1835 / 139 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

——

s S E:

L R R Ea aa;

Affe

S T2

A La S

is E a L ina Lia D R.

R

E E

Ra

E S trttt: P CRE

E L

S S S

T E E E

n D Si (aA

è j p Ïe & y 4 x F F F

T E G E S

&A Ld F V h „1% LB 224 A8 P E E 27 0 4 (A ¿7 A 2 G F PE), F Wis. 141 ft A 4 G s 4 8 Á wfE4 E 4

a A

A |

guin eröffnete die Berathungen über dasselbe mit einem langen ?

ortrage über die auswärtige Politik Frankreihs, die er na- mentlich in Bezug auf Spanien und die Schweiz höchst tadelns- würdig fand. Der Herzog von Broglie trat zur Widerle- gung des Herrn Mauguin auf. Ueber die Angelegenheiten Spaniens äußerte er sich im Wesentlichen folgendermaßen ; e; Spanien befindet sich nicht in einer so verzweifelten Lage, wie der vorige Redner es glaubt. Die Franzdsi sche Regierung hat Alles gethan, was sie thun konnte und mußte, als sie die junge Königin anerkannte und-im Uebrigen der Clausen Regierüúng vollkommene Freiheit des Handelns lies. Der Sknennung des Herrn Zea Bermudez hat Frankreich sich nicht widerseßen können, da dieser schon am Ruder war und jein Manifest erlassen hatte, bevor noch die Nachricht von dem Tode Ferdinands VII. nach París gelangte. Hätten wir es aber auch gekannt, so wúrden wir es nicht gethan haben, denn es konnte nicht in unserem Interesse liegen, eine Revolution in Spa- nien zu bewirken. Hätte Frankreich jenem Lande das System, das es zu befolgen habe, - vorschreiben wellen, fo würde cs sich dadur auch verbindlich gemacht haben, dieses System um jeden Preis zu behaupten. Frankreich zog es daher vor, deu bloßen Beobachterzu machen, und der Spanischen Regierung mit Rathschlä- gen an die Hand zu gehen. Ludwig K1V und Ludwig X V1 haben die Angelegenheiten Spaniens leiten wollen, und dadur den Französischen Namen den Spaniern verhaßt gemacht. Alle heil: jamen Maßregeln, die Spanien in neuerer Zeit getroffen hat, find ihnen von Frankreich angerathen worden. Was den Ban- éerot betri, so ist er von den Cortes ausgesprochen worden, und über dicse hatte Frankreich keine Gewalt.“ Um 42 Uhr bestieg Herr Mauguin zum zweitcn Male die Rednerbühne. (Wir werden auf diesén Theil der Sigung zurücktommen.)

Lord Elliot und Herr Gurtwood sind von ihrer Mission nach

Spanien heute Lte zurückgekehrt.

Die neue?cn Nachrichten von der S panischen Gränze sind ohne Bedeutung. Die Sentinelle des Pyrenées mel- det, Vera sey jeßt vollständig befestigt, und es hätten sich im Landstriche Rioja, so wie in der Provinz Santander zahireiche Freiwillige für die Königin erhoben. Bei Valladolid und Bri- viesca ständen etwa 20,090 Mann Reserve-Truppen, gröztentheisls Rekruten. Valdez habe sie für den Garnison- Dienst bestimmt, indeß er selbst mit gebteren und abgehärteten Truppen- ins Feld rücken werde. Jn Catalonien dagegen crhielte:: die Karlisten, troß der Thätigkeit der Truppen und der Milizen, ünmer mehr Zuwachs. Jm Mémorial des Pyrenáes lief man Fol- gendes: „„Zumalacarreguy griff am Morgen des 2ten das Fort Jrarzun tnit 4900 Mann und 6 Kanonen an. Als er aber erfuhr, daß Valdez mit 12,000 Mann sich nähere, warf er sh, nachdem er die Kirche jener Gemeinde angezündet, in die Gebirge, wohin er ohne Zweifel seincn Gegner zu loten hoffte. Wahrscheinlich aber wird die Erfahrung jeßt den General Valdez vorfichtiger gemacht haben.“

Großbritanien und Frland.

London, 12. Mai. Unter den Anträgen und Bills, welche hon für die Zeit bis zum heutigen Tage im Unterhause ange- kündigt waren, die aber wegen der Vertagung des Parlaments noch nicht haben erledigt werden können, befinden sich folgende : Das die Bischdfe den Verhandlungen des Oberhauses nur daun, und zwar ohne mitzustimmen, in derselben Weise wie die Rich- ter bei Gerichts\sachen, beiwohnen sollen, wenn es sch um Kir- chen-Zeformen Handelt, damit sie das Haus, sobald es gewünscht wird, dabei mit ihrem Rath unter{úsen könnten; von Sir S. Whalley. Eine Vill zur Abschaffung der Todesstrafe in gewis- sen Fällen; von. Herrn Ewart. Eine Bill zur Verbesserung der Wahl - Geseßze in Jrland; von Herrn O'Connell. Daß ein besonderer Ausshußÿ ernannt werde, um die Mictel zur Verminderung der Ausgaben für die Gesandtschaften zu un- tersuchen; von Henry Lytton Bulwer. Daß das Haus fh in einen Subsidien-Ausshuß verwandle, um die Verhältnisse Eng- lands zur Türkei in Erwägung zu ziehen; von Sir Richard Vyvyan. Eine Bill zur Einführung einer besseren Ordnung in dem Handel mit Bier, Wein und Spirituosen, zur Veschränkung des Schank-Nechts und zur gehörigen Beaufsichtigung der Wirths- häuser, damit Mäßigkeit und Nüchternheit befördert und die Gesundheir und Sittlichkeit des Volks bewahrt werde; von Herrn Bukingham. Eine Bill zur Aufrechterhaltung der Sab- bathsfeier; vou Sir A. Agrieew. Eine Bill zur Verbesserung einiger Theile des jeßigen Armen - Gesczes; von Herrn A. Tre- vor. Daß die Pensions-Liste vom Unterhause in Erwägung ge- zogen werde; von Herrn Harvey. Daß das Haus das Beneh- men des General - Postmeisters untersuche; von Herrn Hume. Daß jedes Mitglied des Unterhauses an jedem Montage 30 Briefe portofrei empfangen dürfe ; von demselben. Daß kein Geld mehr zur Besoldung von Civil - Beamten irgend einer Kolonie, über deren Einnahmen und Ausgaben fúr das vorhergegangene Jahr noch ‘nicht Rechenschaft bei der Englischen Regierung abgelegt sey, vom Schagzamte vorgeschossen werde; von eben demselben. Daß die Budgets von Ostindien und den Kolo- nicen jährlich vorgelegt werden sollten ; von O, Für den heu- tigen Tag sind unter Anderem angekündigt: ein Antrag, daß ein Theil der Fremden - Gallerie zum Gebrauch für Damen cingeräutnt werde; von Herrn G. Berkeley. Ein Antrag in Bezug auf den Sklaven-Handel; von Herrn Fowell Buxton. Ein Antrag auf Er- wägung des von dem besonderen Ausschusse über die Art der Abstimmung im Unterhause abgestatteten Berichts; von Herrn Ward. Für morgen stehen unter Anderem an der Tagesordnung und find angekündigt: die zweite. Lesung der Bill zur Abhülfe der Armen in Jrland, der Bill in Betreff der Trauungen der Dissenters Und der Bills über den Matrosen-Dien{t. Ein An- trag, daß die vorleßte Bill erst úber sechs Monate zum zweiten- mal veriesen werde; von Herrn Kennedy. Ein Antrag auf Ab- schaffung des Matrosen - Pressens; von Herrn Bucking- ham. Für übermorgen : die zweite Lesung der Bill in BVetres} der Trauungen der Katholiken. Cine Bill, wodurch das in der vorigen Session durchgegangene Arnzen - Gese zu- rúckgenommen- werden soll, von Herrn Cobbett. Eine Bill, wo- durch die Dauer der Parlamente auf 5 Jahre abgekürzt und die Mitglieder des Unterhauses von der Nothwendigkeit befreit wer- den sollen, sich nach der Annahine gewisser Aemter ciner neuen Wahl unterwerfen zu müssen; von-Sir Robert Heron. Ein An- trag auf gänzliche Abschaffung der Grafschafts- Steuern in Eng- land. und Wales; von Herrn Divett. Eine Bill, wodurch das jeh bestehende Geseß in Betreff fremder Werbungen in Englánd ausgehoben werden joll; vom Oberst Evans. Ein Antrag auf Berücksichtigung der Noth der akerbautreibenden Klasse; vom Marguis von Chandos.

Der Courier wünscht dem Lande Glück dazu, daß bis jeßt nur ein einzelner Fall vorgekommen sey, wo im 19ten Jahrhun- dert das Geschrei: „Kein Papstthum!“/ unter Englischen Wäh- lern einen Eindruck gemacht habe, nämlich in der von dem

568

BVischof Philpotts geleiteten Grasschäft Devon, Ueberhaupt äußert dieses Blatt große Freude über den Ausfall der lesten Wahlen im Allgemeinen. „Auf 22 Ausschreiben zu neuen Wah- len‘, sagt es, „wurde bei der Vertagung des Unterhauses ange- tragen, und 21 Repräsentanten, sämmtlich entweder Mitglieder des Melbourneschen Kabinets oder Perscnen, die unter seiner Verwaltung angestellt sind, wurdett wieder gewählt. So hat sich dennalso die Meinung dés Volks unzweideutig ausgesprochen. Von dem vorigen Ministerium fielen 11 Mitglieder durch, ven dem jeßigen nur ein einziges. Der Standard hingegen steilt das Resultat der Wahl in Devonshire als einen hohen Sieg des Protestan- tiémus dar, indem er, um die Gefahr zu beweisen, worin die Religion bei dieser Gelegenheit“ geshwedt babe, cinen Artikel aus der „Gazette de France‘/ anführt, die an die Wiedererwäh- lung des Lord John Russell schon die Hoffnung der Herstellung des Römisch-katholischen Glaubens in seiner vollen feüheren Macht Und eines unumschränkten politischen Systems knüpfte, womit, wie sie sagte, alle Revolutionen enden müßten. Auch die Times hedt diejen Fircikcl hervor und fügt hinzu: „Wir überlassen es unseren Lesern, den Werth einer Religion zu bestimmen, die ein- gettändlich als Werkzeug gebraucht werden soll, um die politische Macht unseres Landes zu verniczten und die Bevölkerung dessel- ben auf eine gleicze Stufe mit denjenigen Nationen herabzusez- zen, die nur zuin Rußm und Nußen der Nömischen Kirche leven.“

Jn Dublin ging in den lebten Tagen das Gerücht, zwei Jrländische Grafschafts-Mitglieder hätten sich bereit erklärt, die Chiltern Hundreds anzunehmen, wenn Lord John Russell es ge- nehm finden sollte, eine ihrer Wäßlerschaften zu repräsentiren.

Der Globe meint, die Französische Regierung werde sich durch den Prozeß vor dem Pairshofe aroßen moralischen Scha- den zuziehen, denn das lärmende herauöfordernde Benehmen der Gefangenen und die Unenischlossenheit und Verwirrung der Richter müßten dem ganzen Lande zum Aergerniß gereichen. ¿Wenn es überhaupt der Mühe werth gewesen wäre“/, sagt die- ses Blatt, „jene Männer zu verfolgen, so hätte man dem Pro- zeß einen ganz anderen Charakter geben und ihn, einmal ange- fangen, so durchführen mússen, daß es zu dem ungeziemenden und empôrenden Betragen der Angeklagten nicht hätte kommen köôn- nen. In ähnlicher Weise äußert sich der Courier üter diesen Gegenstand. „Der Pairshof‘, sagt er, „scheint sich schon in sei- nen eigenen Formen und Jrrthümern festgefahren zu haben, so daß er nicht mehr weiß, wo aus, wo ein. Weder die Minister, noch die Pairs scheinen die Schwierigkeiten geahnt zu haben, in die sie min verwirkelt sind. Es wäre weiser, die ganzen Ver- handlungen jest aufzugeben, als bei einem Verfahren zu behar- ren, welches nur dîe Regierung Und die Staatsgewalt in Verruf bringen muß. Wenn die Doctrinairs auch sämmtliche Gefangene vernichten könnten, so werden sie damit doch den Republikanis- mus nicht tilgen, während jeder Beweis von Willkür, den die Ie Regierung giebt, die Stärke ihrer Feinde nux ver- mehrt.“

“Die Malta-Zeitung vom 18. März meldet Folgendes

über die Expedition nach dem Euphrat: „Das Transportschiff „„Seorge Canning“/ kam am Dienstag hier an. Es befinden sich der Oberst Chesney und die Offiziere und Mannschaften, welche nach Syrien gehen, um cine Dampfschifffahrt durch den Euphrat nach Jndien einzurichten, am Bord desselben. Der Versuch, eine Verbindung durch Dampfschiffe zwischen unseren Jndischen Besikungen und dem Muütterlande zu begründen, wurde zuerst im Jahre 1825 mit großen Kosten vermittelst des Dampfboots ,„Enterprize“/ gemacht, welches die Reise um das Vorgebirge der guten Hossuung nach Kaltutta in 113 Tagen vollendete; da aber cin Segelschisff im Durchschnitt nicht mehr als 129 bis 130 Tage zu dieser Fahrt braucht, so wurde auf dem alten Wege kein den damit verknüpfcen Opfern angemessener Vortheil dadurch gewon- nen. Seitdem war es sets ein Lieblingsplan, quer durchs Land eine Communication zwischen dem Jundischen Ocean. und dem Mittelländischen Meere zu errichten, wodurch die Entfernung und die Zeit für den Brief- und Passagier - Verkehr zwischen England und Indien sehr abgekürzt werden würde. Das leßte Parlament hielt diesen Zweck für so wünschenswerth, daß es eine Summe von 29,000 Pfund zur Beförderung desselben bewilligte. Zwei Wege bieten sich dar, nämlich der über Acaypten und das Roche Meer und der über Syrien, den Euphrat und den Persischen Meerbusen. Der erstere diejer Wege wird ver- mittelst der neuen Anordnungen versucht, welche die Regierung Sr. Majestät in England getroffen hat, um die Briefe nach dem Mittelländischen Meere 1äonatlich durch ein Neben - Paketboot von Malta nach Alexandrien zu befördern, von wo sie durch die Mitwirkung des aufgekiärten Paschas von Aegypten sogleich nach Suez weiter spedirt werden, um von dort durch Dampfbdte, welche, wie man erwartet, die Einwohnerschaft Judiens von Zeit zu Zeit wird das Rothe Meer hinavf senden können, nach ihrem Bestimmungsorte zu gelangen. Den Weg dur den Euphrat hält man jedoch für kürzer. Auf beiden ist mit physischen Schwie- rigkeiten zu kämpfen, und man muß daher die Probe abwarten. Um nun die Vortheile des letzteren Weges und die Hindernisse der Natur auf demselben zu ermitteln, ist die jezige Expedi- tion unternommen. Der „George Canning“ hat, he Er- probung auf dem Euphrat, zwei eiserne Damvpfbdte, in Stücken zerlegt, zusammen fast 150 Tonnen s{chwer, an Bord, die vom Orontes aus zu Lande auf dem Rücken von Kameelen- fortgeschaft werden sollen. Das größere Dampfboot, der „Euphrat““ genannt, dessen Maschinen 25 Pferde Kraft haben, wird, wenn es zusammengeseßt ift, 105 Fuß lang und 19 Fuß breit, das kleinere, der „Tigris‘/, mit Maschinen von 19 Pferden Kraft, §5 Fuß lang und 16 Fuß breit seyn. Das erstere wird mit zwei, das leltere mit einem Neunpfünder be- wassnet werden, und außerdem wird ein jedes 6 Einpfünder, 2 Cylinder zu Congreveschen Raketen,- 4 Mörser und eine Quanti- cát Flinten und Pistolen an Bord haben. Obaleich die gewöhn- liche Vorsicht es erheischt, eie so interessante. Expedition auf diese Weise auszurüsten, damit sie sich im Nothfall vertheidigen kann, so hofjen wir doch fesk, daß d.r Oberst Chesney und seine Gefährten durch nichts in ihren friedlichen Absichten und Ge- {äften eine Störung erfahren werden, in welcher Hoffnung uns die Art und Weise bestärkt, wie der „Courrier de Smyrne“/ diese Unternehmung ankündigt. Der R von Aegypten, des- sen Einfluß eben wünschenswerth ist, wie der des Sultans, wird, als Befdrderer von Wissenschaft und Handel, gewiß in ähnlichem Geist handeln, wie die Türkische Regierung, welche die zu L erforderlichen Fermane aufs ‘bercitwilligste er- theilt hat. / ZU Portsmouth sind Vorsichts-Maßregeln in Bezug auf die áus Alexandrien ankommendèn Schisfe angeordnet worden, weil man erfahren hat, daß sechs Englische Fahrzeuge, mit Baum- volle befrachtet und von der ‘Pest angesteckt, von Aegypten nach England unterweges seyen.

Nachrichten aus Jamaika vom 28, März und von den

_———

Leewards - Jnseln vom 6. April zufolge, waren die Inseln y kommen ruhig, und die Geschäfte gingen ohne Unterbrechy ihren Gang. |

Canton-Zeitungen vom 7. Januar melden, daß so y vom Kaiser von China ein Edike erlassen worden war, wodil die Einfußr von “Opium in das Chinesische Reich aufs en N verboten wird. Sie berichten ferner, daß die Chinesische Res rung von dem Britischen Ober - Jntendanten zu Canton für d Schaden, der durch das Feuern der Englischen Schiffe ge Whampoa, kurz vor dem Tode Lord Napier's, angerichtet woy, Senugthuung und Entschädigung gefordert hatte. Die Erd sollte auf schiedsrichterlihhem Wege erledigt werden, doch ist | Resultat noch nicht betannt. :

Niederlande.

Aus dem Haag, 13, Mai. Die Abreise Fhrer hi Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich na 6, Petersburg ist auf den 20sten d. M. fesigesezt. Dem Vin: inen nah, werden Höchstdieselben acht Tage in Berlin verw!“ und dann von Stettin aus die Reise zu Wasser fortsetzen,

Se. Königliche Hoheit der Herzog von Cambridge ist ey hier angekommen.

(8 (

Belgien.

Brüssel, 13, Mai. Der Spanische Geschäftsträge, Brüssel erklärt die Nachricht des „Courier belge,“/ daß die i nigin Regentin einen Belgischen Offizier beauftragt habe, y Corps Freiwilliger zu bilden, für grundlos.

Geern Abend mußte der Dampfwagen „la Flèche“ [E seiner Ankunft am leßten Häuschen an der Chaussee von Kf" wegen Mangels an Wasser anhalten; er schleppte eine Dislignllt

wei zweirädrige Wagen- und füuf sogenannte Wagons;, |

| Personen mußten aussieigen und den Weg zu Fuß zurü

Machdem der Dampfwagen von den Wagons abgelds war, my ten sich mehrere Personen das Vergnügen, ihn bis zu si Bestimmungsorte fortzurollen.

Der Moniceur giebt sih die Mühe, sieben verschity Beschwerden, die in Bezug auf die neue Eisenbahn vom P kum geführt worden sind, einzeln zu beantworten. Alle Antyy ten zusammengefaßt, geben das einfache Resultat, daß ei großartiges Unternehmen in seinem Beginn nicht gleich el

| Wünschen auf einmal entsprechen könne, daß diese jedoch mit

dem Tage mehr befriedigt werden würden.

Deutschland.

Kassel, 11 Mai. Der Hof hat diesmal nicht, wie ul gewöhnlich in dieser Jahreszeit, das Schloß zu Wilhelmöhlh bezogen. Es wird dies erst nah ver Rückkehr aus dem Yj von Kissingen, wohin Se. Hoheit der Kurprinz Regent in ly zem abreisen wird, geschehen. Eben dahin begiebt sich au wie man hört, der noch fortdauernd außer Dienstthätigkeit bes liche vormalige Vorstand des Finanz-Ministeriums, Herr Meiste

Vorigen Sonnabend war im hiesigen Hof - Theater til Vorstellung mit aufgehobenem Abonnenent, deren Ertrag h Schillers Denkmal bestimmt war. Es wurde zum Ersten „„Schillers Feier“, melodramisches Festspiel, Musik von Ju Walther, gegeben, und hierauf folgte „Wallensteins Lager“ Schiller. Das Haus war ziemlich besucht. Zu gleichem Zwel nämlich Beiträge zu Schillers Denkmal zu sammeln, laufen übt dies in hiefiger Stadt Aufforderungen zu Subscriptionen um.

Man zweifelt hier nicht, daß die nleihe, welche dex Ku prinz beabsichtigt, theils um frühere vor seinem Regierung! entritt kontrahirte Schulden zu tilgen, theils um für eine D tirung seiner Kinder aus morganatischer Ehe Vorsorge zu iese durch Vermittelung des Hauses Rothschild zu Stande komt und die Zustimmung des Kurfürsten Königl. Hoheit dazu eti werden wird. Der Betrag dieser Anleihe wird zu 3090/0 Rthlr. angegeben. Der Plan ist, dieselbe in Form von Lotte Obligationen zur Ausführung zu A Der Plan des n sten Hessen-Darwstädtischen Lotterie - Anlehens wird an j Grunde gelegt werden und das Loos Rthlr. betragen. M glaubt, daß sämmtliche Loose, sobald sie in Cours kommen, sh bald untergebracht seyn werden.

Kassel, 15. Mai. Der Gemeinde-Aus\{chuß hat nunm{E | nach erfolgter Genehmigung des Wahl - Verfahrens von

der Regierung am 13ten d. M. seine Functionen durch die V seines Vorstandes angetreten und dazu Herrn Bibliothekar V hardi und zu dessen Stellvertreter Herrn Ober-Finanzrath Fw mel gewählt. Die Wahl des Stadtraths wird künftigen New tag stattfinden.

Weimar, 16. Mai. Der außerordentliche Professor an di Universität zu Jena, Gustav Schueler, hat bis jetzt Sachs Preußen bis an die Ostsce, Schlesien, Polen, Gallizien, N ren, Oesterreih und ein:n Theil von Ungarn bereist, um di Länder in geognostischer und mineralogischer Hinsicht, so wie \t Zustand des Fabrik- und Gewerbwesens und die technischen d Anstalten derselben näher kennen zu lernen. Zu Anfange di Monats befand er sich noch zu Wien, gedachte aber schon, | Reise über Ungarn, Siebenbürgen , Serbien , die Wallachei 1 den Balkan nach Konstantinopel fortzusezen und besonders 1 gnostische und orographische Beobachtungen anzustellen. M dort aus wird er er noch Klein-Asien und Aegypten besuchen 1 dann über Jtalien nach Jena heimkehren. Durch Vermittell! unsers Staats-Ministeriums hat dieser Gelehrte die liberalste| terstúßzung seiner Bemühungen von der Oesterreichischen Stu Regierung erfahren und mit Hülfe so edler Begünstigungen 1 Erfahrungen und, wie er uns schreibt, vieles Merkwürdigt| naturwissenschaftlicher und technologischer Beziehung gesam womit er dem Staate einst zu nüßen und zu vergelten ged Unter anderm beabsichtigt er, in Jena auch cine technologil Sammlung zu begründen. s :

Karlsruhe, 5. Mai. Jn der gestrigen Si6ung deri ten Kammer war die Diskussion des Lauerschen Berichtes M die Práfung dex Rechnungen der Amortisations-Kasse von l und 1875 an der Tagesordnung. Herr von Rotteck l daß gegen die ausdräckliche Vorschrift des Artikel 11 des ® sches vom 31. Dezember 1831 eine Zinsen-Reduction, ohne l geholte Zustimmung des ständischen Ausschusses, vorgenom worden, Und verlangt, daß die Kammer Verwahrung e und die Vorlagen, welche dem Ausschuß hätten gemacht den sollen, nachträglih sich selbst machen lasse. Der | nanz-Minister entgegnete, daß man es mit solchen Besch kungen, wie sie die Statuten der Amortisations - Kasse aut chen, cum grano salis nehmen, d. h. Ausnahmen machen u wenn es die Interessen des Landes verlangten, daß na i Ueberzeugung bloße Formen den wirklichen Juteressen nad zen seyen, daß vorhergehende Oeffentlichkeit bei Kredit Ope nen so wenig nüblich sey, als bei Kriegs-Operativnen, daß [ die Einberufung des Ausschusses die Gläubiger hätte in dic

V

wil f

Jedenfalls wäre die Kammer

en schen lassen -2c., Und {ließt init ausführlicher Entwickelun des Ganzen der Operation. Nach lebhafter Diotemen ward be: {lossen, dieselbe an cine besondere Kommission zur Begutachtung u geben; im Uebrio7n aber wurde der Haupt-Antrag, auf An- erfennung der Zèachweisungen der Amortisations - Kasse, ange- Karlsruhe, 13. Mai. Jn der heutigen Si6ung der Ab- cordneten-Kammer befrägte der Abg. von Rotteck die Regie-- ungs Kommissarien über die Verhältnisse mit der Schweiz und insbesondere Über das Verbot des Wanderns der Handwerker dahin, so wie Über die Netorsions - Maßregeln von St. Gallen. Der Minister Winter verweigerte für jeßt weitere Mittheilungen, fügte aber hinzu, der Zeitpunkt der völligen Ausgleichung der Sache mit der Schweiz sey sehr nahe. Die Kammer beru- hige sich bei dieser Erklärung. eidelberg, 12, Mai. Jn der Gegend von Karlsruhe hat kürzlich ein Bauer, beim Umgraben eines Ackers, 500 Gold- le, jedes an Werth von 8 Rthlr. 26 Sgr. Preuß. Cour., ge- funden. Sie Haben keine Inschrift, sondern nur ein Schwerdt und Schild. Der Bauer lebte bisher in großer Armuth. Darmstadt, 15, Mai. Jn der vorgestrigen Si6ung der eiten Kammer war die Berathung über die Beschwerde des Hofgerichts - Advokaten, pensionirten Justizraths Buchner, wegen yerweigerter Zurückgabe seiner in Beschlag genommenen Papiere an der Tages-Ordnung. Der Abgeordnete Glaubrech hielt eine weitläufige Rede vom Sise aus. Er theilte die Beschwerde in wei Punkte: 1) daß man dem Petenten dée Papiere genommen und nicht zurückgegeben, 2) daß die kreisräthliche Kommission da- hei ihre Befugnisse überschritten, überhaupt daß eine Haussuchung ‘bei Herrn Buchner stattgefunden habe. Er gab zu, daß der erste Punkt von der Kammer nicht berücksichtigt wérden könne, weil die Sache noch bei Gericht anhängig, welches die Papiere be- sige, Dagegen fand er den zweiten Punkt für begründet und die Kammer in dieser Hinsicht kompetent. Er er- órterte, wie das Haus eines jeden Bürgers eine Frei- sátee sey, die man nicht verlesen dürfe, sowohl dies seits, als jenseits des Rhein. Jede Haussuchuñg aber sey eine Verleßung dieses Asylrechts; sie könne Glü, Ruhe, Frieden, Kredit einer Familie stdren, dürfe deshalb nur in den seltensten Fällen und müsse immer mit der möglichsten Schonung stattfin- den, nur wenn die dringendste Nothwendigkeit gebiete, nur bei {weren Verbrechen ; nur der Richter dürfe sie unternehmen. Er citirte eine Menge Stellen aus juristischen Schriften für sene Meinungen. Er gab zu, daß in Deutschland die Praxis Auénahmen anerkenne. Auch die Kreisräthe haben die Befug- niß dazu erhalten, doch nur bei vorliegenden Verbrechen. Wo aber sey hier das Verbrechen? wo der schwere Verdacht? wo die Gefahr im Verzuge? Der Petent habe also Grund zur Be- shwerde, schon weil die Haussuchung geschehen, noch mehr aber darüber, wie sie von der kreisräthlichen Kommission vollzogen worden sey, die nicht bloß die zur Sache gehörigen Papiere, sondern alle seine Papiere untersucht habe 2c. Er glaubte, die Kammer sollte das Ministerium ersuchen, gegen den Beamten, der seine Befugnisse úberschritten, eine Untersuchung ein- zuleiten, und tadelte den Auss{uß, daß er nicht näher auf die Sache eingegangen und sih von dem That - Ye- stande überzeugt habe. Er wollte deshalb den Gegenstand nochmals an den Ausschuß zum weiteren Berichte zurü haben. Der Abg. Knorr zeigte mit wenigen Worten, daß Hr. Buch- ner gar nicht über den zweiten Punkt, sondern bloß über den ersten eigentliche Beschwerde geführt, jenen bloß beiläufig berührt, also der Ausschuß ihn gar nicht zu berúcfsichtigen gehabt habe. in dieser Hinsicht gleichfalls nicht kompetent, da der Bittsteller nicht nachgewiesen , daß er sich we- gen leßtern Punktes schon vergebens beschwerend an das Ministe- rium gewandt. Er lasse die ausgesprochenen Ansichten des Red- ners vor ihm unerwiedert, da sih ohne Einsicht der Akten gar kein Urtheil fällen lasse; aus der Vorstellung selbst aber gehe {hon hervor, daß wohl Grund zu einer polizeilichen Untersuchung vorhanden gewesen seyn möchte. Der Regierungs-Commissair Dr, Breidenbach stimmte dem bei, was der Abg. Knorr so treffend gesagt, und wenn er zu den übrigen ausgesprochenen An- sichten des Abg. Glaubrech schweige, so verwahre er sich ausdrúck- lih dagegen, daß man dies nicht für eine Betistimmung halte. Auf ähnliche mißbilligende Weise sprachen sich auch die meisten anderen Mitglieder der Kammer aus-, die sich über diese Sache

Ï n0ch vernehmen ließen.

Darmstadt, 15. Mai. Das heute erschienene Regie- rungs-Blatt enthält folgende Bekanntmachung des Ministe- iums des Jnnern und der Justiz vom 9ten d., die auf der Lan- des-Universirät zu Gießen bestandenen Verbindungen der Studi- tenden betreffend: „Se. K. Hoheit der Großherzog haben Sich huldreichst bewogen gefunden, die dermalen anhängigen Diszipli- nar - Untersuchungen gegen die Mitglieder der zu Gießen unter dem Namen: iHlassía, Rhenania und Teutonia s\pâter Star- cenburgia bestandenen verbotenen Verbindungen der Studi- renden niederzuschlagen, dergestalt jedo, daß durch diese Aller-

| hôchste Begnadigung nur allein die Verle6ung der Diszipli-

nar-Geseghe getilgt, mithin dadurch nicht bezweckt wird, den Verfolg der Ergebnisse, welche die wegen der burschenschaftlichen : erbindungen eingeleitete, oder etwa noch einzuleitende gerichtliche antersuchung gegen einzelne Mitglieder der oben genannten Ver- indungen in gemeinrechtlicher Beziehung liefern sollte, so wie die gerichtliche Untersuchung für den Fall, wenn sich fcüher oder -\pâter hérausstellen sollte, daß eine oder die andere dieser Ver- indungen im Allgemeinen politische Zwecke verfolgt hat, aufzuhe- Al é der zu hemmen. Se. K. Hoheit der Großherzog haben | ergnädigst befohlen, Vorstehendes unter ernstlicher Verwarnung vor ähnlichen künftigen Gesekes - Uebertretungen und mit dem ite alichen Bemerken öffentlich bekannt zu machen , daß jede bâteve Zuwiderhandlung gegen die das Bestehen von Verbindun- en Untersagenden Bestimmungen der Disziplinar - Statuten der andes-Universität, die Verbindungen mögen politischer oder nicht dolitisher Natur seyn, unnachsichtlich mit den geseßlichen Stra- ên geahndet werden soll.“ —— Frankfurt a. M., 16. Maï. E? if nur wenig zu ber

(et den Gang des Efekten-Handels im Laufe diejer Voche o G )ast war abwechselnd stockend und lebhaft, die Notirung im nzen etwas weichend. Ju den lebten Tagen batten einige nam-

ite Umiähe statt, besonders in aproc. i 21 L j / he proc. Meralliques und proc. Afegralen; erstere hiciten ch steigend, weil die Stucke fehlten.

n Actien wurde nur sehr wenig gemacht.

c Spanische Fonds-îr Fallèn und finden kaum Nehmer. E Va

Die 3proc. waren etnas be-

liebter, weil cinige Kommissionen darauf am Plaße zu effeftuiren

eyn mochten. Holländische Syndikat. , isci

; : yndifkatz und Darmstädtische 50 F[.

undlgwaren gésucht, eben so alle verzinslichen Fonds von Pren

cinch V Nur Prämien-Scheine erlitten bei mangelnder Frage

lebhaft einen Rückfall. Fm Wechsel - Geschäft war es ziemlich

und Lei s Devisen auf Ämsierdam, Berlin, Paris, Augsburg Pag hielten sich gesucht. Das baare Geld ist -abondant,

[| und Don Carlos auf fremdem Boden, Gott dankend ,

. bezweifeln.

569 Diskonto - Papier zu 23 pCt. yvillig zu placiren. Prolongationen wurden ¡u 32 pCt gemacht. N s :

Oesterreich. :

Lemberg, 8. Mai. Ueber den (bereits erwähnten) Brand zu Brody meldet die hiesige Zeitung Folgendes: „Am 29. April zwischen 12 und [1 Uhr Mittags brach das Feuer im Hause des Juden Meschorer im Kamin aus, verbreitete sich in Folge eines heftigen Windes {nell weiter auf der einen Seite der Lemberger Gasse gegen die Juden -Schule, die es umringte, warf sich weiter auf den Ring, von dem es zwei Drittel ein- äscherte, drang bis zum Schloß vor, das es drei Mal ergriff und das gerettet ward, ünd legte in seiner Verheerung bis 7 Uhr Abends an hundert größere Häuser von festem Materiale und funfzig hölzerne Häuser, zusammen, wie man hört, 155 Häuser in Asche, ohne noh jene zu rechnen, wo nur das Dach mehr oder weniger in Feuer aufging. Erst um 10 Uhr Abends ward man des Feuers gänzlich Meister. Von den Häusern aus festem Materiale, die unten Gewölbe ha- ben, brannten nur wenige bis auf den Grund ab. Nach dem, wie man im ersten Augenblick - einen Ueberschlag machen kann, schlägt man den Schaden auf 6 800,000 Nthlr. an. An der Realschule brannte nur das Dach ab; das Spital der Jsraeliten litt nur einigen Schaden, doch büßte überhaupt Niemand sein Leben ein. Denjenigen, welche den stärksten Verlust erlitten hat- ten, ertheilte man für die nächsten Augenblicke mit echter Men- schenfreundlichkeit die erste und nöthigste Hülfe.

S ch weiz.

Zürich, 13. Mai: Eine vom 3. April datirte Zuschrift, womit Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich den Eidgenossen der 22 Kantone Kunde von dem Hinscheiden des Erzherzogs Anton giebt, wird vom Vororte den Ständen mit dem Beifü- gen mitgetheilt, daß er das Schreiben auf angemessene Weise erwiedert habe; zugleich ist aus dem Begleitschreiben zu entneh- men, daß der Graf von Bombelles akkreditirter Kaiserl. Gesand- ter in der Schweiz ist.

Die bekannte Schlußnahme des St. Gallischen Regierungs- Rathes vom 1. Mai, betreffend die Ausschließung der Großher- zogl. Badischen Unterthanen, soll nach näheren Berichten auf eine plôzliche Motion des Landammann Baumgartner, in An- wesenheit von bloß fünf Regierungs - Räthen , durch eine Stim- men- Mehrheit von drei bewirkt worden seyn, die andern zwei aber sich schriftlich zu Protokoll verwahrt e Die Handels- Kammer soll ebenfalls dagegen protestirt haben, und nicht un- wahrscheinlich ist, daß der in dem St. Gallischen Gebiete einge- schlossene Kanton Appenzell gegen eine solche Absperrung seiner Badedrter ebenfalls einkommen wird.

Spanien.

“Die Allgemeine Zeitung berichtet von der Spanischen" Gränze, 4. Mai: „Meine Voraussicht hat sich nur zu bald bestätigt. Die Reputation und die moralische Kraft des Gene- rals Valdez sind dahin und wenn er auch seine Truppen wieder organisirt, so geht der Krieg doch nicht aus seinem gewöhnlichen Laufe heraus, demzufolge aile bisherigen Feldherren der Königin nach vier oder fünf Monaten vom Schauplake abgetreten sind, ohne etwas mehr als schwache und demoralisirte Truppen zu hin- terlassen. Von allen Generalen, die dort kommandirten, hat nur Rodil eine Jdee gehabt, die mit der Natur dieses Kampfes einigermaßen im Einklang war. Dikse Jdee brachte er aus Por- tugal mit: die persdnliche Verfolgung des Prinzen. Jn der That, damals schlief Don Carlos keine Nacht ruhig und es gab Augen- blicke, wo ihm sein Schicksal nur die Wahl zwischen einer Flintentugel oder dem Sturz in einen Abgrund übrig zu lassen schien. Hätte Rodil damals 50,0090 durch die Constitution enthusiasmirte National-Garden hinter sich gehabt, welche die, wenn gleich oft {let kombinirten Anguiffe unaufhörlich fortgeseßt hätten, so wäre Zumalacarreguy heute in irgend einer Hdhle von Bergen daß er ihn aus der Gefahr errettet habe. Aber das Estatuto real kann solche Wunder nicht hervorbringen; es macht die Maßregein unzurcichend und läßt die Menschen kalt; ‘es ist ein Zankapfel, den man unter die Spanier geworfen hat, denn ohne diese Ausgeburt eines poetischen Gehirns würde es heute nur Constitutionnelle und Karlisten geben, und dann würde man bald erfahren, wer zuerst das Feld räumen müsse. Deutlicher als jeßt fann man wohl nicht sehen, daß es nicht die Men- schen, sondern die Sachen sind, welche zuleßt die politischen An- gelegenheiten entschciden. Valdez hat so zu sagen die Elite der alten Constitutionnellen bei sich, und was haben diese Menschen gethan? Vielleicht wird es nicht lange dauern, daß der Ma- drider Hof wieder Llauder zurückberufen wird, und was könnte man dagegen einwenden? Freilih glaube ih, daß Llauder so wenig als die Anderen ausrichten wird. Daß das Spanische juste milieu. das vor Allem seine Beute in Sicherheit bringen will, schon je6t diese Intervention wünscht, kann ih nicht mehr Zu dieser allgemeinen und Grund - Ursache des schlehten Fortgangs der Christinischen Sache kommen noch be- sondere: die Uneinigkeiten in der Armee, die schlechte Disziplin, die Unerfahrenheit der Offiziere und der fehlerhafte Plan, im- mer ‘Pampelona zur Operations-Basis zu nehmen. Wozu die- ser Marsch von Vittoria nach Pampelona, welcher einem so

thätigen und des Landes kundigen Feinde die linke Flanke dar- |

bot? Warum vereinigt man nicht 20,000 Mann in Vittoria Und marschirt geradesweges auf die Karlisten los, um sie zuerst wenigstens aus Biscaya und Guipuzcoa herauszuwerfen und auf die Gebirge von Navarra zu beschränken? Die Karlisten hat- ten auf der ganzen Linie von Vittoria bis Elisondo die Offensive ergrissen. Während sie den Brigadier Oraa aus Vera und Ur- dach vertrieben , fiel Zumalacarreguy der Kolonne Valdez in die Flanke. Cordova, ein braver, aber unerfahrener Offizier, der sich mit zwei Bataillonen zu weit in die Schluchten gewagt hatte, sah sich umringt; immer an der Spie seiner entmuthig- ten Truppen rettete er ‘sich durch seine Standhaftigkeit von der Gefangenschaft, aber es kostete ihm zwei Schußwunden und ein ganzes Bataillon; ein Rest der übrigen konnte sich mit Valdez vereinigen. Seoana ist ebenfalls verwundet, und man ist wegen des Brigadiers Freylan Vigo, der kaum von einer Kopfwunde hergestellt war, in Sorgen. Valdez sucht sich in Logroño zu konzentriren. Die Karlisten scheinen die Absicht zu haben, mic Nachdruck im Bastanthale zu operiren, um den Truppen der Kö- nigin die Französischen Konvois abzuschneiden, ohne welche sie schon längst den Kriegs-Schauplaß hätten verlassen mússen. Die Armee des Don Carlos gewinnt schr an gutem Anschen. Es befinden sich viele Piemontesen, besonders ffiziere darunter, die man vom Turiner Hofe unterstüßt glaubt.‘/

Griechenland.

Athen, 13. April. Die erste Nummer der unter Aufsicht des Kultus-Ministeriums in Griechischer Sprache erscheinenden,

von dem General-Post-Direktor Soubo redigirten ‘/pyuegis 16v 7er ( Jntelligenz-Blatt) enthält nebst andern meist gericht- lichen Bekanntmachungen folgende Verordnung : Q

„Auf die Vorschläge des Kultus-Minifteriums vom 27. Februar (11. März) und 14. (26.) März-haben wir beschlossen: 1) Es wer- den unverweilt 10 Hellenische Schulen errichtet, und außer diesen werden die schon in Athen, Nauplla und Syra bestehenden Helleni- schen Schulen und die mit ihnen verbundenen Gymnasien beibehal=- ten. 2) Diese Schulen werden in folgenden Städten ercichtet : 1) Jn Tripolißa, 2) in Sparta, 3) in Kalamd, 4) in Paträ, 5) in Messolongbi, 6) in Amphissa, 7) in Lamia, 8) in Chalfkis, 9) in Hydra, 10) in Tinos. 3) Das Gymnasium und die Hellenische Schule in Syra werden eine solche Vergrößerung erhalten, daß sie mit dem Gymñüasium in Nauplia in gleichem Verhältnisse stehen. 4) Die Ausgaben der Schule in Tinos werden bestritten von den Einkünften der Kirche der „„Evangelisteda//. Die auf die übrigen, unter Art. 2 aufgezählten übernimmt provisorisch die geistliche Kasse, auf deren Etat auch die Hellenishen Schulen und Gymnasien von Athen und Nauplia bleiben. Eben so Úbernimmt diese Kasse die Kosten für die in Art. 6 erwähnte Vergrößerung der Hellenischen Schule und des Gymnasiums von Syra. 5) Für die für dicse Schulen nöthigen Lokalitäten werden die treffenden Gemeinden, eine jede in ihrer Hauptstadt, Sorge tragen; wo keine verfügbaren Ge=- bäude vorhanden sind, gestatten wir, zur Erleichterung und Bes schleunigung des Beginnens der Schulen, die Bezahlung der Mics the für das gegenwärtige Jahr aus der geist. ichen Kasse, mit Aus- nahme von Tinos, wo aus den Lokal-Cinkünjten fur die Lokalitäten Sorge zu tragen is. Jn Syra, Athen und Nauplia werden provi- sorisch die nämlichen Gebäude beibehalten , welche bis jeßt für die Gvmnasien benußt wurden. 6) Fn jeder Hkllenischen Schule beste- hen drei Klassen , aber in Kalamä , Sparta, Paträ, Amphissa und Lamia werden für das gegenwärtige Fahr nur ¿wei Klassen bestehen. 7) In Siphnos wird provisorisch die erste Klasse der Helienischen Schule aus den Einkünften dieser Fnsel errichtet werden; wenn diese Mittel nicht hinreichen, so wird die geistliche Kasse hierfür Sorge tragen. 8) Diese Schulen werden den 1. (13.) Mai erbfinet. 9 Das Staats-Ministerium des Kultus und Unterrichts wird im Ein- verständnisse mit dem des Fnnern unverweilt alle desfallsigen Ein- leitungen treffen, und insbesondere hinsichtlich der Ausfindigmachung und Herstellung der Gebäude das Nöthige verfügen. 10) Ueber die Ernennung und Besoldung der Lehrer und die innere Organisation dieser Schulen, werden besondere -Verordnungen erlassen werden. 11) Gegenwäôrtige Entschließang soll durch das Regicrungs- und Jntelligenz-Blatt bekannt gemacvt, und zwet auf einander folgende Sonntage von den Kanzeln verkündet werden.

In diesem Augenblicke verbreitet sich in der ganzen Stadt das Gerücht von einer noch heute oder morgen erfolgenden Mi- nister-Veränderung. Man spricht von dem Abgange Kolet- tis, Theocharis (des Finanz-Ministers) und theilweiser Abtretung des Ministers des Hauses und des Kultus, Herrn Rizo, so wie von dem Eintritte des Herrn Maurokordato. :

Der Sotir ist von der wegen eines Artikels von der Staatsöbehörde gegen ihn erhobenen Anklage freigesprochen wor- den. Der Staats-Prokurator von Nauplia hat indessen bereits einen neuen Prozeß wegen eines seiner jüngsten Artikel gegen ihn anhängig gemacht.

Der Konservator Roß hat das erste Heft der von ihm auf- gefundenen Inschriften herausgegeben. Die lithographischen. Nach- bildungen mehrerer dieser Jnschriften, die das Werk enthält, sind sehr gelungen, und es wird das Ganze den Freunden der Litera- tur und Alterthumsfunde gewiß eine höchst willkommene Er- scheinung seyn. Herr Roß wird die Fortsezungen seines Werks so wie man vernimmt, in Deutschland drucken lassen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 15. April. Am 1lten d. M. fand das Ver- hôr des Richard Lawrence, der den bekannten Mord-Anfall auf den Präsidenten Jakson machte, stat. Vor dem Beginn der Verhandlungen redete der Angeklagte die Richter folgendermaßen an: „Jch stehe unter dem Schuße meines Vaters zu Hause. Der Thron Großbritaniens und der dieses Landes gehören, dem Rechte nah, mir. Jch stehe Über diesem Tribunal. Jch frage Sie, ob Sie in Jhrem Verfahren sich auch auf dem rechten Wege befinden ;“/ und dergleichen mehr. Als der erse Geschwo- rene den Eid leisten wollte, sagte der Gefangene: „Schwört nur immer zu, aber bedenkt, daß ich König von England und von dieseni Lande bin und Euch aufs strengste bestrafen werde.“ Man brachte ihn endlich zum Schweigen, und nachdem die Jury sich zurü? gezogen und etwa zehn Minuten berathen hatte, sprach sie das „Michtschuldig“/ aus, weil der Gefangene zur Zeit seiner That geistesverwirrt gewesen sey.

Der mit der Untersuchung der Amerikanischen Gefängnisse

angeëommen. Auch er giebt, wie die Kanadische Kommission, dem in Philadelphia üblichen System den Vorzug.

In dem Staate Massachusetts is die Todesstrafe fár alle Verbrechen, mit Ausnahme des Mordes, abgeschafft worden.

In der Grafschaft Mansfield in Connecticut ist im vorigen Jahre für 609,000 Dollars und in der Grafschaft Windham für 590,000 Dollars rohe Seide gewonnen worden.

Der Capitain Shibbles von der Brigg „Manhegan“/, will, auf der Fahrt von New-Orleans nach Boston, in der Nähe des Cap Race (der súddstlichsten Spiße von New- Foundland) eine große Wasserschlange gesehen haben. Er konnte sie deutlich mit bloßem Auge erkennen, um sich indeß noch mehr zu überzeugen, nahm er sein Fernglas zur Hand und sah nun die Augen, den Hals und den Kopf, der so groß war wie cine Tonne. Am oberen Theile des Halses bemerkte er eine Art Mähne. Mehr- mals erhob das Ungethüm seinen Kopf sieben bis acht Fuß über das Wasser und schwamm wohl cine halbe Stunde lang mit großer Behendigkeit hin und her. Die Mannschaft von zwei anderen Schiffen, welche in der Nähe waren, sah die Schlange ebenfalls. Nach der Aussage des Capitain Shibbles hatte hie eine Länge von 200 bis 250 Fuß, und ihre ganze Gestalt, so wie ihre Bewegungen glichen ganz denen einer gewöhnlichen Schlange. So oft sie ihren Kopf aus dem Wosser erhob, machte sie cin Geräusch, wie der aus dem Kessel ciner Dampfmaschine entwei- chende Dampf. Der Capitain und die Mann}chast der Brigg bezeugen die Wahrheit dieser Aussagen, und ein Matrose er- zählte, a er ein ganz ähnliches Thicr im vorigen Sommer ge- chen habe.

N Briefe aus Talcahuma inChéli von 11. Januar melden, daß die Araukaner einige Tage zuvor in großer Zahl bewaffnet die Stadt Arauka in der Nacht überfallen haben. Sie ermor- deten ctiya 599 Personen und führten 2000 Stück Vieh hinweg.

Fnland.

Berlin, 19. Mai. Man schreibt aus Trier unterm 1lten d. M.: „Die Schäße der hiesigen Stadt-Bibliothek, welche cine ausgezeichnete Stelle unter den Bibiiotheken Deutschlands cin- nimmt, sind durch cin werthvolles Geschenk des Königl. Mini- steriums der Geistlichen-, Unterrichts- und Medizinal - Ängelegen-

heiten vermehrt worden. Dieses Geschenk besteht in 15 Bänden

fich beschäftigende Doktor Julius aus Berlin ij in Charleston

L E B Edt Vie

R

N

B u E P

3 G L.