1835 / 133 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wir suchen uns wieder das feste Land, und finden dazu den

beften Uebergang in einem Bilde desselben Künfilers, welches eine Müble mit schäumendem grünen Gebirgswasser vorstelt. Wo- her dies Wasser kommt, kann Niemanden zweifelhaft seyn, der auf der vorigen Ausstellung die Mühle von Watelet, oder in der Kunst- handlung von Herrn Sachse vielleicht einige AquarellstÙcke dieses Meisters gesehen hat. Eden daher scheinen denn auch die Bretter Stück für Stück entlehnt, und wenn man recht zusteht, wird man ziemlich dée ganze Palette finden. Wer wollte nicht zugeben, daß fur unsere Künstler viel von dem Pariser zu lernen sey; allein dies iff s{chwerlih die Art, denn #0 ahmt man nur seine Manier nach, statt ihm in seiner Kur zu folgen. Von Klose bat man einige Architektur - Bilder, die einander auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen, indem sie ein gelbes Licht und einen braunen Schatten ohne feinere Uebergänge darbieten. Viel erfreulicher is uns auch wieder die diesmalige Beisteuer et- nes Künsilers, dessen stätiges und besonnenes Fortschreiten ju ech- ter Kunsi wir schon seit einigen Jahren mit großer Theilnahnie verfolgen. Wir meinen Herrn Meierheim, und zwar sein kleines, aber vortresflihes Bild, darstellend das Rathhaus von Wernigerode. Fn seiner alterthämlichen Würde mit dem mächtigen Schieferdach fteht das Gebäude von Fachwerk vor uns; der Play davor und die traulichen Gäßchen, in die man hineinschaut, sind belebt von einem munteren Vdlkchen, und auf den Bergen draußen ift ein einladen- der Morgen. Die Liebe und Gemütblichkeit der Auffassung geh. ganz durch bis auf die sinnige, aber keinesweges peinliche Ausfüh- rung. Demselben Künfiler danken wir zugleich ein anderes Bild, in dem die Figuren noch in hdherem Grade das Fnteresse in Anspruch nehmen, als die ebenfalls {dn gedachte architektonische Umgebung. Etn ‘blinder Bettelmann läßt sich von seinem Knaben eine Stein- treppe hinaufführen zu einer wohlhabenden altdeutschen Dame, wel- che ihm auch heut das gewohnte Almosen nicht versagen zu wollen scheint. Angenehm if es, zugleich einen jüngeren Meierheim, BrtU- der des vorigen, als einen hofnungsvollen Genre-Maler kennen zu lernen, welcher sich schon ret tüchtig auf Pferde versieht. Er Nellte eine Scene am Brunnen dar, wo cin Kavalleri| mit seinem Pferde cinem Mädchen begegnet, das hier mit der Wäsche beschâäf- tégt ift. Einen andern neuen talentvollen Genre-Maler erkannten wir in Herrn Sprick, dessen {chdnes Bild, Fischermädchen, welche am Saum der windstillen See im Abendschein waten, und Fischer, welche Neße einziehen, leider schon zu fruh die Ausstellung verlassen hat. Und da wir hier einmal in die Genre-Bilder gerathen sind, so benuten wir diese Gelegenheit, noch ein ganz neuerdings erschie- nenes Werk anzubringen, das uns aller Beachtung werth scheint. Der Maler ist Herrmann Cramer, so viel wir wissen, ein homo nous, aber wir provhczeien ihm, daß er bald neben den A ntetsien Känsilern dieses Faches genannt werden wird. Der Gegen- stand if ein Tanzvergnügen in einer Bauernschenke. Tabacksdampf und Staub svielen in dem niedrigen Zimmer so sehr die Hauptrolle, daß mar Mühe hat, hindurch zu hauen. Daß man es an geisii- gen (Zenässen auch nicht habe fehlen lassen, zeigen die bacchanti- schen Bewegungen der tanzenden Paare, Überdies ein paar zerbro- chene Flaschen am Boden. Alles ist in Aufruhr; zitternd mit ein- geknifenem Wedel steht der gute Haushund da, der im ganzen Zimmer kein sicheres Plähßchen zu finden weiß, und so Auute Musik hórcn muß. Ein junger Bursch zeigt egel Alten nicht ohne Behagen die durchtanzten Sohlen: die Spielleute dagegen, beson- ders der Klarinetiif und der Bassist, spiclen mit solcher Ruhe ihre Tänze herunter, als ob fe vor hellem Morgen nicht aufzuhdren ge- dächten. Aber wtr können hier nicht alles Einzelne dieses an Er- findung reihen Stückes aufzählen; es ist im Gaüzen eine frappante Charaëterisiif, von der wir nur hoffen wollen, daß sïe von dem Ple= brieni nicht untrennbar sey, das hier allerdings schon stark vorwal- tet. Den Pinsel würden wir cher frei als mühsam nennen, doch wünschten wir noch mehr Eleganz. Die Vorzüge, die das Kolorit hat, werden offenbar noch wirksamer erscheinen, wenn das Bild erft feinen Firniß erhaiten hat. Gr.

Meteorologishe Beobachtung.

i835. | Morgens | Naczmitt. | Abends | Nach einmaliger 11. Mai. | 6 Udr. f Zur 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. 334, 93 "gar.1834, a 1 "’Yar.1335,/ 2 9 “Par. [Quellwärme 7,0 ® M. Luftwärme'4- 9,3 ®R.|4- 11,5 ®R.\-+ 6,9 ® R.|Flufwärme 10,95 ® R. Thauvurnft +4 7,5 ° R.|4- 6,38 ®R.+4- 5/9 ®R[Bodenwärme 11,6 ® M. Dunstsättg 87 yCt. 69 yCt. 92 pCt. Huédünsi. 0,07 6 ' Rb. Wetter... | heiter. heiter. heiter. [Niederschlag 0,8 9 3 "Rh. Wind j W. NW. WNW. ¡Um 12 Uhx Mittags Wotfenzug| WRW. | Gewitter.

929 R... 83 pCt.

DA2

Berliner Börse, Den 12, Mai 1835.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) S I C S S R I C P

| Zf. |Brief|Geld.} | Zf. |Brief|Geld.

101 1001 11 _—

3 k

oar zer 1032 11031 x ¡ 647 7 T 1 f 1062 |

1002 | | 101 791

Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst.C.u.Z.-Sch. d. K.- u, N.

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm.Sch.d.Seeh. Kurm. ObI. m.1I.C. Neum.lfnt.Sch.do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

Wechsel-Cours.

98t {old al marco 215 Neue Duk. ..…. Friedrichsd’or . .

Disconto

991

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| 391 1021 [1014 [1024

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1312 x

M ETTTTTTD Preufs. Cour. Brief. | Geld. 1421 141¿

1514 151

AMmgterdam . 1 E, 250 VVI.

Qu L L E 250 FI. |2 Mt.

Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. _— 2 Mt. 991 . _|8 Tage e 1/2 Mt. 1027 3 Woch. Kurz

80Z 1032

pag Frankfurt a. M. WZ. Petersburg Warschau

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 7. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 582. 52 do. 1033. Ausg. Schuld 13. Kanz - Bill. 275. 448 Amort. 964. 345 825. Russ. 997. OÖesterr. 1004. Preuss. Präm,-Scheine 1154. do. 45 Anl. —, Span. 55 50.

83/812. i

Antwerpen, 6. Dai

32 311. Zinsl, 21. Cortes 505. Frankfurt a. M., 9. Mai.

Oesterr. 52 Metall. 10214. 10217. 48g 974 974. 228 58. G. 12 234. G. Bank-Actien 1632, 1630. Part. - Oblig. 1414. 141. Loose zu 100 G. 214 Br. Preuss. Präm. - Sch, 654. 6d. do. 45 Anl. 98. G. Holl. 58 Oblig. v. 1832 1018 1015. Polo. Loose 705. 704. 58 Span. Rente 475. 474. 3g do. perp. 29. Br.

Paris, 6. Mai.

58 Rente pr. compt. 107. 95. fin cour. 108. 20. 35 pr. compt. 81. 90 fin cour. 82 10. 55 Neap. pr. compt. 98. 90. fin cour. 99. 15. 52 Span. Rante 504. 38 do. 314, Ausg. Span. Schuld 205. Holl. 243 59. 25.

Span. 5g 50, Coup. 32!.

Warschau, 7. Mai.

Pfandbr. 971.1. Russ, Assignat, 1864. 187,

Königliche Schauspiele. 2 Mittwoch, 13. Mai. Jm Opernhause: Das Alexander-Fest, oder die Gewalt der Musik, große Kantate aus dem Englischen des Dryden, übersezt von Ramler. Jn Musik gese6t von Hän- del, mit neuerer Bearbeitung von Mozart. Ausgeführt von den Kd- nigl. Sängerinnen Dlle. Grünbaum, Dlle. Len6, Dlle. Lehmann, den K. Sängern Herren Bader, Mantius, Devrient, Blume und Ham- mermeister, so wie von den übrigen Königl. Sängern und Sängerin- nen, dén sämmtlichen Mitgliedern der Kdnigl. Kapelle, der Königl. Musik- Schule und dem gesammten Chor-Personale des Königl. Theaters, unter Direction des Kdnigl.General - Musik - Direktors, Ritters Herrn Spontini. Vorher: Sintouie ÉEroica, von Beet- oven. / Die Einnahme ist jun Besten einer Unterstüßungs - Kasse (‘Spontini-Fonds) für hülfsbedürftige Theater-Mitglieder bestimmt. e Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig. Donnerstag, 14. Mai. von Venedig. (Hr. Seydelmann :

Im Opernhause: Der Kaufmann Shylock, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Vne représentation extraordinaire au bénéfice de Mr. Delcour. Abonnement suspendu, L, spectacle se composera de: 1) La première représentation de, L’ami Grandet, ou: La Coquette corrigée, comédie nouvelle en 3 actes ct en prose, par Mr. Ancelot. 2) La première re. présentation de: Etre aimé, ou: Mourir! vaudeville nouveay

en 1 acte, du théâtre du Gymnase, par Secribe. Le sepectacle

scra terminé par: Une Tombola (loterie), dans laguelle il

aura neus lols gagnants; savoir: quatre lots sérieux et cinq f

lots comiques. : Ces lots seront tirés de la manière suivante: ler Numéro sortant Un sucrier en argent. 2me » » (Lot comique.) 3me » Une tabatiére d'or. Ame » (Lot comique.) 5me » (Lot comique.) 6me » Royale. Tme v » (Lot comique.) 8me v » Une pendule en braonze et albâtre, 9e » » (Lot comique.) j Billets zu dieser Vorstellung sind von Morgens 9 bis Nat mittags 2 Ubr, in der Wohnung des Hrn. Delcour, Friedri Straße Nr. 7d, 2 Treppen boch, zu folgenden Preisen zu haben; Ein Billet zum Balcon und einer Loge des ersten Rangy

11 Rthlr., zu einer Parquet-Loge 1 Rthlr., zum Balcon d

zweiten Ranges 25 Sgr., ein Logen - Billet des zweiten Ranzy

20 Sgr., ein Billet im Parquet 1 Rthlr., im Parterre 20 Sgr, mit einem Lotterie-Loos (Billet de Tombola); ein Sperrsiß-Billi f

des dritten Ranges 10 Sgr., Amphitheater 72 Sgr. reitag, 15. Mai. Im Opernhause: Fanchon. m Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater. Mittwoch, 13. Mai. Kein Schauspiel. Donnerstag, 14. Mai.

von L. Angely. Freitag, 15. Mai. L jer mis, Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. Königl. Sardinischen Hof- Theater zu Turin : Gastrolle.) i i i Preise der Pláge: Ein Plat in den Logen und im Balky des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. Sonnabend, 16. Mai.

(Dlle. Vial, ven

Hierauf: Zum erstenmale: von Adolph Roland.

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Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 11. Mat 1835.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. ; Hafer 28 Sgt, /

9 Pf, auch 23 Sgr. 9 Pf

Zu Wasser: Welzen (weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., aus

1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf ; Roggen 1 Rthlifl 17 Sgr. 6 Pf, auh 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 De) große Gerste 1 RthlrF f.; Hafer 27 Sgr. 6 Pf

3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6

auch 26 Sgr. 3 Pf. N 5 V iat den 9. Mai 1835.

Das Schock Stroh 8 Rthlr. 20 Sgr. , auch 6 Rthlr. 20 Sg! H

dexr Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf./ auch 15 Sgr.

Redacteur Cottel. L E C Et Maden

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Tagesmittel: 335,0 4/// Par... 6,79 R...

Cie P" 108 T N T T A R

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eige pm i Bed

ZBefanntmachungen.

Avertissement. Oppalin , landschaftlich auf 6619 Thlr. 19 sgr. adge-

hastation gestelit, und der Bletungs-Termin auf den 11. November «.,

Ober-Landesgerichts-Assessor Eding hierselbst angesett worden.

Die Taxe von Oppalin, der neueste Hypotheken- Schein und die Verkaufs - Bedingungen sind übri- geus jederzeit in der hiesigen Ober - Landesgerichts- Regisiratur einzusehen.

Marienwerder, den 12. März 1835. Civil-Senat des Königl. Ober-Landes-

gerichts.

Bekanntmachung. kewitese «. þ und e. nebsi Pertinenzien und Gerechtig-

5 sgr. ® pf. gewürdkgt worden, ist zur nothwendigen

i , Den Subhastation gestellt, und zum öffentlichen Verkauf

Vormittags 11 Uhr, vor dem ernannten Deputir- ten, dem Ober-Landesgerichts Rath Hendeß angeseßt;

welches hierdurch mit dem Bemerken zur dentlichen | Ansicht des Denkmals bei Wesel, den elf Schill'schen Kenntniß gebracht wird, daß die Taxe, der neueste Dra Mitt am 31. Mári 1835. l U e po f | Wir hofen , durch die

lich tin unserer Concurs - Registratur cingeschen wer- schrift, welche cine Atl tine fr 41ers D p e qu A l San L ¡ehen jo betrübende a olgereiche Begebenheit ent- Senat des Königlichen Ober -Lan- (hält, dem Wunsche des Publikums cidégen gekom: | men zu seyn/- und hoffen, daß dieses Schriftchen dic Erinnerung an jene elf Helden, denen am 31. v. M das verdiente Ehrendenkmal enthüllt worden it, recht

Hypotheken-Schein und die Kauf-Bedingungen tdg-

dein fönunen. Côslin, den 9. Mdrz 1835. Civil desgerichts.

Fur Münz-Liecbhaber.

pach schen Mel und Medaillen-Sammlung is ge- genwärtig erschienen und bietet cine reiche Auswahl eltener, schöner und prächtiger Gegenstände dar, welche besonders für die Sammler vaterländischer Mlinzen von hohem Futeresse sein dürften. Diese

l zu haben: Yhtheilung, deren Versteigerung im September d.

Allgemeiner Anzeiger für

J. zu Berlin stattfindet, enthält insbesondere die Münzen und Medaillen dec Preußish und Sächsisch i Monarchien im gegenwärtigen Umfange und der Das im Neustädter Kreise belegene adlige Gut|Nebenlinien dieser Hduser; indeß aber auch viel , : Schäßbvares aus allen anderen Ländern schäßt , if auf den Antrag der Gläubiger zur Sub-{log 49 Bogen stark, so wie die Verzeichnisse der Auk- tions» Preise der 1sen und 2ten Abtheilung sind in / Leipzig bei Reclam und ên Berlin bei dem Auk- Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn |tions-Commissarius Rauch zu haben.

Literarishe Anzeigen.

So eben ijt bei uns erschienen und für den bemerk-

ten Preis zu haben, ên Berlin bei E. S. Mittler

(Stechbahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen

zu Posen, Bromberg, Culm, Gnesen und bei Vi, »

cent in Prenzlau:

Die Verurtheilung und Hinrichtung

B m der elf Preußishen Offiziere

Das im Fürstenthums Kreise belegene Gut Hoel-| vom Schill'schen Corps durch die Franzosen bei We-

i sel, den 16. September 1809.

keiten, welches nah dex unterm 17. Oktober 1834|Zur Erinnerung an Schill und seine Gefährten bei

aufgenomntenen landschaftlichen Taxe auf 19,576 Thlr. [der Pas des auf ihren Gräbern errichteten

mals am 31. März 1835.

ubhas 1 U Von lr. Franz Fiedler.

Ein Bietungstermin auf den 5. December d. F5./| Nebst Abbildung des Monuments und der franzdsi- schen Vertheidigungs - Rede von

lebhaft erneuern möge. Der Katalog der 3ten Abtheilung der von Am-1 dere Empfehlung.

Sn eben ist bei mir erschienen und filc 20 8g.

Der Kata-

haben :

furt a d. O. Preis 10 sgr.

F. N. Perwe Preis 15 sgr. N y

erausgabe obiger Denk-

vollständige Darstellun Pracht-

lste, 2e, 3te und ite Lieferung.

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Ansicht von Bethlehem.

tariis ac tabulis illustravit Theophi- lus Friedländer. Particula prima Ato. (br.)/nct, den Wünschen frommer Bibell‘eunde in jed T. Trautwein in Berlin,

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Mit einer Vorrede vom Prälaten Dr. Hülsell.

à Liefrg. 10 sgr. Stahlstichye: ils hoilige Abendmahl, nach L. da Viñci. e Jesus zu Emaus, nach Appiani. Es bedarf dessen keine beson- Die G rablegung, nach Pilian, Das heil. Grab zu Jerusalem. lnunere Ansicht von Jerusalem.

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! l Á Wh VI,, unter Anderm solgendes über diese Ausgabe der Potsdam. / Noamismata modii aevi inedita commen- heiligen Schrist:

die Preußischen Staaten.

Dies gegenwärtige Unternehmen ist ganz ged 9, 5 o ba) *

Bezuge genug zu thun und ihnen die heilige Schi in einer Gestalt darzureichen, welche dem in Werthe derselben völlig angemessen ist und durd ihre äussere VWolilgefälligkeit auch die eigensimß

Bei F. J. Tempel in Frankfurt a. d. O. if #0 [sten Forderungen eines gebildeten Geschmacks l eben ecschienen und in der Plahn schen Buchhand-|feiedigt.“ lung (L. Nîitze) in Berlin, Jägerstraße Nr. 37, zu

- . b

Nachdem er darauf dem Format, Papier u. Drn sgeinen vollen Beifall geschenkt, fährt er s0 fort: „Die Zugabe von 24 von den berühmtesten Kit

Man sielit wobl, nur das Vertra

Publikums habe dieses kostspielize Unternehmen! Möxze nun auch di

der Erfolz desselben den Beweis liefern, dass

gemeinsamen Unterstützung s0 würdigen Sache! ihr auch wirklich angedeihen lassen.“ i

Urtheilt ein s0 verdienstvoller Mann auf di Weise über ihr Unternelimen, s0 würde es ü

Worten noch etwas zur weitern Empfehlung desd ben beilfügte. ( Subscribenten-Sammler erhalten auf 12 eini Exemplar. : Leipzig, tun Mai 1835.

bel.

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Berlin, Donnerstag den l4ten Magi

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Amtliche Nachrichten. Ln De Uge Se. Majestät der Kdnig haben dem Geheimen M

| Rath im Ministerium des Jnnern und der Polizei, Freißberrn

Ludwig Siegmund von Blomberg, die Kammerherr

Vúrde zu ertheilen geruht.

Bei der am 1lten und 12ten d. M. fortgeseßten Ziehung der öten Klasse 71er Königl. Klassen-Lotterie fielen 2 Gewinne u 5000 Rthlr. auf Nr. 21,432 und 76,389 nach Sagan 2mal hel Wiesenthal; 4 Gewinne zu 2090 Rthlyr. auf Nr. 29,089, 71,173. 89,589 und 109,252 in Berlin bei Burg, nach Breslau hei Schreider, Königsberg in Pr. bei Burchard und nach Mag- deburg bei Brauns; 44 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nv. 36. 1637. 9911. 11,954. 12,665. 16,829. 17,656. 20,261. 22,914, 93,803. 25,132, 27,085. 28,857. 29,826. 31,261. 31,911, 32,604. 37,706. 40,384. 45,179. 47,687. 50,623. 51,669. 51,959. 69,825. 62,181. 63,968. 65,356. 66,275. 67,633. 73,753. 77,693. 78,906. §0,591. 82,497. 89,517. 93,226. 99,457. 160,751. 162,548. 103,716. 103,844. 106,531 und 109,225 in Berlin bei Baller, bei Hiller und §mal bei Seeger, Bielefeld 2mal bei Honrich, Breslau bei Schreiber, Cöln bei Reimbold, Crefeld bei Meyer, Danzig bei Reinhardt, Düsseldorf bei Spaß, Elberfeld bei Heymer, Elbing bei Silber, Frankenstein bei Friedländer, Halberstadt bei Alerxan- der, Halle bei Lehmann, Hamm bei Hufsfelmann, Hirschberg Mal bei Martens, Königsberg tin Pr. 3mal bei Burchard und bei Samter, Königsberg i. d. N. bei Jacoby, Landsberg a. d. W. hei Borchardt, Liegnilz 2mal bei Leitgebel, Magdeburg bei Büch- ting Und bei Roch, Münster bei Hüger, Naumburg a. d. S. bei Kayser, Neisse bei Jäkel, Sagan bei Wiesenthal, Schweidniß bei Scholz, Stettin bei Wilsnach, Stralsund Lmal bei Clgussen und nach Trier bei Gall; 40 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 491, 2740. 6404. 7336. 11,143. 11,269, 12,169. 13,628. 15,125. 16,109, 20,959. 23,4660. 25,241. 25,362. 26,666. 29,088, 34,870. 39,632. 39,663. 46,691, 49,160, 59,051. 61/158. 62,886. 63,214. 70,020. 71,256. 74,773. 78,387. 82,533. 88,413. 92,469, 92,608. 93,524. 95,545. 96,126. 96,667. 99,691. 104,434 und 109,421 in Berlin bei Alevin, bei Hiller, bei J. -L. Meyer, Mal bei Mestag, bei Seeger und bei Wolf, nah Breslau bei Gersken- berg, bei J. Holschau und bei Schreiber, Bunzlau bei Appun, Côln bei Reimbold, Danzig 2mal bei Rokoll, Düsseldorf 2mal bei Spab, Elberfeld 2mal bei Heymer, Frankfurt bei Salzmann, Glogau bei Bamberger, Hagen bei Röfener, Halberstadt bei Sußmann, “Halle ma! bei Lehmann, Königsberg in Pr. bei Borchardt, 2mal bei Burchard und mal ‘bei Heygster, Krakau bei Rehefeld, Magdeburg bei Brauns, Merseburg bei Kieselbach, Quedlinburg bei Dammann, Sagan 2mal bei Wiesenthal, Schweidnitz bei Scholz, Stolpe bei von Kleist und nah Wesel bei Westermann; 64 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 30. 792. 1475. 3399, 9590, 13,377. 13/610, 13,926. 14,112, 23/403, 23,874. 24,570. 25,016. 25,285. 27,898. 28,296. 28,613. 29/123. 31,964. 32,112. 32,324, 35,958. 37,187. 39,070. 41,086. 41,487. 419,205. 59,385, 21,092, 51,958, 52,513. 52,778. 53,547. 54,770. 02,412. 64,523. 65,201. 65,015. 66,638. 71,362, 72,275. 74,560. 74,807. 77,284. 17,72, TT,736. TS,07A. 82,595. 82,602. 86,823. 89,143. 89,210. 89,723. 92,164. 92,991. 93,365. 94,364. 99,693, 101,98). 104,108. 106,567. 106,584. 107,283 und 108,253.

Die Ziehung wird fortgeseßt.

Berlin, den 12, Mai 1835.

Kdniglich Preußische General-Lotterie-Direction.

Zeitungs-Nachrichten. Ula 0 R ußland.

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di Mai), als am Namensfeste Fhrer Majestät der Kaiserin und hrer Kaiserl. Hoheit der“ Großfürstin Alexandra Nikolajewna,

wurde in der Kirche des Winter- Palais, in Gegenwart Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, Jhren KK. Hoheiten

des Cesarewitsch Großfürsten Thronfolgers, des Großfürsten Mi-

ail Pawlowitsch, der Großfürstin Helena Pawlowna und der Großfürstinnen Maria Nikolajewna, und Olga Nifkolajewna, Gottesdienst gehalten. Der an demselben Morgen hier angelangte

General - Feldmarschall , Fürst von Warschau Graf Paßt“witsch- Eriwanskij, die Mitgliéder des Reichs - Raths, die Senatoren, die Generalität, die Offiziere, sowohl der Garde, als auch der Armee und der Flotte, der Hof, sämmtliche Standes-Perso- nen beiderlei Geschlechtes, die bei Hofe Zutritt haben, wohüuten dieser Ceremonie bei; nach Beendigung derselben brachten die Mitglieder des heiligen Synods in der Kirche Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin ihre Glückwünsche dar, welche Ehre später auch den zum diplomatischen Corps gehdrigen Personen im Saal Peter des Großen zu Theil ward. Hierauf nahmen Ihre Majestät die Kaiserin in ihren Appartements die Glück- wünsche der Damen, der Mitglieder des Reichsraths, der Seng-

toren, General - und Flügel-Adjutanten, Garde-Generale, der er- sten und zweiten Hofchargen und der Staats - Sccretaire entge-

gen, Abends war die Stadt erleuchtet.

L Se. .Maj. der. Kaiser haben dem Civil - Gouverneur von levland, wirklichen Staatsrath v. Fölkersahm, und dem Civil-

duUverneur von Tomst, General-Major Kowalewsky, den St.

Annen-Orden erster Klasse (Ersterem mit der Kaiserl. Krone) und

den General - Adjutanten, General - Lieutenant Kawelin und von Adlerberg, den Weißen Adler-Orden verlichen.

Mittelst Kaiserlicher Ukase sind dem Finanz-Minister, Gene- h 30,000 Dessiätinen, und dem Kommandirenden des Kaiserl. Hauptquartieres, General der

ral der Jnfanterie, Grafen Cancrim,

St. Petersburg, 6. Mai, Am Sonntag, den 21. April

Kavallerie, Grafen von Benkendorf, 28,000 Dessiätinen Landes in Bessarabien zum erblichen Besiße verliehen worden.

Der bei Jhren Kaiserlichen Hoheiten dem Großfürsten Thron- folger, und dem Großfürsten Alexander Dienst thuende Garde- Obrist Jurgewitsch hat dem Präsidenten des Vereins zur Unter- stüßung der Gefangenen zehn Tausend Rubel Banknoten zukfom- men lassen, die von wohlthätigen Personen zur Loskaufung von Schuldnern, die im Schuldthurme und im Arbeitshause sh be- finden, bestimmt waren. Folge dessen sind zu Ostern aus dom Schuldthurme 13, und aus dem Arbeitshause 19 Personen, meistens unglückliche Familienväter, freigelassen worden.

Der Contre-Admiral Sulima is, als Kommandant des Ha- fens Sweaborg, zugleich zum Militair-Gouverneur dieses Platzes, und der Contre - Admiral Stojewsky zum Kommandanten des Hafens Sewastopol ernannt worden.

Der erste Ostertag dieses Jahres war in Rüksicht der Me- keorologie ein äußerst mertwürdiger Tag. Er gab ein Beispiel von gleicher Witterung auf mehreren Graden der Länge- und Breite. Ein heftiges Schneegestöber mit Sturm, ivdthete zu gleicher Zeit in St. Petersburg, in Narwa (wo die Hausthúü- ren so hoch verschneiten, daß man 3 bis 4 Fuß tiefe Wege schau- feln mußte, und in der Gegend mebrere Menschen im Schnee erstiten oder erfroren), in Riga, wo auf der Düna Unglücksfälle statthatten, und in Jakobstadt, an der südöstlichen Gränze von Kuriand. Jn St. Petersburg war dabei 2 in Narwa 4°, in Niga 0,95,

Frankreich.

__ Paris, 6. Mai. Jn der gestrigen Sikung der Depu- tirten-Kammer erhob sich (wie bereits erwähnt worden) ganz besonders Herr Odilon-Barrot gegen den Grafen Jaubert. ¡„Wenn man,““ sagte er, „die gestern von der Kammer verfüate nochmalige Ueberweisung des Geset- Entwurfes über die Fluß- hifffahrt an die betressende Commission buchstäblich nimmt, so berechtigte sie allerdings den Berichterstatter, zu thun, was er ge- than hat. Indessen hätte er bedenken sollen , daß die Majorität der Kammer nach ihrer innigsten Ueberzeugung das Bedürfnis fühlte, das ganze System zur Verbesserung der Flußschifffahrt einer reiflicheren Prúfung zu unterwerfen. Aus diesem Grunde erfolgte die Zurückstellung des Gesetz-Entwurfes an die Kommission. Es thut mir leid, daÿ díe Kommission dies nicht gefühlt hat, oder nicht hat fühlen wollen. Jch merke jezt wohl, daß man sich künf- tig deutlicher und bestimmter wird aus\prechen müssen, um falschen Auslegungen vorzubeugen, und ih werde mi daher wohl hüten, noch einmal die Verweisung des Gesez-Entwurfes an die ommission zu verlangen, damit man nicht zum zweiten Male mit den Ent- scheidungen.-der Kammer sein Spieti reibe.‘ Der Berichter- statter bezeichnete diese Aeußerung als unschicklih, und Herr Viennet Hiate hinzu, sie schmecke gar sehr nah der Advokaten- sprache. „Da irren Sie si{“/, erwiederte Herr Barrot: „Sie schmeckt nah der Würde der Kammer und nach der Achtung, die wir der Majoritär schuldig sind. Jch verlange jet, daß die Kam- mer zunächst über den 1. g. des 1. Artikels abstimme, da von der Annahme oder Verwerfung desselben (in sofern nämlich die ganze zu bewilligende Summe der 18 Mill. in demselben be- nannt wird) die Existenz des gesammten Entwurfs abhängt. Der Graf Jaubert widersckte sich diesem Antrage. Noch ließen sich die Herren Mauguin, Auguis, Karl Dupin und Demar cay gegen mehrere einzelne Bestimmungen des Geseß-Entwurfs vernehmen, während der Direktor der Brücken und Chausséen, Herr Legrand, den Entwurf vertheidigte. Eben sollte über den obigen Antrag des Herrn Odilon-Barrot, wonach der erste Paragraph ohne allen Zweifel durchgefallen wäre, ab- gestimmt werden, als Herr Lejoin dre mit einem Amendement des Inhalts hervortrat, daß man in jenem Paragraphen die ver- langte Hauptsumme gar nicht ausspreche, sondern bloß sage: „Es werden dem Minister des Jnnern zur Verbesserung der Schiff- fahrt auf den nachstehend bezeichneten Flüssen folgende Kredite eröffnet,“ Durch diesen Ausweg, der den Beifall der Majorität erhielt, wurde die Absicht des Herrn Odilon - Barrot vereitelt. Lebterer sowohl als Herr Laffitte waren über den Antrag so ent- rüstet, daß sie gar nicht mitstimmten, Es wurden darauf folgende Summen bewilligt: für die Schelde, von Cambrai bis zur Gränze 1,890,000 Fr., für die Mosel, von Frouard bis zur Gränze 1,090,009 Fr.; für den Jll 1,400,000 Fr. Jn der heutigen Sißung wurde die Debatte fortgeseßt.

Die Neue Minerva fähre in ihren Schilderungen der vorzüglichsten Redner der Deputirten - Kammer fort. Nachdem sie kürzlich eine Charakteristik des Heren Berryer gegeben (siehe Nr. 119 der St. Z.), entwirft sie in ihrer neuesten Nummer

* das nachstehende Portrait von dem Präsidenten der Deputirten-

Kammel:

__/eHerr Dupin is eincr von dejenigen, welche man zum Freunde nicht haben kann, aber zum Feinde nicht haben darf. Er bringt ein Ministerium in die nêm'icwe Verlegenheit, er mag sch für oder gegen dasselbe erklären. Er is nicht nachgiebig, nicht versdhnend, licht einschmeichelnd genug, um die tausenderlei Schwierigkeiten in der Geschäfts¡ührung zu ldsen; sein Geist gleicht einer Sichel, die cher sägt, als daß ste shneidet. Wäre er Minister, er würde den Plan, den er gestern gefaßt, heute wieder aufgeben , und in seinen gutge- launten Stunden würde er alle s.ine Kollegen vor das Messer seiner wißtigen Einfälle nehmen. Allein die Gedrechen des Staatsmanns verschwinden beinahe und verldschen vor seinen großen Eigenschaften als Redner. Herrn Dupin's Beredksamkeit zeigt nicht die gelehrte Methode, den erhabenen Gedankengang, die Reinheit der Form, die man in Herrn Berryer bewundert; aber sie ist vielleicht substantieller, lebendiger, malerischer. Unter dem Mikroskop des Geschmacks nehmen sich seine Ausfälle ein wenig rauh und eckig aus, doch von der Ferne betrachtet ergreifen sie durch ihre Natur und sogar durch thre Derb=« heit. Er holt seine Vergleichungen von gewdhnlichen Dingen, von Gewohnheiten des Lebens, von den Gebräuchen, den Sitten, von Ausdrücken des Rechts und von Sprüchwörtern her, und zwingt seinen Zuhörern ein ofenes Lachen ab. Seine Beredtsamkeit ist die des gemeinen und gesunden Verstandes, aber in einer neuen, seltenen und bewundernswürdigen Weise und in einem Grade, worin er vielleicht unerreichbar seyn möchte. "Wie er, versteht es feiner, nach

Wunsche die volksthüumliche Fiber zu ershüttern, weil er in solchen Augenblicken unter allen Rednern die meiste Kraft und Klarheit behält. Lebendig, warm, voll Feuer elektrisirt er eine Versammlung; er läßt sie nicht zu Athem kommen, und geht er in einc gute Sache einund wird von ihr erwärmt, so dringt er mit erstaunenswürdiger Kraft und Schärfe vor. Alsdann ketten fich seine Gedanken genau an einander, ein jedes Wort trifft, jeder Beweis ist schlagend; alsdann spart er keine Far- ben und zeigt sich gewichtvoll, nervig, gedrängt und alles dies in einer leuchtenden Klarheit; alsdann kann Herr Dupin zugleich mit dem konsequentesten Logiker und mit dem nachdruckvollfien Redner sich messen. Zum Unglück ist Herr Dupin oft sh ungleich und verfällt in das Triviale und Niedrige. Seine Einbildungskraft be- herrscht ihn. Wenn irgend ein Einfall in ihm, während er auf der Rednerbühne gestikulirt, auftaucht, so erhascht er ihn im Fluge und schleudert ihn unter die Versammlung, und sollte er den ersten besten Kopf damit verlegen. Er zeigt mehr Männlichkeit in dem Worte als in den Prinzipien, mehr Stärke der Argumentation als des Ur- theils, und mehr Selbstständigkeit des Kopfes als des Herzens. Er hat sih in so viele politische Begebenheiten gemischt und hat der Wahrheit und dem Jrrthume in so viel verschiedenen Angele- genheiten das Wort geredet, daß man nicht recht sagen kann, ob er der Freiheit, ja, ob er sih selbs mehr schadete oder núbte. Lafit es Euch nicht befremden, wenn er ein und dasselbe im Eingange in Schuß nimmt und am Schlusse verwirft. Oder wißt Fhr nicht, daß er sich dem Laufe seiner Eingebungen überläßt, ohne zu wissen, wohin sie ihn führen? Er begiebt fich auf den Weg, und mitten im Laufe schlägt er an jedes Strauchwerk, um Argumente aufzu= jagen. Als einen kühnen Jäger sucht Jhr ihn auf den Bergesspißen, und siehe da, auf einer Wiese erholt er sich mit Blumenpflüken. Jebt kehrt er um, geht, kommt, entfernt sich, is wieder da und vershwindet. Verlaßt Euch also nicht auf diese politischen Schmet=- terlinge, welche E Eure Freunde und Abends Eure Feinde std, auf diese seltsamen Logiker , die ein Prinzip aufftellen und vor seinen Folgerungen zurückschrecken, auf- diese leichtgcsinnten Gei- ster, die einem Bilde nachjagen und den Wettersahnen gleichen, die sich nur immer nach dem Winde drehen.‘

Im Courrier français liest man in Bezug auf den Prozeß vor dem Pairshofe Folgendes : „Als die Vertheidiger der Angeklagten gestern früh vor dem Gefängnisse im Palaste Luxem- bourg erschienen, {lug man ihnen das Gesuch, sich mit den Gefangenen unterreden zu dürfen, ab, insofern sie sih nicht in ih- rer Eigenschaft als Advokaten legitimirten. Sie verfügten sich nun in ein in der Nähe belegenes besonderes Lokal, um jeden Augen- blik, wo ihre Klienten sie würden rufen lassea, zur Hand zu seyn. Die Herren Joly, Michel und Favre gingen im Namen der Uebrigen zu dem Groß -Referendarius der Pairs - Kammer, durften Fh aber nux mit vier oder fünf. von den Angeklagten besprechen. Auch Herr Berryer, der die Spezial-Vertheidigung eines Lyoneser Angeklagten übernommen hat, trat zu der Depu- tation, welche ihn mit vieler Zuvorkommenheit aufnahm. Er äußerte, daß er, unbeschadet seiner Ueberzeugungen als Legitimist, wodur sich seine Sache von der Sache der Republikaner unterscheide, doch das den Angeklagten verweigerte Recht, ihre selbstgewählten Vertheidiger zur Seite zu haben, als eine monstrôse Verlebkung aller Ordnung und aller Formen der Gerechtigkeit be- trachte; daß er deshalb niht umhin könne, der Resolution der Versammlung beizustimmen, und daß er nach dem Beispiele sei- ner Kollegen seinen Beistand als Advokat verweigern würde wenn man den Angeklagten die Freiheit ihrer Vertheidigung vor; enthielte. Diese Aeußerungen wurden günstig aufgenommen ; doch als Herr Berryer sehr geschickt hinzufügte, er würde dagegen recht gern, im Interesse aller Angeklagten das Wort ergreifen, beeilte man sich, ihm zu danken, wobei man ihm indeß viel Schmeichelhzaftes über jein Talent sagte. Herr Carrel, der gewissermaßen in der Versammlung den Vorsik führie, zog sih mit großer Geistes- gegenwart und Mäßigung aus der Sache. Jn der That hätte man nicht ermangelt, die abgeschmackten Beschuldigungen einer Kar- listisch-republifanischen Allianz wieder vorzubringen, obschon man recht gut weiß, was im Grunde hiervon zu halten i. És wurde schließlich eine Kommission von drei Advokaten und drei Ver« theidigern, die nicht Advokaten sind, ernannt, um mit den Anzt- klagten eine Berathung zu pflegen; als sie aber bei der Thür dee Gefängnisses des Palastes angelangt waren, welche bereits von den Gattinnen und Müttern der Gefangenen umsagert war wies man sie zurück und bestellte sie auf morgen (Mittwoch) um 9 Uhr Vormittags. Ein solches Verbot is in den Jahrbüchern der Justiz ohne Beispiel. Man hat sich nicmals dergleichen Eingriffe in das narürliche Recht der Vertheidigung in Kriminal -Untersu- chungen erlaubt, nicht einmal in den ärgsten Zeiten der Revolution. /

Die heutigen Zeitungen enthalten eine neue , in dem fünf- ten Stadt - Bezirk zirkulirende und bereits mit 300 Unterschrif- fen bedeckte Protestation gegen den Tages - Befehl des General- stabs der National-Garde vom 16. April. Die Unter eichner hez« trachten denselben als eine schreiende Verlegung des Geistes des Beet vom 22. März 1831, weil sie unter den unmittelbaren Befehl der Militair-Behörde gestellt würden ; sie weiotrn sch, un- ter dem Vorwande eines Dienstes für dffentlihe Ordnung und Sicherheit, Kerkermeister-Dienste zu thun; auch spreche sie das ees frei, sobald eine hinreichende Anzahl von Gendarmerie und Linien-Truppen in der Stadt wären; und 40,000 Matin bloß in der ersten Militair-Division , bildeten eine vollkommen, hin- reichende Macht, um den Dienst für den Pairshof zu verrichten : end- lich aber enthalte kein Paragraph des oberwähnten Gesen ¿s eine Ver- bindlichkeit zu Dienstleistungen vor einem Ausnahme: erichtshof Dem National zufolge, wären auch viele Mitglieder der lten und l2ten Legion der National - Garde dieser und derx früher L A Ma e U tSGN beigetreten. és

Der Königliche Gerichtshof von Rouen hat Liv Sre zung vom 4, Mai den von dem Advdkatenstènd U Vi S, faßten Beschluß gegen die Königliche Verordnung vom 30 Mär annullirt, jedoh ohne eine Disziplinar - Strafe zu verfügen: A ist die Protéstation des Advokatenstandes von Nancy ge en die gedachte Verordnung vor den dorti i ; hof verwiesen worden, ortigen Königl. Gerichts:

Folgende Ernennungen sollen, der Quotidien im Episcopate stattgefunden haben: Herr von La 5 2 R Raa zum Erzbische von Mig udlte Vauvert, des Herrn Nai L U Herr Dupont, Bischof von St. Diez,

e zufolge,