1835 / 156 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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utte, Fhnen dasselbe sagen wird. Wir brauchen Sie in Kenntniß zu seßen, weshalb wir die Unterschriften gefügt haben: das is unser Geheimniß. Wir nahmen “réjteit, welche sich siereotypirt in unserer Druckerei fätt- 11d seten lse auf unsere eigene Verantwortung unter den Brief. 7 die Thatsache. Fhr Gefeß heißt Sie nicht Über das zu rich-

was in dem Junern unseres Gewissens. vorgeht. Wie haven uicht geglaubt, irgend Jemand zu kompromitttren, inden wtr Dinge abdeucéten , die weit unschuldiger find, als Alles, was wir bither gesagt habet. L | 9 “Retzt-kam die Reihe an Herrn Armand Carrel, der. sich

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in folgender Weije aussprach: in "Die Setbaikitung ‘des Herrn Michel hat mir die Ucberzeu- auna gegcben, dnß Sie, als Pair3-Kammer, nicht die Beleidi anae, welche aegen den Pairs-Hof gerichtet worden, rächen vurf 6 fan daher auf die mir vorgelegten Fragen nicht aut- ensation.) Nach dem Geseze, das Sie selbt gemacht

Zie, went Sie uns wegen cines auf dem Vege der

/ nen Bergchens anklogen,. uns unsere eigenyäindige erschrit 31 telzen verounden. Jch verlange daher, daß main ir meine Unterschrift, die sich ohne Zweifel in den Händen des Grätident:n befindet, vorlege, um darüber zu entschei-

ob es die meinige ist oder nicht. Da der Prasident

25 verneinte, und Herr Carrel abermals fragte, ob er unterzeichnet o ermiederte dicser, es handele sich bier nicht um ibn seibst,

er 1 Ulle, die sich mit ihm in gleicher Lage befänden. Was 1f die Frage: ov'er unterzeichnet habe, ode nicht, zu antwör= abe, werde man späterhin schen. „Nach den Worten des GBe- //, fuhr er fort, „fann ih nicht als Mitschuldig@! eines Preß- bens angeïlagt werden, went mai mir nicht das Cornus delicti ir tennen die Anklage nur aus dem Vorschlage eines Fhrer

- die Herausgeber und diejenigen Unterzeichner, deren UÜnter- tentisch nachgewiesen werden könnten , in Anklage- 1. Wie hatten geglaubt, daß die Zeit, welche orschiage und unserer Vorladung vergangen ill/ wâre, um die Authenticität der Unterscyriftet: dar- ¿e Kammer Alles angewandt habe, um die Waht'sz H eit. Fndeßen hat man dies Alles für überflüssig cr- achter, weil man sich für eine hochgestellte Versammlung hält, weil nan cinen herrschenden Einfluß auf die Geseßgebung ausübt, 1nd weil mait oyne Zweifel glaubt, man stehe üver dett Geseßen, weil man sie mache. verlangen uße Garantieen, welche die Geseßgebuitg uns be- and ic bestehe Taher auf meinem Antrag, daß, da es kein

n man niczt das Original des Akten} És - vortulegen im Stande ift, die Kanme

* uf, vil 7TH.

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gehen geben fan, we das es begründet wir n 0 b " scheiden belicke, daß dem Prozesse keine weitere Foige geaeben w2rdea fbune, bewor nicht die cigenhändigen Unterschriften der BVot=

geladenen jeovem Einzelnen von thnen vorgelegt worden.“ fte, die sich úber diesen Antrag in Ge-

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aufe der Deb zer Angeklagten erhob, stimmte der Vicomte Dubou- fr, daß man den Prozes bloß gegen die beiden Her- * „Tribune“/ und des ¿„Réformateur‘/ fortseße, alle angeblichen Unterzeichner des inkriminirten Schreibens ch1 lasse. Der Graf von Bastard ertlärte es da: en großen Jrrthum, wenn man das Original bens allein ass das Corpus delicli betrachte; das 1s dfe wren dic beiden in Beschlag genommenen 2 itunas Nummern, und wenn man demnach forsche, ob die Un- cerzeiciner des Schreibens wirklich ihre Namen dazu hergege- fo geschehe es bloß, um zu ergründen, in wie weit sie an ériminitten Faktum der Publication Theil genommen hät- der darauf erfolgten Abstimmung wurde -der obige Heren Carrel verworfen; nur 3 Pairs erhoben sich \ Als darauf der Präsident sich noch ein- ren Carrel mit der Frage wandte, ob er das ange- Schreiben unterzeichnet, oder an der Veröffentli- dessetben Theil genommen habe, bekämpfte derselbe 7 die obige Ansicht des Grafen von Bastard. ¡e Wenn ““, „die beiden Zeitungs - Nummern allein das Cor- i ausmachen, weshalb fragt man uns denn nou, Schreiben unterzeichnet haben. Wenn ich mich oußerung eines Pairs zu dieser Debatte veranlaßt dies nicht meine Schuld. Nicht ih habe es veran- (aßt, das 196 Personen, dic man beschuldigt, daß sie den Dairs- 5 belcidigt hätten, hier der Pairs-Kammer gegenüberstehen, an : Theil nehmen und von den widersprecen- inen oder des Andern ibrer Mitglieder cinen bhaften Eindru empfangen.“ Der P r äfi- iesen Ausfall , daß, wenn er bei der leiten thihlagung Angeklagten nicht entfernt habe, soiches bloß n Grunde geschehen sey, weil er geglaubt, daß keine tattfinden würde; jest sehe er wohl sein Unrecht ein, rel aus den Aeußerungen der Herren Dubouchage Veranlassung genommen habe, sich in eine Crèr- die ganz außerhalb sciner Befugnisse liege. * Drésident die obige Frage zum dritten ale

an Herrn Carrel, worauf dieser sich also äußerte: ; Práâ wt-derholentlich dieselbe Frage at! e

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ten, Berhandlungen 7

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- Fndem der Ner mich ritt, giebt er zu verstehen, daß ér sih an Männer von Ehre wende. “Fn bieser Hinsicht har er mich vor keinem der übrigen Un- 1 auczeihnen wollen; dein an jeden von uns richtet er die , 9h 1pir den ingriminicten VBrgef unterzedcchnet hättctir oder T Dieses Berfahren hat fr uni3- als Privat=Perjonen, etwa ameri ciheaît2s: t gleicher Zeit ader N p6 ktwas ganz Reucs in nir aci icicn Hanalen fintscres Landes, Daß raan plngetlagte vor ug Gerifi toe erblidt, wdch- aufgefofdect weiden, auf lhre rg u erflZren, uo fle éminvig fu» ohce nicht. Wie Sie sebeu, ie 2x uns crficualidi Leicht gemacht, tin8 ans der Sache heraus: leben: menu sag! uns: Zflêvet Eure Unschuld und Fr sollt

- (n -Guidige terracitet Werden! Wabhlag! well wir aber unsere Ge nacbaotbacht haben, weil wir fin, Stande waxen, obschon Sie i “reciaericn, die AUvrif-Angeflagten vok thren Schranke zu

Zenta vel Aitsiatid, wir Mdâdnner von Ziuath, Máän- bre, von ( ich darf es sagen, wir aufgeklärte f elt als Unschulbige zu proklanziren, um uns aufer- ‘4 081 iellen utid die drohßenve Verurthcilung von u aotuenden. Dieses Hefühl, m. H., Sthe roerden wfdigen wissen. Noch einmal, was hier sich er-

- Haus unzchbet in den Annalen der FußizpJege, nicht

¿ra Lande, sondern in allen civilisicten Ländern. Fch

a! ein, aber auch nux ein Beispiel selit fi jetzt mei-

7: tar. Fe entlehne es ver Geschichte der traurigsten

“ien Revolution. Es war im Secotember, 11 vem

ie der Ahteo, in den Tagen, mo das Blut sl'omweise ver- v2, als cdnice Männer sh zu einem Gerichtshofe ver- 2% ictes Opiee bei sich vorüberführen ließen, Mian 1 Einzeln 44: ,,,,Bist Do cin Ariftokrât oder nicht ?/// Gurb:u auf bie vioße Erklärung, sle wären keine Uristo- p sle wáren Unschzuldige,- losgesprochen und fret-

: beinten us it cinex fasi ähnlichen Lage, (Allge- Tan saot uns: Erfläet Euch als Nicht - Unter

v3, und Fe seyb unschuldig; im entgegen

IY chuldig, Wenn Sle ctn ‘billiaer Gerichts-

/ alle Hdfe ves Köonlarcicis es seyn müssen, o katin ulb nit hinlänglich ecwiesen seyn, wenn wir sie selbsi 4 meine, bur das bloße Kaltum meiner Ertlärung

7 Age Ertenntnis entschieden, Andem Sie slc an

aben, f Zie uns emer Bersuchung aus, rwovurcch

Da «s nun aver sich ¿it-

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von Gurotfién ,

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xichner angegeben haben,

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mal’ so verhält, \o glaube ih auf Ehre und Gewissen, und ohne daß ich damit cine Billigung oder Mißbilligung des inkriminirten Schreibens ausgesprochen haven will, erklären zu dürfen, daß ih es nicht unterzeichnet habe. (Anbaltende und lebhafte Sensa- tion.) Hiermit will ih aber keinesweges meine Unschuld erwiesen baben, noch soll mèr die Kammer auf mein Wort glanben: ste wird nach threm ELvmessen handeln und ich harre thres Urtheiis. (Neue Beweging.)

Der Dräsident antwortete hierauf Folgendes: „Die Pairs- Kammer verwirft den Vergleich, den Herr Carrel! sich erlaubt hat, und der eben so wenig zu der Zeit, in der wir leben, als für die Versammlung paßt, zu welcher der Redner spricht. Es fann Niemanden in den Sinn kommen, die September-Tage der Revolutions-Zeit mit demjenigen zusammenzusteilen, was sich hier in diesem Saale zuträgt. Ein großer Staats-Körper ist gröblich beschimpft worden ; er ladet diejenigen Personen vor scine Schran- fen, die in den Augen des Publikums den Schimpf begangen haben, um von ihnen zu erfahren, ob sie die Unwærzeichner des angeschuldigten Aktenstückes sind oder nicht. Hierdurch aber gehen wir jedoch keinesweges schon im Voraus die Verpfiichtung gegen Sie, m. H., ein, Sie nach Maßgabe Jhrer Antwort für \{hul- dig oder nicht schuldig zu halten; wohl aber wird Jhre Antwort von großem Gewichte bei unserer Entscheidung scyn. Ganz anders verbielt es sich in der Nevolucions - Zeit: man fragte die Leute, ob sie Aristokraten wären oder nicht, und auf ihre Antwort erfolgte sofort die blutige Entschcidung. Jch tonnte jenen eben so uhgerechten als beleidigenden Vergleich nicht ungerügt lassen." Herr Carrel antwortete zu seiner Recht- fertigung: „Jch wollte durch diesen Vergleich bloß andeuten, wie unregelmäßig das ganze Verfahren ist, dessen man sich gegen uns bedient, obgleich dasselbe uns, als Privatmännern, nur schmet- chelhaft seyn kann, Der Präsident hat mich falsch verstanden, wenn er meinen Worten irgend cinen anderen Sinu unterlegte.““ Herr Antony Thouret, der jeßt befragt wurde, ertlärte, daß er das infriminirte Schreiben weder unterzeichnet noch publizirt babe, daß er aber den Jnhalt desselben billige. Der Präsident verlas darauf den bereits bekannten, an ihn gerichteten Brief der Herren Trélat und Michel, worin dieselben sich als die alleinigen Unterzeichner jenes Schreibens angeben und die moralische und geseßliche Verantwortlichkeit desselben allein zu übernehmen sich bereit erklären. Die beiden anwesenden Ange- Élagten bestätigten auch jekt noch diese ihre Erklärung. Von den übrigen Angeklagten aber sagten auf Befragen dreißig aus, daß sie jenes Schreiben weder unterzeichnet noch an der Verdöffentlihung desselben Theil genommen hätten. Bemerkenswerth war dabei noch die Vernehmung Nas- vail’'s. „Was isff Jhr Gewerbe ?“/ fragte ihn der Präsident. Raspagail: „Ich. habe keins; Jhre Regierung hat mich zu Grunde gerichtet.“ Der Präsident: „Welches ist Ihr Wohnort 7 Raspail: „Jch habe keinen.“ Der Präsident: „Was haben Sie uns zu sagen?“ Raspail: „Nichts; das Land kennt un- sere Redlichkeit; Sie können leicht denken, daß Sie es nicht mit Theren zu thun haben; wir aber wissen, daß Sie unsere Feinde sind. Sie haben die Spitfindigkeit des Gesekes für sich, wir haben die Wahrheit für uns. Auf Ihre Frage diene Jhnen zur Antwort, daß ich mich in demselben Falle befinde, wie Hr. Car- rel, Fr die Publication sind die Herausgeber verantwortlich.“ Der Prásf.: „Sie haben also das Schreiben weder unter- zeichnet noch publizirt?‘ Rasp.: „„Nein.““ Der Redacteur der „Revue encyciopédique‘/ Herr Reynaud sagte: „Jch habe die Beschimpfung lebhaft empfunden, die der Pairshof uns zu- gefügt hat, als er uns verhinderte unser Defensoren-Amt auszuüben, und als er uns die Thore der Gefängnisse verschloß, in denen die Angeklagten unseren Beistand verlanoten. Der Pairshof hat unsere Rechte verleßt; wir sind zuer s beleidigt worden, und ich erfláre daher, daß die in dem Schreiben ausgedrückten Ge- sinnungen die meinigen sind, wenn gleich ich, um der Wahrheik die Ehre zu geben, hinzufügen muß, daß ich das Schreiben nicht unterzeichnet habe.“ Der Haupt - Redacteur des in Poitiers erscheinenden „Echo du peuple‘/, Herr von Thiais, verweigerte jede Antwort. Die Sizung wurde um 6 Uhr aufgehoben.

in der S ißung vom 30, Mai wurde die Vernehmung der zoch übrigen 78 Angeklagten fortgeseßt. Alie erflärten mit mehr oder weniger Wortgepränge, daß sie das angeschuldigte Schreiben

nicht unterzeichnet, auch zu dessen Veröffentlichung nicht mitge-

wirkt hätten. Es scheint hiernach, daz außer den beiden Heraus- gebern der „Tribune‘/ und des „Réformateur‘/ hauptsächlich nur die Herren Tr:lat und Michel, die sich als wirkliche Unter- zur Verantwortung werden gezogen

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werden. (Das Verhör dauerte bis zum Abgange der ‘Post.)

Paris, 30, Mai. Der König hatte vorgestern eine lange Unterredung mit dem Fürsten von Talleyrand und arbeitete ge- ern mit dem Justiz-Minister. Der Prinz Leopold von Sici- lien besichtigte in Begleitung der Herzoge von Orlcans und von Nemours das Jnvaliden-Hotel.

Lord Granville hatie heute Morgen eine- Audionz boim Könige.

Die heutige Sipung der Deputirten-Kammer war zy- nächst den bei dexselben eingelausenen Biteschristen gezwidntet. Hierauf entwickelte der General Delort eine von 143 Depytivten (worunter auch er selbst) unterzeihuete Proposition wegen Aus- zahlung der riEständigen Gehälter der Chrenfegions-Ritter. Hr. Dupin der Aeltere silmmte für die Verwerfung dieses Antraa s, indem ous der Benmilligung desselhen neue Lasten für die Steuer: pflichtigen erwachsen würden.

Die Bayonuer Zeitungen entholten Heute keine wichtige Nachrichr aus Sjpanien. Als Gerücht galt in Bayonne, daß Zumalacarreguy damit umgehe, die Ehro-Linie anzugreifen; 4 ging allgemein die Rede von einer rückgöngigen Bewegung de Heeres der Königin, dessen Jnsubordinations-Geist täglich mehr um sich greife. Ein Privat - Schreiben aus Bayonne vom 26sten enthält Folgendes: „Zumalacarreguy ward durch die Truppen unter Lopez genöthigt, die vortheilhßaften Stellungen am Ebro und bei Pampelona zu verlassen, Am 21. Mai zog er nach St. Estevan;, doch schon nach einigen Stunden wandte er sich nah Estella zu und faßte Posto zwischen dieser Stadt und Duenta la Reynag. Diese ganz unerwartete Bewegung ‘hinderte bie Division Oraa nach Urdach zu kommen, wo sie Proviant holen sollte. Sie verließ Maya und nahra die Richtung nach (Fstevan. Doch war da kein Bleiben, denn Eraso und Sagastki- belza hatten das Corps abgeschnitten. Oraa sgh sich an die Gränze aedrúckt, Er hatte kaum eine andere Wahl, als einen ungleichen Kampf anzunehmen oder auf Französisches Gebiet zu entweichen. Doch entkam er noch durch ein künstliches Manöver aus der Falle und floh nach Pampelona zu, Urdach unh die anderen Gränzorte werden nun wohl in bie Hände der Karlisten kommen.“

Der General Mína ist am 20sten d. M. in Begleitung des Dr, Vaslemand, der (hn von seinem Blascnübel zu befreien suchen will, in Montpelller angekommen.

Großbritanien und Jrlanñd.

ten wieder nach Windsor zurü.

- zendes Diner gefeiert, wobei der Viscount Mahon den Y führte und der Herzog von Wellington als Vice-Präsident

ih überzeugt, daß seit seinem Tode nichts seinen Unwillen ine errègt haben würde, als die Weise, wie seine Grundsäse Stüße der großen konservativen Partei in England, Muti ass illiberal und engherzig dargestellt worden sind. (Beifall Niemals war eine Beschuldigung unbegründeter. Das Aw, der Liberalität wurde, wie wir Alle wissen, in dey ten Jahren von der revolutionnairen Partei mit dente, Rechte und aus denselben Gründen angenommen, w 4 früherer Zeit das der Freidenkerei, nämlich die dit, Fretheit des Gedankens, von denen angenommen wte welche die wahren, wenn auch nicht dssentlich erklärten Fig! der Religion sind. Aber wie das Englische Volk gezeigt daß es sich nicht durch den Namen blenden läßt, und nidt jy jenigen, welche sich Freidenker nennen, deshalb für Sreunb jy Religion hält, ebenso wird es dennoch die Konservativen, auch die Feinde derselben sich prahblerisch den Namen ing geben, für seine Freunde erkennen. (Beifall.) Wenn man fy welche von den beiden Parteien, die jest im Unterhause y/ Sir Robert Peel und Lord Stanley einerseits (lauter Vi und durch Lord John Russell und Herrn OD’Conneil ander repräsentirt werden, wenn man fragt, sage ich, welche von den so repräsentirten Parteien am meisten auf die Benen, ¡„liberal“’ Anspruch hat, so stehe ich keinen Augenbli an, y, gen, es ist die konservative. Was die auswärtige Politié bet so frage ich, was kann zweckmäßiger und liberaler seyn, alis Ansichten, welche wir hegen? Betrachten wir nicht die Beste von Spanien und Portugal ohne irgend eine selbstische, ent zige und habsüchtige Politik? Was kann auf liberalere Pi pien gegründet seyn, als unsere Begrisse, von alten Recht Wir wünschen nicht, Streit über den Ursprung des Besikthy zu führen, sondern unser Zweck ist, allem Eigenthum Schu, verleihen. Js dies nicht liberal? Oder ist es etma lib nichts für fast bestimmt zu halten, eine immerwährende Aufre zu erhalten und beständig Zweifel über die Besizer von thum, sey es kirchlich oder bürgerlich, zu erheben? Giebt es ner etwas, das auf umfassendere und liberalere Prinzipimy gründet wäre, als der Begriff einer herrschenden § che? Js sie nicht ein religióses Justitut, das von h Reichen zum Besten der Armen unterstüßt wird? Gust dies Institut würde vernichtet, wer würde Vortheil davon ben? Etwa der Landinann, welcher seine. Kirche, oder der Gui besizer, der seine Einkünfte verliert? Kann es irgend ctwas y ben, das weniger auf den Ruhm des Liberalen Unspruch hi als das sogenannte freiwillige Religions - Prinzip , welches du Geistlichen alle Würde, alle Unabhängigkeit und in dems Verhältniß natürlich auch alle Achtung von Seiten der Gemein rauht? Wir, meine Herren, sind dagegen überzeugt, daß t herrschende protestantische Kirche ein Haupt-Hebel der Indi des Charakters und der Wohlfahrt unseres Vaterlandes if, u! daher sind wir bereit, sie mit unsercr ganzen Kraft zu vert digen. (Lauter und anhaltender Beifall.) Wir wollen, die Unr fommenheiten des Jnstituts verbessern, aber wir wollen dasselbe in Gefahr bringen, oder scine Wirksamkeit \cwächen. Wenn wit der Mühe werth hielten, über Worte zu streiten, so würde f chne Zweifel ergeben, daß wir die wahren Liberalen sind, 1 eine gengue Prüfung der Grundsäße der Quasi-Liberalen wi zeigen, daß sie unter der Maske einer seyn wollenden Liberalil Herzlosigkeit und Ungerechtigkeit verbergen. (Lauter Beifal" Der Redner brachte dann den Toast auf die Herrschaft des! testantiésmus in Großbritanien und Jrland aus und sagte: „j weiß, daß Sie Alle mir darin beistimmen, die protesiai Kirche aufrecht zu erhalten, uag sie in England oder a! rer verwundbarsten Stelle, in Jrland, angegriffen walt (Lauter Beifall.) Jch rechne hierbei auf niche geri Beistand von Seiten einiger protestantischen Dissen Fch kenne die Gesinnungen derselben und bin üben daß Viele, obgleich sie in manchen Lehren abweichen, bo! unschäsbre Wohlthat eines nationalen Religions - Jnstituts erkennen. Jch nenne nur die Quéker, die, ‘nach Paley’s Erkli

sie unterstüugt./ Der Redner brachte nun noch folgenden T auf Sir Rob. Peel aus: „Obgleich wir uns nicht der Gt wart des ausgezeichneten Staatëémannes rühmen können, |! er unseren Gedanken doch nicht fern. Jst Einer hier zugt! der die neueren Vorgänge üm Unterhause mit Aufmerksan betrachtet hat, und dessen Herz bei Erwähnung des Namens Robext Peel nicht lauter scolägt? (Großer Beifall.) Jch w

| daß dieser ausgezeichnete Yeann heute zu einem Diner bei

Hdniglichen Hoheit, der Herzggln von Kent, eingeladen un

| idm daher unmöglich ist, ung mit seiner Gegenzjvart zu erfreut

Die Times glaubt, daß über die zu Wolverhampton ! der Wahl des Sir F. Goodricke vorgefallenen Unruhen, b! nen es fo weit fam, daß der Magistrat das Militair zu Þ rufen - mußte, eine gerichtliche Untersachung eingeleitet 1 den wird. : i : “Dem Publie Ledger zufolge, will Herr Montague 8 bei der Wahl zu Tiverron als Gegner des Lord ‘Palma! auftreten. E Der Courier widerspricht der in der Times enthall Behauptung, daß Herr Kennedy, der in Tiverton für Lord merston Plaß gemacht hat, zum Ober - Richter in Mad nannt werden solle. O Eine von der Times niitgetheilte Depesche des Grafen! Aberdeen an den Gouverneur von Kanada, Lord Aplmer, Y vom 11, Februar dieses Jahres, veranlaßt dieses Blatt M genden Bemerkungen: „Dieses offizielle Dokument wird & allen besser denkenden Mitgliedern von beiden Seiten d terhauses Genüge leisten, so sehr auch das Partei Gefühl? etwas, was einem politischen Gegner Ehre macht, gereizt den mag. Die Depesche muß die Bevölkerung S zufrieden stellen, wie sie auch von dem unzufried oder Französischen Theil der Kanadischen Bevölkerung * aufgenommen worden seyn. Sie muß die Ueberzcugun gründen , daß das Ministerium Sir R. Peei's keine WMUs \chont haben würde, um wirkliche Beschwerden abzustellen gerechte Erbitterung zu vetsöhnen, fo weit cs mit der Cra Kanada's in seinem jelzigen Zustande als Britische Kolonl! träglich gewesen wäre. Die wohlwollende Gesinnung, in V

) diese Depesche entworfen worden, leuchtet von Anfang

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London, 30. Mai. Gestern Abend kehrten Jhre Majep

Gestern wurde der Geburtstag William Pitt's von 360 Personen des Hößeren und niederen Adels durch ein ali

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girte. Der Präsident brachte den Toast auf Pitt aus, und s unter Anderem: „Meine Herren! Wenn Pite noch lebte, (9 fi

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Men Kenntniß gebracht werde.

¡ur in einem Lande existiren können, wo eine herrschende Kis

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de hindur. Lord Amherst würde jeßt schon in Quebek seyn, nun Sir N. Peel am Ruder geblieben wäre.‘

Schweden und Norwegen. Stocéholm, 30. Mai. Aus der (gestern erwähnten) vom sen von Wetterstedt bei Schließung des Reichstags abgelese- Eniglichen Rede theilen wir noch folgende Stelle mit: e Vorschläge zur Verönderung unserer Repräsentation limsauf geseßt worden. Wir haben vielfache Klagen die Mangel!ßafrigkeit derselben vernommen. Sie ist Men- aweré, aber von Männern gescha\ssen, die uns an Würdigkeit sanden; sie kann jedoch möglicherweise der Verbesserungen susgleichungen bedürfen. Weit davon entfernt, denjenigen erungen Mich widerseßen zu wollen, deren Nüßblichkeit y wird, soll die Hation Mich vielmehr immer bereit v, die Einführung derselben, Meiner Ueberzeugung nach in Uebereinffimmung mit der Mir nach dem Grundgeseßze yseheiden Macht, zu untersügen. Allès, was das letztere ge- attet, Alles, was die Zèothwendigkeit erheischt, soll eingeführt hirden, doch einzig und aliein auf dêèm Wege, welchen die Ge- e bezeichnen und nit in Folge momentaner Eingebung. Die altung Und die Wohlfahrt der Gesellschaft erheischen Ord- ing, Vaterlandsliebe und Eintracht, die alle auf Gerechrigkeit ruhen, welche wiederum selbst auf die Kraft der Vernunft sich jt, die Alles ausgleicht und ordnet. : * Einer Königl, Kundmachung vom 1s6ten d. M. zufolge, is ie zwischen Schweden und ußland unterm 12. Mai 1828 hgeschlosene Convention wegen gegenseitiger Auslieferung von zagabunden, Bettleru und Verbrechern bis zum Jahre 1840 vrlángeri worden,

Deutsc{chland. München, 29, Mai. (Schw. Merk.) J. K. Hoh. die erzogin von Leuchtenberg if von Hechingen zurück hier einge- sen, und wird si demnächst mit ihrer Tochter, der Prin- sn Theodolinde, nach Florenz begeben. Sicherem Vernehmen nch) wird der Herzog Max vou Leuchtenberg gegen Ende des n von hier nach Lissabon abreisen, um seine Schwester, die in Amalie, und“seine verwittwete Schwägerin zu besuchen. in Betreff der VBerehelichung des Herzogs Max mit der Köni- 1 Donna Maria sind von Seiten des Portugiesischen Kabinets theilungen hier“angelangt. Der Prinz Max soll vollkommen eyn, das Anerbieten anzunehmen. Auch die Herzogin h welche ihren Sohn wegen seiner Minderjährigkeit an em Schritte hindern könnte, soll, wie mit Bestimmtheit ver- utet, besonders auf die Vorstellungen ihrer Tochter, der Wittwe isers Dom Pedro, bereits ißre Einwilligung, wiewohl mit Herzen, gegeben haben. Ert nah einem längeren usentbalte in Lissabon, heißt es, werde Prinz Max dort den hevertrag unterzeichnen, Und dann nichr mehr hieher zurückkehren. ck gart, 1. Juni. Se. Durchlaucht der Erbprinz von iwarzvurg -Sondershausen if mit seiner Gemahlin, Tochter ó Fürsten Hohenloße-Dehringen, nach Höchstihrer in Friedrichs- he stattgehabten Vermählung, zum Besuche bei Jhren Königl. sajestäten hier angefommen. Se. Königl. Majestät haben des rhprinzen Durchlaucht unter -die Zahl der Großkreuze des Or- ns der Württembergischen Krone aufzenommen. : Karlsruhe, 31. Mai. Der Finanz-Minister v. Böcckh at der zweiten Kammer in der heutigen Sißung der Zoll-Kom- rision olgendes höchstes KReskoipr zur Kenntniß gebracht: Leo- o(d von Gottes Gnaden, Sroßherzog von Baden, Herzog von ágringen. Nachdem Uns vorgetragen worden, day úber den on Uns mit den Kronen Preußen, Bayern, Sachsen, Württem- g, dem Kurfüärstenthum und dem Großherzogthum Hessen und (n Staaten des Thöringischen Vereins unter dem Î2. l. M. geschlossenen Handels - und Zoil-Vertrag sich unrichtige Ansich- n verbreitet haben und dadurch Mißverständnisse ent\ianden nd, jo befehlen Wir andurch, daß dieser Vertrag zur öffentli- niß _Gegeben Karlsruhe-in Unserem ¿Ministezcium, den 29, Mai 1835. Leopold. : vut, Freiherr v. Reizenstein. ogt hierauf der vollständige Text des Handels- u. Zollvertrages). varlsruhe, 51. Mai. Jun der hiesigen Zeitung liest an: „it ungemeinem Eifer fährt die zweite Kammer fort, (e Zoll-Angelegenheit in Bormittags- und Nachmittags - Sibzun- n ju berathen, und es dürfe wozl kaum mehr irgend etwas deres zur Verhandlung kommen, ehe diese Sache zur Bericht- O reif ist. Das ausschliezende Wirken für diesen Gegen- 00 at sich übrigens leicht erklären. Jeßt werden von den itigsien Artikeln des Verkchrs an allen Gränzen theils die ‘u, theils die erhöhten neuen Zölle erhoben. Von dem Augen- ide der Zuseimmung der Stände ift aber zwischen dem Groß- O und dez Ländern des Zoll-Vereins der zollfreie Ver- a legel, und e bleiben davon nur noch auf ein Vier- I'Bauvah, hergestellter goll - Organisation ausgeschlossen : Ó Oewdr 1 Rel A Zucker, 2 Syrup, O) Kaffee, 5) Kakao, A m D cis, S) Thee, 9) voher und fabrizirter Taback, Lie 1D Gel «uincailierie, i) ganzsetdene und halbseidene h U wollene und baumwollene Waaren und 13) Weine. a und baumwollenen Waaren find aber, wenn sie mit k A g, eeglaubigten Ursprungs -Zeugnissen der Fabrikanten An Verona aae eé, Me It, Nesprugg-Seugiissen deb enfalls V )en Ind, gle ich lach der Zustimmung der Stände ht tsi s 6 Ie Seschränfungen für kurze Itit lud y 3 p gil das Baumwoliengagrn (weißes ungezwirntes) zahst

tebt eee e Artifel 2—8 und die überseeischen e eg e eo, aste R dee N Pag und was noch auf liliche Fay (7, 0 n die ZLuarantainezeir wohl aushalten; der dene und peecnit den alten Weinen. Kurze Waaren und Î welchem alvjeldene =Iaaren sind also die einzigen Artikel, diheilia E hohe Zoll wahrend des provisorischen. Zustandes V A L e weil diese aus den Vereinsstagaten be- dabe 1 Lane und zum hol wirklich bezogen werden. 9a E Wr! Un)erer ZKegterung ganz freistehen, sie wäh- oi g T DeS Provisorinins gegen die alten Zölle oder ganz bltnie n Bereinsstaaten eingehen zu lassen. Bei diesen elen ist kein Æugenblict zu zweifeln, daß" auch die Be-

/ Elstattun von. Soiton do (Stn) Ï Z - rden Wied 6 on Seiten der Stände möglichst beschleunigt

“U SrieGenl&nt

igen Su Ly April. Der Bischof von Hydra is von der nem Sblerigei k ler Monate „Juspendirt worden, weil in , daß der Chem eiter Line Ehe geschlossen, ohne zu wis; Ylichen Handlun I E Zurte ep, Und der Oberhirt für die B Ehe würde tus : seiner Untergebenen verantwortlich ist. d der Wuns, d A aufgelöst. Jn der genannten Zeitung rahmen, mol la S AUBert, daß die Anleihe von 12 Millionen

- welche der Hr. B. Sina in Wien den Bewohnern

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der Argolis gegen Hypothek ihres Grundbesizes um L Procent anbietet, auch auf andere Provinzen ausgedehnt werden möchte.

Die Angelegenheiten der Griechischen Gesandschaft in Kön- stantinopel (bemerkt die Ethniki) sind immer noch auf demsel- ben Fuße und die Bemühungen des Herrn Zographos haben die Lage der Unterthanen Sr. Maj. des Königs Otto unter den Türken noch um nichts gebessert. Darüber besteht große Betrüb- niß unter ihnen. Ein Theil hat fich unter den Schuß des Für- sten von Samos begeben, cin Theil sind Türkische Unterthanen (Najas) geworden, und Griechenland verliert auch dadur mehr Und mehx einen Theil seiner Bevölkerung. Auf Befehl des

Sultans ist in den Dardanellen eine Quarantaine gegen die aus -

Aegypten kommenden Schisse eingerichtec worden. Zum Unglück sind die zwei dabei angesteliten Aerzte Türken, d. h. unwissend

und sorgslos, und so wird die Maßregel wenig helfen.

Ne P Pee n:

Alexandrien, 22. Apkil. (O. P. A. ZZ Unter dekn Opfern, welche die Pest zu Kahira daßinrafste, befindet sich auch die Wittwe des berühmten Defterdar-Bey, einzige Tochter des Paschas, die noch übrig gewelen. Jn seinem eigenen Palaste zu Scinbra ift ein Fränkischer Garde - Öbersier gestorben, so wie auch in der Refidenz Jörahüun Daschas mehrere Pestfälle statt- gehabt haben ; zu Kahira ieg die Sterblichkeit bis zum 1öten d. auf 1350. Die Todesfälle unter den Arabern vermindern si täglich, während die Franken immer mehr von diesem Uebel überfallen werden. Die Schifffahrt befindet sich in beklagens- werthem Zustande, alle Segel sliehen diese verpestete Küste. Der Vice-König ist vor einigen Tagen unversehens na Kahira zuräcégekominen, da neuere Nachrichteu von aufrührerischen Be- wegungen aus Syrien eingelaufen sind, welche die Anwesenheit Ibrahim Paschas in zenen Drovinzen nothwendig machen. Gleich- wohl hält man diese neueren Aufruhr - Versuche von keiner Be- deutung.

In Briefen aus Wien heißt es: Die Best kat bereits ganz Mittel - und Ober-Aegypten ergriffen, ohne in Nicder-Ae- gbpten nachgelassen zu haben. ÁÄlerandrien ist beinah eine-Einöde, es hat durch Krankheit und Auswanderung über zwei Drittel seiner Bevölkerung verloren. Mehmed Ali, der größe persönliche Zurcht vor der Seuche zeigt, soll Willens seyn, das Land auf einige Zeit zu verlassen. Die einzeln in Konstantinopel noch vorkommenden Pestfälle sind svoradischer Natur, und man heat feine Besorgniß mehr wegen neuer Verbreitung. Der nördliche Theil der Europäischen Türkei ist ganz frei, besonders erfreut sich die ganze Straße über Adrianopel, Sophia und Belgrad des besten Gesundheitszustandes. Dagegen zeigt sich in Bosnien und in dem angränzenden Theile von Serbien eine bösartige Blattern-Epidemie, die besonders viele Erwachsene hinrafft. |

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x Berlin, 5, Juni. Die öôssentlihe Sibung der Königl. Akademie der Künste zur Erstattung des Jahres - Berichtes und zur Ertheilung der Prämien fand vorgestern von 121 bis nach 2 Uhr im großen Vorsaale der Akademie vor einem zahl- reichen Audicorium statt. Dieselbe wurde durch eine An- rede des Direktors Dr. Schädow eröffnet, und zu An- fang, am Schluß und in den Paujen zwischen den Vorträ- gen und der Ertheilung der Prämien wurden mehrere von Ele- ven der akademischen Schule für musikalische Composition com- ponirte Musikstúcke ausgeführt, namentlich ein Symphonie-Saß, von Adolph Stahlknecht komponirt, cine Hymne, aus Chor, Solo und Fuge bestehend, von Ernst David Wagner, ein kúrzeres Stück mit Chor und Solostimme* von Julius Wetß, ein Quartett-Sal für Bogen-Jnstrumente von Friedrich Wilhelm Rehfeldt und ein Chorgesang von Karl Eckert. Die Schule für Musik wurde erst im Oktober v. F. erdffnet, und man muß sich freuen, schon nach \o kurzer Zeit die Resultate einer ernsten und gründlichen Kunstleitung hervortreten zu sehen. Nach been- digter Sißung wurden die anttoßen Säle der Versammlung erdfsnet, wo die Prodve-Arbet und der Künstler-Ateliers, de Zeichenschule, so wie der hiesigen uni Gewerk-Schulen aufgestellt sind. Bis Dienstag den 9ten d. M. bleibt diese Ausstellung täglich von 11 bis 3 Uhr den Besuchen des Publikums unentgeltlich geöisnet, uni * Handiverker wegen au) während des Festes. Aus det ahres: Bericht des Secretairs der Akademie, Professors n, entnehmen wir folgende Nachrichten über. d rend des leßten Jahres verstordenen Mitglieder de-selben : ; ¡Die Verluste der Akademie ihrer leßten dêifentlichen Versammlung am 3. Juni v. J. waren zahlreich und uner seß- lich. Zwei ordentliche, drei hochverdiente Ehren-Mitglieder feh- len in ihren Reihen. Am 289. Januar starb zu Dessau Kar Wilhelm Kolbe, welcher mit der Ausúbung der Kunft al Landschaftszeichner und Lt :

ten jäinmtlicher Klasen der Akademie s Eleven-Jnstituts, der akademischen er Drovinzial- Kunst- Und

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ipferstecher eine seltene wissenschaftlich Bildung vereinigte. Seine sHrifcsrellerischen Arbeiten waren der Deutschen Sprachforschung acvidmet Und fanden verdiente Anerkennung, \o daß Kolbe als Berfaïsex der bekannten Werke: „¿Ueber den Weortreichtum der Deutschen und Franzdjischen Sprache und Beider“ Anlage zur Poesle‘‘ (2 Bânde 189); e,Ueber Wortmengerei“/ (i; „Ueber Sprachveinheit'! (1815) u. a., welche in einer verhängnißvollen Zeir gans Licht traten, ge- wiß häufiger genannt worden it, als tn künstlerischer Rücksicht, wo er indeß vielleicht eine noch höhere Stufe einnimmt. Voll sinniger Natur - Betrachtung war Kolbe glücklich in Erfindung landschafclicher Darsteilungen l zfuhrslihiter Behandlung verschlungener Kräuter und Pflanzet eren naturgemäße chao- tische Gruppen er mit unendlicher Sorgfalt bis dicht vor das Auge bringt, indem er sie in möglichster Nähe zu zeichnen pisegr, wie man dies mit lebhafcem Vergnügen in deu mit derselben Liebe von ihm radirten Blätterà wahrnimmt. Es sind gleich\am artistische Beobachtungen des LÖiamenlebens. Wenige Gräser und Krautbüschel geben oft den ganzen Inhalt einer ausfäßrli- chen Darstellung. Bereits im Jahre 1795 am 26. November, vor bald vierzig Jahren, zum ordentlichen Mitgliede der Atade- mie gewählt und durch gelehrte Würden ausgezeichnet, erreichte er ein hohes rüstiges Alrer, das bis zu Ende der Kunst gewid- tnet blieb, Und nach seinein Tode zu Anfang dieses Jahres wurde ißm die Aecrêeunung, da die von ihm hinterlassenen ra- ditten Platten in einer bereits beg enen Folge und mit ange messener äußeren Ausftattuna irt werden *), so daß wir sein Andenken auf die rühßm{ichste Weise sich verjüngen sehen. Nicht ohne ein wehmüthiges Gefühl wende ih mi zu einem anderen Künstler, dessen unerwartetes Ende mitten in der Blüthe des Ruhmes und künsrierischer Wirksamkeit der Welt ein Räthsel blieb, und seine Freunde mit tiefster Trauer erfül- _*) Sie erscheinen bei Reiniey in Berlin; ‘das exste Heft ist bes retts ausgegeben.

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len mußte. Leopold Robert war geboren zu La Chaux de Fonds, in einer der malerischen Gebirgs -Gegenden des Neucha- teller- Jura, dicht an der Gränze von Frankreich, wahrscheinlich ita Jahre 1795. Sein Vater war ein Uhrgehäusemacher, doch nicht ohne Mittel, seinen Söhnen Leopold und Aurel eine sorg- fáltige Erziehung zu geben. Leopold, der ältere, von Natur zur Schwermuth geneigt, welche hemmende Gemúüthsstimmung bet jenen fabrikfleißigen Bergbewohnern sfcer vorkommt, wurde früh der Kunst gewidmet, fand aber ers spät, oder {uf sich vielmehr die für sein ernstes tiefes Gefühl gecignete Gattung. ¿tachder er in Paris jahrelang mit unsäglichem Fleiß sich der Kupferstecherkunst, worin er Î8L!4 einen Preis erhielt (allein nicht den großen, welcher zu einer Reisevension berechrigt ), ge- widmet, bei David gezeichnet, in seinem Vaterlande Portraits gemalt hatte, ging er 18iv, von einem Freunde mit sehr mäßi- gen Geldmitteln unterstüßt, nach Rom. Die Anmuth und gleich- jam antike Natüärlichkeit und Einfalt des Ztaliänischen Volksle- bens ergriss sein tiefcs Gemüth mit ganz neuem Zauber. Und jo entstanden jene reizenden Darstellungen einer alltägli- chen Wirklichkeir, ‘jene tiefsinnigen Genre - Bilder, welche durch poetischen Gehalt und gleichsam vsychologischen Ernst vor allen ähnlichen sich auszeichnen und so leicht nicht wieder ec- reicht werden. Robert's Gemälde sind weder zahlreich noch von \onderlichem Umfang oder durch blendende Farben anlockend. hr Znhalt scheint wie von selbst gefunden. Zwei Mädchen von ‘Procida sigen am LMeeres-Ufer; eine Frau steht neben den =rümnmern einer Duütte; ein s{{afender Náuber wird von seinem Weibe dewacht; Schnitter kehren von der Erndte heim ; Fischer fahren aufs Meer hinaus. Allein in diese einfachsten Gegen- stände legt Robert eine Naturwahrheit, die his ins Kleinste ich auf eigne Beobachtung stü:t. Es sind nicht bloß Kostüme und Jcational-Dhysionomieen ; wie zahllos wären dann fcine Vor- ganger. es find gleichsam elegische Idyllen eines liebevoll auf- gefaßten fremden Volkslebens; Gestalt, Haltung, Geberde, Ve- \châfstigung, alles in jedem Bilde gehört einer bestimmten Bra- vinz Ztaiets an, wäßrend die Wahrheit und Tiefe de Aus- druckés cinen wehmüthigen Blick in das Jnnerste des menscli- chen Herzens aufthut, und doch Alles ungesucht, voil Anmuth und Einfalt vor uns hintriti, Eine neue Gattung naticneller Seelenmalerei ist dadur eingeführt, welche die mannigfache Anwendung auf alle Vöôlfer und Zutïände zuläßt, allein nur Meistern ersten Ranges gelingen kann. Ein Haupt-Erforde:uniß scheint dabei, daß ailes in seiner tieferen Menschlichkeit auf- gefaßt sevn muß, wodurch selbst das an sich abstoßende, wie der

Pera A R vid S So ora ou Ct f Schlaf eines sichtigen Mörders, der Theilnahme zugänglich wird.

Sr wälzt sich in angstvollem Traum, seine Hand, die wider Alle ist, hält selb im Schlafe das aufgezoaene Schlos seines Ge- wehrs, und. fein FUß ruht -auf dessen Lauf, so daß éciner, ohne ihn zu wecken, es ihm entreißen kaun. Allein neben ihm sigt ein Weib, cine Berlorene ote el, verwildert und sonneverbrannt, die angstlich für i9n wachf, und ihren Blick in die Ferne sendet, daß tein Ueberfall dieses s{hlummernde Naubthier 195 reichen soll. Hunderte haben sch in Nac versucht; man könnte eine Gemälde-Gailet fsammenbringen; nirgend zeigt sich ein Widerschein Weihe, diejer menschlichen Versöhnung, wenn drUcxen darf, welche selbs in jenem Tieaer, der

l ausgestreckt dalieg ins cinen Menschen er eben so, wie einst in di fe Nachtommenschaft

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