1835 / 113 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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unterscheiden wissen.“ Der National is der Meinung, daß es nah der Rede des Herrn Berryer ganz unmdöglich sey, daß die Kammer noch die verlangten 25 Millionen be- willige, indem dies geradezu shimpflich seyn würde. „„Wir würden ungerecht gegen Herrn Berryer seyn“, fügt dieses Blatt hinzu, „wenn wir nicht anerkennen wollten, daß er gestern einen der schdönsten Siege gefeiert hat, deren wir jemals Zeuge gewesen, und dieser Sieg war keiner von denen, die man wohl zuweilen als eine durch das Talent des Redners bewirkte Ueberraschung zu betrachten pflegt. Herr Berryer hatte im Voraus erklärt, daß er sich jeder leidenschaftlichen Diskussion ent- bhalren würde; er hat Wort gehalten, und seine politischen An- j¿chten ganz bei Seite gelassen. Jeder aber, der ihn gehört, muß jeßt die Ueberzeugung haben, daß kein Ehrenmann den unter- zeichneten Vertrag bestätigen kann.“ Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 14. April. Nach Ueberreichung. einiger Bittschrif- ten zeigte der Herzog von Wellington an, daß er morgen auf die Bertagung des Hauses bis ¿um 30. d. M. antragen werde; er würde dies schon heute gethan haben, fügte er hinzv, wenn er nicht glaubte, es wäre zur Förderung der Geschäfte besser, daß Jhre Herrlichkeiten morgen noch cinmal zusammenkämen, um mit den gerichtlichen Verhandlungen fortzuschreiten.

Oberhaus. Sibung vom 15. April Der Herzog von Wellington erklärte heute, vaß er den gestern von ihm an- gekündigten Antrag auf die Vertagung des Hauses noch cinmal bis morgen ausseßen müsse, weil er glaube, dap derselbe heute für den êffentlichen Dienst noch nicht angemessen sey. Auf die Frage des Herzogs von Buckingham, auf wie lange der Herzog morgen die Vertagung des Hauses beantragen wcrde, antwortete dieser: „Wahrscheinlich bis zum 3üsten d. M. Jedenfalls aber werde ich morgen darauf antragen, daß das Haus auf einige Tage seine Sißungen einstelle.‘/ Lord Brougham meinte, es sey üblich, die Veriagung bis nach der Osterwoche zu beantragen. Der Herzog von Cumberland aber sprach die Hoffnung aus, daß, wenn das Unterhaus Sißungen hielte, auch das Oberhaus ein Gleiches thun würde, worauf der Herzog von Welling- ton noch bemerkte, er gedenke nicht, eine Vertagung des Ober- hauses auf eine längere Zeit, als das Unterhaus sich vertage, zu beantragen, und er könne jezt nur so viel sagen, daß er in die- sem Augenblick eine Vertagung des Hauses bis über die Feier- tage hinaus nicht für wünschenswerth halte.

Oberhaus. Sißung vom 16. April. Der Antrag, mit dem der Herzog von Wellington heute Fervdrivat, nám- lich daß das Haus sich unter den eigenthümlichen Ver- hältnissen, in denen sich die Regierung jebt befinde, bis zum Sonnabend vertagen möge, wurde ohne Weite- res angenommen.

Unterhaus. Sißgung vom 16. April. Nach einigen Verhandlungen von rein lokalem Jnteresse erhob sich Sir R. Peel und sagte: „Da ich die Chre gehabt, eine ähnliche Mittheilung zu erhalten, wie die, welhe ich am vo- rigen Montage empfing, und in deren Folge ich damals die Vertagung des Hauses bis auf e beantragte, so bitte ich jeßt ‘um die Erlaubniß zu einem ähnlichen Antrage und schlage vor, daß dieses Haus sich von heute wieder bis Sonn- abend vertage.“ (Hört, hört!) Herr S inclair fragte hier- auf den Lord Russell, ‘ob bereits etwas Definitives zur Bildung eines neuen Ministeriums geschehen, und ob es der Mühe werth seyn werde, sih am Sonnabend im Hause einzufinden.

¿Bei dem gegenwärtigen Stande der dffentlichen Angelegenhei- ten‘/, fuhr er fort, „wo so gespannte Erwartung in den Genüthbern des Pudlikums obwaltet, f es durchaus nothwendiz und würde hôchst befricdigend seyn, zu erfahren, wie weit es mit den Kabinets- Verhandlungen gekommen. Seit der Auflösung der leßten Verwal- tung sind keine andere Schwierigkeiten eingetreten, als solche, welche der edle Lord und seinc Anhâätger vorhergesehen oder doch hätten vorher sehen sollen. Seit Anbeginn der Session hat man von Sei- ten der Opposition erklärt, daß die praktische Regierungs-Gervoalt in ihren Händen sey, und daß die Minister keine Beine, um dar- auf zu stehen, und keine Stunde zu leben hätten. (Hört!) Nach vielen Drohungen hat der edle Lord eine entschei- de:de Resolution durchgeseßt, um das Ministerium nicht allein in Verlegeuheit zu bringen, sondern gänzlich zu stürzen; er hat es jedoch viel leichter befunden, das dorische Sdulenwerk einer konser- vativen Verwaltung Über den Haufen zu werfen, als an dessen Stelle ein anderes in gemishtem Styl zu errichten, dessen heterogene Ma- terialien sich auf der anderen Seîte des Hauses befinden. (Beifall. Die männliche und siaatsmännische Rede und Handlungsweise des sehr ehrenwerthen Baronets (Sir Robert Peel) hat den größten und dauerndsten Eindruck auf das Land hervorgebracht, und das Englische Boik wird mit weit mehr Vertrauen auf eine Opposition hinblicken, an deren Spitze der schr ehrenwerthe Baronet stände, als auf irgend eine Regierung unter der Leitung des edlen Lords odes eines seiner Freunde.‘/

Lord Fohn Ruffell erwiederte: i

„Es ist mir nicht mdglich, in diesem Augenblicke eine direkte Antwort auf die Frage des ehrenwerthen Zerrn zu geben : auch wird es mir dußerst schwer fallen, dem Hause eine genaue Mittheilung zu machen. Doch gebe ich gern zu, daß, wenn irgend eine Abthei- lung des Hauses Nachricht verlangt, es meine Schuldigkeit ist, so weit es mit meiner Pflicht gegen die Krone und gegen dieses Haus verträglich ist, solche Erdffnungen zu machen. Demnach habe ich bloß anzuzeigen, daß nah der Aufldsung des vorigen Ministeriums Se. Majestät den Grafen Grey rufen ließen, um seincn Rath in dieser Angelegenheit zu vernehmen. Auf den Rath des Lord Grey beschieden Se. Majestät die Lords Melbourne und Lans- downe zu sh, um sich mit ihnen zu berathen und ihre Meinung am folgenden Tage entgegennehmen das Resultat das von war, daß scitèem Ge. Majestät mit Lord Melbourne in Unter- handiungen traten. Diese Unterhandlungen sind jedo cch nur als vorläufige anzusehen, und da sie bis jeßt noch keinen confidenti«Uen Charakter an sîch tragen, so darf ich die nähere Be- \chafenheit derselven dem Hause nicht kund thun. Doch fann ich j:denfalls anzeigen, daß, meiner Meinung nach, Lord Melbourne vor dem nächüen Sonnabend nicht wird sagen können, er sey definitiv autorisirt, Sr. Majestät ein Verzeich- niß der Mitglieder des neuen Minisierinms vorzulegen.‘

Nach dieser Mittheilung entfernten sih sogleich eine Menge Mitglieder, und das Haus vertagte sich in einiger Aufregung bis zum Sonnabend, Hy

London, 17. April. Der Kdnig ertheilte vorgestern dem Herzoge von Northumberland, dem Herzoge von Buckingham, dem Herzoge von Dorset, dem Grafen von Westmoreland, dem Grafen von Falmouth und dem Viscount Melbourne Audienz. Gestern Nachmittag begaben sich Jhre Majestäten nah Windsor.

Lord Melbourne blieb vorgesÆern in beständigem Verkehr mit dem Marquis von Lansdowne, dem Viscount Duncannon, Herrn a: Rice und Herrn Ellice. Gestern hatte er wieder Zusammenkünfte mit dem Ersteren, den beiden Leßztgenannten und mit den Lords Holland und John Russell.

Sir Nobert Peel kehrte gestern von Oatlands, wo er dem Lord Francis Egerton einen Besuch abstattete, hierher zurü.

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Es ist eine Unterzeichnung im Gange, um dem Sir Robert Peel aus Achtung für sein Benehmen während seines Ministe- riums ein fostbares Silberstück zu verehren.

Der Globe sagt: „Wir hören, daß Graf Matuszewicz nicht wieder nach England kommen wird, indem er an die Stelle des Grafen von Stackelberg zum Kaiserlich Russischen Gesandten in Neapel designirt ist.“

Die unbestimmte Erklärung, welche Lord John Russell ge- stern im Unterhause mit Hinsicht auf die Bildung des neuen Ministeriums abgegeben hat, veranlaßt die Times zu der Ver- muthung, daß die Anordnungen zur Zusammenstellung eines ra- dikalen Whig - Kabinets nicht nur noch nicht zu Stande gekom- méèn, sondern sogar noch nicht einmal angefangen seyen, und sie schreibt diese Zögerung vorzüglich der Furcht vor Herrn O’Con- nell zu. Sie wiederholt, daß es für Lord Melbourne nothwen- dig sey, sich auf die konservative Partei zu stüßen, um nichr von den Anti-Unionisten und Radikalen überflügelt zu werden. Denn O'’Connell mit seinen Genossen sey der Pfahl im Fleisch, den er nicht würde überwinden können. Das beständige Geschrei der liberalen Blätter nah einer Verwaltung, die alle Klassen von Reformern in sich begreifen solle, und nah einer Posli- tif, die auf die Unterstüßung aller Klassen von Reformern rechnen könne, erklärt sie für höchst einfältig und fragt, ob jene Blätter denn Sir Robert Peel von allen Klassen der Refor- mer ausschließen wollten. Jn Betreff der von den Whig -Zei- tungen angepriesenen Bescheidenheit des Herrn O'’Connell, wo- mit derselbe auf jedes Amt verzichtet habe, sagt die Times: ¡Diese Anspruchslosigkeit ist nichts a!s Schlauheit; denn erstens würde der König so viel gesunden Sinn und Festigkeit haben, ihn zu verwepfen ; zweitens, wenn auch der König den Todfeind sciner Jrländischen Krone in seinen Dienst sollte aufnehmen wollen, weiß doch Herr Daniel O Connell zu gut, daß diese Ehre ihn einen höheren Preis kosten würde, als es ihm möglich wäre, zu zahlen; daß er dadurch seine despotische Beherrschung der Menge und damit seine schändliche, aber ungeheure ¿„Rente‘/ einbüßen würde; endlih wird er, anstatt von der Gnade der Whig-Minister abzuhangen, welche die Macht hätten, ihn wegen Mißverhaltens vom Amte zu entfernén, lieber eine Geißel über ihnen ausgestreêt halten, indem er ihnen jeden Augenblick, wenn der Geist ihn dazu bewegt, mit der Entziehung seiner Unter- stübung im Parlament drohen kann. Ueber die Theil- nahme des Grafen Grey an der Bildung des neuen Ka- binets äußert sih das genannte Blatt folgendermaßen: ¡Wie auch immer die Jrländischen und Englischen Ra- dikalen den Grafen Grey verschreien mögen, als ein ungeeigne- tes Mitglied für cin „Ministerium der Bewegung‘/, so haben wir doch Ursache zu glauben, daß die Häupter der Whig-Partei, die doch ohne Zweifel die Grundlage dieses Kabinets bilden wer- den, andere Begriffe von Lord Grey haben. Am Sonnabend, wenn wir hicht irren, erging von fünf derjenigen, welche damals Stellen in der neuen Verwaltung für sich erwarteten, ein Schrei- ben an den edlen Grafen, um auf's ernstlichste in ihn zu drin- gen und ihn bei seinem Mitgefühle für die Schwierigkeiten, die sie zu bekämpfen hätten, und aus denen sie kaum einen Ausweg sähen, zu beschwören, daß er mit eintreten möge. Eine Antwort darauf, mit Auseinanderse6ung der Gründe, weshalb Se. Herr- lichkeit dieses Anliegen nicht gewähren könne, wurde, wie es heißt, noch an demselben Abend ertheilt; auch soll der edle Graf noch bis diese Stunde niht weiter gegangen seyn, als daß er dem Ministerium seine parlamentari-

eine gewisse Klasse von Maßregeln nicht angenommen und eine gewisse Klasse von Personen, die man leicht errathen kann, nicht angestellt werde. Was die Fortdauer des Einklanges zwischen einem Kabinet und dessen Vertheidigern betrifft, wenn Lord Grey auf der einen Seite steht und die Baruaii O’Connell, Hume und Brougham auf der anderen, so muß derjenige, der darauf hofft, geradezu ein Gimpel seyn.“ Die Zeitungen der Whig - Partei legen dagegen das lange Zögern des Lord Melbourne mit der vollständigen Zusammense6ung eines Kabinets naturlich im gün- stigsten Sinne aus ; sie bleiben dabei, daß Lord Melbourne den von Sr. Majestät erhaltenen Auftrag, ein Minifterium zu bil- den, auszuführen im Stande seyn werde, und daß er nur mit den designirten Mitgliedern noch nicht so weit im Reinen sey, um die Liste dem Könige vorlegen zu können. Der Courier behauptet, Lord Melbourne wolle nur auf der dauerhaftesten Grundlage zu Werke QUN „Sein Zögern“/, sagt dieses Blatt, „ist eine gute

orbedeutung für die Dauer seines Ministeriums und wird dem Lande cin überzeugender Beweis seyn, daß alle Hindernisse erst hinweggeräumt werden, die einem Ministerium im Wege liegen, welches sich verbindlich machen will, die Resolution des Unterhauses in Betreff der Jrländischen Kirche zu verwirklichen. Es ist die Absicht Lord Melbourne's, sich der Majorität des Un- terhauses und des erforderlichen Einflusses im Oberhause zu ver- sichern, und dann auch für seine Maßregeln im voraus die voll- kommene Genehmigung des Königs zu erlangen, um nicht, wie im Herbste vorigen Jahres, pldlich wieder entlassen zu werden. Wenn es aber recht war, die Volks-Repräsentation zu reformiren, so muß es eben so recht seyn, den Stimmen der Wähler zu gehorchen, in welchem Falle Hr. O’Connell und seine Freunde, die eine große Majorität der Bevölkerung von Jrland repräsentiren, Hr. Hume und Herr Grote mit ihren Verbündeten, die einen großen Theil der Bevölkerung von England, Herr Murray und Sir John Campbell mit ihren Genossen, welche die größere Masse des Schottischen Volkes vertreten, bei * der Bildung eines Ministe- riums zu Nathe gezogen werden und ihnen sowohl auf die Gestal- tung als auf die Maßregeln des Kabinets Cinfluß und Einwirkung eingeräumt werden müssen.// Den Angaben der Tory - Blätter, daß Sir. R. Peel mit dem Könige in neue Unterhandlungen getreten sey, wird von den Whig-Zeitungen widersprochen ; umge- kehrt der Behauptung, Graf Grey werde ins Kabinet treten ; das Gerücht, daß Herr Spring Rice Kanzler der Schaßkammer werden wird, würde wiederholt, dagegen is nicht mehr davon die Rede, daß Lord John Russell die auswärtigen Angelegenheiten über- nehmen werde. Die Stelle des Lord - Lieutenants von Jrland wird bald dem Grafen Mulgrave, bald dem Herzoge von Devonshire zugetheilt, welchen Leßteren namentlih der Cou- rier wegen seines großen Reichthums und seiner ausnehmenden Leutseligkeit als sehr geeignet zu diesem Posten bezeichnet. Das Lord-Kanzler-Amt wird bald dem Herrn Bikersteth, bald dem Lord Brougham zugesprochen; dem Lcbteren erklärt sich der Cou- rier noch immer gleich abgeneigt; Andere meinen, es werde, dem oft ausgedrückten Wunsche des Leßteren gemäß, das Amt des Justiz-Ministers von den richterlichen Functionen "des Lord-Kanz- lers getrennt und das große Siegel einer Kommission, aus dem Sir C. Pepys, Sir L. Shadwell und Herrn Bosanquet beste- hend, übergeben werden. Dieser Plan hat den vollkommenen

Beifall des Courier, der es überhaupt als eine der größten

\che Unterstüßung versprochen, jedoch unter dem Vorbehalt, daß

“Pracht und in tiefer Ruhe statt.

sich ein Haufen Betrunkener vor der Wohnung des Hen

richeshofes von Großbritanien, des Kanzleigerichts, stehe n-Bericht der TimesYJheißt es: „Diejenigen welchem in leßter Instanz die persönlichen und die ‘Ege m Börsen - ) Jh u /

Rechte zur Entscheidung vorgelegt würden , ein abse6barer nets-Minister sey, der fast bei jeder Ministerial-Veränderung

wer Master of the Rolls werden solle. umlaufenden Gerüchten befindet sich auch das, daß Sir Hobhouse zum ersken Lord der Admiralität ausersehen sey

Die Ministerial - Krisis hat weder im Parlament, nos

Austritt des Tory - Ministeriums erregt habe; in einigen Ltt

im Amte bleiben. zen 400 Adressen der Art erhalten. mehrere Adressen an Lord Russell eingetroffen.

beim Könige hatte, an Bord nehmen. Lord Heytesbury litair-Angelegenheiten ernannt. tet ihn nah Jndien.

ordentlicher Gesanoter 5500 Pfund; Pfd. ; erster Attaché 250 Pfd. 400 Pfd.; Bogota, außerordentlicher Gesandter 4000 Psd; erster Attaché 300 Pfo. Brüssel, Gesandter 2000 Pfd; gations-Secretair 500. Pfd.; . Attaché 200 Pfd. B uendi; Ayres, Legations - Secretair 500 Pfd. Dresden, bevollmi: tigter Minister 2300 Pfd. ; Legations - Secretair 400 Pfd. Flu renz, Minister - Resident 2300 Pfd. ; Legations - Secretair 4h Pfd. Frankfurt a. M., bevollmächtigter Minister h Pfd. ; Legations - Secretair 400 Pfd. Griechenland, Minister - Resident 2200 Pfd. ; Legations - Secretair 4 Pfo. Haag, erster Attaché und Geschäftsträger h Pfd. Konstantinopel, Botschafter 6500 Pfd. ; Botschaft Secretair §00 Pfd.; Attahé 250 Pfd. Kopenhagen, außerordentlicher Gesandter 4000 Pfd; Legations - Secretair 5 Pfd. La Plata, bevollmächtigter Minister 3300 Pfd. Lissy

on, Botschafter 5000 Pfd. ; Legations - Secretair 600 M Madrid, außerordentlicher Gesandter 6500 Pfd. ; erster Attaqi 600 Pfd. ; Legations -Secretair 550 Pfd. Mexiko, Gesandt 2000 Pfd. ; Legations -Secretair 900 Pfd. ; Attaché 200 P, München, außerordentlicher Gesandter 4000 Pfd. ; Legations-& cretair 500 ‘Pfd. Neapel, außerordentlicher Gesandter 4400 Ph, Legations-Secretair 550 Pfd. Paris, außerordentlicher Botschaft 10/000 Pfd. ; Botschafts-Secretair 1000 Pfd. ; erster Attaché

\d. Rio- Janeiro, außerordentlicher Gesandter 4500 Pfd,; b gations-Secretair 550 Pfd. ; erster Attaché 400 Pfd. St. Pu tersburg, Botschafter, 6500 Pfd. ; Botschafts- Secretair 100 Pfd. ; erster Attaché 400 Pfd. Stockholm, außerordentli Gesandter 3300 Pfd. ; Legations-Secretair 500 Pfo. Stutt gart, außerordentlicher Gesandter 2200 Pfd. ; Legation Secretair 400 Pfd. Turin, bevollmächtigter Minister Pfd. ; Legations-Secretair 500 Pfd. Washington, außery dentlicher Gesandter 5500 Pfd., erster Attaché 200 Pfd. Wien außerordentlicher Botschafter 9990 Pfd., Botschafts - Secreta 900 Pfd., erster Attaché 250 Pfd., zweiter Attaché 200 Ps, Außer den angeführten sind noch 25 Attaché's in dem Gefoly der verschiedenen Botschafter und bevollmächtigten Minister, di niht vom Staate besoldet werden.

Aus einem dem Parlamente vorgelegten Bericht über t Vermehrungen und, Verminderungen in den Aemtern währ) des Jahres 1834 unter dem Whig-Ministerium ergiebt sich, di in einigen Departements die Zahl der Beamten um 110 mehrt, in anderen dagegen um 155 vermindert worden ist. A Ersparungen an Gehalten belaufen sih im Ganzen auf 75,07 Pfund Sterling.

Der Geistliche, Lord Wriothesley Russell , einer der Sbhi des Herzogs von Bedford , hat, um seine Anhänglichkeit an d Grundsaß M zeigen , daß die Anhäufung mehrerer Pfründen i Einer ‘Person den Interessen der Kirche und der Religion sid lih sey, auf die einträgliche Pfarre von Streatham in Eu verzißtet und behält nur eine kleinere, die Pfarre von (|{ nies, bei. :

Von jedem hier stationirten Regiment werden tägih | Mann und ein Lea von dem betreffenden Ausschusse dts Unterhauses wegen der Abschaffung der körperlichen Züchtigunztt beim Militair vernommen ; auch mehrere erfahrene Offiziere 0 darüber abgehört worden ; man glaubt, daß die Untersuchung nh lange währen wird.

Die Arbeiten im Tunnel unter der Themse sind mit große Eifer wieder aufgenommen worden; 100 Arbeiter sind jeßt so während dort beschäftigt. :

Aus Portugal sind keine neuere Nachrichten hier, als bi zum 2ten d. M. Ueber die leßten Augenblicke des Prinzen Aug erzählen die von hiesigen Zeitungen mitgetheilten Briefe Folgt des: „Am Freitag Morgen erkannte er die Gefahr, in der schwebte, und eine Schwäche, die ihn überfiel, ließ ihn seine nh! Auflösung fühlen. Er verlangte die Sakramente. „,,„„ZFch weiß““, sagte er, „daß ih sterben muß, und ich sterbe im Vertraut auf Gott und auf ein reines Gewissen; aber süßer wäre es, n zu leben und zu arbeiten für das Wohl Portugals.//// Weni Augenblice darauf war er nicht els Nur mit Mühe en fernte man die Königin vom Sterbebette, und die Kaiseri" mußte eine Stunde später mit Gewalt aus dem Zimmer gebra)! werden. Krampfhaft hielt sie die Hand des Prinzen fest 1 suchre vergebens an dem abgestorbenen Arm den Pulsschlaz zählen. Die beiden Fürstinnen waren der Verzweiflung nahe, Die Beerdigung des Prinzen fand am 31sten v. M. mit grof

: Es waren große Massen M litair Und National-Garde aufgeboten. Am folgenden Tage |“ doch wurden Plakate angeschlagen, in denen der Herzog von Palmella der Vergiftung beschuldigt ward. Abends verjammellt

wurde' aber dur eine Kavallerie-Abtheilung zerstreut. Der vet s)torbene Prinz war, wie hiesige Blätter bemerken, einer dél reichsten ‘Privatmänner Europa's. Er bezog allein aus seine Eigenthum im Kirchenstaate eine reine Einnahme von 60,

Pfund Sterling jährlich, und noch weit ansehnlicher soll der Er/

Anomalieen in der Gerichts-Ordnung des Britischen Reichs an-

sicht, daß der Lord, welcher an der Spiße des wichtigsten Ge-

trag der ungeheuren Kapitalien seyn, die er in verschiedenen dern angelegt hatte.

Kabi t zproc. einwilligen, peyen zar 25 pCt. an den Zinsen Res i r 50 pCt. am Kapital gewinnen.

sele. Die Times fragt übrigens, wer denn Vice- Kanzler u wen, abe p Unter den anderen noq i "Papier zu demselben Preise in Umlauf zu bringen, den John n cinem Jahre für ein öproc. erhielt. Jn Frankreich {lug

sche sie in dem ôffentlichen Kredit hervorbrachte der Börse, noch sonst Unruhe erregt; Alles geht seinen A terung, welche s f | O M ten Gang fort, als wenn nihts Ungewdhnliches vorgefallen, ou] also jebt der ortugiesischen Regierung ein solcher Plan dern nur ein längst erwartetes Ereigniß eingetreten wäre. Eini M | Provinzial -Blâtter sprechen von der großen Freude, welche de uftes Licht treten. wurden bei Ankunft der Nachricht die Glocken geläutet und s on nonen abgefeuert. Von der: anderen Seite aber langen nocch fott während Adressen an Sir R. Peel an, mit der Bitte, er my Seit \dem vorigen November hat er im Ger | Uebrigens sind auch sq

Ungeachtet der Ministerial-Veränderung scheint Lord Heyte bury noch als General-Gouverneur nach Ostindien zu gehen; dj T A O) : G j A 4 dregatte „Jupiter‘/ soll ihn am 21isten d. M. zu Sheerneß neb dem General Sir Henry Fane, der gestern noch eine Audiy den Oberst-Lieutenant Bowles zu seinem Secretair für die f Auch der Capitain Fane beglei

' Hiesige Blätter enthalten folgenden Nachweis über di Gehalte, welche die Britischen Gesandten , bevollmächtigten Nj nister, Legations -Secretaire u. \. w. beziehen: Berlin, auft egations - Secretair zj Bern, Legations - Secretj

in die Konvertirung der Portugiesischen 6proc. Obligatio-

Es wird sich ob. die Portugiesische Regierung im Stande ist, ein

ahre 1826 eine ähnliche Operation fehl, und in Folge der (ete auch ein S Versuch von Seiten Dänemarks;

o wird der Kredit Portugals dadurch in ein sehr vor- Der Preis der neuen Anleihe ist 674, 10 pCt. am 23sten d., 30 am 18. Mai, und das Uebrige 13, Juli einge ahlt werden soll. Die 4 Millionen Pfund den also der tegierung 2,700,000 Pfd. baar eintragen, wo- se 1 Million zur Konvertirung der 6proc. Obligationen an- ill.“

1A aus Madrid in der Times reichen bis zum 8ten und enthalten umständliche Angaben über die Unruhen zu (qa und Saragossa, welche von der ernstlichsten Art gewesen n scheinen. Es hieß in Madrid, dic Anhänger der Con- tion hätten in Malaga Barrikaden errichtet und erklärt, sich » Einrücken der Regierungs - Truppen widerseßen zu wollen. ¿ Saragossa war der Erzbischof geflohen, und man war für größeren Städte Andalusiens und Galiziens, so wie für die 1he der Hauptstadt selbst, nicht ohne Besorgniß. Die Garni- war unter die Waffen getreten, und es zirêulirten ungünstige ichte über Auftritte in Aranjuez.

Nach einem Briefe aus Bayonne vom 11ten d., welchen Times mittheilt, hatte Lord Elliot endlich von Mina siche- } Geleit nach dem Hauptquartier des Don Carlos zugesagt alten und gedachte am 1Zten oder 13ten d. dahin abzugehen. Blätter aus Havana vom bten d. M. bringen die offizielle tigung des Kontrakts, welchen die Herren Gowan und Max j cine Anleihe von 450,000 Pfund Sterling abgeschlossen ha- Ein gewisser Theil der Staats - Einnahmen ist zur Ver- erung des Tilgungs - Fonds ausgeseßt worden, wodurch die leihe im Jahre 1860 abbezahlt seyn wird. S Auf Jamaika haben die Einwohner des St. James-Kirch- (ls eine Versammlung angeseßt, um über die Gründung einer sellschaft zur Ermunterung des Einwanderns von Arbeitern herathschlagen. R : i In den aus St. Croix hier eingegangenen ‘Privatbriefen in dten v. M. wird/- über den ungemeinen Mangel an Regen lagt und die Besorgniß ausgesprochen, daß die Aerndte dies ihr wohk schr kärglich ausfallen dürfte.

Von den Nord - Amerikanischen Münzen ist jet die soge- inte Freiheitsmüle, die Phrygische, vershwunden, welche bis-

die Libertas auf denselben trug; man hat nämlich gefunden, ÿ dies Symbol ein unwärdiges sey, da es im alten Rom die tigelassenen Sklaven trugen.

Nachrichten aus Veracruz vom 20. Februar zufolge, sollte on Luis Alamar mit Aufträgen der Mexikanischen Regierung ch Madrid abgehen. Jn Mexiko woar eine allgemeine Amne- ( für alle vom 27. September 1831 bis zum 4. Januar 1835 gangene politische Verbrechen erschienen. Santana hatte cht abgedankt, sondern sich bloß seiner Gesundheit wegen Land zurückgezogen. Am 18. Februar sollte eine Conducta n der Hauptstadt nach der Küste abgehen. Lord Powerscourt d dessen Freund, Herr Parnell, Sohn des Sir Henry Par- l; \ind jeßt, nachdem sie schon die Vereinigten Staaten be- ist haben, auf einer Reise durch Mexiko begriffen.

An der gestrigen Börse ging die Abrechnung in fremden nds außerordentlich leicht von Statten, weil das allgemeine eigen der Staatspapiere zu großem Gewinn Anlaß gegeben itte.

Belgien.

Brüssel, 18. April. Dem lebten ärztlichen Bulletin zu- lge, haben sich bei der Königin Symptome eines entzündlichen standes gezeigt, die jedoch durch Anwendung von Blutegeln h f beseitigt worden sind. Der neugeborne Prinz befindet 0) sehr wohl.

Herr Va iei hat seine Wähler in Mons in einem pathe- (hen Schreiben aufgefordert, ihm in der Repräsentanten - Kam- it einen Nachfolger zu geben, da er doch einsähe, daß seine dtiotisch - republikanischen Bemühungen in der jeßigen Zeit ohne len Erfolg blieben. Einen ähnlichen Schritt hat auch der be- annte vepublikanische Deputirte Herr von Robaulx gethan.

, Deutschland.

München, 17. April. Die hiesige Zeitung meldet imtlich: „Se. Maj. der König haben wegen des am 28. März u Lissabon erfolgten Ablebens Allerhdchstihres geliebten Neffen, Sr. Königl, Hoheit des Jnfanten Dom Augusto von Portugal, erzogs von Leuchtenberg 1c., Gemahls Jhr. Maj. der Königin Maria da Gloria von Portugal und Algarbien 2c. , eine Hof- ut von zwei Wochen, vom 16ten d. anfangend, anzuordnen ruht.

Am 20. April wird in Augsburg die feierlihe Benediction s Abtes des daselbst neu erstehenden Benediktiner - Klosters, e Huber, durch den Bischof von Augsburg vollzogen berden. :

Die Reise des Königl. Hofes nah Aschaffenburg is auf 4 Vochen verschoben worden. Ihre Majestät die Königin wird nd dieser Zeit mit den Königl. Kindern in Nymphenburg Verweilen.

Italien.

Rom, 9. April. Der Französische Botschaster, Marquis

e h Tour - Maubourg, hat von seiner Regierung durch Cou- f? Befehl erhalten, sich möglichst schnell nach Paris zu bege- ‘n, um seinen Si6 in der Pairs-Kammer während des bekann- rozesses einzunehmen.

| Nach Turín geht als Päpstlicher Jnternuntius Monsignore \mpodonico- an die Stelle des Monsignore Gizzi, der nah Brüs- ‘l in gleicher Eigenschaft ernannt ist. as neue Geseßbuch hat in den Provinzen, hauptsächlich

f Bologna und der Romagna, große Opposition gefunden, und tr Kardinal - Kommissarius hat für gut befunden, es nur theil- eise zu promulgiren. Diesem Uebelstande abzuhelfen , soll eine marbeitung des ganzen Gesezbuchs vorgenommen werden, und l Kommission, die die erste Ausarbeitung gemacht hat, erhielt én Auftrag, mit allen Rücksichten die nöthigen Veränderungen

leger cunehmen, und dann der Negierung zur Prüfung vor-

AGÀL ben js Kaisers Franz 1. an die versammelten Kardinäle gehal- ten hat : „¡Ehrwürdige Brüder! ein Unglücksfall, der unlängst Uns mit hartem Schlag betroffen, hat Uns in tiefsten Schmerz versenkt, den

auch Jbr, wie Wir Überzeugt sind, schwer empfunden haben werdet ; diesen Schmerz müssen Wir erneuern, indem Wir Euch jenen Trauer-

fall in Eurer Versammlung anzukündigen haben. Der erlauchte

Kalser von Oesterreich , Franz , apostolischer König von Ungarn, ist

am zweiten Tage des verflossenen Monats März aus dem Leben ge-

schieden. Solchergefiait (o trügerische Hoffnungen der Menschen,

o ungewisser Ausgang der menschlichen Dinge !), solchergestalt sind

die Thränen und die Trauer des Kaiserlichen Hofes und des ganzen

Kaiserreiches an die Stelle der Glückwünsche und Freudenbezeigun-

gen Über den eben stattgefundenen Antritt des vierundvierzigsten Re-

ierungsjahres getreten. Und nicht erkünstelt, wie dies wohl zu ge-

heben pflegt, sondern wahrhaft war diese Bezeigung der df-

fentlichen Trauer und Betrübniß: Denn wer sollte nicht

von Herzen über den Tod eines Fürsten trauern, dessen

Verdienste um die Seinem Scepter untergebenen Völker so vielfäl-

tig und so ausgezeichnet gewesen sind? Es genüge dies Einzige,

worin allein sehr viele und schr große Wohlthaten begrifen sind,

zu erwähnen, daß Oesterreich aus den größten Gefahren, die von

allen Seiten heranstürmten, und aus den schwierigsten einheimischen

und auswärtigen Verhältnissen, in die es so oft verwickelt war,

durch Seine Bemühung gerettet wurde, und während so vielen

Jahren, wo fast Úberall Unruhen und Sturme ausbrachen, des Frie-

dens genießen, seinen Wohlstand vermehren, seinen Glanz, seine

Achtung und sein Ansel,en bei der benachbarten und entfernten Vdl-

kern behaupten konnte. Den Ruhm, der gewiß glänzend und aus-

gel net ist, hat der vortreffliche Fürst sich errungen, daß Er als er Gründer des Friedens in Seinem Reiche und der dentlichen

Ruhe gepriesen wird. Und daß Jhin dieses mit vollem Rechte ge-

bührt , wird wohl Jeder eingestehen, der Seine Tugenden betrach-

tet, aus welchen diese und alle andern Vortheile für Seine Völ-

ker hervorgegangen sind; denn Er war weise, vorsichtig, ge- mäßigt und hbchst ehrbar in Seinem Lebenswandel und in Seinen Sitten. Der Gerechtigkeit, die Er als Leitstern bet Seiner Regie-

rung stets vor Augen hatte, in hohem Grade beflissen, hat Er die Gerechtsame ‘eines Jeden gegen alle Gewalt und Willkür kräftig vertheidigt. Und nicht minder war Er ausgezeichnet durch Milde, Sanftmuth, Wohlthätigkeit, und die Sorgfalt, alle Vortheile Aller zu befördern. Jedem Seiner Unterthanen ward leicht der Zutritt zu Jhm gestattet, und durch eine wundervolle Huld und Freundlichkeit der Rede hat Er Aller Herzen an sih gezogen. Die katholische Re- ligion und die Mutter und Pflegerin aller Tugenden, „die Frömmig- keit, lagen Fhm sehr am Herzen, was er durch unzweifelhafte Zeitz chen musterhaft bewiesen hat. Mit Recht also bedauern Seine Völker den Verlust cines solchen Fürsten; und mit Recht bedauern Wir JFhn mit ihnen, die Wir mit väterlichem Wohlwollen umfas= sen, und was ihnen Böôses oder Gutes begegnet, als Uns widerjah- ren betrachten. Was aber Uns selb anlangt, so hat Uns der Tod eines so großen Mannes auch deshalb so tief betcúbt, weil Er gegen die Würde, die Wir, wenn "gleih unverdient, bekleiden, beständige Ehrerbietung und Liebe gezeigt hat. Wahrlich, Er hat viele Beweise eines dem Stuhle des heiligen Petrus ergebe- nen Gemüthes gegeben, und Er würde, Wir zweifeln nicht daran, noch viele gegeben haben, wenn Er, wie Wir so sehnlich wünschten, noch länger am Leben geblieben wäre. Uebrigens, wie Er gegen Uns und den avostolischen Stuhl gesinnt war, hat sich deutlich in neuester Zeit bewiesen , als Er herbeieilte, um wider die Waffen der Aufrührer, welche Unsere Städte, den Wohlfsiand Unserer Untertha- nen, alle geistlichen Dinge und Personen, und selbs Unser Haupt bedrohten, so zeitige und heilsame Hülfe zu leisten. Allein Über den Tod der Gelicbten mögen Jene trauern, die keine Hoffnung haben; Wir aber, wenn Wir auch, wo die Natur thr Recht for= dert, nicht widersireben dúrfen, Wir haben den übergroßen Trofst/ zu wissen, daß die Seelen der Gerechten in der Hand Gottes sind, und daß sie nur in den Augen der Unfinnigen zu sterben seinen, in der That aber im Frieden sind. Und geroiß läßt dieses für den besten Fúrsten selbs Sein dem Leben so entsprechender Tod hofen, den Er, nachdem Er die gdttlichen Geheimnisse mit Sehysucht ver- langt und mit größter Andacht empfangen, und Seiner Familie, die in Thränen zerflossen, Sein Sterbebett umringte, die Gottesfurcht und Eintracht empfohlen und den göttlichen Segen gewünscht hatte, gestorben is. Judessen ist die Drohung: Ein höchst stren= ges Gericht wird über die Vorgeseßten ergehen, zu furchtbar, als daß man leiht glauben könnte, daß Je- mand von ihnen gleih nah dem Tode zugelassen werde, um den Frieden der Gerechten zu genicßen. Deshalb, ehr- würdige Brüder, lasset uns nicht aufhören, sämmklicy für den Ver ewigten zu beten, und Wir werden diese Pflicht, nach Sitte Unserer Vorfahren, zu seiner Zeit gegen Jhn in Unserer Päpstlichen Kapelle auf feierliche Weise erfüllen. Nun aber ist es nicht bloß die feste Hoffnung der ewigen Glorie, die Unseren SAUA lindert, sondern es gereicht Uns auch zum Troste, daß Er, wenn gleich von Uns ge- schieden, einen Sohn, als ein anderes Selbst, Ferdinand I1., wie als Erben des Reiches, so auch als Erben Seiner Tugenden hinter- lassen hat, eines Erbtheils, das weit kostbarer is, als alle Schäßze und Ehren dieser Welt. Deshal% vertrauen Wir, daß Sein glor- reicher Vater dergestalt in Fhm fortleben wird, daß, was von die- sem für das geistliche und allgemeine bürgerliche Wohl unternom- men worden, auch von Fhm wird fortgeseßt werden, und daß Er im langen Wohlseyn, was Wir sehnlich| vom Herrn erflchen, und mit jedem Tage Sich einer glücklicheren Lage der Dinge erfreuend, alle die Beweise einer diesem heiligen Stuhl vollkommen ergebenen und willfährigen Gesinnung geben wird, welche Sein verewigter Vater, durch De Tod gehindert, nicht hat geben können./

S Ute i:

Konstantinopel, 1. April. Die Tekwimi Wekaji vom 1. Zil- Hidsche 1250 (31. Mär) zeigt das Ableben Sr. Majestät des Kaisers Franz 1. folgendermaßen an: „Der K. K. Oesterreichische Herr Gesandte hat der hohen Pforte die offizielle Anzeige gemacht, daß Se. Majestät der Kaiser Franz l., welcher fan einer Regierung von 43 Jahren am 24. Februar d. J. an

Hülfe der Aerzte, nach sechs Tagen verschieden ist, und daß Sein erlauchter Sohn Ferdinand I. an Seiner Statt den Kaiserlichen Thron bestiegen hat. Jn Folge der Grundsäße und des poli- tischen Systems, welches der verewigte Kaiser während Seiner ganzen Regierung befolgte, haben zwischen der hohen Pforte und dem OÖesterreichischen Hofe nie andere Verhältnisse als die des besten Vernehmens und der aufrichtigsten Freundschaft obgewaltet. Da aber überdies Se. Hoheit der Sultan- durch die Bande persdnlicher Liebe an den Kaiser Franz geknüpft war, so mußte Jhn dessen Tod tief betrüben, und Jhm einen Schmerz verursachen, den nur die freudige Ueberzeugung aufwiegen kann, daß Se. Majestät der jeßtregierende Kaiser in dem Systeme Seines erlauchten Vorgängers verharren werde.“/ S

Am 26. März ist die aus zwei Linienschiffen, fünf Fregatten und mehreren kleinern Fahrzeugen und Transportschisfen beste- hende Ottomanische Escadre aus dem Bospor nach dem Meere von Marmora abgesegelt, und hat am 30, März, nachdem sie sich kurze Zeit bei den sieben Thürmen aufgehalten, die weitere Fahrt nah Tripoli angetreten. Selbige wird von dem Riala Beg (Contre-Admiral) Achmed Bei befehligt und es befinden sich darauf 3000 Mann Landungstruppen unter dem Kommando Ned\chib Pascha?’s.

einem heftigen Lungenübel erkrankte, Ungeachtet aller Kunsi und

| Tabackspfeifen nach sich geht! zuzersparen, "am 26. Siskide 1250

(26. März 1835) eine Verordnung erlassen, wodurch das Auf- warten mit Pfeifen, welches bisher beim Empfang eines jeden angesehenen Gastes unerläßlich war , gänzlich abgestellt und ver- oten wird.

Griechenland.

Athen, 15. März. (Allg. Ztg.) Die Englische Flotte

die vor kurzem von Smyrna und B hier eA war, hat ihre angetretene Quarantaine im Piräus nicht beendigt, son- dern gestern bei günstigem Winde den Hafen wieder verlassen, um nach Malta zurückzukehren. Jhre Excursion in den Ge- wässern der Dardanellen war also nichts weiter als ein diploma- tisches Mandver, das seinen Zweck verfehlte; denn wir haben hier direkte Nachrichten aus Alexandrien und Smyrna, welche die Spannung zwischen Mehmed Ali und der Pforte als fort- dauernd schildern, und an eine Wiederaufnahme der Feindselig- feiten glauben lassen.

Die Pforte unterhält ein freundschaftliches Verhältniß mit der Regierung Griechenlands, und scheint in den Griechischen Nachbarlanden ihres Gebiets die Pascha's zu ähnlichem Wohl- vernehmen aufgefordert zu haben. Mehrere Bayerische Beamte wurden in Janina und Tricala, wohin sih auch jegt die Rei senden wieder wagen, aufs Beste empfangen, und einige sogar mit Arabischen Pferden beschenkt. Es is lange nicht vorgekom- men, daß ein Courier angehalten oder sonst eine Gewaltthätigkeit in dem ehedem so berüchtigten Rumelien und Macedonien ver- übt wurde.

Die Straße zum Piräus schreitet rasch voran, und es blüht nunmehr auch diese einst so berühmte Hafenstadt wieder auf. Die Architekten haben dieselbe auf die Fläche zwischen Munychium und dem Türkischen Molo, wo einstweilen die Sanitäts-Behdrde wohnt, neu projektirt, und die Straßen wie in Athen mittelst Gräben angedeutet, an deren Kreuzlinien die Namen an Pfähle geheftet wurden. Wer bloß das Leben und Treiben innerhalb dieser imaginairen Mauern sähe, würde glauben, die Bevöske- rung betrage das Doppelte. Ueberall sieht man Hütten und Bretterbuden, und hie und da sprießen die Pfosten und Balken eines Hauses aus der Erde. Was das Projekt einer Eisenbahn betrifft, so hat es sich, wie leicht ermeßlich, als zu vorschnell er- wiesen. Die Versicherung, daß man die Armee reduziren, und zunächst die Bayerischen Truppen entlassen wolle, hat die Grie- chen mit großer Freude erfüllt, und viele frühere Mißvergnügte, besonders alte Offiziere und Capodistrianer, herbeigelockt. Die Leute haben bei dem ihnen inwohnenden richtigen Gefühl des Schick- lichen eingesehen, daß der Staat mit dem Gelde, welches ein Deut- sches Bataillon täglich mit Einschluß der Reise kostet, drei Grie- chische besolden, folglich das Kriegs-Budget um zwei Drittel ver- mindern könne. Es soll im Vorschlag seyn, die als sehr brauch- bar sich bewährende National - Gendarmerie bis zur Zahl von 2000 Mann zu verstärken, und außer ihr nur eine Landwehr mit einem in Athen garnisonirenden Stabe und Lehr - Bataillon zu organisiren, um dadurch mit einem Male die möglichste Oe- fonomie cinzuführen, und die sämmtlichen Offiziere und Armee- Beamten in Thätigkeit und bei Zufriedenheit zu erhalten. Besseres wäre der Regentschaft wohl nicht anzuräthen. Mit dem Gerichtswesen will es noch immer nicht voran. Es fehle an Juristen und Advokaten, und die Ausländer sind der Sprache nichr kundig. Am Areopag oder Cassationshof haben mehrere Mitglieder ihre Dimissionen eingereicht. Dagegen giebt man sich Mühe, den Wünschen der dfsentlichen Organe mit den Schulen. zu genügen, und reussirt. . Es fehlt in Griechenland nicht an Lehrern. Die Regentschaft hat ausländischen Philologen, die sich hier befinden, Hoffnung zu baldigen Anstellungen gemachr und Wartegelder bewilligt.

Man schreibt aus Triest vom 13. April: „Die Nach- richten aus Griechenland stimmen darin überein, daß in Er- wartung des 1. Juni das Land der Ruhe sich erfreute. das dann Bevorstehende waren die Ansichten getrennt. Jn Athen selbst stehen sich zwei Parteien schroff entgegen, die regentschaft- liche und die rumeliotische, Jene behauptet, bei der Jugend des Königs sey es nothwendig, daß der Staatsmann, welchen das Vertrauen der Mächte zur Regentschaft berufen und darin bestä- tigt habe, wenigstens noch eine Zeit lang an der Spike der Ge- schäfte bleibe. Geschieht dieses , so wird die Regierung des Kö- nigs als eine modifizirte Fortseßung der regentschaftlichen sich dar- stellen und unter der Verantwortlichkeit eines Minister - Chefs { oder Staatskanzlers geführt werden, und diese Ansicht scheint sih denjenigen zu empfehlen, welche die Garantie der noch jungen Ordnung in dem Namen eines anerkannten, von der politischen und der pecuniairen Macht gut angeschenen Staatsmannes suchen, und meinen, daß dessen Fehler theils durch den richtigen Sinn des jungen Königs, theils durch die Liebe des Volkes zu ihm könnten abgewendet oder aufgewo- gen werden: diese sey die eigentliche Banacre für alle Leiden und Gebrechen des Landes und seiner Lage. Die andere meint, man müsse es gerade vermeiden, auf diese Weise den Namen des Königs zn gebrauchen, auf den das Volk allein vertraue, da er in Griechenland noch neu, also vorzugsweise eine mo- ralische Macht sey. Dazu würde die Fortsesung des regent- schaftlichen Systems, weil es in Griechenland keine Früchte ge- tragen und so großen Haß erregte, auch unter Modificationen kaum durchzuführen seyn, und wollte man sie auf die Länge ver- suchen, eine verderbliche Capodistrianische Reaction zur Folge haben. Es sey deshalb weder zu erwarten, noch zu wünschen, daß von den gegenwärtigen Machthabern Einer bleibe, sondern daß der König mit neuen Rathgebern, die sein und des Volkes Vertrauen verdienten, eine neue Regierung beginne. Da man nun diese nicht in Griechenland zu finden glaubt, hat sih das Gerücht verbreitet, ein Conseil, sey es in London oder in Mün- chen, oder im speziellen Auftrag der Mächte, oder Sr. Maj. des Königs von Bayern, in Athen gebildet, werde unter dem Könige die Geschäfte leiten. Diese Jdee hat“ die Gemüther während der leßten Zeit sehr in Bewegung gesebzt.““

Wegyhpten.

Man hat über Triest sehr betrübende Nachrichten aus Alexandrien vom 2. März erhalten. Die Pest machte so reißende Fortschritte, daß man die Zahl ihrer täglichen Opfer gar nicht mehr berechnen konnte. Der Gesundheits-Kordon war als unnüß aufgehoben worden, die Pestkranken verließen ihre Häus- ser, und alle Straßen lagen voll von Leichen. Die Seuche war auch in das Fränkische Quartier, dann auf die Aegyptischen Kriegs- chie Nr. 6. und 7., und selbst auf die Kauffahrteischiffe ge- drungen. Unter den angesteckten Fahrzeugen nennt man zwei Englische, ein Französisches, und mehrere Griechische und Aegyptische. Die ganze Stadt war in die größte Bestärzung versest. In der Nene von Alexandrien waren häufig Araber, die in den Baum- woll-Pflanzungen arbeiteten, todt niedergestürzt.

Nom, 11. April. Folgendes ist die (bereits erwähnte) An- de, welche der Papst Gregor XVI. in Bezug auf das Able-

Der Großherr hat, um seinen Unterthanen die unndöthigen Ausgaben, welche die Anschaffung eines bedeutenden Vorrathes an

Ueber

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