1835 / 162 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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2) Das Handels - Tribunal oder der Magisirat verordnet \efort, wenu die Anzeige auf ordningêmäßige Eristenz der Bücher gelautet *hât, die ununterbrochene Fortsckung des Handels-Geschäfts resp. durch den Gesellschafter, Testaments-Vollzieher oder ersten Komtoristen, unter Aufsicht des vetijährigen Erben, wo ein solcher vorhanden, oder des nächsten An“ erwandten. Doch soll in diesem Falle die Fortseßung des Ganges Ler Handels-Geschäfte auf Besorgung und Liquidation der lau- fendev. Sachen beschränkt, und auf neue Speculationen einstweilen nit ausgedehnt werden.

3) Ergiebt es sich, daß der Verstorbene gar keine Vücher gehabt und fölgiich seinen Handel in Unordnung hinterlassen hat, \o soli das hinterbliebene Vorntögen, nach Ausspruch der bezeichneten Gerichts-Be- hêrden, unverzüglich durch die Polizei aufgezeichnet und. versiegelt wer- den, um das Eigenthum der Kreditoren und Erben sicher zu stellen.

4) Hat die Anzeige dahin gelautet, daß die hinterlassenen Bücher in einer Unordnung sich befinden, woraus die Unmöglichkeit hervorgeht, selbst im Verlaufe der Zeit eine Bilanz zu ziehen und die Vermögens- Masse auszumitteln: oder wird, wegen Unordnung der Bücher, von den Kreditoren über Zahlungsfähigkeit des Nachlasses ein Verdacht ge- hegt, so sollen zwei Gerichtépc sonen mit Zuziehung ¿weier Bevollmäch- tigten der Gläubiger eine Untersuchung der Sachlage vornehmen. Ev- giebt fich dann Jusolvenz der Masse, so wird nah den beehenden Ge- segen, int entgegengeseßten Falle nach der vorstehend unter Nr. 2. er- theilten Bestimmung verfahren.

5) Ward die einFweilige beschränkte Fortsckung des Geschäfts ver- fügt, so erloft demnächst die Gerichts-Behörde, in gescrlicher Weise, eine Aufforderung an die Erben, mit Benachrichtigung des Waisen- Gerichts, wenn ünmündige sich darunter befinden. Das Erbs{chafts- as wird dann nah den Grundsäßen des gemeinen Rechtes

eurtheilt. i

6) Sind die Erben oder Vormünder in ihre Rechte eingetrèten, so hangt cs von ihrer Uebereinkunft mit den etwa hinrerbliebenenGe- {elischaftern der Firma ab, ob das Geschäft getrennt abgeschlossen, eder auf der früheren, eder auf einer neuen Grundlage fortgesest werden foll. Jedenfalls dürfen die vom Versierbenen durch Gefelschaftös-Ver- trag vder testanientarische Versügung, in Bezug auf das Geschäft, geetoßenen Abmachungen von den Erben vder Vormündern nicht einsetg verlest werden. Abschluß! und Theilung erfolgt erst nach Berblang aller Schulden, und nicht auf einmal, sondern nach Maß- ase der Liquidation , nach Eirgang der Zahlungen und Verkauf der ¿Paaren Streitigkeiten zwischen den Erben und Handels - Geselischaf- teru gehören vor die geseßlich bestimmte Schieds-Richter-Behörde.

7) Die beim Tode des Eigenthümers eines Hanudelshauses in det- fen Diensien befindlichen Komtoristen , Comna1is, und Artelschis sind verpflichtet, so lange bei ihren Verrichtungen zu verbleiben , bis jeder, wem es zukommr, die gehörige Rechenschaft abgelegt haben wird.

8) Alle obigen Verfügungen beziehen sch nur auf die Fälle, wenn, nach Absterben des Eigenthümers oder Gesellschafters eines Handels- bauses, minderjährige oder abwesende Erden existiren. Sind alle Er- den volltährig und anwesend, se treren sle iu ihre Befugnisse nach all- genreinen Grundsägen des Erbrechts. j

9) Jau allen fkilnftig abzuschließenden Handels-Geselischafts-Verträ- gen soll jeder Gesellschafter denjenigen namhaft machen, den er, für ‘inen Tvdesfall, bevolimächtigt, an gemeinschastlichve Geschäft bis zum Schluß oder Ablauf der Handets- Gemeinschaft auf Grundlage der Gesetze sorrzuführen.

19) Dentenioen Personen des Kaufmannsstandes, welche das Recht besien, auf ein Familien - Kapital den Handel nach den Rechten der Afffociaticn zu betreiben, wird zur Viicht gemacht, cine Ueberein- funir zue cressen und davon Anzeige zu machen, auf derselben Grund- lage, als es den Gesellschaftern (Ässocics), welche auf zusammengescho\- fenes Kapital Handel treiben, vorgeschrieben is, und zugleich denjeni- aen nanbaft zu machen, der inm Fall ihres Tode, wie oben gesagt, das Geschäft svrtsezen sell, :

11) In betden Fällen kaun die Namhaftmachung. der Person, ohne Veröffentlichung, in einem versiegelten Packer geschehen, welches erst na) den betrcsenden Todeéfall eröfsnet wird.

12} Jst eine solche Ernennung nicht geschehen, s wird arb den Beim nungen dieser Verorduung verfahren.

13) Alle vorstehende Vorschristen erstrecken sh auch auf Inhaber Lon Manufakturen und Fabriëen, als Ergänzung der sür dieselben in der Torcsegung der Gefe - Sammlung Band X. Art. 784 aufgefelten ZBeogelan. Laut Bekaantinachung aus dem Depariement bes auómüärtigen Handeis in Nr. 38 der diesjährigen Petersb. Handels-Zeitung ist, auf

rundiaae des Kontraëïts über die Getränke - Pacht von 1835 1839,

1 Zol - Aemtern Georgenburg uud Radzivilow, von ausläudi-

;e8 farfen Getränken nur Rum und Arrak zuzulassen erlaubt. Die temyoraire Verfügung“ des Adminisirations - Raths zu War- (cay, hinüZzlich ciner niedrigeren Zoll-Erhcbung von Hornvieh und Pferden, if von des Kaisers Majesrät durch Verordnung vom 9. März d. Ï. für das ganze Jahr 1835 bestätigt worden.

Schweden. Der Entwurf eines neuen Wechsel-Gesetzes ist ntin vom NReichétage gngenonimen. Es wird danach zum ersienmalc unsirei- tig zur grofea Erleichterung und Förderung deé Schwedischen Handels, aich inländischen Wechseln das bisher nur auf ausländische bezogen gewesene Wechselrecht ertheilt:

Düänentark. Auf Königlichen Befehl ellen alle Städte und Hä- en im Paschalik des Vice-Königs von Acgyuten, so wie dessen Grän- zen jet bestimmt snd, zum Königl. Gencral -Konsulate in Alexan - drien gerechnet werden, mit vorläufiger Ausnahme des Konsulats zu Aleppo, welches, fo lanac es durch scinen gegenwärtigen Juhader ver‘ehen seyn wird, unverändert in der bisherigen Lage verbleibe.

Qu Helfincör ward am 2 Mar d. J. vekannt gemacht, daß alie da- clbst ven Havaña und Matanzas mit reinen Gesundzeits - Pässen ankommende Schiffe forthin nur einer viertägigen Beobachtunas-Qua- rantaine unterworfen seyu sollten, statt, wie bisher, in einem Lazaret) Löschen zu müßen.

Niederlande Die durch den prooifsrischen General-Gouverneur von Ni:derläudisch-Judien: unterm 24, Dezember v. J. gegen scileich- händletiscze Umgehung der auf Welülen- und Baumweüenzeuge Velgi- 1 Urspruvgé, oder 12 anvern mit dein Königreich der Nicdertande dermalen rie in freundschaftliciem Verhältniß sichenden Länbern ver- fertigt, durch Nesolucion vont Ijten Juli v. J. gelegten außerordentli- ckchen Einganaos- Abgabe erlassene geshärfre Vererdnung if, ihrem we- seutliczeu Inhalte tiach, bercits in Nr. 137 der dieéjalrigen Staalóx Zeig mitgetlzo.lt worden, und dasclbst naclzuschen.

. Belgien. Der Moniteur Belge publizirt in seiner Nr. 119 eine Königliche Berordnung vem 28. April d. I. über mehrere in dev le- st:henden Organisation des Zoudienstes sowohl an den Land- als See- Gränzen beliebte Veränderungen. Sie betreffen indessen nur Tüel, GBehaft, Nangverhailtniß, Uniform der Beamten des praëcischeu Dien- ste, und bedürfen hier feines ausführlicheren Auszugs.

Zwei Königliche Ordonnanzen vom 5. Mai d. J. in Nr. 126 des Moniteur Beiae reauliren die Personen-Transport-Preise auf der ncuen Eisenbahn, mit Ertheilung mehrerer auf den Gebrauch derselben be- _ züalichen Bolizei- Vorschriften , deren Uebertretung mit den im Gesct

vom 6. Mär: 1818 angedrohten Strafen belegt werden soll.

Dent{chland. Hannovcr, Die Hefte 1X... XU1. der ersten Abtheiluna ber GBesett-Samnilung deé laufenden Jahres enthalten d. d. Z8iudsor 21. April und Hannover 2 Mai d. J. A

unter Nr. 15. das Patent über den Steucr- und Zoli-Vereinigungs- Bertrag mit dem Herzogthum Braunschweig;

uitter Nr. 16. Gefes, bie Eingangs-, Durchgangs- und Ausgangs- 2b9aven brtresscud; #. St. Z. Nr. 137. 138, ;

unter Nr. 17. Geseg, einige Abänderungen der Verordnung vom 1. Mai 1823, üver die Besteuerung des inländischen Branntweins un bem Raum-Fnhalte der Maischbottiche, betreffend ;

unter Nr. 18, Gesen über die vom inländischen Biere zu entrich- tende Steuer: p 9

mter Nr. 19. Verordnung, die Verwaltung dex indireften Abgaben und Zólle berrefíend ;

P 1

seine Stelle zu treten, un das

658 unter Nr. 20. Gesel wegen der zu erhebenden Nachsteuer; unter- Nr. 21. Patent, das mit dem Herzoothunt Braunschweig ab- Lesen Steuer- und Zoll - Kartel, und den Vertrag über die 1sführung der Steuer- und Zoll-Vereinigung in den beiderseiti- gen Kommunion-Besizungen bètreffend.

Baden. Die wichtige Greßhezzogliche Verordnung vom 10ten d. M., welche eine provisorische Gränz-Zoll-Erhebung nah neuen Ta- rifsäßen anordnet, so wie die deshalb, und mit Vorlegung des-am 12ten d. M. zu Berlin geschlossenen Zoll-Vereinigungs -Vertrags, am 18ten d. M. in die Ständische Deputirten-Kammer gebrachte landes- herrliche Eröffnung sind bereits in Nr. 145 der Staats-Zeitung mitge- theilt, und daselbs nachzusehen.

Hamburg. Unterm äten d. M. hat der Senat über Ort und Art und Weise der an den Hamburger Elb - Ufern sür Baliastgewin- nung 2e. zu gestattenden Sandbaggerungen in 6 §F eine ditr die dor- tigen öffentlichen Blätter (namentlich B. H. Z. Nr. 7103) zur Keunt- niß des Publikuméê gebrachte polizeiliche Verordnung erlassen.

Spanien. Durch Dekret der Königin-Regentin, auf empfangene Reciprocitätszusage der Königlich Griechischen Regieruna , is den nach Häfen Spaniens kommenden Griechischen Schiffen daselb die Abgaben- Gleichheit mit denjenigen Schiffen zugestanden worden, welche in cinc mit Spanien verbündeten Staate zu Hanse gehören.

Portugal. În der Dezoutirten-Kammer murde kürzlich ein Ge- ses-Entwurf eingebracht, wonach Chinesische und Judische Güter zum Verbrauch in Portugal nur zugelassen waiden sollen, wenn sie in Por- tugienschen Schiffen unmittelbar aus deu produzirenden Ländern kom- men. Ausnahméweise sollen jedoch auch Produkte des Britischen Aftens in Brittischen Schifen zulässig seyn, wenn für Portugal in jenen Brit- tischen Besißungen die Recfprocitar zugeitanden werden wird. ;

Wichtig für das Land, und in getvissen Maaßen auch für den aué- wärtigen Handel, sind die kürzlich zu Lissabon publizirten Finanz-De- krete über Ablösung der 6procecntigen Staatéschutd, halb baar halb mittelst Konversion in A procentiac Obligationen: und über Einführung des Dezimalsytems int Münzwesen, wona künstia die Goldmünten ¿u 5000 und 2500 Reis, die Silbermünzen zu 1000, 500, 200 und und 100 Reis ausgeprägt werden svilen.

Sardinien. Ein unterm 7. Avril d. J. publizirces Königliches Zoll-Dekretr enthält, außer viejen Modificationen einzelner Säte des La- rifs vom 19. Februar 1830, folgende wesentliche Bestimmungen. Die besondere Begünstigung der aus Sardinien nach Piertont unter Nag- tionalfsaage direkt kommenden Waaren ist auf die Hülfte derjenigen vermindert worden, welche die Sardinische Flagge überhauut bei der Einfuhr zu genießen hat, und sollen übrigens auch Citronen, Orangen und Bergamotten nichr davon ausgeschiosen seyn. Rohe Häute, grün oder trocken, dürfen aus Nizza ausgesührt werden, gegen einen Ausgangszoll von 10pCt ad val, weiße Seide aus Novi desgl gegen 3 Lire pr. Kilogramm, jedo) nur über das Zollamt Turin und un- ter bestimmten Formalitäten. Dieselbe Ausfuhr - Erlaubniß zun: selbigen Zolisaze wird der Rohseide von Savoyen und Genua errheilt, ader nur über Chambery, Eluiseto und Genua. Die für ge- wisse Baumwollenwaaren durch Artikel 3. des Gesezes voin 30, April 1834 bestimmce Aus\uhr-Prämie if wieder aufgehoben : deégleichen die für Biaëeca und {cchwarze Bouteilien uach den Geseken vom 19. Sept. und 4. Nov. 1814 bestandenen. Das der pasta tina nach Gefe vom 21. Febr. 1826 beigelegre Zoll - Restitutions -Recht ist auf 3 Lire pro Centner herabgesegt. Die Einfuhr vou Havanna - Cigarren wird erlaubt gegen einen Einfuhrzell von 5 Cts. pro Stück, und 1000 Stück dürfen nicht über 5 Psund wiegen: aucch darf die Einfuhr nur in besonderen Kisten nichx unter 250 Stück, uur über die Zoll-Aemter Genua, Turin und Nizza, und ers auf vorgängig bei der betreffenden

‘Direction deêhalb angebrachte Gesuch geschehen.

Griechenland. Einige unterm 15, April d. I. zu Athen pu- blizirte, den Handel interessirende Negierungé-Verordnungen, von denen die eine gegen Secräuberei gerichtet if, die andere aber den Freihafen von Hydra zum Gegenstande hat, wurden bereits in Nr. 153 der St.- Ztg. ausführlicher mitgerheilt. K.

Beríiirer BôrseE, Den 11. Juni 1835,

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Freufs. Cour.) | Zf. Brief|Geld.} i Zf. Brefeld. St.-Schuld-Sch. | 1007 ; aper, fandbr, | 4 [10145 i’. Bugi. D. 30. 987 Pomm, do. | % [1064 Präm.Sch.d.Seeh, 633 aur- 0. Neum, do. 4 2024 Kurm.O0hl m, 1.C. N fchíeaiseßo do! 4 | Neum.int.Sch.do. 1603 ist. Cu. Z.- Sch, Berl. Stadt -VbI. 167 d. K- uN (— icönigsb. do. Elbiög. do, Danz, do. iu Th. Westpr. Pfandbr. fecosshz. Fos. do.

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Auewirtige Börsen, Amaterdaem, G6 Juni. Niederl, wirkl. Schuld 562. 86 do, 1005 Ausg. Schuid Kauz- Bill 253 440 Amort, 945 D853 794. Bus. Lg Gestere. 967. Preuss. trümn.-Scheiue liiz. do. 48 Anl —, Spau, 58 405.

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Antwerpen, 5. Juni. 38 —. TZius!l, 153. Cortes 337. Hamburg, 9. Juni. Engl. Russ. 105. Hope in Cert, 984. Prenss, Fcüm.- Scheine 1251, Poln. 1361, Dän. 743. Port. 53 895. 33 60. Wien, 6, Suni, 5% Met. 101,7 48 9715. Bank-Actien 1226,7;. Neue Anl 56854. Köóniglice Schauspiele. L Freitag, 12. Juni. Jm Schauspielhause: Don Carlos, Snfant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth. , von Schiller. (Hr. Karl Müller, vom Stadt-Theater zu Niga: Don Carlos, als Gastrolle. Frl. v. Hagn: Prinzessin Eboli.) ; Sonnabend, 13. Zuni. Jm Schauspielhause: Der Verrä- ther, Lustspiel in 1 Akt, von Holbein. Hiezguf: Die Deutschen Kleinsiädter, Lustspiel in 4 Abth.,, von Kolzebue.

Span. 53 395.

4 Sonntag, 14. Juni. Jm Opernhauje : Die Kirmeß, komi-

sche, Oper in 1 Akt, von E. Devrient, Musik von W. Taubert. Hierauf: Der reisende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth, (Dlle. Grünbaum: Hannchen.)

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung. . In Charlottenburg: Zum erstenmale wiederholt: Nichte Tante, Lustspiel in 1 Akt, von Görner. Hierauf: Nummer 7 Posse in 1 Akt, von C. Lebrun. Und: Die Verräthevrin 0 spiel in 1 Akt, von F. v. Holbein. E

Dienstag, 16. Juni. Jm Opernhause: Othello, Oper 3 Abth. Musik von Rossini. (Dile. Maschinka Schneider, Königl. Sächsischen Hof - Theater zu Dresden: Desdemona, Gastrolle)

KöntaKädtisches Theater.

Freitag, 12. Zuni. Der Glöckner von Notre - Dante, mantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Yj, Hugo frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Dienstag, 16. Juni. Zum erstenmale: Die Norm ver Paris, Oper in 2 Aften, aus dem Jtaliänischen des 5

Allgemeine

Romani überseßzt von Albini. Musik von Mercadante.

Vial, vom Königl. Sardinischen Hof-Theater zu Turin: Yy, als Gastrolle.) /

Preise der Pláke: Ein Pla in den Logen und img, des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Der Notariats- Kandidat Georg Aldenhoven ist zum tar im Friedensgerichts - Bezirk Treis, Landgerichts - Bezirks blenz, mit Anweisung seines Wohnortes in Carden, ernannt.

G U LENA Ae it 2g ati e r G) A ov) Mam edi Si

Neueste Nachrichten.

Paris, 5. Juni. Vorgestern gegen Abend wurde dew von Talleyrand von dem Könige empfangen.

Gestern hat die Pairs-Kammer endlich den Projj Theilnchmer an der Publication des Schreibens an dit Gefangenen zu Ende gebracht, nachdem sie sich cine voile Y unauégeseßt mit demielden beschäftige. Schon von 2h) waren die öffentlichen Tribunen des neuen Sißzungs-6 überfüllt. Erst um 5 Uhr aber wurde die Sißung cröfny das Urcheil verkündigt. Nach dem Jnhalte desselben wet Herausgeber der ehemaligen „Tribune“, Herr Bichat, 1 Herausgeber des „Reformateur“/, Herr Jausfrenou, || monatlicher Haft und einer Geldbuße von 10,090 Fi Herr Trélat, der grständlih- die Publication des i nircten Schreibens angeordnet hatte, zu Zjähriger Haft eincr Geldbuße von 10,990 Fr. (dem Maximum der Sti beiden Beziehungen), der Advokat Michel, der geständli6) Schreiben abgefazt hatre, zu einmonatlicher Haft und einer! buße von 10,600 Fr., der Dr. Gervais zu einmonatliche| und einer Geldbuße von 2000 Fr., Herr Neynaud zu einn licher Haft und einer Geldbuße von 5090 Fr., endlich die Bernard, von Thiais und Audry-de-Puyraveau' zu’ einmoni Haft und einer Geldbuße von 20) Fr. kondemnirt. Jn ÿ auf Herrn Audry-de:Puyraveau wird zugleich verfügt, di Straf-Urtheil erst nach dem Schlusse der gegenwärtigen éi zur Uusführung kommen soll. .

In der heutigen Sibung der Pairs - Kammer bericht Baron von Barante über den Geses-Entwurf wegen der ÿ Amerikanischen Schuldforderung und stimmte für die And desselben sammt dem von der Deputirten - Kaminer gemad Zusaße, wonach die wirkliche Zahlung erst erfolgen soll, nud die ÎÑord-Amerikanische Regierung zufriedenftellende Crklru über die Botschaft des Präsidenten vom 2. Dezember v, J geben hat. Nachdem die Berathung über diesen Gegen auf den nächsten Donnerstag (lten) angeseßt worden, bi tigte die Versammlung sich mit dem Rechnungs: Abs\{luß von |ÿ

Die Deputirten-Kammer beendigte heute die Disku Úber das Budget des Finanz-Ministeriums, und ging sodann zul Budget der Justiz und des Kultus über, In derseber Siß verlas auch der Präsident ein Schreiben der Vidune Lig welche die Vermittelung der Kammer für ihren Gatten, chemaligen Nedacteur der „Tribune“, in Anspruch nmuunt, nachdem er zu 3jähriger Haft und einer Geldbuße von 19,100 verurtheilt worden, heute Morgen aus dem Gefängnisse (

Qem Fortepiano - Fabrikanten J. C. Becêer zu Boppard cin Patent : wegen einer durch Zeichnung und Modell nachgewiese- "_nen und für neu und eigenthümlich erachteten Zusam- mensebung einer mechanischen Vorrichtung zum Bewe- gen und Fangen der Hämmer für Fortepianos, die Dauer von Acht Jahren, vom 9. Juni 1835 an gerech- } und den Umfang der Monarchie ertheilt worden. Angekommen: Der Fürst Leo Radziwill, und Der Fürst Peter Soltikoff, über Lübeck von St. Pe- ¿hurg.

Zeitungs-Nachrichten. Wol @ n d

Rußland.

St. Petersburg, 3. Juni. Aus einem statistischen Be- hte úber Moskau ergiebt sich, daß die dortige Einwohnerzahl Jahre 1834 sich auf 315,853 Personen beiderlei Geschlechts ief; darunter betrug die Zahl der Geistlichen mit Jnbegriff bei den Kirchen angestellten Personen 5203, der Mönche und mnnen 606, der Ausländer 3442, des im Dienste stehenden ilitairs 17,577, in Fabriken angestellter Persoren 1435, der

216. Es heißt in ciner Mittheilung der Nordischen Biene, 1 der Monat April und der Anfang des Mai für das Ge- aide im Durchschnitt ziemlich günstig gewesen, und daß daher der Gegend von Kursk, Tamboff, Kief, Petersburg, Smo- sf und Wladimir, so wie auch in Bessarabien das Winterkorn ut steht, während in Tschnernigoff noch am 2. Mai Schnee ge- dle und bis zum folgenden Tage liegen geblieben war. Was an von der Heuärndte zu hoffen hat, kann noch nicht entschie- en werden, Die Einwohner von Simferopol aber haben ge- ründete Hoffnung auf eine gute diesjährige Aerndte.

Man meldet von der Gränzfestung Troizkossaffsk unterm Pélagie nach Clairvaux gebracht worden ist. Bach einer zinse. März, daß man an diesem Tage, bei einer stillen und sehr lebhaften Debatte beschloß die Kammer, diejes Schreiben (1 armen Witterung, Abends nach 9 Uhr am nordwestlichen Himmel Minister des Znnern zu verweisen. , ziemlicher Höhe einen schmalen, s{hlangenfdrmigen ' Feuerstrei-

Das heutige Journal des Débats enthá!t cin n, glei) einem hellleuchtenden Bliße gewahrte. Jn einem Nu fel, worin es die Lage des Melbourneschen Kabinets rit) erwandelie sich die Erscheinung in eine leuchtende Wolke, die dem glänzendsten Lichte darstellt und demselben, seines uit einer brennenden Garbe Aehnlichkeit hatte, und die sofort Ganges wegen, keine lange Dauer verspricht. tit großer! Geschwindigkeit in \chiefer Richtung zur Erde herab-

In einigen Tagen wird hier eine neue Broschúre (fallen begann, sich aber in demselben Augenblicke in einen ge- von Lamennais úber die Pairs-Kammer orscheincn,. [altigen Jeuerftrom umwandelte und so am ganzen nächtlichen

Aus St. Jean de Luz wird vom 31, Mat ges\iPorhonte Tageslicht verbreitete. Endlich theilte sich dieser „General Zumalacarreguy hat an der Spitze von 14 Hitilsterstrom in drei Theile und verschwand. És folgte hierauf Billafranca mit großen Ungestüme angegrusen. Der Ange ser entfernter Donner, der sich, vermuthlich durch das drei Tage und drei Nächte gewährt. Mach der Aussage E00 der nahen Berge, noch zweimal, jedoch in s{chwächerem Landmannes soll aber der Kariistische Chef mit cinem D u vederholte, und der eine merfliche Lufterschütterung her- von 6099 Mann zurückgeschlagen worden seyn 1, Ie, so daß Fensterladen und Thüren erzitterten. Dieses

Maù schreibt aus Bayonne unterm 1. Juni: „U 7 ivar das Werk einiger Sekunden. Schaden scheint dieses halten so eben die traurige achricht, daß die Division d hänomen. nicht hervorgebracht zu haben. nevrals Oraa gestern eine Niederlage erlitten hat, die (s ij

T L Ze L 5 (Taf! f 6 Sil möglich macht, noch länger das Feld zu behaupten. At R : mehreren Tagen wurde sie von den Karlisten hart gedrän Dar s-Kammer. Sißung vom 5. Juni. (Nachtrag.) daß man glaubte, sie würde auf Französisches Gebtet üb L Va Sisung berichtete (wie bereits erwähnt) der Baron mässenz indessen zog der General es vor, sich auf P ate über den Geseß-Entwurf wegen der Nord-Ame- zurückzuziehen. Zu diesem Behujse brach er vorgestera all A N Schuld- Sorderung. Elevan auf; er wußte nicht, daß er von Sagastibelza bes O also: E L wurde; taum hatte er daher 2 Lieues zurückgelegt, als ® Li e inie n9ch übrig, des Aufschubs zu erwähnen, den sten: Bataillone über ihn herficlen, und 600 zaun nöthigt! “S e, Uhee den zur Ausj¡ührung des Traktats L A a c C 3 aid oh b K revi ifi I Í . "pp M i- Waffen zu strecen; unter diesen befinden sich 4 offe Rit, freilich S N U e Obersten. Der Rest der Kolonne zerstreute L oil atte, daß dieser Kredit von den Kammern verlangt werden leicht Pampelona erreicht. Jndessen sind 2000 Se e, damit unser Votum wenigstens der Ratification vorausge- Hände der Karlisten gefallen und das ganze Gala h dige wäre. Bies wäre mebr in dem Jnteresse der Königlichen ihnen nunmehr offen, da die schwache Garnison von ner ahe Utisever verfassungemäßigen Garantieen gewesen. Die Umeri- sich unmöglich noch lange wird halten können.“ „Wi: 3 er hatten keinen Grund, Über den eingeschlagenen Weg irgend t L A irdüuchen Provinzen Spaniens sind d! F eshwerde zu erheben. Nachdem der Traktat ein l L Fast in allen nördüuchen Provinzen Spaniens E auten ion fe dem der Traktat einmal unter- municacionen durch die Truppen des Don Carlos unte a I diS N feine andern Prüfungen und Verzdgerungen 4 L 2 B in U of 5 t, W É t C Nach einem Schreiben von der Spanischen Gränze Wn werden mygee / were als unumgänglich ndthig, vorhergese- aci) einem een Do ; / ch diN en mußten. Unser Minisierium beschleunigte den Lauf der Mat f “endicateur de Bordeaux‘ vom 2cen d, wär eshâfte n @râ ie 9 ¿f 9 n SNTOL U 7 INDICSLENV NLHSELDeRUs D c wort Le nach Kräften; die Amerikaner aber fonnten doch wobl und Urdach von den Truppen der Königin geraum M en Augenblick wähnen, daß die Regeln unserer Verfassung nach Pampelona abinarschirt sind. zu Liebe verleßt werden, daß die Kammern niht etwa in

Nan hat hier Nachrichten. aus Madrid vom al, ir vollfommensten Freiheit und Selbstständigkeit berathschlagen „Ihre Agenten in Paris mußten wissen, daß diese

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sie fi er ohne Bedeutung. Das Gerücht, als |eyt y )

sie find aber ohne Bedeutung. Das \ uo die enbeit. bei uns. von 2 1 i, di

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fekten an der heutigen Börse sehr gedrückt. j den Kammern Gelegenheit zu aeben Le nbrbig E würde, Heute {loß öproc. Rente pr. compt. 10 ¿ den Volksbegriffen aber Zeit zu lassen, sich zurecht zu fin=

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Neap. pr. compt, 95, 49, fin cour. 95, 60, ullirt ansehen können O Ie obe Die m und

391 à 382, 3 : 963 à 27. Cortes 35 à 39; A R , it, je e die wette -

391 à 383, 3pvoc, 207 à 27. Cortes 35 à 352, ‘ile für die Nation. Fm Jnteresse unserer National - Würde 1s

“Redacteur Cottel.

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1s Rüsicht für unser? Hafidels-F E G r un els- Fnteressen zog man es daher vor, | merifanihe Metfelctete Legislatur zu dbu eliven So cui U Gedrucst bei A. W- H!Wind der A g die Zusicherung, daß der Traftat Gegen- serer Re PO len Session werden würde. An der Aufrichtigkeit i S! agg ¿weifeln, wäre eben so unpolitisch als ungerecht taaten die M en die Sachen, als der Präsident der Vereinigten V nze ft besprochene Botschaft an den Kongreß richtete, geachtet thres in verfassungsmäßiger Rücksicht nur un-=

hrleuie 781, der Kronbauern 52,111 und der Privat-Bauern

Am Schlusse seines Vortrages

vollständigen Gepräges, unsere Regierung bewegen mußte, ihren Ge- sandten zurückzurufen und dem Gesandten der Vereinigten Staaten anzuzeigen, daß seine Pässe zur Abreise bereit lägen. Während wtr, jedem Groll entsagend, mit strenger Unparteilichkeit den Trak- tat prüften, erhoben sich auch im Kongreß gegen den beleidigenden Charak- ter der Botschaft des Präsidenten Stimmen im Sinne deralten Anhäng- lichkeit und Hochachtung für Frankreich. Allein, darf uns dieses genü- gen, wenn wir dke dem Briefwechsel des Amerikanischen Gesandten verl{e- hene Deffentlichkeit zugleich mit in Anschlag bringen? Die Deputirten- Kammer hat nicht also gedacht, und wir unsererseits beeilen uns, etnem Beschlusse beizutreten, zu dem das Ministerium seine Bei- stimmung gegeben hat, einem Beschlusse, den Sie, wenn Sie die Junitiative gehabt, selb gefaft hätten. Welche Schritte aber die Regierung kn Bezug auf die Ausführung des berührten Artikels zu ergreifen für gut finden möchte, darüber enthalten wir uns, eitte Meinung auszusprechen. Etwas, das noch nicht -beschlosen ist, bil- ligen oder tadeln ,_ Vorschriften und Winke geben, dies würde nur das Minisierium in Verlegenheit seßen und ihm einen Theil seiner Verantwortlichkeit entzichen. Wir erwarten mit Vertrauen die Ausgleichung einer Differenz, die niht mehr lange dauern kann. Wenn erst Alles destnitiv geordnet und abgemacht und, nach zufriedenstellenden Erklärungen, die Zahlung erfolgt scyn wird, dann erst wird man, ohne Furt, nachtheilig einzugreifen, das Benehmen des Ministeriums mit Freiheit, ja mit Strenge beurthei - len und besprechen. dürfen; bis dahin aber hat seine Verantwortlich- keit noch nicht angefangen. Fm Namen Fhrer Kommission also, meine Herren, schließe ic) damit, Fhnen die Annahme des Geselz Entwurfs zu provoniren.//

Am Schlusse dieser Sißung genehmigte die Kammer noch die einzelnen Artikel des Rechnungs- Abschlusses von 1832, Ueber den ganzen Geseß-Entwurf konnte indessen nicht abgestimmt wer- den, da die Versammlung nicht mehr vollzählig war.

In der Si6ung vom 6. Juni, in welcher der Vice-Prä- sident, Graf Portalis, den Vorsis führte, erfolgte zunächst dic monatliche Erneuerung der Bureaus. Die Kammer ließ sich \o- dann 4 Commissions-Berichte über die ihr zuleßt vorgelegten Ge- se6-Entwürfe abstatten. Jekt bestieg der Minister des Jnnern die Rednerbühne und legte der Versammlung den Geseh - Ent- wurf vor, wodurch ein Nachschuß von 500,000 Fr. zu der dies- jährigen Unterstüßung der politischen Flüchtlinge verlangt wird. Der Herzog v. Broglie brachte die beiden Geseßz-Entwürfe zur Befriedigung der Gläubiger der ehemaligen Veteranen- Kasse und der Pensionairs der alten Civil-Liste ein. Hierauf erfolgte die Abstimmung über den bereits Tags zuvor angenommenen Rech- nungs-Abschluß von 1832, der mit 96 gegen 2 Stimmen durch- ging. Die Sikzung wurde um 4 Uhr aufgehoben. Am nächsten Montag (8.) tritt die Kammer wieder els Gerichtshof zusammen.

Paris, 6. Juni. Vorgestern Abend hatte der Spanische Botschafter, Herzog von Frias, eine Audienz beim Könige. Ge- stern Vormittag arbeiteten Se. Maj. mit den Ministern der Justiz, des dffentlichen Unterrichts und des Handels, und bega- ben sich darauf mit der Königin, mehreren Prinzen und Prin- zessinnen, und dem Prinzen Leopold von Sicilien nah Chantilly.

Ueber die gestrige Sizung der Deputirten - Kammer ist noch zu melden, daß am Schlusse derselben das Ministerium eine kleine Niederlage erlitt, wozu das Budget des Justiz - Mi- nisteriums Anlaß gab. Der Großsiegelbewahrer hatte darauf angetragen, daß man das Gehalt der Räthe beim Cassa- tionshofe wieder von 12,009 Fr. auf 15,000 Fr. erhöhe. Jm Jahre 1831 war dieses Gehalt nämlich, um Ersparnisse zu be- wirken, auf jene Summe herabgeseßt worden. Der Minister seßte nun auseinander, daß diese Ersparniß sehr üble Folgen gehabt habe, indem es jest sehr {wer halte, geeignete Justiz- Beamten zu finden, welche Räthe bei Cassationshöfen werden wollten, da die Ersten Prôsidenten der Königl. Gerichtshdfe mit 12,0009 Fr. in der Provinz besser leben könnten als in Paris. Der Berichterstatter bestritt diese Ansicht, indem er darauf hin- wvies, daß die Ersten Präsidenten repräsentiren múßten, was die Räthe beim Cassationshofe nicht brauchten. Als es zur Abstim: mung kam, wurde der Antrag des Ministers verworfen, wo- durch eine Ersparniß von 172,000 Fr. bewirkc wird. Jn derselben Sibung trat bei den Berathungen über das Bud- get des Finanz - Ministeriums Herr Auguis mit dem Vor- schlage hervor , die Lotterie, die mit dem l. Jan. 1836 gänzlich eingehen soll, provisorisch noch fortbestehen zu lassen, indem die Staats-Kasse den dadurch entstehenden Ausfall im nächsten Jahre schwer würde decken können. Herr B. Délessert erwiederte darauf, daß die Lotterie schon mehr Uebel angerichtet habe, als die Pes, „Das ist wohl möglich“, rief eine Stimme, „aber die Pest bringt keine 15 Mill. ein!“ Herr Fould bemerkte, daß bei gänzlicher Aufhebung der Lotterie zugleich ein Verbot des Spielens in fremden Lottericen erlassen werden müßte , da sonst viel Geld außerha(b Landes gehen würde. Der Groß- siegelbewahrer meinte, daß der 410te Artikel des Straf- gesezbuches hinreiche, um die Ankündigung fremder Lotte- rieen zu verhindern. Als Herr Schauenburg ihm hierauf bemerklich machte, daß es für den fremden Lotterie-Col- lecteur ein ganz einfaches Mittel gäbe, diese gesetzliche Bestim- mung zu umgehen, wenn er nämlich Loose in Briefen an s\ol- che Personen in Frankreich schie, von denen er annehmen könne, daß sie dieselben behalten wÜrden, erwiederte Herr P ev- sil, daß dies kein Vergehen sey, und daß die Regierung es nicht hindern kfênne. Der Antrag des Herrn Auguis hatte vor der Hand keine weitere Folge, wird aber wahrscheinlich bei dem Ein- nahme-Budget wieder zur Sprache kommen. Die heutige Sibung war ohne alles Juteresse. Die Kammer beschäftigte sich mit dem Geseß-Entrourfe wegen Anlegung einer Eisenbahn von Paris nah St. Germain, welches Unternehmen ein gewisser Pereire auf seine Kosten ausführen will, und wobei ihm von der Regierung drei Bedingungen gestellt werden, einmal, daß die Arbeiten spätestens binnen Jahresfrist begännen, zweitens, daß das Unternehmen innerhalb 4 Jahren beendigt se», und drittens, daß die Eisenbahn nach ihrer Vollendung stets in gutem Stande er- halten werde. Dies is der wesentliche Jnhalt des Gesetzes, das nach einer wenig erheblichen Debatte mit 224 gegen 42 Stim- men angenommen wurde. Mittlerweile war Herr Audry-de-

Puy raveau in den Saal getreten, und verlangte einen Urlaub, indem er versprach, daß er noch vor dem Schlusse der Session wieder in Paris seyn würde. Man lachte zwar über dieses Ver: sprechen, der Urlaub aber wurde bewilligt. Kurz vor dem Ab- gange der Post wurden noch mehrere Gesetz - Entwürfe von drt: lichem Junteresse mit 234 gegen 4+ Stimmen angenommen. Mehrere hiesige Zeitungen geben die Stimmenzahl, mittelst welcher die Verbreiter des Schreibens an die April-Gefangenen in der geheimen Sibung der Pairs - Kammer am ten fondem- nirt worden sind, in folgender Weise an: Herr Bichat mit 125 gegen 17, Herr Jaufsrenou mit 124 gegen 14, Herr Trélat mic 127 gegen 11, Herr Michel mit 125 gegen 13, Herr Reynaud mit 77 gegen 63, Herr Gervais mit §8 gegen 48, Herr Ber- nard mit 102 gegen 28, Herr von Thiais mit 106 gegen 25, und Herr Audry-de-Puyraveau mit 108 gegen 24 Stimmen. Folgendes ist der wesentliche Jnhalt des gestrigen Artikels des Journal des Débats über die Lage des Melbourneschen Ministeriums: „Alle Wahlen, die, der Englischen Verfassung ge- mäß, durch die Bildung des neuen Kabinets erforderlich gewor- den waren, sind, mit wenigen Ausnahmen, zu Gunsten des Mi- nisteriums ausgefallen. Hierin ist es viel glücklicher gewesen, als das ihm vorangegangene Ministerium bei gleichen Versuchen und Bedürfnissen. Gleichwohl scheint das Ministerium Mel- bourne an seiner eigenen Existenz zu zweifeln; wenigstens nimmt es einen ungewissen und schwankenden Gang, als wenn es wie im Dunkeln gegen einen geheimen Feind kämpfen müßte, als habe es mit Schwierigkeiten zu thun, die, weil sie in seinem ei- genen Schoße verborgen liegen und jein eigenes Lebens - Prinzip angreifen, um desto schwerer zu überwinden sind. Die in Eng- land immer zunehmenden Gerüchte von einer Auflösung des Parlaments, die offen liegenden Verlegenheiten der Regierung, die Aeußerungen, noch weit mehr aber das Stillschweigen der Englischen Blätter über die unermeßlichen Fragen, welche Eng- land jeßt bewegen und in Parteien spalten , alles dieses deutet auf jene Ansicht hin. Um uns kurz und offen zu erklären : alle jene Schwierigkeiten, jene Hindernisse, jene versteckten Feinde, sie knüpfen sich an den Namen O’Connell. Die innere Politik Englands hat sich der allergefährlichsten Probe ausgesetzt. Ueberall in Europa, wo wir Männer von Einfluß an der Spike der Geschäfte wahrnehmen, zeigt sich ein unverkennbarerWechsel in den Ansichten, in den Bestrebungen einer srüheren Zeit. Um von England allein zu sprechen, \o ist es genug, an die Emancipation der Katholi- ken, an das von dem Herzoge von Wellington und Sir Robert ‘Peel sowohl in den innern als den auswärtigen Angelegenheiten angenommene neuere System zu erinnern. Wenn aber Männer wie D'Connell, wenn die ganze katholisch-Friändische Partei mit einemmale eine Aenderung in ihren Behauptungen, Forderungen und ihrem Benehmen zeigen, so scheint dies aus mehrfacher Hinsicht sehr bedenklih. Ein Engländer, der sein Land liebt, der an der Verfassung, an der Einheit des Königreichs festhält, und der heute des Herrn O’Connell’s gesammtes politisches Leben, seine dffentlich eingegangenen Verpflichtungen , alle seine Erklärungen, ja auch nur das geringste Wort, das er gesprochen, den kleinsten Brief, den er geschrieben, und zwar nicht vor zehn Jahren, son; dern gestern noch sich zurüruft, muß in der Allianz des Ministeriums mit ihm und seiner Partei das größte, gefährliche Unglück erblifen. Jn der That war dies der erste und allge: meine Gegenstand der Fragen, der Beschwerden, der Untersuchun. gen, von dem Tage der Bildung des neuen Ministeriums an, bis auf diese Stunde. Die Konservativen mußten wohl fragen, zu welchem Preise man denn die beleidigende Protection eines Menschen erkauft habe, der in seinen vorjährigen Briefen an den Lord Duncannon, sowohl diesen selb, als die Lords Melbourne, John Russell, Grey, Brougham und Herrn Littleton aus vollen Händen mit Beleidigungen und Verachtung überschüttet hat. Welche von beiden Parteien, fragte man, hat ihre Ueberzeugung geändert? Wie kommt es, daß Herr O'Con nell, den die Whigs so lange als den gefährlichsten Feind des Staats bezeichnet haben, heute hinter ihnen auf der Bank des Schaßmeister- Amts sist und mit seinen Stimmen bereit ist, sle zu unterstüben? Es ist wahr, Herr O’Connell apvellirt jeßr in seinen Reden an das Volk von Jrland weniger an die Auflösung der Union; er überläßt sich nicht mehr der ganzen Heftigkeit sei- nes Hasses, er mäßigt seine Sprache und zeigt sich nicht mebr als einen unversöhnlichen Feind. Aber wenn auch das Partei- haupt, um das Ministerium nicht zu kompromictiren, sein Inneres verbirgt und s{hweigt, so finden seine Anhänger und ihre öffentlichen Organe es nicht gelegen, die nämliche Zurückhaltung zu beobachten. n seiner engen Verkettung mit den Irländischen Katholiken äu bert der Englische Radikalismus Wünjche, oder vielmehr, er dit tirt Maßregeln von erschreckendem Charakter für den gesunden Theil der Whigs, und ein großer Theil von ihnen hat sich be- reits von der Masse losgesagt. Die Niederlage des Lord Russell in der Grafschaft Devonshire schreiben wir derselben Reaction zu. Det, nachdem die erste Hiße des Kampfes vorüber ist, seh-;y sich die Whigs in einem Unterhause, wo unter 650 Avge ordneten der Radikalisómus und die Partei des O’Connez fasi 200 Glieder und die Konservativen 390 Glieder ¿âblen So steht heute das Ministerium faktisch in eiger Mee Abhängigkeit von den Katholiken und Radikalen. Diese ihrerseits, im Bewußtseyn ihrer Mache und darauf pochend, er- klären (es ist der Ausdruck ihres zuverls\fgsten Organs) . das die Maßregel der Appropriation ihnen nicht gefatlle. Sie de fehlen eine zwiefache Umgestaltung der Pairie; nämlich die Auf hebung der Bank der Bischdfe im Oberhause und eine uts : dehnte Pairs-Creation, damit das leute Bollwerk das ch Bn hereinbrechenden Strome der Denokratie entgegenstemmte nie dergerissen werde; mit einem Worte, was sie fordern ist niche eine Reform, sondern eine Revolution. Man wird uns vielleicht beschuldigen‘, sagte neulich “der Erami- ner, „vir wollten niht mehr am Vorhandenen festhal- tend, Verbesserungen einführen , sondern niederreißen; es ist wahr; aber es ijt die Schuld der Inftitutionen, nit die unserige. N einer jolchen Lage nun muß das Ministerium