1835 / 160 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 11 Jun 1835 18:00:01 GMT) scan diff

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er auf der Bank des Schaßamts. Er sagt: ¿,,„Wir//// wollen dies rhun, oder ,,,„Wir//// wollen dies nicht thun. Es is also niht mbg- lich, den edlen Viscount an der Spiße der Verwaltung von Herrn O'’Connell zu trennen; sie sind eine und dieselbe Person. (Geläch- ter.) Sein Ministeriur1 hängt von Herrn O'Connell’s Hauch ab; wenn es morget jenem ehrenwerthen Mitgliede beliebt, die Ver- waltung des edlen Viscount im Stich zu lassen, so muß der edle Viscount die Siegel niederlegen. (Hört, hört!) Möge der edle Viscount mir aufrichtig sagen, ob er jet eben #0 wie früher von Herrn O’Connell und seinem ich hätte fast gesagt Schweife, ich will aber sagen von ges O'Connell und seinem Anhange denkt. Wenn jener eh"enwerthe Herr, der das große magische Wort Re- form so oft im Munde führt, sich selbst ein wenig reformiren wollte, 79 wúkde es nicht nur für Frland heilsam seyn, sondern ich würde ¿hn, als meinen Landsmann, auch weit mehr achten.‘

Lord Melbourne machte noch einmal auf das unregelmä- ßige Verfahren des Marquis von Londonderry in Bezug auf die von ihm Porgeleate Petition aufmerksam, da derselbe sich ei- genmächtig erlaubt habe, sie seit dem 31. Oktober dis jet in der Tasche zu behalten; er rúgte es ferner, daß diese Bittschrift in einer ausdrúélich zu diesem Zweck zusammenberufenen Ver- sammlung von lauter Protestanten angenommen worden sey, und daß es gehässig sey, das Land s solche Weise in zwei abgeson- derte Klassen zu theilen; in das Lob, welches der yorige Nedner dem Marquis von Wellesley gespendet hatte, stimmte der Mini- ster vollkommen ein, nur meinte er, die Zeit dazu sey

merkwürdig gewählt, und es wäre besser gewesen, man hätte ihm dies Lob widerfahren lassen, als er Lord- Lieutenant von Jrland war; dann beschwerte sch der Minister darüber, daß der Name O’Connell’s immer das dritte Wort des Marquis von Wellesley sey, und erinnerte an eine frühere Be- merkung des Grafen Roden, daß man durch die häufige Erwäh- nung desselben diesem Manne einen Einfluß beilege, den er sonst nicht besisen würde; endlich widersprach er allen Behauptungen des Marquis, als ob irgend eine Ernennung in Jrland von O'’Connell diktirt worden sey, und meinte, was die Unterstübung anbetresse, die dieses Individuum dem jeßigen Ministerium an- gedeihen lasse, so sey es O'Connell's Sache, zuzusehen, wie dies mit téssen früheren Reden uhd Schriften übereinstimme, nicht Sache des Ministeriums. Jm Laufe der Debatte über diese ‘Petition, die noch eine Zeit lang fortdauerte, erregte besonders eine Aeußerung Lord Hatherton's, der die Versammlung, in welcher jene Bittschrift angenommen worden, die Versammlung von Mitgliedern einer bcsonderen Sekte nannte, großen ‘Anstoß bei der Opposition; der Erzbischof von Lanterbury sagte, ein solcher Ausdru, und noch dazu aus dem Munde eines Mannes, der einst eine der höchsten Stellen in der Jrländischen Regie- rung betleidet, sey unerhört in den Mauern dieses Hauses. Der Graf von Fi6william aber vertheidigte den Ausdruck and behauptete, die ‘Anglikanische Kirche sey im strengen buchstäb- lichen Sinne des Worts eben so gut eine Sekte in England wie die katholische und die presbyterianische Kirche, wie die Congre- gation der Baptisten und der Unitarier. Lord Hatherton ¿enkte jedoch selbst ein und sagte, er habe den Ausdruck nicht in dem Sinne gebraucht, wie ihn der ehrwúrdige Prälat genom- nen, denn er habe damit nicht sagen ‘wollen, daß die Anglièa- nische Kirche in Jrland eine Sektirer-Kirche sey. - Unterhaus. Sibung.vom L, Juni. Nachdem Sir Françis Goodricke für Staffordshire und Herr Chisholm für JFnverneßshire. ihren Siß eingenommen und den Eid geleistet hatten, erhob h Herr Pease und erklärte, er habe es für seine

‘Pflicht gehalten, sich bei seinen Wählern in Durham zu erkun-

digen, ob die Gesinnungen, welche in der neulich hier überreich- ten Bittschrift von dort ausgesprochen worden, die den Beschluß des Unterhauses, das übersküssige Jrländische Kirchen-Eigenthum zu anderen als kirchlichen Zwecken zu verwenden, als hochverrä- therish bezeichnete, wirklich die thrigen seven, weil er in diesem Fall, da er diese Ansichten nicht theile, seinen Parlamènts-Si6 hätte aufgeben müssen, und ex habe von ihnen zur Antwort erhalten, daß jene Petition von Haus zu Haus Berumgeschickt worden sey, daß Viele, die sie unterzeichnet, den Sinn derselben nicht verstanden, ja Manche sie nicht cinmal gelesen hätten, und daß man im Begriff sep, cine Gegen-Petition an das Unterhaus ein- zusenden. Fast der ganze übrize Theil dieses Abends wurde mit einer Debatte üb-:rx den Antrag des Herrn Grote hinge- bracht, daß die geheime Abstimmung durch Kugelung bei den Wahlen eingeführt werden sollte. Herr Gisborne trug auf die vorläufige Frage an, weil es noch nicht hinlänglich erwiesen sey,

daß das Ballottement die güten Folgen haben werde, die man | | orge Grey dem Lord John Russell eine von 4000 Einwohnern

ch davon verspreche, welchem Amendement anfangs auch Lord John

Russell beistimmte ; da aber von anderen Seiten bemerklich gemacht

wurde, daß eine bestimmte Entscheidung, also entweder die An- nahme oder die Verwerfung des Groteschen Vorschlages, ange- messener sey, so ließ Herr Gisborne sich bewegen, sein Amen- dement zurücfzunehtaen, stimmte aber nun, da cine direkte Ver- werfung der vorgeschlagenen Maßregel nicht in seinem Sinne lag, fúr die ursprüngliche Motion. Lord John Russell, Sir R. Peel und Lord Stanley sprachen sich dagegen aus, und vei der Abstimmung ergaben sih 317 Stimmen gegen und 144 fúr den Antrag, so daß derselbe mit einer Majorität von 173 Stimmen verworfen wurde.

Hherhaus. Sißung vem 3. Juni. Lord Brougham brachte eine Bill zur Veränderung und Verbesserung der Patent- Geseue ‘ein, die zum erstenmal verlesen wurde.

ünterhaus. Sitzung vom 3. Juni. Unter den in bieser Sißvyng überreichten Bittschriften befand sich auch eine,

"in der úber das Verfahren cines Geistlichen Klage geführt

rourde, der dic Erhebung seiner Zehnten selbst von Hütten, wo er nur 9 Pence zu fordern L durch Klagen beim geistlichen Gexichtöhole, deren Kosten über 15 Pfd. betrugen, erzwungen halte. Heer Hume brachte sodarn einen Streit zwischen ihm und eincm Herrn Charlton zur Sprache/ und klagte den Leßteren einer Verletzung der Privilegien des Hauses an; vie Sache wurde jedoch nah einigen Debatten ausgeglichen. Gegen den Schlyß ber Sihung wurde die Sabbaths-Bill des Herrn Poul-

- rer auf den Antrag des Herrn Ward mit 317 gegen 144 Stim-

men verworfen, :

__ Hherhaus. Sißung vom 4. Juni. Jun dieser Si6ung fam nichts von Bedeutung vor. Lord Brougham berichtigte einige Jerchúmer, vie in Bezug auf die Richter am Central-Kri- mina! ¿Serichréhofe verbreitet worden waren, und es wurden ei- nige Petitionen úberreicht.

Unterhaus, Sihung vom 4. Juni. Lord Polmer- sten und der Seneca! - Prokurator fúr Zrland, Herr Perrin, nahmen ihre Siße ein. Dann echieit die Bill zur Verhinde- rung von Besieczungen bei den Wahlen die erste Lesung, und Here Bish trat mit dem Antrage hervor, daß der Hof urd das Parlament baíd in diesem, bald in jenem Theil des Vereinigten Könitareichs gehalten werben möchten; kaum aber hatte derselbe seine Rede begonnen, als das Haus si vertagen mußte, weil nit mehr vie erforderlicze Anzahl von Mitgliedern zugegen war.

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London, 5. Juni, Der Kdnig kam vorgestern von Wind- sor nach der Stadt und hielt im St. James-Palast ein Kapitel des Bath - Ordens, in welchem der General - Major Sir James Stevenson Barns von Sr. Majestät mit Stern und Band der zweiten Klasse dieses Ordens bekleidet wurde. Jn dem darauf folgenden Lever hatte der Griechische Gesandte, Herr Trikupi, eine Audienz bei Sr. Majestät und überreichte dem Könige ein Schreiben seines Souverains. Dann wurden Sr. Majestät mchrere Adressen zu Gunsten der herrschenden Kirche eingehän- digt. Abends fuhr der König wieder nah Windsor zurück.

In der heutigen Sigung des Unterhauses wurde die Wahl des Herrn Fergus O'’Connor für Cork für ungültig erklärt. Lord John Russell trat sodann mit seinem Antrage auf Er- laubniß zur Einbringung einer Bill in Betreff der Reform der Munizipal-Corporationen hervor.

Sir Charles Bagot ist von Paris ‘hier angekommen.

Lord Palmerston ist in Tiverton ohne Opposition gewählt worden. Jn der Rede, welche er bei dieser Gelegenheit hielt, sagte er unter Anderem:

„Fch bin fiolz darauf, der Gegenstand Fhrer Wahl zu seyn. |

Jch stimme mit Fhuen darin überein, daß das Greysche Ministes rium dem Englischen Volke große und wichtige Wohlthaten erzeigt hat. Die Verdienite der Reform-Bill bestehen, wie ih dies {on in meiner Adresse gezeigt habe, nicht sowosl in der bloßen Ertheilung der Wahl-Freiheit, als vielmehr in dem sicheren und festen Grund, welchen se zu größeren und ausgedehnteren Reformen gelegt bat.// Die Freilassung von 6 Millionen Sklaven und die Aufhebung des Mono- pols der Ostindischen Compagnie durch das Greysche Ministerium erwäh- nend, sagte der Redner dann in Betreff der auuwärtigen Angelegenhti- ten: „Wir gelangten zum Amt zu einer Zeit, als Niemand an die Möglichkeit glaubte, drei Monate lang den Frieden in Europa. zu erhalten; wir hoben ihn nicht nuv drei Monate, sondern vier Fahre erhalten (großer Beifall), und als wir am Ende diesec vier Jahre das Ant niederiegten, waren die Ausfichten auf Frieden unendlich größer, als damals, wo wir die Zügel der Regierung übernahmen. Wir erhielten also nicht allein den Feieden, sondern begründeten ihn auch fester. Wie fanden Belgien in cinem Zuslande der Anar- chie und Revolution und haben es ruhig und giüälich hinterlassen; wi? fanden Portugal unter der despotischen Gewalt eines Usur= pators seufzend und seine edelsien Männer in der Verbannung oder in den Gefängnisseà, und wir haben es in dem Genusse freier Institutionen und innerer Nuhe verlassen. // Der Redner ging nunmehr auf den Minisier - Wechsel vom Vovember vorigen Fahres úber und bemerkte in dieser Beziehung: „Der Gang, welchen die vorigen Minister in der Zeit von der Eröffnung der Session bis zu ivrer Resignation befolgten, war nicht den Grundsägen der Briti- schen Verçassung gemäß. Sie versuchten, was kein Ministerium ver- suchen sollte, nêmlich das Land vermittel| einer Minorität im Un- terhause zu regieren. Sle lôften das Unterhaus auf und wandten sich an das Land, und als sie fanden, daß dies ihnen ungúustig war, als sie- fanden, daß fe cine Majorität im Unterhause, welches iti Folge der von inen selbsi bewirkten Auflösung zusammendbe- rufen wat, gegen sich hatten, 0 versuchten sie dennoch, sechs Wochen lang die Regierung des Landes fortzuseßen.‘ Ueber die von dem jeßigen. Minesteriuin vorzuschlagenden Maßregeln äußerte sich der Reduer folgendermaßen: „Es sind mebrere Ge- genstände, die, wte jeder weiß, die Aufmerksamkett des Parlaments

dringend erheischen. Die Lage der Dissenters kann nicht so fort-

besichen. Es giebt bärgerliche. Unterschiede zwischen den Dissenters und den Bek.nneru dex herrschenden Kirche, die, zum Wohle beider, bald auf cine zufrièdenfiellende Welse -gelö| werden sollen. Es kann fei traurigeres Schauspiel in der menschlichen Gesellschaft geben, als wenn man sicht, daß die Ben welche das Band*des Friedens und das Symbol der Barmyerzigkcit scyn soil, durch politische Frxthümer der Gesehgebung eine Quelie von Unzufriedenheit, Eifersucht ut Haß wird. Die Einsammlung der Zehnten, sowohl dier als in Jriand, ist ein Gegenftand, der Aufmerksamkeit und Abänderung erfordert. Fn unseren Vaterlande ift das Unbequeme der gegenwärtigen Art der Zehnten - Eintreibung eben so fühlbar und allgemein, wie in Fecland. Nicht nur das jeßige, sondern auch das vorige Minisierium fühlte die Nothwen- digkeit eincs Systems zur Ablösung dex Zehnten. Doch is diese Angelegenheit uicht so dringend i Engiand, wie fie es leider in Frland ist. Der politische Zustand der Gesellschaft und der religid- sen Sekten in Frland machen es weit nothwendiger, unverzüglich in Betres des Zehntens in diesem Lande Maßregeln zu ergretfen, Jch hoffe auch, daß die Regierung. im Laufe diesec Session eine Maßregel in Betreff der Corporations-Reform wird einbringen kön- nen, denn näch} der Parlaments-Reforin ift diese die wichtigste für das Land. Ï : E Sir Frederick Noe ist von Lord John Russell nah Wol- verhampton gesandt, um die neulichen Vorfälle an diesem Orte zu untersuchen, und wird seine Geschäfte heute beginnen. Gestern überreichten Sir Edward Codrington und Sir Ge-

von Devonport unterzeichnete Adresse, worin dieselben ihre vdl- lige Zufriedenheit mit seinem öffentlichen Benehmen ausspre- chen. Ja einer zur Beantragung dieser Adresse zusammenberu- fenen Versammlung waren unter 1400 Personen nur 3, die da- gegen stimmten. :

Der Graf von Eldon hat gestern, am 4. Juni, sein 8istes Jahr begonnen.

Es soll im Kanzleigericht darauf angetragen werden, Herrn Brinsley Sheridan aufzuerlegen, daß er seiner von ihm entführ- ten Gattin, der Tochter des Sir Colghoun Grant, ein anstän- diges Auskommen sichere, widrigenfalls aber ihm allen Genuß ihres jebigen und künftigen Vermögens, zu ihrem und ihrer Kin- der Besten, zu entziehen.

Briefe aus Liberia, einer Kolonie der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika in Afrika, melden, daß unter den Stämmen der Eingebornen an der Gränze der Kolonie ein Krieg ausgebrochen und wenig Ausficht zum Aufhdren der Feindseligkeiten ist. Auch am Cap Mount ist cs zwischen zwei Häuptlingen, Gomes und Brown, über den Besiß des: Sirandes, zum Kriege gekommen. Der Handel liegt daher jeßt ganz nieder. Beim Abgange die- ser Briefe befand sich Brown zu Gambia, einer Stadt, die drei Meilen von der Küste entfernt ist, und man erwartete stúndlich eine Schlacht.

Den Mew - Yorkey Handels- Journal zufolge hat sich daselbst eine Gesellschaft zur Errichtung ciner Dampfschiff: fahrt zwischen New-York und Liveryool gebildet, wobei die neue Dampf-Maschine des r. Church angewendet werden soll. Der Bau des ersten Schiffes wird sogleich beginnen.

Neuercn Nachrichten aus Mexiko zufolge, hat Santana, um den Aufstand ¡zu unterdrücken, Zacatrecas mit, 5000 Mann verlassen, und man sah einem heftigen Kampf entgegen. Gene- ral Alvarez, das Haupt der Revolution, is Gouverneur des Staates Zacatecas und sehr populair daselbsk. Jn Veracruz herrschte bei dem Eintreffen dieser ungilnstigen Nachricht große Aufregung. Die nach der Hauptstadt sührenden Straßen werden fortwährend durch Räuberbanden unsicher gemacht. Jn seinem heutigen Blatte sagt jedoch der Globe: „Wir hdren, daß in der City Briefe aus der Hauptstadt Mexiko bis zum 2. April angekommen sind, die nichts von einem Aufstande einiger Staaten erwähnen, und viele Umstände lassen sich auch, wie wir schon vorgestern bemerkten, gar nicht mit dem Datum und

der Entfernung zusammenreimen, diefe Gerüchte bloße Mystificationen sind, die nur zu häufi Nachrichten, welche wir über Nord - Amerika erhalten s kommen.“ E London, 5. Juni. Seit der vorigen Wo wei Fragen das Parlament beschäftigt, wobei nas Whigs orées oft auf derselben Seite fand, ja, bet einer Frage stim mancher hibige Tory mit der Familie O’Connell und fas all anderen Radiêalen. Die erste dieser beiden Fragen betraf ein, Vorschlag, daß es rathsam sey, allmälig mit dem Circulation Mittel zu dem Zustand zurückzukommen, woraus Peel's Bill j a Uns gezogen, d. h. zum Papier skatt des Gols er Streit über diesen Punkt und das Wichtigste, was sid a beiden Seiten darüber sagen läßt, ist wohl denjenigen von Ihtey L sern, welche sich dafür interessiren, hinlänglich bekannt; Und i die Uebrigen würde eine auch noch so kurze Auseinandetsg, desselben nur langweilig werden. Lesen ja selbst hier nur ti Personen etwas darüber ; besonders da ran sich überzeugt daß, ohne einen Dru von Außen her, z. B. einen Fos vit Krieg, das Parlament nie in eine neue Veränderung willigenuß de, so sehr auch manche den schnellen Uebergang von Papi y Gold, als ungerecht und für Viele verderblich, verdamnien mi, Dies zeigte sih schon in der ernstlichen, redlichen Weise, din Männer aus allen Parteien einander unterstüßten. Merfkwhy ist es indessen, daß, fast alle Radikale fr die Rückkehr h Dapiergelde sind. Die zweite der obigen Fragen betraf den schlag des Herrn Grote, daß die Vertreter der Nation fün durch geheimes Stimmen (Ballot) gewählt werden sollten, y aber waren die Radikalen alle auf einer Seite, und die Tui stimmten einmüthig mit den Ministern und allen gemnäßy Whigs. Der Grund, auf welchen die Radikalen fußen, ist die Tories als Gutsbesißer so großen Einfluß auf die Meh der Wähler hätten, daß troß aller Verbesserungen der Refor denselben noch zu viel Macht im Unterhause bliebe. Der V ker müsse vor Mißhandlungen geschüßt werden, wenn er Gewissen und bester Einsicht zu stimmen wünsche, und nid kônne diesen Schub gewähren, als wenn es ihm möglich gend würde, die Art und Weise, wie er gestimmt, vox denen zu 10 bergen, von welchen oft seine bürgeriiche Existenz abhange, Y ses is auch wirklich der Fall, und zwar nicht nur auf dem Ly und in kleinen Städten, wo bekanntlich Leute oft wegen der u ihnen abgegebenen Stimmen, uad öfters nur, weil e zu fim sich geweigert, von Haus und Hof vertrieben werden, sondern aud in dem ungeheuren London, wo Viele gegen ihre Ueberzeuguy stimmen müssen, oder sih ganz und gar des Stimmens enth ten, weil ihre Kunden oder Klienten bei beiden Parteien glu zahlreich und bedeutend sind. Da dieses aber offenbar zum Yy theil der gebildeten Stände, ja, ih möchte sagen, zum Vorthl der allgemeinen Ordnung, Ruhe und Sicherheit gereicht, so du man sich nicht wundern, wenn sowohl Whigs als Tories si abmäühten, Gründe gegen den neuen Plan vorzubringen, die ih nen auch gewiß in großer Anzahl zu Gebote stehen. Auf jed Fall, meinen jene, sey es so bald nach der Durchsezung der § formbill, und ehe man noch Zeit gehabt, die Wirkung derselin vóllég zu erkennen , zu früh, -eine andere wichtige Verändert in Bezug auf die Wahlen-machen zu wollen; besonders da mana dem Punkte stehe, eine durchgreifende Veräuderung im Städtewesa

‘zu machen, welche nothwendig zu einer größeren Liberalifirin

des Unterhauses führen müsse. Denn bekanntlich sind die gw sten Corporationen den Tories günstig und haben bisher di Mittel besessen, der Erwählung von Mätnern dieser Parte ihren Städten großen Vorschub zu leisten. Diese Rücksichten, | wie daß es für die Whigs in diesem Augenblicke nicht rathst seyn würde, das Land durch die Ergreifung einer solchen Fra zu beunruhigen, bewogen wohl Viele, gegen den Vorschlag y stimmen; denn es ist offenbar, daß der Wunsch nach dieser V von Abstimmung, besonders seitdem die Reform - Bill so Vieh mehr das Recht zu stimmen gegeben, bedeutend zugenommen hu Für jest also wurde derselbe durch eine große Iehrheit vert fen. Diesen Abend indessen bringt Lord John Rusell sein C porations- Reformbill vors Unterhaus. Was dieselbe enth wird, weiß man im Publikum durchaus nicht; doch gla man mit Zuverlässigkeit vorgussctzen zu fônnen , daß di Wahl der Stadträthe der Gemeinde überlassen werd wird , und dieselbe Qualification, welhe in Städten di

Stimmrecht für die Wahlen der Vertreter im Parlamente gich auch als Berechtigung für die Wahl der Vertreter üm Stadtrathe vot , geschlagen werden wird.

l So unangenehm die hierdurch bewirkt Veränderung in Hinsicht auf die Parlamentswahlen seyn ma so werden sih doch" die Minister unter den obwaltenden Umsti den diesem Vorschlage nicht widerseßen. Aber sie werden es g wiß, Und wahrscheinlih mit Erfolg, im Fall man auch derselb großen Masse die Wahl derjenigen Beamten anheimgeb! wollte, welche zugleich ein rihterliches Amt zu verwalten h ben. Lord J. Russell's Plan begreift 183 Städte mit 2 N sionen Einwohnern. Die Wahl sowohl des Mapors als d Naths-Miktglieder ist den Einwohnern überlassen, und zwar alli solchen, welche 3 Jahre lang für die Stadtlasten besteuert gew sen, und nichts darauf {uldig sind. Die Gränzen der Stu sollen 7 Meilen im Umkreis mit begreifen, was in manchen Fil len den Landleuten des Uebergewicht über die Städter geb könnte. Der panische Schrecken, der dieser Tage an unst Bdörse geherrscht, wird von Einigen den Speculationen des Noth schildschen Hauses, von Anderen aber dem Umstande zugescht® ben, daß Leute, welche den sogenannten Jobbers (Spekulantt) Gelder L AgUA um Spanische Obligationen zu kaufen, dutd das. plôßliche Zurückfordern ihrer Vorschüsse jene genöthigt hd ten, den Markt auf einmal mit denselben zu überschwemmt! Die Verluste sollen ungeheuer groß seyn, doch weiß man n nicht mit Gewißheit, wer alles dabei betheiligt ist.

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Juni. JZhre Kaiserl. Hoheit ) Prinzessin von Oranien und Höchstderen Tochter sind vorges! Abend von Tilburg hier wieder eingetroffen. zu

Dem Journal de la Have zufolge, war es der Belgi! General Daine, welcher Unterhandlungen angeknüpft hatte, W ein Belgisches Armee-Corps für Spanische Rechnung anzu ben. General Daine soll in diesen Tagen mehrere Audicn!" beim Könige der Belgier gehabt haben.

Belgten,

Bräfsel, 5. Juni. Die Zeit der Reise Jhrer Majesiitt nach Ostende ist noch nicht festgesest, indem dieselbe etst 10 Zhrer Rücktehr von Fontainebleau stattfinden soll, wohin as dieselben in kurzem zus einige Wochen sich zu begeben gedentet.

Der heutige Moniteur enthält einen vom Minister y Jnnern an den Kdnig abgestatteten Bericht über die anzu nende Wiederherstellung der von den Franzosen im Jahre L

Wir glauben daher, daß alfg ( gen,

S n und Königlichen Hauses hier in Teplitz stattfinden.

estirzeen Statue des Erzherzogs Karl Alexander von Loth-

ouverneurs der Oesterreichischen Niederlande (gestorben Jahre 1780), Dieser Bericht fängt mit den Worten an. ángliches Volk, das die Sorgen derselben für ihr Glück stets { lebhaftem Danke anerkannte.’ Der König hat unterm jen d. M. gestattet, daß Behufs der Wiederherstellung dieser tue eine Subscription im Lande veranstaltec werde.

Kónig dem Präsidenten der Repräsentanten - Kammer und n Vice-Präsidenten des Senats, so wie mehreren Mitgliedern ¿ lehteren, den Leopold-Orden verliehen hat.

Seit der Eröffnung der Eisenbahn hat auch der Verkehr ischen Brüssel und Antwerpen ungemein zugenommen. Ge-

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n Schlage gerährt worden und gestorben. Ein Priester , der

henfalls in cinem der „Wagons““ befand, reichte, während je Maschine cine Zeitlang „angehalten wurde, dem Sterbenden j leßte Delung. Jn Mecheln, das jest’ gleichsam zur Vor- de von Brüssel geworden ist, werden jeßt täglich die Komd- inzeitel des hiesigen Theaters angeschlagen, dessen Besuch den inwohnern jener Stadt durch die Eisenbahn so bequem gemacht orden,

Oesterreich.

Teplils, 4. Juni. Dein Vernehmen nach, wird nah Been- igung der Im Herbste bei Kalisch auszuführenden großen Ma- ver im Monat Oktober d. J. eine Zusammenkunft unsers Raisers und der gejammten Kaiserlichen Familie mit des Kaijers nd der Kaiserin von Rußland, so wie des Königs von Preu- n Majestäten und der Mehrzahl der Mitglieder des Kaiserli-

Pien, 5. Juni. Die Wiener Zeitung theilt nunmehr uc die feierlichen Anreden mit, welche die Stände von Mäh- in und Desterreichisch Schlesien, so wie die Stände von Kärnthen nd Krain an Se. Majesßät den Kaiser und an O Majestät ie Kaiserin gehalten haben. Allerhöchstdieselben haben beiderlei Piinden auf das Huldreichste zu antworten geruht,

Sen

Die Hannoversche Zeitung enthält folgenden Kunst- Bericht aus Rom, 16. Mai: „In Ansehung der bildenden dunst bleibt Rom ein Samelplals bedeutender Talente. Jch bill Jhnen hierüber Einiges anführen, was mir am nächsten igt, ohne irgend auf Vollständigkeit Anspruch zu machen, denn ¿ind hier der Anregungen so viele, daß man nicht die Zeit inden fanir, Alles nach Wunsch zu sehen und zu würdigen, es inn daher leicht begegnen, etwas nicht zu erwähnen, was dessen púrdig wäre. Von neu angekommenen Englischen Künstlern nd mir der geschmavolle Landschafter Leech, der geschickte Vortraitmaler Boxall und der Bildhauer Longh begegnet, weiche ugleich als wissenschaftlich gebildete Leute angenehme Erschei- ungen sind. Von dem Ersteren habe ih vornehmlih Werke n Wasserfarben gesehen, der Zweite folgt zwar dem Wege es Sir Thomas Lawrence, aber seine Zeichnung ist \org-. «iner; dem Dritten, einem jungen Manne, könnte man viel- cit noch den Fehler des Ueberflusses vorwerfen, denn es (eint, daß er den Reichthum seiner Jdeen zu bändigen haben vird, bevor er zur Ruhe kommt. Bisheë ist er hier nur mit | Merken der alten Kunst umgègangen und hat außer einigen Landleuten keine Künstler gesehen, weil er nur Englisch spricht. 5s toird Ihnen angenehm seyn, zu hören, daß das Treiben der Deutschen in historischer Kunst bei den vornehmen Künstlern anderer Nationen immer mehr an Achtung gewinnt und allem Aehnlichen vorongeseßzt wird. Dieses bemerkte ich schon seit le6- eren Jahren ‘mit Vergnügen an dem großen Bilde, welches Overbeck für das Städelsche Justitut in Frankfurt am Main malt, und an- welchem er fleißig avbeitet. So hat auc der Carton des jüngsten Gerichts, den Cornelius für die Ludwigs- irche in Munchen nun fertig hat, die allgemeinste Anerkennung, Hochshäßung und Bewunderung gefunden. Kaum hätte, man es für möglich halten solien, daß ein Künstler unserer Tage, nach Vorgängern wie Orgagno , Fietole und Mich. Angelo, noch neu seyn könnte. Leidek ist die Beendigung dieses greÿen Werks dos Ziel seines letzten hiesigen Aufenthalts. - Fn kurzer Zeit wird (t uns verlassen. Am lUlten d. M. haben die Künstler ihm ein Absciedófest gegeben, bei welchem 149 Personen zusammenkamen. Ein vorzüglicher Landschafter, Fernley, ein Norweger, der scit eitigen Jahren, im Style von Ruisdahl!, treffliche Arbeiten lie- serte, ist im Begriffe, Rom zu verlassen und nach England zu gehen, Die anerkannten Häupter der Landschaftskunskt bleiben immer unser Reinhardt und Koch, deren Künstlerjugend die An- hl ihrer Jahre nicht zu mindern vermag, Gern möchte ich hinzufügen, daß sie auch nah dem Maße ihrer Verdienste be- lohut würden; aber je größer die Menge der Fremden, desto mehr scheint sich der Geschmack auf das Kleinere zu werfen; leine Genrestücke, Mojaiken, geschnittene Muscheln wer- den in großer Menge davon getragen, wenn es hoch fomit, läßt eine Familie Vater oder Mutter, oder die sc{dnste dr Töchter in Meiniatur oder kleinem Format malen; aber ion großen Bestellungen war in den beiden lehten Wintern baum cin Beispiel. Reinhardt hatte mehrmals Aufträge für seinen Kdnig; Koch aber, der mit seiner unversiegbaren Dich- tafraft immer von Neuem die gediegensten Werke hervor- u, hat ein ganzes Vorzimmer voil unverkaufter herrlicher lder, Wer sie- versteht, wünscht sich Reichthum, um ihn me ruhen zu lassen, aber die Meisten verstehen sie nit, weil hr hoher Gehalt nicht darauf achtet, mit geringeren Mit- epdV schmeicheln. Die Kunst - Ausstellung , welche hier vom nde März bis Mitte Mai dauert, war etwas besser, wie voriges Jahr. Zwar keine historische Stücke, die man so gen kann; denn die historische Kunst, wie die meisten Muse sie treiben , ff entweder lebsose Itachbildung anciker Maler L E - genveartig, und die sogenannte Genre- mehr E ie )errschende ; ferner acht bis zehn Landschaften von Nutschen SUUSN, Bedeutung, die besseren von Nordländern, die Portea weden, anen, Engländern und Franzosen; einige

wdrtraits;, Veduten und Urchitekturen von schr auter Hand ‘sonders in Wasserfarben. Zu einigen der le6teren waren Ge-

Anständ Scottschen Romanen ent C Ag è aus Scoteschen Romanen entlehnt, Der Stand der e aber läßt sich Hier weniger als irgendwo aus den Ausstel: | R ermesßen. Denn die atigesehensten Künstler von Ftaliänern wirts wie aden es, ihre Werke auszustellen; von aus- in Deutscht M s eingesandt, weil die Sendungskosten nicht, wie tige Ku an Sage werden, und das Comité enthält zu we- Güte N ndige, um das Schlechte wegzuweisen und das meistens \ vojung auszulesen. Die hiesigen Begüterten sind zu unwissend, um etwas zu kaufen; die Eintretenden

sich daher nicht absehen, wie de: Kunst-Verein zu einem ersprieß- “rie Einflusse: gelangen sollte, E a in der That sein Stre- ngr 1 n von fünf bis sechs en ohne irgen e Belgier waren zu allen Zeiten ein ihren Souverainen sehr | war. Mat Ns DaUte gend. Gs Achte stellungen beschäftigt, wobei er noch an einem längsten, was er je ersonnen, zu eigener Befriedigung arbeitet, ia L F des Fattases ist. Er L zu- )jcripttc ; i en an gihtischen Beschwerden, ist aber nun wieder besier. Die Oppositions - Blätter machen ihre Glossen darüber , daß S seit Se und 4 er sich zur Reise nah Ko- penhagen vor. ‘‘

{ntwe i Tekwimi Wekaji vom 2 | während der Fahrt auf derselben ein Mann plöslich 1251 sten Jahres der Hedschra) enthälc einige lang gedehnte Ar- tifel, die für Europäische Leser wenig Pikantes haben. Der Alai -Emin (Major) Kiamil-Bei, welchen der Sultan, einem der vorigen Dlätter zufolge, nach Bosnien abgesandt, ist (wie “die Türkische Zeitung jest meldet) am- 2Wften des verjlossenen Monats mit den Großherrlichen Belobungs-Schreiben sammt schriftlicher éinweisung zur Organisation und Einübung der dortigen Mili- zen în der Hauptstade Bosna-Serai- angekommen. Stunde von der Hauptstadt entfernt war ein Zelt aufgeschlagen, in welchem der Kadi von Bosnien, der Stellvertreter des Pa- schas und viele edle Bosniaken der Ankunft des Geschäftsträ- gers entgegenharrten, um ihn voll Eßrerbietung zu bewillkomra- nen. Kiamil-Bei rastete hier eine Weile und nahm Erftischun-

Ges

Thotwaldsen ist mit vielen Werken seiner Be Be- Basrelies, dem

Se * Konstantinopel, 12. Mai. Die neueste Nummer der 1, Mai (13. Mußarrem des neuen

Eine halbe

gen ein, worauf er mit Bomp nach Bosna-Serai geleitet wurde. än den Stufen zur Pforte des Palastes empfing der Pascha das an ihn gerichtete Großherrliche Schreiben und küßte dasselbe ehrerbietigs. Dann wurde der Diwan zusainmenberufen und das Sendschreiben im Beiseyn aller Rathésglieder erbrochen und vorgelèsen. Sein Inhalt erregte große Freude und Begeisterung, die man auch durch Abfeuern von Kanonen kund that. / . Die Kuppeln der zu Konstantinopel befindlichen Moscheen, Grabkapellen, Monumente und anderer frommen Stiftungen wurden vormals mit Bleiplatten von je 25,-39 und mehr ODt- kas Gewicht berde, Jn der neueren Zeit aber hat man derglei- chen Platten so dünn gezoisen, daß sie nur höchstens 11 Otfka?s wogen. So dünne Bleibedeckëung kann Wind und Wetter auf die Länge keiten Widerstand leisten, und ihre Zerstörung wirkt, wie sich von selbst versteht, sehr nachtheilig auf die Gebäude. In Erwägung dessen hat der zeitige Direktor der frommen Stif- tungen eine Verfügung erlassen, wodurch den fatalen, bisher so oft nothwendigen Reparatur- Kosten vorgebeugt wird. Es sollen nämlich hinführo Bleiplatten von zweierlei Gewicht -— zu 22 und zu 18 Okka’'s gegossen und in jede Platte der Name des Gießortes eingegraben werden, damit man, wenn an dem festgesesten Gewicht etwas fehlen oder wenn die Platte schad- haft seyn soilte, den Gießer zur Verantwortung ziehen könne. Diese Verfügung ist an den betreffenden Orten publizirt worden. , Die Türkische Zeitung enthält außerdem wieder cine Reihe abgedroschene: Neujahrs-Wün)che für das Heil des Sul- tans, in welchen, der alten Sitte gemäß, die Jahreszahl (1251) durch Buchstabenwerth unzäßlige Mal ausgedrükt ijt.

Griechenland.

Aus Athen vom 30. April wird der Times geschrieben : ¿Die Gränz-Kommissarien kamen neuli hier an, um der Grie- chischen Regierung ihre Gränzbestimüüng vorzulegen, und Jeder hielt die Sache nun für abgemacht, als der Russische Kommissar, Oberst Escalon, erflärte, er fónne, in Folge einer Mittheilung des Kaiserl. Gesandten hierselb, das Dokument nicht unterzeich- nen. Oberst Baker, der Englische, und Obers Barthélémi, der Französische Kommissar, gingen hierauf sogleich nah Konstantino- pel ab.“

A Ma N O

Berlin, 19, Juni. Man sc{reibt aus Wittenberg: ¡Der 4. Juni war für uns cin festlicher Tag, denn es beging an demselben der General-Major v. Brockhusen, der als Kom- mandant von Wittenberg nun schon seit 20 Jahren in unserer Mitte gelebt und gewirkt hat, sein 50jähriges Diensk-Jubiläum. Nachdem derselbe am Vorabend durch einen Fackelzug mit 3 Musik Chdren überrascht worden, erfreuten ihn am festlichen Morgen selbst die Glückwünsche einer“ Anzahl junger Mädchen aus allen Ständen, welche ihm einen von 21 Damen der Stadt geschmack- voll gearbeiteten Teppich sammt einem Gedichte überreichten. Hierauf trat das Osjizier - Corps ein, an dessen Spike der tom- mandirende General der Drovinz, General der Infanterie, von Jagow, dem Jubilar das nachechende Allerhdchte Kabincts- Schreiben einhäandigte: Es isr Mir angezeigt worden, daß Sie am bevorsteßenden 4. Juni Jhr funfzigstes Dieusijahr zurtiegelegt haben werden. Es gereicht Mir zum Vergnügen, Jhnen zu diesem seltenen Ereigniß Glüc® zu wünschen, und Ihnen, in Anerkennung Jhrer langjährigen treuen und guten Dienste, Meinen Rothe! Adler-Orden zweiter Klasse zu verleihen, dessen Insignien Sie hierbei erhalten. : Potsdam, den 17. Mai 1835. (gez.) Friedrih Wilhelm. An den General-Major von Brochusen, Kommandanten von Wittenderg, Much der General-Lieutenant von Thile, Commandeur der 7. Division, der Oberst von Malt's, Commandeur des 27. Jn- fanterie -Regiments, der General-Lieutenant a. D.- Graf Heneel von Donnersmarck und andere Fremde hatten sih zur Beglück- wünschung des Jubilars eingefunden. Das Offizier-Corps und die Mislitgir- Beamten überrcicten ihm einen \chônen silbernen Pokal mit ciner Ansicht von Wittenberg, die Civil - Beamten eine silberne Bluinenvase mit den Namen der 44 Geber. Ma- gistrat und Stadtverordneten - Versammiung hatten dem Jubilar das Bürgerrrecht verliehen, und begleiteten ihren Glückwunsch mit dem in Urkundenform ausgefertigten Dürgerbriefe, welcher in einer mit dem Wappenschilde des Empfängers verzierten, bei G. Hossauer in Berlin gefertigten Kapsel übergeden wurde. Als gußeres Erinnerungszeichen ward noch eine Porzellanvase mit einer Ansicht von der Mittags][eite der Stadt dargebracht. Die- ser Deputation folgten 2 Abgeordnete eines Bürgervereins, die den Jubilar mit dek eisernen bronzirceen Büste Sr. Maij. des Königs erfreuten. Außerdem waren noch, zum Theil aus ent: fernten Gegenden, viele andere Zrichen der Lizbe und Verehrung eingesandt worden. Mach beendigter Gratulation fand eine große Parade statt, welcher sich die -Bürger- Compagnieen aus freiem Antriebe anschlossen. Bei dem da ‘auf veranstalteten Festmahle, das aus 174 Gedecken bestand, sprach der Jubilar die Gefühle des Dankes, der Treue und Anhänglichkeit für Se. Maj. den König in ergreifenden Worten und mit einem Toast auf Aller-

ablen nicht: i Ç f h Nen nichts, weil sonst zu“ wenige kommen würden. Es [äßt |

Gesundheit. des. Jubilars ausbrachte. Das \{chdnste Wetter bes günstigte die Feier des Tages, die ein Feuerwerk beschloß. -— Am folgenden Tage wurde dem Jubilar noch die hohe Freude zu Theil, durch den persönlichen Glückwunsch Sr. Königl. Hoh. des Prinzen Albrecht auf der Rückkehr von Seiner Jnspections- reise überrascht zu werden.“

Die von dem Vereine zur Beförderung der Pferdezucht in. der Provinz Sachsen veranstalteten Wettrennen fanden auch- in diesem Jahre wieder am 31. Mai zu Pretsch an der Elbe statt. Es hatten sich zu denselben eine große Menge von Zu- schauern aus der Náhe und Ferne eingefunden , so daß bereits bei guter Zeit die Tribunen überfüllt waren. Zu dem er- sten Rennen um die von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinmen Wilßelm (Sohn Sr. Majestät des Königs), als dem hohen Protektor des Vereins, verliehene silberne Schaale (2 Meile, einfacher Sieg) waren nur zwei Pferde angemeldet worden, näm!ich die dunkelbraune Stute „Shalot““ des Kammer- herrn von Wilamowicz-Möllendorff auf Gadow, und die braune Stute „Eleanot“’ des Herrn A. Mosson in Berlin. „S ha- lot‘/ siegte um zwei Pferdelängen in 4 Min. 30 Sek. Das zweite Rennen galt den von dem Königl. Ministerium des Jn- nern für Handel und Gewerbe ausgeseßten Preis von 399 Rthtr., zu dessen Erlangung cinazdoppelter Sieg erforderlich war. Es erschienen der braune Hengst „Pincher“/ des Herrn A. Mosson, die braune Stute „Helene‘/ des Majors Brée zu Potsdam, die braune Stute „Young-Johanna“/ des Amtsraths Freitag zu Wol- mirstädt und der „KRomulus“/ des Barons von Herteseld auf Liebenberg. Bei dem ersten Laufe gewann „Pincher‘“ um eine halbe PDferdelänge, bei dem zweiten „Romulus‘/ mit einer gan- zen Pferdelänge. Es inußte daher ein dritter Lauf unternommen werden, bei welchem „Romulus“/ widerspenstig wurde und niche zu bewegen war, seinen Lauf fortzuseßen, wogegen „Pincher“/ den seinigen beendigte und im Trabe gewann. „Helene“/, die den zweiten Lauf noch mitgemacht hatte, war vor dem dritten Ren- uen zurücfgezogen worden. Das dritte Rennen um einen von dem Vereine bewilligten Pofal fand nicht statt, indem nur ein einziges Pferd dazu angemeldet worden war, das noch vor dem Ren- nen zurücêgezogen wurde. An dem vierten Rennen um ein silber- nes Vestecë zu 12 Personen, 149 Rthír. an Werth (11. Meile, dop- pelter Sieg), bei welchem Herren ritten, nahmen 3 Pferde Theit, und zwar der Fuchs-Waliach „Oskar“ des Lieutenants von Häscler in Berlin, der Rapp - Wallach „Nero““ des Lieutenants Hann- von Weyhern zu Düben und der braune Hengst „Pascha“ des Majors Brée zu otsdam. Drei andere Pferde wurden zurügezogen. Im ersten Laufe siegte „Osfkfar‘/, dicht gefolgt von „Pascha““, in 2 Min. 15. Sek. Der zweite Lauf wurde anhaltend in gleichem Tempo sehr regelmäßig fortgeseßt, bis „Pascha“ den „Osfkar“/ um 1 Pferdelänge in 2 Min. 25 Sek. schlug. Es mußte »ier- nach noch ein dritter Lauf unternommen werden, in welchem ¡„Dskar‘/ von Anfang an die Spie nahm, und zulest mit 4 Pferdeläângen in 2 Minuten 18 Sekunden den Sieg davontrug. Bemerkt muß jedoch werden, daß der Pascha‘ durchaus nicht trainirt . war. Bei dem fünften Rennen um ein Doppel-Gewehr (4 Meile, doppelter Sieg), beë welchem ebenfalls Herren ritten, fonkurrirten 3 Pferde, und zwar der Rapp - Wallach „Nero““ des Lieutenants Hann- von Weyhern zu Düben, die braune Stute „Shalot‘/ des Kammer- herrn von Wilamotwoicz- Möllendorf auf Gadow und die braune Stute ,„Eleanor‘/ des Herrn A. Moson zu Berlin. Sieben andere Pferde waren vor dem Rennen von ihren Besißern zurüctgez2- gen worden. Bei dem ersten Laufe machten bescnders „Eicanor““ und „Shalot‘/ sich das Terraín streitig, bis von der lebten Ecke an „Shalot‘/ Vorsprung gewann und wenigstens um 5 Pferde: lángen in 2 Minuten 22 Sekunden siegte. Bei dem weiten Laufe behielt bis an der leßten Biegung „Eleanor““ die Spiße: von da av aber gewann „Shalot“/ mit Leichtigkeit das verlorne Terrain wieder und schlug „Eleanor““ um 4 Pferdelängen in 2 Minuten 18 Sekunden. Das sechste (Unterschrifts-) Rennen für dreijährige Pferde jedes Landes, die fich schon jest auf dem

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den cinzelnen Läufen wurden vier Bauer-Rennen abgehatren.

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