1835 / 114 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

F nland.

Berlin, 23. April. Am 10ten d. M. starb auf dem herr- schaftlichen Schlosse zu Jänkendorf bei Görlis in Schlesien Se. Erlaucht Herr Heinrich XXXVU1. j. 2. Graf Reuß von Plauen im §87sten Lebensjahre. i

Der Frauen- und Jungfrauen-Verein zu Deliß \ch im Regierungs - Bezirk Merseburg hat jeßt von der Verwendung der bei ihm eingegangenen Beiträge für das Jahr von Ostern 1835 Rechnung abgelegt. Es sind danach 14 bedürftige Mäd- chen, die sich gut betragen und die Schule fleißig besucht hatten, mit Kleidungsstücken zur Confirmation beschenkt und 4 Mädchen auf cin Jahr in weiblichen Arbeiten unterrichtet worden. Die hierdurch verursachten Kosten haben sih auf 78 Rthlr. belaufen ; das Kapital -Vermögen des Vereins beträgt 301 Rthlr.

Die Einwohnerzahl des Regierungs-Bezirks Stettin beträgt nach den neuesten Zählungen ausschließlih des Militairs 432,151 Seelen (13,146. mehr als 1831), und rechnet man die- ses mit 11,838 Köpfen hinzu, 443,989 Seelen auf 217,64 [JM. (das Wasser abgerechnet), also 2046 auf 1 Meile. Unter den 443,989 Einwohnern sind 2978 Katholiken und 2753 Juden. Nach der Bevölkerungs-Liste pro 1834 sind excl. Militair mehr geboren als gestorben 3794, Unter den Geborenen (18,287) sind 1503 uncheliche und #89 todtgeborene Kinder. Unter den Ge- storbenen (14,493) sind 37 über 90 Jahre alt geworden. Vor E ersten Lebensjahre starben 3388 und an Altersshwä- e 1726,

__ Königstädtisches Theater.

« _¿-Semivamis// in der Rossinischen Oper war der Zahl nach die fünfte, aber dem Range nach die erste Gasicolle der Demoiselle Vial, oder es gilt auch von ihr, daß dasjenige am meisten erfreut und am höchsten geshäßt wird, was man zuleyt gehört hat. Genug, was die größte Kunfifertigkeit des Gesanges und lebenvoller Ausdruck in einem reichen, glänzenden Gemälde von bezaubernden Tönen nur zu leisten vermögen, hat Dlle. Vial in der am 22sten auf dieser Bühne in Jtaliänischer Sprache stattgehabten Ausführung der „Se- miramis geleistet. Diese Geläufigkeit allein schon müßte in Erstaunen schen; wenn sie aver mit dieser Aizance (wir wissen kein ganz entsprechendes Deutsches Wort für die Zwangslosigkeit, der auch das Schwersie ohne den Schein der Anstrengung gelingt) und dieser Anmuth gepaart ist, wenn se über eine Stimme von dicser Reinheit, Fülle und Wohllaut gebietet, dann kann die außerordentliche Wirkung, die Demoiselle Vial erregte, dies sichtbare allgemeine Entzüken nicht fehlen. Es is mdglich, daß es desscnungeachtet auch an Zuhdrern nicht fehlt, die vor diesem Taumel des Entzückens sich zu bewahren und der höchsten Macht des Augens blicks eine kalte, ruhige Betrachtung entgegenzuseßen wissen. Diese wollen wir in Ehren halten, wenn sie nebenbei auch dem reichsten Gente Maß und Mäßigung empfehlen; nur der Parteigeist ist der Feind alles Schônen, und System und Schul weisheit in einer so beweglichen, so an die Segeuwart gewiesenen Kunst, wie die Mulik, sind ein ihre Lebenskraft abzehrendes Gift; was nun aber die mit Recht gepriesene Deutschheit in der Musik betrift, so wollen wir do den Ruhm, daß Deutschland das Vaterland der heiligen musifalishen Drei, Gluck, Mozart und Beethoven sey, uns durch den Vorwurf nicht veckümmern lassen, als wenn wir mit diesem N'hm groß sprecherisch aussagen wollten, die Kun sey an die Scholle 7 counden. Genug wir unsererseits geben für heute nur cinen Eurzen Bericht Über die ungemeine Wirkung, die Dlle. Vial als Semir g- mts hervorgebracht, und wie gesagt, nicht bloß bervorgebracht hat durch shimmernden Schmuck, durch ihre Perlenschnúré von assás gen und Rouladen, sondern noch mehr durch den lebensvollen Geist, der alle Technik des Effexts mit Fnspiration und Phantasie \o zu vereini- gen scheint, daß er gleichsam als der Rossini selbst vor unseren Sinnen erscheint. Doch des bedeutenden Antheils der Dlle. Hänel (Arsaces) an den anßferordentlichen Wirkung dieser Vorstelung köitnen wir mt unerwähnt lassen. Ein solches Paar möchte sich s{hwerli oft beisammen finden; aber welcher der Preis gebührt? Wir wollen hier nur die Entscheidung der Athenienser nah der Schlacht bei Salamis in Ertunerung bringen: geben auch cinige vielleicht dieser oder jener den ersten Preis, Federmann gab jeder den zweiten. ck *

Berliner Börse, Den 23. April 1835. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

| Zf, (Bricf|Geld.] | Zf [Brief\Geld.

A62 Auswärtige-Börsen, g l ÁAmsterdam, 18. April. Niederl. wirkl. Schuld 5312, 52 do. 10277. Ausg. Schuld —. Känz-Bill. 253. 412 Amort. 951x- 876 80. Kuss. 987. Oesterr. 99x. Preuss. Präm. - Scheine 1154. do. 42 Anl. —, Span, 53 A487. 35 3117.

Antwerpen, 17. April, Span. 55 485. 32 31. Zinsl. 22, Cortes 475. Coup. 321,

Darmst. 26. Hamburg, 21. April. Engl. Russ. 106. Hope in Cert. 99. Preuss. Präm. - Scheine 1305. Poln. 140, Dän, —. Port. 933.

Cons. 33 924. Belg. 1042, Span. Cortes 673. ObI. v. 1834 675. Zins]. 174. Ausg. 321. Griech. 372. 23 5 Holl. 567. 58 do. 1015. Port. 985. Gg 1073. Engl. - Russ. 108). Bras. 873. Co- lumb. v. 1824 51. Chili 571. Mex. 491. Peru 397.

Wien, 18. April. 50 Met. 10232. 4g 961. Bank-Actien 13401. Neue Anl. 5947.

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens E | Abends | Nach einmaliger 22. April. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

" " | 1" " Luftdruck . (340, 1 s Par. 339, 5 3 ‘’Par.|339, s 9 “Par [Quellwärme 6,8 ® R. Luftwärme|4- 6,6 ° R.|4- 10,6 °N.|+- 6,8 °R. L z Thaupunkt 4 5,8 ®° R |+ 5,7 °R.|4- 5,6 °R Flußwärme 6,3 ° R. Dunsisâttg| 92 pCt. 67 yCt. 90 pCt. [Bodenwärme 5,2 ° N.

boot machte Stunden.

tern aller

N egnig. iter. Ube. ; L Wolkenzug WSW. | Niederschlag 0, 1 1 5 "Rh.

Tagesmittel: 339,7 6///Y... +809 R... 4-3,79 R... 83 pCr.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 24. April. Jm Opernhause: Der reisende Stu- dent. Hierauf: Der Schweizer-Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. Die Solotänzer des Königl. Hof - Theaters zu Madrid, Hr. Font, Hr. Campruvi, Mad. Dübinnon und

lle, Serral, werden hierin folgende Spanische National-Tänze ausführen: 1) Las Boleras Zapatcado, in Zigeuner - Tracht ; 2) La Gallegada. fomischer National - Bauern : Tanz der Gebirgs- Bewohner in der ProvinzGallizien.

Im Séausptelhause: 1) Le chaperon, vaudeville en 1

acte, par Scribe. 2) La seconde représentalion de: L'auto- rité dans l’embarras, comédie en 8 actes et en prose. è) La Tempéête, imitation burlesque en 1 acte. __ Sonnabend, 25. April. Jm Schauspielhause. Die unglücck- liche Ehe aus Delikatesse, Lustspiel in 4 Abth., von Schröder. (Neu einstudirt. Hr. Seydelmann: Graf von Klingsberg, als Gastrolle.)

v. Rayneval,

elegt werden

j Königstädtisches Theater. Freitag, 24. April. Der Glöckner von Notre-Dame , ro- mantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Sonntag, 26. April. Zum erstenmale: Das böse Haus, hi- storisch - romantisches Schauspiel in 5 Akten, von Joseph Frei- herrn von Auffenberg. :

O

Neueste Nachrichten.

Paris, 17. April. Der König arbeitete gestern mit den Ministern der Marine und der Aae R A Die Rede, die der Minister des Jnnern in der gestrigen Sibung der Deputirten - Kammer zur Widerlegung des Herrn Berryer hielt, dauerte von 3 51 Uhr. Das Journal des Débats bemerkt, der Minister habe durch diese Rede nicht bloß sein eminentes Redner-Talent bekundet, sondern zugleich auch bewiesen, daß er die der Berathung vorliegende Frage besser als irgend einer studirt habe, Nach Herrn Thiers ergri} Herr Berryer noch einmal das Wort, um, wie er sich äußerte, die kommerziellen _DBetrachtungen zu erörtern, mit deren Hülfe das Ministerium Vota zu rekrutiren hoffe; zugleich gab er zu verstehen, daß dies eine vergebliche Mühe sey, und suchte zu beweisen, daß die Verwerfung des Gesekes durch- aus feine nachtheilige Folgen für Frankreich haben würde. Hier- auf ließ si auch noch der Conseils-Prâäfident vernehmen, u dessen Widerlegung Herr Berryer zum dritten Male die cdnerbühne bestieg. Hierüber war ‘es 7 Uhr geworden, so daß

freuen hatten,

Ja, sie hoffen

und auf cine

stets Uns

des neuen Englischen Ministeriums überbracht hätte; doch Niemand diesem Gerüchre rechten Glauben \{enken. An Spanischen ausgeseßten Schuld, die sich fest hielt, wurden ti Geschäfte gemacht. ; Die Damen werden bei den Verhandlungen vor dem hof keinen Zutritt zu den Gallerieen haben. sind nun, wie man versichert, Willens, in männlicher Klei) die En der R U Sis | Der Temps besteht auf seiner Behauptung, da | Maison das ihm angebotene Portefeuille des Kriegs M e/V- ; ums ausgeschlagen habe. Zu | London, 16. April. Dampfboot von Hamburg den Marschall Maison; das

_ Die Stämme der Municipal-Garde werden in diesem Au blicke vervollständigt. Dazu werden aus verschiedenen Regi ï

Bis zum 1. Mai sollen die Stämme vollzählig seyn. Das Journal des Débats sagt: „Die Zusammense des neuen Englischen Ministeriums is noch nicht ganz befe allein wir glauben die folgenden Ernennungen als | nen zu können: Herr Spring Rice, Kanzler der S Lord Howick, Sohn Lord Grey's, Kriegs -Secretair; Sj s Campbell, Lord-Kanzler; Lord Palmerston, Staats -Sec,Fuls von N von Dessau. der Kolonicen; Lord John Russell, Staats - Secretair der qu wärtigen Angelegenheiten.“ (Diese Mittheilung wird dur Fhazy von, Galantha, von Stockholm. Londoner Zeitungen vom 17ten noch nicht bestätigt.) Die Lady Byron, Wittwe des berühmten Dichters, Und si Tochter, Miß Ada, werden in Paris erwartet. Sie beab gen eine Reise nah Frankrei und Jtalien zu machen, Madame Malibran is aus Jtalien wieder hier angefotina Der Jndicateur de Bordeaux vom läten theit Bayonne vom 12ten mit, Lord Elliot habe die Genehmi cines sicheren Geleites nah dem Hauptquartiere Ming's : nach dem des Don Carlos erhalten; eine Abtheilung con tionneller Truppen werde ihn in Jrun in Empfang nehmen y nach Pampelona geleiten; der Tag seiner Abreise von Bay sey noch unbekannt. In einem Schreiben aus Madrid vvm 8. heißt es; „di

Herrn Martinez de la Rosa eine zweite Note, worin ein sh tiges Arrangement in Betreff der ausgesezten Schuld von [i dringend verlangt wird. Die Note wird dem Ministerrath y . Die Diskussion über die innere Schuld und4 Zorbereitungen für die Verstärkung der Nordarmee sind Urs daß diese und andere gleich wichtige Angelegenheiten so langt spendirt geblieben sind.““

Hiesige Blätter theilen den Schluß der Adresse y welche die Munizipalität von Malaga bei Gelegenheit de ten dortigen Unruhen und der gegen einige Theilnehmer an j selben gerichteten Verfolgungen an die verwittwete Königin y Spanien gerichtet hat. Señora, sind der Meinung, daß die gnädige Nachsicht ( Majestät diese durch außerordentliche Umstände und durch diell flugheit einer Behörde veranlaßten Ereignisse bedecken muß. Y hofft dies mit Zuversicht, und zwar um so mehr, als man t daß die Großmuth Ew. Maj. keine Gränzen hat ; Und wenn diejen selbst, welche mit den Waffen in der 5 lauchten Tochter zu vernichten streben, s Jhrer Großmuth

e

gebensten Vertheidigern und einer Bevölkerung fehlen wet, mit Begeisterung den legitimen Thron und die Freiheit li

überzeugt von der Nothwendigkeit, Jhre wahren Vertheidi von jeder Ungewißheit und Besorgniß zu befreien, mit J gewöhnlichen Güte die Bittschriften der Prokuradoren hat

chen Rechte der Spanier sichern werden; daß starke und hi volle Geseße die Karlisten -Partei demúüthigen und ihren ff nungen die Thür verschließen werden; daß eine entschlosa a ge und Fochherzige Hand ohne jene Befürchtungen, l

hlüssigfeit und nichtige Resultate erzeugen, die nlthit Verbesserungen vornehmen und die Wohlthaten der Freiheit! durch befestigen wird, daß sie den Schwachen gegen die Lill {hü6t und mit Sorgfalt so vielen alten Uebeln abzuhelfen su

Mehrere J

( 1

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

Havre erwartet man

Berlin, Sonnabend den 25ften April -

———————— S S —— S SEIEE ———ck —— T

die leßte Fahrt von Havre nach Hamburg iy|

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages. Se. Mgjestät der König haben dem Pfarrer Sedlaczecck y Boguschowilz, Regierungs-Bezirk Oppeln, den Rothen Adler- diden vierter Klasse zu verleihen geruht.

affengattungen oft über hundert Mann geno

gewiß ay chabfamm

Angekommen: Der Königl. Großbritanische General, Mar-

Der Kaiserl. Oesterreichische Kämmerer, Graf Joseph E ster-

Zeitungs-Nachrichten. U u8l and.

Rußland. ;

St. Petersburg, 15. April. Se. Majestät der Kaiser haben Jhrem bisherigen außerordentlichen Gesandten bei dem Knige beider Sicilien, Wirklichen Geheimen Rath und Kammer- herrn Grafen von Stakelberg, die nachgesuchte Entlassung be- willigt und zu dessen Nachfolger den Geheimen Rath Grafen Matuschewiß ernannt. i

Se. Kaiserl. Majestät haben dem Königl. Preußischen Ge- smdten am Neapolitanischen Hofe, Geheimen Legations - Rath von Küster, den Stanislaus-Orden erster Klasse, und dem Wirk- lichen Staatsrath, Baron von Maltiß, den Stanislaus - Orden ¡weiter Klasse verliehen. i :

Der durch seine Beschreibung der Thaten des Admirals Sinäwin und der Russischen Flotte im Mittelländischen Meere

der Französische Botschafter, überreichte gestern

[genheit der Ueberreichung mehrerer Exemplare seiner „Geschichte der Donschen- Kosaken‘“/ von JIJ. MM. dem Kaiser und der Kiserin, so wie von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großfürsten Thron- folger, fostbare Briilant-Ringe und von JJ. KK. a Go dem Großfürsten Michael Pawlowitsh und der Großfürstin He- [ina Pawlowna Danksagungs-Schreiben erhalten. Jn diesem Augenblick beschäftigt sich der genannte Verfasser mit Ausarbei- tung des „Feldzuges von 1812. L

Se. Majestät der Kaiser haben befohlen, daß die Kraft des Yfases vom 19. Juli 1830, durch welchen es der Griechisch- Russischen Geistlichkeit untersagt wird, in Zukunft Ehen einzu- segnen, wenn der Bräutigam noch nicht achtzehn und die Braut noch nicht sechzehn Jahre alt sind, welcher Regel bereits die Griechisch -Uniirte und die evangelishe Konfession folaen, auch auf die Individuen Römisch- katholischer und Armenisch- Gregorianischer Konfession, wie auch auf die dem Russischen Reiche untergebenen Muhammedaner ausgedehnt werde. Aus einem der leßten Blätter der Nordischen Biene

Er lautet folgendermaßen : „Alle li

and den Thron Jra

fann man dann wohl glau

n, daß sle Jhren€

es, Señopa, und sie hoffen zugleich, daß Ew. Y

dauerhafte und unzerstórbare Weise die bür sen Diamanten (den Sency) für 500,000 Fr. an sich gebracht hat. Eine Geschichte dieses Edelsteins giebt in dem genannten Blatte der - Direktor der St. Petersburgischen mineralogischen Gesellschaft Herr Sembnizky. Jener Diamant wiegt 532 arat. Vor einiger Zeit wurde ein 49 Karat schwerer Brillant von Ali- Pascha mit 760,000 Fr. bezahlt. j Jm Laufe der zweiten Hälfte des Jahres 1834 wurden in Rußland auf den Kaiserlichen und den Privat-Hüttenwerken im Ganzen über 142 Pud Gold und über 47 Pud Platina gewon- n, und zwar auf den Kaiserlichen über 66 Pud Gold und nur 13 Loth Platina, dagegen auf den Privat - Hüttenwer- fin über 75 Pud Gold und über 47 Pud Platina. Unter den Privatwerken lieferten die größte Ausbeute an Gold die Werchi- | setskischen, dem Garde - Cornet Jacowleff} gehörig, nämlich über 23 Pud, und an Platina, die Krestowosdwischenskischen, gehörig der Gräfin Polier, nämlich über 33 Pud. / Riga, 16. April. Die Dampfschifffahrt zwischen hier und Lbeck, die, wie man glaubte, in diesem Jahre unterbrochen wer- den würde, wird nun dennoch fortgesckt werden, und zwar durch * dasselbe Fahrzeug „Alexander Nikolajewitsch“, Cap. Albers. Die Preise sind von 45 und 36 auf 36 und 24 Rbl. Silber herab- gesebt, Auch wird das Dampfboot jedesmal, zur Bequemlichkeit der Reisenden von und nach Berlin, in Swinemände anlaufen.

Frankrei ch.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 16. April. (Nachtrag.) Die Rede des Ministers des Jnnern, worin tt'alle Cinwúrfe, dic gegen den Nord-Amerikanischen Traktat vor- gebracht worden, der ausführlichsten Prüfung unterwarf und den Gegenstand der Frage aus den verschiedensten zum Theil heuen Gesichtspunkten beleuchtete, lautete im Wesentlichen also:

/-M. H., die Materie, die ich in diesem Augenblicke dey Kam- ner gegenüber zu verhandeln habe, ist unermeßlih. Sie sind sich lesen nach allem, was Sie seit acht Tagen vernommen haben, wohl

S5pro(, Gui

o st-Ánts

20 i iwußt. Jch muß daher Jhre ganze Nachsicht, und, es thut mir D zut

Segen ÎSeh. [4 [101+ [1002 Tatpr. Pfandbr. (4 [1014| die Fortseßung der Debatte auf den folgenden Tag verlegt wer- | wie dies die Bevölkerung unaufhörlich vermittelst ihrer Nd Le ngl, u 30.| 2 99 984 Pomm. do. 4 | [1064 den mußte. Die heutige Sibung eröffnete Herr Moreau | sentanten verlangt. Die Erfüllung dieser Wünsche wird d Ea Aen d S on. r (B ¡S1 ar: 4 Neum do. 4 1037| | mit einem Berichte über den Geseß-Entwurf, wodürch 1,200,000 | Ruhm einer Regierung bilden, deren glänzendster Ruhn NSUMIOLSGRACT 2 MogS l S T R P O 4 | [1067 Fr. zu geheimen Ausgaben verlangt werden; er stimmte fär die An- | wird, für immer Ordnung und Freiheit gesichert zu haben“ B O4 T E S Pat l nahme desselben. Von dem Berichte selbst konnte Niemand etwas Heute {loß sproc. Rente pr. compt. 107. 90, üu, Königsb. do. x 2 | gel E R 2 verstehen, da die Versammlung im höchsten Grade aufgeregt warund | 108. —. 3proc. pr. compt. §2, 9. fin cour. 82. 15, i. Elbing. do. x1 | 991 —— Gold al inkvéo 12 o16:! laus sich ausschließlich mit dem Geseß-Entwurfe über die Nord-Amerikani- Neap. pr. compt. 98. 90. fin cour. 99. —. Danz. do, in Th.| | 394 | [Neue Duk... | (182 | Ie ie Ao Mee Herr A Be seßte die De- | 485. 3proc. 304. 008 N 224 U 493, Coup}, ‘estpr, Pfandbr.| 4 (1014 [1014 [Friedrichsd’or . .| | 132, 121 zarte ver diesen Gegenstand fort; er beschuldigte zwar die Mi- Frankfurt a. M., 21. April. Die Ober- Grofsbz. Pos. do.| 4 [103 [1022 [Disconto . ... | | nister der Ungeschiklichkeit und Unvorsichtigkeit bei n Abfassung | Zeitung lber: „Durch außerordentliche Gelegental i ali T Preuss. Cour, des Traktats vom Jahre 1831; nichts desto weniger trug er auf | Paris vom 18ten d. die Nachricht hier eingegangen, d(j d Wechsel-Cours, E77 die Bestätigung desselben an. Nach ihm ergriff Herr Mau- | antiministerielles Amendement des Herrn Bignon zu dem Oh ruef. | Geld. uin das Wort, um den Traktat in allen seinen Punkten zu | Entwurf in Betreff der 25 Millionen mit einer Majorität 1 Ametordäm, aud A 20 Fl Ku I efämpfen. (Um 4 Uhr, wo dieser Bericht schließt, war immer | 114 Stimmen verworfen worden sey. Hiernach ist vorauih ie 06 e e S4 S A006 250 Fl. [2 Mt. 1417 | 1405 | noch feine Abstimmung erfolgt.) i hen, daß der Geseß-Entwurf durhgehen werde. ‘/ Jm Frä! O ana dm e 0e Q U Mle Die Deputirten der Opposition sollen die Absicht haben, die | furter Journal liest man andererseits: „Aus Straßburg l L O Wag 14: Namcn aller derjenigen zu veröffentlichen, die gegen den Franzs- | halten wir den Jnhalt einer daselbst angekommenen telegra I A aa 300 Fr. |2 Mt §0.1 0E sisch-Amerikanischen Vertrag stimmen werden. schen Depesche. Er lautet folgendermaßen: „,,„Die Forde! Wi O Nr A 150 Fl. [2 Me. 77 1032 An der heutigen Börse glaubte man, es würde in der De- | der 25 Millionen, welche die Amerikanische Regierung aus AUBRU T 00/7 S S 150 Fl. 2 M 1033 | | Putirten-Kammer erst morgen zur Abstimmung über den ersten | Französische macht, is in der Deputirten-Kammer mit einer # Md s BuN E E n 100 Thl. |2 Mt. S 991 Artikel des Französisch - Amerikanischen Traktats kommen. Die ! ßen Majorität angenommen worden,‘/‘/ ua O 100 Thl. [8 Tage | | 1027 | Geschäfte waren deshalb auch nicht schr lebhaft. Da man aber Frankfurt A N i 130 Fl. |2 Mt. 103 1024 | erwartet, daß der Vertrag angenommen werden wird, so ging 0 LEAESD Us S n I, f Mook, 3075| die N uge Centimes in die Höhe. Es war von einer Ce etee \ S eiu Pee ° telegraphischen Depesche die Rede, welche die Zusammensebung Gedruckt bei A. W. Hay. m C É U O e , 7 : E i All Anzeiger für di | S gemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. Befann tmach un gen. 3) die Erben des am 5. Juli 1828 zu Collberger- | bigen in den auf den 27. d. Mts., den 12. und

Avertissement. eingeladen werden.

Landsberge: Kreije der Neumark E Rittergut] eingesehen werden.

Lipfe mic Zubehör, gerichtlich taxirt auf 121,354 Thlr. Franffurt a. d. O., d i j i ck fir: 7 pi. / zur dentlichen: Sub i 0. D. den 24, Oktober 1834. liche Ausschluß aller latitirenden Forderangen und und HerivitenNas A ie Tucin Qu gesiellt,]} Königl. Preuß. Ober-Landesgericht, [Ansprüche werde. verhängt und sie für immer werden

den 27. Mat 1835, Vormittags 10 Uhr,

vor dem Assessor Borsche auf hiesigem Ober-Landes- Auf den Antrag

gericht anbecaumt, z1 welchem Kaufluftige und nach- |Ungnade verstorvenen fandt S fichende Real-Gläubiger, deren Aufenthalt unbekannt |Gladrow werden alle biclenigen ge N Men und Ansprüche, aus welchen Gründen es auch sein mag, an den Lettern und dessen Nachlaß- Vermögen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, mit sel-| verstorbenen Adiunkti der philosophischen Fakultät

ift, als: 3) der Atutmann Loeffler; 2) der Kirchen Administrator Rhodewaldt, und

múnde verstorbenen Heinrich Moriß Wendt,

i 2 ; ; 4 : : Auf den Antrag der Real - Gläubiger i das im Salt e Seinaig Ne Ae e vorzutreten und gehörige Verification zu beschaffen, n

30. Mat d. J., Morgens 10 Uhr, angeschßten Ter- minen vor dem Königl. Kreisgericht hierselb her-

610 praejudicio, daß durch die in dem leßten Ter: min zu publicirende Präclusiv-Erkenntniß der gänz

abgewiesen werden. Datum Greifswald , den 9. April 1835. Königliches Kreisgericht hieselbft. Dr. Andecssen.

ma R

der Beneficial-Erben des zu Alt-

Alle diejenigen, welche an die Verlassenschaft des

sagen, Jhre ganze Geduld in Anspruch nehmen. Die Kammer darf nicht außer Acht lassen, wie schwer hier u nsre Stel: lung ist, und wie leicht dagegen diejenige unsrer Gegner ist. Jn der jequt ist es t lifisere Se Le ganz tes R en : i, M. nen eigenthümlichen großen Talente, die Frage auf cin fremdes Ter=- hierselb, Herrn Doctor Quistorp, und an d F rain : is it einem un- dieser Verlässenschaft gebdrige in der Enovfi zu verseßen, eine Ueberraschung zu improvisiren, mit eine r. 16 hieselbst belegene Wohnhaus în f ‘Ung zu seßen, und eine, wie es schien, hinlänglich aufgeklärte Frage Ansprüche aus irgend cinem Grunde Rechtens by wieder iwelfelhaft zu machen. Ua im Gegentheilt® uns ist eine ben vermetnen, werden hiedurch pereilorls el weitem schwierigere Aufgabe zu Theil geworden; wir müssen laden, solche in termino ¿ d. Y Landhaft die Thatsachen in ihrer ganzen Auathenticität aufrecht halten, am 27. April, 11. Mat oder 25. M ith die Prinzipien, wenn sie angegriffen sind, wiederherstellen, und fort- in loco Consilii anzumelden , unter dem Na (asses ährend einer der schwierigsten Fragen, welche einer Kammer je daß sie sons durch das, am 9. Funius zu erlos vorgelegt worden, die Klarheit bewahren; denn man möchte nichts Präclusiv - Erkenntniß damit werden ausges Geringeres, als Sie in eine Liquidations - Kommission umzuschaffen. werden. : j ch führe alles dieses nicht an, um das gerechte und verdiente Lob Datum Greifswald, am 7. April f ü eines großen Talents, das Sie auf dieser Rednerbühne gehdrt ha- Rector und Concilium academicu® } hen, zu schmälern; ich sage es, um Sie zu einiger Nachsicht gegen

Von Gerichtswegel

Vieweg.

T F T T T T E A E S Me E o I m S mit E R L a: M N vez, P TUNS e T M A R E La E ME L EN x U E S D e

unsere Bemühungen und zur Entschuldigung zu bewegen, dafür, daß wir uns in Einzelnheiten einlassen, die Jhre Aufmerksamkeit ermü- den könnten, und die wir Jhnen gern ersparen mdcten; aber es ist jederzeit schwieriger, durch Widerlegungen in eine Frage Licht zu bringen, als durch Angriffe Verwirrung anzurichten. (Zeichen des Beitalls.) Jch glaube, Fhnen beweisen zu können, daß der Red=- ner, den Sie gestern gehört haben, zweimal - die Frage aus ihrem Gefichtspunfte verrüct hat; das erste Mai, da er sie bloß in der Rechtmäßigkeit der Berliner Dekrete suchte, worin sie gar nicht zu suchen if. Ein anderes Mal, als erx Angriffe auf Angriffe

Amerikanischen Dokumente, süßen wir uns; wir stüßen uns auf Französische Aktenstücke und Franzdsische Beweise. werde ich darthun, . daß man nur aus Frrethum oder absicht- licher Ueberraschung diese Aëtenslücke getadelt hat, und werde ge- wisse Räthsel, die in der gestrigen Sißung unaufldslich schienen, lâren; denn von gestern auf heute haben wir Entdeckungen ge- macht, die, ih hofe es, keinen Zweifel unter Fynen übrig lassen werden. (Hört, hôrt!) Endlich will ich versuchen, dieses unabseht bare Labyrinth, worin man Sie, um uns zu ersticken und uns den Untergang zu bereiten, verschlossen hat, zu verlassen, um mich zu allgemeinen Betrachtunoen zu erheben, die den Ausschlag geben und di bea Staatskörver in Fragen von dieser Natur besiim- men müssen werde

zen. Jch nehme in diesem Augenblicke Fhre ungetheilie Aufmerk samkeit in Anspruch. Der Eindruck, den man in dieser Diskussion unausgeseßt in Fhnen rege zu erhalten bemüht war, hing an der Ansicht: Es wäre hier die Rede von einer beinahe erlosche- nen Schuld, die man untergehen lassen müsse, und die man mit einem geringen Grade diplomatisher Gewandtheit hätte in Vergessenheit versenken können; denn, wenn man einer-

redete, so sprach man’ von der andern Seite mit Fhnen von Ge- wandtheit. fich vor allen anderu Mächten gerade an uns wendete, um eine Entschädigung zu verlangen. Das is die vorgefaßte Meinung, un- ter welche man Sie stellen wollte und welche zu widerlegen mir nicht schwer werden soll.//— Der Redner wies nun zunächst durch Thats- sachen nach, daß, weit entfernt, daß Frankreich allein an Amerika Ent- shâädigungen zahlen solle, es. vielmehr. der lebte unter allen, meist i S i shroächern Staaten sey, welcher Amerika entschädige. Er berief sich | ren, glauben Sie mir, ih wünsche die Sprache jener Zeit nicht auf Dänemark, Neapel, Spanien, Schweden, endlich auch auf England. „Wir sind die lebßten//, sagte er, „mit denen die Vereinigten Staa- ten es heute Js thun haben, weil unser Land dasjenige ist, welches sich am läng

zutragen.“ (Jronisches Gelächter zur Linken.) Hierauf suchte der Minister die, namentlich von Herrn Bignon den Amerikanern ge- machte Beschuldigung der Habsucht zurückzuweisen. Die Verhältnisse mit Amerika, als einer Seemacht, steliten sich von vorn herein ganz anders, als die mit Staaten, wie Oesterreich, Rußland und Preußen. Die Geldfragen, welche hier untergeordnet wären, und Gegenstand diplomatischer Kunsigriffe werden könnten, nähmen bei den Verei- nigten Staaten, als einem Handelzvolke, den obersten Rang ein. Die Schifffahrt sey es, welche ste mit Europa in Verbindung bringe, auf jene mithin fielen alle mögli®:n Verluste in einem Kriege zu- rück; und hieraus allein müsse die Schuld der 25 Millionen erklärt werden. Zweitens sey diese Schuld keinesweges vergessen. Der Redner berührte alle Ausflüchte, welche die Refiaucarion den Ame- rifanischen Forderungen entgegen gehalten hat; er beleuchtete s0=- dann die Lage Frankreichs nach der Revolution von 1830 und seine damalige Stellung zu den Vereinigten Staaten. ent meinte er, sich Alltirte zu kaufen, wäre es damals doch höchsi un- flug gewesen, Alliicte zurüczustoßen. Hiet noch, d gerade um diese Zeît, wo die hôchs wichtige Frage der Tarife SúÚd - und Nord - Amerika mit einander entzweit, es nur einer bdswilligen Absicht gegen Frankreich bedurft hätte, um diesem, namentlich in Bezug auf Wein und Seide, unberechendare Verluste zuzufügen; #0 sey denn diese Epoche die beste gewesen, um den Vertrag zu schlie- ßen. Nach diesem Eingange warf der Minisier einen prüfenden Blick auf die von Herrn Berryer aufgestellte Ansicht von der Natur der Neutralität, und der damit im Zusammenhange stehenden Beurtheilung des Benehmens der Amerikaner, welches er ein frau- duldses, Krämergeist verrathendes geheißen. die Rechtmäßigkeit der Berliner und Mailänder Dekrete behauptet und hiernach die Schuld als unzulässig befunden. er Min bemerkte jeßt, daß auch die Regierung die Rechtmäßigkeit iener Dekrete an sich nicht geradezu besireiten wolle, wohl aber die rechtmäßige Anwendung derselben. j Weitere hieraus zu folgern im Begriff stand, unterbrach ihn Herr Charamaule mit den Worten: „Sie kapituliren!// Herr Thiers: ¿Sie werden gleich sehen, ob ich kavitulire.// (Aufregung zur Linz fen.) Herr Odilon-Barrot: „Das heist, der Frage eine an- dere Wendung geben.// Mehrere Mitglieder (zu Herrn Thiers): ¿Antworten Sienicht! Antworten Sie nicht !// Herr Thiers: „Wenn ich mich geirrt habe, so râume ich es ein; aber das nenne ih nicht kapituliren; wenn ich mich irrte, so werden Sie es erfahren. Jch sage nur meine persönliche Meinung, und ich will sie sagen; sie ver- dient #9 gut als die cines Anderen gehört zu werden, denn ich habe die Frage sorgfältig studirt./ er gi 3 tiefere Betrachtung der Theorie der Neutralität ein, weil wenigstens

rihmlichst bekannte General - Major W. Broneffsky hat bei Ge- -

geht O daß der Jägermeister P. Demidoff einen der {dn- |

„Diese große Theorie//, sagte er, „beschäftigt seit zwei oder drei Fahrhunderten Europa. Was mich betrti|ft, so habe ich fe vor vie- ien Jahren studirt. S | ; rieb, ahndete ih nicht, daß sie der Gegensiand einer so wichtigen Diskussion auf dieser Rednerbühne werden würde; ih habe meine Ansicht Über diese Frage nicht geändert und ih will meine Weise, sie zu betrachten, angeben.“ t l Grundsäße der Neutralität, derei fast allgemeine Annahme in der neuesien Zeit er als eine glänzende Bürgschaft der Civilisation selbst betrachtete, ging dann über auf die Folgerungen dieser Grundsäße, welche unter anderm das Verfahren der Amerikanischen Kauffahrer gegen den Vorwurf des Herrn Berryer gänzlich zu rechtfertigen ) schienen, und führte seine Betrachtungen an dem Fadender neuesten Ge- | vor Fhnen und der Welt gegenüber und wartet auf Sie! schichte fort, indem er zeigte, warum England, als große Seemacht, allemal der Neutralität entgegen gewesew-sey, während Frankreich, als schwächere Seemacht, sie aufrecht zu halten gesucht habe,namentlich durch das Ansehen Napoleons, bis er zu dem zweiten Kriege gegen England gelangte. Er hatte ießt von den Fehlern, welche Frankreich began- en, zu reden. ¿Bet dieser Frage‘, sagte er, „sey es mir erlaubt, ofort einen Vorwurf zurückzuweisen. Man hat uns erklärt, daß wir dem Andenken Napoleon's den Krieg machten; ich glaube, daß ih von allen Schriftstellern meiner Zeit vielleicht derjenige bin, der die leidenschaftlichste Bewunderung für diesen Qn Mann an den Tag gelegt hat; und so will ih denn die Fre gegen alle Welt und gegen mein Vaterland ungeshwächt behaupten. Mehr als irgend Jemand und gewiß mehr als die Redner, die

bekannten Dokumcnte aufzutreten, um die Gemüther in Verwir- .

gesiern und heute Napoleon Lobes - Erhebungen - machten,

bin ich für den Ruhm des unsterblichen Mannes entzündet ;

ich bin eingedenk der Wohlthaten, womit er mein Vaterland

Überschüttet hat; ih habe ihm nicht gedient, denn meine Fugend

erlaubte es mir nicht; ih gehdre also nicht zu jenen Undankharen,

auf welche man hat anspielen wollen; doch wie dem sey, er hat mein

Vaterland mit Ruhm und mit Wohlthaten bedeckt; wenn die Re-

volution die Vergangenheit fre mert, so hat er die Gegenwart geschaffen, er hat diesen glanzvollen gesellschaftlichen Zustand ge=- schaffen, um den die ganze Welt uns beneidet. Diese unermeßlichen Wohlthaten werde ich nie vergessen.‘ Der Redner wies nun nach, welchen Fehler Napoleon durch die Dekrete von Berlin. und Mai- land begangen; wie Licenzen und mehr noch der üble Erfolg diese De- krete in ihrer ganzen Blôße aufgedeckt; welche Ungerechtigke ten ste ver- schuldet hätten u. st. w. Dies führte ihn zu den Verhältnissen mit Amerika zurück. Er suchte zu beweisen, daß im Laufe der Begebenheiten Amerika nichts anders gethan, als was die verbündeten nordischen Mächte, ja Frankreich elbsi gethan, oder vielmehr, rücksichtlich iener Dekrete, nicht gethan, und beleuchtete die Unangemessenheit der Parallele, welche Herr Berryer zwischen Amerika und der Schweiz gezogen hatte. Schon der Umstand, bemerkte er, daß die Schweiz eine Landmacht sey, ändere das ganze Verhältniß. Der Minister wandte sich hiernäch| wieder zu den Fordecungen der Vereinigten Staaten. Die in Folge des Berliner Dekrets stattge= habte Confiscation und Verbrennung der Nord-Amerikänischen Fahr- zeuge, meinte cr, seyen eine Verlezung nicht bloß des Völkerrechts und der Convention von 1800, sondern auch aller Geseße der Ge= rechtigkeit und Billigkeit gewescn. Wenn früher die Engländer cin solches Verfahren gegen thre G atae Kolonie geúbt bâtten, #\o sey dies begreiflih; von Seiten Frankreichs aber scy es höchst ver= dammungswürdig gewesen. Auch habe Napoleon die Ansprüche Nord-Amerika's M eine Entschädigung genügend anerkannt. Dec Minister erwähnte hier eines Briefes des Generals Thurot und Anderer, welche die Entschädigungs - Angelegenheit bei den Ameri-= kanern betrieben, und gedachte der Aengsilichkeit, womit Jener seine Berichte abgefaßt, .um den Kaiser niht aufzubringen. Da= mals, fügte er hinzu, hätte man mit dem Staats - Ober- haupte nicht mit derselben Freimüthigkeit sprechen dürfen, wie heutiges Tages, Stimmen. von der Linken: „So sehnen Sie fich also wohl nach dieser guten Zeit ?// Herr Thiers: „Meine Her-

I

die Amerikanischen Aktenfüce häufte. Nicht auf die Zulebßt

Jh werde suchen, die mir gestellte Aufgabe abzukür-

von dem rechten Wege und der Redlichkeit zu uns Man seßte hinzu, es wäre sehr seltsam, daß Amerika

zurü; denn wissen Sie, wozu diese Furchtsamkeit vor dem Herrn diente? Um ihm die Wahrheit, die er in seinem eigenen Fnteresse zu wissen V hatte, zu verbergen oder zu entstellen.// Der Mar- schall Clausel: „Jch bitte den Herrn Minister um Eutschuldi-= gung; man konnte dem Kaiser die Wahrheit sagen.“ Mehrere Stimmen: „Man konnte sie noch weniger schreiben.// Der Prä - sident: „Es handelt sich nicht darum, ob man dem Kaiser die Wahrheit sagen konnte, sondern ob man sîe jeßt über den Kaiser sagen kann. Die nämlichen Stimmen: „Darum handelt es sich nicht. / Herr Thiers: „Fa, man konnte dem Kaiser die Wahrheit sagen, wenn man Muth hatte; aber wer darauf be- schränkt ist, die Wahrheit nur aus dem Munde derer zu hdren- die den Muth haben, sie zu sagen, der wird sie von sehr wenigen hören / ( Gelächter.) Eine Stimme: „Das is naiv! Im ferneren Verlaufe seines Vortrages betrachtete der Minister die Frage . aus ihrem politischen und kommerziellen Gesichts- punkte; er beleuchtete die bobe Wichtigkeit etner Allianz zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten, und berührte die WBerant- wortlichkeit eincs jeden Ministeriums, welches jene Allianz hintenan seßen wollte, wobei er dew General Grafen Sebastiani, den er mit Heren Cafimir Périer verglich, eine Lobrede hielt. ¡Sicherlich//, jo {loß der Minister seinen Vortrag, „würde Alles, was ich úber die N der Schuld, Alles, was ich von der höhern Politik und den wichtigen Jnteressen des Gewerbfleißes und Handels gesagt habe, in den Hintergrund treten müssen, wenn Sie be- leidigt worden wären. Ja, wenn mon beleidigt worden ist, so kann kein Handels-Juteresse eine Nation davon abhalten, sich Achtung zu verschaffen. J es aber wahr, daß Sie sih wirklich für beleidigt halten müssen? Prüfen wir die Sache wohl. Der Präsident Jack- son hatte sich eine Sprache erlaubt, wie sie Frankreich weder ertra=- gen konnte noch durfte. Frankreich antwortete, wie es fich gebührte; es rief seinen Gesandten zurück, es bot dem Gesandten des Präsi- denten Jason seine Pässe an. Allein hat man sich dadurch , daß man eine Beleidigung, wke Staaten es sich unter einander \chuldig sind, geahndet, von der Erfüllung seiner Verbindlichkeiten losge=- macht? Wenn man von einem Gläubiger beschimpft worden ist, so rächt man die Beleidigung, ist aber nichtsdesioweniger Zahlung schuldig. So hat die Regierung sih benommen; den Amerikanischen Gesandten hat sie zurückgewiesen , den thrigen zurückberufen und Fhnen den Traktat vorgelegt , weil eine ste betreffende Beleidigung ste von den gegen die Veretnigten Staaten eingegangenen Verbind= lichkeiten nicht lossprah. Andererseits hat das Benehmen des Konch gresses in Bezug auf die Botschaft des Präsidenten uns jeden wei- teren Grund, uns an der National-Ehre gekränkt zu fühlen, betom- men. Vie großen Staatskdryer von Amerika sagten: „,,„„Der Prê|= fident hatte Unrecht, die Franzdsische Redlichkeit a verdächtigen. Die Französische Regierung hat wiederholte Beweise ihrer Recht= schaffenheit gegeben.//// Sie sagten: ,,,„„Darauf renen wir und warten mit Vertrauen den Ausgang der neuen Prüfung des den Kammern vorgelegten Traktates ab.//// Das Staats - Vherhauvt hatte eine verwerfliche Sprache geführt; die Französische Regierung hatte, wie sie mußte, gesprochen; aber die Stagatskdryer in Amerika mißbilligten jene Sprache, sle sagten: ,,,„Wir warten, und wir war= ten mit Achtung und Vertrauen gegen die Franzöfische Ration.//// Nun, m. H., #0o stellt sh die-Sache: Amerika wartet auf Sie, es wartet mit Vertrauen zu Jhrer Redlichkeit: es wartet auf Sie ohne beleidigende Anmaßung, mit Achtung und míît einem unbeding-. ten Vertrauen. Fch frage Sie jeßt, wollen Sie diese Erwartung täuschen? und gesebt, Sie wollten es thun, in welche Lage würden Ste dic Amerikanische Nation dadurch verseßen! Sie finden, daß eine Kriegs - Erklärung von dort unpolitisch und ungereimt wäre; gewiß, se wäre es; doch kurz eine Ration steht

en geweigert hat , scine Schuld anzuerkennen und ab-

Weit entfernt,

Hierzu komme noch, daß

Herr Verryer hatte

Der Minister

Indem der Minister das

Der Minifier ging darauf in eine

éndirekter Nußen für die Frage hieraus erwachsen müsse.

Als ich die Geschichte meines Vaterlandes

Der Redner entwickelte hiernach die

Beide Nationen stehen der Welt gegenüber. Die eine wartet auf die Entschließung der anderen. Diese Betrachtung stelle ih Fhrer Einsicht und Jhrem Gewissen anheim. Was soll Amerika zu einer cigetien Ehre thun, wenn nach seiner ahtungs- und vertrauens- vollen Erwartung Ske den Vertrag zu vernichten beschließen? Jch sage, dies hieße iste große uud edle Nation in eine Lage versehen, welche Sie selbst niht ertragen würden. Es hieße, eine Nation, welche die Achtung der Welt verdient, solchen Prüfungen aussetzen, welche Sie selbs nicht bestehen würden. Wenn irgend eine andere Nation einen Vertrag mit uns unterzeichnet hätte, und sich später- hin der Ausführung desselben widerseßte, wie würden Sie eine Zu- ruckweisung solcher Art aufnehmen? J beshwdre Sie, die Lage Amerifa's wohl zu erwägen. Das Land hat durch den Mund des

heit meines Geistes

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