1835 / 137 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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roßem Erfolg dargestellt. Aber auch als a Ucbung und als er edles V dárfte die neue Kunstart schr empfchlenswerth. feyti, well fe so bestimmt darauf führt, das Auge auf die Momente zu s{ärfen, welche für das Kolorit entscheidend sind, und weil sîc zu einer schnellen und entschlossencn Fertigkeit nöthigt.

Herr Sachse hat uns nun von seiner lehten Pariser Reise eine reiche Auswahl dieser neu«« Kunstleistungen mitgebracht, worunter {h Stúeke von den namhaftesten Künslern befinden. Der Beifall konnte éhnen nicht ausbleiben, und daß sîc alsbald Einfluß übten, sogar auf die Oelbilder unserer Künstler, if schon besprochen. Da= gegen veranlaßte die Kunsthandlung die hiesigen Künstler, ch mit denselben Farben in derselben Manier zu versuchen, um diese wieder als Gegengade dem Pariser Publikum darbieten zu kbnnen; es ift geshcheu, und die kleine Ausstellung enthält eine nicht unbedeutetide Anzah! von kleinen Aquarellftücken, die auf diese Weise entstanden i. Dazu haben sich. noch andere aus Düsseldorf eingefun- den, und es ist interessant, zu vergleichen, wie verschieden sch die Künsiler benommen haben, welchen die Pariser Werke vor Augen lagen, nd wiederum diejenigen, welche sie nicht kann- ten. Man hat gemeint, auch jene hâtten den Einfluß lieber von fc abrwehren und léeber ihrer cigenen Art treu bleiben A zut der sie in der Fremde mehr Fnteresse erregen würden, als wenn ste sh bloß als Rachahmer dessen zeigten, was von dort ausgeht. Dees hat ctwas Scheinbares, allein es wäre weder recht noch na- turlic) , wenn man dem Alten noch treu bleiben wollte, wenn man das Bessere gesehen. Dies auf eigene Art auszubilden und stch vor Uebertreibungen zu hüten, zu denen die Franzosen geneigt sind, dars auf fam es aù, und daß dabei noch Art zurückbleiben werde, war an sich schon unvermeidlich. Jn der That, vergleicht man diese Arbeiten mit den Parisern, so bleiben let- tere im Allgemeinen viel freier und leichter, und die hiesigen stehen kolorirten Blättern noh um vieles näher, namentlich einige der aus Düsseldorf gekommenen. Hierin nun cine Eigenthämlichkeit suche! zu wollen, kann nicht wohl gelten. Auch haben ja unsere Künßler mik der That schon selbft eingefianden , daß uns die Fran- zosen auf dieser Seite voran find. Behalten wir nun das Unsrige bet, so werden wir es ihnen zuvorthun können, indem wier von ionen lernen.

Anf die einzelnen Siücke etrvas nâher einzugehen, behalten wir uns noch vor. Gr.

Berliner Börse, Den 16, Hai 1835.

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. n Zf |Pricf{Geld. St.-Schuld-Sch. | 4 ¡101 {1005 Ver. Eng!. Obl. 30.1 4 994 | 982 ¿*räm.Sch.d. Sech.| | 65 645 nrm. Obl. m.L.C.| 4 [1005 | Sea. fnt.Seh.do.! 4 [1908 / Berl, Siadt -Obi/ # [101 d. K.- u, N. [60 Kinigbb, do. { hi. do. Goid al marco 216 [215 RBaoz. Go. in Th, Nene Dak. ..…. 18 _.— Wostpr, Pfandbr. Friedrichsd'or . . 132 | 132 Grofehz. Pos. da.| 4 | Discanta 38 á R O A S R C C E S S E E

Wechsel-Cours.

Preufas. Cour. Tj |Brief\&eld.

Ostpr. Pfandbr. 102 | Pomm. do. 1062 | 1031

Kur- u. Neam. do. 103% Schlesisecbe do. 1063 ikst.C.u.Z.-Sch.

Prenss. Cour. Bruef.| Geld.

Aisterdam . |Korz 1424 | _— ito 0 Fl. |2 Mt 114 | amburg Kurz 1815 dito ¿T2 ME. 13i2 Tandon 3 Mr 6 257 B ris 2 Mt. 802 U ien in 20 Xr 2 Mt. Aub rg 2 Mt. 1037 F reslai 2 Mt. Leipzig 8 Tage 1031 Frankfurt a. Di, WZ. 2 Mt. 103 EEGINTE 3 Woch, | 307 W ars Wau » Kurz

———

1035

992 1027 122

Answürtige Börsen.

ámstardam, 11, Mai. Niederl. wirkl. Schuld 573. 58 do, 1024. Ausg. Schuld 1%. Kanz-Bill. 265, 448 Amort. 95¡2. 358 817. Ruas, 992. Vesterr, 100. Preuss. Prám.-Scheine 1137. do, &8 Anl. —. Span. 58 #02,

chr viel von der Deutschen -

598

L St. Petersburg, 8. Mai. : / Lond. 1025. Amsterdam —. Hamburg 94. Paris 112. Silber- Raub. 3573. 58 Obl. in Silber Ser. I. u. IV. 100.

Meteorologische Beobachtung.

1835. Morgens | Nachmitt. | Abends -| Nach einmaliger 15. Mat. 6 Ubr. | Ae | 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdrud . 336, ói “Par.|334,6 8 “Por.1335,7 L, Quellwärme 7,0 ° M.

Luftwärme + 4/9 ®R.|4+ 9,4 *®R.|+ 4/4 ®R.][

Tbaupunte L 1/9 °R\— 0/2 °R/|4 1/3 °R slufwärme 11,0 ° R.

Dunfisättg| 79 pCt. | 45 pCt. | 80 pCt. [Bodenwärme 9,5 °R.

Wetter. | trübe. halbheiter. beiter. |y usdünft. 0,073" Nh. Niederschlag 0, 0 2 7? ‘Rh.

Wind....; NW. NW. | NNW. Wolkenzug! NNW. = Tagesmittel : 334,6 9/// Par... 6,29 R... 1,2? R... 68 pCt.

Königliche Schauspiele. )

Sonntag, 17. Mai. Jm Opernhause: Fra Diavolo, fomi- he Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Auber.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus - Billets, mit Donnerstag bezeichnet, verkauft. : A

In Potsdam: Von Sieben die Häßlichste, Lustspiel in 3 Abth. und einem Vorspiele, von L. Angely. Hierauf: Das hlechthewachte Mädchen, pantomimisches Ballet in 2 Abth. Laas Angioletta Mayer, erste Pantomimistin vom Königl. Hof-

heater zu München: Lisette.) : :

Montag, 18. Mai. Jm Opernhause: Ludwig X! in Pe- ronne, historish-romantisches Schauspiel in 5 Abth., von Aufsen- berg. (Hr. Seydelmann : Ludwig A]. als Gastrolle.)

Am Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 17. Mai. Julerl, die Pußmacherin, parodirende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl. Musik von A. Mül- ler. Vorher: Zum erstenmale wiederholt: Der Lügenfeind, Lust- spiel in 1 Akt, von Adolph Roland. :

Montag, 18. Mai. (Jn Jtaliänischer Sprache): Die Fa- milien Capuleti und Montecchi, Oper in 4 Akten, von Felix Ro- mani. Musik von Bellini. (Dlle. Vial, vom Königl. Sardi- nischen Hof- Theater zu Turin: Giulietta, als Gastrolle.)

Preise der Pläve: Ein Plak in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rehlr. 2c.

E p e D e r T E E a} Neueste Nachrichten.

Paris, 10. Mai. Der König arbeitete gestern mit dem Fntendanten der Civilliste und mit den Ministern des döffentli- chen Unterrichts und des Jnnern. Später ertheilte Se. Maj. dein Marschall Gérard eine Audienz. |

Die Deputirten-Kammer beschloß in ihrer A Sigung auch noch, dem Antrage der Kommission gemäß, daß sich der General Sebastiani, eben sowohl wie Herr Laurence, ciner Wiedererwählung zu unterwerfen hätte, weil er den Bot- schafter-Poften in Neapel mit dem in London vertauscht.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sibung des Pairs- hofes wurde mit der Verlesung der Anklage-Akte fortgefahren ; fie währte bis um fünf Uhr, und es wurde nur der auf die all- gemeinen Thatsachen bezügliche Theil zu Ende gebracht. Die Sißung wurde um fänt Uhr von dem Präsidenten für geschlos- sen erklärt nnd die nächste auf den kommenden Dienstag fest- eseßt. s Ls heißt, der Prozeß vor dem Pairshofe werde nun in Ab- wesenheit des größten Theiles der Angeklagten und aller Ver- theidiger fortgeseHt werden, und die Entlastungszeugen hätten erklärt, sle würden jeßt nur auf Verlangen der Angeklagten selbst wieder in den Audienzen erscheinen und nur dann ihre Aus- sagen thun, wenn sie von den Angeklagten dazu aufgefordert würden.

Der Herzog von Noailles hat sich von dem Pairshofe los- gesagt. Seine Abdication steht in der „Gazette‘/ (die heute aus- geblieben ist). :

Nach dem Journal du Commerce haben mehrere

den hrecklichsten Zeiten der revolutionnairen Petitde Analogieen vorgekommen seyen, Jnterpellationen an die Minister zu richten,

Dasselbe Blatt meldet, daß gestern Abend um 6 Uhr viele der Angeklagten in zwanzig Fiakern aus dem Gefängniß deg Palastes Luxembourg nach der Conciergerie gebracht worden seyen, Nach der gestrigen Audienz wurde Niemand mehr zu den Ge fangenen gelassen. i

Im Journal de Paris liest man heute: „Der Präfet, tur- Rath der Seine hatte Herrn Hulot, Capitain der öten L, gion, von seinem Grade suspendirt, weil er eine von ihm un, terzeichnete Protestation gegen die auf den Dienst der National Garde während der Dauer dec vor dem Pairshofe anhängigen Prozesses bezüglichen Befehle veröffentlicht hatte. Der Präfef, tur- Rath hat heute eben so acht Offiziere derselben Legion su pendirt, die sich dur die dffentlichen Blätter als Unterzeichner eben dieser Protestaiion bekannt hatten“ :

Der neue Kriegs-Minister, Marschall Maison, M Umlau schreiben an die Generale, welche in den Militair-Divisionen fyy mandiren, erlassen. Man findet darin, außer den herkömmligty Formeln, folgende Bemerkungen: die Armee habe durch ihre fart Stellung, so wie durch ihre Einigkeit mit der Nationalgarde, zur Best stigung des constitutionnellen Thrones mächtig beigetragen ; se sey by reit gewesen, den ‘Patriotismus, den sie im Innern gezeigt, auch nh Außen zu entfalten; Europa aber habe glücklicherweise die Noth wendigkeit eines Friedens begriffen, auf welchem alle Interest beruhten; die Politik, übereinstimmend mit der Menschlichkeit, habe den Frieden der Welt erhalten.

hat ex im Convent du Temp!e seine erste Messe gelesen.

worden sind. U | daß am 30. April ein Vertrag úber die Auswechselung der Gy fangenen zwischen Valdez und Zumalacarreguy zu Stande qu kommen und unterzeichnet worden ist. Der Brigadier Figuein, der am 22sten mit 2 Offizieren der Königlichen Garde zu dq Karlisten übergegangen war, is von Zumalacarreguy zum Ch des Generalstabes ernannt worden. Lord Elliot ist am 5ten Abend in Bayonne angekommen und am 6ten wieder abgereist, um si nach Paris zu begeben. ;

Die hier eingegangenen Madrider Zeitungen vom 4, Mai enthalten einen Bericht des Generals Valdez an den int rimistischen Kriegs-Minister. Er ist aus Estella vom 24, Yril datirt und enthält viele Details über die Lokalitäten , zerstut aber die allgemein verbreitete Ungewißheit über das Resultat der ersten Operationen des neuen Ober Befehlshabers keinesweges, ( läßt sich sogar aus seiner Darstellung schließen, daß er den Zwe seine ersten Expedition nicht erreichte, und daß erauf unübersteigliche Hin dernisse stieß, weil die Armee troß der Anstrengungen de Divisionen Aldama und Cordova nicht in das Amescoas - Thl eindringen konnte und genöthigt wurde, sich auf einem andert Wege nach Estella zu begeben. Valdez schäßt den Verlust di Jusurgenten auf 400 Mann, die kampfunfähig wurden, se nen eigenen auf 47 Todte, 20 Offiziere und 27 Soldaten, und 30 Verwundete, 15 Offiziere und 15 Soldaten, Di Abreise des Hofes nah Aranjuez is auf den sten d. festgeseßt; vielleicht wird sie hon am Äten stattfinden. Die Session det Cortes wird wahrscheinlih_ nicht vor dem Ende dieses Monates geschlossen werden. Die Diskussion über die innere Schuld is noch nicht beendigt: es i| noch ein endliczer Beschluß üher das Loos der Käufer von National-Gütern in den Jahren \822 und 1823 zu fassen. Catalonien flößt einige Besorgnisse ein; es vervielfältigen sich dort die Karlisten Schaaren. An dn Befestigung von Burgos läßt die Regierung thätig arbeiten.

Frankfurt a. M., 13, Mai. Oesterr. 5proc. Metal 1027. 102132, proc. 974. 9714. Z2iproc. 58, G. iproc. B G. Bank-Actien 1632. 1630. Part. - Obl. 1412, 1417, Loc u 100 G. 214. Br. Preuß. Präm.-Sch. 65. 643, do. Apr

nl. 984. G. Holl. 5preoc. Obl. von 1832 1014. 1015. Pol Loose 704. 70. dproc. Span. Rente 474. 473. Sproc. do, pe 282. 284.

Redacreur Cottel. U e

Mitglieder der Opposition in der Deputirten-Kammer beschlos- sen, über den leßten Beschluß des Pairshofes, für den nur in

« A Gedruekt bei A. W. Hayn,

Herr von Genoude, Haupt - Redacteur der „Gazette y France“, ist zum Priester ordinirt worden; am lezten Sountay . » 1695. die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom Vten l. M.,

Der „Phare von Bayonne“‘/ vom Tten bestätigt ah S Details, die fräher über das Treffen bei Guernica mitgethei Ein Schreiben aus Bayonne vom 6ten berichte,

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E V s Es O P R A L E A S G (LERL

Allgemeiner Anzeiger für

Bekanntmachungen.

Gerichtlihe Borladung

Dex Gutsbesizér Gustav Schabert auf “24 hat bieselb| angezeigt, daß er dieses Gut mit beflellter Wintersaat und Ucker-Arbeit neb einem Theile des Guts-Fnvenrarinms unlängst verkauft und zur recht- : lichen Vergewisserung Über etwa vorhandene latiti- | rende Schulden, ss wie zur Sicherstellung des Kdu- fers gegen sonige an dasselbe e. . zu machende Aae pubira Proclamata za ecegtrahiren sich an- heischig aemacht have. Ï

Fn Wilifahrung dieses Gesuchs laden, Kraft tra- genden ümrtes, Wir hiemit alle dicienigen , weiche aus irgend einem Grunde Rechtens Forderangen nud Ansprüche an das im Grimmer: Kreise und im Nossendorfer Kirchsviele belcgene Gut Lotz, o wic an dic dortigen Wintersaaten und Aker - Arbeiten nebs *Fnventarium zn haben verneinen - daß sie sol-| che in cinen der folgenden Termine, als : am 22. Mat, am 153 Funi oder am 6. JFult d. F.- Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht an- melden und nachweisen, bei Strafe der Präcluon, und wie zur Publication des Präclusiv - Abschiecdes zugleich Terminus auf den 24. Juli d. F. anberaumt wird, so gereicht hierüber auch zur Nachricht , daß diejenigen Gidubiger, welche ihre Forderungen auf cinen ibnen vorzulegenden, hteselbfi attestirten Posten- ectel richtig verzeichnet finden, von derèn Anmel-

ung entbunden sind, jedenfalls im Meldungsfalle den Ersaß der Liquidations-Kosteæ aber nicht zu ge- wärtigen haben.

Datum Greifswald, den 27. April 1835.

Königl. Preuß. 40 4 A von Pommern

und Rügen. (L. S.)

Odebrecht, Hofgerichts - Rath.

rod C T Ma.

Am 20 Márz 1824 tf in dem hiesigen Bernhar- diner - Kloster der Präfectur - Rath und Kammerherr Franz von Twarowski mit Tode abgegangen.

Setn Yachlaß beträgt ungefähr 800 Thlr.

—_—_—

Nach den biex vorhandenen Nachrichten hat dex-

selbe folgende eilf vollbärtige Geschwister:

1) den Balthajar,

D den Ambrostus,

3) den Danicl,

4) den Mathias, welcher Franziécaner-Mönch gc- wesen scin soll,

5) den Foscphb,

6) den Peter,

7) den Fobann,

u) die Theresia, verehliht mlt Andreas Scenkic- wicz , von welcher die Marianna Ino. vato Paul Kroúsfa und Ido. voto Johann Krynska, der Felix Kryóúski und die Theresta, verehlichte Casimir Suchor¡yska, abstammen sollen,

2) die Marianna, verehlichte Ruszczykowska , von; welcher Fohann, Woyciech und Lucia abstam-! men sollen, | / e

19) bie Angela, vereblicht mit dan Stanislaus Bo- rorosfi, von welcher Julie abstammen soll,

11) die Agnesïa, vereblicht mit dem Michael Ur- baúsfi, von welcher die Elconora, verehlichte Fohann Wierzbickt, abftammen \ol,

und ¡wei halbbürtige Geschwister :

N den Casimir v. Twarowski, und

2) die Antonina, verehlichte Moszewicz, geborne

__v. Twarowoska : gehäbt. Da jedoch diese Nachrichten cines Theils nicht zuverlässig sind, andecn Theils der Aufenthalt der meisten vorgenannten Verroandten des Erblassers unbekannt ist, so werden dem Antrage des Nachlaß-

Curators Justiz - Comissarii Schoepke gemäß die an-

geführten Personen, so wie überhaupt sämmtliche

unbekannte Erben des Kammerherrn Franz v. Twa- rowsfi, deren Erbnehmer und Cessionarien hterdurch aufgefordert, sich in dem auf den zweiten Sep-

Sollte sh ein Erbe in dem Termine melden, so wird diesem der Nachlaß zur freten Disposition ver- abfolgt werden, und soll der nach erfolgter Präclusion fich etwa erst meldende nähere oder gleich nahe Erbe alle seine Handlungen und Dispositionen anzuerken- nen, und zu Übernehmen schuldig, von ihm weder Rechnungslegung noch Ecsaß der gehobenen Nubun-

die Preußishen Staaten.

Der erste Band gehört der Geschichte der Vet nigten Staaten an, von ihrer Entdeckung bis Gegenwart. Die Geschichte der Menschheit hat {il

Volkes aufgezeichnet is. Die Bildnisse seine þ den und rogón Männer, nach den im Capi P Washington befindlichen authentischen Gemö/

en zu fordern berechtigt, sondern sich lediglich mit werden dieses Bandes würdige und passende Zierde eyn,

em was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden sein sollte, zu begnügen verbunden sein. Denjenigen , welche sich zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame eines Bevollmächtigten bedienen wollen, werden a die Herren Fustlz-Commissarcien Rafalski und Vogel in Vorschlag gebracht. Bromberg, den 3. October 1834. : Königlich Preußisches Landgericht.

Hevelke.

Literarische Anzeigen.

Wohlfcilsies, Fnteressantestes, Zeitgemä- ßeses Mos home Ne Gebildecre aller

Stände. (Verlag des Bibliographischen Jnstituts in Hild- burgshausen.) Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, nach ihren geschichtlichen, statistischen, topographischen und gesellschaftlichen Verhältnissen unter Mitwirkung des Chefs des Bibliographischen Instituts, F. Meyer, ausführlich beschrieben von Georg Heinrich Engelhard, Herausgeber der Sammlung Nord-Amerikanischer Constitutionen.

tember 1835, vor dem Herrn Landgerichts - Rath Koehler im Fnftructions - Zimmer des hiesigen Land- erichts anstebenden Termine einzufinden, und ihre Erb - Ansprüche gebdrig nachzuweisen, widrigenfalls sie damit werden praecludirt, und der Nachlaß als

Bogen JFmperial-Oktav, prachtvoll gedruckt auf das feinste Englische Velin, brochirt, und jede mit 1 Englischen Stahlstich zu nur 6 gr. Sächs, oder 27 Kr. Rhein., oder 24 Kr. Conv.-Mze.- oder 8 sgr. Pr. Crt.

Die Vereinigten Staaten erscheinen in vier Bän-

Jn 40—50 halbmonatlichen Lieferungen zu 3—4/Z

Der zweite und dritte Baud soll die 1} graphisch-satistische Beschreibung sämmtlicher M ten in ihcem gegenwärtigen Zustande enthalten ju sichten aller großen Städte und von den ens sten Naturmerkwürdigkeiten gehdren zu beiden den; zugleich der Atlas, der dem Werke beige)! wird. i j Der vierte Band führt den Titel: Bol meinde- und Bürgerleben in den Vereinigten i ten. Ansichten der National-Denkmäler, ul j dem dffentlichen Nußen gewidmeten Wunde der neuen Welt dienen diefe m Bande zum Sar Ein also umfassendes Werk muß eine allge willkommette Erscheinung seyn. Feder GE / es als ein Buch empfangen, was er lange sich w W und es durch seine Theilnahme gewiß gern 1 Úßen. 0A Rie Vereinêtgten Staaten erscheine i 1. Juli an in halbmonatlichen schön brochirte, ferungen zu 8 sgr. jede mit einem prachtvollen N stich. Proben von Dru, Papter u. S stichen sind nebs Subscriptions- Listen Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin , Schlo Nr. 2, unentgeltlich zu haben. 6 Auf 10 zahlbare Exemplare cin elftes gratis

n der Buch - und Musikalien-Handlutg e eh / än Berlin (Schloßplaß und Breite Stk. ist erschienen : z Bear lieiterkeit. Studentenlied Mauser, aus dem Quodlibet: „Der N Student oder das Donnerwetter"” von L. S s der. Mit Pianosorte-Begleitung. Preis

herrenloses Gut dem Landesherrlichen Fiscus wird zugesprochen werden.

den, Fmperial- Oktav.

anziehenderes Blatt als das, auf welchem die F

Allgemeine

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät haben den vortragenden Rath in der Abthei- ung für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen des Finanz- Ministeriums, Ober -Bergrath von Dechen, zum Geheimen Hergrath zu ernennen und das ausgefertigte Patent Allerhdchst- lbst zu vollziehen geruht. .

Das 9te Stück der- Geschß -Sammlung, welches heute aus- | gegeben wird, enthält unter g : | “Nr. 1604. den Tarif, nach welchem der Oder-Bräcken-Zoll bei i der Stadt Ohlau zu erheben isi. Vom 2ten v. M., und

mit welcher der Haupt -Finanz-Etat für das Jahr 1855 publizirt wird. Berlin, den 18. Mai 1835. Geseß-Sammlungs-Debits-Comtoir.

Zeitungs-Nachrichten. M San.

Frankrei cch.

Paris, 10. Mai. Das Rundschreiben, das der Marschall Naison bei der Uebernahme seines Portefeuilles an die komman- direnden Generale in den Provinzen erlassen hat, lautet also: „Paris, den 8ten Mai. General! das Vertrauen des Königs, das derselbe mir durch meine Berufung zum Kriegs-Ministerium hewiesen, hat mir zugleich große Pflichten aufgelegt, zu deren Erfullung ih Jhrer Mitwirkung bedarf, und solche von Jhnen verlange. Die Armee hat sich bei allen Gelegenheiten um das Vaterland wohl verdient gemacht: ihre kraftvolle Haltung, so wie das unaguflösliche Band, das sie an die National-Garde knúpft, haben wesentlich dazu beigetragen, den verfassungsmäßigen Thron, diesen Bürgen unserer Institutionen, zu befestigen; sie war be- reit, auch nach außen hin den Patriotismus zu bethätigen, den se im Junern bewährt hat; glücklicher Weise -aber hat Europa die Nothwendigkeit eines Friedens erkannt, auf welchem die Juteressen Aller beruhen, und die Politik hat, in Uebereinstimmung mit der Menschlichkeit, die Ruhe der Welt aufrecht erhalten. Die Armee hat sich durch ihre Einsicht, ihre Ausbildung und ihre Mannszucht hervorgethan; sie wird ‘bei den hochherzigen Gesinnungen, die sie stets beseelt haben, behar- ren: ihre Hingebung für das Land und den König sind Bürge dafúr. Andererseits erwartet sie aber auch mit Grund, daß man ihre Nechte chre, und ihre Dienste würdig belohne. Stets werde ih, mit dem Geseke in der Hand, über ihre Forderungen ent- scheiden; in demselben Maaße aber wie ich über die pünktliche Vollziehung der Verordnungen und Reglements zu wachen ent- {lossen bin, werde ich auch aus allen meinen Kräften in den Gränzen des Budgets, die ih niemals zu überschreiten Willens bin, die Entwicéelung der Jnstitutionen begünstigen, welche das Pohl und die Zukunft des Soldaten sichern. Da ich selbst im Jahre 1792 Soldat war, so kann meine Sorge für meine WVassengefährten nicht zweiselhaft seyn, und nicht umsonst werde ih für die Würdigsien die Güte des Königs in Anspruch neh- men, der den Muth und die militairischen Tugenden, von denen u (ibi cin fo s{chdnes Beispiel in unseren ersten Kriegen gege- ben hat, am Besten zu schäßen weiß. Was Sie, General, be- tritt, so erwarte ih von Jhnen, als Mitwirkung bei der Aus- führung des mir anvertrauten wichtigen Postens, eine gränzen-

j lose Hingebung für die Regierung, einen einsichtsvollen Gebrauch hres Ansehens, die Aufrehthaltung der Mannszucht, und die

feste und sofortige Unterdrückung aller Unordnungen, wo sie sich nur immer zeigen mögen. Empfangen Sie 2c. 2c. (Gez) Der Marschall und Kriegs - Minister Marquis Maison. “‘ Nachstehendes ist das Schreiben, mittelst dessen der Herzog von Noagilles dem Baron Pasquier sein Ausscheiden aus dem Pairshofe angezeigt hat: „Herr Präsident! Ich ersuche Sie, dan Gerichtshofe gefälligst meine Entschuldigungen vorzulegen, weshalb es mir unmöglich ist, meinen Sitz in dem Prozesse, wel- der bei dem Gerichtshofe gegenwärtig anhängig ist, noch ferner zu behalten. Meine Gründe beruhen auf dem Beschlusse, den der Gerichtéhof gefaßt hat. Es steht mir nicht zu, darüber ein tadelndes Urtheil auszusprechen; doh habe ih das Recht, mich zurückzuziehen, sobald ich den Gerichtshof auf einem den Regeln jedes Kriminal-Verfahrens entgegengeseßten Wege erblicke. Ohne Zweifel muß die Gerechtigfeit ihren Lauf haben; aber behält nicht die Gewalt allein die Oberhand, wenn es, vermöge der Lossa- Ang von ailen Formen, in der That keine regelmäßige Justiz mehr giebt? Es is, meines Bedünkens, kein Zeichen von Owäche, wenn man stehen bleibt, sobald man nicht mehr n der Hand des Gesehes fortgeht. “Meine gegenwär- lige Entschließung ist übrigens nur eine Folge derjenigen "linzipien, die ich im Laufe der Verhandlungen vor dem Ge- rihtshofe ausgesprochen habe. Jn der vor drei Monaten von Mr gehaltenen Rede hatte ih die Resultate, die der Prozeß ebt bietet, vorausgeschen und angegeben ; ich hatte sie damals sine moralischen Unmöglichkeiten genannt. Dessenun- Zachtet hielt ih es, schon aus Achtung vor dem Staats-Körper, desen Mitglied ih bin, für meine Pflicht, den Thatsachen nicht vorauszueilen, sondern abzuwarten, ob meine Besorgnisse in Er- îllung gehen würden. Heute nun haben sie sich in meinen Au- Zen dergestalt bestätigt, daß mein Gewissen mir jeden weiteren Schritt untersagt. Jch habe die Ehre zu seyn 2c. Z (gez.) Der Herzog von Noagilles.“ Jm Messager liest man: „Gestern Morgen, als die An- geklagten herausgebracht wurden, um zum Verhöre geführt zu

werden, widerseßten sie sich in Masse, indem sie sih auf ihre Protestation beriefen. Endlich kam ein Gerichtödiener in Be- gleitung eines dienstthuenden Commissairs, welcher in einer drei- maligen Aufforderung erklärte, daß, im Falle beharrlicher Wider- seblichkeit, die bewaffnete Macht den Befehl habe, sie mit Ge- walt von der Stelle zu hafen. Hierauf erwiederten die An- geklagten, daß sie nur auf eine solche Erklärung gewartet hätten, indem es jekt anerkannt sey, daß sie bloß dem Drohen der Ba- jonette gewichen wären. Jm Verhdr-Saale wiederholten sie ihre Protestation, worauf sie in ihre Warte-Säle zurückgebracht und ein jeder unter die Bewachung eines Municipal -Gardisten ge- stellt wurde. Darauf trat ein Offizier in den Saal der Lyo- neser, Und fragte einen jeden Soldaten einzeln, ob sein Ange- élagter protestirt habe. Die, von welchen eine verneinende Ant- wort gegeben wurde, führte man zum Verhör zurück. Auf sol- che Art hat man die Anwesenheit von 29 Angeklagten zu Stande gebracht. Lagrange verlangte von selbst, wieder vorgeführt zu iverden, um gegen dieses Manöver zu protestiren.“

Jn dem Garde National de Marseille vom ten liest man: „Mitten unter den Unruhen, die man von allen Seiten über die Zukunft der Algierischen Kolonie auszustreuen sucht, wird der Handelsstand nicht ohne das lebhafteste Interesse es vernehmen, wie die Sorgfalt des Königs ihre Wohlthaten bis auf den Afrikanischen Boden ausgedehnt hat. Der König hatte kaum erfahren, daß ein für die Mtaber der Ebene Metidja bestimmtes Feld-Lazareth in diesem Augenblick unter dem Schuße des General-Gouverneurs, so wie durch die Bemühungen des Doktors ‘Pouzin errichtet wúrde, als er sich beeilte, eine Summe von 1090 Fr. zur Verfügung des Grafen Drouet d'Erlon zu stellen. Die Königin hat eine Summe von 500 Fr. zu dem nämlichen Zwecke hergegeben.“

Das Journal des Débats giebt heute nah der Ma- drider Hof-Zeitung den Bericht des General Valdez über die Er- eignisse im nördlihen Spanien seit seiner Ankunft bis zum 23. April. Dieser Bericht ist aus Estella vom 24sten datirt. Gleich- zeitig liest man in der Quotidienne den Bericht Zumalacarre- guy's über die Vorfälle am 21 sten, 22sten, 23sten und Msten. Dieser Bericht ist aus dem Hauptquartiere Ovasta vom 25. April datirt. Beide Heerführer schreiben sih den Sieg in diesen Gefechten, namentlich in dem am 22sten zu. Aus der bei weitem ausführ- licheren Darstellung Zumalacarreguy's muß man indeß doch schlie- ßen, daß P Kürzeren gezogen habe. Letterer (Valdez) sagt in seinem Berichte: „Nachdem ich am L20sten den Flecken Contrasta am Eingange in das Amescoa- Thal erreicht, blieb ich hier die Nacht, am anderen Morgen aber machte ich eine Bewe- gung, als wollte ih in dieses Thal eindringen; indessen that ih dieses nicht, sondern zog es vor, die Höhenpunkte der Sierra d’Andia zu behaupten. Am L22sten seßte ih mei- nen Marsch fort, um Estella zu gewinnen, weil es mir an Lebensmiteln fehlte; überdies hatte ih meinen Zweck er- reicht, da es mir bloß darum zu thun gewesen war, dem Feinde zu beweisen, daß ich bei aller seiner Macht in das Amescoa- Thal hätte eindringen können. Jch marschirte also durch die Waldungen, die den Kamm des Gebirges bedecken, bis zu dem Andia-Passe, wo ih indessen mit einem Tirailleur-Feuer empfan- gen wurde, aus welchem ich schließen mußte, daß es des Feindes Absicht sey, sich meinem Durchmarsche durch diesen Paß zu wi- derseben. Das Terrain war mir ganz fremd, auch fehlte es mir an Kundschaftern; schon cerkletterte der Feind das Gebirge, um uns von der Höhe herab zu beschießen; da ließ ih den General Aldama vorrücken. Obgleich nun die Enge des Defilés diese Expedition sehr gefährlih machte, \o leisteten unsere Truppen doch dem heftigen Feuer der Änsurgenten Widerstand, bis der General Cordova ankam. Dieser machte jeßt eine Bajonnet - Attake zur Linken, worauf der Feind, der um- gangen zu werden fürchtete, sich, mit Hinterlassung sei- ner Munition, durch den Engpaß Urtaza zurückzog. Der Mangel an Lebensmitteln gestattete mir nicht, ihn zu verfolgen, und in das Thal hinabzusteigen; ih mußte mich daher nach Estella wenden, wo ich bis zum folgenden Tage stehen blieb. Nichts desto weniger habe ich Ursache, mit meiner Expedition zu- frieden zu seyn, da ich aus derselben den moralischen und physischen Zustand eines Feindes kennen gelernt habe, der mir den Durchmarsch durch einen sehr s{hwierigen Engpaß nicht hat streitig machen können.“ Hôren wir jeßt den General Zumalacarreguy. ¡Den 21sten um 6 Uhr Morgens “/, heißt es in seinem Be- richte, „erhielt ih Nachricht von der Bewegung der feindlichen Kolonnen auf Eulate. Sofort rúkte ich vor, die Stellungen zu vecognosciren, während das 3te und 4te Bataillon von Navarra, das líte von Castilien und die zwei von Alava sich in den Posi- tionen hinter dem Dorfe San Martin aufstellten und die Gui- den zwischen Aranarache und Eulate blieben, damit der Feind, aufmerksam gemacht durch das von dieser Seite kommende Feuer der Scharfshübßen, auf den zum Kampfplal gewählten Punkt gelot werde. Jn Gemäßheit der die Nacht vorher von mir erlassenen Befehle seßten sich das 1ste, 2e, 6te und 10te Ba- taillon von Navarra in dieser Nacht in Marsch, und um 8 Uhr Morgens stießen sie mit den vorgenannten zusainmen. Meine Kräfte beliefen sich im Ganzen auf 10 Bataillone, und der Feind mußte ihrer 30 D theils nach der Aussage der Gefangenen, theils nach demBülletin von Vittoria. Um 10Uhr zeigte sich Valdez, wie es schien, mit dem Vorsaße, starke Kolonnen vorrücken zu lassen, um uns zu umgehen; seine Scharfschüßen aber, die schon ihr Feuer gegen die unsrigen erössnet, blieben noch vor San-Martin stehen und die Spige der Kolonne, die ihm folgte, bestieg den Berg von Eulate und zeigte sich von den Höhen herab. Anfangs glaubte ih, er lasse bloß einige Truppen von dieser Seite vorrücken, während er uns in der Front angriffe; doch bald überzeugte ich mich, daß er den Kern seiner Truppen dorthin gezogen hatte. Jch befahl daher dem Anführer des angreifenden Batail- lons, wenn der Feind in das Gebirge eindränge, durch das Defilé von Zudaire sich zurückzuziehen, ih selbst aber wollte den Feind am Abhange dieses Defilé's erwarten. Um 6 Uhr Morgens war derselbe noch nicht erschienen, und ich erfuhr,

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er wolle in Urbasa, welches mitten in den Gebirgen liegt, sein Lager aufschlagen. Welch ein Kontrast! Wir, die wir nur 5000 Mann hatten, befanden uns in der bequemsten Stellung, wäh- rend der Feind mit 16,000 Mann bivouakiren und die Strenge eines nächtlichen Frostes aushalten mußte, und zwar auf einem trockenen Plaße, wo sich kein Tropfen Wasser befand. Den 22sten, eine Stunde nach Sonnenaufgang, rückten unsere Sol- daten vor, um die Positionen vom vorigen Tage wieder einzu- nehmen ; bald erblickten die Feinde in gedrängten Kolonnen, wie von einem Thurm herab, unsere Truppen, die sie umzingelten, seßten aber ihren Marsch, ohne herabzusteigen, auf dem Kamme des Gebirges fort, an dessen Fuß die Amescoa entspringt, die in unserer Richtung sich herumschlängelte. Diese Disposition zeigte, daß der Feind die Höhen von Arraiza oder das Desilé von Artaza zu gewinnen suchte, um von dort aus, als dem günstigsten Punkte, in die Amescoas herabzusteigen; denn daß er diesen Plan aufgeben und zuleßt nach Estella flüchten würde, daran dachte Niemand. Es war dies die nämliche Stellung, die ih am 31. August 1834 einnahm, von wo ich Rodil einen so empfindlichen Verlust beibrachte, welcher damals mit 9000 Mann meine gegenwärtige Position inne hatte. Jch beschloß, Valdez zuvorzukommen ; das zweite Bataillon mußte ihn auf der Hdhe des Defilé’s erwarten. Hier findet sich eine zum Agiren aller Truppengattungen günstige Hochebene, und mehrere Stra- ßen gehen hier durch. Auf den ersten Schuß, als Zeichen, flog ich herbei; der General - Major Don Francisco Jturalde ging mit dem ÁÂten und bten Bataillon und dem Guiden-Bataillon voran. Auf dem Gipfel eines unzugänglichen Felsens, welcher auf halbeSchuß- weite das Schlachtfeld beherrscht, sammelte der Feind 4—5000 Mann, und richtete ein shreckliches Feuer auf die Unsrigen. Doch diese stellten sich am Fuße dieser uneinnehmbaren Mauer auf, und hie- ben jeden nieder, der zum Weitermarschiren heruntersteigen wollte. Es war 2 Uhr Nachmittags, als er versuchte, in die Amescoas E statt dessen aber nach Estella seinen Rückzug ein- cchlug; ich ließ, ihm zur Rechten, eine bewegliche Kolonne unter dem Befehl des Don Paul Saëz bilden, um den Vortrab neuer- dings von der Seite anzugreifen. Bei seiner Ankunft auf der Höhe hatte der Feind seine zur Deckung des Rückzuges be- stimmten Kräfte in Schlacht -Ordnung gestellt. Zuerst wurde das dritte Bataillon von dem viel stärkeren Feinde zu- rücfgeschlagen; doch, bald durh die Compagnie der Gre- nadiere verstärkt, erneute es den Angriff; der Feind wurde in Masse angegriffen, zog sich zurück und verließ seine Stellung. Vergeblich leistete die feindliche Kavallerie unseren Scharfschüßen kurze Zeit Widerstand; der Núückzug wurde immer _eiliger und lôste sich endlich in eine vollständige Flucht auf. Die Unsrigen verfolgten den Feind nach allen Rich- tungen, bis in die Gegend des Klosters Jranzu, wo sie 69 Ge- fangene machten. Unterdessen kam die Nacht heran; ic befand mich zu Eraul, wo ih das Centrum des Feindes angriff, das in aller Eile von Muro nach Estella floh. Das Merkwürdigste an diesem denkwürdigen Tage ist, daß sich hier die Christinos zum erstenmale der Congreveschen Raketen bedienten, wovon ih anbei die Trümmer zu übersenden die Ehre habe. Doch dies und alle seine Übrigen Vortheile vermochten den Sieg unserer Truppen am Jahrestage der Niederlage von Quesada bei Alsazu nicht zu hindern. -— Die feindliche Kolonne, aus ihren Stellüngén ge- jagt, zerstreute sih in die Gebirge, und der Vortrab, mit dem Ober-Anführer an der Spike, kam flüchtend nach Estella. Jhm folgte das Centrum, unter Anführung des Aldama, nicht ohne bedeutende Verluste erlitten zu haben; zulest der Nachtrab un- ter Cordova; dieser mußte sich in später Nacht mit den Trüm- mern seines Corps nach dem Dorfe Abarzuza flüchten. Unscre Truppen gingen zurü, um die Nacht in verschiedenen Dörfern der niederen Amescoas und des Thales Allin zuzubrin- gen. Den anderen Tag mußte Don José Maria Oro- quieta das Schlachtfeld vekognosziren, in der Richtung nach Estella. Zwar schien der Feind sich ihm entgegenstellen zu wol- len, doch bedeuteten seine Bewegungen nichts weiter, als die Kolonne, die noch in Abarzuga war, auf dem versuchten Rück- zuge nach Estella zu decken. A A bemächtigten wir uns der auf dem Schlachtfelde verbliebenen 12 Munitionsktasten und mehr als 100 Gewehre.“ Am Schlusse seines Berichtes be- rechnet Zumalaearreguy den Verlust der Christinos am 21iten bis 2Aásten auf 2000 Todte, eine große Menge von Verwundeten und 600 Gefangenen. Er will 3500 Gewehre, sehr viele Militair- Effekten und 300 Pferde und Maulthiere erbeutet haben.

Großbritanien und Jrland.

London, 12. Mai. Bei der Herzogin von Kent isi an allen Montagen in diesem Monat große Assemblée des höheren und niederen Englischen Adels und des diplomatischen Corps.

Der Herzog von Sussex wird in dieser Woche von Herrn Alexander an den Augen operirt werden.

Gestern fand das große Diner statt, welches die City von London zu Ehren Sir Robert Peel’'s veranstaltet hatte. Außer den Mitgliedern des vorigen Ministeriums nahmen mehrere der bedeutendsten Wähler der City, namentlich Banquiers und Kauf- leute, daran Theil. Man zählte 400 Gedecke. Sir Robert Peel hielt bei dieser Gelgenßheit eine lange Rede, worin er un- ter Anderem sagte: :

¡Was meine Person betrift, so bedurfte ih keines ferneren Be= weises von der Meinung, welche eine höchst zahlreiche und achtbare Klasse der Londoner Bürger von meinem dentlichen Benehmen hegt; doch glaube ich, daß durch cine Versammlung, wie die gegen= wärtige, ein allgemeiner Zweck befördert werden kann. Fch halte dieselbe für schr wichtig, als cin Zeugniß, daß hier in dieser großen Hauptstadt, dem Mittelpunkte des Welthandels, dem Mittelpunkte dieses Königreichs, noch eine treue Anhänglichkeit an die alten Fn- stitutionen des Landes, und ein fester Entschluß, die mit diesen Jn- stitutionen verwebtcn Grundsäße aufrecht zu erhalten, vorhanden ist; ih halte es für sehr wichtig, daß von hier aus allen anderen Thei- len des Königreichs ein Beispiel aufgestellt wird. (Beifall.) Es ist dies um so wichtiger in diesem Augenblick, da diejenigen, zu denen ich zu sprechen die Ehre hahe, Fein anerfanntes Organ iu