen hielt, ihr dreijähriger sehr is es den Tories und ihrem Anhang darum zu thun, M der- Brust m sehlungew hielt, jährig
be Joseph , die drei Tôchter der Katharina Wohlfart, Su-
unvermeidlichen Reformen selbst zu bewirken, daß ich, aus man; e 23, Josepha 21, und Nothburg Zangerl 17 Jahre alt.
chen Aeußerungen scchließend, an die Möglichkeit zu glauben an;
fange, daß sie die Gleichstellung beider Religionen in Jrland | ; So hörte ih neulich in
einer Gesellschaft von einem vornehmen Tory die merkwürdigen f befindet Worte: „Jch halte es sogar für möglich, s England ohne iy; k E gend eine Staatskirche groß und mächtig bestehe, wenn nur der Uebergang allmälig ‘und auf geseßlichem Wege stattfindet,
endlich auf sich selbst nehmen könnten.
rei erstern Personen wurden gerettet, die übrigen aber todt der Lawine oder dem Schutte hervorgezogen. Joseph
angerl lag úber §8 Stunden unter der Lawine, sich bisher ohne nachtheilige Folgen für sein und seine L Maria Katharina Mattle je aber über 14 Tage Bett und Zimmer hüten; Ka- N Wohlfart liegt noch {wer danieder und ist nicht außer
und Eigenthum und persdnliche Rechte nicht darüber angetastet ahr, weil sie, obwohl nicht tief in der Lawine ver-
werden !“/ Niederlande. Aus dem Haag, 16. April.
In der gestrigen Siku
der zweiten Kammer gingen unter Anderm zwei Schriften vg Libri Bagnano ein, die eine als Rechtfertigung gegen Verleum; dungen, die andere die Jndustrie in Holland betreffend. Di, Petitions - Kommission erstattete Bericht über eine neue Be, F
t, am Unterleibe starke Verleßungen erhalten hatte; auch mag Schmerz über den Verlust ihrer drei Töchter ihre Wieder- (sung bedeutend verzögern. Die nächsten neun Nachbarn sind, ch das Krachen und Tosen des Lawinensturzes vom Schlafe n sgeschreckt, unverzüglich zur Hülfe und Rettung herbeigeeilt,
eigene Lebensgefahr nicht achtend, in welcher sie, theils durch rúcégeschwellten zu einem See gewordenen Trisana- theils durh das Drohen eines neuen Lawinensturzes
hwerdeschrift des Obersten Gustafsson gegen die Staats-Coyu, Fhbten; die bei der Kirche von Galthúr und deren Umgebung rant. Die Kammer ging darüber, als uncompetent, zur Tages, E enter wohnenden Thal-Bewohner aber konnten, obwohl durch
Ordnung.
Versammlung vertagte sich auf unbestimmte Zeit.
Seit einiger Zeit sind hier beschnittene Seeländische Sp, ciesthaler in Circulation, die einen bedeutend s Werth s ist inzwischen
der Polizei bereits gelungen, den Personen auf die Sul
s Er VEIChasti ten, und es dürfte diesem Gewerbe sonach schon ein Ziel gest
haben als der, zu dem sie ausgeprägt sind. fommen, welche sich mit dem Beschneiden der Thaler beschäft seyn.
Belgien. Brúfssel, 16. April.
von Antwerpen besichtigt.
Der feierliche Tauftag des neugebornen Prinzen ist n
Petitionen von Kaufleuten, um Freiheit des Kory handels, und von Landbauern (in Gröningen) um höhere gaben von fremdem Getraide, wurden zu den Akten gelegt. Di
Der General Graf Esterhazy wiy morgen nah London abreisen. Heute hat derselbe die Citadel,
Sturmglocke von dem Unglück in Kenntniß geseßt und zur tung gerufen, erst um halb 8 Uhr früh auf der Unglücks- ite eintreffen, denn der tiefe Schnee, das immer anhaltende Fgneien mit dem heftigsten Sturmwinde und finsterem Schnee- sóber machten die schnelle Verständigung eben so unmöglich, : die Ankunft der aufgeforderten Retter beschwerlih und durch , augenscheinlich von allen Seiten drohenden Lawinen gefährlich. nte den gleich in der Nacht angekommenen Nachbarn haben h vorzüglich Christian Eiter und Joseph Peter Walter durch imúdete Thätigkeit und kalte Unerschrockenheit ausgezeichnet ; 7 ektere hat sogar, um die unter der Lawine Verunglückten t etwa durch einen Hieb zu verleßen, die Werkzeuge m sich gelegt, Schnee und Trümmer mit blößen Hän- n weggescharrt, und sih auf diese Weise Hände und igel wund gearbeitet; sie waren aber auh mit ihren Ge- ilfen so glüflich, in der Nacht noch die erste und zweite eson zu retten. Herzbrehend war während der Rettungs-
niht bestimmt; diese Ceremonie wird, wie man glaubt, gen Weit das hôrbare Jammergeschrei der in der Lawine begrabe-
Ende dieses Monats stattfinden.
Dänemarf. Kopenhagen, 17. April.
Ein Königlicher Armee - Besi vom 23sten v. M. enthält die näheren Bestimmungen über Zü
n Maria Katharina Mattle, der Josepha und Susanna Zan- el, welche beide Le6tern, wie schon bemerkt, aller Anstrengung geachtet, nicht gerettet werden konnten. Der Schaden an Ge- {uden, Vieh.-, Futter- und Mobiliarstand, dann an Kleidungs- ckn, Wäsche und Lebens - Bedürfnissen aller Art wurde sehr
und Ort der diesjährigen Truppen-Exercitien, sowohl in den Hn Mhißig geschäßt, _ erhielt aber dennoch einen Anschlag von 2203
ogthümern als auf Seeland und auf Fühnen nebst Jütl, Fl Reichs-Währung.
Schmerzlicher als dieser für arme Thal-
ei Rendsburg wird in der dritten Woche des Juni und hiWewohner im höchsten ‘Punkte von ‘Pabnaun immer empfindliche
Kopenhagen Ende Septembers und Anfang Oktobers eine Tr: Wlust aller
pen-Vereinigung stattfinden.
Se. Majestät haben den Kaiserl. Oesterreichischen Kamm
A le ist für den Joseph Anton Zangerl jr plôbliche Verlust seiner 31 Jahre alten geliebten Gattin und iner eben so lieben gesunden zwei Kinder, und für die betrübte
herrn Grafen Esterhazy u Commandeur des Danebrogs ut Mutter Katharina Wohlfart der ihrer drei Töchter, welche sie
den Kaiserlichen Kammer Ordens vierter Klasse ernannt.
errn Grafen Zichy zum Ritter desselbn Mut ihrer Hände Arbeit im Hause und auf dem Felde unter-
igten und so ihren Unterhalt sicherten. Diese Verunglückten,
Der General - Major Baron von Löwenstern ist mit dund vorzüglich die beiden lektgenannten, nehmen das Mitleid
Dampfboote „Dronning Maria‘/ über Stettin nach Wien gereist, um die Kondolenzen so wie die Glückwünsche Sr. Mi
nd die Wohlthätigkeit ihrer Mitmenschen um so mehr in An- jruch, als dieselben, ihres Obdaches, ihrer Kleidungen und Le-
des Königs an den Katser Ferdinand I., so wie die AntwortaFensbedürfnisse, ihres Vieh -, Futter - und Mobiliarstandes in auf die durch den Grafen Esterhazy überbrachten Schreibèn 1 Ftinem Augenblicke beraubt, nun dem größten Nothstande aus-
überbringen. iesige Blätter. geben nach einem Sreiben aus St.
mas folgenden Bericht über eine von Seiten der Britischen
fortsekte und mit dem Postsacke bei den größeren Englischen 1) Französischen Junseln landete und zuleßt in dem afen 1! St. Thomas ankerte, wo es 8 Tage liegen blieb, um Briefe u Depeschen von den Westindischen Jnseln und Süd-Amerika nad Europa mitzunehmen, die während dessen in den Postböten d Englischen Regierung von St. Thomas gesandt worden watt Jeßt machen dagegen alle Paketbôte diese leßte Tour bi nach St. Thomas, während die Postsäcke in Dampfshist von Barbadoes nah Jamaika gebracht werden, welche n einem Aufenthalte von einigen Tagen, um Beantwoll gen nah Europa mitzunehmen, nah St. Thomas segeln 1 die Postsacke an das daselbst wartende Paketboot abliefern, Wt
durch wird sowohl eine leihte und angenehme Communidti® F zwischen den Westindischen Inseln erreicht, als auch, daß Britt f Y
einmal monatlich mit W Gründe hat, andere anzunehmen, und das sehr gut weiß, wie aketbôten von Westindien nah Europa versandt wurd |f eine Zeitung, ohne offiziell zu seyn, sih doch zu einem offiziósen Or- Die Englische Regierung gat in dieser Als} gane machen kann. Wenn der Moniteur Ottoman das wäre, als
nun zweimal, während sie früher nur sen ÿ
abgehen können. h zwei Königl. Dampfschiffe von bedeutender Kraft, „the Flamt und „the Spitfire‘/, außer einem dritten als Reserve, „tht & lumbia“’, abgesandt, von welchen das erstgenannte den 16, F zu St. Thomas ankam. Daß dieses Arrangement A genehm und vortheilhaft für unsere Jnsel ist, sede man leid ein, und erfreulich ist es, daß die Lage dieser Dänischen Kolons so günstig ist, daß die Englische Regierung kein Bedenken get gen hat, dieselbe als Central: oder Vereinigungspunkt jeder iht eigenen Besißungen vorzuziehen.
Oesterreich.
Der Bote von Tyrol giebt folgende nähere Nachri) úber das durch eine von der Höhe Vergiel herab auf den ler Jnnertschafein, der Gemeinde Galthür , verbreitete Unglb einer Staub-Lawine: „Diese Unglück und Verderben bringe! Staub-Lawine stieß sich von der Berghdhe Vergiel um 1 nach Mitternacht mit solcher Schnelle und Gewalt auf die W) und Futtergebäude der Eigenthümer Joseph Anton Zangetl, X tharina Wohlfart, Joseph Ottle und Joseph Peter Wallner der, daß jene in einem Augenblick R und mit V Schneemasse mitten in den Trisanathalbach geworfen, die Tr mer der Gebäude aber so herumgeschleudert und zerstreut wd daß ihr Anblick ganz jenem einer in die Luft gesprengten P! vermúhle ähnlih sah. Neun Personen waren unter der ai und dem Sturze der Gebäude begraben, und zwar, wie gei mitten im reißenden Thalbache, welcher durch die Masse a halten, bald einen See bildete, und das Unglück und dié tung der Verunglückten noch erschwerte. Die verschütteten Person waren: Joseph Anton Zangerl, Katharina Wohlfart, Maria vi tharina Mattle, dann die Gattin des Erstern, Crescenz Fal j ner mit ihrem § Wochen alten Säuglinge, den sie noch im
(; gierung getroffene Veranstaltung zu einer für die Dänisch V indischen Jnseln vortheilhaften, bedeutend vermehrten und erli} terten Communication zwishen Europa und Westindien, u\Þ zwischen mehreren Westindischen Inseln unter einander. Bisht gingen nämlich zwei Paketbôte (Regierungsschiffe, die von Su Offizieren kommandirt werden) monatlich von Falmouth, das ei im Nina das andere in der Mitte jeden Monats, bloß d Briefbeförderung wegen, ab, wovon das eine, nachdem es Barbadot St. Vincent und Granada angelaufen war, seine Tour nach Jama fortsekte und darauf nach England zurückkehrte; wogegen d andere von Barbadgoes- längs der Leewards-Jnseln seinen Cou
g erhalten habe. Die A
heseßt sind.“ Sr be
Konstantinopel, 28 März. Der Moniteur Otto- an enthält folgende Erwiederung auf einige früher mitgetheilte Bemerkungen über die Stellung desselben zu der Türkischen Zei- ung: „Der Moniteur Ottoman ist ebensowohl in Franzdösi- cher Sprache das offizielle Blatt der hohen Pforte, als das in Türkischer Sprache erscheinende. Der einzige Unterschied zwi- hen beiden Blättern ist, daß leßteres nur Bekanntmachungen der Regierung enthält, während ersteres aus einem offiziellen und einem nicht offiziellen Theile besteht. Diesen leßteren ann man, wenn man will, als einen bloßen Privat- Charakter an sich tragend betrachten, und der Ort, wo er sich findet, giebt ihm auch keinen anderen; es hängt dies von dem Werthe ab, den der Leser ihm beilegen will. Jn jedem offiziellen, in zwei Abtheilungen zerfallenden Journal beschränkt \{ diejenige, welche döffentlih als offiziell angekündigt ist, nothwendig auf eine bloße Mittheilung der Verfügungen der Re- gung. Die Diskussion ist in den zweiten Theil verwiesen, und da beginnt die Junitiative der Redaction, der die Regierung eine Presse anvertraut hat, um sie zu vertheidigen, wenn man sie angreift. Aber auch dort findet sich, wenn die Redaction ihre 1 Pslicht fennt und sie mit der nöthigen Einsicht erfüllt, derselbe ! Geist wieder, welcher jene Mittheilungen charakterisirt, und der- è selbe Gedanke, der in jenen herrscht. Diese Ansichten über den Werth dessen, was ein offizielles Journal mittheilt, sind aller Velt bekannt, mit Ausnahme eines gewissen Blattes , das seine
[was man ihn bezeichnet hat, nämlich ein bloßes Privat-Unternehmen des Redacteurs, so würden es gewisse Europäische Zeitungen we- niger bequem haben in der zu oft gemißbrauchten Ausbeute der Arkischen Nachrichten, deren Monopol sie besißen; sie würden ald genöthigt werden , - gerechter zu seyn, oder die Interessen, denen sie dienen , würden zu Tage kommen. Unser Stillschwei- gen bei mehr als einer Gelegenheit war nur die Folge des Cha- tafters, den der Moniteur angenommen, der nicht das Blatt ei- its Privatmannes, sondern das der Regierung ist. Die Redac- fion desselben is, mehr noch als die aller anderen amtlichen Jour- nale, ein überaus diskretes Geschäft und, wir dürfen es wohl gen, ein sehr shwieriges Werk. Man sollte sich nicht so viele il he geben, uns für unsere Arbeiten Freunde in Pera zuzuge- | in. Diese Angabe ist durchaus übelwollend, weil wir außer in uns angewiesenen Kreise weder Mitarbeiter suchen dürfen, ch können. Der Freund von Pera, welcher dem oben gemein-
N fen Blatte solche Mittheilungen gemacht hat, ist freilich zu be-
kannt , als daß er es für nöthig hätte befinden sollen, mit mehr ckhalt gegen uns zu Werke zu gehen.“ *)
M —— j
, *) Der Redacteur des Moniteur Ottoman ist unstreitig in aen Irrthume, wenn er glaubt, daß die Allg a A Boe! „welche der obige Artitel gerichtet is, die von ihm widerlegten emerfungen in Beins l uen, E S aus Pera
Tgem. Zeitung hatte diese Bemerkungen Pi ove aus der Preußischen Staats - Zeitung geschöpft, A da- hin “A einem gegen Griechenland gerichteten Artikel des Moni- Bei P seinen anscheinend offiziellen Charakter nehmen wollte. Wekajio,e chung des Moniteurs mit der Türkischen Tekwimi ergiebt sich übrigens sehr bald, daß der Erstere allerdings
im Í übersept der Lebtern, die Lebtere aber niemals aus dem Erstern
r 1 457;
Am 18. Februar begab sih der Sultan mit einem zahlrei- hen Gefolge von Palast- und Civil-Beamten nah dém Hospital Top-Taschi in Scutari. Se. Hoheit besuchte alle Säle, besich- tigte die Kleidung, welche die Kranken bei Tage und bei Nacht erhalten, die Lebensmittel, die zur Bereitung der Speisen die- nenden Geräthschaften, die in der Apotheke des Hospitals berei: teteten Medikamente. Dies Alles war seit kurzem erneuert und in der besten Ordnung. Der Sultan gab wiederholt seine Fu: friedenheit zu erkennen mit Allem, was er in dieser s{chônen An- stalt sah, die in der That ein Muster einer guten Einrichtung ist und unter der Leitung eines von Achmet Pascha erwählten Europäischen Arztes steht. Se. Hoheit ließ, ehe er das Gebäude verließ, Geschenke an die Kranken und ihre Wärter austheilen.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-York, 17. März. Der Courrier des Etats- Unis sagt in Bezug auf die (schon erwähnte) Schließung des Kongresses und die Annahme des von Adams gemachten Vor- schlages: „Wir erlauben uns keine Bemerkung über diese Ent- scheidung der Kammer, wodurch sie sich vorweg für die Zukunft bindet, den Unterhandlungen die Thür schließt und sich in einen Hohlweg ohne Hinterthüre postirt hat, im Falle das Entschädi- gungsgeses noch nicht von den Französischen Deputirten ange- nommen wäre. Wenn die Nachricht von dem Senats-Beschlusse nicht die Annahme bewirken konnte, so wird die Bekanntmachung der Briefe des Herrn Livingston und diese leßte Entscheidung der Kammer gewiß nicht dies Resultat hervorbringen.“/
F nland.
Berlin, 22. April. Der Gründungstag der Stadt Rom, zugleich der Stiftungstag des unter dem Schuße Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen seit 1829 zu Rom bestehenden Instituts für arhäologische Korrespondenz, ward am 21. April d. J. auch hiesigen Ortes in auserwähltem Kreise von Freunden und Verehrern Roms und der gedachten Germanisch- Rdmischen Stiftung feierlich begangen. Herr Professor Ger- hard, welcher in Verein mit den ebenfalls hier anwesenden di- rigirenden Mitgliedern des Instituts (den Herren Böckh, Pa- nofkfa und Rauch), so wie durch ein besonderes Programm *) u dieser Festlichkeit eingeladen hatte, legte der Versammlung eine
eihe von Zeichnungen so wie Probedrücke nach auserlesenen Denk- máälern neuester Entdeckung vor, welche theils den für das lau- fende Jahr fast vollendeten Denkmäler-Heften des archäologischen Instituts, theils den vom Berichterstatter neuerdings in Jtalien veranstalteten Sammlungen angehören. Nächstdem trug Herr Geheime Rath Böckh einen Aufsas über die Selinuntischen Metopen vor, welchen Herr Hofrath Hirt, durch Unpäßlichkeit selbst zu erscheinen verhindert, als Beitrag zu den literarischen Elementen der Gedächtnißfeier Roms vergünstigt hatte. Herr Professor Levezow gab ausführliche Erläuterungen über eine volcentische Schale des Königl. Museums, welche die Liebe des Peleus zur Thetis im Augenblicke der Ueberwältigung darstellt. Herr Dr. Panoffka, dirigirender Secretair des Instituts zu Paris, legte der Versammlung als Gastgeschenk seines hiesigen Aufenthalts seine Ansichten über ein anderes ähnliches Monument der Königl. Vasen-Sammlung vor, in welchem der Mythos von Theseus und Skiron bildlich erscheint, und {loß mit vergleichen- der Hinweisung, einerseits auf Eos und Skiron als Mittelbilder zweier zugleich gefundener volcentischer Schalen, andererseits auf Gruppen derselben Vorstellung in der Königl. Halle zu Athen. Endlich verknüpfte Herr Professor Tölken die Erläuterung Rô- mischer Apotheosen (des großen Cameo- der Königl. Gemmen- Sammlung und des Beuthschen Onyx-Gefäßes derselben Samm- lung) mit den zunächst liegenden Beziehungen auf die Gedächt- nißfeier des Tages, welche mit einem frohen Mahle beschlossen wurde.
— Jn Mettingen (Reg. Bez. Münster) giebt sich unter den Bekennern beider Confessionen ein ret erfreulicher Gemein- sinn kund. Kaum war dort die sehr ergiebige Kollekte für das dasige neue katholische Schulhaus beendigt, als auch der Neu- bau des evangelischen Pfarrhauses als ein dringendes Bedürf- niß erkannt wurde. Sofort erboten sich nun die Katholischen zur unentgeltlichen Anfuhr von Steinen und wetteifern darin mit den Evangelischen, so daß sogar die Anerbietungen einzelner, in benachbarten Kommunen wohnender Eingessenen, wenn auch dankend anerkannt, haben abgelehnt werden müssen. — Die Dorf - Gemeinde zu Gimpte, und"die angränzenden, den Got- tesdienst daselbst besuchenden Bauerschaften haben zum nothwen- digen Neubau ihrer Kirche an freiwilligen Beiträgen die Summe von 1220 Rthlr. \ubscribirt.
— Nachrichten aus dem Mindenschen zufolge, erhält sich dort die erwünschte Konjunktur für den Garn- und Leinwand- Handel; Nachfrage und Preise bleiben zufriedenstellend, wobei nur zunehmender Mangel und Theuerung des rohen Flachses zu beklagen ist. Durch die in dem Landtags-Abschiede für die zum ten Provinzial-Landtage versammelt gewesenen Stände der ‘Pro- vinz Westphalen von des Königs Majestät Allergnädigst bewil- ligte Beihülfe aus dffentlichen Kassen wird nun eine Vermehrung der so höchst nüblichen Spinnschulen möglich, und nah der näch- sten Flachs-Aerndte stattfinden. Auf die Legge in Bielefeld wur- den im März d. J. 4941 Stück feine Leinewand zu 60 Ellen gebracht, und auf den Leggen des Kreises Lübbecke wurden 76,565 Ellen grober Leinwand für 10,100 Rthlr. verkauft. Zu den neu- entstandenen Fabrik - Anlagen verdient eine große Bleich - Anstalt gerechnet zu werden, mit deren Einrichtung der thätige Fabrik- Unternehmer Wahrendorf zu Hoexter beschäftigt ist. — Min- der günstig lauten die Nachrichten Über die Eisen - Production. Die Altenbeckener Eisenhütte muß leider ihre N sehr ausge- breitete und für die Umgegend wohlthätige Fabrication immer mehr beschränken; Mangel an Eisenerz und die ershwerte Förde- rung desselben machen es ihr unmöglich, die Konkurrenz des frem- den Eisens zu überwinden.
— Jm Regierungs-Bezirk Arnsberg hat sich bei der Auf- nahme der Bevölkerung am Schlusse des vorigen Jahres eine Seelenzahl von 484,588 Personen ergeben. Im Jahre 1834 sind 18,523 Kinder (9466 Knaben und 9057 Mädchen) geboren und 12,527 Menschen gestorben, so daß sich im Laufe desselben die Bevölkerung um 5996 Seelen gehoben hat. Unter den Ge- burten waren 175 Zwillings- und 2 Drillings-Geburten. Bei den Zwillings-Geburten is ein sehr merkwürdiger Fall vorgekom- men: Zu Wickede hat nämlich die Frau eines Landwirths zum drittenmale Zwillinge, und zwar 2 Mädchen geboren, nach- dem sie das erstemal von 2 Knaben, und das zweitemal von 1 Knaben und 1 Mädchen entbunden worden. Die Kinder le- ben alle noch, und haben nicht einmal einer Amme bedurft.
*) Jason des Drachen Beute. Ein Programm des archäologi- schen Jnstituts in Rom, zur Feier des 21. April. Von Dr. Eduard Gerhard 2c. Mit 1 Kupfertafel. Berlin, 1835. 4, 12 S.
Auch die Mutter und zwei Schwestern dieser Frau haben wie- derholt Zwillinge geboren. — Die Zahl der unehelich Gebornen zu den ehelich Gebornen stellt sich durchschnittlich wie 1 zu 165, am ungünstigsten im Kreise Wittgenstein, nämlich wie 1 zu 5. — Von den Gestorbenen erreichten 23 Männer und 24 Frauen ein Alter von 90 Jahren und darüber: — Getraut wurden im ver- flossenen Jahre 4856 Ehepaare.
Die Kommune Querfurt im Regierungs - Bezirk Mer- séburg hat das ihr gehörig gewesene sogenannte Rathsholz, circa 40 Morgen haltend, nebst Grund und Boden für 1400 Rthlr. verkauft und den Erlds ‘zur Tilgung der Stadt -Schulden ver-
wendet. ——————GR N D —
Königliches Schauspiel.
Unser Vorsaß, nur die wichtigsten Rollen des Herrn Seydel=
mann unserer Beachtung in diesen Blättern zu Pa bic M OOO
tert an seinem Talent, das alle wichtig maht. Der Advoïat
Wellenberger in Ffland’s „„Advokaten// und der alte Klings-
berg in Koßebue's „heiden Klingsbergen“/ gehören nach einer ge=
wissen Rangordnung keinesweges zu den Theater -Puissancen, und
wenn sie es einmal vor dreißig und vierzig Fahren gewesen sind,
gegenwärtig kennt man sie und ihr Reich kaum mehr. Fndeß wenn auch ihr Reich vergessen wäre; Menschen , wie Wellenberger und der alte Klingsberg , gehen nicht aus; denn hoffentlich wird es fei- ner Zeit an einem so redlichen , unbeugsamen Sachwalter der Ge- rechtigkeit, wie Wellenberger, und wahrscheinlich auch niemals der vornehmen Societät an einem grauen Amor, wie Klingsberg- fehlen; wer sih selbs zum Vesten haben kann, is darum keiner von den Schlehten; Ffland's und Kohßebue's Worte sind, um beide kennbar zu machen, nicht eben nöthig ; wohl aber bedarf es, went beide auf die Bühne treten sollen, eines Sch auspielers, wie Herr Seydelmann es is, damit Federmann gleich sagen kann: das sind Bilder nach dem Leben, frappant getroffene Portraits in ihrem Wesen und in ihren Eigenheiten, und wohl zu merken, die Ei-= genheiten müssen zwar nicht zur Karrikatur verzerrt, aber noch weit weniger verwischt werden; sie eben sind es, die der Alltäglichkeit und Gewöhnlichkeit solcher Personen der wirklichen Welt erst das Recht geben, auch in der Kunsiwelt aufzutreten, das Recht und — den Reiz. Herr Seydelmann hat, gleich einem geistreichen Portrait-Maler, sich nicht begnügt, die bloße äußere Achn- lichkeit zu geben, sondern auch eine Jdee des Charakters, und dies eben is es, warum mimische Darstellungen dieser Art zu aller Zeit verstanden und anerkannt werden müssen. Eines Zuges nur wollen wir erwähnen, zum Beweise, wie sicher und doch zugleich wte frei, oder richtiger zu sagen, eben darum der Mann in seiner Kunst ist. Der alte Klingsberg ist in einem ziemlich ernstlichen Gespräch mit sei= nen Umgebungen begriffen; da chlüpft ein hübsches junges Fraucn= zimmer unversehens herein; man muß es gesehen haben, wie bliß= {nell der alte unerschütterliche Frauenfreund und Diensimann, seiner Natur getreu, seine Brille nach diesem Fixstern wendete , aber doch darúber die Tramontane nicht verlor. — Wie kontrastirend mit den eben gedachten Rollen Nathan der Weise ist, wird hoffentlich keiner Bemerkung bedürfen, aber eben so wenig wird man auch hier nur Ein Wort über das Werk selbst verlangen, ein Werk, das in Berlin seit dreiunddreißig Fahren auch den Zuschauer anspricht, wie sons nur den Leser, ohne daß er jemals zu der Frage gedrängt wird, ob es für die Bühne bestimmt sey, eine Frage, die den Theo-= retifern bekanntlich viel Kopfbrechens verursacht hat. Genug, der hochbetagte weise Nathan , jüdischer Herkunft, und dabet in seiner Lebensweise diesem Glauben treu, aber in scinen Gedanken Über ih Vitaus, geFa let, wie es der beste Mensch nur scyn kann, und im Ausdruck seiner Gefühle, wie in ihrer inneren Wärme und Gluth- ganz der Sohn des Orients, hat in allen diesen Eigenschaften an Herrn Seydelmann einen Dolmetscher und Darsteller gesun-= den, der vielleicht gerade darum um so stärker wirkte, als das Fdiom uns anfangs fremd schien, aber dann auch mit der Macht, die dem Fremden niemals fehlt, wenn es wahre Geistesfrast be sißt, Überwältigt. Wir wollen uns einer solchen Wirkung geru erfreuen; denn sie beweiset doch immer, daß der Geist höher als das JFdiom ist, wodurch er sich ausspriht. Aus der Gesammt= Darstellung des ‘hochberühmten Werkes kann Referent, außer dem Nathan, nichts besonderes Hervorragendes, aber wohl den Fleiß Aller rühmen. Rur ein Wort über den Patriarchen: Daß Les- sing ein geistesarmes gelstliches Oberhaupt zeichnen wollte, leidet feinen Zweifel; aber daß dieser Schwachkopf sich gleichwohl würdig und unfehlbar in seinem Amte zu zeigen glaubt, auch keinen Zwei- fel. Diese Selbsi- Mystification und die ihr konforme selbügejtällige Sun ist es, die wir an dem Repräsentanten desselben vermißt haben.
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Meteorologische Beobachtung.
1835. | Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 21. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck . 341,3 7'Par./340, 8 7 ""'Par.|340, 7 8 Par.fQuellwärme 6,9 ® N. Luftwärme|+ 2,° ° R.|4 9,9®R.\+ 7/4 °N. Flußwärme 6,4 °R Thaupunkt |4- 0,8 ° R.|\+ 3,2 °R.|4 2/5 9NRC :
Dunsisättg| 84 pCt. 62 pCt. 84 yCt. [Bodenwärtné 6,3 ® M.
Wetter. | regnig. trübe. trübe. Iygao, A Wind SW. W. W. Ausdünst, 0,062" Kl, Wolkenzug) A W E |aiederichiag 0, 0 73 "Rh.
Tagesmittel: 341,0 1/“/P... 4-6, 4:9. Nic pa R. 7, PCt.
Auswärtige Börsen, Amsterdam, 17. April. Niederl. wirkl. Schuld 5513. 58 do. 102. Ausg. Schuld 1,7. Kanz-Bill. 252, 448 Amort. 952. 3476 79;é. Russ. 98g. Voesterc. 991. Preuss. Präm, - Scheine 115. do. 45 Anl. —. Span. 5g 48}.
38 317. Antwerpen, 16. April. Span. 53 48. 35 314. Zinsl. 213. Cortes 475. Coup. 321, Darmst. 26. i
London, 14. April.
Cons. 38 924. Belg. 104. Span. Cortes 674. Aul. «v. 1834 6724. ZinsI. 175. Ausg. 324. Griech. 374. 240 Holl. 56. 58 do. 10114, Port. 985. 683 1073. Engl. - Russ. 1084. Bras. 863. C6- lumb. v. 1824 485. Chili 57. Mex. 474. Peru 384.
Wien, 16. April.
48 96,5. Bank-Actien 13364. Neue Anl. 5913
5° Met, 1022,
Königliche Schauspiele. i Donnerstag, 23. April. Im Schauspielhause: Auf Begeh- ren: Ludwig X[l. in Peronne, historisch-romantisches Schauspiel
in 5 Abth., nach Walter Scott's Quintin Durward, von J. v. Auffenberg. (Hr. Seydelmann: Ludwig X1., als Gastrolle.)
Königstädtisches Theater.
Donnerstag, 23. April. Julerl die Pußmacherin, parodi- rende Posse mit Gesang in 2 Akten. Vorher: Der leßte Spröß- ling, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.
Zu dieser Vorstellung sind die mit „Mittwoch“/ bezeichneten Billets gültig.
Markt - Preise vom Getraide. au Wat U E tk April 1835. u Wasser: Weizen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; dg h ‘Rib 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr.,
auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr. ; Hafer
L f 5 ger R Df