1835 / 133 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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statt des Herr von Humières zum Erzbischof von Avignon ; der Abbé von Hercé, Pfarrer zu Laval, statt des Herrn von La Motte-Vauvert zum Bischof von Vannes, und der Abbé von Jerphanion, Groß-Vikar von Bourges, an die Stelle des Herrn Dupont zum Bischof von St. Diez. Endlich der Abbé Thi- bault, Kanonikus an der Kirche zu U. L. F. zu Paris, an die Stelle des Herrn Fournier zum Bischof von Montpellier. i Man will roissen, daß die General - Conseils, die gewöhnlich schon in den Monaten Juni oder Juli zusammenkommen, sich diesmal wegen des großen Prozesses erst im August oder Sep- tember versammeln würden. Eine große Menge von Pairs sind nämlich Mitglieder jener Conseils, und diese könnten sich nicht an den Ort ihrer Bestimmung begeben, wenn der Prozeß, in dem sie das Richteramt ausüben, noch nicht beendigt wäre. Heute beginnt der Dr. Leo Simon aufs neue seine seit ei- niger Zeit unterbrochen gewesenen öffentlichen Vorlesungen Über

homdopathische Heilkunde.

Großbritanien und Jrland.

London, 8. Mai. Vorgestern war Lever im St. James- Palast, bei welcher Gelgenheit der Kdnig die Adresse der Uni- versität Cambridge entgegennahm und darauf Folgendes erwie- derte: „Mit Genugthuung empfange Jch den Ausdruck Jhrer heißen und unveränderlichen Anhänglichkeit an Meine Person und Regierung und baue mit Vertrauen darauf, Jn Bezug auf die große Frage, deren Sie erwähnen, werde Jch aufs an- gelegentlichste das Gutachten Meiner verantwortlichen Minister Und des großen im Paktlamente versammeten Raths der Na- tion entgegennehmen. Jch kann nicht- zweifeln, daß die von ihnen empfohlenen Maßregeln darauf berehnct seyn werden, die unverfehrte Erhaltung der Kirche zu sichern und jede ihr drohende Gefahr abzuwenden.“ h hatte der Mexikanische Gesandte, Herr Garro, scine Abschieds-Audienz bei Sr. Maj., und der Griechische Gesandte, Herr Trikupis, über- reichte dem Könige ein Schreiben seines Souverains. Der Her- zog von Buccleuch, der Bischof von Winchester, der Bischof von E phin, Sir James Grak,am, der Erzbischof von York, der Erz- bischof von Armagh, der Graf von Falmouth und mehrere an- der: Personen hätten dann die Ehre, Sr. Maj. zahlreiche Adres- sen zu überreichen, in denen die Entlassung der vorigen Minister bedauert und um Schus für die herrschende Kirche gebeten wird. Eine zu Gunsten des jeßigen Ministeriums an den König ge- vichtete Adresse der Einwohner von Elgin wurde vom Oberst Leith Hay überreicht. :

Vorgestern zeigte Graf Shaftesbury in einer kurzen Sikzung des Oberhauses an, daß Se. Majestät für die Zeit, so lange das große Siegel in den Händen einer Kommission blicbe, den Oberrichter Lord Denman zum Präsidenten, und ihn, den Gra- fen von Shafcesbury, zum Vice-Präsidenten des Oberhauses ernannt habe.

Lord John Russell arbeitete heute früh im Departement des Jnnern, nachdem er daseibst, nach seiner Rückkehr von Devon- shire, die Besuche der Kabinets-Minister empfangen hatte. Mor- gen früh um il Uhr soll im auswärtigen Amte ein Kabinets- Nath gehalten werden.

Heute srúh gab der Kanzler der Schaßkammer einer Depu- tation, die aus Mitgliedern der Londoner Gesellschaften zur Ver- breitung nüblicher Kenntnisse bestand, worunter die Herren Birk- beck, Grote, Bowring, Hume und Roebuck, eine zweistúndige Audieuz. Es handelte sich um die Aufhebung des Zeitungs- Stempels.

Der heutige Courier meldet: „Der sehr ehrenwerthe Herr F. J. Littleton ist zum Pair erhoben worden, und zwar als Ba- von Hatherton von Hatherton in der Grafschaft Stafford. Der sehr ehrenwerthe General-Lieutenant, Sir John Byng, hat eben- fails die Pair-Würde erhalten. Er ist Baron Stafford von Harmondsworth in der Grafschaft Middlesex geworden. Dieser Pair-Titel war früher schon in der Familie der Byngs und wurde während des kurzen Ministeriums im Jahre 1896 von Herrn Fox dem damaligen Parlaments-Mitgliede für Middlesex, Herrn Byng, älteren Bruder des Sir John Byng, angeboten. Die offizielle Anzeige von diesen Pair -Creirungen wird heute Abend in der Hof-Zeitung erscheinen. Der ehrenwerthe Oberst George Anson tritt für Süd-Staffordshire, wo durch die Erhe- bung des Herrn Littleton zum Pair ein Parlamentssiß erledigt ist, als Kandidat auf und hat alle Aussicht auf Erfolg.“

Die Wahl in Süud-Devonfhire ist am ten beendigt worden und zum Nachtheil des Lord John Russell ausgefallen. Bei der definitiven Abstimmung ergaben sich für ihn nur 3128 Stim- men, während sein Gegner, Herr Parker, deren 3755 und also cine Majorität von 627 Stimmen für sich hatte. Lesterer ist demgemäß am Tten von dem Ober-Sherisf der Grafschaft zu de- ren Repräsentanten im Parlamente erklärt worden. Die mini- steriellen Blätter suchen ihren Schmerz über diese Niederlage des Vorkämpfers der leßten Opposition durch die Behauptung zu ver- bergen, daß man daraus nicht im entferntesten auf eine Abnahme der Anhänglichkeit an die Grundsäße der Reform im Allgemei- nen zu schließen habe, ja, sie wollen sogar versichern, daß die Majorität der Konstituenten des Lord Russell keinesweges sein Benehmen während der leßten Parlaments - Session mißbillige, und schreibt den Sieg des Herrn Parker nur den größten An- strengungen der Tories zu, die, wie jene Blätter sagen, jedes Mittel angewandt hätten, um ihrem Kandidaten den Sieg zu verschaffen, was ihnen hauptsächlich durch den Beistand der Geiskt- lichkeit gelungen sey, die es als die Absicht Lord Russell's erklärt habe, den Katholiziónus zur herrschenden Religion zu machen. Loro Russell selbst ‘spricht sich in dieser Beziehung in einer nach Beendigung der Wahl an seine früheren Kommittenten ge- richteten Adresse folgendermaßen aus:

Es ift mein Trost‘, heißt es in derselben, „daß mir die Ueber- zeugung bleibt, auf keine Weise. von den Grundsäßen abgewichen zu feyn, welehe mir fespeinglo den Anspru auf Fhre Untecstübung erwarben. Beruhigend ist es zugleich fär mich, daß ich es mit den wärmsten Gefühlen der Dankbarkeic anerkennen kann , wie kräftige Beweise von Eifer und Achtung ich von den Freunden erlangt habe, deren unbestrittenen Werth und richtiges Urtheil ih auf das bdchste shäße. Den Wirkungen der Einshüchterung und des unzebührenden Einflusses, der temporairen Bestürzung \{chwacher Geister, wel- che durch die Erneuerung des Geschreies „kein Papftthum //

verursacht wurde, deny orthecilen, welche mam sich durch Unwahrheit und Verleumdung bet Ununterrichteten zu erwer- ben wußte, und endlich dem großen Eifer, mit dem meine

Gegner die Einregißrirung ihrer Freunde und Untergebenen betrie ben haben, diesem Allen muß meine Riederlage zugeschrieben wer- dea. Wenn ich jedoch den auf diese Weise bei ciner einzigen Wahl erlangten Vortheil mit dem langen, kräftigen und populairen, den- noch aber erfolglosen Widerstande vergleiche, welchér den Forderun- gen der Katholiken entgegenzestelt wurde, so kanu ih nit umhin, überzeugt zu werden, daß die Liberalität, die Toleranz und vie Wahrheit Wurzel gefaßt haben, und daß unconstitutionnelle Dro- hungen, cingewu?zelte Vorurtheile und kleinliche Verleumdung, welche #0 erfolgreich gegen mich gewesen sind; vor dem Fortschrei-

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kel politischer Freiheit und der Verbreitung religiöser Toleranz zu- rückschrecken werden.“/ , :

Von mehreren Seiten wird bei dieser Gelegenheit wieder die Nothwendigkeit gePéner Abstimmung in Anregung gebracht, so sehr sich auch eine bedeutende Anzahl von Reformern fortwähß- rend dagegen ausspricht, weil sie davon die Untergrabung der Moralität unter dem Volke im Allgemeinen befürchten. Lord Russell selbsk scheint sich noch nicht dafür entschieden zu haben, wie aus einer Antwort hervorgeht, welche er bei seiner Rückkehr von dem Wahlort, einem Herrn in Salisbury ertheilte , welcher sich nebs Anderen, ihn zu bewillkommnen, eingestellt hatte. „My- lord‘/, sagte dieser, „Jhre Niederlage hat mih von der Noth- wendigkeit der geheimen Abstimmung Üüberzeugt‘/, worauf Lord Russell erwiederte, daß er dessen nicht so. gewiß sey. Nach einer Behauptung der Times soll Lord Russell die Absicht haben, sich für Sir John Byng, der, wie es heißt, zum Pair erhoben ist, als Kandidat in der Grafschaft Middlesex in Vorschlag brin- gen zu lassen, wo dann Sir Robert Peel, der, wie man sagt, die Chistren Hundreds annehmen wird und sich deshalb einer neuen Wáähí unterziehen müßte, als sein Gegner auftreten will.

In Plymouth ist es bei der Wahl für Süd-Devonshire zu einigen Unruhen gekommen; cs mußte eine größere Anzahl von Konstablers vereidigt werden, ader auch dies war nicht hinrei- hend, so daß zuleßt das Militair zu Hülfe eilen mußte, wodurch die Ruhe hergestellt wurde. Auch in Dublin hat ein gegen Re- dacteure kotiservativer Zeitungen gerichteter Auflauf stattgefunden. Mehrere Polizeidiener, die der Pöbel am Einschlagen der Fen- ster in den Bureaus dieser Zeitungen hindern wollten, wurden Úberwältigt und schwer verlekt. |

Die bedeutendsten der nech nicht erwählten ministeriellen Kandidaten sind der Lord-Advokat von Schottland, Herr Mür- ray, und Lord Morpeth. Der Erstere ist in Leith in Vorschlag gebracht, und hat am erften Tage der Wahl 718 Stimmen für sich gehabt, während sein Gegner, der Vice-Admiral Sir David Milne, nur 423 Stimmen zählte. Da nun die Gesammtzahl der Stimmenden 1549 is, so müßte der Letztere, um noch den Sieg zu gewinnen, zwei Drittheile der übrigen Stimmen für sich zu erlangen wissen. Man hält daher die Erwählung des Lord-Advokaten für sicher. Lord Morpeth is vergestern in dem westlichen Theile von Yorkshire durch Lord Mitton in Vorschla gebracht und als Kaudidat angenommen worden. Es hat sich darauf ein Comité gebildet, um ihn durch Subscription für die nöthigen Ausgaben bei der Wahl zu. entschädigen. Sein Gegner ist Herr Wortley, Von den übrigen ministeriellen Beamten, welche fich einer Wiedererwählung unterzichen mußten, ist der Oberst Leith Hay zu Elgin, der General-Fisfal fär Irland, Herr O'Loghlin, in Dungarvon, und endlich der General - Advoëat R. C. Fergusson in Kirkcudbrighßt erwählt worden. ,

Der Courier spottet über die Bemerkung der „Morning Post‘, daß wahrscheinlich Herr Fox Maule und Lord Fordwich die Debatten im Unterhause leiten würden. „Der Lektere“/, sagt der Courier, „ist gar nicht Parlaments - Mitglied, auch ist über- haupt das Gerücht nicht gegründet, daß er zum Unter-Secretair im Departement der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden sey. Ueberdies sind ja Herr Spring Rice, Sir John Hobhouse und andere Minister da, die das Wort im Unterhause führen können.“ i

Es soll nicht nur gegen Herrn Morgan O’Connell (vergl. den Artikel London im gestrigen Blatte der St. Z.), sondern auch gegen Herrn d'Israeli in Folge der zwischen Beiden statt- gefundenen Korrespondenz ein Verhafts-Befehl erlassen und Bei-

den für ihr ruhiges Verhalten Bürgschaft abgefordert worden.

Jm Gemeinde-Rath hat wieder cine Debatte úber das Be- nehmen des Lord - Mayors stattgefunden, die jedoch zu keinem Resultate führte.

Der Globe versichert, daß das Ministerium für jeßt noch keinen neuen General - Statthalter für Ostindien an die Stelle des Lord Heytesbury zu ernennen gedenke, sondern daß er erst mit Lord William Bentink darüber zu Rathe gehen wolle, der binnen kurzem in England zuräck erwartet werde.

Der Contre-Admiral Lewis hat sich in einem Anfall von Waßnsinn erschossen. ; E

Herr Joseph Planta, der unter dem vorigen Ministerium Kommissar der Ostindischen Kontrolle war, ist schwer erkrankt. -

Der Globe will wissen, daß die Königin von Portugal auf den N gemachten Vorschlag, sich mit dem Herzog Maximilian, dem Bruder ihres verstorbenen Gemahls, zu vermählen, vollkom- men nate und daß auch die Schwester des Herzogs, die Her- zogin von Braganza, dieses Bündniß billige, daß man aber glaube, die Mutter des Herzogs, die über ihn zu bestimmen habe, da er noch minderjährig sey, dürfte sich diesem Plan aus mehreren Gründen widersegen.

Der Kutter „Osprey“/, der am 2Wsten v. M. Lissabon verließ, ist in Falmouth angekommen und überbringt die Nach- richt von einer theilweisen Veränderung des Portugiesischen Mi- nisteriums. Der Herzog von Palmella und Herr Barreto Fer- raz, Minister der Justiz, scheiden aus und werden durch den Grafen Linhares, einen Schwiegersohn des Ersteren, und Herrn Leitao ersetzt. Die Ursache dieser Veränderung wird nicht ange- geben, jedoch glaubt man, dieselbe werde keine nachtheilige Folgen haben fdnnen, da die beiden neuen Minister als durchaus tüch- tige Männer bekannt sind, und der Herzog von Palmella das Präsidium in der Pairs-Kammer beibehält. Die Cortes sind ge- \hlossen worden, und Donna Maria hat bei dieser Gelegenheit eine lange Rede vom Thron gehalten. (S. Portugal.)

In hiesigen Blättern wird gemeldet, es scy am Lten d. ein nach London bestimmter Courier mit Depeschen von Lord Elliot durch Bayonne gekommen, und den Lord selbst habe man am Äten dort erwartet; 16 von Zumalacarreguy gefangen genomme- nen Christinos soll durch die Verwendung des Lord Elliot das Leben gerettet worden seyn, und er soll überhaupt gehofft haben, es werde ihm gelingen, zwischen den beiden streitenden Parteien ein Cartel zu Stande zu bringen. Uebrigens schien es sich, nach diesen Nachrichten, zu bestätigen, daß die Arrière-Garde des Ge- nerals Valdez in den Amescoas einigen Verlust erlitten, und es hieß sogar, das Gepäck des Ober - Befehlshabers und des Gene- rals Cordova sey in die Hände der Karlisten gefallen.

Kap-Zeitungen vom 22. Februar melden, daß die Kaffern sih jegt über den Fish-Fluß zurückgezogen und schon in ihrem eignen Gebiete Niederlagen erlitten hatten.

In Macao erscheint jest eine Portugiesische Zeitung unter dem Titel „Chronica de Macao.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 8 Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien ist heute mit seinen beiden jüngeren Sdhnen nach dem Helder abgegangen, um die Fregatte in Augenschein zu neh- men, auf welcher der Prinz Friedrih Heinrich binnen kurzem die Reise nach Westindien unternehmen wird. ;

seyn.

Der Erbprinz von Oranien hat nah dem Besuche, den Höchstderselbe kürzlich mit der Königl. Familie in Amsterdam abgestattet, wiederum angefangen, die Vorlesungen auf der Uni: versität Leyden zu besuchen. Dem kürzlich im Haag mit großem Beifall aufgetretenen Französischen Schauspieler Chollet hat der Erbprinz eine goldene Dose geschenkt.

Belgien Brússel, 7. Mai. à | phenson, Erbauer -der neuen Eisenbahn, ist zum Ritter des Leg, pold-Ordens êrnannt worden; er ist gestern nach London zurü, gereist. : Der bekannte ‘Professor Warnkdnig hat einen Ruf nag Deutschland erhalten. gien fürchtet man, daß er uns verlassen werde.

Der Englische Jngenieur Herr Ste, È

Bei seiner schlechten Besoldung in Bcl, i

Die gestern in die Grundlage der Meilen-Säule der Eisen bahn niedergelegte Medaille zeigt auf der einen Seite das Por: trait Sr. Majestät des Königs, von Braemt, und führt auf de,

Kehrseite folgende Inschrift: „Am 5. Mai 1835, im 4. Joahte der Regierung Leopolds [l., ist durch den Ritter de Theux d Mepyplandt, Minister des Jnnern, der Jnaugural - Steiy zu dem durch das Geses vom 1. Mai 1834 dekretirtey Eisenbahnen - S»stem gelegt worden. Simons un de Ridder, Ingenieurs.’ Das Protokoll der Jnauguratio

der Eisenbahn ist durch die Minister des Junern, der Justi,

der Finanzen und des Krieges, dur den Staats-Minister Gry fen Felix von Merode, die Präsidenten des Senats und der R, Ÿ präsentanten-Kammer und durch die hier akkreditirten Geschäfts

träger der verschiedenen Mächte unterzeichnet worden. Dur

einen Beschluß des Ministers des Junern sind die Abfahrtsstuv | den auf der Section der Eisenbahn von Mecheln nah Brüs Von Brässel: um 9 Uhr Mor gens, um 2 Uhr Nachmittags und um 524 Uhr Abends. Voi Mecheln: um 10 Uhr Morgens, um 4 Uhr Nachmittags und | Diese Abfahrten werden am 8. M4

auf folgende Weise festgestellt :

um 64 Uhr Abends. beginnen.

Am sten Nachmittags erhielt die Garnison von Löwen Be Das Gerücht wa ten sich Zusammenrottungen längs der Eisen | Dieses Gerücht war zum Glâck grundlos , und

fehl, sich bereit un Aufbruche zu halten. verbreitet, es sol

bahn bilden. nichts Aehnliches hatte zu Brässel verlautet.

Deutschland. Hannover, 9. Mai.

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Die seit längerer Zeit mit dem Hen . / n, s n und i zogthume Braunschweig geführten Dea digen über cine Ven Aera der Restauration dieses Königreiches zu verewigen. einigung desselben und des Königreichs Hannover zu einem ge U / S s meinschaftlihen Systeme der Zölle und Verbrauchs-Steuern, sind, Frag zu Theil geworden stnd, üm fic in den Stand zu seven,

nachdem die beiderseitigen Stände - Versammlungen ihre Zustim H mung erélärt haben, nunmehr dahin L daß in der nâh F

sten Woche die desfallsigen Geseße und erscheinen können. Dem Vernehmen nach, soll auch in diesen Tagen ein Ver

ag wegen des Po stwesens zwischen unserer und der Braun | Me 1 / trag weg Postwes znat]ch | v D nicht erwartet werden, daß Uebel , deren Existenz sch von so vielen

' Jahren und selbst Fahrhunderten herschreiven, in wenigen Mona- Hamburg, 9, Mai. Auf das von Herrn Eduard Wil |

schweigischen Regierung abgeschlossen seyn.

erordnungen werden

viel zum Gle Meiner Unterthanen beizutragen, als es in Melnen Krästen fielt. _ Auf das Wohl Seiner treuen Bdhmen ift die lan- desväterliche Sorge des verewigten Monarchen zu allen Zeiten vor- züglich gerichtet gewescn, und Ich denke und fühle auch in dieser Beziehung gaitz wie der hbchfselige Kaiser. Uebrigens bleibe Fch Fhnen und den Böhmischen Ständen mit Huld und Gnade gewogen.‘

Die Deputation begab sich hierauf zu Jhrer Majestät der Kaiserin, wo der Oberste Kanzler ebenfalls eine Anrede hielt, welche von Allerhöchstderselben auf das Huldreichste beantwortet wurde.

Portugal.

Lissabon, 29. April. Am 22sten v. M. wurde die Ses- sion der Cortes geschlossen. Die Königin hielt bei dieser Gele- gie Dts DUNE E e.

„„Würdige Pairs des Königreichs, Meine Herren Deputirte de Portugiestschen Nation !-/ E s S4 iy

¡„eberaus schmerzlich ist es súr mich, Sie daran zu erinnern, daß ein unglückliches Ereigniß neuerdings abermals Mein Herz und das der Nation mit Toauer erfüllt hat, indem es uns eines hoch- herzigen Fürsien beraubte, der , ein Muster jeder Tugend, gänzlich der hohen Meinung entsprach, welche Mein erhabener Vater, glor- reihen Andenkens, von ihm hegte. Aber ungeachtet Meiner tiefen und noch frischen Betrübniß bin Fc doch an diesem lebten Tage der Session des gegenwärtigen Fahres, nachdem so viele und so ge- wichtige Gegensiände Fhrer Erwägung vorgelegen, Fhnen eine große Ansrengung schuldig, nämlich die, in Person zu kommen, um Jhnen Glück zu wünschen wegen der Beweise, welche Sie von Jhrem Wunsche, den constitutionnellen Thron zu befestigen, darleg- ten, dadurch, daß Sie Maßregeln des heilsamsten und durchgreifend= sen Nußens angenommen haben. Die Gesche, welhe Sie zu Mciner Königlichen Sanction in Vorschlag gebracht ha- ben, und welche die Grundsäze feststellen, die für ndihig erach- tet werden, um die Reform der Justiz - Verfossung im Kdnig- reiche durchzuführen, so wie für den neuen Dezimal - Münzfuß des Reiches, wie auch für die richtigere und besser geordnete Erhebung der decima (Einkommen - Steuer) und der damit in Verbindang stehenden Steueen, und endlich andere Geseße über eine Menge von Gegenständen, welche Fhrer Aufmerksamkeit werth waren, sind so viele Beweise ihrer Einsicht und Vaterlandsliebe. Doch muß Fch noch besonders erwähnen nicht nur des Geseßes über die Entschä- digungen , bei welhem Sie einsicht:voll die den Benachtheiligten gebührende Gerechtigfeit mit dem Frieden und der Ruhe, welche das gesammte Land erheischt, zu vereinigen wußten, sondern auch

L der Hauptinaßnahme wegen des Verkaufs des Rational: Eigenthums, Ï welche, große Reichthümer erschafend, die ersten Quellen des Ges

deihens erdffnend und die JFnstitutionen befestigend, welche so rcich- liche Früchte tragen, schon an und für ch genügen würde, die

„Die Zutrauen aussprechenden Abftimmungen , welche Meiner

wichtige Verbesserungen vorzunehmen, sind nicht weniger Meiner besonderen Dankvarkeit werth: Die Verzdgerungen in der Organt- sation der Justiz - und Verwaltungs- Behörden, der Zwiespalt zwi- hen den alten und neuen Gesczen, so wie der Konflikt zwischen

5 den alten Behörden und denen kraft der Charte eingeseßten, konnte ] dem guten Rufe der constitutionnellen Prinzipien und der Wohl{ahrt

helm Berkemeyer übergebene Patent, nah welchem derselbe zum | General-Konsul der Argentinischen Republik hierselb ernannt | worden, hat der Senat denselben in solcher Eigenschaft anerkannt. E

Oesterreich.

Wien, 8. Mai. Am Aten d. M. begab sich eine zahlreiche l

Deputation der Stände des Königreichs Böhmen aus dem Ge-

Hofburg, um Sr. Majestät dem Kaiser und König die Gefühle des tiefen Schmerzes über den erfolgten Hintritt des hdchstseligen Monarchen und zugleih die Glückwünsche zur. Allerhöchsten Thronbesteigung ehrerbietigst auszudrücken. Der Oberste Kany

ler, Graf von Mittrowsky, welcher wegen Dienstes-Verhinderunz } zu Gunsten der Charte und Meiner Regierung ausfpricht, machte

des Oberst-Burggrafen, Grafen von Chotek, als oberster Landes Offizier im Königreiche Böhmen, die Deputation anführte, hielt nachfolgende Rede: ,

¡¡Allerdurchlauchtigster Kaiser und Kdnig! Allergnädigsier Herr!

Mit Gefühlen t Stände Bbhmens dem Throne Eurer geheiligten Majestät; auch Böhmen. empfindet, wie jedes dem Kaiserlichen Scepter unterwor-

vaters, dessen Weisheit und Milde so viel Segen und Wohlfahrt |

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Meines Voiks nicht anders als sehr verderblich seyn. Es konnte

ten abgezelit seyn sollten; aber, den Zustand der Dinge würdi- gend, haben Sie in Jhrer Weisheit die Negierung mit der Machtvollkommenheit ausgestattet, eine allgemeine îtatiftische Auf- nahme des Landes zu veranstalten, Communicationen im Fnnern zu erdssnen und zu erleichtern, den dentlichen Unterricht zu verbessecn, eine neue Territorial-Eintheilung des Landes vorzunehmen und end- li die Verwaltung des Landes in ihren verschiedenen Beziehungen ¿u ordnen. Jch bin Überzeugt, daß ihr Vertrauen nicht übel ange-

| wandt ist, und daß binnen kurzem, wenn die aus der Charte berflic-

- Z B N 4 ) henden bedeutenden Vortheile verwirklicht sind, das Portu testische bäude der Böhmischen Hof- Kanzlei im feierlichen Zuge nach der | Volk es praktisch {ühlen wird, daß unfcre Ce nicht bloße

Ì Theoricen sind.‘

„Bei Gelégenhelt des unglücklihen und trauervollen Ereignis-

| ses, das wir alle beklagen, versuchten einige verleitete ober bdswillige Î Fndivtèuen, unter dem Vorwande großen Eifers, die Ruhe dieser

Hauptsiadt zu stören; aber die bfentiiche Meinung, welche si ganz das Einschreiten der Behörde zur Wiederherstellung der allgemeinen

] Nuhe fast unndthig. Ruhe heerscht durch das ganze Kdnigreich, so

| wie in unseren Übersecisc)en Provinzen ,

zweifacher Art nahen sich die Abgeordneten dex Æ lauben, daß die Zeit nicht schr fern is, in der alle Meine Unter-

über alle seine Unterthanen brachte, und unter dessen väterliche Herrschaft Böhmens Wohliiand,- troß den Stürmen der Zeit, u A

ciner so seltenen Hdhe stieg. | schen Herrscher, die Nachwelt, wird ihn den gefciertesten Regentey in deren Händen je das Nuder -eines Staates lag, an die Seiie fcl len, uns aber isi der Trost geblieben , daß Eure Majestät, der tt- lauchte Erbe der Tugendett des verewigten Monarchen, auch der Erbe seines Thrones und Reiches find, und daß die Liebe, mit wel- cher der Unvergeßliche Seine Unterthanen umfaßte, und die er ihnet im Augenblicke des Scheidens als ein heiliges Vermächtniß hinterließ in der Brust Ew. Maj. fortlevt. Eingedenk dieser Liebe und des Ent- {lusses Ew. Maj., im Sinne und Geiste Allerhdchchstihres erhabenen Vaters fort zu regieren, richtet au) Bbhmen, welches mit Freudt und Stolz auf scine Vergangenheit zurüksicht, getroft seinen Blid in die Zukunft und hofft, daß unter dem segenreichen Scepter Ew. Majestät guch fernerhin Bbhmens Ackerhau gedeihen, die Wisset- schaft blühen, die Kunft sich entfalten wird. Von solchen Hof nungen beseelt, erlaubt sich die gegenwärtige Deputation, die eyret bietigsten Glückwünsche zur Thronbefteigung Ew. geheiligten Mv jest, im Namen aller getreuen Bdhmen zu Füßen zu legen, mil! der allerunterthänigsten Bitte, Allerbdchsidieselben wollen die Wort Jhrer treugehorsamsten Stände als den Ausdruck der Empfindung! dex ganzen Nation allergnädigst aufzunehmen geruhen, welche mit Sehnsucht an den Zeitpunkt denkt,wo ihr das Glück zu Theil werden witd- ihren geliebten König zur Krönung und zum Empfange der Huldigung in ihrer Mitte zu erblicken. Bis zu dieser feierlichen Handlung gt ruhen Eure Majestät vorllufig hier die Versicherung. gnädigst aus- zunehmen, daß auch künftighin, wte sie es bisher gewohnt wartet und bewiesen haben, die getreuen Bdhmen in allen Lagen und Vet hältnissen berelt seyn werden, für thren allergnädigsten Kbnig Blut und Leben anfzuopfern und ihr gesammtes Daseyn mit Begeisterung Seincm Dienste zu weißen, Die gegenwärtigen Abgeordneten et lauben sich u Schlusse im Namen threr Kommittenten noch dit allerunterthänigste Bitte, daß Eure Majestät den von Seiner höchst

seligen Maiestät bestätigten altherkdmmlihen Rechten" und Freihéi Î ten etwerben werden.

ten der treugeborsamsien Stände Allerhbchstibren Schuß auch fet“ F

nerhin gnädig und huldvoll angedeiben lassen, und empfehlen si in tieffter Ebrfurcht und Unterthänigkeit Eurer K. K.- Majestäl Huld und Gnade. 3

Se. Majestät antworteten hierauf:

,,Fch danke den Bbhmischen Ständen sür die treuen und at hänglichen Gesinnungen, die sie auch bei dieser Gelegenheit an del Tag legen, und freue Mich, daß sie den Erwartungen entspreche die Jcl) immer von der so oft bewiesenen Anhänglichkeit der Bdh- men an Mein Haus gehegt habe. Der Verlust, den Bdhmen wi wir Alle, in dee Person Meines hdchsiseligen Vaters erlitten, il groß und unaussprechlich , aber es ist Mein fester Entschluß, i"

Die unparteiische Richterin der irdi- F

| Ausgaben zu vermindern.

untd Fch habe Grund, zu thanen jedes Vorurtheil des Parteigeistes von sch entfernen, die

| Charte allein als ihr Wahrzeichen ausehen und sch in jeder Hinsicht | der Hochherzigkeit und Güte des unsterblichen Befreiers würdig zei-

fene Land, innig und tief den Hintritt seines heißgelicbten Landes- | E ¿eh -Cérden,

: Meine Verhältnisse zu den fremden Mächten und Meinen Verbündeten befinden sich auf dem feeundschaftlichsten Fuße, und ich werde nicht ermangeln, alle mit der National - Ehre ver- träglihe Mittel anzuwenden, um passende Verbindungen mit den anderen fremden Staaten einzuieiten, wobei Fh Meine besondere Auferksamfeit auf diejenigen richten werde, von denen wir mödgli- cherweise größere Handels-Vortheile erlangen können.(/ ¡Meine Herre: Deputirten der Portugiesischen Nation !//

¿, ¡Die Mannigfaltigkeit Jhrer Geschäfte hat Jhnen nicht erlaubt, Uber das Budget für das gegenwärtige Fahr zu berathschlagen; des- senungeachtet werden die jeßigen Steuern fortdauernd erhoben wer- den, in Gemäßheit der Vorschrift des Art. 137 der Charte, und Sie können sich darauf verlassen, daß die Regierung Alles, was in ihrer Macht steht, thun wird, um die Einkünfte zu vermehren und die Unser Kredit, sowohl im Fulande, als im Auslande, stebt auf der hohen Stufe der Blüthe, die von der

| Treue zu erwarten Fand, mit der wir unsere rechtmäßigen Verpflich- | Ungen und Verträge beobachten, so wie von dem geraden und ofe-

Seinem Geiste die Regierung fortzuseßen und mit Gottes Hülfe \ |

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nen Wege, welchen wir einschlagen, um unsere ungeheuren Hülfz- quellen nußdar zu machen.‘

„„Würdige Pairs des Königreichs, meine Herren Deputirten der Portugiesischen Nation !‘/ ,

, Wenn Sle in Jhre Helmath zurückgekehrt sind, so melden Sie, meiner Bitte gemäß, Jhren Konstituenten, daß Sie alle diese Wahr- heiten von Meinen cigenen Lippen vernommen haben. Unterrichten Sie dieselben durch Jhr eignes Beispiel in der getreuen Beachtung er Geseße und der gebührenden Achtung gegen die Behörde, ild- fen Sie ihnen Abscheu ein gegen Aufruhr und Anarchie, die Tod- finde der Freiheit und die unmittelbaren Vorläufer des Verderbens eittes jeden Landes , rihten Sie Fhren Blick auf die Pradte Fhrec Weisheit und Vaterlandsliebe, und beobachten Sie se tig allgemeine und drtliche Mängel, damit Sie, wenn Sie wiederum jusammenberufen werden zur Aueübung Jhrer hohen Functionen, ur Jhre Talente und Fhre Erfahrung zur Vollendung des großen Werkes der Portugiesischen Restauration beitragen kdnnen, wodurch

Sie sich die Segnungen der Gegenwart und aller kommenden Zei

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

l New-York, 8. April. Der höchste Gerichtshof hat end- ch in dem Prozesse, welchen Colin Mitchell und Konsorten ge gen die Vereinigten Staaten geführt, seine Entscheidung abgege- A Von diesem Prozesse hing der Besiß von mehr als. einer Nillion Acker Landes in Florida ab, welche von einigen Perso-

oen, unter dem Vorwande, daß sie ihnen von der Spanischen

‘glerung abgetreten seyen, in Anspruch genommen wurden. Der

Gerichtshof hat ihre Rechte anerkannt.

Das Haus der Repräsentanten des Staates Maine hat, in

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Betreff der Gränz-Streitigkeiten mit Großbritanien mit 129 er en 7 Stimmen folgende Beschlüsse angenommen. „Da dit Zorschlag des Königs der Niederlande ein Umgehen und nicht eine Entscheidung der ihm vorgelegten Frage ist, so billigen wir die Verwerfung desselben dur den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Da ferner die endliche Feststellung der nordöstlichen Gränzlinie eine Frage ist, welche das künftige Gedeihen und die Wohlfahrt dieses Staates betrifft, so soll die exekutive Gewalt, bei der größten Wichtigkeit dieser Angelegenheit ersucht werden, dieselbe {nell und auf eine Weise zu erledigen, welche die Ter- ee fe der Bewohner, dem Vertrage von 1783 gemäß, Die politische Aufregung in Kanada währt fort und der Parteigeist hat sich leider zu einem hohen Sade 44 ert. Die constitutionnelle Gesellschaft in Montreal hat am 1. April eine Versammlung gehalten, um einen Mann zu wählen, der die Jn- teressen der Mitglieder dieser Gesellschaft in England vertrete,

__ Die in England so bekannten Handwerker - Vereine haben jest auch in den Vereinigten Staaten Nachahmung gefunden. So haben si in New - Vork seit kurzer Zeit Vereine unter den Tischlern, Buchdrukern, Zimmerleuten, Schuhrnachern, Schnei- dern, Hutmachern und anderen Handwerkern gebildet.

Das Polen. Comité in Boston hat in den dortigen Blättern einen Bericht abgestattet úber die Verwendung der durch Sub- scription eingegangenen 2750 Dollars. Diese Summe ist er- {öpft und es sind noch etwa 150 Dollars Schulden zu bezah- len. Von jenem Gelde sind für den Unterhalt 1050 Dollars aus- gegeben; für Kleidung 620 Dollars; für den Transport der Po- len, namentlich nach New - Orleans , 408; 400 Dollars wurden den Polen in New- York übersandt ; einzelne Offiziere erhiel- ten 120 Dollars, u. \. w. Die Zahl der unterstüäßten Polen belief sich auf 50. 17 wollen sich nach dem Westen begeben und sind, nachdem man sie mit dem Nôthigen versehen hat, nach New-Orleans eingeschifft worden ; etwa 30 sind theils in Boston, theils in der Nähe, beschäftigt worden; einige haben sich nach anderen Orten begeben und 9 sind noch unbeschäftigt.

Zeitungen aus New-Orleans enthalten einen langen Bericht über ein furchtbares Erdbeben, welches in Central - Ame- rila drei große Städte und mehrere Dörfer so zerstört hat, daß nur noch Schutthaufen davon übrig sind. Es fanden fünf vul- kanische Ausbrüche mit einer Hestigkeit statt, wie män sie noch nicht erlebt hat, und zwar begleitet von den furchtbarsten Erd- stößen, wodurch ein großer Theil der Städte St. Miguel und St. Salvador zerstört wurde. Die Luft war von Asche und Rauch so verfinstert, daß die Einwohner sich acht Tage lang aufder Straße der Fackeln bedienen mußten. Den Explosionen, welche Kanonenschüssen glichen, folgten Auswürfe von Steinen und Asche. Die Lava floß an einigen Orten funfzehn Deutsche Meilen weit und zer- sidrte Alles, was sie auf ihrem Laufe antraf. Die Bewohner von Alaucho glaubten, der jüngste Tag sey gekommen, und es wurden mehr als 300 Ehen zwischen Personen geschlossen, die früher auf ungesebliche Weise mit einander gelebt hatten. Das Erdbeben wurde noch sehr merklich in Trurxillo empfunden und die Explosionen der Vulkane höôrte man noch ndrdlih von Ba- e Etwa zehn Meilen von Truxillo ist ein Vulkan ausge- rochen.

P er u:

New-Yorker Blätter enthalten Nachstehendes aus P eru: „Die Truppen, welche die Garnison von Callao bilden, empörten sich am 1. Januar, nabmen ihre sämmtlichen Offiziere gefangen, und erklärten sich gégen die Regierung. Nachdem sle die Nord- Amerikanische Flagge aufgezogen, schickten sie eine Deputation an den General Lafuente, welcher sich atn Bord der Kriegs-Korvette der Vereinigten Staaten, „, Tairfield‘’, befand, um ihn zu ersu- chen, sich an die Spike der Regierung zu stellen. Da indeß die- ser General, welcher seit kurzem wegen seiner heftigen Opposition gegen die Regierung verbannt war, unter der Deputation kci- nen Offizier von Auszeichnung bemerkte, so weigerte er sich, die Präsidentschaft anzunehmen. Unterdeß war der Befehlshaber der Truppen in Lima mit 600 Mann in Callao eingedrungen , fing an, das Fort zu beschießen und zwang die Insurgenten, sich nach einer Vertheidigung von sehs und dreißig Stunden zu ergeben. Eine große Anzahl derselben wurde sogleich erschossen.“

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Berlin, 13. Mai. Das gestern ausgegebene Blatt der Geseß - Sammlung enthält auch ein Gesetz über die Kompetenz der Dienst- und Gerichts -Behörden zur Untersuchung der von Staats - Beamten verübten Ehrenkränkungen ; dasselbe lautet also :

¿Wir Fricdrih Wilhelm, von Gottes Gnaden, Kdnig von Preußen 2c. c. :

Um die Zweifel zu erledigen, welche über die Kompetenz der Dienst« und Gerichts- Behörden zur Untersuchung und Bestrafung der von Staats=« Beamten verübten Ehrenkränkungen erhoben sind, verordnen Wir auf den Antrag Unseres Staats - Ministeriums und tach erfordertem Gutachten Unseres Staats-Raths, für den ganzen Umfang Unserer Monarchie, wie folgt:

S. 1. Wer gegen einen Staats-Beamten Beschwerde darüber erheben will, daß derselbe sich aus Veranlassung seiner amtlichen Wirksamkeit einer Ehbrenkränkung shuldig gemacht habe, hat seinen Antrag bet der Dienst- Behörde des Angeschuldigten anzubringen.

S. 2. Die Dtenst-Behöbrde hat die Verpflichtung, zu prüfen: ob der Angeschuldigte bei den angezeigten Handlungen oder Aeuße- rungen innerhalb seiner Amts-Befugnisse geblieben sey, oder diesel- ben überschritten habe.

,_§. 3. Entscheidet die Dienst- Behörde, daß der Angeschuldigte seine Amts-Befugnisse nicht úberschritten habe, so findet gegen diese Entscheidung nur ein Rekurs statt, welcher binnen vier Wochen nach der YebTndigung der Entscheidung bei der hdheren Dienst- Behdrde anzubringen ist.

§. 4. Erklären die Dienst- Bchôrden den Angeschuldigten fär straffállig , so liegt denselben ob, die Strafe zu bestimmen, oder die gerichtliche Untersuchung zu veranlassen.

Die Bestimmung der Strafe erfolgt durch die Dienst: Behörden

a) wenn die angezeigte Ehrenkränkung nicht von der Beschaffen-

heit ist, daß sie ih nah Vorschrift des §. 216 des Athanges

zur Allgemeinen Gerichts- Ordnung zu einer fiskalischen Un- tersuchung eignet, oder

b) wenn der Beleidigte erklärt hat, daß er die ihm widerfahrene

SEnfrnntig nur von der Dienst- Behdrde gerügt wissen

wolle.

Außer diesen beiden Fällen hat die Dienst - Behdrde die Sache zur gerichtlichen Untersuchung abzugeben.

S. 5. Hâlt der Beleidigte die von der Dienst - Behörde festge- sebte Sol für zu gelinde, so hat er die Wabl, entweder bei der höheren Dienst- Behörde den Rekurs zur Verschärfung der Strafe zu erheben, oder auf gerichtliches Verfahren und Erkenntniß anzu- tragen. Verfolgt er seine Beschwerde bei der hdheren Dienst - Be- hdôrde, so ist der Antrag auf gerichtliche Untersuchung nicht ferner zulässig. Trägt er aber auf gerichtliches Verfahren an, so wird die Sache vorschr ftômäßig eingeleitet. Erfolgt jedoch durch das rechts- kräftige Erkenntniß keine härtere Strafe, als die von der Dienst-

Behdrde abgemessene, so fallen dem Provokanten des gerichtlichen BVerfabocha zur a P 00 L MpbeR S. 6. Der Antrag bei der Dienst-Behödrde eines Beamten, auf Nen DeErung wegen verübter Ehrenkränkungen, hemmt deren S. 7. Alle bisherige Vorschriften, so weit sie dem gegenwärtt- A a entgegenstehen, werden durch obige Bestimmungen auf= e ° 5. 8. Wegen der von Staats-Beamten ohne Beziehung auf ihr Amt zugefügten Ehrenkränkungen bleibt j j s sedliien Vorschriften E j 4 es hei den bisherigen ge rkun unter Unserer erhdôchsteige f t und beigedrucktem Königlichen Jnstegel. Sen Dige N Gegeben Berlin, den 25. April 1835. (L. S.) Frtiedrich Wilhelm. Karl, Herzog zu Mecklenbura. v, Kamp. Mühler. v. Rochow. Veglaubíigt: riese.‘

Am dten d, M. beging der Konsistorial -Rath Dr. Möller zu Mänster seine 50jährige Dienst - Jubelfeier. m Morgen des festlichen Tages begrüßten den Jubilar die Mitglieder des Presbyteriums der dortigen evangelischen Kirche, den Ober- Konsistorial-Rath und Pfarrer Dr. Natorp an ihrer Spike. Der Lebtere überreichte seinem geehrten Kollegen ein Festgedicht und erbat sich zugleich dessen Zustimmung zu einer .neuen Stiftung, die den Namen der Möllerschen erhalten und zur Verbesserung und Er- weiterung der evangelischen Schule in Münster dienen soll. Es O überdies von den Königlichen Regierungen zu Minden,

srnsberg, Düsseldorf, Frankfurt, dem Königl. Konsistorium zu

Koblenz, der Rheinischen Provinzial-Synode, der Gesammt-Sy- node der Grafschaft Mark, den ämmtlichen Kreis-Synoden von Minden, Ravensberg, Tecklenburg, Siegen und Wittgenstein, Gratulations - Schreiben ein, die zum Theil von besonderen De- putirten übergeben wurden; ferner zahlreiche Begrüßungen und Festgedichte von Freunden und Verehrern des Jubilars, unter denen viele seiner ehemaligen Schüler aus dem Verhältnisse sei nes akademischen Lehramts zu Duisburg und Breslau. Eine noch größere Anzahl, zum Theil aus weiter Ferne, hatte den Freundesgruß in ein Album eingetragen. Der Präses der Mär- kischen General - Synode, Pastor van der Kuhlen zu Heringen, überreichte als Festgeschenk ein s{öón eingebundenes Exemplar der Pracht - Ausgabe des Griechischen Neuen Testaments von Pr. Griesbach. Der Herr Ober-Präsident v. Vincke sprach an der Spike der Mitglieder des Kdnigl. Konsistoriums, Provinzial-Schul-Kolle- giums und der Kdnigl. Regierung zu Münster die Gefühle der innig- sten Theilnahme an dem seltenen Feste aus. Diesen Kollegien {lossen sich Deputationen des Königl. Ober-Landesgerichts, des Stadt - und Landgerichts und des Magistrats zu Münster an. Der Bürgermeister Bertram aus Lippstadt, wo der Jubilar vor 50 Jahren an diesem Tage geweihet und in das geistliche Amt eingeführt worden war, überreichte im Namen der dankbaren Stadt, mit dem Gratulations-Schreiben einen silbernen, inwendig vergoldeten Pokal, geziert mit dem Stadtwappen auf einer, mit den Symbolen des Evangeliums auf der andern Seite. Eine besondere Freude gewährte es dem Jubilar, daß auch die höheren Schulen sein vieljähriges Streben zur Beförderung der Wissen- schaft an diesem Tage so theilnehmend anerkannten. Die evangelisch-theologische Fakultät zu Bonn und die Akademie zu Münster überreichten 2 in klassischer Latinität abgefaßte und sauber eingebundene Gratulations - Schreiben. Die Neihe der Glückswünschenden schlossen die Herren Generale und Ober- sten mit ihren Adjutanten, in deren Namen der kommandirende General , Freiherr von Müffling , den Jubilar freundlich begrüßte. Hierauf folgte eine gottesdienstliche Feier in der evan- gelischen Kirche, nah deren Beendigung der Herr Ober-Präsi- dent den Jubilar und seine Verwandten, Freunde und Kollegen zu einer Mittagstafel auf dem Schlosse vereinigte, bei welcher der gerade anwesende Wirkliche Ober-Konsistorialrath und Probst Di, Roß aus Berlin, ein vieljähriger Freund des Gefeierten, das Tischgebet sprach. Während der Tafel wurde dem Iubilar als ein Festgeschenk der Mitglieder der Königl. Regierung, des Königl. Konsistoriums und Provinzial-Schul- Kollegiums ein \ilber- ner inwendig vergoldeter Pokal überreicht, mit welchem der Ge- feierte den Toast auf das Wohl Sr. Maj. des Königs ausbrachte. Am folgenden Tage gab der Herr Regierungs - Präsident Vahl- kampf bei sich eine glänzende Abend-Gesellschaft, in welcher Alles, was cinen näheren oder entfernteren Antheil an dem Ehrenfeste des Jubilars nimmt, in heiterer Stimmung vereinigt war.

Aus Stargard in Pommern meldet man unterm lôten dieses Monats: „Zu dem hier am löten d. M. statt- findenden Pferde-Rennen sind heute {on 16 der in Deutschland als vorzüglich anerkannten Pferde eingetroffen und zu den ver- schiedenen Rennen angemeldet worden. Es sind sonach unsere Erwartungen übertroffen, da in jedem Rennen mehr als 6 Pferde konkurriren. Die Einrichtungen der Rennbahn und der Bau der Tribune sind ihrer Vollendung nahe. ‘/

Im Monat April sind in die Häfen des Regierungs- Bezirks Köslin 20 Schisse und 21 Böte eingelaufen und 25 Schisse und 19 Bôte N von dort in See. Die Haupt- Einfuhr- Artikel vom Auslande bestanden in Syrup, Häring und Kolonial-Waaren, diejenigen der Ausfuhr nach dem Aus- lande in Roggen, Brennholz und grauer Leinwand. Auf der Rhede bei Leba löschte ein mit Salz und Stückgütern befrach- tetes Schiff. Die Fischerei hat überall einen sehr geringen

Ertrag geliefert, auch ist ungewdhnlich wenig Lachs und Häring gefangen worden.

Meteorologische

Beobachtung. 1835. / Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 12. Malt. | 6 Uör. | 2 Uhr. | 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. 334.7 2 ‘Par. 332, 5 s “’Par.]332/3 7 “Par.sQuellwärme 7,0 ° R. Luftwärme +4 6 R./4 10,9% N. [4 8-9 R[=ewärme 11,5 N Thaupunkt 4- 3,2 R 4+ 8,4 °R.+ 6,2°R V Dunstsättg) 2 pECt 82 pCt. s 8 Bodenwärme 10,5 ® R, etter. | halbheiter. | regnig. bube, -Taiabung S Wind B y SO. V Weh L h, Wolkenzitg —- WSW. [zziedersclag 0,06 7 “Rh.

Tageemittel : 333,2 1/‘// Par... 88% R... 6,89 R... 86 pCt.

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Auswürtige Börseh, St, Petersburg, 5. Mai. Lond. 10,2%, Amsterdam 53. Hamburg 95. Paris 112, Silber- Rub. 3574. 6g Inscript. in B. A. 131.

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 14. Mai. Jm Opernhause: Der Kaufmann von Venedig. (Hr. Seydelmann: Shylock, als Gastrolle.) Im Schauspielhause: Une rvreprésentation extraordinaire

au bénéfice de Mr. Delcour. ‘Abonuement suspendu, Le

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