die sich bisher geweigert, an den gerichtlichen Debatten Theil zu nehmen, zur Annahme des einen oder des andern der ihnen also von dem Präsidenten bezeichneten WVerthei- diger zu bewegen. Auf diese Weise, meinte er, kônne man einem großen Acrgernisse noch jeßt ein Ende machen und wenigstens den Schein der Geseßlichkeit retten. —- Als der Prä- sident die Vorgeladenen fragte, ob sie sonst noch etwas zu ihrer Vertheidigung zu sagen hätten, bemerkte Herr Trélat wieder- Host, daß derjenige, der das infriminirte Schreiben publizirt, allein strafbar sey und daß der Verfasser desselben geseli{h nit besangt werden kênne, — Die Borgeladenen wurden dar- auf aus dem Saale geführe und die Pairs begaben fich zur BDe- rathschlagung in ihren gewöhnlichen Sibungssaal, nachdem der
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DPrâfident die Sißung sür aufgehoben erklärt hatte.
Paris, 1, Juni. Der König und die gesammte Königl. Familie begaben sich gestern mit dem Prinzen Leopold von Sict- lien und in Begleitung des Präsidenten des Minister-Raths nach Versailles.
Seit einigen Tagen if der Fürst von Talleyrand täglich in den Tuilerieen und wird bei den Minifterial-Konferenzen, die re- geimäßig dort stattfinden, zugezogen.
Der Baron von Barante wird in der nächsten legislativen Sikung der Pairs- Kammer den Kommissions - Bericht über den Gejes-Entwurf wegen der Nord-Amerikanischen Schuld-Forderung abstatten.
Die Deputirten-Katnmer seßte in ihrer heutigen Sißung die Berathungen über das Budget des Ministeriums des dffentlichen Unterrichts fort. Nachdem die sämmtlichen Kapitel desselben ohne eine wesentliche Herabje6ung angenommen worden, begannen die Debatten über den Gesez-Entwurf wegen der sogenannten Vete- ranen-Kasse der alten Civil-Liste. Ueber die 12 Artikel dieses Ge- seß-Entwurfes ließen sich 5 Redner vernehmen, worauf zur Ab- stimmung über das Ganze geschritten werden sollte. Der Jtamens- Aufruf ergab indessen nur 222 anwesende Deputirte, so daß mor- gen zum zweiten Male abgestimmt werden muß.
Die Election und der Jndicateur, beides Blätter, die in Bordeaux erscheinen, enthalten unter demselben Datum des 26. Mai über die Lage der Dinge im ndrdlihen Spanien H einander ziemlich widerspreczende Berichte. Das erstere Blatt sagt: „Der General Valdez hielt am 2isten mit 10,000 Mann vnd 000 Pferden Sanfol und Torres auf der Straße nach Lo- groño, etwa 6 Lieues von Estella besest. Seine Armee hat sich in den lesten Tagen um 16,090 Mann verstärkt, die aus Casti- lien und Vittoria herangezogen worden sind. Auch die Ko- wonne des Generals Espartero, bestehend aus 4900 Mann und 2006 Pferden, hat ‘den Befehl erhalten, zu dem Gros der Armee zu jkoßen, so daß der General Valdez je6t auf der ganzen Ebro - Linie, von Lerin bis Logroño, alfo in ciner Ausdehnung von etwa 10 Lieues, 32,000 Mann, 2400 Pferde und 12 Stücke Geschüß hat. Andererseits ist Zumalacar- reguy am 20sten Abends mit il Bataillonen wieder in Estella angetommen, wo er, wie das erste Mal, mit großem Jubel empfan- gen und ihm ein Ball gegeben wurde. In Elsiella sind 2 Laza- rethe fúr die Verwundeten und Kranken beider Parteien errichtet worden; in dem Augustiner-Kloster liegen 70 verwundete Christi: nos, in dem Franziséaner-Kloster 130 verwundete Karlisten.“ — Dagegen liesi man im Jndicateur: „Die Angelegenheiten in Spanien nehmen mit jedem Tage für die Königin eine schlimmnere Wendung. Die Truppen sind “ gänzlich demoralisirt, und der Mangel an Mannszucht ist aufs Höchsie gestiegen. Jn ‘Pampelona hat eine Bewegung stattge- funden, indem die Ultra -Liberalen den Vice-König und den Gouverneur ums Leben bringen wollten. Wo Valdez steht, weiß Niemand. Zumalacarreguy hat alle seine Kräfte zusammengezo- gen und befindet sich in der Gegend von Vera. És leidet kaum einen Zweifel, daß Valdez sich ganz über den Ebro zurückziehen und diesseits nur noch Pampelona und San - Sebastian besest halten wird.“
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 1, Juni. Der Marquis von Londonderry rich- rete wegen der Spanischen Angelegenheiten einige Fragen an Lord Meibourne, nâmlicch ob seit seinem Amntsantritt an die Britischen, an der Nordküste Spaniens kreuzenden Kriegsschiffe Jnjkructionen ergangen seyen, welche sie zur Disposition der Regierung der Kd-
nigin von Spanien steïlten; ob man ihr von hier aus Waffen |
und Munitien zu Hülse gesandt, und ob, wenn dies geschehen, diese bezahlt worden seyen, oder wie sie bezahlt werden sollten, und endlich, ob hier irgend ein Schiff für die Königin ausge- rúftet worden sey, und auf wessen Kosten. Lord Melbourne erwiederte, er wisse nicht, daß solche Jnstructionen an jene Schiffe
von der Britischen Admiralität abgefertigt worden wären, und !
daß England durch den Traktat verpflichtet seyn sollie , Schisse zu liefern; doch fönne er die Fragen nicht sofort beantworten ; wenn der edle Marguis ihn früher von seiner Absicht, solche Fra- gen vorzulegen, in Kenntniß gesest hätte, so würde er (Lord Melbourne) si darúber Auskunft verschafft haben; so aber wolle er sich jene ers zu verschaffen suchen und morgen Antwort ertheilen. Lord Lyndhurst brachte darauf eine Bill cin, wo- durch die Kinder aus Ehen zwischen Personen, die sich wegen zu näher Verwandtschaft nach dem Geseß eigentlich nicht verheirathen dirjen, für legitin erklärt werden sollen.
Unterhaus. Sißung vom 1. Zuni. Die Sibung wurde um 2 Uhr mit Ueberreichung von Bittschristen erdsfnet, worunter sich besonders viele sür und gegen die Bewilligung von noch mehr Geldern zurn Bau neuer Kirchen in Schottland be- fanden. Einige andere Petitionen klagten üver die Noth unter der arkerbautreibenden Klasse; einige waren gegen die Bill zur Abschaffung der Verhaftung wegen Schulden, einige gegen die Grafschafts- Steuern gerichtet, und einige baten um Schuß für die Anglikanische Kirche in Jrland. Wachdem sodann der Aus: {uß zur Prüfung der Parlaments - Wahl für Horsham Herrn Hurst, einen Radikalen, als den geseßlich erwöhlten Repräsen- tanten diejes Orts ertlárt hatte, entspann sich eine sehr lebhafte Debatte über die Verhältnisse des Herrn Johnston, Parlaments- Mitglieds fr St, Andrews, zu seinen Konstituenten, die schon seit ei- nigen Wochen in den öffentlichen Blättern vielfach besprochen worden war. Hr. Johnston hatte nämlich in der bei Gelegenheit seiner Wahl gehaltenen Rede geäußert, er werde seinen Sils im Parlamente aufge- ben, sobald die Mehrzahl seiner Konstituenten es verlange; auch war zur Zeit der Wahi in die Zeitung des Wahlorts die kurze Notiz aufgenommen wokden: „Derr Johnston erbietet sich, seine Stelle niederzulegen , sobald die Majorität seiner gegenwärtigen Wähler es verlangt.“ Herrn Johnston's Benehmen bei der Ah- stimmung ber die Russellsche Motion im März d. J., bei welcher Gelegenheit er mit dem Peelschen Ministeriuin stimmte, hatte ihm nun wirklich die Unzufriedenheit seiner Konstituenten zugezogen, und so war an ihn die Aufforderung ergangen, er
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mdge sich zurückzichen er aber weigerte sich, dem Folge zu lei- sten, und: nun-wurde er von allen Seiten, namentlich in den Zeitungen, wegen seiner Wortbrüchigkeit angegriffen. Jn der gestrigen Sißung endlich beschwerte sih Hr. Johnston darüber, und bat Hrn. Elphinstone (Mitglied für Hastings), der mit einer auf die Sache bezüglichen Petition beauftragt se», diese vorzulegen, um ihm Gelegenheit zu seiner Rechtfertigung zu geben. Herr Elphinstone, der sich anfangs dies zu thun weigerte und sich weiter über die Sache auslasscn wolite, wurde von Herrn Hume mit der Bemerkung unteëbrochen, wenn er die Petition nicht vorbringe, so liege keine Frage zur Erörterung vor, und man müsse zur Tagesordnung übergehen. Auf wiederßoltes Bitien des Heren Johnston wollte nun Herr Elphinstone die Bitt- {rift verlesen; aber man unterbrach ihn abermals und verlangte vor allen Dingen den Zweek derselben zu kennen. Dieser wurde nun dahin angegeben, „das Haus möge geruhen, eine Sache in Erwägung zu ziehen, welche die Chre eines seiner Mitglieder so nahe berühre.“ Herr Goulburn meinte, wenn dies der Jn- halt sey, so dürfe sie nicht verlesen werden; Herr Johnston sey einmal auf gesezmäßige Weise zum Mitgliede des Unterhauses erwählt, und wenn er jest das Vertrauen seiner Konstituenten nicht mehr besibe, so tnüsse er selbst wissen, was er zu thun habe ; das Haus könne hier nicht als Gerichtshof auftreten. Diesem widersezren sich Herr Hume und einige andere Mitglieder, und nach langem Dispuliren über die Befugniß des Hauses, in dieser Sache zu entscheiden, wurde endlich der Antrag gestellt, baß die Petition verlesen werden mdge; bei der Diskussion dieses Antrages wollte Herr Johnston in die Sache selbst eingehen, als Sir Rob. Peel ihn zur Ordnung rief und auseinandersekte, das Haus habe in einer solchen Sache, welche bloß die Konstituenten an- gehe, das Haus selbst aber in nichts verlebe,' nicht als Richter aufzutreten, und nichts würde gefährlicher seyn, als ein solches Präcedenz-Beispiel aufzustellen. Dieser Ansicht schlossen ich Lord J. Nusseil und Lord Howick an, und Herr Johnston ent- {loß sich, da dies der Wunsch des Hauses zu seyn scheine, die Petition zurücknehmen zu lassen, obgleih Herr Hume und Herr Robinson die Sache weiter verhandelt zu sehen wünschten und Herr Noebuck bemerkte, es bleibe auf Herrn Johnston ein Schimpf haften, so lange er nicht et- was thue, denselben abzuwaschen. Als hierauf der Antrag gestellt wurde, daß das Haus sich in einen Subsidien- Ausschuß verwandeln möge, erhob sich Herr Thornley und brachte die Unruhen von Wolverhampton (siehe London) zur Sprache. Er richtete einige Fragen in Betreff dieser Unruhen an Lord John Rufsell und berief sich dabei auf 2 ihm zu Hân- den gekommene Briefe aus jenem Orte, wonach die ganze Bevöl- kerung vor dem Einschreiten der Soldaren voükemmen ruhig gewesen, die Widerjeblichkeit des Volkes aber erst durch das Herbeirufen des Militairs veranlaßt worden seyn sollte; man habe nun, fuhr der Redner fort, die Aufcuhr-Akte verlesen und unmittelbar darauf feuern lassen; ein solches Verfahren der Be- hörden und namentlich der bewaffueten Macht verlange genaue Untersuchung und nöthigenfalls Bestrafung; um erstere möglichst gut zu beschaffen, scheine die Hinsendung einer besonde: ren Kommission von Seiten der Regierung erforderlich. Dem widerseßte sich anfangs Lord John Russell, indem er das Haus warnte, einseitigen Angaben nicht allzu- leiht Glauben beizumessen, Übrigens aber sein tiefes Be- dauern über jene Vorfálle kundgab und sich zu jeder ferneren Untersuchung derselben bereit erklärte. Doch hiermit gab sich Herr Villiers nicht zufrieden und meinte, die Ehre der Be- hôrden, des Militairs undy des Volkes erfordere strenge Unter- suchung, die man unmöglich den Parteien selbst überlassen dürfe. Dagegen verlas Herr Forster in Abwesenheit des neuen Mit- gliedes für Süd-Staffordshire (Sir F. Goodricke) einen von den HH. Clare und Hill, als Distrikts - Behörden, unterzeichne- ten Bericht, in welchem das Benehmen des Pöbels auf die un- günstigste Weise dargestellt war. Man ersieht daraus, daß das Bolk sich auf dem Marktylake verbarrikadirt hatte, und daß das Militair erst Feuer gab, nachdem ein Pferd niedergestochen wor- den war. Jm Ganzen waren nur 4 Personen verwundet, aber noch feine gestorben. Sir John Wrottesley erklärte, er kenne das Volk von Wolverhanmpton dur 40jährigen Aufent- halt als Magisiratsperson des Distrikts; nie aber sey Le- ben und Eigeuthum daselbst gefährdet worden. Er ver- langte daher augenblickliche Untersuchung, wenn auch nur, um die Armee in der dffentlichen Meinung zu retfertigen. Lord John Russell erklärte nun endlich), er habe sich nur des- wegen der Hinsendung einer besonderen Kommission widersebt, weil ein bloß von der Regierung hingesendeter Kommissar nicht die Befugniß haben würde, die Zeugen vorzuladen, also nur so!- che verhöôren könnte, die sich freiwillig stellten; da er (Lord Rus- sell) übrigens aus den Aeußerungen mehrerer Mitglieder ersehen habe, daß nur durch eine Untersuchung der angegebenen Art die öffentliche Meinung zusriedengestellt werden könne, so wolle er dieser nachgeben und Kommissare hinsenden. Dieje Nachgicbig- keit des Ministers fand allgemeinen Beifall; nur Herr Hume murrte noch etwas darüber, daß man ministerieller Seits einen folchen Schritte nicht schon jeßt gethan habe. Auf eine An- frage des Herrn Goulburn zeigte Lord Russell dem- nächst an, daß er scinen Antrag wegen der Reform der Munizipal-Corporationen ain Freitage deu öten d. machen werde, und Lord Morpeth setzte seine Maßregel in Betreff der ZFr- ländischen Zehnten auf den 15. d. M, an. Lord John Rußell hatte bekanntlich in der leßten Sibung des Unterhaures in der vorigen Woche, vor der Vertagung desselßen, Herrn Capley ge- beten, seine auf heute angekündigte Motion hinsichtlich einer Ver- änderung des Münzfupßes bis auf Weiteres auszuseßen und der ministeriellen Maßregel in Bezug auf das Corperationswesen den Borrang einzuräumen, aber von Leßterem eine abschlägige Antwort erhalten. Herr Cayléey brachte daßer nun seine ŸNo- tion vor, die wörtlich folgendermaßen lautet: „Es solle auf Grund des vom Parlamente bereits anerkannten unglücklichen Zustandes des Landéagues ein besonderer Ausschuß ernannt wer- den, um zu untersuchen, ob nicht wirksame Mittel in der Macht des Parlaments fiánden, dem Aeerbau des Vercinigten König- reiches eine wesentliche Erleichterung angedeihen zu lassen, und es solle der ganz besonderen Aufmerkjamkeit dieses Nusschusses die Hrage von Einführung cines Silber- oder verbundencn Gold- und Silder-Münzfußes anempfohlen werden.“ Sehr weitiäufig be- handelte Herr Capley in seiner langen, aber von den Zuhörern seiner leisen Sprache wegen nicht ganz aufgefaßteu Bede das Thema von der unglücklichen Lage drs Ackerbaues, die ihm hauptsächlich dur neuere Veränderungen des Münzfußes her- beigeführt zu seyn schien, und die durch Wiedereinführung frü- hever Einrichtungen wieder abzustellen wäre. Seine Motion, von Herrn Wodehouse unterstüle und von Herrn O’ Connell vertheidigt, sand in den vereinten Kräften der Whigs und To- ries fräftige Gegner und unterlag den s{lagenden Argumenten Sir Rob. Peel’s und der Herren Poulett Thomson (Prä-
sidenten der Handels-Kammer) und Spring Rice (Kanzlerg Schaß-Kammer). Sie wurde nach langer Debatte mit 216 gen 126 Stimmen verworfen.
London, 2. Juni. Jhre Majestäten der König und Königin begaben sich gestern von Windsor nah Kew, wo s Geselischaft des Herzogs von Cumberland, des Herzogs, der zogin, des Prinzen George und der Prinzessin Auguste j Cambridge, der Landgräfin von Hessen - Homburg und der q zessin Auguste dinirten.
Lord Palmerston ist von hier nah Tiverton abgereist , dort als Parlaments-Kandidat aufzurreten. 1
Sir Charles Bagot ist aus Wien in Paris angebomn und man glaubt, daß seine eigenmächtige Abreise im Üntersy zur Sprache gebracht weröcn wird. Die Morning-Pyof; hauptet, er kehre nach England zurlick, weil er dem O'Comg schen Kabinette nicht dienen wolle; der Courier aber hu dann müsse er sich auch von dem Wellingtonschen Kabing zahlen lassen, und nicht von der Natio. 4
Graf Matuschewitsch ist nach kurzem Aufenthalte in hier eingetroffen und wird die Saison in London zudringt y erst dann auf seinen Posten nach Neapel abzugehen.
Der Sohn Tippu-Sahßib's, der aber jeßt nicht Tamuhty sondern Dschehangir Schah genannt wird, hatte gestern ein terredung mit Lord Glenelg im Kolonial - Ante.
Wie Lord Melbourne gestern versprochen hatte, erth er in der heutigen Sigzung des Oberhauses Antwer, die gestrige Frage des Marquis von Londonderry ; jeine Atty ging im Wesentlichen dahin, daß allerdings in England cin s für die Regierung der Königin von Spanien n:ic 1943 Kosten ausgerüstet und daß für 20,000 Pfd. Waffen und ÿ nition für dieselbe geliefert worden seyen; jedoch Alles auf Spaniens. Der Herzog von Wellington sagte darau T wenn er in der gestrigen Sißkung zugegen gewesen | Auskunft über den Antheil geben können, den er als Mij an der Sache gehabt. Der Marquis von Londonderry | dann seine angekündigte Petition von 56,000 Jrländischen testanten vor.
Jm Unterhause wird Herr Grote heute Abend mi nem Antrage auf Einführung des Baliottements oder der g men Abstimmung bei den Parlaments-Wahlen hervortreten.
Die Regierung hat eine strenge Untersuchung Uber dag nehmen des Militairs bei den zu Wolverhampton in Folge h Wahl des konservativen Kandidaten, Sir F. Goodricke, vors lenen Unruhen angeordnet, die von zwei Obersten geleitet y Ein Theil der Einwohner behauptet, dos Militair sey unnit gewesen und habe zu scharf verfahren; allein es scheint aus macht, daß die Soldaten auf die furchtbarste Weise mit Sti beworfen wurden, und dieser Ansicht war auch einer der un suchenden Obersten, Sir George Teasdale, welcher laut äuß „0b die Truppen etwa still stehen und sich todt werfen lis soliten? Wollte man ihm einen Stein an den Kopf werfen, würde er den Thäter ohne Weiteres erschießen; son{k würden i Militairs sich wie alte Weiber benehmen, und man könnte) Bristoler Scenen wieder erleben.“ Die Einwohner geben f mit dieser Untersuchung nicht zufrieden, und ein Geistlicher, Y mens Roaf, hat sich im Namen seiner Mitbürger an den Eta Secretair des Jnnern, Lord John Russell, deshalb gewent Auch in dem Wahlorte Lichsield ging es bei der feierlichen E sebung des Sir F. Goodrike ziemlich unruhig her. Seine Yy ze\sion wurde auf die schimpflichste Weise behandelt, und er l erhielt einen folchez Hagel von Steinen und faulen Eice, d er in aller Eile voin Wagen sprang und auf den Arm sein
Freunde fortgeschleppt werden mußte. Das Zischen und Heu des Volks war so drohend, daß man die Dragoner aus Birmin
ham herbeirufen mußte.
Da die Abschaffung des Zeitungs-Stempels den bestehen) öffentlichen Blättern einen sehr empfindlichen Stoß beibriy und die jeßt durch die ungeheuren Auslagen sehr ersch
Gründung neuer Blätter leicht machen würde, so befindenü :
die bedeutendsten Zeitungen, zu welcher politischen Farbe sia gehören mögen, besonders die Times, der Courier, der Stu und die Morning Post, zu Lord Broughain, als dem eiftij Vertheidiger und Beförderer dieser Maßregel, stets in einer uh
oder minder feindlichen Stellung und suchen alles Mögliche heu
um den Nuf des ehemaligen Lord-Kanzlers immer meßr zu vet keln. So enthált der Courier in einer feiner lesten Nun einen Artikel, in welchem auseinandergesezt wird, daß l Petitionen an das Parlament vorzüglich darauf ankomme, ! die Unterschriften unter denselben zusammengebracht worden s Sodann führt dieses Blatt ais Beispiel einer hinterlistigen, i kesüchtigen und folglich verwerflichen Art, Petitionen zusanu zubringen, folgendes Nundschreiben an, weiches, aus dem Nu nal-Manufakrur:Museum datirt, von einein Herrn Styles (l faßc und unter Lord Brougham's Franko-Couvert in alle Y des Königreichs umhergesandt worden sey : „Main Heir! Eine Anzahl Personen stud übereingekommen, (f p mliche Association, avec auf systematische und enecatjche Weist or Ziel erreicht feynt olrd, zusammen zu handeln, um die Abs fung des Zeirungs- Stempels zu erlangen. Ju dieser Sache | nationaler Wichiigkeit werden auch Sie um Jhre Mitwirkung ( tei, und folgende Schritte werden Fhnea ergebensi anemyjol| 1) Das Aufvringen von Pecritionen a das Uiter= und Obel von allen möglichen Associationen und Funvividuen in Fhrer gl Rachbarschast, die threm Namen ihren Nufetitzaltsorr helzuj! haben, Cs if für rathsam befunden worden, die Petitionen fertigen, sobald 2 bis 300 Namen unter einer jeden z.sanmmeit es sey venn, daß besondere Umstände eine grbßere oder kleines nothwendig machen, 2) Die Beschaffung vou thätige Pers weiche bereit sey möchten, die Korrespondenz zu führen l axf andere Weise zum Sammeln von Unterschriften gu wil bis das Werk vollendet ist. 3) Die Etuberufung df cher Versammlungen, sybald solcóe wünschenswerth ersi möchten, 4) Die Mittheiluna von Notizen oder Nath schlägt! der Art, die auf irgend eine Weise dem Zwecke sdrderlich seyn! tei. Beifolgend einige Papiere, welche Fynen von Nußen scyt" den. Petitionen können mit ver Post portofcei hierher gesandt n! wenn sie gn cin Parlamentsaglied adressirt, au helden Seiten und mit der Aufschrift: „Petition an das Parlament“ versch Sollte irgend ein Grund vorhanden seyn, warum Ste ntcht wu möchten, Fhre eigenen Repräsenianten im Unterhause damit lästigen, so kdnnen die Petitionen au Lord Broughl! De. Bowring, Herrn Roebuck, Heren P. Williaus, H Hume oder Herrn Buller adressirt werden. 4 (Unterz.) Jo D, Style In jedes Exemplar dieses Bricfes waren 6 fertige F lare zu den erwähnten Petitionen eingeschlossen; einige, 1 Courier behauptet, lang und logisch nach Art der © dr andere weinerlih und herzzerreißend für die Mitglieder di! m ßigkeits- Vereine; noch andere endlich kurz und ohne V besonders für Dummkdpfe geeignet; eine auch für die F von Sir Andrew Agnew's Sabbaths-Bill, denn in eint #
on wird der Zeitungs-Stempel als ein Hinderniß für die Aus- eitung der „wahren Religiosität““ dargestellt.
Sir Francis Burdett erklärt im Standard, man habe inen Namen ohne sein Wissen unter die Mitglieder des Cen- al-Reform-Vereins gestellt. |
f Der General - Major Sir John Dalrymple ist in diesen agen mit Tode abgegangen. | t 4
General Sir Colghoun Grant wird gegen Herrn Brinsley pheridan, der ihia jeine einzige Tochter entführt hat, beim danzlei-Gerichte klagbar werden. Der Genera! hat den Lord Beymour, aus dessen Hause Miß Grant entführt worden, mit-
(st eines schr bittern Briefes herausgeforderr, Lord Seymour tllte sich ein; es wurden einige Schüsse gewec{elt , die aber in Nesultat hatten. Die Sache dürfte gütlich beigelegt werden.
Sir Howard Douglas ist in Korsu angekommen und hat ine Stelle als Lord-Ober-Commissair angetreten.
Der General-Lieutenant Sir W. Houston, der mit mehreren pizieren von Gibraltar hier angekommen ist, hat versichert, daß 1 Cadix, welches er am 19. Mai verlassen hatte, gar keine Un- uhen vorgefallen und daß die in dieser Dezichung von Französi hen Blättern verbreiteten Nachrichten ganz ungegrändet sepen, bn Malaga war der Mangel an Weizen noch sehr empfindlich, nd der Kommandant hatte die Einsußr von noch 15,000 Fate- as freigegeben. : A H E Vieutenant Burnes, der mit einem Regierungs-Dampfschisse im 4. Márz von Falmouth adgesegelr war, erreichte den Hafen jon Alexandrien am 27sen desselbeir Monats, wo er wegen der
es nicht ans Land ging, sondern mir einem Boote weiter nach) Kahira segelte, welches er am 3. April erreichte. Von da begab r si) nach Suez, von wo er sich auf dem Dampfschiffe „Hugh
indsay“ nach Bombay einschiffte, welches er am 25. Äpril, also n ôósten Tage nach seiner Abreise aus England, zu erreichen hedachte. Mus New-Yorker Zeitungen vom 9ten v. M. ersieht an, daß die Bewohner der Staaten Ohio und Michigan we- en ihrer Gränzlinie unter einander in Streit gerathen sind. Nachrichten aus Caraccas bis zum 15. April zufolge, ar die in Bogota abgeschlossene Uebereinkunst wegen der Co- umbischen Schuld vom Repräsentanten - Hause -ven Venezuela enchmigt und am 10. April an den Senat gesandt, auch ein ese - Entwurf zum Behuf der Konsolidirung der inländischen phuld eingebracht, die der ausländischen aber ausgeseßt wor- jn, bis jene beschlossen seyn würde. Der Agent der Britischen Fonds - Jnhaber und der Britische Konsul hatten dagegen Vor- lungen gemachr. Es war ein Ueberschuß von 40,900 Pfund har im Scha.
Die Abrechnung am auswärtigen Fonds-Markte geht lang- im und nur mit Mühe vor si, und die Fondspreise sind fast
nominell. Spanische Obligationen wurden zu 48, 49 notirt.
Belgien.
Brüssel, 2. Juni. Die Königin hat der hier gegründe- tin Schule für erwachsene Frauen cin Geschenk übersandt und derselben ihren Schuß zugesichert.
Der bekannte Französische Schriststeller , Herr Charles No- dier, ist aus Paris hier eingetro}en.
Herr de Potter befindet fich seit gestern wieder in Brüssel,
1d zwar, wie es heißt, nur in Privat-Angelegenheiten.
Der Moniteur enthält eine Notiz in Bezug auf einen Capitain Mejean, der am 27. d. M. mit einem Tilbury von hier na Alojt gefahren und seitdem verschwunden is. Der Kapitaia is ein allgemein geachteter Mann und man fürchtet, D daß ex beraubt Und ermordet worden sey. |
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 31, Mai. Folgendes ist die Antwort des
AKonigs an den Landmarschall Grafen Brahe, als derselbe im
Auftrage des Adels Sr. Majestät den Landmarschall- Stab zu-
rüdégab: „Indem Sie jeßt, in der Eigenschaft des ersten Gra-
fen des Reiches, Mir den Landmarschall- Stab wieder zustellen, mpfänge Jch mit doppelter Zufriedenheit die Versicherungen der
FErgebenheir und Treue, die Sie Mir im Namen der Ritterschaft
und des Adels darbringen. Zuerst deshalb, weil dieser Reichs-
tag, dessen Länge dem Volke eine Bürde war, endlich geschlossen ist, wenn auch dessen weitere Verlängerung vielleicht ndthig ge- desen wäre, bis einige Beschlisse von besonderem Gewichte fúr das allgemeine Wohl gefaßt worden wären; denn weil Jch in den Gesinnungen, die Jhren Stand beleben, einen Ersas fär die Schwierigkeiten gefunden habe, deren Beteitigung Mir zum Theil geglückt ist, indem Jch den Meinungen Zeit zur gegensei- gen Ausgleichung gegeben habe, und man auf diese Weise zu tennen anfing, daß eine Spaltung in der Repräsentation immer schädlich und verderblich für das Volk sey. Ich hoffe, daß die
Jeh'grisse, die begangen worden sind, der Zukunft zum Nuken gereichen werden.“
Ÿ Aus den Antworten des Kronprinzen an die Deputationen er Stände, welche sich alle durch Einfachheit auszeichnen, wird 'cjonders folgende Stelle in der Antwort an den Priesterstand pon Unseren Zeitungen hervorgehoben: „Jch muß noch be-
Ponders dem Stande meine Erkenntlichkcit für den Eifer Und das Wohlwollen bezeigen, womit er während dieses Reichs- tages für die Lehr - Anstalten des Reiches gesorgt hat. Diese Einrichtungen entsprechen noch nicht vollständig den jeßigen An-
véderungen des Staates, so lange nicht Volksschulen noch all-
emeiner den häuslichen Unterrichi unterstüßen, und ich benuße
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vtese Gelegenheit, um das Vertrauen auszudrücen, welches ic ! ; Ö ) /
» Q D Cv o r Sf e G E Ç z BÚ ä » ju hrer fortivährenden Sorgfalt für diese Angelegenheit hege, e gleich wichtig für den Zweck der Kirche als fär den des taates ist,“ _„oV der Nachricht, daß man damit umgehe, eine Telegravhen- ee Zwischen Gothenburg und D)arstrano zu errichten, macht Ag Gothenburger Zeitung die Anmerkung, daß man in weden, bevor man an Conminunicationen durch die Luft den- fen kênne,_ zuvörderst die Communicarionen auf der Erde ber: ellen müsse. ind Boräs, zweier Städte, die in der lebhaftesten Verbindung i N {tänden, jo schlecht, daß man k2um darauf forttom- ‘ónne.
Dânemavr fk.
rb openhagen ; 9. Juni, Unsere Blätter enthalten die \:br Ae reiche Beschreibung eines Festes, welches am 2Witen v. M, hig orr des Jahrestages, an welchem Se. Majestät der Kd- 9 ole erste Verordnung in Bezug avf die Provinzialstände er- sien, stattgefunden hat. i
gratnsichtlich des Berichtes in einem an den Herausgeber der en K a Industrie-Zeitung““ gerichteten Briefe, na wel: Bis in Le die Rede gegangen, daß eine Preußische o, ‘r Dtraße von Gibraltar von einem Marokkanischen
zer beschossen worden sey, hat die Redaction besagter Zei-
Itamentlich sey die Straße zwischen Gothenburg |
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tung am 27. Mai von dem Schiffer Karl Völgert, führend die Brigg „„Hermina“/, von Stralsund, noch in Helsingders Hafen liegend, die Berichtigung erhalten, daß er, desen Fahrzeug wahr- scheinlich gemeint scy, auf seiner Reise von Trapani keinem Ma- rofkkanischen Kreuzer begegnet und überhaupt von keinem Schiffe beschossen worden sey; daß er aber am 15. April, Abends 10 Uhr, sich vermuthlich der Spanischen Küste mehr genähert habe, als die dortigen Zollgeseze es erlauben und darum von den Spa- nischen Küsen-Batterien mit cinem Paar scharfer Schüsse ge- warnt worden, von denen eine Kugel durch seinen Vordersteven gegangen sey.
Das Schif „the Ardent‘“/, Schisser J. C. Christiansen, von Kopenhagen nach Tarragona bestimmt, ist in der Nacht vom 28, April in der Straße von Gibraltar von dem Barkschiff ¡„¡Nautilus“/, Capitain Redhead von Loudon, übergesegelt wor- den. Nur der Schiffer Christiansen, der Steuermann und 3 Matrosen konnten sich auf den „Nautilus“/ retten; der Matrose Madsen aber, der auf dem Wrack geblieben, ist wahrscheinlich umgekommen, da das Schiff im nächsten Augenblicke sinken zu müssen schien. Den Geretteten gab der Capitain Redhead ein Boot, womit fe nach Gibraltar kamen, ohne daß sie etwas ge- borgen hätten, als was sie am Leibe trugen.
Pen
_ Warschau, 2, Juni. Der General-Adjutant Rautenstrauch ist vorgestern von Kalisch hierher zurückgekehrt, wohin er si, wie die hiesigen Zeitungen melden, zur Anordnung der Vorbercitungen für die Aufnahme der dorc erwarteten hohen Personen begeben hatte.
Am 29. v. M. wurden auf dem hiesigen Rathhause unter dem Vorsitz des Stadt - Präsidenten die Richter des Handels- Tribunals der Wozewodschafren Masovien und deren Stellver- treter gewählt.
Der berühmte Violinist Karl Lipinski ist in diefen Tagen auf seiner Kunstreise von Lemberg nach London und Paris durch Krakau gekommen.
Dea 0 c
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Altenburg, 3. Juni. Nach einer aus Ludwigslu ein- getrofsenen hst betrübenden Nachricht ist dort der Prinz Albert, zweiter Sobn Sr. Durchl. des Prinzen Georg von Sachsen- Altenburg, cin hôcbst hofaungsvoller und von Allen, die ihn kennen lernten, liebgewonnener Prinz, nach einem 9 wöchigen schweren Krankenlager, an den Folgen einer Gehirn-Entzündung und dazu gekommenen abzehrenden Fiebers, im Lten Lebensjahre
mit Tode abgegangen. | Deßau, 1. Juni. Wenn {on der erste hiesige Wollmarkt (1834) sehr befriedigend ausfiel, so war dies noch weit mehr der Fall mit dem diesjährigen am 26. und 27. Mai abgehaltenen ; denn ungeachtet der vorangegangenen rauhen, regnerischen Wit- terung, die die Flässe anschwellre und trúbte, die Schur der
und troß des in der Nacht vor dem Markte herabstôrzenden Re- gens, fanden fich do an beiden Wollmarkts-Tagen úber 13,000 Stein Wolle wirklich und mehrere Tausend Stein in Proben hier ein, die an den zaßlreich anwesenden achtbaren Englischen, Miederländischen und Deutschen Großhändlern und Fabrikanten bereitwillige Käuser fand, Eilftausend Stein wurden nach ab- geschlossenem Kaufe hier, und etwa zweitausend Stein an den Ablieferungs - Orten Cöthen , Magdeburg èc. verwogen und es blieb daher nur wenig Wolle. unverkauft, Die Preise srtell- ten sich durchgängig um 11 bis 17 Rthir., mitunter auch wohl um 2 Nthlr. niedriger, als im vorigen Jaßre.
München, 1. Juni. Heute wurde der Geburtstag und die Volljährigkeit Sr. Maj. des Königs Otto von Griechenland von den hier sich aufhaltenden Griechen unter allgemeiner Theil- nahme festlich begangen. Um 10 Uhr begann der Gottesdien{? in der zu diesem Behufe prac;ivoll ausgcschmückten Griechischen Kirche „zum Erlöser/“, in welcher zur Seite des Aufgangs zum Altare sich ein Königlicher LZhron mit dem Wappen Stu. Maje- stät in Palmzweigen erhob. Außer dem Griechischen Gesandten, Hrn. v. Maurokordato, waren der Baron v. Gise, Minister des Auswärtigen, die Gesandischaften der drei Schußzmächte von Griechenland und viele ausgezeichnete Personen vom Civil: und Militair geaen wärtig. Nachmittag um 4 Uhr hatte der K, Griechische Gesandte die K. Vauerischen Staats-Minister und den Staatêratb, so wie das dipiomatische Corps und mehrere durch sociale Stellung, oder ihr früheres Verhältniß zu Sv.
WMaj. dem König Otto, oder als Philhellenen ausgezeichnete Män-
nor zu einem Mittagsmahl eingelad Saale des zu diesem Behufe festlich ausgeschmücckten Museums gehalten wurde. Auf morgen hat derselbe Hr. Gesandte sämmt- liche Griechen, welche sich hier befinden, in demjelben Lokale zu einem Gastmaßle geladen, und diese haben ihrerseits auf náchsten Donnerstag in der am Jsar-Ufer gelegenen Minder, Feier desselben glckverkündenden Ereignisses ein ländliches Fest veranfiairet. München, 2. Abreise Jdrer Maiest Karlsbad ist auf den 4. hre Meaje{kär sich nad Töchter gus rienbaò begeben. J Tegernsee, wo Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die | Kronprinzessin von Preußen zum Besuch erwartet werden. Stuttgart, 4. Juni. Das Regierungs - Blart vom 3. dieses enthält eine Verfügung des Ministeriums des Innern, wonach, durch den jungen Männern herrschenden Gebrauch, stiletartige Meßer als Zierde zu tragen, veranlaßt, die Bezirks- und Orts-Polizei- | Behörden daran crinnert werden, daß diese Messer zu den „un- ziemlichen Gewehren und geföhrlichen Werkzeugen“ gehören, | welche nach der Landes-Ordnung und na der General-Verord- | nung vom 12, Januar 1809 bei Verlust des Gemwehres und bei Gefängniß:-Strafe Kiemand in ein Wirthshgus mit sich nehmen, oder son? bei sich tragen soil. E / Karlsruhe, 2, Juni. unserer Stände - Versamm- sung vor tegende Frage, ob der provisorisch ausgesprochene Bei- tritt Badens zum Deutschen Zollverein von den Kammern sanc- tionirt werden solle, oder nicht, scheint etwas hemmend auf un: sere, mit dem hevtigen Tage begonnene Messe einzuwirten, da die noch s{chwankende Meinung auch einige StoŒung in dem Handel herbeigeführt zu [l Wie sehr dies sich in
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Juni. â Die der Königin Wittwe über Eger nach
festgese, Von Karlsbad wird at si j iß, wo Jhre Durchl. Prinzessinnen Dresden eintre n, und von da nach Ma-
Îm Juli verfügt sich Jhre Majestär nach
(Bayerische Blâtter.) L
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haben scheint. den ersten Tagen der Bekanntmachung des Beitritts fühlbar machte, so sehr läßt es in seinen : wird ohne Zweifel das mannigfaltigste Interesse, das anfangs parteilih für oder gegen auftrat, fich gegenseitig so aus- gleichen, daß nur das cine vaterländische Juteresse ent- \cheidend bleiben wird, das gewiß nur günitig fur den
Beitritt sich aussprechen kann. Moch beschäftigt sich die
Kommission allein mit dem Gesek und mit Neugier und Er- wartung sicht man dem Eröffnen der öôffentlihen Discussion entgegen. ruher Zeitung ein Brief des Búrgermeisters von Rotteck in Freiburg an seine Kömmittenten , daß sie im Austrag des Abge- ordneten von Rotteê Petitionen wegen des Beitritts zum Zoll- verein zusammenbringen follten und diese gab in der Kammer
Einen sonderbaren Eindruckck machte in der Karls-
(am 1, Juni) zu einer sehr lebhaften Erörterung Veranlassung. Nach unserer heutigen Zeitung war es der Bürgermeister v. Rotte ck (Neffe des Abg.), welcher in der am 31. zu Freiburg ge- haltenen Bürger-Versammlung erklärt-, daß die 33 Bürger daselbs, weiche auf eine Petition an die zweice Kammer um Versa- qung der Beistimmung zu dem von der Regierung abge\cchlos- senen Zoll-Verein antrugen , diesen ihren Antrag zurücégenom- men hätten. Es soll nun noch zur besondern Sprache kom- men, ob sich der Bürgermeister, als solcher, habe unter- fangen fönnen, die Vorsteher der Städte, und insbesondere des Oberlandes, förmlich zu gleichen Anträgen aufzufordern.
Oesterrei.
Wien, 29. Mai. Eine Lombardische Brovinzial-Deputation
ist hier eingetroffen, um Sr. Maj. dem Kaiser zur Thronbeset- gung Glück zu wünschen; auch die Provinz Venedig wird zu demselben Zwecke Deputirte herschicken. ___ Es wird versichert, daß Se. Maj. der Kaiser die Krönungs- Ceremonie im Königreich Böhmen , welche künftigen Septenver stattfinden sollte, auf nächstes Jahr verschoben haben, desenua- geachtet aber im diesjährigen Spätsommer eine Reise nacl Böhs men beabsichtige. Zugleich erfährt man, daß Se. Durchl, der Fürst von Metternich um dieselbe Zeit seine Herrschaft Königss warth in Böhmen zu besuchen gedenkt. 5
In unsern kommerziellen Verhältnissen zu den Nachbaritagas ten und denjenigen Theilen des Kaiserstaates, welche im Zoll- systeme ais Ausland betrachtet werden, sollen in diesem Augen- blick wichtige Veränderungen der Berathung unterliegen ,» deren Resultat ohne Zweifel geeignet seyn wird, dem Wohlstand O-ster- reichs und der betreffenden Staaten alcichmäßig zu núßen. Na- mentlich soll auch mit der Königlich Sardinischen Regierung über ein neucs Zollsystem auf der Grundlage größtmöglicher Er- leichterung des Handelsverkehrs wischen beiden Staaten unter- handelt werden.
äus Konstantinopel erfährt man mit der Bost vom 12. Mai die daselbst an Bord des Dampfschiffes „Maria Derothea‘/ erfo!gte Ankunft des Königl. Preußischen Gesandten, Grafen v. Königémark.
Wien, 2. Juni. Der Oest, Beobachter bemerkt: „Schon mehrmal waren in fremden Zercungsblättern über das Postwesen in den Oesterreichischen Staaten Notizen ntha‘ten, welche den Beweis gaben, das die Verfasser derselben von dem
j wahren Sachverhältnisse nicht gengu unterricht:t waren, und z C S S ; daher demn Publikum irrige oder wenigstens vollständige Ntach- Heerden aber überall erschwerte und theilweise unmöglich machte, Roe 9 E
richten lieferten. — Dieses war namentlich der Fall*in dem Blatte des Französischen Journals le Renovaten*, worin an- gegeben wird, daß zwischen Wien und Konstantinopel nur eine monatlich zweimalige Postverbindung bestehe. — Dieses Ver- hältniß har früher, und zwar bis zu Ende des Jahres 1833 be- standen, allein im Dezember des nämlichen Jahres wurde cin wöchentlicher Postenlauf zwischen den genannten zwei Hauptstäd- ten in Verbindung mit jenem zwischen Konstantinopel und Smyrna eingerichtet, und der Posteulauf geregeit: — Urgeachtct dadurch die Beförderungs - Auslagen bedeutend vermehrt wur- den, ist doch_ die ‘Porto ¿ Gebühr für Briefe nicht erhöht wor- den, welche sehr niedrig gestellt is, indem für den einfachen, ein halbes Loth wiegenden Brief für die Beförderung zuf der weiten Strecke zwischen Belgrad und Konstantinopel nur L Piaster oder 77 Kreuzer bezchlt werden. — Gegenwärcig wer den die Briefe bei diesem Postenlaufe in 12 Tagen vot: Wier nach Konstantinopel gebracht, allein es werden nunmehr Vorkeh- rungen getrossen, daß in Zukunft diese Beförderungszeit noch um 2 Tage abgetürzr werden wird. — Dadurch dúrfte den billigen Wünschen sowohl der diesseitigen Korrespondenten , als jener in fremden Staaten genügend entsprochen werden, und zwar um so mehr, aïs diese Post-Verbindung in jeder Jaßreszeit regelmäßig bestehen fann, und. völlige Sicherheit gewährt, wie dur eine lange Reihe von Jahren erprobt ist. Ueberdies wurde für eine monatlich zweimalige regelinäßige Korrespondenz-Besdrderung zwischen Wien Und den nicht unbedeutenden Handels - Plâgen Seres und Salonich vorgesehen, und es sind vem 1, Aanuar
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en, welches in dem großen | | Neisenden und Waaren
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| Nachmittag kehrte er unter dem Donner de
Wirkungen nach, und bald j | j gen. gespannt, und junge Leute zogen ihn in die Stadr
1824 zwischen Triest und Patras, mit Berúhrung ven Korfu, wonatilich zweimalige Packbootfahrten zur Befdrderung der Briefe, aus und nach Griechenland, daun aus und nach den Jounischen Junseln eingerichtet worden.“
Das Namensfest Sr. Maj. des Kaisers i am 392 sen v.
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Viveia zue i M Der ganzen Hauptstadt tut freudiger Theilnahme gefeiert 43/7 Lay do J H D
worden. Qu, . T ov Ra C é n (7 ‘ [C n der Wiener Zeitung liest man: „Den dem Aller-
| durchlauchtigsten Kaiserhause treu erzebenen Bürgern der Haupt - | und Residenzstadt Wien und der anderu lantesf "rien Städte “ dev Provinz Nieder - Oesterreich steht noch in ! vats ein dhoher Ehren - und Zreudentag bevor.
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Laufe diescs Veo- A N E L Se. Majestät unser Allergiádigster Kaiser und Here habez nâtalich den 14. Jani als jenen Tag zu bezeichnen gerußt, an welchem Alíer- höchstdieselben die Erbhuldigung der Stände in dem Erzherzog-
| thume Detievveich untér der Enns anzunehmen geiteigt sind, Und n S L A L C C28 E j SES j der Li, Zuni isè als jener Tag bestimmte, an welchem die Bür:
Zotens den Cid der Treue zu leisten daben werden. än 5
i S N N | diesem Tage werden daher nach altherkömimnlicher Sitte die Büre v 4 ointgon Bouipka i A A TA nton l 104 z N G TTLSLILINICHET fte die Due Den iti einigen X eZirich des Königreichs unter í Qr Sitiens auf Le Rathhause erscheinen uns \ 2 x W has «Uj + Ht i: A E: its /
G, 4 Tes E R A das Glück haben, 002) E 5d:
und Herrn, Ferdinand 1,
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vajelbit ihrem Allergnádigsten Kaiser
Zegenivart der zu diesem feierlichen Akte eizensg
; dea vorgeschriebenen Eid der Treue in der althergebrachten Form { und Sitte in ¿ bestimmten landesfürstlichen Commissaire abzulegen.“
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E O 2E Mai. Am 9tén d. M. um 14 Uhr nacl Mitternacht wurde hier ein zieinlich heftiges Erdbeben versvür dgs von einem unterirdischen Getöse begleitet war. |
Deb al ten G F \ ; e! 4 4 09 D | b 44 \ ps - Rom, 26. Mai. (Allgem. Zeitung.) r Papst if
auf seiner Reise ünf Tage abwesend gewejen ; ers gestern L E Kanonen und dem
Geläute der Glocken von Civita- vecchia hieher zurúck. Das Volk bezeugte laut seine Freude, den Landesfürien wieder in jeiner Mitte zu sehen, Und bat kniend um seinen Segen. Jx Civita-vecchiag hatte man bei feiner Ankunft die Pferde vom Was G6 L - 1‘ . t R as Dampfboot, welches zwischen Neapel und Genua fährt, traf even im Hasen ein, und der Capitain stellte dasselbe sogleich zur Ver- fügung Sr. Heil., welche das Anerbieten annahm, aber ausdrücf- lich befahl, daß die an Bord befindlichen Reisenden darum das
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