1835 / 156 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

T S Ra S D O t S T BEE 29A 2E L A G D e

gleich Null zu renen“, belobend an, da auch sie, went gleich nicht in der umfassenden Vollständigkeit, als die gekrönte Schrift, von vieler Sachkenntniß der Verfasser zeugen und die Resultate reifer und nüblicher Erfahrungen darbieten. Die Deputation wünschte deshalb die Bekanntmachung auch dieser Schriften dur den Druck und ersuchte die Herren Verfasser um ihre desfall- sige Erklärung. Gleichzeitig wurde der Preis von 50 Rthlrn. bis Ende Februar 1836 über folgende Frage wiederholt ausge- seßt, da bis jeßt zwar einige werthvolle Abhandlungen, aber keine vollständige ‘Preisschrift über den Gegenstand derselben eingegan- gen sind, nämli: „„Wie verhält sich die Milch - Erzeugung des Wiejenheues, Kleeheues, der Kartoffeln, Oelkuchen und Roggen- Kleie (le6tere* beide als Trank), an Kühe gegeben, zu einander ? Auch ward der Preis von 30 NRthlrn. auf die beste Abhand- lung vom Nusen der Thierschau 2c., worüber keine Preisschrift eingegangen ist, bis Ende März 1836 wiederholt ausgeseßt. Nachdem nun einige Aufsáze: a) über die Prüfung der jungen Oekono- men; b) über den Milch-Ertrag verschiedener Futterungs - Mit- tel und über Molkerei im Allgemeinen, von dem Ober-Amt- mann Karbe zu Petershagen, und e) über das Waschen der Schafe vor der Schur, von dèm Amtsrath Cochíus zu Dreeß vorgetragen, auch die sehr dankenswerthen Geschenke, namentlich eine Sammlung vieler Varietäten des Welschkorns aus Nord- Amerika, von des Fürsten Max von Neuwied Durchl., ein voll- ständiges Verbindezeug für Thier-Aerzte, von dem Hof-Mechanikus ‘Amuel, und 62 seit einem halben Jahre eingegangene Druckschrif- ten vorgezeigt worden, begab sih der größere Theil der Anwe- senden nach dem Felde vor dem Jäger-Thore, um den von dem Gutsbesißer Schröder zu Johannishöhe bei Berlinchen erfunde- nen neuen Pflug zu prufen. Dieser Pflug hat in seiner Bau- art viel Eigenthümliches und weicht von den jeßt bekannten bes- seren Pslúgen nicht sowohl in einzelnen Theilen als vielmehr in der Zusammenstellung sehr ab. Er zeichnet sih durch Vermin- derung der Friction aus, ist leicht zu regieren, hat eine, für die beabsichtigte Breite und Tiefe der Furche zweckmäßige Stellung, und seine Kürze erleichtert das Auspflügen an Een und Win- feln des Landes. Die Construction ist dauerhaft und bequem und jeder Schmidt wird diesen, wenigstens für leichten und mür- ben Boden sehr empfehlenswerthen und vielleicht noch weiter zu vervollflommnenden Pflug für den gewö nlichen ‘Preis eines sonst üblichen guten Pfluges herstellen. Außer diesem Pfluge legte Herr Schrôder noch einen Kraftmesser von seiner Erfin- dung, so wie einige andere Modelle landwirthsthaftlicher Werk- zeuge vor, welche jedoch noch nicht im Großen ausgeführt wor- den waren.

Meteorologische Beobachtung. 1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Rach einmaliger 3. Juni. | 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beohachtung.

Luftdruck. |338,7 o'’Par.|337, 9 2 ‘’Par.|337,2 9 '’Par.[Quellwärme 7,2 ® R. Luftwärme| 9,0 °R. | 17,0°R. | 11/7 ® R. sFlußwärme 13,0 ®R. D L Aa A Be U A Bodenwärme 10, 6 ° R. un g “- . 4 d. N . c . " Wetter. | heiter. heiter. beiter. qun, 0/095 Nh. Wind... ONO. ONO. ONO. Niederschlag 0. Wolkenzug | OND. | [Mactkälte 0,7 °N. Tagesmittel : 338,0 0/// Par... 12,69 R... 9,09 R... 78 vCt.

Berliner Börse. Den À. Juni 1835.

Amt, Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) «s RSOO O E I IEE COMNR A C R R I T M A CAEE R E I I I Ie P I P A

ELLBÁZESE E F | Zf, |Brief|Geld.] | Zj |Brief|Geld.

. [Ostpr. Pfandbr. | 4 [1017 Pomm. do. A4 11063 Kur- u. Neum. do.| #4 ¡1037 Schlesische do.| 4 [1065 Rkst.C.u.Z.-Sch.

d. K.- u. N.

it. -Schuld-Sch. Pr. Éngi, &bl. 30. Präm, Sch. d, Seeh, Kaurm.Obt. m.1.C. Nenm.iínt.Sch.do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Eibing. do. Tanz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

995 Gold al marco 2167 Al Neue Duk. ..…. 185 1017 Friedrichsd’or . . 13F 1027 Disconto 35 SEIAIII N TF0 Preufs. Cour.

Wechsel-Cours. Brzef | Geld.

H IET I B C S C I N I T C T R A I E I E R Amsterdam . [Kurz 1417 dito e “[2.Mt. 1413 Hamburg . |Kurz 1517 dito A . _|2 Mt. L London . |3 Mt. 6 Bi| 6 B Paris 12 _ME 802 Wien in 20 Xr 2 Mt. 1035 | 1037 Augsburg „_ 2 Mt. 103# Breslau . . |2 Mt. 991 | Leipzig . |8 Tage 1025 Frankfurt a. M. WZ. 2 MC 1025 | 1027 Ou ea n d ele 3 Woch. 30 Warschau . . 600 Fl. Kurz A _—

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de de | de de de de de | dae

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 30, Mai. Niederl, wirkl. Schuld 55,7,. 58 do. 101. Ausg. Schuld —. fcanz - Bill. 257. 448 Amort. 944. 378 797. Russ. §85. OVesterr.

982. Preuss. !räm.-Scheine 1114. do. 45 Anl. 101. Span, 58 445.

32 262, Antwerpen, 29. Mai Span. 58 A1 38 —. Zinsl, 183. Cortes 424. Coup. 241. Neue Span. Anul. 56. Hamburg, 2. Juni. Engl. Kuss. 1054. Hope in Cert. 99. Preuss. Präm. - Scheine 125. Poln. 1362, Dän. 743. Port. 5g 91. 38 631.

A

63A Wien, 30. Mai. : 59 Met. 1017. 49 9715, Bank-Actien 13301. Neue Anl. 5913. 12 243.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 5. Juni. Jm Schauspielhause: Der Roman, Lust- spiel in 1 Akt, nah dem Franz., von L. Angely. Hierauf: Die feindlichen Brüder, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach.

Wegen Unpäßlichkeit der Dlle. Stephan kann die Oper: „„Die Hochzeit des Figaro‘/ an diesem Tage nicht gegeben werden.

Königstädtisches Thearer.

Freitag, 5. Juni. Das Königreich der Weiber, oder: Die verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Friedrich Genée. Vorher: Judith und Holofernes, Lustspiel in 2 Akten, von L. Angely.

: N e ueste Na béi Ot

Paris, 29. Mai. Vorgestern Abend hatte der Preußische Gesandte, Freiherr von Werther, eine Audienz bei Sr. Majestät. Gestern arbeitete der König mit dem Minister des öffentlichen Unterrichts.

Heute begann in der Pairs-Kammer, und zwar in dem neuen Gerichts -Saale, der Prozeß gegen die 109 Vertheidiger der April-Gefangenen für das in der „Tribune“/ und dem „Ré- formateur“’ erschienene Schreiben (\. Nr. 139. der Staats - Zei- tung), so wie gegen die verantwortlichen Herausgeber dieser bei- den Blätter, von denen das erstere bekanntlich seitdem eingegan- gen ist. Der Namens-Aufruf ergab etwa 90 abwesende ‘Pairs. Von den Angeklagten waren mehrere ausgeblieben, unter diesen auch Herr Audry - de - Puyraveau, der um dieselbe Zeit den Verhandlungen in der Deputirten - Kammer beiwohnte. Andere erschienen im Beistande von Advokaten, und der Herausgeber der „Tribune“, Herr Bischat, hatte den ehemaligen Haupt-Redacteur dieses Blattes, Herrn Sarrut, als Defensor mitgebracht. Dieser erklärte vorweg, daß alle Ange- schuldigte den Mitangeklagten Michel (einen Advokaten aus Bourges) mit der Beweisführung der Jnkompetenz der Pairs-Kammer beauftragt hätten. Der Präsident wollte diesen Auftrag Anfangs nicht gelten lassen, indem ein Angeklagter nicht für den anderen das Wort führen könne; indessen entschloß er sich zuleßt doch, den Herrn Michel zu hôren, der darauf in ei- nem fast zweistundigen Vortrage die Einrede der Jnkom- petenz hauptsächlih darauf gründete, daß der infrimi- nirte Artikel den Pairs -Hof und nicht die Pairs - Kam- mer angreife, während das Geses der Pairs - Kammer nur dann die Befugniß ertheile, sich selbst Recht zu verschaffen, wenn sie als geseßgebender Körper angegrifsen worden sey. Zugleich aber erinnerte er daran, daß jenes Geses bei Erlassung desselben von den Koryphäen der jeßigen Pairs - Kammer selbsk als ein schlechtes angegriffen worden sey. Nachdem Herr Michel seinen Vortrag beendigt hatte, wurden die Angeklagten aus dem Saale geführt, und die Kammer berieth sich über die Kompetenz- Frage. Herr Tripier war der Meinung, daß der Advotat Michel das Wesen und die Befugnisse der Pairs-Kammer als geselzgebenden Körpers und als Gerichtshofs mit einander vermengt habe; es sey ganz gleichgültig, ob die Kammer in der einen oder der anderen Gestalt Sigzung halte, da die Elemente der Versamm- Tung dieselben wären; hiernach sey ex der Meinung, daß die Kammer über den Antrag des Advokaten Michel gar nicht wei- ter zu berathschlagen, sondern sofort zu der Vernehmung der Angeklagten zu schreiten habe. Die Versammlung erklärte sich einstimmig mit dieser Ansicht einverstanden. Die Angeklagten wurden darauf in den Saal zurückgeführt. (Hier schließt unser Bericht.)

Ín der heutigen Sikzung der Deputirten-Kammer wurden die Berathungen über den Geseß-Entwurf wegen Er- richtung einer Dampfschifffahrt - Verbindung zwischen Frankreich und der Levante wieder aufgenommen und die 4 Artikel dessel- ben erst einzeln, dann zusammen mit 218 gegen 16 Stimmen angenommen. Der Gese6-Entwurf besagt im Wesentlichen , daß dem Finanz-Minister zux Erbauung und zu den Kosten der er- sten Einführung von 19 Dampf-Packetböten zwischen Frankreich und der Levante pro 1835 3 Millionen und pro 1836 2,971,600 Fr. bewilligt werden sollen. Die Versammlung bejchäftigte sich darauf mit dem Budget des Ministeriums des öffentlichen Unterrichts.

Die Herzoge von Orleans und von Nemours begaben sich gestern mit dem Prinzen Leopold von Sicilien nah Meudon.

Es heißt, der Herzog von Orleans werde in einigen Tagen mit dem Prinzen Leopold nah Toulon abreisen, um sich dort nach Neapel einzuschiffen, und diese Reise würde eine neue Un- terhandlung über eine Vermählung des Ersteren mit einer Nea- politanischen Prinzessin zum Gegenstande haben.

Im Messager liest man: „Es wird uns versichert, daß der Spanische Ex - Minister Calomarde und der Visconde de Canellas kürzlich eine Audienz bei Ludwig Philipp gehabt haben. In dieser Konferenz sollen dem Könige die Vortheile, die für Frankreich aus der Aufrechterhaltung des Salischen Gesetzes Ludwigs X[V. hervorgehen würden, auseinandergesezt Und selbst auf die Möglichkeit einer Vermählung des ältesten Sohnes des Don Carlos, sobald der Bürgerkrieg erst beendigt wäre, mit der Prinzessin Klementine von Orleans, der Tochter des Königs, hingewiesen worden seyn. Zugleich wurden dem Könige über die anarchischen Folgen, zu denen der Geist

tirte, obgleich die Königin Christine eine Prinzessin aus Neapolitanischen Königshause ist.“/ Die Flotte zu Toulon war_am 22sten d. aus dem dortige Hafen nach der Levante unter Segel gegangen. Jm Augenblig, ihrer Abfahrt trafen aber, wie man erfährt, kurz hinter einandef zwei telegraphische Depeschen in Toulon ein, die dem größte Theil der Schisse, welche die Flotte bildeten, eine andere Besti mung gaben. Nur die „Bellone‘“/ und der „Sussren“ hay ihre Fahrt weiter fortgesest. Die übrigen Fahrzeuge sollen N die Küsten Spaniens beordert worden seyn.

heute keine neuere Details über den Krieg in Navarra. I5ten d. hatten 2 Divisionen Christinos Vittoria verlassen

Hauptmacht der Jusurgenten einen Angriff auf Bilbao beabsig tige. Ein Schreiben aus Bayonne vom Msten d. beg] tet: „General Valdez hat sein Hauptquartier in Vittgyj, aufgeschlagen. Er hatte den Auftrag erhalten, alle 9, Offiziere zu versammeln Und ihnen unter Anderem folgende Fragen zur Begutachtung vorzulegen : Können die Vit Provinzen allein durch militairische Gewalt offupirt wg? Ast es möglich, sie vollständig zu verwüsten Und die Einwohny

verneinend beantwortet worden.

funden. Das Observations-Corps ist gegenwärtig 30,000 Ny, Wder;

Stadt Pampelona genähert und einen Ausfall der Garnisu y rückgewiesen. j j Nach dem Judicateur von Bordeaux vom

gründet. Es heißt, der General Aldama und der Brig

dieser Maßregel sind noch unbekannt.

vom 2!1sten d. auf außerordentlichem Wege, daß der Consti Präsident und Minister der auswärtigen Angelegenheiten in ty zem in einer außerordentlichen Mission nach London abre \ollte; Herr Martinez de la Rosa wird in der Prôäsidentscu durch den Grafen v. Toreno ersekt werden. General Valdez h seine Entlassung eingereicht. Der erste Chef des Generassiabi der Nordarmee, Don Evariste San Miguel, ist inteimistis mit dem Ober-Kommando dieser Armee beauftragt. Die Potu radoren haben am 2lsten d. eine geheime Sißung geholten, an geblich in Betreff der Jntervention.““

Paris und London eine offizielle Îèote des Divans eingetrof

des Englischen Botschafters, auf eine drohende Weise geschehen

Ausscheiden des Herrn Humann aus dem Ministerium.

verkauft worden.

{0,090 Fr. eröffnet worden.

der „National‘/ hat schon bedeutende Beiträge gesammelt.

Die Börse ist in der größten Bestürzung. schen Fonds sind fortwährend angeboten. man Käufer.

in London ausführen. wahrhaft enorme Geschäfte gemacht. Als nun die Liquid vom 27. Mai kam, waren die Differenzen so bedeutend, nur wenige Spekulanten im Stande waren, zu bezahlen. ist das Haus Rothschild, welches enorme Partieen verfauf

renzen, die nicht bezahlt worden, belaufen sich, wie es heiß zwölf Millionen Franken; was denn auch Herrn Rothschil \timmt hat, darein zu willigen, daß die Londoner Liquid vom 27. Mai um vierzehn Tage verschoben werde. * nun auch die lebhascesten Besorgnisse für die hiesige Liquid am nächsten Montag. I enorim gewêsen, daß man viel Unglücksfälle befürchte Spanischen Fonds sind ebenfalls gesunken. M Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 106, 60, sn

Frankfurt a. M., 1. Juni. 1015. 101. proc. 96 s. 4 B. Bank - Actien 1580. 1579. Part. - Obl. 141. Dk, zu 100 G. 2121. Br. Preuß. Prôm.-Sch. 63, Br. d64 Anl. 98. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 1005. Dl.

der Unordnung in Spanien führen könnte, Besorgnisse er- regt. Es heißt auch, daß der Prinz Leopold . von Sicilien den König zu Gunsten der Politik des Don Carlos zu stimmen suche. Bekanntlich war der -Neapolitanische Hof der erste, der gegen die Veränderung in der Spanischen Thronfolge - Ördnung prote-

Loose 69. B. 202. 204. Redacteur C'o tte l.

r S ASE I JOOBRÍE A E B M: M 20A amar

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung,

aa tan

. x 1 h sich nach Biscaya zu begeben, in Folge der Nachricht, daß dj =

zu vertreiben? Beide Fragen sind von dem versammelten Ruh ugust In den militairischen Divis,, M glüthen,

stark, mit Einschluß der Kavallerie und Artillerie.‘ Kemnib;. E 15 T Den neuesten Berichten der Sentinelle des P yren(, Wals Prediger ZzU Mannsfeld, und der Kandidat Jakob David zufolge, hätte Zumalacarreguy sich mit etwa 10,000 Mamy,MGrauert als Archidiakonus zu Neu - Ruppin angestellt worden.

wäre das Gerücht, Vittoria sey von den Karlisten blokirt, y WSt. Þ

ten die Berichte von der Londoner Börse am 27. Mai. Ddieser Frage beauftragt hätten. dem Monate Oktober auf dem hiesigen Plaze in Piastern (anfangs nicht die Erlaubniß ertheilen, indem Herr Michel jene Geschäfte auf Zeit mehr gemacht werden dürfen, \o lasse ödrage behandeln könne, sobald die Rethe an ihn komme. Diesem großen Kapitalisten ihre Operationen auf Zeit in diesen (it widerseßte sich aber der Advokat Crémieux, den Herr Bichat i Auf solche Weise wurden in Mund die übrigen Angeklagten zum Rechtsbeistande gewählt ha- ben, indem derselbe der Meinung war, daß die Frage über die Kompetenz der Versammlung jeder andern vorgehen müsse, Der Präsident wollte darauf ihm das Wort, ertheilen, um über die Kompetenz-Frage zu plaidiren, Herr Crémieux erklärte je- im Augenblick der Liquidation nicht bezahlt worden; die do wiederholt, daß Herr Michel mit diesem Geschäfte beauf- Z klagt worden sey, worguf der Präsident sih endlich entschloß, diesen Lektérn zu hören. Nachdem Herr Michel sich darauf die benôthigten Papiere hatte holen lassen, hob er in folgender Mr Weise an: / H vi Als wir uns der Vertheidigung der April-Angeklagten in dem Die Schwankungen der Rente |l eie ihrer Ehre, ihrer Freiheit und ihres Lebens unterzogen, ; oten wir, daß alles, was uns an der Erfüllung dieser Pflicht hindern könnte, im höchsten Grade shimpflich und tadelnswerth wäre. E Umsland erklärt JFhnen das inkriminirte Schreiben. s E E S O0 Aa er O deg pemer Jhnen- dessen Ramen mir entfallen is, hat geglaubt, 106, 50, 3proc. pr. compt. (5. 69). fin cour. (8, J die Ehre der Kammer durch dasselbe gefährdet worden sey, und Neap. pr. compt. 97. 75. fin cour. 96. 70. opro(, V hat úber 403, 3proc. 272. Cortes 40, Guebhard 46. Port. pw Lndrud a ie. galt 1 Oesterr. 5proc. 9 Ae Staats: Körper müssen sich vertheidigen und ihre Würde 961. 21proc. 58. B. li Lieg Crhaltén. Unter diesen Umständen lag es Fhnen ob, die Gerech- i a Riel anzurufen, and hätten Sie uns daher vor unsere na- ius v Ad vor die Jury, geschickt, so wäre unser Benehmen uns im widerrufen gezeichnet gewese Wir hätten entweder unsere Worte 99 00% 0A i O 11 avo O E L gedeutet und ihnen einen mildernden Sinn unterge- 5proc. Span. Rente 414. 412. proc. réhtsertigt endlich wären wir bet denselben verharrt und hätten ste ge- j 0. E Bien die Sachen anders! Zu sehr mit Jhrer eigenen verlehten hter e Mftigt, fümmerten Ste sich zu wenig um das JFnteresse A Deleidiger. Statt daß Sie zwischen der Rolle des Anklägers

- s e e R Die Blätter von der Spanischen Gränze Überbringy @ 156:

V S T D t E E, 2

d E ZITURZ E A

Berlin, Sonnabend den sten Funi

att Dp » —7- “Ew q

———

Amtliche Nachrichten.

Mr ol des. Tages.

Am Bezirke des Königl. Konsistoriums der Provinz Hrandenburg ist der Prediger in Raben, Friedrich Fischer, als Prediger zu Rotstok; der Prediger in Daniel Liba, als Prediger zu Buch; der Kandidat nen von Bayonne und Perpignan hat keine Bewegung sit, Midolph Theodor Tuncke als Pfarr - Adjunkt zu Fürstenwer- der Prediger Werkenthin zu Putlis als Prediger zu der Kandidat Karl August Wilhelm Bücéardt

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge- neral-Lieutenant und General - Adjutant, Suchosanet ll, von etersburg.

Der Königl. Schwedische General-Zoll-Direktor, Graf von Jriarte seyen ihres Kommando's entseßt worden; die Mi e N Abgere it:

Zeitungs-Nachrichten.

A us l:'a nd. Frankrei.

Pairs - Kammer. Sißung vom 29. Mai. (Nach- l 109.) Bevor in dieser Sißung die Verhandlungen in der In diesen leßteren Tagen ist, dem Vernehmen mh, Mluelegenhéit der Unterzeichner des Schreibens an die April-

Ov

Gifangenen begannen, legte der Minister des Jnnern einige Sie enthält, wie es heißt, des Sultans Antwort auf dai un der anderen Kammer bereits angenommene Geseß-Entwürfe dem Lord Ponsonby und dem Admiral Roussin gestellte Vulusur, Und der Graf Mollien berichtete über den Rechnungs- gen der freien Schifffahrt auf dem Schwarzen Meere, Y lshluß von 1832. Hiernächst erfolgte der Namens-Aufruf der an- Pforte hat sich, wie versichert wird, durchaus geweigert, in (wesenden Pairs, um zu verhindern, daß in sofern der Prozeß Anforderung einzuwilligen, obschon sie, besonders von Sifgmhrere Sißzungen ausfüllen sollte, solche Pairs an dem Ur- theilsspruche Theil nähmen , die bei den Debatten nicht zugegen Weder der Jmpartial noch der Temps glauben an \Fewesen. Die Zahl der anwesenden Pairs belief sich auf 141. Außer den beiden Hergusgebern des „Réformateur“/ und der Während der ersten Sißungen des Pairshofes - sind die (ehemaligen „Tribune“ erschienen von den 110 angeblichen Unter- tritts - Karten für die dentlichen Tribunen für 20 bis 30 Mztihnern jenes Schreibens etwa 89. Unter den 30 fehlenden be- and sich auch Herr Audry- de - Puyraveau. Auf die von dem. Es ist eine Subscription zur Auföringung der dem „Präsidenten an Herrn Bichat, ehemaligen Herausgeber der formateur‘“/ von der Deputirtén-Kammer aufgekgten Strafe „Tribune, gerichtete Frage, ob er die Nr. vont-11. Mai Jm Redactions - Bureau dis} unterzeichnet habe, erwiederte derselbe: Ja. Jekt ergriff aber Blattes selbst waren heute bereits. 1252 Fr. eingegangen; (Herr Sarrut das Wort, um als ehemaliger Haupt-Redacteur der „Tribune“ dem Präsidenten, anzuzeigen, daß vor der Erdff-

Die FraMnung der eigentlichen Debatten noch eine Präjudicial - Frage, Nur schwe Mnäml&h die Kompetenz der Kammer zu erörtern bleibe, und daß Am meisten Eindruck auf die Spekulanten u die Angeklagten den Advokaten Michel mit der Entwickelung

Der Prásident wollte hierzu

diesés Schreiben Bericht abgestattet. Dieser Bericht machte auf Sie. Auch dies galt die Erfüllung einex Pflicht;

Allein zu unserem und vielleicht zu Fhrem Unglück

Gedruckt bei A. W. H M B L | 3 A l Zedruckckt b und der des Nichters hätten wählen sollen, haven Sie sich beide

Befanntmachungen.

Nordsee-Bad der Jnsel Helgoland. Ein geehrtes Publikum wird hiermit von der Er-

MD dTR 7 4E I A C 1 1M A7 R ST Ad Cf A

Von dem ehemaligen Prof. Jur. Publ. zu Leipzig öffnung des hiesigen Scebades am 15. Junt in Kennt- mit bekannten Paketböten.

und Kanzler des Stiftes Zeiß Pr. Fohann Andreae | j;

ist im Fahre 15389 ein Stipendium für seine Ange- In BeIeee, hörigen gestiftet rvorden, wobei solchen, die sih den academischen Studien widmen, der Vorrang vor den sti Femand von der Familie des obgedachten Stifters chon actu studens isi, oder zu studiren gedenkt, wird 4

nate zu melden. Leipzig, den 23. Mai 1835.

W. Wachsmuth, tig seyn.

Auf eine zweckmäßige Erweiterung und Vervoll- ; Pia eimuons Men Ansalten, welche ti so sehr gün- Helgoland , Mat 1835. acad ] | ¿stige Aufnahme des Bades in den leßten Jahren nô- |

úbrigen eingeräumt ist. Jm Fall nun gegenwärtig thig machte, wurde für die nächste S Au Eifer ek, u O S, viele neuerbaute [i L j h Logis, Vermehrung der Badekutschen auf funfzi

der elbe aufgefordert, sich bei dem academischen Se Stück, durch Ueberführung von ries O (Ee der Friedrichstr.) ist zu haben: vieh 2c. 2c., den Bedürfnissen und Anforderungen der resp. Badegäste möglichst entgegen gekommen.

thh, Als Badearzt wird, wie früher, Herr Dr. von d. z. Rector der Universität. | Aschen aus Bremen während der Curzeît gegenwär-

Die Ueberfahrt geschieht wöchentlich mit den sehr

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Nr. 8), ist erschienen : A F. W. Jähns, 4 vierstimmige Gesängt |Muigt d der Freundschaft. Liebesfreude. _ Lustiges Lied.// Partitur und Stinti Wielhorsky/, Graf von, Kaiserl. S, merherr, 2 Lieder mit Begleitung des 9 / Nr. 1: Auf der Liebe dunklem Meett

A ilgespro ter seyn. sererseit

rist. Monatsschrift , 11 Bde , in 4 iveiten3, 6 Thlr., in Hlbfrzbd. geb. 7 Thlr. 1519" Mit rächen,

chen: ers machten Sie die Ankläger, jeßt wollen Sie Rich-

Ste werden es folglich ganz billig finden, wenn wir un-

s uns allex unserer Rechte bedienen. Hier soll weder von

, - U : F U L 2 der Republik ; : Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. e Ae Denen tas un Pairshof mit der Pairs-Kammer so "ganz iden-

ey, die dem einen zugefügten Beleidigungen der anderen dtingen und ste treffen Han ind

ob die Pairs - Kammer, um solche Beleidigungen dem Angeklagten diejenigen Garantiéen rauben PavE Vie

(l det dem ‘Pairshofe selbst findet. Diese Fragen i Zusäße. 4 Dhlr. censchaft noch Groll erwecken; es sind lade G taae n les

——— A ang woher Bedeutung. S9 gut also, als ih mich zur Enthal-

Bei C. W. Fröhlich & Comp. (Unte "hn Sie. jeder volitishen Erdrterung verbindlih mache, wer- bis zu Ent 9 Ahrerseits mir eine ungetheilte Aufmerksamkeit

(de: von nicht versagen; ih bin in meinem Rechte, ih werde pran, Alt, Tenor und Baß. Op. ¡ffiwvingen hie eichen, und ih will Sie durch meine Haltung

wohl befürchten lementé di

‘chtsgelehrte unter Jhnen. "Doch sehe ih einige sehr auf:

bis zum Shluß anzuhdren. Eines nur muß i - daß ih Sie langweilen werde... Was aud eser Versammlung seyn mögen, es giebt wenig

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Der Wirkliche Geheime Ober - Regierungsrath Der Messager meldet: „Wir erfahren aus Madnd Kammerherr, Graf von Hardenberg, nah Schlesien,

geklärte Juristen hier, und diese werde ih vor allen Uebrigen als meine Richter betrachten. Wie Federmann leiht begreift, besieht ein Unterschied darin, gute Gesche zu machen und ste richtig an- u Mithin fassen Sie sich in Geduld, und da es eine reine

uslegung des Textes der Gesetze gilt, so seyen Sie Rechtsgelehrte, wenn Sie es können. Besonders mögtn diejenigen unter Fhnen, deren Beruf es ist, mit den Geschen umzugehen und sie im Leben anzuwenden , mir Jhre ganze Aufmerksainkeit schenken, damit sie, solite ih mich nicht deutlich genug ausdrücken, meine Worte den Uebrigen erklären kdnnen. Hier ging nun Herr Michel in eine Erörterung des Geseßes vom 25. März 1822 ein. Zuerst be- rührte er die Zeit- Umstände seiner Abfassung und sagte: „Fb be- wundere die verhängnißvolle Fügung, daß diejenigen von Fhnen, die vielleicht am ren seyn werden, das Geseh von 1822 auf mich anzuwenden, die mlich en sind, welche dasselbe damals mit der meisten Kraft und Beharrlichkeit unterstühten. Das F. 1822 woar für die «Patrioten eine verderbliche Epoche: die Sergeanten von la Rochelle waren auf dem Schaffott gestorben; zur selben Zeit hätte man Berton guillotinirt und den Obersten Caron erschossen. Der De- putirte Köchlin war, weil er die bei der Angelegenheit des unglück- lichen Caron von der Polizei verübten Schändlichkeiten angegeben hatte, zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Zulept, ich erinnere daran mit Stolz als Búrger, wie als Advokat, zuleßt ward der

} Advokat Köchlin, weil er, so sagte uan, dem Gerichtshof nicht Ach:

tung genug erwiesen hätte, von seinem Amte suspendict. Ste wis= sen es, m. H., sowohl der Präsident, der den Advokaten lépendiete: als auch der Advokat, welcher suspendirt wurde, sizen neben einan- der auf Jhren Bänken und sind in diesem Augenblick unsere Richter.‘ Der Redner erinnerte hiernächst an den Widersiand, den dieses Ge= seß in der Deputirten-Kammer von Seiten der Opposition, die sich damals des Absiimmens gänzlich enthielt, erfahren habe, und nannte die Namen Benjamin Constant's, General Foy's und Casimir Pé- rter's. Von den Gegnern, die das Gesek in der Pairs-Kammer ge- funden, erwähnte ev Portal’s, Talleyrand’s, Barante's, Molcs und Ségur's. Zur Epoche von 1830 Úbergehend , hob der Redner den ersten Artikel des Geseßes von 1830 hervor, welcher die Erkenntniß Uber Preß-Vergehen von da ab vor die Assisenrhbfe verwies, cine An- ordnung, die dec Redner als die erste Eroberung der Revolution von 1830 darstellte. Er führte sodann als eine billige Ausnahme von diesem Gesehe solche Preß-Vergehen an, welche Privat- Beleidigungen enthielten, weil man den Bürger nicht zwingen könne, einer Beleidigung durch ein öffentliches Verfahren noch größere Oeffentlichkeit zu geben. Was abex den dritten Artikel anlangte, so fand er sich veranlaßt, gerade das Gegentheil von der Auslegung und Erklärung des Präsidenten aufzustellen : daß die Pairs-Kammer in der vorliegenden Angelegen- heit Richterin seyn müsse. Ein politischer Körper, meinte er, babe als solcher eben so gut seine Leidenschaften, als eine einzelne Per- son. Diese Leidenschaften entsprängen aber aus dem esprit de corps, und jedes Mitglied, wenn es schon nicht si selb} für be- leidigt hielte, würde glauben, die Ehre seines Nachbar s rächen zu müssen. (Hier wurde Herr Michel, £,1€ den Vatraq des Grafen Molé, durch einen Thürhüter mehr in die Mitte des Saales ge- führt, um, da er eine sehr shwache Stimme hat, besser verstanden werden zu können.) „Fh komme nun‘/,* so fuhr der Redner fort, „zu dem Geiste des Gesehes: ih will ferner nah Kräften Alles vermeiden, was die Versammlung, vor der ih rede, verleßen konnte. Den Geist des Geseyes, meine Herren, suche ich vergebens! ein schlehtes Geseß fann wohl nur einen schlechten Geist haben. Fch versichere JFhnen, daß ich zu sciner Zeit den Verhandlungen in beiden Kammern mit aller dem (GGegenfiande schuldigen Aufmerksam- keit gefolgt bin, und siets habe ich an der Grundlage des Gescßzes, der Unabhängigkeit und Souverainetät der Pairs- Kammer, Atstoÿ genommen. Wie! das Königthum ift vollkommen eben so souveraîin und unabhängig: es hat sogar cinen weit erhabene- ren Charafter, zumal 1822, zu jener Zeit, wo seine Füße die Erde berührten und sein Scheitel bis in den Himmel reichte. Der König müßte also ebenfaüs die ihm zugefüg- ten Beleidigungen in Person rächen! Diese Macht verlbre aber allen Sinn, wenn sie sich diese hohe Gerichtsbarkeit zuerken- nen wollte. Und doch, ih zweifle nicht daran, würde cin König von Frankreich als Richter in sciner eigenen Sache, langmüthiger, großmüthiger als Sie seyn, weil es Großmuth ist, gewisse Beleidi- gungen zu vergessen.// Der Redner beleuchtete nun, in die Sache jelbst eingehend , den großen Unterschied zwischen dem legislati- venund demrichterlt {en Charakter der Pairs, und nachdem er ihn zuerst im Allgemeinen besyrocven hatte, faßte er ihn in Beziehung auf seine persönliche Stellung als Vertheidiger auf, indem er sagte: „Jch bin aus Bourges; dort lebe ih meines Berufs; wenn meine shwahe Stimme einem meiner Mitbúrger mit Erfolg zu Hülfe kommen kann, so beeile ih mich, ihm meinen „Dienst anzubieten. Hierin besteht mein Nuhm. Es sind 5 Jahre her, daß ih meinen Mitbürgern nüßlich seyn konnte, und es sollte mich niht wundern, wenn ich nach 10 Fahren Manchen von denen, die mich heute richten wollen, meine Dienste anbieten dürfte ; sie fônnen zum Voraus darauf rechnen. (Bewegung in verschiede- nem Sinne.) Als ih an der Vertheidigung der Angeklagten Theil nehmen sollte, begab ich mich nach Paris auf die ausdrückliche Ein- ladung, nicht des Herrn Präsidenten der Pairs-Kammer, son- dera des Herrn Präsidenten des Pairshofes. Jch habe den Brief zur Stelle, den der Herr Präsident mir zu schreiben mich beehrte. Jn diesem Briefe stand Pairshof und nicht: Pairs - Kammer. Wenn Sie mich eingeladen hätten, vor der Pairs-Kammer zu plaidiren, so würde ih auf diese Ehre verzichtet haben; denn ich finde, daß die Demokratie der Aristokra- tie gegenüber sich sehr schlecht ausnimmt. Fch bin vor den Pairs-

- hof erschienen, nicht um Gegenstände der Gesehgebung zu verhan-

deln, sondern um über Gegensiände des Kriminal - Rechts zu käm-= pfen; ih bin gekommen, nicht um auf diese Bänke mich zu seßen, sondern einige Schritte weiterhin; nicht um in meiner, sondern in Anderer Sache zu reden. Haben Sie mich als Pairs-Kam- mer rufen lassen? War es die Pairs-Kammer, die mir den Zutritt zu ihrem Verhöre verweigerte? Noch vor einem Monat zerschellte ih mir den Kopf an dieser Thür, als ih mit aller Gewalt eingelassen werden wollte; wer hat mich zurückge- wiesen? Der Pairshof! An wen mußte ich mich wenden ? An den Pairshof! Ueber wen habe ih mich zu beklagen? Ueber den Pairshof! Sind Sie der Pairshof in diesem Augenblick? Sie sind die Pairs-Kammer. Bin fich Pubhlicist, habe ich mich in Jhre legislativen Debatten gemischt? Nein, ich bin Advokat, meine Pflichten als Advokat bin ih zu erfüllen gekommen, Sie aber hin- derten mich daran als Pairshof. Der Pairshof also ifts, den ih angegriffen habe, und vor der Pairs-Kammer soll ih mi vertheidigen! Wenn Sie mich wirklih zu 3 Fahre Gefängniß und 5000 Fr. Geldstrafe für meine Person, oder selbs| zu 500,000 Fr.

solidarisch für die Uebrigen verurtheilten, so würden Sie mir wobl

meine Freiheit geraubt und mein Vermögen zerrüttet haben; aber meine

Ehre, mein Gewissen blieben unverleßt. Was will_ ic) also? Sie sollen hier keine richterliche Lüge begehen. Sie sagen: in 6e Richter sey zugleih auch der Pair beleidigt worden. Welle m9- stische Transsubsianttiation! Verzeißen Sie, m. H., mit Fhrem dop- pelten Geschäft fommen Sie mir vor, wie Maitre Facques in 7i9- lizère’s „Geiztgen“/. Freilich, in der Deputirten-Kammer bericf man sich auf diese Untheilbarkeit! Aber welcher seltsame Widerspruch! Der Pair soll in dem Richter beleidigt seyn, und der Richter kaun den Pair nicht rächen! Hier, m. H., halte ih ein. Sophitmeir sind nicht bloß Sophismen, nein, sie sind auch der Deckmauntc! sür Me B Warum fühlte die Pairs-Kammer sich beleidigt! Weil der Pairshof keine Macht Über uns hatte. Die Kammer fonte c, und sie machte hier von einem Ausnahme-Geseße Gebrauch. Wir sind noch nicht zu Ende, geruhen Sie, mich weiter zu hdreit.// {Ei- nige Aufregung.) Ju dem nächsten Abschnitte seiner Nede be- mühte sich nun Herr Michel, die wesentlichsien Unterscztiede zwischen der Pairs-Kammer und dem Pairshofe auseinanderzufeßzen, wie se mit der Staats-Verfassung und der Charte zusammenßhin ei; und nachdem er die wichtigsien Folgerungen zu Gunsten seiner Hro- testation gegen die Pairs-Kammer als Rächerin des Paiéhoscs ¿arz aus gezogen, wollte ex zeigen, daß cine persdnliche Belcidi-= gung der Pairs-Kammer nicht fiattgesunden habe, und mithin auch kein Gegensiand gerichtlicher Verfolgung seyn könne. Er ve- rief sich zu dem Behufe auf die Stimmen der Deputirten v. Golbvery, Odilon-Barrot, Dufaure und des Präsidenten der Deputirten=- Kammer bei Gelegenheit der Verhandlungen über die von der Patrs- Kammer begehrte Autorisation zur Verfolgung der Herren Corme= nin und Audry=- de- Puyraveau. Zugleich citirte er die Hauptüel!en aus dem betreffenden Vörtrage des Präsidenten der Heputirten- Kammer, worin der Pairs-Kammer als solche die Furisdiction vell- kommen abgesprochen wird. Er wandte endlich die vorliegende Fra- ge auf cine eventuelle Beleidigung des Pairshofes nicht von Uufen, sondern im Verhdre selbs an, und zeigte, wie der Lnge= klagte, vor die Pairs - Kammer gestellt, dieselbe nicht anerïteu- nen dürfe: und nah einem Rückblick auf cinen fräheret ähnlichen Fall, kehrte ex zu seiner ersten Anficht zurück, daß, wenn eine Beleidigung des Pairshofes stattgefunden, sie vor dit Fury gebracht werden müßte. „Die Jury“/, so {loß er, „ist vie öffentliche Meinung, und die Entscheidungen, die von der Obrigkeit ausgehen, fallen dem Urtheile ihrer Mitbürger auheim. Dies leat Jhnen cin ewiges Hinderniß in den Weg. Vor dem Pairshofe gilt keine Anwendung des Gesehes; denn es giebt keines: und vor der Jury wird die Verurtheilung unmöglich. Jch kenne die Zeit, worin ih lebe. Jch bin in die politische Krisis hincingekommen und habe mir gesagt, hier gilt es Freiheit und Vermögen oder wir triumphiren. Wir haben es mit keiner theoreti- schen Frage, keinem agrarischen Geseße, keiner Vertßeil!14 der Länder und Güter zu thun, sondern mit dem Geseße. Das Geseß fordert Achtung von Jedermann, sollten Sie es daher zezr auch mit Füßen treten, Sie müßten ihm doch Achtung erweiscn ; denn es ist ihr Werk, und für Sie selbs eben so gut, wie für Andere gemachr. Was endli mich selb detrift , “sertläre ich, tuß fh wie entschlossen ih auch bin, Über meinen Bricf vor dem komyvyc- tenten Richter Erklärungen abzugeben, ich mir doch Zeit nehuieir würde, zu Überlegen, oh meine Würde es auch zulief.e, daß ic) diese Erklärungen einem. Staatskörper machte, für welchen dee Brief nicht bestimmt war.‘ N Nach einer halbstündigen Berathung, während welcher die Angeklagten aus dem Saale geführt wurden, erklärte die Ber- sammlung sich, nah dem Antrage des Herrn Tripier, einfséinm- mig für kompetent. Die Angeklagten wurden darauf in den Sibungssaal zurückgeführt, und nachdem ihnen der Präsidenr das Resultat der Berathschlagung mitgetheilt, sollte das Verhör des Herrn Bichat beginnen. Herr Sarrut erhob aber noch eine zweite Präjudizial-Frage. „Dreißig Angeklagte“, sagte er, „sind nicht regelmäßig vorgeladen worden, und daher auc) nicht erschienen. Die Sache der „Tribune“ und des „Réformateur“/ kann aber nicht verhandelt werden, bevor nit alle angebliche Unterzeichner des infriminirten Schreibens verhört worden sind.“ Der Advokat Crémieux stimmte - dieser Anücht bei, und verlangte sonach, daß der Prozeß so lange vertagt werde, bis sämmtliche Angeklagte vorgeladen worden. Ällein auch dieer Antrag wurde von der Versammlung fa einstimmig verworfen.

Als jeßt Herr Bichat von dem Präsidenten - verhdrt wurde, cr-

klärte derselbe, er habe die Nummer der „Tribune““ vom 11. Mai in Blanco unterzeichnet gehabt; er wisse sehr wohl, daß er nichts desto weniger vor dem Gesetze verantwortlich sey, indessen löune er versichern , daß er bei der Unterzeichnung jener Nummer dic in dasselbe aufzunehmenden Artikel gar nicht gekannt habe; dics sey seine einzige Vertheidigung, und stelle er die Entscheidung lediglich der Weisheit der Kammer anheim. Herr Jausscenou der Herausgeber des „Réformateur“, erwiederte, daß er sich Herrn Naspail zum Vertheidiger gewählt habe. Dieser er! zv sih darauf von seinem Siße und sagte: e „Der Herausgeber des „„Réformatenr// hat mir, dem Heunt- Redacteur dieses Journals, der moralisch verantwortlicher i {f das, was darin gedruckt wird „als er, seine Vertheidigung beri ‘6 acn. Sie wisse besser, als ih, bis zu weichem Punkte das Ge{c8 Uber die Journale moralisch is und bis zu welchem 2B: wir die Verantwortlichkeit übernehmen können. Der Gewa ausgeber des „Réformateur‘/ würde Fhnen keine Ecléuteru1: über dic Jhsertion des inkriminirten Schreibens uud 1 die Art, wie die Unterschriften hinzugekommen, gebeit fönzze! Was dieses Schreiben selbst betrifft, so glauben Sic ia nicir, | ich hierher gekommen bin, um eine öffentliche Abbitte zu un Sis haben Fhre Salons, JFhre Palais, wo Sie unser Betragen totbely können; wir haben unser Journal, das if unser Palais, ünfer s nigreich, unsere Macht. Wenn wir uns dessen bedienen, fo geschieh

«

es auf loyale Weise. Rufen Sie uns in Fhren Saal, wein Si: wollen, und ermächtigen Sie uns, das zu sagen, was wir aczen Sie auf dem Herzen haben; wir werden es Jhnen ofen sagen, un- ter der Bedingung, daß die Abbitte und das Gefängniß auch uns als Werkzeuge der Rache zu Gebote stehen wider Sie, und das di Partie auf beiden Seiten gleih sey (heftiges Murren): ies wenn wir in unserem Blatte uns gegen eiue Meinung rect: fertigen, die Sie unbilliger Weise gegen uns gefaßt babe Y so achten Sie wenigstens unsere Loyalität. Sie erwarten Raid nicht, meine Herren, daß wir hier ein cinziges unserer Worte viß rúccknehmen werden; Sie sind ju sehr Franzosen, als daß Ste e Qs könnten, wenn wir vor Fhnen erblaßten. Den Brice, welcher mit einer so großen Menge von Unterschriften versehen ifi e hieitenwir an dem Vorabend seiner Aufnahme. Es befand sich feine Un-

terschrift darunter und ich glaube, daß mein Kollege, der Medacteux

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