1835 / 140 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den würde. Es folgte . sodann - eine Debatte über eine von Lord Brougham an den ersten Lord der Admiralität, Lord Auckland, gerichtete Frage in eF einer Beschimpfung, die

ein Marine - Capitain einem Heren, der sich als assagier auf k

seinem Schiffe befand, zugeägt haben sollte. Lord Beresford bezeichnete die Frage Loro 's als eine unerhörte Ein- mischung in eine Privat-Streitigit, die längst ausgeglichen sey, und der Herzog von BuccleUch versicherte, die über jenen Vorfall verbreiteten Gerüchte seyen höchst übertrieben, und er habe voi Jemand, der sich damals am Bord des Schiffes befun- Hen, gehört, daß nichts geschehen sey, was eine Dazwischenkunsft der Admiralität im geringsten ‘rechtfertigen könnte.

Unterhaus. Sigung vom 12, Mai, Das Unterhaus versammelte sich heute wieder zum erstenmale nach den Oster- Ferien. Beim Beginn der Sißkung nahmen mehrere Mitglieder des jezigen Ministeriums, welche sich einer neuen Wahl hatten unterziehen mässen, ihre Sige cin, wobei sie von Seiten der ministeriellen Partei. mit lautem Jubel empfangen wurden. Dann wurden neue Wahl- Ausschreiben füx Stroud, Süd-Stafford- soire,, Poole, Kildare und Malton erlassen. Unter den Ersten, welche darauf Anzeigen lber beabsichtizte Motionen machten, be- fand sich Herr Cobbect, welcher ertlárte, er wolle beantragen, daß das neue Armen- Geseg aufgehoben, die Steuer von Malz, welches nicht zum Verkauf bestimmt jey, und die Stempel- Steuèr abgeschafft, uno daß die Schuld, „weiche fälschlich die Nacional + Schuld - genannt werde“, nach billigeren Grund- säßen regulir¿ werden solle. Sir George Grey, dey Unter - Staats - Secretair für die Kolonicen , beantwor- tete eie Frage des Herrn Hume über die Angelegenheiten von Kanada dahin, daß der General-Gouverneur dieser Kolonie, Lord Ayimer, über den vielfache Kiagen eingelaufen: sind, zuräückbe- rufen und eine Kommission abgesandt werden folle, um die Be- schwerden der Kolonie zu untersuchen, das aber Lord Amherst, der bekanntlich von dem vorigen Ministerium einen Auftrag die- scr Art ‘bekommen hatte, sich geweigert Habe, als Präsident der Kommission an deren Spiße zu: treten. Der Kaizzler der Schaßz- kammer, Herr Spring Rice, erwiederte darauf dem Herrn Harvey, daß das Arrangement, durch welches das groje Sie- gel einer Kommission übertragen worden sey, nur ein temporai- res seyn werde. 9b die Kommissarien eine Remuneratizn er- hasten sollten, darüber erklärte sich der Minister niht. Herr Ho.rvey erklärte7 dag er die Sache aufs neue im Hause zur Sprache bringen würde, wenn man die Kommissarien länger bei- behieite, als cs ihm ançemessen scheinen möchte. Am Schlusse der Sikung machte noch Herr B uxton eine Motion auf eine Adresse an den König, tn welcher wegen des überhandnehmenden Skla- ven-Handels Beschwerde geführt werden sollte. Er wies durch die dein Parlamente vorliegenden offizieilen Berichte unter An- derm na, daß innerhalb anderthalb Jahren nicht weniger als 150,000 Sfíaven von Afrika aus in verschiedene fremde Kolonicen cing?führe, und daß 264 Schisse während dieser Zeit im Stla- vei - Handel beschäftigt worden seven. Nachdem Herr Hume aber vorgeschlagen hatte, day der Adresse, die zu tang sey, indem fie 9 Seiten fülle, lieber eine kurze Rejolution des Haujes sub- Tine, Sn möchte, nahm Herr Buxton- seinen Antrag vor- lâufig zurück.

Untergaus. Sigung vom 13, Mai. In dieser Sigung wurden fast nuc Gegenstände von lokaiem Interesse ver- handelt. Gegen die Bill wegen Abschaffung dcr Verhaftung* der Schuldner würde" eine Anzahl von Bittschriften vorgelegt und die zweite Lesung der Bill in Bezug auf die Trauungen der Dissenters bis zum 22. Mai verschoben. i

Oberhaus. Sizungvom 14. Mai. Lord Brougham legte eine von einer großen Anzahl Einwohner von Edinburg unter- zeichnete Petition verzin der darum nachgesucht wurde, daß keine neue Bewilligungen für die Schottische Kirche gemachr werden möchten , “da dieselbe hinlänglich dotirt sey. Der Herzog von Buccleuch gab zu, daß dies mit Hinsicht auf Edinburg wahr seyn môge, aber, in anderen Theilen von Schottland, behauptete er, bedürfe die Kirche sehr der Unterstägung. Lord Brougham

erwiederte darauf, daß diese Verschiedenheit der Ansichten s |

stens eine Untersuchung des Gegenstandes nöthiz mache, ehe weitere Gelder zu jenem Zweek bewilligt würden, und die Sache müsse daher in beiden Häusern einem Ausschuß zur Prüfung úberwiesen werden. i

Unterhaus. Sigzung vom 14. Mai. Nachdem durch Kugelung ein Auss{chuß zur Untersuchung der Wahl für Canter- bury und ein anderer zur Untersuchung der Wahl für Carlow niedergesezt worden, zeigte Herr Hume an, daß er am folgen- den Abende die Frage an die Mister cihten würde, ob sie etwas in Betreff der Kirchen-Steuern zu thun gedächten. Dann erklärte Herr Spring Rice auf eine Frage Sir R. Peel's, daß er nâchjtens dem Hause eine Mittheilung darüber machen wolle, ob das Ministerium eine Aenderung in den Thee- Zöllen vorzuschlagen beabsichtige. ierauf erhob sich Lord Mande- ville und klagte über das Verfahren des Lord Gosford, Lord- Lieutenants der Grafschaft Armagh in FJrland, in wel- cher während des Monats Februar bedeutende Unruhen vorgefallen waren; er verlangte die Vorlegung von Do- kumenten, welche auf diese Angelegenheit Bezug haben. Lord Gosford wucde von den Whigs, bejonders von Dr. Lu- shington, aufs lebhafteste vertheidigt, wiewohl die geforderte Vorlegung der Dokumente keinen Widerspruch fand. “Als jedoch Niemand auftrat, um den Antrag des Loxd Mandeville zu un- “terstußen, s{hlug Herr Hume eine Resolution vor, durch welche die auf Lord. Gosford gehäuften Beschuldigungen für gänzlich unbegründet erklärt werden sollten, und diesex Antrag wurde ein- stimmig angenommen. Sowohl Herr Hume als Herr Harvey erklärten sich im weiteren Verlauf der Sißzung gegen die jezige Verfas/- sung des Kanzlei-Gerichtshofes und gegen dic gropen Kosten, welche die Pensionirung der Lord-Kanzler, von denen es jezt nicht weniger als fünf gebe, welche außer Akftivität seyen, dein Lande verur- sachte. Ein bestimmter -Antrag wurde jedoch nur von Herrn Hume gemacht; er war auf Vorlegung eines offiziellen Berichts über die Pensionen gerichtet, welche jet an die Ex-Lord-Kanzler bezahlt werden. Der Antrag wurde angenommen. Schließlich kündigte Herr Hume noch an, daß er morgen in Bezug auf die Remuneration der Kommissarien des gropen Siegels und des einstweiligen Präsidenten des Oberhauses einen ähnlichen Antrag zu machen gedente.

London, 15. Mai. hre Majestäten kamen vorgestern von Windsor nach der Stadt, und um 2 Uhr hielt der König ein Kapitel des Bath - Ordens, in welchem Se. Majestät dem General - Lieutenant Sir Edward Stopford die erste und dem General-Major Sir Henry King die zweite Klasse dieses Ordens verliehen, Hierauf folgte das gewdhnliche Mittwochs-Lever. Der Portugiesische Gesandte, Herr ‘von Moraes Sarmento, hatte

Audien beim Könige Und überreichte Sx, Majestät - ein : Schreiben er Souvzrainiin, Die Grafen von Morton und

72 Sheffield legten ihre Kammerherrnshlüssel in die Hände des

Königs nieder, und es wurden darauf Sr. Majestät mehrere der neU ernannten Verwaltungsbeamten so wie einige andere Per-

sonen vorgestellt, nämlich Viscount Falkland als Kammerherr;

Lord Dá'meñny, der Contre - Admiral Adám und Sir T. Trou- bridge, als Lords der Admíralitát; Here Ord, Herr R. Steuart und Lord Seymour, als Kommissarien des Schaßtamts ; der Ge- neral-Licutenant Sir R. Donkin, als Genera!-Jnspektor der Artille- rie; der General-Lieutenant Lord Stráäfford, als Pair, und Oberst Cas l'adoc, nach seiner Rückkehr von Spanien, Nach dem Lever ertheilte der König dem Marquis von Chandos ; dem Marquis Wellesley ünd den Lords Me'bourne, Holland, Glenelg, Hill und Amherst Audienz und hielt ‘dann eine Geheime-Raths-Versammlung.

Der gestrige Cercle bei derKönigin im St. James-Palast war \o besucht, wie noch keiner-in diesem Jahre. Unter den Personen, welche bei Jhrer Majestät besondere Audienz hatten, befanden sich der Portugiesische Gesandte, der ein Schreiben seiner Souverainin an die Königin überreichte, der Brasilianische Gesandte Ritter Ribeiro, der außerordentliche Gesandte der Ottomanischen Pforte, Namuik Pascha, der sich bei der Königin empfahl, und dcr Tür- kische Botschaster Nuri Efendi, begleitet von dem orientalischen Dolmetscher Sr. Majestär, Herrn Salame .

Der Fürft von Leiningen ist zaum Besuch bei seiner Mutter, der Herzogin von Kent, hier angekommen.

Das Dampfschiff „Ramona“/, welches von Rotterdam hier angekommen ist, hat die Nachricht mitgebracht, daß der Herzog von Cambridge sich schon auf dem Dampsschisfe Pluto T) England eingeschifft habe, und daß man daher Se. Kdnigl. Ho- heit jeden Augenblick hier erwarten könne. , |

Lord Mulgrave hat am llten d. M. als Lord-Lieutenant von Jriand seinen Einzug in Dublin gehalten. Eine ungeheure Menschenmasse war, hauptsächlih auf Veranstaltung O'Connells, zu seinem Empfange zusammengekbommen, und es wird behauptet, daß ihn wenigstens 250,000 Menschen von Kingstown bis zur Hauptstadt begleiteten. Auf dex Platform von Kingstown wurde

; e insier (Fi6gerald) an der Spike einer : ? i i non Dein Qesoge vai Setne LaSs i M { han befand, gelangte mit Mühe im Gefolge des in Schit

großen Anzahl bedeutender Männer sowohl aus ‘dem Adel- als dem Bürger-Stande bewillkommnet. q L Der Cttalter von Bombay, Graf von Clare, wird îm uni in England erwartet. i 2 Der G dablae Wesaiidte der Vereinigten Staaten bei der Französischen Regierung, Herr Livingston, befindet sich noch in Plymouth. Seine Bestimmung sind die Vereinigten Staaten, und nur anhaltendes |chlinmes Wetter und Nebel nôthigten den Capitain Elliott, der die Fregatte „, Constitution “/ kommandirt, zum Einlaufen in den Hafen von Plymouth. 3 , Dem Vernehmen nach hat der Marquis von Wellesley sein Amt als Ober-Kammerherr niedergelegt, und die Times glaubt, es sey dies deshalb geschehen, weil der Marquis erklärt habe, er könne die Verwaltung Lord Melbourne’'s nicht unterstüßen , da dieselbe die Regierung Jrlands in die Hände O Connell's gege- ben hätte. Der Globe meint jedoch, da, seitdem der Marquis von Welleéley sein Amt angenommen, in dem Charakter, dem Personal und der Politik der Melbourneschen Verwaltung nicht die geringste Veränderung vorgegangen sey, so müsse der Grund seines Ausscheidens aus dem Ministerium anderswo, als in je- ner Behauptung, gesucht werden, und der Courier erklärt sich geradezu für autorisirt, den Angaben der Times aufs bestimm- teste zu widersprechen. „„Se.. Herrlichkeit“, sagt dieses Blatt, s solche Worte, wie die Times ihm in den Mund legt, nie- mals geäußert, und die ganze Behauptung ist vollkommen grundlos. Die von dem Courier în seinem Blatce vom U2ten d. M. anticipirte Erwählung des Lord Morpeth zum. ‘Parlaments-

Micglied für Yorkshire hat erst am 12ten zu Wakefield stattg--

funden. Er hatte am lezten Tage der Wahl eine Majorität von 2814 Stimmen, und es wird von Seiten der ministeriellen Blätter ein um so größeres Gewicht auf dieses Resultat gelegt, als es gänzlih den von Lord Morpeth" repräsentirten Prinzipien zugeschrieben werden müsse, da sein Gegner, Herr Wortley, per- sönlich nicht weniger beliebt sey, und überdies das Amt des Lord Morpeth, welcher bekanntlich Secretair für Jrland ist, ihn ge- wissermaßen zu der Repräsentation der größten und bedeutend- sten Grafschaft in England disqualifizire. Lord John Russell bewirbt sich jezt Um die Repräsentantschaft von Stroud (nicht Poole, wieder Courier früher irrig berichtet hatte), wo Oberst Fox seinen Siß zu Gunsten des Lord Russell geräumt hat. Die ministeriellen Blätter meincn, es sey an der Wahl des Lehz- teren nicht im mindesten zu zweifeln, denn die Bemühungen der

Tories, auch dort einen Kandidaten gegen ihn aufzustellen, blie- |

ben fruchtlos. Er hielt am Montage in Stroud seine erste Rede an n E Wähler. Für Poole dürfte, nach der Versiche- rung derjelben Zeitungen, der Capitain Byng, Sohn des aen Lord Strafford, dem an die Stelle des Herrn Corry das Amt eines Controleurs des Königlichen Haushalts zugedacht seyn soil, eben- falls ohne Widerstand gewählt werden. Eben so wenig bezwei- felt der Courier die Wiedererwählung des Ober-Aufjehers der Archive, Sir Charles Pepys, zu Malton und die Wahl des Oberst Anson in Süd-Staffordshire, wo Leßterer sehr gut aufge- nommen worden seyn und hein Gegner, Sir Francis Goodricke, wenig Ausficht haben soll. „Sollte jedoch“, sagt das genannte Blatt, „Sir Francis die Vertretung diescs Distrikts der Graf- schaft zu erlangen im Stande seyn, so würde die Frage entstehen, ob nicht für die Stadt Stafford, welche Sir Francis jelzt reprä- sentirt, einstweilen keine neue Wahl auszuschreiben sey, denn man wird sich erinnern, daß die im Jahre 1834 im Unterhause durch- gegangene Biil, wonach Stafford wegen Bestechung sein Wahl- recht verlicren sollte, im Oberhause licgen geblieben ist.

Ein Mißverständniß, welches zwischen dem Grafen Dur- ham und Lord Brougham über einige politische Fragen entstan- den war, ist, dem Globe zufolge, durch einen Brieswechsel zii- schen Beiden, due A NeRENDEN ihrer beiderseitigen Freunde, voll-

men auszeglichen worden.

N Ein Lei Blatt meldet Nachstehendes: „Am Montag Nachmittag um 25 Uhr wurde die Umgegend der Vaux- hall-Straße durch das Springen Zweier Dampskessel in der ZUk; kersiederei der Herren Ring und Vicar in große Bestürzung ver- seht. Die Gewalt der Explosion war so groß, daß das ganze Dach des Gebäudes und der neuerbaute Schornstein herunter und auf ein benachbartes Haus geworfen wurden und daselbst mit dem Dach, den Thüren, Möbeln, Betten u. \, w. bis in die untersten Zimmer stürzten. Von vier Personen, welche sich

in dem ‘egzteren Hause befanden, ist nur ein Mann getddtet, die

übrigen sind durch die Anstrengungen des Herrn Gallemore, fri- heren Vorstehers der Feuer - Polizei, unter dem Schutt hervor- ezogen und gerettet, Die Zahl der in der Zuckerslederei umge- ommenen ‘Personen 4 noch niche bekannt.‘ : Gestern stieg in Folge zweitägiger Nord - Ost - Stürme und schwerer Regengüsse das, Wasser der Themse ‘so hoch, daß Stra- ßcaz und Quais davon überströmt wurden. L M Den neuesten Nachrichten qus Lissabon vom bten d. M,

ufolge, scheint es, wie dér Courier angiebt, keinesweges e; ganz einiger Entschluß des Herzogs von Palmella gewesen e

u seyn, welcher ihn bewog, aus detz Ministerium zu treten

ielmehr soll der Graf Villa Real,“ obgleich ein Schwager ded Herzogs, dessen Benehmen für verdächtig erklärt und darauf der Mangel an Vertrauen bei seinen Kollegen denselben bewogen haben, seine Entlassung zu nehmen. Auch is Graf Villa Req[. und nicht Graf Litihares, wie früher gemeldet wurde, der neue

Minister fär die auswärtigen Angelegenheiten und leitet zugle

noch das Kriegs - Ministerium. Linhares ist Präsident des Co seils und Marine - Minister. Der Herzog von ‘Palmella wir:

wie es. heißt, nächstens mit einem Auftrage nach England fojy

men, und man will wissen, er werde sich sodann nach Wien und

vielleicht auh nah Berlin und St. Petersburg begeben. Jj, Abreise des Marschalls Saldanha nah Paris soll bis nah dey Wiedervermöhlung der Königin ausgeseßt seyn. Lissabon tue bei Abgang dieser Nachrichten vollkommen ruhig. (Vergkite übrigens den Artikel Portugal.)

Calcutta- Zeitungen bis zum 16. Januar melden, d die Truppen in Spekar siegreich gewesen sind, und daß die \y ruhen in jener Gegend bald gedämpft scyn werden. /

Als Grund, weshalb die Unterhandlung mit der Regieru der Banda Oriental über einen Handels - Traktat mit Engli fehlgeschlagen, wird vom Globe angeführt, daß jene Regierun als Bedingung gefordert habe, England solle sich als vermitteln Macht in dem Präliminar-Friedens-Traktat zwischen der Arz tinischen Republik und dem Kaiserthum Brasilien dafúr verbly gen, daß in dem definitiven Traktat die Jnsel Martin Gat als integrirender Theil der Banda Oriental von Uruguay erk werden sollte, auf welches Verlangen Herr Hamilton, der Bri sche Agent, nicht habe eingehen wollen.

Heute früh sind Nachrichten aus Persien hier einge

gen, denen zufolge dieses Land durch die Umtriebe der va schiedenen Kron - Prätendenten in einen Zustand der fürchterlige sken Anarchie und Zerrüttung gestürzt worden ist. Ein Engliy der, der sich zur Zeit des Ablebens des alten Schachs zu

herrschenden Prinzen nach diesem leßteren Ort; allein, als q weiter nach Buschir gehen wollte, wurde er von Räubern aw

“geplündert, die ihm kaum das Leben ließen. Er entkam m

Kasrin, wußte „aber nicht, wie und wann er diesen Ort wür verlassen können. Buschir schien auf eine Zeit lang von di Persischen Reich getrennt werden zu sollen; die kleinen Hüyr linge der Umgegend hätten sich vershworen, es unabhängig l erhalten, waren aber von Mirza Ali Chan,“ dem Sohne Tini Mirza's, in ihren Plänen gestdrt worden, und der Fürst von Schira hatte diesen als Gouverneur in jener Stadt gelassen. Jn ganz Pa sien herrschte Mangel an Vertrauen, und ein Jeder schien au seiner Hut zu seyn, als ob das ganze gesellschaftliche System zw sammenbrechen sollte, Aus YJndien waren im Dezember sh viele Waaren nach Bassora und’ anderen Persischen Häfen vet {it worden; jeßt aber hatte man an die dortigen Agenten ge schrieben, sie sollten doch ja mit ihren Sendungen einhalten. Jn Teheran war große Noth, und die dortigen Einwohner Und Rei senden hielten sich nicht für sicher, denn Mahomed Mirza, dem Anscheine nach, der mächtigste unter den Thron-Kandidaten, war bis ganz nahe an Teheran mit 69,000 Mann und 609 Kanonen vorgedrungen, hatte sih zum Könige proklamirt und wollte in die Stadt einrücsen; der Gouverneur derselben, Prinz Ali Schal, auch aus Königlichem Geblüt und Thronbewerber, hie ihn je: doch bis jeßt noch zurück. Der Fürst von Schiras soll tdtosalls nah dem Scepter streben und auf Ispahan losmarschiren, in ivelcher Stadt er ‘angeblich einen sehr einflußreichen Anhänger hat. Der Befehlshaber der dôrtigen Armee, Ali Chan, hat sh jedoch für Mahöômed erk'ârt. i Aus Para (in Brasilien) wird von neuen Unruhen beri tet, welche am 19. Febr. daselbst ausgebrochen sind. Der Pri sident der Provinz hielt es für seine Pflicht, den fommandirev den General gefangen nehmen zu lassen, aber die Partei Leßteren zeigte sich zu stark, als daß ein solches Unternehm hätte gelingen könnten. Nach dreitägigem Gefecht wurden Anhänger des Präsidenten aus allen Positionen, welche sie h der Stadt inne hatten, vertrieben, nachdem ungefähr 200 Mer

schen ums Leben gekommen waren. _ Während der drei Tf feuerten die im Hafen liegenden Kriegsschiffe fortwährend auff

die Stadt, um die Unternehmungen des Präsidenten zu unte stüßen, und richteten schr vielen Schaden an. Der ‘Präsid entfloh auf eines der Kriegsschiffe, wurde aber am 26sten gefatt gen genommen und sollte dem neuen Präsidenten überliefert ive den; er wurde jedoch unterweges von seiner Eskorte erschossen. Seitdem ist die Stadt ruhig gewesen , doch hegte man seit dem 17. März neue Besorgnisse vor einem Pöbel-Aufruhr.

Aus- Peru lauten die Berichte sehr günstig, und man be hauptet, daß die Zwistigkeiten unter den verschiedenen politisch Parteien im Jnnern des Staates jeßt definitiv beendet seyen.

Niederlande.

at sowohl vorgestern als gestern bei Hofe ge)peis.

/ Herr Baptiste Loisset ist mit seiner Gesellschaft hier A angekommen und mehrere Mitglieder der Königl. Familie habt gestern seinen Cirkus beehrt. i

Belgien.

Brüssel, 14. Mai. Jn der vorgestrigen Sigung der V präsentanten-Kammer legte Herr Alex. Rodenbach den MY stern mehrere Fragen in Bezug auf die 10 Zusatz: Centimen V die seit dem Anfange dieses Jahres auf verschiedene Auflaz bewilligt worden sind. Er erinnerte daran, daß die gans J willigung einzig und allein stattgefundèn habe, weil man 4 den Folgen gefürchtet hätir, welche das Auftreten des Peel

tinisteriums für das Land haben konnte. Das Belgische nisteriuni sey dagegen die Verpflichtung eingegangen, die 12 Ausiage, sobald sich die Umstände wieder geändert, auch i fahren zu lassen. Nun werde wohl Niemand verkennen wr daß sich die Umstände wirklich geändert hätten; das Pei Ministerium sey wiederum durch eine Whig-Verwaltung el nichts erscheine daher auch wohl billiger, als die Lar A Volkes, das ohnedies schon so sehr gedrückt sey, zu p tern. Der Minister der auswärtigen Angelegen)? antwortete, daß zwar die Umstände, in Folge deren jene indi salz-Centimen erhoben worden, sich allerdings zum Theil ge ti hätten, daß jedoch diese Frage noch mit anderen ten An) vor Allem mit der Anlegung von Féstungswerker an der y | in Verbindung stehe. Wolle man diese nicht aufgeben, #0 Bit man jene auch noch nicht ‘fahren lassen. Herr -L egrelle u gerneister von Antwerpen) meinte, daß seit der Trennung, M Holland noch keine Maßregel so viele Unzufriedenheit e u evregt ave als die hinsichtlich der Zusagz-Centimen, und e Vi allen Dingen eine Revisson des Katasters und eine besser

heilung der Grund loß, ih am Iten d. mit den v ¿n Bedenken näher zu beschäftigen.

Heute, wo. die Debatte úb rásentanten-Kammer wieder au „er Minister des Jnnern und nh die Session beider Kam eschlossen worden is. D “munder, doch ließen sich nich elichter Über die getäuschte E

steuern nothwendig- sey. Die Kammer be-

on Herrn Rodenbach geäußer-

er obigen Gegenstand in der Re- fgenommen werden sollte, erschien verlas eine Königl. Verfügung, mern für das Jahr 1834 1835 ie Mitglieder gingen sogleich aus k undeutlih der Spott und das rwartung vernehmen.

Dänemark.

Eine fúr den Dänischen Handel daß die Britische Regierung durch hl vom 1. d. M. den Dänischen nach allen Britischen Kolonieen Waaren einzuführen und eben so von Kolonicen nach jedém- fremden Hafen

tigen Gebrauch der Preßfrei- aßt, eine Zeitschrift unter dem Titel sches Volksblatt) herauszugeben. Die Mitglieder.

Sanitäts - Kollegiums is die esene Quarantaine

Kopenhagen, 16. Mai. t unwichtige Nachricht ist, ein Geheimen - Raths - Befe Sáqiffen gestattet hat, piesitige Pródukte und dort dié Erzeugnisse der

Gesellschaft fär den ri that den Beschluß gefaßt ck Folkeblad (Däni esellschaft zählt jeßt bereit “Auf den Antrag des Königl. jigher noh hier vorgeschrieben gew olcher Häuser, wo die natürlichen Pocken a unmehr aufgehoben worden. Finder als Zwangspflicht ne

hinsichtlich usgebrochen waren, Dagegen ist die Einimpfung der uerdings verschärft worden.

Deutschland. annover, 13. Mai. ihen Schlosse hieselbst eröffnete Ausste icher Erzeugnisse, so wie der häufige Besu ih auc aus vielen anderen Theilen des K en erfceulichen Beweis von dem lebhaften ublikum an dem Fortschreiten der inlän n den Bemühungen des Gewerbe - Vereir Fast alle Zweige des Gewerbe - Betriebes uh die zur Veräußerung eines Theils de fánde veranstaltete Lotterie hat einen höchst

Portugal.

es.) Der Graf Linhares hat, onseils, noch das Marine-Mini- wie früher gemeldet, das der auswärtigen An- welches dem Gráfen Villa Real, mit ng des Kriegs - Ministeriums, übertragen Palmella wird mit einer außer- Wien und vielleicht auch nach Verbindungen zwi- nzuknüpfen. daß diese Ernennung, zum Gesandten in Paris, so- ommen werde. Das Pu- chsel zufrieden zu seyn, und es feuille des Kriegs-Ministeriums er Artillerie, Baptista Lopes, hat arschall Saldanha, ob- schließen, scheint das der weil ersteres, so lange ist. Wie ich nachgesucht,

einigen Tagen im Kdnig- inländischer gewerb- ch derselben nament- dnigreichs , liefert ei- Interesse, welches das dischen Jndustrie und 18 um dieselbe nimmt. sind repräsentirt, und r ausgestellten Gegen- erwünschten Fortgang.

Lissabon, 3. Mai. ußer der Präsidentschaft des C terium und nicht, legenheiten erhalt insweiliger Beibehalcu worden ist. Der ordentlichen Sendung nach Lond verlin und St. Petersburg gehen hen diesen Ländern und Portugal wieder a unterrichtete Personen behaupten jedoch, vie die des Marschall Saldanha, hald noch nicht zur Ausführung k hlifum scheint mit dem We zur zu bedauern,

Herzog von

, um die

daß das Porte och erledigt ist. Der General d die Annahme desselben abgelehnt, r geneigt ist, sich der Verwaltung anzu rtigen Angelegenheiten vorzuziehen, ó einen Ober-Befehlshaber giebt, jo eben erfahre , eine Reise bis wahrscheinli, daß usgescót bleibt, und daß auf den Gema

und der M

nur unbedeutend ha um die Erlaubniß Juli aufschieben zu dürfen zur Wieder-Vermählung der K da das Kommando der Armee eht, in das Kriegs - Ministe- , bei dem Beginn des Ver-

t Saldan

hl der Königin überg ium treten wird. Er wünscht sehr auss der National-Güter zugegen z Die Königin hat im Laufe dieser Woch) , namentlich eines, welches die M des auffordert, ihre Pläne und Rathsch spektiven Distrikten anzulegende Straßen der R de Reis fúr Ein anderes D den Jnseln, Capitaine in den Ko aduinistrativer Gewa zu chun haben. waltungs-Bezirke. Die Regierung soll davon unterrichtet Lochen fünf oder sechs M durchziehen, die vornehmsten suchen, von der gro )e Dom Miguel's von ch behaupten, andeln, mit dem haupten, so wi Herzogs von Mährchen

e mehrere Dekrete unizipalitäten des Lan- läge hinsichtlich der in n neuen Kanäle und egierung zu übersenden, die bereit ist, §9 Contos solche Unternehmungen monatlich vor ekret betrifft den freien Tabacksbau au ein drittes seßt an die Stelle der General- lonieen Gouverneure mit militairischer und lt, die jedo nichts mit dem Richter - Amte in viertes Dekret theilt Portugal in 17 Ver-

Uschießen.

seyn, daß seit etwa iguelistische Agenten das Land Miguelisten in den verschiedenen ßen Unterstüßung sprechen, welche Seiten der Englischen Regierung daß sie im Auftrag des Lord Be- sie durch jedes Packetschif zu korre- e sie angeblich ihre Briefe unter der Wellington absenden. zu seyn, obgleich ver genten aufgefangen worde (pril wurde ein Mi zu Gunsten Dom r verhaftet und vor

Aus dem Haag, 14: Mai. Der Herzog von Cambrid} iren be

\ Das Ganze sichert wird, daß einige

guclistischer Priester, welcher Miguel's eine Verschwdrung gestern wurden zwei Mönche Vo'ke gemißhandelt und konn- änden desselben befreit werden.

zwanzig Bewaffnecte, an iguelisten, in einem Orte rmächtigt zu seyn, Leute für Sie wurden indeß, Menschen getödtet

vtrsucht hatte nzuzetteln, hie 18 demselben Grunde von dem n nur mit Mühe aus den H or einigen Tagen ersch von zwei wohlbekannten M de Portell und behauptete Sgr.) den Tag anzu! n Haus geplündert und einen von der herbeicilenden National-Garde einigen Tagen wurden 20 gehörten, das jeßt Staat ist eine E Tagen, und 20 pCt. seit ei nde Vertrauen des Volkes enden Wohlstand. 000 Milreis. aben sich erb n der von der Re 1, was Vie 95 und 6 pCt,. u ie Aerndte und die egen einen

t, wie in Londo

ddem sie ci

Bank - Actien, welche s-Eigenthum ist, zu 680,000 rhdhung um 6 pCt, sit nem Jahre, und beweist Bank und seinen in Kapital von

Fonds der in-

Vilpeis jede en [egten 6 606 zunchme Jede Actie repräsentirt e Inhaber von 6proc. oten, Aproc. Stocks unter den Be- angebotenen Convertirung an- bis jeßt das Geld hier verden konnte. sprechen nah dem hâu- Donnerstag n kaum im Februar.

Türkei. tinopel, 25, April. des über den Schiffbau

le überrascht hat, ntergebracht 1 Weinberge ver war es je-

Die Túrk 1 der Pforte: „,

573 U den Kriegsschiffen, welhe sowohl in dem Arsenal von Kon- antinopel als 20 den S hiffwer ften in Nicomedien erbaut werdén, konmt von den Bergén Chodschá- Eli und Boli. Seit einiger Zeit wurde das zu großen Schiffen taugliche Holz so selten, - daß diese Verminderúng die Aufmerksamkeit der Re- gierung auf sih zog. Es hat sih nun ergeben, daß die Holz- fäller, welche die Erlaubniß haben, in den Ungegeuren Wäldern, woraus der Bedarf des Staates gezogen wird, fr ihre Rechnung Holz zu schlagen, alle Bäume, ohne Unterschied fällten , und die besten, welche für den Bedarf der Arsenale reservirt werden soll- ten, an Privatleute verkauften, Es war nothwendig, die zum Bau der Schiffe nôthigen Bäume vor der Verwüstung zu sichern und zugleich die armen Landleute, welche durch das

Fällen und den Verkauf des Zimmer- und Brennholzes ihre Fa- |

milien ernähren, nicht ihres Existenz-Mittels zu berauben. Se. Excellenz, Achmed Fewzi Pascha, Gouverneur der Provinzen Chodscha-Eli und Boli, hat sich seit seiner Reise dur verschie- dene Theile seines Gouvernements ernstlich mit diesen beiden Gegenständen beschäftigt. Er hat die dortigen Wälder in ihrer A Ausdehnung inspiziren und ein Verzeichniß der zum Ge- rauch der Arsenale von Konstantinopel und Nicomedien tauglíi- chen Bäume anfertigen lassen. Nachdem ihm von den angesçhen- sten Bewohnern des Landes ein genauer Bericht über die Ent- fernung der Orte, wo das Holz gefällt wird, von den Einschif- fungs-Pläben, so wie über den Zustand der Wege und Trans- portmittel abgestattet worden ist, hat er eine topographische Charte beider Provinzen zeichnen lassen , worauf die bewaldeten Berge, die Straßen, die näheren und entfernteren Häfen genau angegeben sind, um zu sehen, welche Verbesserungen hinsichtlich des Transports der Bau - Materialien möglich sind. Dem hier- mit beauftragten Geometer wurde ein Marine - Ingenieur beige- geben, der den Befehl erhielt, das schon angefertigte Verzeichniß der Bäume zu kontrolliren und diejenigen, welche er für tauglich zum Schiffs - Bau halte, mit einem besonderen Stempel an dem Stamme zu bezeichnen. Es wurden Wächter angestellt, welche die tägliche Aufsicht über eine bestimmte Menge von Bâu- men haben , und es wurde in dem Lande bekannt gemacht, daß in Zukunft nur solche Bäume zum Gebrauch von Privatperso- nen gefällt werden dürfen, die nicht mit dem Regierungs-Stem- pel verschen sind. Ein großes verfallenes Gebäude in der Nähe der Berge von Boli, das vielleicht früher zur Aufnahme von Reisenden diente, hat Achmed Pascha zu einem Magazin für das gefällte Bauholz und zu einem Zufluchtsort für die bei dem Transport beschäftigten Menschen und Thiere einrichten lassen. Die Eigenthümer haben dafür in einem anderen Theile der Pro- vinz Land zu ihrer Entschädigung erhalten.“/

Griechenland.

In einer der neuesten Nummern eines hiesigen Journals wird unter der Aufschrift: „Griechenland und Bayern“ folgender Artikel mitgetheilt: „Zu unserm großen Schmerze ha- ben wir erfahren, daß in Argos und Athen Griechische Solda- ten in offenem Streit mit den Bayern gerathen sind. Noch ken- nen wir nicht die Details, welche diese bedauerlichen Ereignisse veranlaßt haben, die alle wahren Freunde des Vaterlandes be- trübten. Wir halten es jedoch für eine unserer heiligsten Pflich- ten, unsern Landsleuten den Rath zu geben, unter den jebigen Umständen die grdßtmöglichste Geduld, Mäßigung und Klugheit zu zeigen. Mögen sie nicht vergessen, daß wir auf dem gastfreund-

lihen Boden unseres Vaterlandes deg Fremden Achtung \{uldig -

sind, wer sie auch immer seyn mnôgen. Auch dürfen die Griechi- schen Soldaten nicht vergessen , daß sie, wenn sie Beschwerden gegen Jemand haben, solche vor die Regierung bringen müssen, welche ihnen allein gebührende Genugthung zu geben vermag. Was einem Fremden Uebeles geschieht, wird morgen allen Gricchen zum Verbrechen gemacht werden. Suchen wir darum einer An- klage zu entgehen, welche mit Recht oder Unrecht das ganze Volk treffen kann. Die Griechen haben in der alten und neueren Zeit stets eine gewissenhafte Achtung den Fremden gezollt, die sich in ihrem Vaterlande befunden haben. Die Bayerischen Sol- daten sind in dem Dienste unseres Königs. Wir wissen nicht und können nicht vorhersagen, was morgen die Absichten der Re- gierung seyn könnten. Die Wahrheit aber ist jedenfalls, daß die in unserem Vaterlande befindlichen Bayerischen Soldaten, sowohl als Fremde, als im Dienste unseres Vaterlandes, alle Ansprüche auf unsere Liebe und Achtung haben. Wir beschwdren alle gute Griechen, und vor allem unser achtbares Militair, die Bedeu- tung unserer Worte zu beherzigen, und in keinem Verhältnisse zu vergessen, was sie dem Volke, dem Könige und der ganzen gebildeten Welt, die uns in dem Freihecitskampfe so wesentlich unterstüßte, schuldig sind.“

F nland. x

Berlin, 20. Mai. Man schreibt aus Königsberg un- term 16ten d. M.: „Der hiesige Kunst- und Gewerbe- Verein endigte am 6. März d. J. seine fünfte Ausstellung. Das Ver- zeichniß enthielt 331 Nummern und die geachtetsten Namen je6t lebender Künstler. Gezeigt wurden 258 Gemälde, 20 Zeichnun- gen, 2 Kupferstiche, 4 Lithographicen, 3 Holzschnitte, 13 plasti- sche Kunstwerke und 31 Gegenstände der Gewerbe. Unter den Gemälden befanden sich durch die Güte des Herrn Stadtrath Reimer auch ältere Originale aus seiner großen werthvollen Sammlung. Die plastischen Gebilde bestanden in Gyps : Ab- güssen von Rauch's und Tieck's Meisterwerken, durch die ge- nannten Künstler selbst Úbergeben. Die Gewerbs - Erzeugnisse lieferten den sichtlichsten Beweis von achtungswerthen Bestrebun- gen in Stadt und Provinz. Für das hiesige Stadt - Museum erwarb der Verein 13 Gemälde; 28 andere gingen an verschie- dene Besißer über. Jm Ganzen wurden 41 Gemälde, im Be- trage von 5000 Rthlr. § Sgr. angekauft. Auch der Absa6 von Gegenständen des Kunst- und Gewerbfleißes war nicht unbedeu- tend. Gegenwärtig zählt das Muscum 28 Original - Oelgemälde, worunter 22 von dem Vereine seit seinem vierjährigen Bestehen mit 4198 Rthlr. angekauft wurden. Fünf sind geschenkt, und eins ist bei Verloosung des Berliner Kunst-Vereins gewonnen wor- den. Am Schlusse der Ausstellung war die zunehmende Anzahl der Mitglieder 705.// :

Nach den neuesten statistishen Tabellen zählt die Pro- vinz Sachsen 1,465,938 Einwohner, als 1,370,222 evangeli- sche, 91,811 katholische Christen, 3899 Juden, 4 derx Griechischen Kirche angehdrige Christen und 2 Mennoniten. Unter dieser Ein- wohnerzahl befinden sih 1145 Taubstumme und 1171 Blinde. Geboren sind im Jahre 1834 58,373 Kinder, die Zahl der Ge- storbenen beträgt 45,556; es sind mithin 12,817 mehr geboren als gestorben. Getraut wurden 13,975 Paare. Die Provinz zählt 2759 Kirchen, Bethäuser und Synagogen, 11,724 Gebäude zu Staats- und Gemeinde-Zwecken, 208,732 Privat-Woßhnhäuser, 6593 Fabrik 2c. - Gebäude und 277,895 Scheunen ünd Ställe. Der Vicehstand der Provinz betrágt 24,131 Füllen, 120,065 Pferde,

431,157 Stück Rindvieh, 373,111 Merinos, 1,025,403 halbver- edelte und 514,824 unveredelte Schafe, 58,058 Ziegen und

225,958 Schweine.

Die Fleischer-Jnnung zu Torgau hat zur Unterdrükun det is Ee ad die- dort ungeachtet a ler Aufmerksamkeit des Steuer-Personals sehr eingerissen waren, eine gegenseitige strenge Kontrolle in Bezug auf diesen Punkt eingeführt, was als sehr lobenswerth erscheint.

Auf den am 9. und 10. April in Halle abgehaltenen roßen Vieh- und Krammarkt wurden unter Anderem 65d Stück Pferde und 40 Fohlen gebracht, und davon der größte Theil

verkauft. trt T S E R R T C 0a I I A name

Ausstellung auf der Königl. Akademie der Künste,

Wenn es bei den Aquarellen hauptsächlih darauf ankommt», daß der Künsiler sicher wisse, was er zu machen hat, sto war es eine Erleichterung, mit der Kopie bereits fertiger Oelbilder anzue fangen. Dies is von einigen unserer Künstler sehr richtig gefühlt worden und der Erfolg hat es bewährt. Pistorius gab uns eine Wiederholung seines kranken Esels von der leyten Ausstellung; den Ton des Delbildes hat er glücklich erreiht, allein noch nicht mit jenem Minimum von Mitteln. Freier schon is die ähniiche Ueber seßung eines fleinen Delbildes von C. Schulz in die Aquarellfarbe; es stellt einen Jägersmann dar, welchèr sein srugales Frühstück mit scinem Jagdhunde theilt; ein SeestÜE desselben Künfilers gerieth in diesen Wasserfarben sogar noch kräftiger und klarer, als das Vor= bild in Oel. Alles aher Úbertrifft in dieser Hinsicht ein fleinex Stadtprospekt aus Berlin, der freilich die Residenz von einer un=- erwarteten Seite darstellt. Man sieht, einem Wasser - Graben entlang, auf Pfählen gebaute unscheinbare und seltsam durch cinaunder geschobéne Hintergeväude; ein energischer Sonnenstraÿk streift an einigen Giebeln, während hinten eine drohende Regenluft den Himmel verdüstert. Hier ragt, als sehr kontraftirendes Kennt= zeichen des Ortes, die Kuppel des einen Gendarmen- Thurmes her vor. Aber bei aller Trefflichkeit dürfte das Stü für diese Manier doch schon zu viel Ausführung haven. Selbünändiger und mehr im Charakter bloßer Saftfarben, zwar au fleißig unp ausführlich» aber frei und sicher, ist eine höchst gelungene Laädschaft von Bb=- nisch: Leidalsdren in Norwegen. Man 1chaut eine von dei Sché- ren hinauf: hohe Felswände schließen den schmalen Meerbusen, eine goldige Luft beleuchtet das Ganze auf eine magische Weise. Von Biers- mann sehen wir cine Darsiellung aus As1si. Die lezten Sonnenstrahlen bescheinen die hdheren Theile eines Kiostergebäudes, dessen Garten in friedlichem Schatten liegt; man schaut in einen tiefen Kreuzgang hinein, neben dem sich Cypressen erheben. Sehr poetisch ist der Kontrast der Beleuchtung und vorzüglich auch eine Gruppe Úppig rankenden Laubwerks gedacht, doch fiel die Behandlung desselben wobl schon ins Weiche und Wollige; in den Schattentdnen, sowohl des Gar=- tens als Kreuzgangs schien uns das Biolett zu herrschend, und nas mentlich hätten wir das noch vom Wiederschein des Himmels Ges trofene von dem ganz Geschlossenen stärker unterschieden ge- wünschk. Herr Hinte scheint in seiner Darstellung von Regens- burg sich den neuen Anforderungen der Aquarell-Malerei nicht beque- men zu wollen; dasselve mússen wir auch von Herrn Lüdfe sagen, und Ahlborn blieb in seinec Skizze, dem Kloster Corin, wenigs stens zu bunt und unharmonischz. Vagegen scheint Herrn C. Krüs- ger, einem jungen Künstler, der ich durch seine Feder - Zeich= nungen zu Reineke Fuchs vortheilhaft vekannt gemacht hat, diese Uebung auch hier für das Aquarell sehr zu Statten gckommen zu seyn, weil die Kunst des Aussparens beiden Manicren gemein ijt. Er nennt sein Bild cine westphälische Landschaft: unordentliches Geftrúpp , “in welchem Ziegen klettern, und ein ddes Berg- Ter- rain mit Hütten zwischen Weidenbüschen ist mit sehr feinem Gefühl gegeben ; ganz besonders aber glaubea wir den mit leichten weißen Wölkchen überzogenen blauen Himmel loben zu müssen: hier if mit wenigen, dem Anschein nach sorzlos hingeworfenen Stcichen des breiten saftigen Pinsels mehr Natur- Stimmung erreicht, als man oft in Bildern, die Ansprüche machen, zu schen bekomuit Daß Blechen an lúhner Freiheit des vollen Aquarell - Pinsc:s und an dreistester Auffassung der Farben alle Überbieten würde, ftaud zu erwarten; und in der That möchte dies wohl das Aeußerste scyn, was man wagen darf. Die Éleine Landschaft hat cinen merkwürdie

gen, aber sonft ungesuchten Effekt; ein einsamer hagerer Mön, der

in dic trúbe Gegend und in den falten Mocgen hinaussczaut, sieht damit ganz im Einklange. E L

Aus dem Genrefach müssen wir noch einige vorzügliche Arbets ten nennen. Sehr ergdßlich ist ein Fude, der bei cinem Manöver den Musketicten mit seiner Waare aujzuwarten bemüht i, und nicht minder der wohlbeleibte Feldwebel, der Ach vor dem Offizier richtet. Dann cine Erfcishung auf dem Mandver, beides vou Rabe, in vorzüglicher , breiter Behandlung. Ein allerlicbstes Bildchen von Elsdholz fielit wieder eine Gruppe von Bauern und Bâäuerinnen dar, welche scherzend und schäfcrnd dem Vorúbdermarsch ciner Dra- goner-Schwadron zuschauen; von demsclben ficht man au noch cis nen Kürassier, welcher, auf Ehre! die Hand seiner Schdnen ans Herz drückt. PHosemann stellt cinen Gudkasten auf, zu dem fich Kinder begierig drängen, und durch ihre bloße Stellung die Wunder verras then, welche sie schauen; ferner einen blinden Bettelmaun. Endlich ein Dorf, das von Russischen Soldaten bescht wird, von Shwarz

Unter den von Düsseldorf eingegangenen Aguarellen zeichnete @z ein kleines, aber s{dnes Blatt von Jordan aus, ein Schifferjunge, welcher seibander mit scinem Liebchen Über die Brüstung eines Quais gelehnt, mit ihr conversi:t. Eine Bleiche von Becker hat sonaige frische Farben, doch wünschte man dem Vortrag mebr Freihcit und eine mehr malerische Behandlung, welche die Umrisse der unterlic« genden Zeichnung weniger schen ließe. Eines trefflichen Viehstückes von Simmler ward schon erwähnt, wogegen die in cinem deschnci- ten Gebirge schlafenden Knaben, vom Grafen Stenbock, in ihrer mühsam getüpfelten Aus{ührung und durch ihren Mangel an Farbe gerade das zeigen, was die Franzosen mit Recht vermeiden. Auct besteht dicse bleiche Färbung wohl nichr mit der Natur, denn gegen den weißen Schnee mÜßte die Bekleidung der Knaben wohl jeden- falls dunkel und kräjtig erscheinen. -

Schade, daß ein hübsch gedachtes und sinnig ausgeführtes Bild- chen von Sch oppe, badende Mädchen darstellend, {chon zu schr vdllige Miniatur-Maleret is, welche neben der energischen Skizzen- Manier leicht kleinlich erscheint. Son is in diejem Blatte viel Anmutbiges, sowohl in der Gruppirung der Mädchen als auch in ihren Charafteren; man wünscht eine grdßere Ausführung in Oel Sie würde cine Art von Gegensiück zu dem Hylas von Sohn augsumas chenkdnnen, von dem wir gerade hier cine hdhftgelungene Kopie best8est. Diese is von cinem Schüler Wach's, Herrn Crettus, und da beide Schulen sich in ihrer Technik fo schr unterscheiden, so muß cin #o

etreues Wiedergeben um #0 mehr auffallen. Die Feinheit, der Zeichnung und des Kolorits lassen kaum etwas vecmisscn, und s noch mehr sagen will, so is auch der hinreißende Ausdruck des Ori« ginals, namentli in der heißverlangenden sehnsuchtsvollen brünete« ten Nymphe zum großen Theil in die Kopie úbergcgangen. Jn ti« nein Punkt würden wir eine Abweichung vom Original leichr ver« jichen haben, nämlich in dem Lordeerbuich, der 1c) auch dort durcy zu große Ausführung zum Nachtheil des Ganzcn vordrängt.

Hier haben wir endlich noch ciniger ganz vorzüglichen Leistut“« gen in Pastell zu erwähnen. Diese Technik, welche für schnelle Auj« fassung und Vollendung fo große Vortheile gewährt, if denno ch ziemlich aus der Mode. Mit Recht hat unser treffliczer Thiermale“. Franz Krüger, fle wieder hervorgesucht, und uns damit jenes Wachtelhündchen und Mdpschen, von dem wir schon früher gemcts det haben, so lebendig dargestellt. Fhm i nun sein talentvoller Schüler. Randel darin gefolgt und nicht genug kdnnen wiè dessen Bauernpferde auf der Weide, ferner die Englische Dogge, gang besonders aher dic beidîn Lôwen rühmen, dic mit leichten Stiche