1835 / 139 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Und Holofernes, Lustspiel in 2 Akten, nach Théaulon, von L.

Angely.

Mittwoch, 20. Mai. Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Dlle. Vial, vom Kd- nigl. Sardinischen Hof-Theater zu Turin: Rosine, als Gastrolle. Zim zweiten Akc wird Dlle. Vial Variationen von Rode singen.)

reise der Pläve: Ein Plat in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Donnerstag, 21. Mai. Zum erstenmale: Der alte Antoine, oder: Die drei Generationen, dramatische Bilder aus der Fran- zösischen Revolution, in 3 Abth., nach Melesville frei bearbeitet von Friedr. Genée. Erste Abtheilung (spielt 1789): Die Familie Saint Vallier. Zweite Abtheilung (spielt 1793): Die Republik. Dritte Abtheilung (spielt 1829): Der Erbe.

e O N e T A e p e l, 4j Neueste Nachrichten.

Paris, 12. Mai. Gestern Abend wurde ein Ministerrath bei dem Marschall Maison gehalten, Die Sißung währte bis halb 11 Ußr. |

Nachdem die Pairs noch gestern spät am Abend zu einer außerordentlichen Sizung auf heute zusammenberufen worden, fanden sich dieselben am heutigen Vormittage schon bei guter Zeit ein, so daß bereits um 112. Uhr die Versammlung unge- wöhntich zahlreih war; von den Ministern waren der Marschall Maison, der Admiral Duperré und Herr Humann zugegen. Um 12 Uhr erdffnete der Präsident die Sißung, und nachdem der Finanz-Minister zwei von der andern Kammer bereits ange- nommene Gesehz- Entwürfe vorgelegt hatte, ergriff der Herzog von Montebello das Wort und sagte: „Die „Tribune“/ enthält in ihrer gestrigen (in Beschlag genommenen) Nummer ein mit 91 Unterschriften versehenes Schreiben an die politischen Ange- klagten, worin die gehässigsten Verleumdungen, die heftigsten Verunglimpfungen gegen die Pairs - Kammer in der Ausübung ihrer hohen richterlichen Functionen enthalten sind. Wohl weiß ih, m. H., daß die Kammer auf die Schmähungen, welche die Factionen sich so oft gegen sie erlaubt haben, oftmals nur durch Verachtung antworten zu müssen geglaubt hat. Wenn aber die anarchischen Leidenschaften in ihr die heiligsten Grund- säße der Gerechtigkeit anfachten, wenn sie die von ihrem hohen Richter - Amte geseßlih ausgegangenen Handlungen als gehäsjige Maßregeln brandmarken; wenn für solche Fälle das Geseh Jh- nen das Recht vorbehalten hat, entweder selbst dem Lande Ge- rechtigkeit zu verschaffen, oder die Sache den gewöhnlichen Rechtsgang gehen zu lassen, so würden Sie nicht bloß gegen sich selbs, sondern gegen die ganze Gesellschafc fehlen, wenn Sic schweigen und sich des Rechtes nicht bedienen wollten, womit das Gesez Sie bekleidet hat, um ein \o grobes Vergehen zu bestrafen. Vor - einigen Monaten hat die Kammer bei einer ähnlichen Veranlassung auf den Vor? schlag eines meiner ehrenwerthen Freunde feinen Anstand genommen, den Herausgeber einer Zeitung (des National), der Sie beleidigt hatte, vor ihre Schranken zu laden. Heute, m. H., wo die Umstände viel ernsterer Art sind, bin ih der Meinung, daß Alles, die große Menge der Unterzeichner des gedachten Schreibens, die Unverschämtheit, womit sie einen Staatskörper beschimpfen, dessen Ehre nicht ihm allein, sondern der ganzen Gesellschaft gehört, endlich die Kühnheit, womit sie die Angeklag- ten zum Widerstande aufmuntern und die Mitschuld des Verge- ens, über welches Sie zu richten berufen sind, für sich in An- Paas nehmen, daß Alles, sage ih, Jhnen eine gebieterische Pflicht auferlegt. Jch bechre mich daher, der Kammer vorzuschlagen , sowohl den Herausgeber der Tribune, als die sämmtlichen Unterzeichner des mehrecrwähn- ren Schreibens, insofern sie sich zu den Unterschriften bekennen, vor Jhre Schranken zu laden.‘/ —- Auf Verlangen des Vicomte Dubouchage und Ore anderer Pairs verlas darauf der Archivarius Cauchy sowohl das inkriminirte Schreiben (das wir morgen ausführlich mittheilen werden) als die Namen der Unterzeichner, die keine andere sind als die von den Angeklagten gewählten Rechtsöbeistände, mithin auch die beiden Depurirten von Cormenin und Audry-de-Puyraveau, so wie der Abbé von La- mentais. Nachdem sodann mehrere Pairs darauf angetragen, daß die Kammer in einen geheimen Ausschuß zusammentrete, wurden die öffentlichen Tribunen geräumt. Was in dieser geheimen Sigung verhandelt worden, ist zur Zeit noch nicht be-

rannt geworden, indessen dauerte die Berathung so lange, daß |

die Silzung des Pairshofes auch um 27 Uhr noch uicht erdsf- net werden konnte, Schon fing das Publikum auf den dffentli-

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chen Tribunen an ungeduldig zu werden, als endlich (es war beinahe 3 Uhr) die Angeklagten (jeßt nur noch 27), einge-

führt wurden; sie waren diesmal nicht durch Munizipal- Gardisten von einander getrennt, sondern nahmen Alle neben einander auf der ersten Bank Plab, während die Gardisten sich hinter ihnen aufstellten. Diese Anordnung, dauerte jedoch nur bis zur Erdffnuñng der Sißung, wo wieder Gendarmen zwischen die Angeklagten beordert wurden. Um 321 Uhr traten die Pairs ein. Der Namens - Aufruf ergab keinen Abwesenden. Der Ge- neral- Prokurator zeigte zuvörderst an, daß cin gewisser Giraud sich freiwillig als Gefangener gestellt habe, um an den Debat- ten Theil zu nehmen. Nachdem dieser Stand und Namen an- gegeben, wollte der Archivarius Cauchy mit der Verlesung der Anklage- Akte fortfahren. Da erhob sich der Angeklagte Ber- tholet und erklärte, er habe sich zwar zu demselben Be- hufe vor zwei Tagen ebenfalls freiwillig gestelle; da aber sein Vertheidiger verworfen worden se», so verlange er, sh zu entfernen. Der Präsident: „Sest Euch, JZhr habt nicht das Wort!“/ Bertholet: „Jch procestire; ¿ch mag nicht biciben, wenn ih keinen Vertheidiger zur Seite habe! Der Angeklagte will gehen; der Präsident befiehlt, daß er zurückgebracht werde. Bertholet: „Jch sage Euch, ich bleibe nicht und mag mich niche seßen.“/ Da der Angeklagte den Hrn. Cauchy durchaus nicht zu Worte kommen ließ und ihn immer wieder von neuem unterbrach, so blieb zulest nichts weiter übrig, als ihn aus dem Saale zu entfernen. Ein anderer Angeklagter wollte dem Beispiele Bertholet's folgen, indessen gelang es den Munizipal - Gardisen, ihn zum Niederseßen zu bewegen, Der neu hinzngetretene Angeklagte Giraud erklärte, daß er sich seinen Bruder zum Rechtsbeistande gewählt habe, was ihm bewilligt wurde. Jetzt endlich konnte Herr Cauchy die Anklage-Akte fort- seen, bei deren Vorlesung er nicht weiter unterbrochen wurde.

Es heißt, daß die Pairskammer am Schlusse ihrer heutigen geheimen Sißung die weitere Diskussion über den Antrag des Herzogs von Montebello in Betreff der von den Vertheidigern der Angeklagten erhobenen Protestation auf morgen «ausgeseßt habe. Man versichert, daß viele Unterschriften dieser Protesta- tion nicht von denen, denen sie angehdren sollen, herrühren.

Die Deputérten-Kammer beendigte in ihrer heutigen Sikzung ihre Berathungen über die außerordentlichen Zuschüsse zu den Ausgaben von 1834 und erdffnete sodann die Debatte über das Ausgabe-Budget für 1836, indem s mit dem Etat des Handels - Ministeriums begann. “Jn derselben Siz- zung legten die Herren Bugeaud und Reynard die Kommissions - Berichte über die beiden Gesez- Entwürfe wegen ciner Summe von 560,000 Fr. zur ferneren Unterstüßung der fremden politischen Flüchtlinge und wegen der Einführung einer Dampfschisffahrts-Verbindung zwischen Frankreich und der Levante auf das Bureau des Präsidenten nieder.

Man glaubt nicht, daß die Opposition der Deputirten-Kam- mer an die Minister Jnterpellationen über den Prozeß vor dem Pairshofe richten wird. Dagegen heißt es, cs werde die Depu- tivtenfammer um die Ermächtigung angegangen werden, die HH. Cormenin, Garnier Pagès und Voyer d’Ärgenson, als Uncer- zeichner verschiedener Petitionen, die sie gemeinschaftlich mit den Vertheidigern der Angeklagten abgefaßt haben, gerichtlich belan- gen zu dürfen. Einige behaupten sogar, ein Deputirter werde ihre Ausstoßung aus der Kammer, wie - es einmal dem Herrn Cabet geschehen ist, beantragen.

Nach dem Messager nehmen nur drei Angeklagte die De- batte vor dem Pairs5ofe ohne Protestation an; es sind dies die Herren Laporte, Marcadier und Guichard. Nach demselben Blatte find es 41 Patrs, die sich zuräckzuziehen gedroht haben, wenn der Pairshof die FKonklusionen des A Martin annähme, das nämlich die Angeklagten, auch in ihrer Abwesen- heit, bloß auf Aktenstücke hin gerichtet werden sollen. Schon 500 National-Gardisten der 10ten Valos haben folgende Protestation unterzeichnet : „Die Unterzeichneten, National-Gardisten der 10ten Legion, erklären, daß sie gegen alie Akte protestiren, die die Na- tional - Garde unter die Militair - Behörde stellen würden, und verpflichten sich zugleich auf ihre Ehre, daß sie den Dienst im Luxembourg nichr thun werden. Auch bei der 11. Legion zir- kulirt jebt eine Protestation gegen den Dienst der National- Garde während der Debatten des großen Prozesses und hat schon viele Unterschriften erhalten. Der Messager berichtet: „Jn einer Zusammentunfe der Vertheidiger der Angeklagten, die heute stattgefunden hat, ist beschlossen worden, daß eine Summe von 20,090 Fr. für die Unterstüßung der Angeklagten und ihrer Fa- { milien verwendet werden solle.“

j den, Man spricht davon, das der Spanischea Regierung y

An der Börse war heute eine gänzliche Stockung in Geschäften. Erst um 3 Uhr erfuhr man, was eigentlich die Ui ßerordentliche Zusammenberufung der Pairs - Kammer verursag abe. i / Es is das Gerücht ausgesprengt worden, in diesen Taz werde eine politische Broschüre vom Marschall Gérard erschein | die unter Anderem die Korrespondenz bekannt machen werde, zwischen ihm und den Ministern gepflogen worden, als diese id erboten, sih seiner Bedingung, eine Amnestie zu erlassen, zu wollen, wenn er wieder Präsident des Ministerratlh)s we,F wolle.

Eine Brigg ist vor drei Tagen von Toulon abgegangen, i dem König Otto von Griechenland den Scepter und die K zu überbringen, die hier von dem Goldarbeiter Odiot verfett worden sind.

Im Journal des Débats liest man: „Die Englis Blätter (vom 9ten d.) theilen Nachrichten vom Kriegs - Liq plabe in Spanien nach Briefen mit, die mit dem Packet-dy „Royal Tar‘ eingetroffen sind, welches von Santander qy Mai abgegangen war. Diese Nachrichten, die sich Übrigens m auf die Operationen des Generals Valdez beziehen, voy nen wir schon Bericht erstattet haben, sind sehr wiy sprechend; jede Korrespondenz, entweder den liberalen M den Tory - Charakter des Blattes an sich tragend das sie gerichtet ist, liefert demnach nur sehr verwirrte Mitth lungen, wie Alles, was uns seit einiger Zeit aus Navary fêômmt. Der „Morning Herald‘/ taeldet die Landung ÿ Miguels zu Vizo in Gallizicn und die Einnahme Bilbao's y die Karlisten. Allein man hatte in Bayonne am T7ten aus Bilbao vom ten, die dieser Nachrichten nicht im entfe,L sten erwähnen. Die Besaßung von Bilbao hatte im Gegenth Verstärkungen erhalten.“

Es wird aus Bayonne vom 7ten geschrieben, daß Gem Valdez am 3ten in Pampelona angekommen und General ( dova nach Madrid abgereist ist. Am dten soll Valdez an Spitze von 18,0009 Mann Pampelona wieder verlassen undi Va Lumbier, welches die Karlisten beseßr halten, gei

aben.

Die Election von Bordeaux enthält folgende Nachri, aus Madrid vom 29sstten v. M.: „Die Regierung sol); dem zweideutigen Benehmen des General Alava auf seinen sandt\chasts-Posten in London, wo derselbe sich zwischen den den Parteien hindurchzuwinden gesucht hat, sehr unzuf seyn und seine Abberufung beschlossen haben, doch hâlt mnd nicht für wahrscheinlich, daß sein Vorgänger, der Marquis y Mirafiores, wieder nach England gesandt werden dürfte, obl davon die Rede i. Sobald der Tod des Hei von Leuchtenberg hier bekannt wurde, erhielt der 6 nische Gesandte zu Lissabon den Auftrag, eine Yaß dung zwischen Donna Maria und einem Sohne des Infant Don Francisco de Paula vorzuschlagen. Diese Unterhandly schlug jedoch fehl, weil die Herzogin von Braganza andete sichten hatte, Der Gedanke ijt daher jeßt ganz aufgegeben 1

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großen Londoner Kapitalisten, worunter sich auch das Haus Rol ild befinde, ein bedeutendes Darlehen angebecten worden i um die ganze auswärtige und innere Schuld konsolidiren, \ Bedürfnisse des Staates bestreiten und Unternehmungen zum

deihen des Landes beginnen zu können.“/ y

Heute schloß döproc. Rente pr, compt. 108. 40. fn coul Î

108, 50. 3proc. pr. compt. 81, Neap. pr. compt. 99, 20. fin cour. 99, 35, Z5proc. Sp 497. Sproc. 314. Ausg. Schuld 204. Cortes 49?, 21 Holl, 59, 25.

Frankfurt a. M., 15. Mai. 10257. 1024. 4proc. 975. 9744. 23proc. 58, G. lproc, Ÿ G. Bank-Actien 1630, 1629, Part. - Obl, 1412, 141, h u 100 G. 213,*Br. Preuß. Präm.-Sch. 643, 645, do. 4 nl. 985. G. Holl. S5proc. Obl. von 1832 19141, 101%, 9 Loose Le 707. 9proc. Span. Rente 47! 47, Zproc. do, 1 282. 281.

Oesterr. 5proc. Nu

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Redacteur Cotte t.

Gedruckt bei N. W. Hazu

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bens, das der Herzog“ von Montebello heuté der denuncirt hat :

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Hof-Gärtner Voß zu anssouci den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen A Majestät der König haben den beiden Piloten Kor- ing und Vrolyk zu Scheveningen in Holland die Rettungs- tedaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

' Des Königs Majestät haben geruht, den Direktor des Land- nd Stadtgerichts zu Goldberg, Justizrath Süßenguth, zum

Kreis/ Justizrath für den Goldberger Kreis zu ernennen.

JFhre Kaiserl. Hoheiten die Großfürstin Helena und die

ropfürstinnen Maria, Elisabeth und Katharina von Rußland sind von St. Petersburg eingetrossen und auf dem

niglichen Schlosse in den für Höchstdieselben in Bereitschaft

pesehten Zimmern abgestiegen.

Der bisherige Land - und Stadtrichter Schlemm zu Konib

st zum Justiz - Kommissarius bei dem Stadtgerichte zu Eibing nd zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Marienwerder bestellt worden.

Zeitungs-Nachrichten. vi 8d 0 D

Frankreich.

Parts, 12. Mai. Nachstehendes ist der Inhalt des Schrei- airs- Kammer

¡An die April - Gefangenen.

Bürger! Um uns des Vertrauens würdig zu zeigen, das Sie

1s seit dem Tage, wo Sie uns zu der Ehre beriefen , Jhnen zur Seite auf den Bänken des Pairshofes Plaß zu nehmen, unablässig jewiesen, beeilen wir uns, das Schreiven zu beantworten, welches Sie gesiern an uns erlassen haben. Wir begreifen es sehr wohl, daß Sie sich, in der verlassenen und getrennten Lage, in welche un- sere gemeinschaftlichen Feinde Sie in demselben Augenblicke verseßt Ahahen, wv sie Vorbereitungen der Gewalt und des Schreckens treffen, an

n wenden, nicht um aus unserem Gewissen eine Kraft zu schöpfen, die huen nie gesehit hat, sondern um von uns, Fhren Brüdern, zu erfahren,

ob Jhr Betragen auch (n Allem der republifanischen Partei würdig siu cour. 82. —, by N A boch berzigiîe Stühen und unerschrockcnse Vertheidiger Sie sind. Es is nun aber für uns eine Gewissens-Pflicht, und vir erfüllen sie mit stolzer Genugthuung, im Angesichte der Welt zu erklären, daß Sie sich bis zu diesem Augenblicke der hei- ligen Sache, der Ste Freiheit und Leben Und 1nd daß Sie den Erwartungen aller freien Männer edelmÜthig entspro- chen haven. mit Fhren Rechts-Beisiänden zu besprechen, und nach den alleinigen Eingebungen Jhres Gewissens haben Sie gehandelt und gesprochen wie Ein Mann. haben Fhre Richter verworfen. Man hat Fhre Weiber, Kinder,

geopfert, würdig gezeigt,

Mat hattè Sie behindert, sih unter einander und

Man har JFhnen Vertheidiger verweigert, und Sie

reunde von Jhnen entfernt, und Fhre Lharkraft hat sich in der insamfeit noch erhôht. Man hat Jhnen das Bajonnet auf

die Brust - gejeßt , und Jhre Brust hat sich unter der Spiße der Bajonnetie gesiählt. wollen, und Sie haven jede Vertheidigung zurücgewiesen. Man hat M es mit shamloser Stimme versucht, Sie im Angesichte des Landes F anjuflagen, und Sie haben mit lauter und stolzer Stimme Ihre Ankläger angeklagt. ÑKlchter entrissen und Sie haben bei Fhrer Wegführung durch) die

Man hat die Vertheidigung verstümmeln

Man hat Sie gewaltsam der Gegenwart Fyrer

mênnliche Kraft Fhrer Sprache die Richter aur ihren Sizen erzit-

- U L Se S1 0A A: 60 M T E GA A V, A C F, N A RdL'VOES "Po R DR A A M E. Pins R 13A E P 0D DR I N A A Apt F S E It KACH E 7

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S e GEND P R O E T D R R R e S za(EIITAR I I A U R LOLERA Ne O: A T EC O E A E E LAIE Allgemeiner Bekanntmachungen. E

Auf jezigen Antrag des Doctors Oldenburg bier- tinen Frieveriken, verehel. Nackwißz, vorher verwittw selöfi, als Actoris Communis im Anitsrath Schón-|Püttnec, Gutsbesiterin zu Merkwiß, zu Befriedigung

decgschen Debitwesen, wird denjenigen Gläubigeen |ihcer Gläubiger der Braemphagelschen Eheleute, vormals auf Blücher, | ihrer Erklärung und resp. des wail. Amtsocath Schdnberg auf Blücher, [ist ; als werden.

deren Forderungen in das A ee Hypotheken-|te Gläubiger, welche an die ernannte verehel. Frau’

/ e durch den bereits|Ratwiy aus irgend einem Grunde Ansyrüche zu am 17. Juni 1818 legitimicten Ober - Appellations-| haben vermetnen, citirt und geladen, daß | den zwatizigsten August 1835

Buch intabuliret waren, und d

gerichts - Peróocuratot Hettling zu Wolfenbüttel , resp

dessen Subflitaten, den Advocaten Bartning hiersclbst, zu rechter feäher Gcrichtszeit an Groß- Probitei-Ge- |

ihre noch hatenden Ansyrüche an den Amtsrath |richtsülle allhie

Schönberg, mod0 dessen Nachlafi in dem, nach ec: [den Geschlechtzvormündern und durch die Vormün- |

Fantite! formeller Concurs - Eröffnung üver sothanen [der oder durch,

Na:hlaß am s. Feör. 1839, stattgehabten Liquida: tons- [reichend insruircie (33cvolimächttgte ersch Termine angemeldet haben, nachdem von dem ge-,derit mit dem beñeliten Heren Cucator litis gütliches hat , zu peckaufen. dachten Procurator Hettling seine Vollmacht aufge- Verhbde und Unterhandlung vyflegen, au:h womdglich gen sind für den Käufer sehr annehmbar gestellt, in- i C : treffen, in dessen Entstehung aber dem der größte Theil der Kaufsumme gegen Zinsen ten erloschen ift, hiermit aufgegeben : ¡hre ¿orderungen und Ansvrúche liquidiren und be-

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rufen worden und dadurch auch die scines Sub|stitu- cinen Vergleich

Aitzeiger für die Preußischen Staaten.

etal-Citation. biesigen Bevollinächtigten zu Annahme künftiger La- [dungen und Zufertigungen bestellen sollen.

Urkundlich is diese Edictal-Citarion unter der Uni- versität Jnsicgel und des verpflichteten Gerichts-Ac- tuarii eigenhä!digen Unterschrift ausgefèrtigt worden. arbe So geschehen Leipzig, den 30. Apcil 1835. htermit alle beïannie und unbekann- Das Groß - Probüet- Gericht der Univer- sität daselb s.

C. E. Míicru s,

Ger.-Actuarius.

Vermögen Frau Wilheiminen Alber:

sür enzurcichend gefunden, und nach darúber der Concurs ecdffnet worden |

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e Sie entwedee in Person resp. mit

stehen bleiben kann.

binnen 6 Wochen, vom Tage dec erfien Bekannt-|scheinigen sollen, unter der Verwarnung, daß dicjeni-| Kdnigl. Fntelligenz-Comtoir hier.

machung dieses deutlichen Notificatorii ange rechnet, eiten Procitratór in loco zu diesen Dcs bitacien zu legitimiren und denselben concesva

actoruwo Invpeactione praosenLe Registrature

Aoleguttz cum aunoxis, gerichtlich proponirten werden geachtet

BVeroleich zu insiruicen , sonsi aber, wie hiermit rutor litis in der bestimmten sechswdchentlichen Frist cin fúy allemal angedrohet wird, unfehlbar zu durch avzuwechselnde Säle rechtlich verfahren und den vierten September 1835

gewärtigen, daß sie als an die Beschlüsse der att-| weseuden, over mit Procuratoren in loco verse- der Publikation

heznen Creditoren für gebunden woerden erfläret Aussenbealiebenen imgleichen

: sechoten October 1835

der Fnrotulation der Acten zur Versendung nach recht-,

Zur Großherzogl. Meckl Justiz- Canzlei verordnete lichem Crkeuntniß oder Abfassung eines Locations- Bescheides gewärtig sein; übrigens auch diejenigen

Gläubiger, welche nicht in loco jadicii wohnen, einen

werder. den Schwerin, den 4, Mai 1831.

Director, Vice-Dirl'eetor und Râthe. a O C, v. Maydell.

gen - welche aussenbleiben oder ihre Ansprüche nicht gehdrig liquidiren, für aze8geschlossen ckud ihrer An- sprüche auch resp der ibnen ctwa zustehenden Nechts- as et woblthat der Wiedereinsczung in den vorigen Stand, zu einer bestimmten Erklärung Über einen zur füx verlustig, sowohl diejenigen, welche zwar erschei- Hinlegnug eines Nechtsfveits mit dem Guts- nen, sich aber wegen Annahme eines etwa vorseienden |Berlín bei E. S. Mittler, so wie in allen andern gegeben von L. Ideler.

besiger Bühring auf Nutteln, p19. Nechnungs- | Vergleichs nicht deutlich erklären, für cinwilligend Buchhandlungen daselb| und anderwärts zu haben: 1 Tblr. 71 egr. ( - : T : ie M e 1 P Practische Anleitung zum Uebersehen! nd ahn versolgen, auf welche die Reglerung thn getrieben hât,

4 | na Sie i ichfei idi dem Deutschen ins Franzdsische mit Wen, bird n er Sie in dle Unmdglichfeit verseht, si zu vertheidi- weijung auf die Gramnmatifen von Her S od O

werden, sodann mit dem Herrn Co-| Das Benehmen der

cines Präklustvbescheides wegen der

mile.

Verkauf einer bedeutenden Apotheke.

| Ein Apotheker in einer der ersten Städte der Rhein- zu Abjchließung eines Vergleichs aus- Provinzen i Willens, sein Geschäft, welches einen rénen, zuvdr- jährlichen reinen Medicinal-Umschiag von 10,060Thle. Hausvoigteiplaß Nr. 1, erschienen und in aileu L Preis und Zahlungs- Bedingun- [handlungen zu haben :

Nähere Auskunft ertheitt das

P04 OUURM D A Ad E ÉRZ O D V N I A M D RCAR. 2E O L S TEN;

Literarishe Anzeigen.

Prinzen des Hauses Bourbon während der Revolution, der Emigration und des Consulates (1789 1805). Geschrieben im Auftrage von Napoleon Bo'- Franceson und Hirzel. naparte durch Barrère, ehemal. Mitglied des 9

National-Conventes, und mit Anmerkungen ver- mehrt durch den Grafen Réal. Nebst kac siï- Aus dem Franzdsischen Überseßt von L. v. Alvensleben. 8vo. geb. 1 Thlr, 15 sgr.

Bei F. Dümmler, Linden Nr. 13, is s erschienen : , y Eichhorn, K. F., Prúfung der Grunde, welchen von den Herren Klüber und Zahl die Rechtsgültigkeit und Standeëmäßigteit| von seiner Königl. Hoheit den Herzog Sussex mit Lady Augusta Murray im 1793 geschlossenen chelichen Verbindung beh tet worden ist. geh. 1 Thlr 5 sgr. Dippold, Dr., H. C., Skizzen der allgent Winter 1811 Nach seinem Tode hergusge(! 2 Bände. 2te Auflage. 2 Thlr. 20 sgr. So eben is in der Nauk schen Buchhandl

Litteratur, oder Auswahl interessanterd

französischen Prosaislen und Dichtern,

ken, von L. Ideler und il. Nolte. Vierter

gr. 8vo.

Enthaltend: eine lnzahl mustergültiger, nah den Negeln Grammatik geordneter, aus den besten fral

bearbeitet von Friedrich Herrman! de Louis Albert Beauvgis, gr. 8yo. gen. Preis 25 sgr.

lern lassen. Mit vie immer, durchaus selb| verleugnet, um sich allein der Grund- sähe ewiger Gerechtigkeit zu erinnern, denen Sie den Sieg zu ver- schaffen berufen sind. Ehre mit Jhnen! Was uns betrift, die wir nicht minder eifersüchtig sind, unsere Pflicht zu ersüllen und die wir ihnen his zur Entwickelung den redlichen Beistand unseres Eifers, unserer Erfahrung und unseres innigen Mitgefühls angedeihen lasen wolle, so haben wic uns júr pernianent erflärt. Wir folgen mit

handlungen, und” bedauern Écinen thätigern Antheil haben nehmen fônnen; wir sind bereit, uns jauf den Ehrenposten zu begeben, den Sie unz anvertraut, wir es mit Würde für Fhre Partci und mit Erfolg für Sie thun

oll: frei und vollständig ; Entscheidungen Fhrer vorgeblichen Richter eine thätige,

Geschichte. Vorlesungen gehalten in Dani nis

enthaltend die Dichter der neueren, und ne

Bei Gddsche in Meifen if erschienen und in |Litteratuc, bearbeitet von Dr. J. Ideler, he Ri

42 Bogen, | bird

F des Richters macht den Ruhm des Angeklagten aus.

i eien und in allen Länd ben diejeni die chen Schriftstellern entlehnten Sähe und ye 4 andern haben diejenigen, die sich mehr oder Free Be mit Wbrtee - Verzeichni arbe aus Groll oder aus Schwachheit , den Handlungen einer

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einem Worte, Sie haben sich, bei diejem Anlasse

eim lebhaftesten Fnteresse, mit der brúderlichüen Sorge den Ver- nur, daß wir an denselben bisher

fobald

linen, d. h. sovald die Vertheidigung das seyn wird, was ste seyn und jedenfalls werden wir sets úver die ( entcrgische nd fortlaufende Kontrolie üben. Das von dem dentlichen Mi- erium in BVorichlag gebrachte ‘und von der Pairs - Kammer an-

genommene System der Gewaltthätigkeit hatte sich bisher nur mit einer Art von \{chimpflicher Zaghaftigkeit offfcnbact; icht hat es

dur) die Anwendung des rohen Zwanges, durch Fhre getvali=-

tue Wegführung von der Barre des Gerichtshofes all:-r Welt fund gegeben. Man harte damit angefangen, die Vertheidiger auszuscch)lie- Handbuch der Französischen S prach lbr Une will man auch Sie ausschließen.

i S wesenheit Fh-er nologis:h geordneter Siücke aus den Kklassís e in Fhrer eigenen Abwesenheit richten. Lassen Sie es immerhin

Man wollte Sie in

Vertheidiger vernehmen ; jeßt will man

schehen: dies ilt feine Gerechtigkeit, es is ein Bürgerkrieg, der

Nachrichten von den Verfassern und ihren W M Mes Uriedens Und" in dein He!ligthume der Gesetze selb

tve wird Seycn Sie beharrlich, Bürger; zeigen Sie fich, wie

Ten “a ruhig, stolz, energisch; Sie sind die Vertheidiger dcs gemei-

i Rechts; was Sie wolien, das will auch Frankreich ; alle Par- i, ale hochßerzigen Meinungen wollen es; nie wird Frankreich Ohne Zweifel

‘Oter erblicken, wo es feine Vectheidiger ficht. 0, nun es einmal so weit gekommen, der Paieshof die verderb-

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den traurigen Muth haben, Sie zu verurtheilen. V n nach so vielen Ungerechtigfeiten auch diese neue Unbill

eler edlen Resignation über sich ergehen lassen: die Ehrlosig- Zu allen

schen Rechtspflege zugesellt , den Haß ihrer Zeitgenossen un n Fluch der Nachwelt davongetragen. Gruß U Bes (Folgen die 91 Unterschriften.)

Berlin, Mittwoch dén

Allgemeine

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Preußische Staats-Zeicung,

1835.

Der (gestern erwähnte) von den Vertheidigern der April- Angeklagten gefaßte Beschluß zur Veranstaltung einer Kollekte für ihre Klienten, welcher unter andern auch von den Deputir- ten Audry de Puyraveau und F. Arago unterzeichnet ist (der Name des Deputirten von Cormenin dagegen fehlt), lau- tet also: „Jn Betracht, daß der vor der Pairsfkammer eingelei- tete Kampf die langwierige Gefangenschaft der Angeklagten und die Entbehrungen ihrer Familien ins Uncndliche ausdehnen fkann ; daß die Angeklagten ihr persdnliches, ja selbst das Juteresse ih- ver Frauen und Kinder, der Ehre und der Würde der republi- kanischen Sache aufzeopfert haben; daß es Pflicht ist, für die republikanisch Gesinnten Leiden zu mildern, welche die Hingebung der Angeklagten nicht geschwächt haben, und die aus einer des Mitgefühls und der Achtung hdchst würdigen Quelle entspringen ; in Betracht, daß es bei den bedeutungsvollen Umständen, die den April - Prozeß begleiten, von Wichtigkeit ist, daß die republikani- sche Gesinnung einen offenkundigen Beweis ihrer Beipflichtung Und Einheit liefere; in Betracht endlich, daß die Vertheidiger durch die Natur der Sache berufen sind, diese gerechte und noth- ivendige Erklärung abzugeben ; beschließt die Versammlung der Vertheidiger der April-Angeklagten vor dem Pairshofe, daß eine Summe von 20,009 Fr. den Bedürfnissen der Angeklagten und ihrer Familien gewidmet werden soll.“ /

In den heutigen Blättern liest man folgende, von 23 im Gefängnisse des Luxembourg befindlichen Individuen unterzeich- nete Erklärung: „Um den irrigen Gerüchten , die sich außer- halb verbreiten , ein Ende zu machen, erklären die Unterzeichne- ten auf das bestimmteste, daß ihre Gegenwart bei der Vorlesung der Anklage- Akte lediglich ihrer unüberwindlichen Abneigung ge- gen Alles, was Aufsehen und Lärm erregt, zugeschrieben werden muß, daß aber ihr fester und unerschütterlicher Entschluß stets gewesen isk, bei ihrer Protestation vom 7. Mai d. J. und allen ihren Folgen zu beharren. Sie erklären mithin aufs neue, daß sie niemals mit freier Zustimmung eine unvollständige Verthei- digung, die nichts ist, als ein von der Regierung in Anspruch genommener Vorwand, ungerechte Verurtheilungen zu verfügen, annehmen und die förmliche Verleßung des Geseßes in seinen s{hüßenden Bestimmungen durch ihre Gegenwart bei den münd- lichen Verhandlungen sanctioniren werden.“

Eine neue Protestation, gegen den Tages - Befehl vom 16. April-hat das erste Bataillon der 11ten Legion der National- Garde, den Hauptmann Marchand an der Spike, bekannt machen lassen. Die Unterzeichner unterscheiden den Zational - Gardisten als solchen von dem Bürger. Als Bürger behalte der Natio- nal -Gardist das Recht, unter allen Verhältnissen zuerst seine cigene Einsicht und sein Gewissen zu befragen; deshalb fühlten sie sich verpflichtet, sich aller Theilnahme an dem verhaßten Pro- zesse zu entziehen. Mit Unwillen wiesen sle eine ihnen aufge- bürdete solidarische Verpflichtung von sich, die sie den Kerkermei- stern gleichstelle. „Welche Macht‘, so schließt diese Erklärung, „welche menschliche Macht darf sich das Recht anmaßen, uns zu Mitschuldigen dessen u machen, was jeßt vor dem Pairshofe vor sich geht? Ein Dienst von der Art, wie man ihn uns auf- zulegen beabsichtigt, streitet gegen unsere Loyalität, und die Uniform des Bürger - Soldaten würde entehrt seyn von dem Tage an, wo sie die Gefähle des Mannes, der sie trägt, erstickte. ‘/ Im Gegensaße zu obiger Erklärung und zur Berichtigung einer von

einem Blatte aufgestellten Behauptung, als hätten die National- Gardisten der Zten Legion am 7. Mai in sehr gerin ger An- zahl sich zum Dienste im Palast Luxembourg eingefunden, theilt der Moniteur folgende Reclamation des Bataillons-Comman- deurs Richard mit: „Jch muß, um der Wahrheit ihr Recht zu geben, erklären, daß die Abtheilung, welche ich an jenem Tage in meiner Eigenschaft als Bataillons-Commandeur zu befehligen die Ehre hatte, ganz vollzählig war; ih muß hinzufügen, daz meinen Kameraden ein desto größeres Verdienst wegen ihrer Pünktlichkeit gebührt, als sie, eigentli für Freitag den § Mai kommandirt, erst Mittwoch Abènts um 7 Uhr erfuhren, daß Donnerstag eine außerordentliche Sibung des Pairshofes statt- finden würde, so daß die Reihe ihres Dienstes um ‘einen Tag vorausgerücêt ward.“

Paris, 13, Mai. Der Bischof von Meaux wurde gestern von dem Könige empfangen. Se. Maiestät arbeiteten darauf mit den Ministern des Krieges, der Justiz und des Innern.

Nachdem die Pairs in ihrer gestrigen geheimen Sißung beschlossen, ihre Berathungen über den Antrag des Herzogs von Montebello heute fortzuseßen, traten sie um 11 Uhr Vormittags wieder zusammen und nahmen, wie man hon jest vernimmt, nach einer mehr als 3stundigen Deliberation den gedachten An- trag an. Demnach sollen die Herausgeber der „Tribune“ und des „„Reformateur““, so wie die sämmtlichen Unterzeichner des (obigen) in diesen beiden Blättern erschienenen Schreibens vor die Schranken der Pairs- Kaminer geladen, auch eine Abschrift dieser Resolution dem Großsiegelbewahrer, so wie der Deputir- ten - Kammer zugefercigt werden, indem sih unter jenen Unterzeichnern einige Deputirte befinden. Nach Aufhebung der geheimen Sißung verfügten die Pairs sich in den neuen Audienz - Saal, um ihre richterlichen Functionen wieder anzutreten. Hier hatte mittlerweile cine große Stille ge- herrscht. Um 21 Uhr wurden die Angek!agten eingeführt; es waren deren nur noch 24, so daß aufs neue 3 auf ihre Gegen- wart bei den Debatten verzichtet haben. Nachdem die Pairs ihre Pläße eingenommen, wurden auch die Zeugen eingeführt. Dem Namens-Aufrufe zufolge war keiner der 162 Pairs abwe- send. Der Archivarius Cauchy seßte darauf die Vorlesung der Anklagte-Akte fort. Es fiel sonst nichts vor, das einer befondern Erwähnung verdiente.

Man will wissen, ‘daß das Original des der Pairs-Kammer denuncirten Schreibens bei weitem weniger Unterschriften trage als der Abdruck, und daß der Herausgeber der ,, Tribune“ die übrigen ohne Vorwissen der Betheiligten hinzugefügt habe. Etwas, das dieses Gerücht zu bestätigen scheint, ist der Umstand, daß _der „National‘/ bei dem Abdruck jenes Aktenstückes, alle Unter-

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schriften weggelassen hat. Jndessen is bis jest noch keine Recla- mation über jene angebliche Eigenmächtigkeit in den öffentlichen Blättern erschienen.

Die Deputirten-Kammer unterbrach in ihrer gestri- gen Sibung auf den Antrag des Präsidenten die Debatte Über das Budget des Handels - Ministeriums, um zunächst die (gestern erwähnte) Diskussion zwischen Herrn Mauguin und dem Herzog von Broglie, bis zu deren Erledigung die Kugelwahl über den Geseß - Entwurf wegen der Zuschüsse zu dem Bud- get von 1834 ausgesezt worden war, wieder aufzunehmen. ¿Ich will‘, sagte Herr Mauguin, „an den Herrn“ Conseils- Präsidenten nur eine einzige Frage richten; wie weit nämlich die Verhandlungen der Französischen Regierung mit der Belgischen über die uns {uldigen Summen gediehen sind?“ Der Herzog von Broglie erwiederte, die Holländisch-Belgische Frage sey an sich noch schwebend ; sobald diese erst erledigt worden, werde auch die über die Französische Entschädigungs-Forderung, die nur eine secundaire Frage sey, zurSprache kommen. Hr. Mauguin bemerkte, die Französische Regierung habe Belgien eine Summe von 7——8 Mill. vorgeschossen, und demnach müßten entweder Belgien, für dessen Rechnung dex Krieg geführt worden, oder Holland, das der be- siegte Theil gewesen, oder endlich die Unterzeichner des Traktats vom 8. Juli selbst Zahlung leisten. Hierauf berührte der Red- ner auch die mit der Belgischen Regierung für den Unterhalt der Französischen Truppen abgeschlossenen Kontrakte, die er leb- haft anfocht, weil dabei die Preise viel zu hoch angeseßt worden seyen. Der Minister äußerte sich hierauf fol- gendermaßen: „Der vorige Redner hat, wie mir scheint, in seinen Fragen zwei ganz verschiedene Gegenstände mit einander verwechselt; nämlich den mit der Belgischen Regie- rung abgeschlossenen Kontrakt, und die Convention zwischen Bel- gien und Frankreich. Was den erstern Gegenstand betrifft, o werde ich darauf nicht weiter antworten, da er mich nichts an- geht; es kann diese Frage nur von der Kriegs - Verwaltung un- tersucht werden, die am besten weiß, unter welchen Bedingungen mit der Belgischen Negierung wegen der Verpflegung unserer Truppen kontrahirt worden ist; i ch habe meinerseits um so weniger eine Erklärung darüber abzugeben, als es sich hier um eine Thatsache handelt, die sich vor meinem Eintritt in das Ministerium ereignet hat. Was dagegen die andere Frage betrifft, wer nämlich die Kosten für die Expedition gegen die Citadelle von Antwerpen zu tragen habe, so bemerke ich wiederholentlih, daß sie von -der definitiven Regulirung der Holländisch - Belgischen Angelegenheit abhängig ist, In dem Augenblicke, wo die Expedition von Antwerpen beschlossen wurde, unterzeichnete die Französische Regierung mit der Belgischen eine Convention, wonach Belgien die Kosten des Unternehmens tragen sollte. Es erhoben sich {on da- mals über diesen Punkt zwischen beiden Regierungen Streitig- keiten, mit deren Details ich die Kammer verschonen zu müssen glaube. Die Französische Regierung befand sich nun in der Al- ternative, entweder die Expedition nah Antwerpen ganz aufzuge-

ben, oder zu protestiren und “sih einen \pätern Vergleich vor-

zubehalten. Nach reiflicher Ueberlegung fand sie das lekß- kere in dem eigenen Vortheile Frankreihs für das Gera-

thenste, Natürlich mußte die Regierung nach Beendigung je- ner Expedition ganz auf die nämlichen Schwierigkeiten von Seiten der Belgier stoßen, die man gleich anfangs gemacht hatte. Jebt boten sich dersclben drei Mittel dar, um sich bezahlt zu machen; entweder ofene Gewalt, oder die bloße und einfache Ueberredung, oder endlich eine Mischung von Gewalt und Ueber- redung. Das erstere steht uns noch immer frei; wir können Belgien den Krieg erklären und es zum Zahlen zwingen, und hierzu fehlt es Frankreich keinesweges an Kraft; allein bei den stattfindenden gegenseitigen Verhältnissen beider Länder wäre dies ein gewaltsames Verfahren. Man würde sich dabei gewisserma- ßen in eine von jenen Unternehmungen einlassen, die 10,0900 Fr. kosten und 10 Thaler einbringen. Bei der einfachen Ucberredung stôßt man stets auf die alten Schwierigkeiten und \o bliebe denn ncchts weiter übrig, als sh bei einem etwa künftig von der Bel- gischen Regierung einmal in Anspruch genommencn Beistand die Anerkennung einer gerechten Schuldforderung zur Bedingung zu machen. Um mit Erfolg zu reklamiren, muß man den ge- legenen Zeitpunkt dazu abwarten. So lange aber die Holländisch- Belgische Frage an sich noch {webt, bedarf die Belgische Re- gierung unsers Beistandes nicht, und so hätten wir also für jet keine andere Wahl, als die ofene Gewalt oder die bloÿe Ucberredung; jene aber taugt nichts, und diese hilft zu nichts.“ Herr Mauguin erklärte darauf, daß die Regierung init jenem entshlossenen Willen reklamiren müsse, der seines Erfolges nie mals verfehle; denn wenn Frankreich seine Schulden regelmä! - bezahle, so müsse es der Welt zeigen, daß es sich auch seinerscicà Zahlung verschaffen könne. Nach Beendigung dieser Debatte erfolgte jeßt noch die Annahme des Geseß Entwurfes übr die Nachschässe zu den vorjährigen Ausgaben mit 201 gegen 30 Stimmen.

Jn der heutigen Sißung wurden die Berathungen über das Budget des Handcis-Ministeriums fortgesest Und been- digt. Da dieselben für das Ausland von keinem erheblichen Inter ese sind, so begnägen wir uns, hier die sowohl gestern als heute bewiuig ten Summen mitzutheilen: Besoldungen für die Centra, Ver waltung 332,900 Fr., Bureau-Kosten §1,900 Fr., zur Trhalcung der Bade - Orte und Ouarantaine - Anstalten 139,699 Fr für die Gestüte 1,500,000 Fr.; fär die Thierarznei - Schu- len und zur Aufmunterung des Ackerbaues 560,000 Fr.; für das Konservatorium der Künste und Handwerke 393,000 Fr.; zur Patentirung neuer Erfindungen und zur Aufmunterung des Handels und der Manufakturen 210,000 Fr.; zur Aufmunterung des Seesischfanges 3 Millionen ; fär die Maße und Gewichte 700,000 Fr.; zur Unterstüßung der Kolonisten 957,000 Fr.; zu Unterstüßungen bei Hagel: und Brandschäden, so wie bei Ueberschwemmungen 1,887,000 Fr. Diese le6tere Pofition macht den Schluß des Budgets des Handels : Ministe-

riums. An die Reihe kam jeßt das Budget des Minist e- riums der auswärtigen Angelegenheiten. Herr Maus

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