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, schafft werden sollen.
gung und auf ihr Vertrauen erworben habe, so trete ich, insoweit mein persönlicher Ehrgeiz dabei betheiligt ist, mit einem höheren Lohn zurück, als mir ihn irgend ein anderer Er- folg hätte gewähren können. Jch hoffe zuversichtlih, daß die Zeit, während welcher die vorige Verwaltung das Ruder führte, so kurz ihre Dauer auch war, nicht ohne große Vortheile für den Staat gewesen seyn und einen bedeutenden und höchst achtbaren Theil des Gezzeinwesens davon überzeugt haben wird, daß es möglich ist, mit der Aufrechterhaltung aller Institutionen, mit der Achtung vor bestehenden Rechten, mit der unabhängigen Ausübung eines freien Urtheils von Seiten aller constitutionnellen Ataritdtn, daß es möglich ist, mit allem diesen die Abhülfe wirklicher Beschwerden, die Verbesserung anerkannter Mißbräuche, eine unbescholtene Verwaltung des öffentlichen Patronats und eine weise Sparsam- keit in der Beaufsichtigung der dffentlichen Ausgaben zu vereini- gen. Wenn wir dazu beigetragen haben , diese Ueberzeugung in den Gemüthern des Volks zu begründen und zu befestigen, so wird unsere Arbeit nicht vergeblich gewesen seyn, denn wir wer- den dann gegen rüsihtslose Neuerungssucht und gegen solche Veränderungen in unseren Gesezen und Jnstitutionen, die mehr auf die Befriedigung vorübergehender Jnteressen- der politischen Parteien, als auf die Beförderung der großen und dauernden Zwecke einer guten Regierung berechnet seyn möchten, die stärkste aller Bürgschaften zu Stande gebracht haben. Jch bin, mein theurer Sir Charles, stets treu ergeben der Jhrige. Robert Peel.“
e Shiel hat sich in einem öffentlichen Schreiben vom 30. April gegen den ihm gemachten Vorwurf zu rechtfertigen ge- sucht, daß er durch seine in der leßten Unterhaus-Sigung ange- kündigt? Motion in Bezug auf die Abschaffung gewisser Pfrün- den {n Jrland den Eid verleßt habe, den er als katholisches ‘Par- lo:nents-Mitglied geleistet. i / E ¿Man hat behauptet‘, sagt er in diesem Schreiben, „daß ih zen Vorschlag machte, zuerkanute Rechte zu beeintcächtigen und Per- jonen, die jeyt im Besiß von kirchlichen Sineturen seyen, aller Ent- [cchädigung zu berauben. Eine solche Absicht liegt mir fern, und ih weise sîe von mir. Meine Anzeige bezieht si auf solche Persone (und auf weiter keine), denen in Zukunft noch Pfründen zuertheilt werden, von welchen es schon bekannt ist, daß fie aufgehoben werden sollen. Jch will nicht bestehende Rechte shmälern, sondern nur die Zuerkennung neuer Rechte verhindern. Jch sehe sehr wohl ein, daß es höchst ungerecht seyn würde, jeßige Fnhaber von Pfründen ohne Weiteres ihrer Einkünfte zu berauben; aber ich kann nichts Arges darin sehen, wenn ich vorschlage, denjenigen keine Entschädigung zu bewilligen, die zu der Zeit ihrer Ernennung schon wissen, daß ihre Sinefuren und alle damit verknüpste Nußnießungen abge- Der jehige Bischof von Derry wurde unter der ausdrúdlichen Bedingung ernannt, daß er auf so viel von seinen Einkünften verzichten müsse, als das Parlament ihm zu eut- ziehen für gut befinden würde. Man bedenke, daß diese Stipulation ichon vor Ankündigung der Bill Über die zeitlichen Güter der Kirche geschah; und wenn ein solcher Schritt vor Seiten des Ministeriums vor irgend einer legislativen Erklärung zu rechtfertigen war, so ist es sicher niht minder zweckmäßig und gerecht, nach einer Resolu- tion, wie die von Lord John Russell durchgesehte, anzuzeigen, daß gewisse Sinekuren nach einem bestimmten Termin der Ubschaffung und allen mit einer solchen vorbergegangenen Ankündigung verknüpf- ten Folgen unterworfen seyn sollen. Die Nothwendigkeit eines solhen Verfahrens wird etinleuhten, wenn man berücksichtigt, wie viel Zeit noch darüber hingehen dürfte, ehe das Oberhaus eine wirksame Kirchen - Reform genehmigen wird. Wenn das Oberhaus nun die Maßregeln des Whig - Ministeriums ver- wirft, wenn es sich weigert, das sogleich zu thun, was es doch, wie es sebst recht gut fühlt, am Ende wird thun müssen, sollen dann die Geistlichen, welche in dieser Zeit des Kampfes zwischen beiden Häusern Sinekuren erhalten, als berechtigt angesehen wer- den, nach der Durchseßung der Kirchen- Reform, und wenn nun zur Ausführung derselben geschritten werden soll, auf eben solche Entschädigung Anspruch zu machen, wie die Geifllichke it , welche gegenwärtig im Besiß von Einkünften sind, ohne daß sie vorher gewußt haben, daß sie durch eine legislative Maßregel derselben beraubt werden könnten? Wenn man sagt, die Geisilichen würden unter solchen Bedingungen feine Sinekuren annehmen, so denke ich, das wird für das Land gerade kein großer Schaden seyn; im Ge- gentheil, es ist nur zu wünschen, daß Pfründen, mit denen keine religidse Functionen verbunden sind, ganz erledigt bleiben. Nur auf solche bezieht sh meine Motion, nur auf solche kann die Kir- chen - Reform mit gutem Fug angewandt werden. Fch will nicht, daß cine Pfarre unterdrúckt werde, wo sich eine thr entspre- chende protestantische Gemeinde vorfindet, und ih bin Über- zeugt, daß durch eine neue Gebiets - und Zahlen - Vertheilung den geistlichen Bedürfnissen der Frländischen Protestanten vollkom- men wird genügt werden können. Jch protejiire auf das entschie- denste gegen den mir untergelegten Beweggrund. Weit entfernt, den Umsturz der Kirche zu wünschen, werde ich vielmehr ieden Vorschlag zur besseren Besoldung der wirklich arbeitenden Geistlichkeit, da wo die Remuneration den geleisteten Diensten nicht angemessen ist, un- terstüßen. So hat zum Beispiel in der Stadt Carrick- on -Suir in der Grafschaft, die ih repräsentire , welche 12,000 Einwohner zählt und eine beträchtliche protestantische Gemeinde hat, der protestanti- sche Geistliche nur 100 Pfund jährlichen Gehalt, und in einem be- nachbarten Kirchspiel, wo es gar keine Protestanten giebt, bezieht der Sinekurist jährlich 1000 Pfund. Was will ih nun? Den gegen- wärtigen Sinekuristen seines Einkommens berauben? Keinesweges. Jch bedauere es sogar, daß er die 25 pCt. verlieren soll, welche thm die konservativen Beschüßer bestehender Rechte entziehen wollen. Aber sobald seine Pfründe vakant wird, dann würde ih se aufhe- ben; und wenn sie, ehe sie aufgehoben werden kannn, cinem anderen Geisilichen verliehen werden sollte, so würde ih dem Leßteren anzei- gen „ daß sic der Abschaffung unterworfen sey, und ihm die natür- lichen Folgen davon andeuten. Andererseits würde ich den Gehalt des Pfarrers von Carricé-on-Suir erhdhen; ohne ihn mit Ucberfluß zu versehen, würde ih ihn doch Über die Noth erheben ; und diesen Grundsaß würde ich gern überall anwenden, wo die Functionen ei- nes Geiftlichen und die Bedürfnisse seiner Heerde eine Gehalts-Er- höhung rechtfertigten.// Jm weiteren Veriauf des Schreibens seht Herr Shiel auseinander , daß die katholischen Mitglieder keineswe- es den von ihnen im Parlament geleisteten Eid verleßten, wenn sie fich in die zeitlichen Angelegenheiten der protestantischen Kirche mischten, denn der Eid beziehe sih nur auf die geistlichen, und es sey geradezu bei den Debatten - über die Eidesformel ein von Sir Robert Fnglis vorgeschlagenes Amendement, “welches den Zweck gehabt, auch die zeitlih#È Güter der Kirche in dem Eide als unantasibar mit aufzuführen, von dem Unterhause mit 276 gegen 115 Stimmen verworfen worden, indem selbst Sir R. Peel und Sir Edward Sugden erklärt hätten, daß der Eid in seiner jeßigen Gestalt hinreichend sey. Schließlich ver- sichert er nochmals, daß er mit seiner Anzeige nicht im entferntesten die wahren Jnteressen der Kirche habe gefährden, sondern nur den Grundsaß, auf welchem die Russellsche Resolution beruhe, weiter fördern wollen, und fügt hinzu: „Eine Zeitung hat geäußert, ich hegte den milzsüchtigen Wunsch, das Ministerium in Verlegenheit zu seßen. Es ist wohl kaum ndthig, mich dagegen zu rehtfertigen'; ih benuße aber diese Gelegenheit, um zu versichern, daß ih großes Vertrauen zu der Regierung habe, daß die unwiderrufliche Erklä- rung ‘der Minister und thr persönlicher Charakter alle Zweifel in
ir beschwichtigt haben, und daß ich/ \o wie ih mein Möglichstes Me als sie fich in der Opposition ‘befanden, die Jrrthümer ihrer
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geachtet meines Mißlingens, einen Anspruch auf ihre Billi- Gegner aufzudecken, fortfahren werde, se, wie ih glaube, in Ge-
meinschaft mit allen übrigen , mit denen ih im Parlament in poli- tischer Hinsicht Übereinstimmte, aufs eifrigste zu unterstüßen. /
Die Times findet einen Theil der Erklärungen des Herrn Shiel, nämlich den, wo er von der angemessencren Vertheilung der Einkünfte der Geistlichkeit spricht, vollflommen befriedigend, und seine Beweggründe an und für sich, so wie ex dieselben dar- stellt, für redlich und untadelhaft; ja, dieses Blatt meint, wenn Herr Shiel weiter nichts wolle, so wäre er ganz auf der Seite von Sir Robert Peel, Sir Henry Hardinge und Lord Grey, denn diese hätten mit ihren Maßregeln in Betreff der zeitlichen Güter der Jrländischen Kirche eben dasselbe gewollt; aber, fügt die Timès hinzu, da liege die Russellsche Motion im Hinter- grunde, die ganz etwas Anderes, als bloß eine gerechtere Ver- theilung der Kirchen-Einnahmen, die eine Plünderung der Kirche bezwecke, denn Lord Russell wolle die reiche Geistlichkeit berau- ben, nicht um die ärmere besser auszustatten, sondern um die protestantischen Geistlichen verhungern zu lassen und den Katho- lizismus zu begünstigen und in Flor zu bringen.
Eine eben erschienene Flugschrift von einem bekannten und sehr geschäkte: Geistlichen der Anglikanischen Kirche, Namens Baptist W. Noel, in der Form eines Briefes an den Bischof von London, unter dem Titel: „lie State of the Metropolis cons1dered““, giebt über den Zustand des religiösen Unterrichts in dieser Hauptstadt folgende interessante Thatsachen: Nach der Zählung im Jahre 1831 enthielt die Masse der allmälig in cine einzige ungeheure Hauptstadt vereinigten Städte, Dörfer und Weiler cine Bevölkerung von 1,517,941 Einwohnern. Von die- sen leben circa 57,809 in der City, dem eigentlichen London, welche nah der Meinung des Verfassers hinlänglich mit Kirchen versehen scyn mögen. Für die übrigen 1,460,141 findet er 145 Kirchen und -Kapellen des Anglikanischen Kultus, mit ungefähr 248,000 Sigen. Da er si aber genöthigt fühlt, anzuerkennen, daß bei jedem Gottesdienst im Durchschnitt in jedem Gotteshause 250 Sise leer bleiben, so beträgt die Anzahl derer, welche bei jedem Gottesdienste zugegen seyn mögen, etwa 211,750. Diese theilt er in drei Klassen: 1) die, welche zweimal jeden Sonntag die Kirche besuchen; 2) die, welche sie nur einmal, und 3) die, welche sie nur gelegentlich besuchen. Die erste Klasse, meint er, betrage über drei Sechstel, die zweite weniger afs zwei Sechs- tel und die dritte weniger als ein Sechstel, und dies gebe im Ganzen nicht mehr als 247,039. Hierzu fügt er nach einer ähn-
lichen Berechnung §9,000 „rechtgläubige“/, das heißt an die“
Dreieinigkeit glaubende Dissenter. Es wären folglich 336,000 Personen, welche regelmäßig oder doch gelegentlich dem ortho- doxen Gottesdienst beiwohnen. Mit einigen Hinzurechnungen — besonders derer, welche durch die Nothwendigkeit und nicht aus freiem Willen vom Gottesdienst abgehalten werden, und deren Familien — hegt er die Hoffnung, daß es doch 864,491 (?) Personen in der Hauptstadt giebt, welche Gott nach irgend einer rechtgläubigen protestantischen Form dffentlih anbeten. Ferner 58,800 Katholiken, Unitarier und Juden mit- deren Familien ; demnach zusammen 923,291 — und folglich gäbe es hier 536,850 Personen, welche nach dem Ausdruck des Verfassers „ohne christ- lichen Unterricht und ohne irgend eine dffentlihe Anerkennnung Gottes leben — weniger unterrichtet in göttlicher Wahrheit als die Neu-Seeländer, und weniger von uns beachtet als die Chi- nesen. 268 Glaubenslehrer (einer auf 2000) könnten diesen alle ihre Zeit und Föhigkeiten widmen, ja sich seibst in kurzer Zeit durch die übergroßen Anstrengungen zu Grunde richten, und doch noch Vieles ungethan lassen — und sie haben nicht einen einzi- gen.“ Freilich giebt er zu, daß viele von diesen Raum in den Gotteshäusern finden könnten; aber sie wollen sie nicht besuchen — und dieses ist das Uebel, dem er zu begegnen wünscht. Hr. Noel is einer von denen, welche einen unschuldigen Ausflug aus dem Schmuß, dem Rauch und der Enge der Stadt auf eines der umgebenden Dörfer, oder einen Besuch in einem nahen Thee- garten, oder das Einkaufen eines Pfund Fleisches und einiger Kartoffeln zum Mittagessen am Sonntag, als „ein Ueberstrômen des höllischen Kessels betrachten; er schreibt dieses, so wie das Branntwein- und Biertrinken in den 5200 Bier- und Brannt- weinschenken der Hauptstadt, das Traktiren der Minister und anderer Vornehmen, der Vernachlässigung des öffent- lichen Gottesdienstes zu. Man hat durch einen Parla- ments - Ausschuß ermittelt, daß zwei der ersten Brannt- weinschenken in einem Tage von 6016 Männern, 4941 Weibern und 975 Kindern, und wieder 14 Häuser in einer Woche von 269,437 Personen, wovon beinahe die Hälfte gleich- falls aus Weibern und Kindern bestand, besucht wurden. Auch ist folgendes Bild, das der Verfasser entwirft, gar nicht übertrie- ben: „Die Arbeiter, welche Sonnabend Abends ihren Wochen- lohn empfangen, bringen den Abend und oft die Nächt mit Trin- ken zu. Früh Morgens füllen sich die Schenken aufs neue (manche sind die ganze Nacht offen); und Schlag 11 Uhr (nach dem Gescßze müssen alle Wirthshäuser während des Gottesdien- stes verschlossen seyn) stoßen sie ihre ekelhaften Heerden hinaus, um auf den Straßen herumzutaumeln, oder in den Gassen zu liegen, bis sie die Polizei in Gewahrsam nimmt. Sonnabend Nacht und Sonntag Morgens sind die von den ärmeren Klassen bewohnten Gegenden die Schaupläze von Schlägereien und La- stern aller Art. Männer raufen sich mit Männern, Weiber mit Weibern, bis sie einander die Kleider vom Leibe gerissen; sie troßken und spotten der Polizei, und verbringen dann ihren
Sabbath in der Wachstube./ Auch die Bettelei bringt er hiermit in Verbindung, und bezieht sich auf mch- rere Werke und Berichte von Gesellschaften, woraus zu
erhellen scheint, daß kaum ein Fünfundzwanzigstel der Straßen- Bettler Unterstüßung verdient. Ferner die Spielhäuser, deren es schon nah Colghoun vor 23 Jahren 43 gab, welche von 8000 Personen besucht und in welchen jährlich über 7 Mill. Pfd. verloren und gewonnen ward. Dann die öffentliche Unzucht, der er wenigstens 150,000 Personen beider Geschlechter ergeben glaubt. Von Dieben, Falschmünzern, Schwindlern und dergl. rechnete Colqhoun zu seiner Zeit 30,000, die sich aber seitdem sehr vermehrt haben müssen. „Man rechnet, daß wenigstens 12,000 Knaben und Mädchen systematisch zu den gröbsten Lastern und Verbrechen herangezogen werden. Der Gedanke hat etwas sehr Schmerzliches, daß diese Masse unsterblicher Wesen so nahe bei uns lebt, ohne Gott und ohne Hoffnung — 500,000 Sab- bathbrecher, zum wenigsten, welche, in gänzlicher Vernachlässigung aller religiôósen Selbstbeherrshung, alles umher mit der Pest ihrer Gottlosigkeit anstecken. Von diesen ergeben sich 10,000 dem Spiele, über 20,000 der Bettelei, 3000 leben von Diebstahl und Betrug, 23,000 werden jährlih als Betrunkene von der Polizei auf den Straßen aufgehoben, über 100,000 sind dem Brantweintrunk zugethan, und wahrscheinlich 100,000 mehr leben in systematischer Unzucht.‘/ Mit diesen Worten stellt der fromme Verfasser die Uebel zusammen, welche er vorher einzeln aufge- zählt hat, und geht dann zu den Vorschlägen zu . deren Ab- húlfe über. i
Die Times behauptet, die Spanische Régierung habe von Frankreich eine schärfere Absperrung der Gränze und eine stren: gere Beobachtung der an der Nordküste bestehenden Blokade ver:
langt; von einer Intervention aber wollten die Spanier so weni
wissen, daß Mina erklärt habe, sobald ein Französisches Regi- ment die Gränze überschreite, werde er zu Don Carlos über,
gehen. Niederlande. „Amsterdam, 4. Mai. die Königin, so wie Jhre Königl. Prinzessin von Oranien und der Friedrich sind heute Vormittags nach dem Haag zurückgekehrt.
Se. Majestät haben unterm Aten v. M. bestimmt, daß im Laufe dieses Jahres 1750 Mann zur Verstärkung des. Heeres in Ost - und Westindien abgesandt werden und hierzu Freiwillige aufgerufen werden sollen, wodurch für Bürger-Garden , welche dazu Neigung hätten, die Gelegenheit sich darbiete, dort auf 6
Jahre Dienste zu nehmen.
Aus Genf is die Nachricht von dem am 24sten v. M. ey; folgten Ableben des Königl. Niederländischen Staatsraths, Ba; ron J. Fagel, eingegangen.
Aus Gröningen wird berichtet, daß dort der wohlhabende
Landwirth Beukma mit seiner Familie das erste Beispiel von Auswanderung aus jener Provinz nach den Vereinigten Staatey gegeben habe. Man befürchte, daß es viele Nachahmer fin den möchte.
Nach Briefen vom Vorgebirge der guten Hoffnung vom 21. Februar hatte man dort Nachrichten von den Gränzen der Kolonie, die zwar das Aufhdren der Feindseligkeiten noch nicht melden, aber doch versichern, daß die Kaffern fortwährend
vor den regulirten Truppen wichen, und schon aus der Kolonie
vertrieben seyen. Die Gränzbewohner fingen an, sich einigerma- ßen von ihrem Schrecken zu erholen. Die Holländische Geist lichkeit hatte sich lobenswerth im Sammeln von Liebesgaben in ihren Gemeinden für die Hülfsbedürftigen auf der Gränze be strebt. Jn der Kapstadt brachte die Kollekte an einem Sonntag in der Holländischen Kirche 3000 Rthlr. ein. Holländer nicht zurückgeblieben, als es auf Ergreifung der Waf.
fen zur Vertreibung der Kaffern ankam, und hatten nicht weni: F
ger als 3000 Freiwillige zu dem Zwecke ihre Familien verlassen.
Belgien.
Brüssel, 3. Mai. Man bemerkt in diesem Augenblicke
hier sehr viele Fremde, welche das am Z5ten d. M. bevorstehende
Schauspiel der feierlichen Eröffnung der Eisenbahn Q egc hat. Die Verwaltung des Museums hat für diesen Tag, an welchem dasselbe sonst geschlossen zu seyn pflegt, cine Ausnahme angeordnet.
Schweiz.
Die Hannoversche Zeitung schreibt aus der Sch weiz vom 1. Mai: „Wie es scheint, ist die Berner Regierung ihret
kaum erst ins Leben getretenen Universität bereits satt und sie
geht damit um, diese Anstalt möglichst bald wieder aufzuheben.
ZU einer solchen Vermuthung berechtigt in hohem Grade der vor einigen Tagen von dem Regierungs-Rathe gefaßte Beschluß, wel-
cher die Professoren der Universität einer jährlichen Bestätigung unterwirft. Zunächst beabsichtigt dieser Beschluß allerdings nichts anders, als blinde Unterwürfigkeit des akademischen Lehrpersonals und die Vernichtung jeder Spur von Unabhängigkeit der Uni- versität. Allein welcher Mann, der sich selbst achtet, wird es übe sich vermögen, in einer Stellung zu bleiben, die ihn zum willen- losen Werkzeuge herabwürdiget, zu sklavischer Dienstbarkeit ver: dammt. Es steht daher zu erwarten, daß, wenn erwähnter Re- gierungs - Beschluß die Sanction des großen Rathes erhalten sollte, woran übrigens gar nicht zu zweifeln ist, ein Theil der jekigen Professoren die Entlassung nehmen wird. Und daß na- mentlich Ausländer unter derartigen Umständen und Aussichten sich versucht fühlen möchten, die entstandenen Lücken wieder auszufüllen, darf man kaum erwarten. Die oben ausgespro chene Vermuthung, daß man in Bern der Universität wieder frei und ledig zu werden suche, erscheint daher gewiß vollkommen gegründet.““
Jtalien.
Nachrichten aus Neapel in Französishen Blättern bestätigen, daß daselbst rasche Verbesserungen vor sich gehen. Der König steht an der Spige. Fast täglich entstehen neue Gesell schaften zur Ausführung gemeinnübiger Unternehmungen. Meh rere Gejellschaften zur Ermunterung des Ackerbaues und de Gewerbe sind bereits in Thätigkeit. Man macht Vorbereitun gen zur Trockenlegung der Sümpfe, und die Reinigung des Ks nals oder Emissario des Kaisers Claudius, der seit Hadrians Tod verschüttet war, is fast vollendet. Aus einer Schrift des Chevalier Bianchini geht hervor, daß hierdurch ungefähr 40,000 Morgen fruchtbaren Landes dem Anbau gewonnen werden , und alle Felder und Städte um den Fucinosee in Zukunft vor Ueber s{hwemmungen gesichert sind. — Ein Blatt von Palermo , die Ceres, berichtet, daß dort am 23. März, gerade zu der Zeit des leßten Ausbruchs des Vesuvs, ein Erdbeben verspúurt wurde, Es dauerte, von Mitternacht an, 23 Minuten. Die Richtung der Stôße ging von Nordost nach Südwest.
S panien.
Madrid, 23. April. Der Erzbischof von St. Jago ist na Mahon eingeschifft worden, und der General Grimarest, so wi der ehemalige Alcalde Pedrosa, sollen nah den Marianen - Jn seln deportirt werden. Man hofft durch diese Maßregeln von neuen Jnsurrectionen abzuschreen.
Die Regierung hat sich durch den Vorschlag, das Eigenthum der Jesuiten zu verkaufen, womit die O der Prokura doren - Kammer ganz einverstanden war, eine N cenge von Stim- men in dieser Kammer gewonnen. Die öffentliche Meinung soll, nach der Behauptung hiesiger Blätter, für die gänzliche Aufhe! bung des Jesuiten-Ordens seyn.
— Der Morning Herald, der einen seiner Redacteure nah Spanien abgeschickt hat, um zuverlässige Berichte über die dortigen Verhältnisse zu erhalten, cheilt ein Schreiben des Lebte- ren aus Ainhoa vom 25. April mit, worin es unter Anderem heißt: „So eben empfange ih einen Brief aus dem Hauptquar/ tier des Don Carlos, datirt aus Segura vom 20. April. Lord Elliot, der am Tage vorher angekommen war, hatte am Mor- gen des 20sten seine erste Audienz bei Don Carlos. Lebterer
willigte sogleih in die Anknüpfung der Unterhandlungen und |
fertigte deshalb auf der Stelle einen Courier mit neuen Jnstruc- tionen an Zumalacarreguy ab. Don Carlos versicherte dem Lord Elliot, daß er nichts sehnlicher wünsche, als unnôthigem Blut- vergießen ein Ende zu machen und das Erschießen der Gefange/ nen einzustellen. Als einen Beweis, wie gufrichtig er es damit
Ihre Majestäten der König und oheiten der ‘Prinz und die rinz und die Prinzess
Auch sind die
eine, führte er sein gemäßigtes Benehmen gegen die bei Los ycos Besiegten und das Verfahren seines Ober ; Befehlshabers i Echarri-Aranaz an. Don Carlos war gesund und wohlauf, nd Lord Elliot bezeigte sih mit dem ihm zu Theil gewordenen
Empfange im höchsten Grade zufrieden.“ Sn lan o.
| Berlin, 9. Mai. Jn Insterburg besteht seit dem 1. pril 1834 ein Frauen-Verein für Werke der Wohlthätigkeit, der firzlich über seine Verwaltung in den drei leßten Quartalen des edachten Jahres Rechnung abgelegt hat. Die Gesammt-Ein- nahme betrug nah Ausweis derselben 625 Rthlr. , die zum Be- en Nothleidender, Kranker und verarmter Handwerker verwendet worden sind; 173 Frauen und Mädchen sind bisher dem Vereine heigetreten, nach dessen Beispiel sich unlängst auch ein anderer in ¡sit zur Abhülfe der Noth in dieser Stadt gebildet hat.
— Die Obstbaumzucht macht in der Provinz Sachsen er- reuliche Fortschritte. So sind z. B. in den 1d Kreisen des Perwaltungs-Bezirks der Königlichen Regierung zu Magdeburg im Laufe des vorigen Jahres 587,353 wilde und 90,906 veredelte támme angepfianzt, Überdies aber 42,209 wilde Stämme ver- edelt worden. Auch in diesem Jahre wieder hat sich bei diesen THaumpflanzungen der zweite Jerichowsche Kreis ganz besonders hervorgethan, denn es wurden in demselben allein 400,000 wilde Dhstbaumstämme, also mehr als F der ganzen Summe ange- pflanzt. Jhm zunächst kam der Kreis Neuhaldensleben mit 92,975 Stämmen. Die meisten veredelten Stämme wurden in den Kreisen Wanzleben, Aschersleben und Wollmirstädt ange- vflanzt, nämlich resp. 18,751, 15,082 und 12,219. ;
— Jm Regierungs-Bezirk Düsseldorf sind im vorigen ahre 28,372 Kinder geboren worden, und es starben 19,812 Personen, woraus sich ein Zuwachs der Bevölkerung von §560 celen ergiebt. Der Zwillings -Geburten gab es im Ganzen 3/4, der Drillings - Geburten 3. Die Zahl der vollzogenen
rauungen betrug 6964. Der ganze Zuwachs der Bevölkerung beläuft sich für das vorige Jahr auf 9948 Seelen, so daß 1388 Individuen auf die Einwanderungen kommen. Die Einwohner- zahl betrug zu Anfange von 1834 710,812; mithin beträgt sie gegenwärtig 720,760 Köpfe, worunter 363,216 Personen männ- ichen und 357,544 weiblichen Geschlechts. Da der ganze Re- gierungs - Bezirk etwa 94 [Meilen enthält, so kommt auf jede [JMeile die bedeutende Zahl von 7667 Menschen. — Im Mo- nat März d. J. wurden §897 Personen mehr geboren als star- hen. Unter den Geburtsfällen sind 2 Drillings-Geburten zu be- merken. Unter den Gestorbenen befand sich ein gewisser Johann Meyer zu Burscheid im Kreise Solingen, dessen Alter auf 100 Jahre ermittelt worden ist. Derselbe hatte den 7jährigen Krieg mitgemacht, verschiedenen Mächten und zuleßt Oesterreich gedient ; war angeblich nie krank gewesen und blieb bis zu seinem Tode im freien Gebrauch fast aller seiner Organe.
Wir erlauben uns die Kunst -Liebhaber auf ein werthvolles Vel-Gemälde aufmerksam zu machen, welches sich in diesem Au- genblife in unsern Mauern befindet. Dasselbe gehört dem Herrn Gra- fen von Lottum, Königl. Gesandten im Haag, wohin es binnen wenigen Wochen abgehen wird. Die von dem Herrn Julius Kuhr beabsichtigte Herausgabe einer Lithographie dieses Bildes veranlaßt dessen momentane Aufstellung in dem Lokale seiner Kunsthandlung. Hier kann es, mit Bewilligung des Herrn 'Besibers, zugleich von dem kunstliebenden Publikum in Augen- schein genommen werden, das bei dieser Gelegenheit auch. eine Veranlassung erhält, seinen wohlthätigen Sinn an den O zu legen, da der Ertrag einer bei dem Gemälde aufgestellten Büchse für die hiesigen Erwerb - Schulen bestimmt ist. Fndem wir da- her dem Bilde, abgesehen von seinem Kunstwerthe, schon um die- ses milden Zwecks willen der Beschauer recht viele wünschen, glauben wir, unseren Lesern eine in dem nachstehenden kleinen be darúber ausgesprochene Ansicht nicht vorenthalten zu dürfen :
Bei Beschauung des Bildes drängt sich zunächst unwillkürlich die Frage auf, wie dasselbe, nachdem es als Altarschmuck ciner flei- nen Kirche in Gaeta der Beachtuug der Kunsikenner entgangen, diese nicht in einem hdheren Grade auf sih gelenkt hat, als es durch die dieser Kirche zugestoßenen Kriegs-Unfälle nah Neapel ge-
j kommen war, und warum es nicht das Schicksal derjenigen unbe-
F fireitbaren Productionen des Rafael getheilt hat, welche sich jebt # fasi sämmtlich in Händen befinden, aus denen sie entweder gar nicht,
[ oder ur gegen Zahlung der allerhöchsten Summen zu acqui-
E rirett sind!
Die schwere Beantwortung dieser Frage ist jedoch von unter- geordneterem Fnteresse, wenn man sie mit der Eristenz des Bildes selbsi in Vergleichung bringt, welches doch da is, durch seine Schönheit fesselt und nur von seinem innern Werthe die Stelle Unter den berühmten Bildern Europa’'s erwartet, welche ihm noch nit geworden ist. : : L
Die in dem ganzen Bilde herrschende Technik hat bis jeßt noch nicht den mindesten Zweifel darüber obwalten lassen, daß es im An- fange des 16ten Jahrhunderts gemalt ift und daß es der Perugini- schen oder der früheren Rafaelischen Schule angehört. '
Wir finden auf demselben genau das gleiche Sújet, welches in der sogenannten „Vierge de la maison d’'Albe“, einer der befann- teren und am meisten gepriesenen Compositionen des gdttlichen Mei-
sters, bewundert wird, das heißt , die Jungfrau, mit einem in der
ch
adi
linken Hand gehaltenen Buche, gedankenvoll ein Kreuz betrachtend, welches der Fesus- Knabe dem Johannes rei E
Vergleichen wir nun die beiden Bilder, von denen uns freilich das cine bloß in dem s{dnen Desnoyer’schen Kupferstiche vorliegt, bestimmter, so fällt uns bei diesem die kreisrunde Form auf, wäh- rend das hier aufgestellte auf einer viereckigen Holztafel gemalt ist, und, mit einer unbedeutenden Differenz, ein Quadrat bildet.
Der flúchtiglie Blick zeigt , daß die ¿¿Madonna aus dem Hause Alba// der zweiten , also der shdneren Zeit Rafael's angehört. Die Jungfrau if edler und freier, aus dem ..putto“* is der ,„ragzazzo“ Keworden, aus dem jährigen Kinde der ältere Knabe; mit ihm ist der
vhannes gewachsen, sein shwaches Haar hat sich in Locken gekräu- selt, das den Heiligenschein tragende rothe Kreuz ist verschwunden, der mühsam abgehauene Baumstamm/, das hinter den Kinderkdpfen befindliche Buschwerk, die lang aufstrebenden Stangenbäume sind aus der Landschaft genommen, frei ragt das hochgehaltene Kreuz in dieselbe hinein, in welcher wir unter den fernen Bäumen Ft- | Auren erblicken, die wir vergebens auf unserm Bilde suchen. Der / Koyfoußz der Jungfrau isi mit mehr Fleiß geordnet , ihr leid künstlicher gefaltet, der stôrende s{hwarze Saum an dem wei- ßen Unterkleide fortgelassen, Locken fallen Uber thr linkes Ohr, der lnger theilt ungezwungener das Buch niht mehr in der Mitte, sondern im lehten Viertel desselben , die ängstliche Goldstickeret ist iner einfacheren und feineren Gewand - Einfassung gewichen. Die große Masse der Gänseblümchen und Veilhen bedecken nicht mehr en Boden, auf welchem nun edlere Blumen sprießen.
Rafael hatte {on die Werke Buonarotti’s gesehen und in sich aufgenommen, der Schüler hatte sich zum Meister erhoben, die snligelibte Hand war nur noch dem freien Geiste untertban und uf die {dnen Gestalten , die sich in seinem herrlichen Gemüthe abschatteten.
Aber mit dieser errungenen Freiheit hatte der Künstler auch das
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Naive und das kindlich Gemüthliche verloren, welches. seine ersier Werke auszeichnet, und in sofern muß das vor uns liegende Bild bei einem jeden Kunstkenner das hdchste Jnteresse erregen, da es un- zweifelhaft in der Uebergangs-Periode aus seiner ersten in die zweite Manier gemalt worden ist, deren Technik an manchen Stellen schon unverkennbar hervorleuchtet, während im Ganzen das Bild noch seiner ersten Manier angehört.
Wohl macht die „Madonna aus dem Hause Alba‘/ im erften Augenblicke einen s{chdneren Eindruck; die edleren Figuren und Ge- sichter in der freieren Landschaft sprechen an und erregen Bewunde- rung, aber nach längerem Beschauen sucht man vergenens das Me- lancholish-Siegreiche im Blicke des Jesus-Knaben, das unbeschreib- lich Naive und kindlih Gemüthliche im Johannes, das gedankenvoll SorsBende in dem Auge der Mutter, der hei dem Erblicken des
‘reuzes in der Tiefe ihrer Seele eine dunkle Ahnung von den na- menlosen Leiden aufzugehen scheint, welchen ihr Sohn, der Welten- Erldser, pa demselben entgegengeht.
Fast möchte man bei einzelnen Stellen des, mit Ausnahme der Zusammensezung aus drei Stücken (in welche es während der Be- lagerung von Gaeta durch eine die Kirchen - Mauer einschlagende Bombe zerborsten war), wunderbar gut erhaltenen, wenn auch noch nicht gereinigten Bildes, zu der Ansicht verleitet werden, daß es nicht ganz vollendet worden. Wenigsiens scheint es offenbar mit flüchtigem Pinsel, oder doch ohne einen vorher dazu gefertigten Carton gemalt zu seyn; die häufigen und interessanten Korrekturen, welche wir an mehreren Stellen, als an dem Ohre des Jesus-Kna- ben, an seiner Hüfte, an dem rechten Arme des Johannes u. f. w. antrefsen, sprechen dafür. ,
Der Eindruck, den das Bild auf jeden unbefangenen Beschauer hervorbringt, is unbestreitbar der, daß es früher als die „„Ma- donna aus dem Hause Alba// gemalt seyn muß und daher dieser zum Vorbild gige haben mag. Das Gegentheil anzunehmen erscheint fast unmöglih. Denn wie und warum sollte damals Jemand ge- wagt haben, in eine bestehende herrliche Composition Rafael’s ab- sichtlih Schbnheitsfehler hineinzubringen ? wie sollte es ihm gelun- gen seyn, das unaussprehlich Raive und Gemüthliche seiner Copie im Gegensaße zum Original zu eben? Und wie sollten endlich bei einem so hochbegabten Kopien die vielen „pentimenti“, zu er- klären seyn?
Sett jedoch ein Orakelspruch fes, daß das Bild eine zur Zeit gemachte Replik der „Madonna aus dem Hause Alba‘/ sey, so dete e aas ehe er seinen Blick darauf ruhen läßt, um Köhler- glauben.
„Hier handelt es sch wahrlich niht darum, zu sagen: deswegen, weil diese oder jene Kleinigkeit \o is, hat es Rafael nicht gemalt; wir befinden uns im Gegentheil in dem seltenen Falle, mit der E Wahrscheinlichkeit behaupten zu kdnnen: deswegen, weil es
o und nicht anders gemalt ist, hat es Rafael gemalt. „*,
Meteorologische Beobachtung.
1835. | Morgens Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 8. Mat. 16 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck . 1336/6 3 "'qpar. [337,5 7 ’Par.|337, 5 4 Par [Quellwärme 7,0 ° R. o 0 Luftwärme -+ 6, 1 R. + 14, 1 R. +— 7/ 3 R. Flußwärme 10,s ó R.
Thaupunkt|+ 5,5 °R.|+ 4,8 °R./4- 5,7 °R.
Dunfisättg| 93 HES A8 a 89 ges Bodenwärme 9,2 ® M. Bud... VRB | 9 | ug, stf, 0,09 " n Wolkenzug — NW. | A Niederschlag 0.
Dageésmittel : 337,1 1‘Par.…. 9,29R... 3/,59R... 5,3°R... 77pCt.
Berliner Börse. Den 9. Mai 1835. Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.
| Zf. |Brief|Getd.]
(Preufs. Cour. | Zf |Brief|Geid.
au bénéfice de Mr. Delcour. Abonnement suspendu. Le spectacle se composera de: 1) La première représentation de :
rose, par Mr. ÁAncelot. 2) La présentation de: Etre aimé, ou: Mourir! vaudeville nouveau en I acte, du théâtre du Gymnase, par Scribe. Le spectacle sera terminé par: Une Tombola (loterie), dans laguelle il y aura neuf lots gagnants; savoir: quatre lots sérieux et cinqg lots comigues. Ces lots seront tirés de la manière suivante : ler Numéro eortant Un sucrier en argent.
en 3 actes et en
2me » » (Lot comique.)
3me » » Une tabatiére d'or.
Ame » » (Lot comique.)
ôme » » (Lot comique.)
Gme » » Un lot entier de la grande loterie Royale.
Tme » » Lot comique.)
8me » » ne pendule en bronze et albâtre.
9me » » (Lot comique.)
Billets zu dieser Vorstellung sind von Montag, den Uten d. M., Morgens 9 bis Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Hrn. Delcour, Friedrichs-Straße Nr. 75, zu folgenden Prei- sen zu haben :
Ein Billet zum Balcon und einer Loge des ersten Ranges 15 Rthlr., zu einer Parquet-Loge 1 Rthlr., zum Balcon des zweiten Ranges 25 Sgr., ein Logen - Billet des zweiten Ranges 20 Sgr., ein Billet im Parquet 1 Rthlr., im Parterre 20 Sgr., mit einem Lotterie-Loos (Billet de Tombola); ein Sperrsiß-Billet des dritten Ranges 10 Sgr., Amphitheater 72 Sgr.
Da zu dieser Benefiz-Vorstellung Abonnements nicht gültig sind, so werden die resp. Jnhaber von Abonnements-Pläten er- sucht, bis Dienstag, den 12ten d. M., Mittags 2 Uhr , bestim- men zu lassen, ob sie die Pläge behalten wollen, oder ob diesel- ben anderweitig verkauft werden sollen.
Königstädtisches Theater.
Sonntag, 10. Mai. Anna Boulen, Oper in 2 Akten, nah dem Jtaliänischen des Felix Romani. Musik von Donizetti. (Dlle. Vial, vom Königl. Sardinischen Hof-Theater zu Turin ; Anna Boulen, als Gastrolle.)
Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2.
Tontag, 11. Mai. FJulerl, die Pukmacherin, parodirende Posse mit Gesang in 2 Akten. Vorher: Der Weiberhasser, Lust- spiel in 1 Akt, von L. Angely.
E A e A Neueste Nachrichten.
Paris, 3. Mai. Der König hat an seinem Namenstage auch eine Deputation der Bastille- Stürmer empfangen, die den Palast mit dem Ruf: „Es lebe der König!“ verließ. Gestern arbeitete der König mit dem Minister des Jnnern.
Der Herzog von Orleans ist nah St. Cloud abgereist, wo er zwölf Tage bleiben wird.
Am Schlusse der gestrigen Sißung der Deputirten- Kammer wurden noch mehrere Geseß - Entwürfe von örtlichem Interesse (die Bewilligung außerordentlicher Anleihen oder Steuer - Ausschreibungen in verschiedenen Gemeinden betreffend ) mit 231 gegen 11 Stimmen angenommen. Die Debatte über die Frage, ob die Herren Sebastiani und Laurence sich einer neuen Wahl zu unterwerfen hätten, wurde bis zum nächsten
St.-Schuld-Sch. | 4 [1011 [1005 JOstpr. Pfandbr. | 4 [102 — Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 995 | 982 Pomm. do. 4 [1067 | — Präm.Sch.d.Seeh.| — | 652 | 642 JKur-u. Neum. do.! 4 1035 103 Kurm. Obl. m.1.C.| 4 [101 [10014 [Schlesische do.| 4 1067 [106 Neum.Int.Sch.do.| 4 [1005 | — JRkst.C.u.Z.-Sch. Berl. Stadt-Obl.| 4 [101 — d. K- u N. |— 7912| — Königsb. do. 4 | — | 95 Elbing. do. Ax | 994 | — Gold al marco | — |216 [215 Danz. do. in Th.} — | 391 | 39 Neue Duk. .… .| — 18Ï | — Westpr. Pfandbr.| 4 1021 | .. Wriedrichsd’or . .| — 135 | 1314 Grosshz. Pos. do.| 4 | — [1024 [Disconto . —| 3 4 E m D reuf/s. ., Wechsel-Cours. d a A Brief. | Geld. A E SE R Amte 250 Fl. Kurz — 1421 M 250 Fl. [2 Mt. = [MIZ Ban 300 Mk. |Kurz — 1 1513 O 300 Mk. |2 Mt. — 151 Coo 1 LSt. |3 Mt. 6 Bi) — E 300 Fr. |2 Mt. 807 80Z Men n 20... 150 Fl, 2 Mt. 1035 | 1035 A 150 Fl. ¡2 Mt. 1037 | 1032 Bre 100 Thl. |2 Mt. — 997 e 100 Thl. |8 Tage 1031 | — Frankfurt a. M. WZ. ...…., 150 Fl. [2 Mt. 1025 | 1025 LOLOTR D 100 Rbl. |3 Woch. — 30x War. 600 Fl. [Kurz — —
Auswärtige Börsen, Amsterdam, 4. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 5715. 52 do. 103. Ausg. Schuld 122, Kanz - Bill. 2614. 4482 Amort. 96. 3482 82. Russ. 992. Oesterr. 1003. Preuss. Främ.-Scheine 1153. do. 48 Anl. —, Span. 55 5017.
32 312. London, 2. Mai. Cons. 35 927. Belg. 103. Span. Cortes 712. Ausg. 33. 256 Holl. 584. 58 do. 1027. Chili 561. Columb. v. 1824 50. Mex. 493. Peru 381,
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 10. Mai. Jm Opernhause: Der reisende Stu- dent. Hierauf: Der Geburtstag.
Im Schauspielhause: 1) Maivina, drame-vaudeville en 2 actes. 2) Le Philire champenois, vaudeville comique en l acte.
ZU dieser Vorstellung werden Schauspielhaus - Billets, mit Mittwoch bezeichnet, verkauft.
In Potsdam: Der Bettler, Drama in 1 Akt. (Hr. Sey- delmann: Walter.) Hierauf: Der gutherzige Polterer. (Hr. Seydelmann: Herr Morhof, als Gastrolle.)
Dienstag, 12. Mai. Jm Schauspielhause: Der Bettler. (Hr. Seydelmann : Walter.) Hierauf : Der gutherzige Polterer. (Hr. Seydelmann: Hr. Morhof, als Gastrolle.)
Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gelösten, mit Sonn- tag bezeichneten Schauspielhaus - Billets gültig; auch werden die e noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonntag bezeich- net seyn.
Donnerstag, 14. Mai. Jm Opernhause: Der Kaufmann von Venedig. (Hr. Seydelmann : Shylock, als Gastrolle)
Im Schauspielhause : Une représentation extraordinaire
Sonnabend (Iten) verschoben.
Gestern Mittag versammelten sich alle Minister im Mini- sterium der auswärtigen Angelegenheiten bei dem Conseil : Präsi- denten. Herr von Rigny übergab dem Marschall Maison das Portefeuille des Kriegs-Ministeriums.
Der durch ein Circular des Präsidenten Pasquier zusam- menberufene Pairshof hielt gestern eine vorbereitende Si6ung, um über mehrere auf den April - Prozeß bezügliche Punkte Ent- scheidungen zu fassen. Die Zahl der anwesenden Pairs war ungefähr 140; 37 Pairs hatten Entschuldigungs - Briefe einge- schickt. Der Pairshof ließ jedoch nur solche Entschuldigungen zu, die auf Gesundheits - Motive gestüst sind. Der Präsident erklärte, es sey seine förmliche Absicht, von der Befugniß, die ihm das Kriminalprozeß-Gesebbuch ertheile, Gebrau ) zu ma- chen, nämlih keine niht zum Advokatenstande gehdrige Perso- nen als Vertheidiger zuzulassen. Der Gerichtshof erkannte es auch im Prinzipe an, daß er das Recht habe, die ex otlicio er- nannten Advokaten zu zwingen, den Angeschuldigten ihren Beistand zu leisten; man werde jedo unter den gegenwärti- gen Umständen die von den Angeschuldigten förmlich ausgedrückte Weigerung berücksichtigen. Ueber die geseßgebenden und ge- richtlichen Arbeiten wurde von dem Hofe beschlossen, am Mon- tag und Donnerstag solle die Pairs-Kammer ihre geseßgebenden Sibungen halten; der Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonn- abend sollen ausschließlich den gerichtlichen Verhdören gewidmet seyn, die Punkt 12 Uhr beginnen und um 5 Uhr aufhören sollen. Der Sonntag ist ein Ruhetag. Der Herzog von Coigny bean- tragte, es solle die Zahl der Mitglieder festgeseßt werden, deren Anwesenheit für die Gültigkeit der Deliberationen erforderlich sey. Viele Mitglieder bemerkten, da blos das Drittheil der Mitglie- der von dem Reglement für die geseßgebenden Desliberationen erfordert werde, so müsse die nämliche Regel auch bei den ge- richtlichen Entscheidungen in Anwendung kommen. Es wurde beschlossen, die Erledigung dieser Frage in der am Montag statt- findenden, zweiten vorbereitenden Versammlung vorzunehmen.
In der dten Legion der Pariser National - Garde cirkulirt jeßt der Entwurf einer Protestation gegen allen Dienst, der we- g des vor dem Pairshofe s{chwebenden April-Prozesses von der ational - Garde gefordert werden kann. Von dem 3ten Ba- taillon haben schon 137 unterzeichnet ; unter diesen sind 2 Capi- taine, 8 Lieutenants und Unter-Lieutenants, 12 Sergeanten und 13 Korporale. Eines der Motive, auf die sih die Protestation stüßt, ist, daß die National-Garde für die Amnestie sey.
Der Herzog von Montebello is gestern Abend von Stock- holm hier angekommen, um bei den Debatten des April-Prozesses jeinen Siß unter den Pairs einzunehmen.
Man behauptet, daß das Kabinet der Tuilerieen in diesem Augenblicke die Unterhandlungen über die Vermählung des Her- zogs von Nemours mit Donna Maria wieder anzuknüpfen suche.
Es heißt, der Prinz Karl von Capua, Bruder des Königs von Neapel, werde in einigen Tagen in Paris erwartet. :
Alle Nachrichten, die bis jezt aus den der Hauptstadt be- nachbarten Departements eingegangen sind, melden, daß die Feier des Namensfestes Sr. Maj. des Königs sehr ruhig vorúberge- gangen isk. Nirgends ist die dffentliche Ordnung gestört wor- den; es soll sich aber auch nirgends Enthusiasmus gezeigt haben.
Die Centra sollen mit der Rede, die Herr Dupin am Iten
an den König gerichtet hat, höchst unzufrieden seyn. Es find
L’ami Grandet, ou: La Coquette corrigée, comédie nouvelle / remièére re-
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