1835 / 160 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 11 Jun 1835 18:00:01 GMT) scan diff

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tigung derselben hielt der neue Gerichtshof seine erfte Sißung. Später versammelten sich zu Ehren des Tages und der Beamten des neuen Gerichtshofes eine große- Zahl von Brom- berger Bewohnern zu einem fröhlichen Vereine. Ein Toast sprach den Dank aus für die Wohlthat, welhe Se. Majestät der König der Provinz durch die b S 6 zu bewilligen geruht haben; ihm folgten mehrere nah. Die gewohnte Ein- tracht beherrschte das Fest und erhöhte die freudige Stimmung aller Theilnehmer. j

Aus Königsberg in Pr. berichtet man nachträglich Über die am 3ten v. M. stattgchabte Amts- Jubelfeier des Su- períntendenten des Osterodeshen Kreises, Pfarrers Hensel zu Liebemühl. Begleitet von den beiden Kommissarien, dem Land- rath Köhn von Aaski und dem Superintendenten Brachvogel, so wie von 18 seiner Amtsbrüder begab sih der Jubilar in die Kirche, wo nah Abhaltung der Liturgie dessen ältester Sohn, der Rektor Hensel in Marggrabowa, die Predigt hielt und der Superintendent Brachvogel vor dem Altare Worte der tiefsten Empfindung zu der zahlreih versammelten Gemeinde sprach. Hierauf wurden dem Jubilar durch die beiden Kommissarien mehrere Glückwunsch - Schreiben der vorgese6ten Behörden be- händigt, nachdem ihm schon vorher von dem Landrathe die Jn- signien des ihm von des Kdnigs Majestät Allergnädigst verlie- henen Rothen Adler - Ordens dritter Klasse Überreicht worden waren. Auch fehlte es nicht an anderweitigen Beweisen innig- er Hochachtung und dankbarer Verehrung, indem jeder der S des Jubilars bemúht war, die Feier des Tages zu er ehn.

Der erst zu Weihnachten 1834 ins Leben getretene Kunsk- verein für Pommern zu Stettin hat sih unerwarteter Resul- tate zu erfreuen. Er zählt bis jet 1009 Mitglieder einschließlich derjenigen, welche fich zu mehreren jährlichen Beiträgen ver- pfitchtet haben und mit Aus\{luß der einzelnen Loose, die von verschiedenen Mitgliedern noch außer ihren Beitragsloosen erwor- ben worden sind, Die erste Ausstellung des Vereins fand vom 29, April bis zum 20. Mai in Stettin statt und zwar in dem dazu besonders eingerichteten Lokal des Schükenhauses. 381 Kunst- feistungen und unter diesen 39 Oelgemälde alter Meister uud 328 Velgemälde neuerer, größtentheils noch lebender Künstler Wirden dem schaulustigen Publikum dargeboten. Etwa # der leßteren sind Werke inländisher Künstler, die übrigen sind dem Vereine hauptsächlich aus den Bayerischen und den Sächsischen Staaten zugekommen. Aus Pommern gebürtige oder in dieser Provinz jekt ansóssige Künstler haben 66 Kuustleistungen unmit- tcldar oder durch die dritte Hand zur Ausstellung geliefert. —-- Abgesehen von dem Ertrage der gedruckten Kataloge, durch den nur die bezüglichen Druckkosten gedeckt wurden, haben die Eintritts- gelder zum Betrage von 5 Sgr. à Person eine Einnahme von 114) Rthfr. gewährt, welche im Wesentlichen zur Deckung der sämnat- lichen Kosten hinreichen wird, Jw Laufe der Ausstellung wur- den von mehreren fast sämmtlich in Stettin ansässigen und größten- theils dein Kausmannéstande angehörenden Kunstsreunden, mit Ausschluß zweier gemachten Bestellungen, 28 Oelgemälde für zu- sammen 2557 Nthlr. 20 Sgr. erstanden, Der Vorstand des Ver eins aber hat zu der gegen Eude des Monats Junt odér An- {angs Juli zu dewirkenden Verloosung unter die Mitglieder 19 Delgemälde, eine pheiloplastische Kunstleistung und 1090 Litho- graphieen, aiso zusammen 120 Gewinne für 1943 Rth(r. 20 Sgr. êertvorben. Die exfkfauften Kunstleistungen sind bis auf 14 Oel- gewälde sämmtlich von inländischen Künstlern verfertigt und es hat der Vorstand des Vereins bei seinen Ankäufen bescnders jün- gere talentvolle und in ihrer Vermögenslage auf diesem Wege zu ermtnternde Künstler des Jnlandes berücksichtigr, auch ijt er ‘mit erfreulichem Erfolge bemüht gewesen, dieselde Rücksicht bei den fauflustigen Kunstfeeunden eintreten zu lassen. Der Ge- neral- Bericht über die bisherige Wirksamkeit des Vereins wird die nähere Auskunft ber die oben angedeuteten Momente und namentlich das Verzeichniß der von Kunsifreunden wie von dem Vorstande erworbenen KunstleiKungen enthalten, auc zu seiner Zeit in der zu Berlin erscheinenden Zeitschrift _¿Das Museum“ abgedruckt werden. Eben so werden die öffentiichen Blätter

úber das Resultat der Verloosung unmittelbar nach lesterer Aus- |

funft geben. Die Ausstellung is besonders verherrlicht wor- den durch die Meisterwerke, welche Se. Maj. der König, Se. Königl. Hoh. der Kronprinz (der hohe Beschüßer des Vereins) und Se. Königl. Hoh. der Prinz Karl dem Vereine anzuver- trauen huldreichst geruht hatten, Und die auch im General -Be- richte näher bezeichnet werden sollen. Den aufmerksameren Beob- achtern aber ist es offenbar geworden, in welchem Maaße diese AllerhLc{sen und Höchsten Gnadenbezeugungen zur Erweckung . und Belebung des Sinnes fär die bildende Kunst in der Stadt Stettin und in der Provinz Pommern beigetragen haben.

Im Jahre 1829 wurde von einigen Gutsbesitßern der Brovinz Posen der Gedanke aufgefaßt, cine gemeinschaftliche Stammschäferei zu bilden, um mittelst derselben die Veredelung der Schafe zu erleichtern. Die Theilnahme an der Stamm- heecrde sollte durch Gewinnung von Actien bedingt, und durch die Actionaire ein Verein konstituirt werden, für welchen ein be- fonderes Reglement entworten wurde. Die Jdee ist wirklich zur Auéfßrung sctommen. Es wurden zur Bildung der Stamm- heerde hochveredelte Thiere in Schlesien und den benachbarten Desterreichiichen Provinzen angekauft und der Vercin zählte im Jaßre 1832 39 Mitglieder mit 63 Actien zu 109 Rthlr. Die Stammheerde is biéher auf dcn dem Herrn von Kafksicin ge- örigen Güiern Psarskie bei Pinne untergebracht gewesen; fle , bestand zu Anfang des Monats Mai c. aus 127 Stúcx Mutter-

schafcn, «8 Stúk Zeitschafen, di Stúck Zeitböcken und 83 Stück dies¡ährigen Lämmérn, wovon bei der am 5. Mai c. zu Psarskie stattgehabten Zujamtaenkunfe der Actionairs 45 Böcke zur Ver- theilung unter die Lebtern bestimmt und zwischen ihnen verloost wurde. Da uicht so viel Bôcke a!s Actien vorhanden waren, so warden 3 Kiasscn gemacht, die Bècke mit 25 Rrthir., 15 Rihlr. und 19 Rthlr. taxirt, Und dann durch das Locs auf die Actio- nairs vertheilt, wedurch fich das Resultat ergab, daß jede Actie ihrem Fnhaber einen Ertrag von 11 Rthlr, 17 Gr. 4 Pf. ge- währte, Abgesehen davon, daß {dne Zuchtstähre zwischen den Actionairs vertheilt worden was dem Zwecke des Vereins entspriczt so i der Beitritt zu demselben auch für diejenigen, we!che sür dics Jahr keinen Stähr erhalten haben, vortheilhaft gewesen, da ihnen von 1909 Kthlr, cin Zinsensaz von mehr als

i Brix. zu Theil geworden ist,

‘ini ten und 5ten d. M. wurde zu Torgau der dies- jährige Wollmarêt abgehalten. Derselbe war sehr lebhaft be- uhe, Die Verkäufer hielten auf vorjährige Preise, wodurch ver Haudel anfangs s{hwierig war; er belebte sich aber bei cini- ger Nachgiebigkeit derselben, und da sih, außer den inländischen Such - Fabrikanten und Händlern, auch viele Käufer aus dem ónigreiche Sachsen und dem Altenburgischen (auch ein Fabri- faut aus Lennep) eingefunden F. so wurden die auf circa 790 Centner zu berechnenden Wolien, einige wenige Partieen

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d ausgenommen, wo die Verkäufer von ihren Preisen nicht abge-

en wollten, sämmtlich geräumt und Land-Woile mit 62 —65 thlr. , - veredelte mit 70— §0) Rthlr. und die von den besten Schäfereien mit §—90 Rthlr. pro Centner bezahlt, bei wel- chen Preisen man gegen das vorige Jahr eine Verminderung von durchschnittlich circa 6 Rthlr. pro Centner und bei einigen Wollen, die damals zu sehr hohen Preisen verkauft wurden, bis 10 Rthlr. pr. Centner annehmen kann.

Nach dem nunmehr vollendeten Kataster der Provinzial- Hagel-Versicherungs-Gesellschaft für die Provinz Westphalen beläuft sich die versicherte Summe im Reg. Bez. Münster auf 688,304 Rthlr., im Reg. Bez. Minden auf 328,535 Rthir. und im Reg. Bez. Arnsberg auf 75,007 Rthlr., überhaupt also auf 1,091,846 Rthlr., und es is nunmehr zur Bildung des zu den vorkommenden Entschädigungen erforderlichen Fonds ein Beitrag von 1 Rthlr. pro mille ausgeschrieben worden. h

Ein Gewitter, das in der Nacht vóm leßten Mai auf den l, Juni über Königsberg in Pr. zog, hat in der Uinge- gend von Labiau besonders heftig gewüther. Die Gebäude auf den beiden Gütern Carpau und Austupöhnen sind eingeäschert worden, auch soll ein bedeutender Verlust an Vieh und Juven- tarium herbeigeführt worden seyn.

Am Löten v. M. licf das Dänische Schi} „Delphin““, von 56 Lasten Tragfähigkeit, nachdem dasselbe auf der Nhede beim Einnehmen ciner Quantität Holz beide Anker verloren hatte und die hohe See nicht gewinnen konnte, etwa 1900 Schritte óôstlih von Rügenwaldermünde auf den Strand, Die Mann- schaft wurde gerettet und die Ladung geborgen. ,

O ATA E S R IORE A At. mern

Gartenbau: Ve-vein.

Jn den jüngsten beiden Versammlungen des Vereins zur Bes fdrderung des Gartenbaues am 3. und 31. Mai d. F. wurden durch

“den Direktor vorgetragen: der neueste Jahres Bericht des Erfurtec Gewerbe-Vercins, der einen höchst interessanten Uecberbiick der \ch{chäß- j

baren Leistungen déeses überaus thätigen Bereins genährte; eine Abhandlung des Ober- Förfers Herra Monecke zu WBliedungen bri Nordhausen, Über die Behandlung der Weidenoäume, unter Auf- flellung eines auf mehriährige CEcfahrung berahenden Nußiung3- Vergleichs zwischen Kopf- und Hochweiden, der zu Gunsten de? leßteren spricht: verschiedene Mitthcilangen über die uicht ungún- stigen Resultate der noch weiter fortzusezenden Versuche dée Au- zucht des sogenannten Riecscnkohls aus ber Vetdee; ein von dem Thüringer Gartenvau- Vereine zu Gotha mitgetheilter Vorschlag

eines seincr Mitglieder zur Anwendung von Kohlenstaub gegen die |

Ringel - Kranéheie “der Hyciuthen; Nachricht von dem guten Et» folge der in dem Fnstituts- Garten des Vercins in Schöneörrg be- wickten versuchsrocisen Anzucht ciner vou der Latidwirthsc{ajts » Be: fellschast in Steiermack unter dem Namen ial o piznoliuo mitge- theilten Mais-Act, die wegen ihrer fcühen Reise und großen Ec- tragöfäbigfeit sehe empfehlenwerth scheint; Bemerkungen des Heren G'afen von Reichenbach zu Beußave bei Festenberg, über die gründlich bewährten Vorzüge des weißen Türkischen L2W8ri- zens vor dem gelben, die insbesondere auf Benußutig als {(Grünfutter son srüber in den Verhandlungen des Ver- eins ausführlich dargestellt ind; Mittheilungen dez Prarrecs Hercn Martini zu Cues bet Berncasiel, über Behaudlung der Gurken: und Zwicbelfelder und über eine bewährte Methode der Koönservirung der Weintrauben, die darin beficht , daß einzelne Reben mit reifen Trauben abgeschnitten und, mit, dem untecen Ede in ein Gefäß mit Wasser geseßt, in einm kalten, doch feostfreien Zimmer aufbe- wahrt werden, rwoo ihnen vou Zeit zu Zeit frisches Wasser gegeben wird; Andeutungen des Herrn Baron von Kottwihß zu Nimptsch, Über die erheblichen Vorzüge des Sibärischen Hanfs (Cänadis Siliprien), der besonders in der Schweiz viel- gebaut wird und dort oft eine Höhe von 15 Fuß erreicht; eine Abhandlung des Präsidenten Herr! von Niuter zu Wiesbaden, über eite in ihren verschtedenen Veræœand- lungen unter den Namen Heuwurm und Sauerwurnm bekannte, dei Blüùthen und Fcüchten des Weinftocks scwädliche leine Motte (Tinea ambizuella Hübn), die Beurtheilung der auf die Preisfrage des Vereins über ein Mittel gegen die unter den Namen Wingel- kranfkheit und weißer Rob bekannten Krankheiten der Hyacinthet: Zwiebeln eingegangeten, ader nicht preiswürbig erachteten Beantwdor- tang; Mittheilungen des Majors Hrn. Struvein Wesel vonden Resulila- ten seiner Versuche über die blaue Färbung der Blüthen der Hoctenstci, aus denen Manches negativ festgcsielt werden kann, wie z. B, die Anwendung von Blaußo!z/, Geibholz, Rothholz, Schüttgeld, w90- gegen die Anwendung von Kohlenmerler- Erde sich bewährte; We- merkungen des Kammerherrn Herrn von Poser auf Oombsel bei Wartenberg úber das Okuliren von Chyysanthemum indicinns und dessen Anzucht zu 4 Fuß bohen Baäumchen; Nachricht über die Schrif des Rechnungs - Raths Herrn Schneider: „Versuch, den Miteinfluß des Mondes auf den Stand des Baromcters nachzu- weisen’, worin der Herr Verfasser Andeutunzen giebt, in welcher Weise Versuche Über die etwanige Einwicfung des Mondes auf dus Pflanzenleben zu veranstailea seyn möchten, von demseiben wurden vorgezeigt verschievene in ter ÜppigTeit Vegetation ‘stehende (He- wächse in den von ihm ecfundei.en pateitirten Blumentépfen von gefälliger Form, die unten fegeliörmig auögehöhlt und mit einec Ruine umgeben sind, in die das Wassec cingegvssen wird und durch cinige kleine Oeffnungen seitwärts in den Lepf cindringt, von wel- cher Bewässerungsöweise er glaubt, daß sie für viele Gewächse zu- träglicher senn: möchte, als das sonst gewöhhliche Begießen, auch daß sle insbesondere sür große Anfalten zwcckémäßig sen tènne, in- tem dadurch mittelst kleiner Vorcichlunzcn eine gleiczmäßige Be- wáässcrung ganzer Masscn von Topf - Geroächsen mit eine Male, icichter und mif geringeren Zeit - Aufwande zu dt- wttclligen, lait durch das Begleßen eines jeden cinzelien Topfes. Der Prediger Herr Hil erfiattete Bericht Ürec den Zustand unserer ((äctner- Lehr: Ansialt und deren Leistungen im abgelaufenen Lehrjahre vom März 1852, woraus die fortwährende gedeihliche Wi-kjiamkeit dieses Jritituts hervorleuchtete, das geen wärtig 16 Zdglinge zählt, mit Einfluß von 160 Fret-Alumnen. Ver (Kenecral-Secretair, Herr Geheime Medizinal-Rath Lichtenstein, gah Nachricht von dem bemerkenöwerthesten FJnhalt der neuesien Hefte der Annalis de la éevciéió d'hortlcuitare de Paris, Wovon inSorjon- dere bemerfenswerth waren, tie Mittheilungen über die tm vorigen Fahre itt mehreren Gegenden Frikreicis wahrgenowmmene Erschei: nung, daß Obfibäume nicht nur zum zweitenmale gebiüht, jondern auch reife Früchte getragen haven, so. wie ein Aussaß Uber die Zer- siórung der an den Tretbhauspftanzen vorkommenden Fnsekten durch Ammoniak und ein anderer úbeer Baumstämme seltener Art von be: sonders hohem Alter. Eingeganzea waren noch: von dem Hofruth Herrn Feayz in Dresden, cin Exemplar sciner topograpt isch siatisli- jchen Beiträge zur Kenntniß dec Lehdeu-Verhältnijse im Königreich Sachsen; von der Leop. Carolinischea Akademie dec Naturforscher z4 Bonn und Breslau, dic 1ste Adth. des 17ten Bandes threr wertß- vollen Verhandlungen; von der votanischen Gesellschast zu Regens- burg, der 17te Fahrgang (1854) ihcec rühmlich bekannten 5iora nes dem 4ten Bande der Lireratur- Berichte: von der Schl.sl,chen (Besellschaft für vaterländiscze Kultur, die Ucbersicht threr Ar- beiten und Veränderungen im Fahre 1844; von dem polytechnischen Vereine in München die dret ersten Hefte des laufeuden Fahrgan- ges seines interessanten Kunst- und Gewerbe- Blattes: von dem andwirthshastlichen Vereine in Stuttgar:, das neueste Hest (Fahr- gang 1834, 27 Bd. 33 Heft) seines reichhaltigen Korrespondenz- Blattes; von der Landwirthsch-afts- Gesellschaft zu Celle, der ge- druckte Bericht des Landes - Oekonomie - Raths Hecrn Ziegler der die Anlage der Schwemm- und Bewässerungz- Wiesen het kleinen Hehlen; von den Handels-Gärtnern Herren Gebrüdern Baumantt in Boliweiller/ eine Partie Samen vom Rlesczifobl qus der Vene

| Berl. Stadt-Obl. 4 [1903 |

deé; von den Handels-Gärtnern Herrén Gebrüdern Booth in 54 burg, eine Parrte der als neu und ausgezeichnet verschiedentlich

gerühmten Kavalier-Gerste, beides zur geschehenen Vertheilung, hufs der versuchsweisen Anzucht; von dem Herrn Etatsrath )r Steven zu Sympheropol in Taurien eine von ihm verfaßte Ans, tung zum Seidenbaue, nah der in Persien und Kislar üblig Behandlung nebs einer Partie Gemüse - Sämereien aus Konsty nopel , deren versuchsweise Anzucht in Fnstituts- Garten des y eins bewirkt werden wird; ferner: von dem Haudels-Gärtner gy, Petsch in N:uwicd eine Art Mais aus Pennsylvatiten, zu glei Behuf. Von den hiesigen Handels - Gärtnern Hercn Späth j Herrn Limprecht waren zur Stelle gebracht dret in Uppiger Bli

stehende Orangen - Tôpfchen/ zwet reich blähende schön ezo : Epcmplare von Cactus BSpeciosissîmus und eine Rosa thea Cel die in den Versammlungen verlooset wurden. Jn cinem der g j 160 wächshäuser des Königl. botanischen Gartens waren Uber 10 Wv e auögezeihnetsten schön blühenden Gewächse zierlich aufgestellt, R GES E ren Farbenpracht einen cben so imposanten YUnblic® gewährte, j —————

die Seltenheit vieler dersclben daë Auge des Kenners erfreute, S Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Geheimen Justizrath Äind Landgerichts - Direktor, Dr. Neigebaur zu Fraustadt, den othen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

E A R AE E B E U T t E T E R

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Meteorologishe Beobachtung. 1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einm 8. Fun. Ge (S U | TOUOE Beobachtuy.

Cuftdeuck. 349,6 1 Par. 339,06 Par.|338,9 o'’’Par.sQuellwärme 7,zy

Lustwärme| 14,6 R. | 224° M. | 15,1 ® M. sFiufwärme 16,4 Thauvunkt, Set 6,9 ®°R. 8,8 ° R. [Bodenwärme 14, Dunsisêttg! 80 vCt. 39 pyCt. 69 PCt. fousdünft. 0,150 Wetter. | heiter. heiter. beiter D Wind. [ O. O. O. Niederschlag 0, | Wolkenzug|l S. [Btachifálte 12,09 Tagesmitt:l, 6ten: 339,1 2/// Par... 16,49 R... 6,59 R... 1g Z 7ten: 339,9 1 ‘// I S N M a die erletfate Dhabre tun El E Sten: 839,5 „(4 2 0 O zu Köln ist die erledigte Pfarre in Esch dein bisherigen aylan in Bonn, Laurenz Bruders, verliehen worden ; E u Magdeburg ist der bisherige Pfarrer in Schmidts- orf, Wilhelm Braumann, nah Böhne verseßt worden ; zu Stralsund ist der Kandidat der Theologie, Gustav iese, zum Pfarrer in Ranzin ernannt tworden.

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Zhre Königl. Hoheit -die Frau Erb - Großherzogin jon Mecklenburg-Schwerin ist über Potsdam nah Lud- pigslust zurückgekehrt.

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Im Bezirke der Königl. Regierung

Berliner Börse. Beu 9. Juni 1835.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettiel. (Preufs. C O S E C R I U A E D E M E A a 20 A7 M 2E RLRERLO Mm | Zf. rief eid. | Zf. |\Briefl St.-Schüuld-Sech. | P [1005 (1003 [Osipr. Ffandhber, ; ir, Engl, Obl. 30, 4,1 9845 |/ 98 fPomn. âo. | Prim Sch, d Seeh.! | 6384 | 27 fKur- u, Neum. do. Kur. Obl m. C A 008 j FSehtesische do. Neum. Tut.Sch.do.! 4 (1008 | ket C.u.Z. Sch. d. K.- u, f.

tiold äl marco 21614 M Neue Duk. ,,. | ! 182 Friedrichsd’or. .| | 13¿ Bisconta _— | 5 T Preujs, li

Brief. | (i

E Angekommen: Jhre Durchlaucht die Landgräfin von hessen-Rothenburg,

Se. Durchlaucht der Fürst Karl zu Salm-Reiffer- heidt-Krautheim, und

Der Kurfürstl. Hessische Geheime Legations-Rath, außeror- entliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Oe- erreichischen Hofe, Freiherr von Steuber, von Sembowicz

Ober: Schlesien. :

Der Kaiserl. Russische General-Major Jermolow, von t, Petersburg.

Königsb. do. _—- Elbiueg,. do. Ai 995 | Binz, do, i Fh / Westpr. Ffandbr. I [1011 Grossliz. Pas. do, “24 11027 Q T S S K RRM O G D T f C Dal

Wecbsel-Cours.

M Zeitungs-Nächrichten.

N ETB Füh 250 Fl. (0 E 50 Fl, i "O: Nl «n D.

Hamburg . ) Mk, i 1 Z dito Mk. 13 Rußland.

Loudon L LSt. St. Petersburg, 3. Juni. Unsere Nachrichten über den Paris s A 4 Aufenthalt Ihrer Kaiserl. Majestäten ‘in Moskau reichen bis zum N A in 20 Xr n H aven v. M. Allerhöchstdieselben haben die Besichtigung der ver- As 60 Thl hiudenen öffentlichen Anstalten 2c. täglich fortgeseßt und erfreuen Wp 30 Thl. Sih eines ungetrübten Wohlbefindens. i

M a-M WZ 50 Fl |2 Mt M Der erste Secretair der diesseitigen Gesandtschaft in Berlin, Patdrabüira D Rbl. ¡3 Woch. \*- R d\legienrath Baron von Ungern- Sternberg, ist an die Stelle Warschau Fi, ¡Kurz -[fdes Staatsraths Zarzecki zum Russischen Residenten in Krakau

Ee ernannt. worden.

_ Se, Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger haben dem hiesigen Buchhändler Brief für das von demselben herausgege- dene und Sr. Kaiserl. Hoheit gewidmete Deutsch-Russische Wör- terbuch einen Brillantring verliehen.

Russische Blätter melden aus Brody vom 2Wsten v.

N: „Noch ist der Schaden nicht berechnet, den die Feuers- runst hier angerichtet. Jedoch kann man ihn wohl auf 3,000,000 Rubel anschlagen. Zweihundert, \ beinahe alle steinerne und an- ehnliche Häuser sind niedergebrannt. Mehr denn 1200 Fami- en haben bei diesem Zeuerschaden gelitten. _ Eine Menge von aaren sind verbrannt, worunter sämmtliche Russische Fabrikate, die sich auf der sogenannten Stadtwage und in den dazu gehö- rigen Waarenlagern befanden. Da Brody wegen *scines Han- uf delöverfalles ( besonders des Contrebandirens) schon in den le6- 4 09 Be compt, 107, ir, 107, P E ten Jahren von allen Seiten bedrängt ward, so muß natürlicher B L e ein jolches Ungluck für diesen, einst so wichtigen Handels- Ln Aa bs R oll 0A N rt hôchst traurige Folgen nach sich ziehen. Uebrigens wird E wohl die hiesige Ortsbehörde nicht säumen, auf die vom Magi-

Königlihe Schauspiele. ' E M u odo gemachten Vorstellungen einzugehen, und mit Mittwoch, 10. Juni. Jm Schauspielhause: Zum esF?8r Hülfe bei der Hand zu seyn.“ male: Nichte und Tante, Lustspiel in 1 Akt, von Sörvner, F é auf: Der Bâr und der Bassa, Vaudeville - Burleske in ! Paris, 3 ¡9 C405 h f e : | von C. Blum. Und: Die Verrätherin, Lusispiel in 1 Al ellt üb (18, 9, Zuni, Das gestrige Journal des Débats R. f M er den von dem Minister des dsfentlichen Unterrichts am ° Danerstaa, 11. Juni. Am Opernhause: Die gef cat in der Deputirten - Kammer gehaltenen Vortrag zur Donner! G, 24, A) S Þ ) d A Vertheidi o R =. » 2 L 3Kette, komische Oper in 2 Abih., nach einer neuen Bear! rachtun gung des Udgets seines Departements folgende Be- der Oper: Losi fau luite, zur beibehaitenen Musik von M atoren hdren G00 nan Mus auf die Wünsche der Refor- Jm Schauspielhause: 1) Le Marioge de raisou, vas , die immer bereit sind, ihre Träumereien und a D üdlos, var Suribo, D La: goconda raprésc E "sleme geltend zu machen, wo Zeit, Erfahrung und Tradition Ld "cants jaunes, ou: Les tribulations d’un dauscur, én sptecen sollten, gewiß, so wäre das Gese über den Se- le o en 4 acte, par Mr. Bayar:l. r Unterricht dald gemacht ; bedenft man aber, daß die Kam- Freitag, 12. Juni. Jm Schauspielhause: Don Gi (en v6 jeher der Meinung war, daß die bisherigen Grund- Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth. , ven s arde dfffentlichen Unterrichts beibehalten und nur dem ge- Karl Müller, vom. Stadt-Theater zu Riga: Don E 0 wird M Ohlgnde der Gesellschaft angepaßt werden mäßten, Frl. v, Hagn: Prinzessin Eboli.) Gui nan begreifen, mit welchen Schwierigkeiten es Herr E die Meer zu thun hat. Wir theilen auch vollkommen Kégigstädttshes Theater. Gm ag deugung des Herrn Ministers, daß der Zweck der h uni An Ataliánischer Syrache): 0M ?nnasien gänzlich verfehlt werd s Mittwoch, 10. Juni. (Jn Jtaliänischer Sprache): Mie Stelle d) cit werden würde, wenn man an ‘amis, Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Ole. Mir, _der humanistischen Basis eine encyklopädisch - P P EF ut Surin: SemiMssenschaftliche bringen wollte. Die r Auf vom Königl, Sardinischen Hof-Theater zu Turin : S! es MPatauf hinaus: Wird aller Zweck de s ganze Frage läuft als Gastrolle. Hr. Holzmiller wird vor seiner Urlaubs? mlich die Entis elun 4 L: Weitét s Na der Jugend, (* N 04 f, 2 Vie C: Li ftueten. f y A Fr V0 - e C er urc S vac J e Mike PON Pia E A ? en Logen und im B sl meg gwissenschaften erreicht, und, wenn es die O ind, des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. ; _ en? Es wäre A E den neuern Sprachen den Vorzug ge- Donnerstag, 11. Juni. Zum erstenmale wiederholt Buizot mit der t 8, den schlagenden Gründen, die Herr F irths- Proben, oder: Unrechte Wege, Posse in 5 Al Wimkeit hierüber ‘infiviele har, noch andere fiatt, e § ) O -. Bts é / . P Reit 18. Juni. Der Glöckner von Notre - Di, litt sae 1s einige e Feen, Wei durch Falb inantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem O des * Wun eine Bemerkung erlauben. Wan fa e dad See N Hugo frei Peter Ah Charlotte Birch-Pfeiffer. i Dee als Hauptgrundlage des “Sugend-Unterrichte e Nitcliedes n Ee nur dazu, Republikaner zu bilden. Zwei Vorwurf, u a Opposition machten dem Alterthum diesen jeweisen d but wir wissen ihnen dafür Dank, denn sie jige Monarchie Ae Anhänglichkeit an die verfassungsmä- is dabei weir weniger i sie mögen sich beruhigen; die Monarchie : ger im Spiele, als es scheinen könnte, Die

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Auswäürtiwe Börsen, Amsterdam, 4 Juni. Niederl. wirkl. Schuid 557. 58 do. 101, Avseg. Schuld icanz- Bill, 2541. 438 Amort. ‘44. 839 82 Kuss. 997 Oed 987. Preuss, Främ,-Scheine 1134. do, 4g Auf —,. Span. 34 36 20% i Aniwerpen, 3, Zuni. 39 —. Zins). 18. Cortes 38 Frankfurt a. M, 6. Juni. Desterr. 52 Metail, 10277. 1016 48 974. 974. 258 977M o 251, 8 Bank - Actien 1591 1589 Pärt. « Oblig, 141,18 Loose zu 100 G. 213 Br Prenss. Prim.-Schb, 63 Be. d Aut, 983, 8, Boll. 52 Oblig. v. 1832 i065 Be. Poln, Loo ir, 52 Span. Rente A Al. 88 do. perp. 244 244 Paris, 5 Juni. 52 Rente pr. compt, 107, ——, fin cour. 107. 30

Span. §5 45

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ais Gaslrolle.

Redacteur Cottel. E S

Gedruckt bei A. W. H99"

Wiederherstellung der klassischen Literatur in Frankreich geschah zu einer Zeit, welche nichts weniger als eine Zeit der republika- nischen Sitte und Denkungsart war; und weder jene Mönche zu Ende des Mittelalters, noch jene Philologen des 17ten Jahr- hunderts neigten sich besonders zum Republikanismus. Das literarische Zeitalter Ludwigs XUV. war ein wesentlih mo- narchishes; und wann gab es wohl geschicktere Ausleger, leidenschaftlichere Bewunderer des Alterthums, als damals? Die Wahrheit ist: die Literatur der Alten erregt unsere Bewunderung; ja oft konnten große Geister zu einer blinden Verehrung und Nachahmung derselben hingerissen werden ; aber ihr gesellschaftlicher Zustand war jederzeit mit unse- ren Sitten in Widerspruch und das Vorbild ihrer Republiken war für unser Vaterland niemals gefährlich. Das, was eigent- lich heute Republikaner mache, ist, abgesehen von den Ueberzeugungen Einzelner, welche wir achten, nicht sowohl eine dur das Stu- dium der Griechen und Römer erzeugte Schwärmerei, als viel- mehr der vollkommene Mangel guter: und gründlicher Studien. Diejenigen, die unsere Gymnasien als Republikaner verlassen, sind nicht eben die, welche Demosthenes und Cicero am be- sten verstehen lernten, und diejenigen, welche die Straßen unserer Städte mit Unruhen erfüllen, haben sich nichr bei den Volks- Versammlungen auf dem Forum, deren Sprache sie wenig kennen, noch auch bei den Volks - Tribunen, deren Reden sie gar nicht verstehen, Raths erholt. Fragt dagegen einmal einen Jüngling, der mit anhaltendem Fleiß und Nachdenken jahrelang die Meisterwerke der Alten studirte, ob er je in Versuchung ge- rieth, unsere Zeit und unser Land nach der Geschichte jener von uns in jeder Beziehung so entfernten Vergangenheit zu beurthei- lv. Und beides mit einander zu verwechseln. Zu dieser Beob- achtung sind schon Tertianer reif genug. Diejenigen aber, die, nachdem sie bereits ins öffentliche Leben getreten, diesen himmel- weiten Unterschied nicht erkennen wollen, haben nicht den Gym- nastal-Unterricht zu stark genossen, sie haben ihn vergessen. Ein- fáltige und Schwärmer giebt es freilih Úberall ; und wer weiß, ob nicht ein eingefleishter Humanist in seinem Eifer vor- schlagen möchte, Frankreich solle nah den Gesezen des Ly- kurg oder gar des Minos regiert werden. Dagegen fra- gen wir die eifrigen Vertheidigey des ausschließlichen Real -Un- terrihts, ob alle die, welche si diesem Zweige besonders ge- widmet haben, jenen geraden Verstand, jenes gemessene Urtheil, jene richtige Würdigung der Bedürfnisse ihrer Zeit und ihres Landes aus diesen abstrakten Studien \{öpften , deren Mangel fie unserem Erziehungs -Syflem #6 oft vorwerfen? Welches waren doch die Männer, welche die Lehren des Saint-Símonis- mus, worüber wir hier feine Stimme abgeben wollen, auf die Spike trieben? Es waren wohl im Allemeinen Männer von gediegener Bildung in den exakten Wissenschaften, Männer von seltenem Verdienst, welche jedoch den großen Fehler begingen, daß sie versuchten , die bestehende Gesellschaft, diese Gesellschaft, worin die Leidenschaften und Interessen, die edeln und freien Gefühle auf- und abwogen, einer Art von wissenschaftlichem Ex- periment zu unterwerfen und sie lebendig ‘in ihre- der Algebra und der Geometrie entlehnten politischen Formeln zu bannen.“

In der vorgestrigen Sizung der Deputirten-Kammer theilte Herr Guizot eine Deliberation der Französischen Akademie vom 12. März mit, woraus sich ergiebt, daß das neue große Fran- zösische Wörterbuch nunmehr beendigt ist, und vielleicht noch in déesem Sommer in Druck erscheinen wird. Die leste Ausgabe dieses Wörterbuchs if bekanntlich von 1762, mithin hon 73 Jahre alt, und daher für den Gebrauch höchst mangelhaft. Die Aka- demie will sich jet, um eine noch sehr fühlbare Lücke für das Sprachftudium auszufüilen, mit der Anfertigung eines großen ctymologischen Wörterbuchs beschäftigen. Es ist zu diesem Be- hufe eine besondere Kommission ernannt worden.

Die in der Conciergerie, in Ste. Pélagie und im Militair- Gefängnisse der Abtei befindlichen April-Gefangenen hatten vor einigen Tagen gegen diejenigen ihrer Mit-Angeklagten , die dem gegebenen Versprechen , bei den Si6ungen des Pairshofes nicht zugegen seyn zu wollen, so lange das Vertheidigungsrecht nicht unbedingt frei sey, untreu geworden, einen Beschluß publizirt, worin sie gegen dieses Betragen protestirten, und sich von ihrer bisherigen Kameradschaft mit den Abtrünnigen lossagten. Lek: tere, die sich bekanntlich im Palaste Luxembourg selbst in Haft be- finden, haben darauf ein Antwort-Schreiben in den Temps ein- rücken lassen, worin sie ihr Verfahren rechtfertigen. Sie \a- gen in demselben unter Anderem: „Es dringt sih uns, bei der Lesung dieses so ganz unziemlichen Schreibens vorläu- fig nur eine Betrachtung auf, wie seltsam es nämlich is, daß Männer, die sich als so eifrige Anhänger des freien Vertheidigungs-Rechtes beweisen, und in allen ihren Reden eine so große Achtung vor der Meinungs-Freiheit affektiren, daß diese Männer, sagen wir, sich das Recht anmaßen wollen, einem Theile ihrer Mitangeklagten den Text zu lesen, und ihnen die Arc und Weise ihrer Vertheidigung vorzuschreiben.“

Die zum Besten des „Réformateur‘/ erdffnete Subscription beläuft sich bereits auf 7000 Fr. 25

Der Prozeß der „Quotidienne“ und der „Gazette de France“/ wegen der bekannten royalistishen Erklärung wird am 6. d. M. vor dem hiesigen Assisenhofe verhandelt werden; Herr Berryer wird die „Quotidienne“, und wahrscheinlich Herr Hen- nequin die „Gazette‘“ vertheidigen. M

In Toulouje sind durch das plôbliche Anschwellen der Ga- ronne in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 50 Häuser mehr E enge e ad noch mehrere andere Verheerungen an- gerichtet worden. Am 1. Juni trat der Fluß wi in sei L Fluß wieder in sein

Die Zoll-Einnahmne in Hävre ist im v. M. utn 550,931 Fr. geringer gewesen als im Monat Mai 1834. Für die 5 ersten Monate d. J. beträgt der Ausfall 1,067,245 Fr.

Großbritanien und-Frland.

Parlaments - Verhandlungen, Oberhaus. Siz- zung vom 2, Juni, Lord Melbourne erklärte in dieser

Sigung (außer dem bereits im Artikel London im vorgestrigen Bl. der St. Z. Mitgetheilten) noch, es gehe aus einer von dem Herzoge von Wellington am 10. März 1835 an Herrn Villiers, den Englischen Gesandten in Madrid, abgefertigten Depesche her- vor, daß dieser die Instruction erhalten habe, der Spanischen Regierung anzudeuten, daß die Britische Regierung nicht auf augenblickliche Erstattung der Kosten dringen werde, welche leßz- terer die Ausbesserung des Schiffs „Isabella 1l.// auf den Königl. Großbritanischen Werften und die Besorgung von Flinten und verschiedenen Kriegsoorräthen für die Spanische Regierung ver- ursaht. Der Herzog von Wellington sagte hierauf: „Hätte mein edler Freund (der Marquis von Londonderry) von den Fragen , die er in Bezug auf diesen Gegenstand gethan, vorher Anzeige gemacht, wie es der gewöhnliche parlamentarische Gebrauch in solchen Fällen ist (hört, hört! ), den ih meinem edlen Freunde künftighin zu befolgen anempfehle, so wäre ih hon gestern auf meinem Plake gewesen und hätte auf den- jenigen Theil seiner Fragen geantwortet, der sih auf den An- theil bezog, den ich an jener Sache gehabt. Es ist wahr, daß der Spanischen Regierung angedeutet worden ist, die Britische Regierung wolle nicht sogleich auf Berichtigung ihrer Forderun- gen dringen.“ Dies veranlaßte den Marquis von London- derry zu dem Eingeständniß, daß er es in der That verabsäumt habe, seinen edlen Freund von seiner Absicht zu unter- rihten, und zu der Versicherung, daß er sich in Zukunfe an den parlamentarischen Brauch halten werde. Derselbe Lord bemerkte sodann, da er den Marquis v. Wellesley auf seinem Plas sah, daß er noch einmal auf einen Gegenstand zurÜckkommen müsse, der die allgemeine Aufmerksam- keit auf sich gezogen (nämlich die Aeußerung des Marquis von Wellesley, daß er aus Widerwillen gegen die Ernennung des Grafen Mulgrave, als einer Kreatur O’Connell's, seine Entlassung genommen habe); denn da er sehe, daß darüber in den Zeitun- gen, und zwar nicht in unbedeutenden geringen Blättern, sondern in zwei Zeitungen, von denen man wisse, daß sle mit dem Mi- nisterium in Verbindung ständen, nämlich im Globe und in der Morning Chronicle, Bemerkungen gemacht und die Sache so därgestellt roorden, als hätte die erlauchte Person neben ihm (der Herzog von Cumberland, von dem der Marquis von Londonderry gehört haben wollte, daß Lord Wellesley jene Aeußerung gc- than) Ungegründetes ausgesagt oder unrichtige Schlußfoige- rungen gemacht, so könne er als, Ehrenmann dergleichen Behauptungen nicht verbreiten lassen, ohne ihnen aufs entschie- denste zu -widersprechen. „Jch kann hinzufügen“/, fuhr der Red- ner fort, „daß in Folge des Vorgefallenen eine Korrespondenz stattgefunden hat. So stehen die Dinge jest; die gewechselten Briefe stnd in meinem Besig und zeigen, daß der erlauchte Her- zog nichts zurüzunehmen hat, und daß das, was er gesagt, vollkommen gegründet war. Hierbei will ih die Sache bewenden lassen, doch glaubte ich, es dem Charakter des erlauch- ten Herzogs schuldig zu seyn, ihn auch von dem leisesten Ver- dacht, als hâtte er die Sache unrichtig dargestellt oder Dinge ausgesagt, die sich nicht auf bestimmte und erwiesene Thatsachen stäkßten, zu reinigen. Die Korrespondenz, die sich in meinen Händen befindet, ist so überzeugend, daß danach kein Zweifel mehr über die besagte Sache obwalten kann. Jch wiederhole, daß ich nicht weiter hierin gehen will, wenn aber etwa der edle Viscount gegenüber (Lord Melbourne) nicht zufrieden gestellt ist, so kann er die Vorlegung der Korrespondenz fordern; dasselbe steht dem edlen Marquis (von Wellesley) frei, wenn er noch eine fernere Erörterung wünscht. Lord Melbourne erklärte, daß er tcin Verlangen danach trage, jene Korrespondenz kennen zu lernen. Der Marquis von Wellesley: „Fch auch nicht.“ (Gelächter ) Lord Londonderry überreichte nun (wie bereits erwähnt) die von ihm angekündigte, von mehr als 509,090 Protestanten aus dem Norden Jrlands unterzeichnete Bittschrift, worin um Schus für die herrschende Kirche nachgesucht wird.

¡Die Petition‘/, sagte der Lord, „drüdckt die Besoratiise aus welche die Feländishen Protestanten wegen des zunedmenden ge- fährlihen Einflusses gewisser Volksfährer hegen, und ihre Uckber= zeugung, daß jedes den Katholiken gemachte Zugeständniß se rur zu neuen Forderungen anspornen würde. Die erse und wichtigste Unterschrift unter der Adresse ist die des Marquis von Dorwnshire, der zur Durchführung der Maßregel zu Guasten der Katholiken behülflih war, der aber, da er gezunden, daß solches Unÿecil dar= aus entfianden und daß die Kirche in Gefahr ist, auf die männlich ste Weise erklärt hat, so weit sey er gegangen, ader weiter wolle er nicht gehen, sondern, da er die protestantische Religion und die pro- testantischen Jnteressen gefährdet sche, müsse er zu ihren Schus auftreten.‘ Nachdem der Redner sodann bemerkt hatte, dag cs túr die Bevdlkerung Frlands besser gewesen seyn würde, wenn der Mars quis von Wellesley in Frland geblieben wäre, als daß man den Grafen Mulgrave zum Lord-Lieutenant von Jrland ernannt hätte, fupr er fort: „Der edle Viscount (Melbourne) hat mich vor einigen Taz gen gefragt, warum ich diese Bittschrift, da sie schon uor einem h3[« ven Jahre entworfen worden, nicht eher eingerrcicdt bätte. Jch bin zu freimüthig, um dem edlen Viscount nicht zu jagen, daß ich ei nen Grund batte, 9 ¿4 handeln, nämlich den, Jriand und Gros- britanien erst die unnaturliche Coalition zwischen dem edlen Visz= count und der Faction, welche Frland iebt regiert, sehen zu [aßen (Hdrt, hört!) Dies war der Zweck der Petition, als der edle Vis= coutit sich an der Spihe einer früheren Verwaltung defand. Ein Theil dieses Zwecks wurde kurz nach der Eutwersung der Peti- tion erreicht, denn der edle Viscount ward von jeinem Mix nifierposten entthront und ein Anderer an seine Stelle era nannt. Während der Dauer jenes Ministeriums überreichte ich die Petition nicht, weil ich dasselbe nicht mit eiter Disfussion der Art beläftigen zu müssen glaubte (hört, bört! von den Minitier= Bânken), indem é Úberzeugt war, daß ienes Ministerium das Vers trauen der Jrländischen Protestanten besiße. (Hört, hört! von der Opposition.) Wenn der edle Viscount an meiner Versicherung zweifelt (Lord Melbourne: „O, nicht im mindesten!“ Gel2chterck, so will ich dic Wahrheit derselben beweisen; als ich aber den edlen Viscount wieder im Amte sah, nicht nur mit einer eden so schlechs« ten, A E eitter noch viel schlechteren Verwaltung umgeben, hielt ih es für meine Pflicht, die Bittschrift überreichen zu müssen. Nicht allein , daß die richterlichen Ernennungen in Fcland diesen Zustand dey Dinge beweisen; nein, Hexr O'Connel spricht, als 2s

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