1835 / 162 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Melbourne, ohne, wat Gott verhúte, das Banner der Reform

zu verlassen, noch auch den Maßregeln der Verbesserungen und

der Gerechtigkeit in Irland zu entsagen, eine Majorität außer-

halb der Reihen des Radikalismus suchen. Die augenblickliche Unterstözung von dieser lesteren Seite kann nicht von langer DaU?’e seyn, oder es müßten Lord John Russell, Lord Melbourne und H“.rr Spring-Rice die politischen und socialen Theorieen der Her- ren O'’Connell, Hume und Cobbett geradesweges adoptiren, eine Umgestaltung der Politik, auf welche bis jeßt weder Eng- fand noch Europa irgend vorbereitet ist.“

Nachdem gestern das Resultat der Abstimmung über die Ballottirungs- Frage im Englischen Unterhause hier bckannt ge- worden, äußert sich heute das Journal des Débats darüber fo'gendermaßen: „Die Frage über die geheime Abstimmung bei den Parlaments - Wahlen hat dem Whig- Kabinet die erste Gele- genbcit gegeben, scine Stärke gegen den Radikalismus, der es zu überwältigen droht, zu erproben; und wenn es ihm diesmal init Erfolg widerstanden hat, so kommt dies daher, weil die ganze Masse der Konservativen in das Lager des Ministeriums über- ging. Wir sind überzeugt, daß dies nicht das einzige Mal der Fall gewesen seyn wird, sondern daß das Kabinet sich oft auf eben die- jelben Jnteressen wird stüßen müssen. Hoffentlich wird sich seine Lage dadurch zule(t vereinfahen. Ueberdies wäre die Allianz der vernünftigen Tory-Fraction, des durh Sir Robert Peel re- prásentirten Theils, mit den alten Whigs, wie Lord John Rus- sell, Lord Howick und überhaupt die Mitglieder des criten Grey- hen Ministeriums eine Allianz, die wir aufs innigste wün- schen vielleicht die glücflichike unter den für England indalichen Combinationen und das rinzige Mittel, der Partei, welche die Englische Verfassung bedroht, indem sie den heilsamen Grundsaß der Reform auf die äußerste Spise zu stellen sucht, auf ihrem übers.hnellen Vorwärtstreiben eine Hemmkette anzulegen.“

Von der bekannten Schrift des Präfdenten der Deputir-

ten- Kammer, Herra Dupin, über die „Revolution von 1830// ist so eben die dritte Auflage erschienen. Jn der Vorrede be- rührt der Verfasser zugleich die Frage einer bewaffneten Ein- mischung in die Spanischen Angelegenheiten und spricht sich auf das all:rentschiedenste gegen eine solche aus. „In dem Au- genblicke, wo ih jchreibe (heißt es an der betreffenden Stelle), ist von nichts Anderem als von einer Intervention in Spanien die Nede. Das hcißt, der Regierung eine neue Verlegenheit be- reiten, noch ehe einmal der große Prozeß beendigt ist. Eine be- wafsnete Cinmischung in Spanien? Gett bewahre uns da- vor: Verlust an Merschen, Verlust an Geld, ein ruhmloses Unterneßmen, Entfremdung aller Parteien, in Spanien wie in Frankreich: dies sind die Chancen einer Jutervention, wenn man unvorsichtig genug wäre, sich zu einer solchen zu verstehen. Man berufe fich ja nicht auf den Quadrupel - Allianz - Trafkíat ; cr enthält in dicser Beziehung durchaus keine bestimmte Ver- vflichtung; im Gegentheil verlangt er eintretenden Falls eine neue Berathschlagung und eine neue Einwilligung. Nichts gebietet un®, uns so weit zu versteigen, und zwar immer allein und auf unsere Kosten. Van bilde sich doch nicht cin, daß sich mit we- nig Mannschaft und geringen Kosten, und doc mit großem Er- Folge, cine Jutervention bewirken lassen würde. Hat man erst cinen Schritt gethan, so muß man auch vor, und der Himmel mag wissen, wohin dies zuleßt führt. Das Unternehmen gleicht einer Welle in den Fabriken, der man sich wohl húten muß, auch nur mit dem Rockschoße zu nahe zu kommen, wenn man nicht will, daß der ganze Körper mit durchgehen soll. Casimir Périer hat so s{ên gesagt: „,„„Das Französische Blut und Geld gehört bloß Frankreich an!‘ Hüten wir uns daher, uns tbörichter Weise auf der Galecre der Jntervention einzu- schiffen.// Die verschiedenen hiesigen Zeitungen führen seit ei- nigen Tagen cbenfalls eine Sprache, woraus man schließen darf, daj das Jnterventions - Projekt nur sehr wenige Chancen für sich hat.

Die Sentinelle des Pyrenées bestätigt den Unfall, der den General Oraa am 31. Mai (nah Andern am 29sten) bei Puerto de la Biaga auf der Straße nach Pampelona betrof- fen har. Die ganze Kolonne gerieth hier in einen Hinterhalt, den ihr Sagastibelza gelegt hatte; 600 Christinos wurden gefan-

en genommen, der Resk zerstreute sich nah allen Richtungen.

ie Gebirgs- Artillerie ist in der Gewalt der Karlisten geblie- ben; unter den Gefangenen soll sich der Sohn Oraa's besinden. Den neuesten Nachrichten von der Spanischen Gránze zufolge, steht Zumalacarreguy mit 19 Bataillonen in und bei Estella, und Valdez mit 15,000 Mann in der Gegend von Lerin, Jn Pampelona sind am 2isten 2000 Con- \kribirte aus Aragonien angekommen; das Mémorial Bor- delais vom 3. Juni erwähnt eines Schreibens aus Saragossa, wonach in dieser Stadt eine Bewegung zu Gunsten der Consti- tution von 1812 stattgefunden haben soll.

An der heutigen Börse hieß es, die Christinos bâtten Zrun geräumt, und die Karlisten hielten jeßt die ganze Linie au der Franzöfischen Gränze besetzt.

Sin Schreiben aus Korfu vom 16, Mai imToulonnagis meldet (wie auch bereits in Deutschen Blöttern aus Triest be- richtet worden): „Jn den leßten Tagen is in der Bai von Go- menizza eine starke Türkische Flotte vor Anker gegangen. Sic be- stcht aus 22 Schiffen; einige sind Transportschiffe mt 5000 Mann an Bord Diese Expedition, die Achmet Bei leitet, is dazu bestimnt, die Ulbanesen zu zwinaen, daß sie sich der neucn Organisation unterwerfen, die der Sultan in allen Theilen seines Reiches cinzuführen beabsichtigt. Die Landung wird stattfinden, soba!d die über Land anrückenden Truppen Monajtier erreicht haben.“

Großbritanien und Jrland,

London, 5. Juni. Das General - Feldzeug- Amt ist nun vellständig konstituirt; cs besteht aus folgendem Personal: Ge- neral Sir H. Vivian, General-Feldzeugmcister; Oberst Hay, Secrctair des Geschüpwesens; General Sir Rufane Doukin, Gcneral- Inspektor; Ober)? Anson (der bei der Wahl in Súüd- S taffordshire durchgefallene Kandidat), erster Magazineur; Oberst Fox, Secretair des General-Fe!dzeugmeisters; Herr R. Byham, Secretair des Genera! -Feldzeug-Amts. Zum L djutanten des

“General - Feldzeugmeisters soll ent:veder der Major Vivian cder

der Capitain Gosjet ernannt werden. Die Func:ivnen de-s Schakßz- meisters für dieses Departement sind dem General -Zahlmetster der Armee, Sir H. Parneil, mit úbertragen worden.

Der Ausschuß zur Prüfung der Wahl für Youghall hat am Dienstag seine Untersuchungen bcendigt und das für diejen Ore im Uvteré ause sizende Nitglied, Herrn John O'Connell, far rechtmäß'g gewählt extiärr.

Tord Eldon, der 24 Jahre und 329 Tage Lord-Kanzler von Engla: d war, bezieht scit dem April 1827 etne Pensicn von 4009 Pfund; die Pensionen der beiden ehemaligen Lord-Kanzler, Lord Lyndhurst und Lord Brougham betragen cine jede 5006 Pfd. jährlich, Auperdem empfangen zwei ehemalige Lord-Kanzler von

660

Jríand eine jährliche Pension von je 4090 Pfund, nämlich Lord Manners und Sir Edward Sugden; der Erstere bekleidete dieses Amt 202 Jahr und der Lestere 1 Vierteljahr und 24 Tage.

Auch in Dublin hat kürzlich eine Entführung stattgefunden, die fast eben solches Aufsehen dort erregte, wie hier die Geschichte der Miß Grant und des Herrn Sheridan. Dort war es eine Tochter des Sir Thomas Butler aus der Grafschaft Carlow, die am 31lsten v. M. mit dem Capitain Gosset davonging, um sich ider den Willen der Aeltern trauen zu lassen. Beide Theile hatten sich schon lange geliebt, ihre Verwandten waren aber ge- gen die Heirath, weil der Capitain noch ein ganz junger Soldat ist und die Miß Butler noch neun Geschwister hat, das Vermòö- gen also von beiden Seiten nur sehr gering seyn kann.

Caracças-Zeitungen vom 21. April entha!ten die Rati- fication des zwischen England und, der Republik Venezuela am 29, Oktober v. J. zu London abgeschlossenen Traktats von Sei- ten des Präsidenten Michelen und ein Geseg zur Regulirung der Circulation fremder Múnzsorten in Venezuela.

Belgien, Brüssel, 6, Juni. Dem Vernchmen nach, soll auch dem Grafen von Eginont, auf dem Plate, auf welchem er hingerich- tet worden, ein Standbild errichtet werden.

Deurscchlanbd.

Dresden, 5. Juni. Der verdiente Gerichts-Präsident Ei- sensuck feterte gestern hier unter Theilnahme der höchsten Staats- Beamten sein s0jähriges Doktor-Jubiläum.

Gotha, 8 Juni. Am Uten d, M. wurden cs 59 Jahre, daß der auch als padagogischer Schriststeller rühmlichst bekannte Professor Guts-Muths in die Salzmann}che Crziehungs - Anstalt zu Schnepfenthal als Lehrer eintrat. Dieser und der darauf fol- gende Tag wurde von den Zöglingen der Anstalt auf eine den

Jubelgreis am Meisten ansprechende Weije, nämlich durch gym- nastische Uebungen, mit denen Preis- Vertheilungen verbunden waren, gefeiert.

Stuttgart, 4. Juni. Nach dem Vorgange der städtischen Behörden von Stuttgart, haben der Stadtrach und Bürger- Ausschu von Kannstadt, „in Anerkennung der Gemeinnügigkeit und Wichtigkeit, welche die projektirte Eisenbahn zwischen Stutt- aart und Kannstadt zunächst für diese Städte haben müßte“, in ihrer Sißung vom 4. Juni beichiossen : „nicht nur das lebhafteste

1 «Zuteresse für dieses Unre: nehmen auszusprechen, sondern auch im

Zalle der Realizirung desselben thärigen Antheil zu nehmen.“ Stadtschultheiß Jdler von Kannstadt ist beaufcragt, Itamens jener Stadt dem provisorischen Comité beizutreten.

Stuttgart, 7. Juni. Se. Hoheit der Erb - Großherzog von Sachsen-Weimar kam auf der Rückreise aus Jtalien gestern hier an, und wird einige Tage hier verweilen.

Karlsruhe, 6. Juni. Das Regierungs-Blatt enthält folgende Verordnung: „Leopold 2c. Auf den unterthänigsten Vor- trag Unseres Finanz-Ministeriums; in Erwägung der im Zoll- wesen eingetretenen veränderten Verhältnisse und der daraus her- voargeßenden Nothwendigkeit einer schleunigen Erledigung aller darauf bezüglichen Geschäfte, schen Wir uns veranlaßt, Nachste- hendes zu verordnen: Art. 1, Vom 1. Juni d. J. an sind alle das Zollwesen betressende Geschäfte durch eine Section der Steuer-Direction zu besorgen. Art. 2. Diese soll unter dem Vorsiße des Steuer-Direktors aus zwei Räthen der Steuer- Direction bestehen. Art. 3. Die Kanzleigeschäfce der Section

des Zollwesens werden von dem Kanzlei-Personale der Stcuer- Direction besorgt. Art. 4, Um den Geschäftsgang zwischen die- ser Section und dem Finanz - Ministerium zu erleichtern und zu beschleunigen, hat ein Mitglied des lc6tern den Sihungen der erstern regelmäßig beizuwohnen.“

Karlsruhe, 7. Juni. Die Kommission der ersten Kam- mer zur Berathung über den Zollverein besteht aus dem Fúr- sten von Löwenstein, Frhrn. von Rüdt, Prof. Zell, Prof. Rau und Herrn von Landenberg.

Oesterreich.

Wien, 6, Juni. Aus Konstantinopel wird unterm 19, Mai geschrieben: „Der Sultan hat cine besondere Mission, welche zunächst mit der Beglückwünschung des Katsers von Oester- reich beauftragt scyn und längere Zeit in Wien verweilen soll, an den K. K. Hof ernannt. An der Spige derselben steht der allgemein geschäßzte Ferik Ahmed Pascha. Man erwartet deren unvertweilte Abreise von hier. (Die kürzlih vom Schwäb. Merkur aus Konstantinopel vom 13. Mai gegebene Nachricht

von einer Niederlage, welhe Jbrahim Pascha's Heer in Sprien durch den Drusen-Fürsten Emir Beschir erlitten haben soll, scheint sich nicht zu bestätigen.)

Schweiz.

Neuchatel, 4. Juni. Gestern hie't die Bürgerschaft von Neuchatel ihre alle drei Jahre stattfindende Versaminiung. Der Bericht des Vanner-Herru von WMeuron über die Verwaltung des Stadtraties während der drei leßten Jahre, wurde mit leb- hafte Juteresse angehört, und isk, wie der biesige Constitus- tionnel beiaerfc, gleich chrenvoll für den Magistrat und die Bürgerschaft. Der politische Theil diescs Berichts zeigt, daß die stets wachsame Verwaltung bei keiner Veranlassung das Jn- teresse der Bürgerschaft aus den Augen verloren hat. Ver finanzielle Theil des Berichts erregte natürlich noch größeres Interesse. Hier i Alles Fortschritt und Verbesserung. Die Verwaltung hat gleiche Sorgfalt auf den dentlichen Un- terricht, auf neue Etablissements und Landskrazen, wie auf dffent- liche Verschönerung verwendet. Sie hat viel ausgegeben , aber die Finanzen sind in einem so guren Zustande, daz die Büärger- schaft mit Vertrauen der Zukunft entgegen sehen kann. Dem Magistrat und dem Stadtrath ist die cinstimmige Billigung ih- rer Verwaltung durch die Bürgerschaft zu Theil geworden. Herr Fornachon, welcher im Kamen der von der Bürgerschaft ernann- ten Rechnungs-Revisoren den Bericht abstattete, jagre unter an- derem: „Die Finanz-Rec,nungen sind den Rechnungs-Revisoren ohne Rückhalt vorgelegt worden, sie haben Alles gesehen, Alles mit der größten Sorgfalt geprüft, und je mehr sie sahen, um so mehr hatten sle Ursache, sich Glück zu wünschen, daß die Cintünfte der Bürgerschaft von so gewissenhaften und so aufgeklärten Män- nern verwalt«t werd. n.“ Hierauf schritt man zur Wahl von fünf neuen Rechnungs- Revisoren, da die bisherigen jeßt ihr Amt niederlezen. Nach Beendigung derselben sprach der Dekan, Hr. Guislebert, die Wünsche der Versammlung für die Verwaltung in ciner Rede aus, welche das lebhafteste Jaterej,e der Zuhörer erregte und worin er namentlich die Vortheile der Corporationen ausecinanderscite, die zwar, wie er bemerkte, “ein Erbstück des Zeudalwescns, doch aber zu gleicher Zeit eine weit freiere Jnsti-

tution scpen, als irgend eine durch die modernen Theorieen ge-

schassene. Der Ober,Bürgermeister von Rougemont cutließ dssegtern in allen Theilen des Landes, mit Ausnahme der nördlichen d

auf die Versammiung, die sih mit dem Rufe: „Es lebe

König! Es lebe die Bürgerschafc!‘“ trennte. Spanien.

Madrid, 29. Mai. Die deutige Hofzeitung enth verschiedene Bülletins des General - Capitains von Ga!izien jg die angebliche Vernichtung der Karlisten-Corps in dieser Provin

Der General-Capitain von Aragonien hat eine Proclamati an die Bewohner dieser Provinz erlassen, worin er alle Patriot welche die Sache der Donna Jsabella unterstüßen wolln | den Waffen ruft und die Stadt Malle zum Sammelp!lag bestimn

Zufolge eines Berichtes des kommandirenden Generals j Provinz Guadalaxara an den dortigen General - Capitain, f, ein Karlisten-Corps von 6 bis 700 Mann die Garnison von Ontysl del Pina zu Gefangenen gemacht, und drei Häuser, in die die Conskitutionnellen geflüchtet hatten, niedergebrannt. Dit gy surgenien ‘begaben sih darauf nah St. Maria de los H ohne Zweifel, um die dortige Garnison anzugreifen, doch y man noch nichts über den Erfolg.

Madrid, 31, Mai. (Französische Blätter.) y Schluß-Si6ung der Cortes war außerordentlich glänzend, h Königin und die Vroceres entfalteten großen ‘Pomp, abt y Empfang Jhrer Majestät beim Kommen und Gehen trat y ßerst kühl. Sie verließ Madrid gleich nach der Sibung, y die Botschafter Englands und Frankreichs sollen ihr auf h Zuß nach Aranjuez g:folgt seyn. Man glaubt, daß die Wi ster die Prorogation angerathen haben, um Fragen Übec h jcbigen Zustand der Dinge auszuweichen. Doch Herr Mi de la Rosa brauchte sich vor keinem parlamentarischen Kw

zu fürchten, da es ihm vor ein paar Tagen so trefflich gely 2

ist, die Verwerfung der Motion des Herrn Caballeros in Y auf den Vercrag mit Zumalacarreguy zu bewirken. Der W ster spielte in seiner Nede auf die Srellung des Wil tonschen Kabinets an, und was. die durch Lord Elliot beg stelligte Unterhandlung anbelangt, so erklärte er, der 0

danke dazu sey von Lord Palmerston ausgegangen. „Der

zog von Wellington‘/, sagte Herr Martinez de la Rosa, 1 der Meinung, daß cs am besten seyn würoe, einen Englis und einen Französischen Bevollmächtigten in das Hauptquai des Don Carlos zu senden und diesem zuvörderst die Schon des Lebens der Gefangenen angelegentlich ans Herz zu li und ihn zweitens zu benachrichtigen, daß er von England Zrankreich nichts zu erwarten habe. Dies is der wödrtlide Î

| halt der Jnstructionen, welche die Englische Regierung iht

Abgeordneten ertheilte, und da die Sache beendigt is, (0 {u es mir nit unpassend, wenn ich dieselben vorl(ese. (Der Nii ster verlas hier cinen Theil der Instructionen.) Jch frage li Kammer, ob die Spanische Regierung die Gel»genheit vorihy gehen lasen durfce, den Herzog von Wellington zu juchen, daß cxr den Don Carlos davon unterrichten my wie träumerisc) seine Hoffnungen mit Hinsicht auf Cy land und Frankreih seyen, Man hat behauptet, daj Regierung klüger gehandelt haben würde, wenn sie die Yy mittelung feiner fremden Macht in Anspruch genonn hätte. Ei, meine Herren, ih möchte wohl wissen, was m dazu gesagt haben würde, wenn die Regierung oder der Mi Befehlshaber dem Rebellen-Chef irgend einen Vorschlag gen hätte! Man hätte gesagt, die Regierung sey gedemüthigt u herabgewürdigt, sie habe auf den Knieen um Erbarmen gest Vergessen Sie nicht, meine Herren, wie viel Wesens waan in del Kammer davon machte, daß die Unterschrift des feindlichen )# führers obenan unter dem Vertrage stehe, und wie man deshu gegen die Regierung loszog. Vertrag auf die edelste und chrenvollste Art abgeschlo worden ist, nicht durch Vermittelung Päpstlicher Excommusf cationen, sondern durch die Dazwischenkunfc cines Js

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Man wird aber finden, daj f

der südlichen Gränz-Gegenden, die größte Masse aus. Die lr- ten sind ein eigener Volks\tamin, wahrscheinlich die Nachkommen alten ÎIllyrier, von denen sie den unbeugsamen Sinn für hhängigkeit, wie die rohe Tapferkeit ererbt zu haben scheinen.

s Land ist ein fruchtbarces Gebirgsland, das bei einigermaßen

faitigem Anbau alle Mittel zu der Unterhaltung seiner Be- iner im Ucberflusse bicten würde. Der Arnaute hä!t aber Arbeit außer der Jagd und dem Waffenhandwerk für mpflich Und überläßt daßer den Landbau den Weibern, wäh- der selbst, wenn in der Nachbarschaft nicht eine Fehde aus- eten ist, sich dem Müßiggange ergiebt. Vor der Einführung des (mágigen Militairs in der Türkei zogen jedes Jahr ganze Schaa- von kampflustigen Arnauten aus threm Vaterlande, um bei u der viclen halb unabhängigen Pascha's Dienste zu nehmen, sh gewöhnlich Arnautischer Söldner als ihrer Leibwache be- n. Viele wurden auf diese Weise der Heimath für immer jemdet; die meisten kehrten, sobald es ihnen gelungen war, rh die Ersparnisse ihres Soldes oder durch Beute ein kleines ¡mdgen zu sammeln, nah ihrem heimathlichen Heerde urúck, ;, von ihren Landsleuten geehrt und bewundert, den Re ihres jens in behaglicher Ruhe zuzubringen. Die Reformen, welche Sul- Mahmud in dem Türkischen Hecrwesen eingeführt hat, muß- in dem gewöhnlichen Leben des Arnauten und damir auch in Zustande von ganz Albanien cine große Veränderung zur Folge hen, Dieehrenvolle Laufbahn des auswärtigen Kriegsdienstes war Arnauten bei der Eiuführung regelmäßiger Truppen mit em Male abgeschniticn. Denn in diese würde man die

fern Vergbewohner zwar überall gern aufgenommen haben ;

soher ritterlicher Sinn erlaubte ihnen aber nicht , sich einer

Europäischen Kriegszucht nachgebildeten Disziplin zu unter- ret. Alle Anerbietungen , welche die Pforte ihnen machte, rden zurückgewiesen. An gewaltsame Aushebungen war, un sie sich nicht freiwiliig anwerben ließen, nicht zu den- , da das ganze Land sich in Masse erhoben haben würde, n man den Versuch gemacht hätte, eine seinen Gewohn- ten so sehr widersprechende Sitte einzuführen. Das Band, hes Albanien mit dem Osmanischen Neiche verbindet, war nedies nicht das festeste. Die Pforte hatte das unbestrittene eht, in den Paschaliks und Sandschats, in die das Land hilt war, Statthalter einzusezen, welche ihr gefielen; die muten hatten sich aber seit langer Zeit das Recht herausge- nen, diese Statthalter fortzujagen, sobald sie ihnen nicht mehr elen, Außerdem gehorchten sie ihnen, so weit sie selbs es für t fanden; und thaten im Uebrigen, was ihnen bel ebte, ohne h an die Behörden der Pforte zu kehren. Das Miittel, wel- s die Statthalter der Pforte gewöhnlich anwandten, um fich iges Ansehen zu ver)chasen, war, daz sie eine Partci im Lande r sich gewannen, die mit ihnen gemeinschafcliche Sache machte, n die übrige Bevölkerung zu plündern und zu unterdräcken. jie Pforte duldete dies Verfahren, weil man wohl wußte, daß es geinzigewar, wodurch das übermüthige Gebirgsland sich in der Ab- Ingigkeit erhalten ließ. Ueberhaupt wurde in der Verwaltung des Os- anischen Reiches bis in die neueste Zert der Grundsa6 befolgt, ij man so ziemlich Jedermann thun und treiben ließ, was ihm liebte, sofern er nur dem geheiligten Handzeichen des Sultans e gehörige Ehrerbietung nicht versagte; und in Albanien so ie in der benachbarten Landschaft Bosnien mit Einschluß der jerzegowina hat man diesen Grundsaßz bis auf diese Stunde ribestehen lassen, nachdem derselbe in dem grdßten Theile des rigen Reiches längst außer Anwendung gekommen ist, weil man ine Mina besaß, den Befehlen des Sultans bei der krxte crischen Sevditerung dieser Gegenden Gehorsam zu erzwingen. Das Er- scheinen einer zahlreichen Flotte an der Küste von Albanien be- eist, daß man endlich einmal Ernst brauchen will, Auch ist es

der That die hdchste Zeit, wenn Albanien nicht völlig für die Pforte verloren gehen soll. Der berüchtigte Tafil Busi, den jan so oft besiegt und gefangen sazte, treibt in Mittel-Albanien

viduums, welches als der Abgeordnete eines mächtigen Vehbsloch immer sein Wesen, und den neuesten Nachrichten zufolge

deten in der Sache der Menschlichkeit erschien. Jch kam} Kammer versichern, daß die Regierung niemals eine ung

gewesen is, daß sie das Blut unserer Krieger zu schonen gil und den Wunsch kundgegeben hat, es möcl;ren einem verblendit Prinzen die Augen geëfsnet werden. Diese Mot:ve allein bw gen das Kabinet, die Mitwirkung unserer erhabenen Verbi deten nachzusuchen.“ Nach dieser Rede beharrten nur 6 od! Mitglieder bei ihrer Opposition. Herr Alcala Galiano stin mit den Ministern. |

Nachrichten aus Barcelona vom 22, Mai zufolge, | der General-Capitain von Catalonien mit mehreren Kolon aus der Umgegend von Villafranca am UVten desselben Mont bei Maureza das aus 390 Mann bestehende Llangersche C angegrifsen und geschlagen haben. „Llanger seibst“, heißt e! den von Französischen Zeitungen mitgetheilt Berich „„vurde getddtet und sein Leichnam unter einer beträchtl0l Menze von Erschlagencn, die man nah Visllafranca brachte! kannt. Von Veuchaco's Schaar ließen sich 129 Maun zus stelnou blicken; sie wurden aber von 3 Kolonnen aus Mau und Sellent, die 7 Mann davon côdteten, in die Flucht ge ben. Die Posten aus Frankreich und Madrid komuiten l} máßig in Barcelona au. Ju den gefährlichsten Gegenden den sie von Eskorten begleitet.“

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Die Deutsche National-Zeitung enthält folgende d trachiungen: „Die Türkische Flotte, die in den lezten Tagen? April nach Tripolis gegangen seyn sollte, ist plöslich in Richtung zum Vorschein gekommen, in der man dieselbe vich0 am wenigsten er.vartete. Am 11. Mai begegneten 5 Gris sche Schisse, welche cine Abtheilung Bayerischer Truppen ® “eorea nach der Heimath zurücfährten, auf der Höhe von 7 meniza in der Meerenge zwischen der Jnsel Corfu und derl genüdberliegenden Küste von Epirus 43 Segel unter Oemant Flagge. Die Nachrichten, die wir in der legten Zeit über Zustand der Landschaften zwischen der Donau und dem a \chen Meere erhalten haben, lassen keinen Zweifel übek Ursachen, welche dicse Veränderung in der i Bestimmung herbeigefüußrt haben. Die ausgedehnten Land ten, die gewöhnlich unter dem Namen Albanien, Bosnien Bulgarien zusammengefaßt werden, befinden sich eit ung id Zeiten in einer Zerrüttung, die man in jedem andern Europ 4 Lande als eineu fortwährenden Kriegs Zustand bezeichnen ! u Den Kern der Bevölkerung in Bulgaricn, wie in Bom il den Serbische S!laven, die theils zum Jólam übergetreten 71 dem Christenthume, zu dem sich vor der Osmanischen Erobert U diese Gegenden bekannten, treu geblieben sind. Jn Albanien i nen Slaven, Gricchen und Arnauten neben einander, doch 1!

ursprüng

teuer - Amts

lte sein Anhang täglich kecker die Stirne erheben, und nicht lein mehr mit einer Losreißung des Landes von der Osman

liche Cinmischung in unsere Angelegenheit gestatten wird, lu Mshen Botmäßigkeit, sondern mit cinem feindlichen Einfalle in dieser Erklärung, meine Herren, werden Sie ersehen, dj\t |Macedonien und Thessalien drohen. Spanische Regierung für die Sache der Menschlichkeir bn die Ruhe

P rganisation der Übrigen Provinzen auch hier einzuführen suchen.

| l / Sofern es diesmal gelingt, e Ruhe in Albanien herzustellen, wird man wahrscheinlich die

Die Frage ist nur, wie die stolzen Arnauten, wenn sie auch dem

amen nach sich dem geheiligten Ansehen des Sultans noch ein- al inlerwerfen, einen solchen Versuch aufnehmen; und cine an- cre Jrage ist, wie lange die Europäischen Mächte in ihrex un- ittelbarsten Nachbarschaft cinen Zustand der Dinge gleichgültig sehen verden, der, wenn auch für den Augenblick keine Gefahr oht, doch in der Zukunft stündlich die bedenklichsten Ausbrüche r Folge haben kann.“

Inland.

Berlin, 12, Juni. Se. Könizl. Hoheit der Kronprinz it nach der am 10ten in Stettin erfolgten Inspection der dor- gen Negimenter gestern früh um 7 Uhr die Reise über Goll- v nach Stargard fortzesc6t.

# O tadt aus Stettin: „Am §8. Juni 1785, mithin e eeet, war der Provinzial - Steuer - Direktor, Gcheime O, anzrath Böhlendorff zu Seetiin, als Supernumerarius h Man Kurmärkischen Provinzia!-Accise- und Zoll: Dis : Mis he ihren Sit in Berlin hatte, vereidigt worden und M 4 jer Deamter in den Staatsdienst getreten. Der 8Vre dine Act also der Tag jeines Amts - Jubiläums. Die allge- quis Ang, deren sich der Jubilar“ erfreut, würde dies Er- tir ) zu einem allgemeinen Jubeifeste gemacht haben, wenn

d ein anspruchsloscer Sinn aus der Mitte seiner Freunde Ubilae au untergebenen „&eamten cntfernt hätte. (Der Herr erte sich zur eit in Karlsbad.) Was aber dieser ü A an, ver unter drei Königen und in ven L boo len Zeiten der Französischen Occupation mit aus gezeici s é stille Tae Vaterlands tebe gewirkt, nicht verhindern konnte, war

M A des Tages Seitens jeiner zadlreichen Freunde, die sich fa 9 ee unter ficiem immel, am Ufer der Oder, zu udanten agsmahle versammelten , bei welchem von dem Kon- hilin A Stadt Und Festung ,_Gencral-Lieutenanrt von

ba fal erste S auf das Wohl Sr. Majestät des Königs 54 Dal das des entfernten Staatsdieners gebracht wilar a Fel {loß mit dem allzemeinen Wunsche, der n ai ) Ange in ungeschwächter Zraft fortwirken und es

Ba 2i az der vateriändische Seehandel und namert-

deé Siy ins sich zum dôchsten Flor erhebe. Jm bteuer ; Dirt, senhauses feierten die Beamten des Provinzial- irettoriats, vereinigt mit denen des biesigen Haupt-

gierung daes R I auci mehrere Beamte der Königlichen fs ebenfalls n hatten, das d'jahrige Jubelfest idres durh e.n Mittagémahl, bei dessen Schluß

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eine Kollekte zur Unterstúcung ciner hülfsbedürstigen Steuer- beamten-Familie gesammelt wurde. Dem Entfernten waren von dem K. Ober- Präsidium und der K, Regierung herzliche Gratulationsschreiben nachgesandt worden, welche ihn , der Zeit- berehnung nach, am Tage der Feier in seinem jeßigen Aufent- haltsorte Karlsbad erreicht haben werden. Die Stadt Stettin hat ihm das Ehren -Bürgerrecht verliehen und die hiesige Kauf- e N hat ein nicht Unbedeutendes Kapital zu einem mitden,

r Destimmung des Jubilars anheimge n Zi / aa g y heimgestellten Zwecke auf __— Berichtigung. Unsere vorgestrige Mittheilung úber die diesjährigen Pferde - Rennen in P retsch enthält einen Jrr- thum, der durch eine unklare Abfassung des uns zugegangenen Berichts veranlaßt worden is. Jun dem dritten Laufe des vier- ten Rennens nämlich naßm, von der leßten Biegung an, der („Pascha “/ des Majors Brée zu Potsdam die Spi6e, und schlug den „Oskar“ des Lieutenants von Hâseler in Berlin um 4 Pferdelängen.

Auf außerordentlichem Wege is aus Paris hierher gemeldet worden, daß keine Jutervention stattfinden wird und daß von dort bereits ein Courier mit dieser Nachricht nah Madrid ab- gegangen ist.

__ Auf Ansuchen der Kaiserlich Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe wird die nachstehende Vekanntmachung hiermit zur allzemeinen Kenntniß gebracht:

Bekanntmachung.

Der Wilnaschen Bouvernements - Liquidations - Kommission sind neuerdings von verschiedenen Seiten Nachrichten über meh- rere ‘Personen, die an dem leßten Aufruhr thätigen Antheil ge- nommen haben, zugekommen, und ist deren bewegliches und un- bewegliches Vermögen definitiv zu konfisziren verordnet worden. Indem sie hier das Namens-Register derselben beifügt, macht sie auf den Grund des s. 13 der am 28. Juni 1832 Allerhö bestätigten Vorschrift Folgendes hiermit dfentlih bekannt:

l. Daß alle Kreditoren der unten benannten chemaligen Gutsbesißer, ohne den Ablauf der Termine zur Befriedigung ihrer resp. Forderungen abzuwarten, sofort ihre Ansprüche dieser Kommission einzureichen haben, und zwar diejenigen, welche in Rußland und dem Königreich Polen wohnen, innerhalb 6 Mo- naten , diejenigen aber, welche sich im Auslande befinden , \päte- stens binnen 12 Monaten, gerechnet von dem Tage des Erschei- nens der ersten gedruckten Publication in einer der dffentlichen Zeitungen beider Hauptstädte, in einer der Warschauer Zeitun- gen oder dem Litthauischen Kurier. Wobei noch bemerkt wird, daß nur diejenigen unbestrittenen und nicht durch Pfandrecht ge- sicherten Schuld - Dokumente in die allgemeine chu{denmaße, als zur Befriedigung geeignet, aufgenommen werden können, welche bis zum Anfange des Aufruhrs in Rußland ausgefertigt worden sind; diejenigen aber, welche im Königreich Polen oder im Ne kontrahirt wurden, werden gänzlih abgewiesen werden.

2. Haben sowohl Privat - Personen als Kirchen, Klöster, Lehr- und Wohlthätigkeits - Anstalten, so wie die Kollegien allge- meiner Fürsorge, ihre Anforderungen an gedachtes fonfiszirtes Vermögen dieser Kommission cbenfalls binnen 6 Monaten an- zuzeigen.

3. Die Schuldner der unten benannten Personen, deren Zahlungs - Verbindlichkeit bereits eingetreten ist, haben sofort die

S kalski, Alexander.

Skiernows ki, Leonard. Toczylowski, Abdon. Urbanowicz, Leonard. Friese, Albert. Szokalski, Arzt. Januszkiewicz, Eustachius, gewesener Secrerair der Rade ziwilschen Schulden - Reguli- _rungs-Kommission. Zankowski, Albin. Jasinski, Vincenz.

Niewiarowicz, Wladislaw. Oginska, Kunigunde, Fürstin. Olendzki, Xaver. Przytucki, Konstantin. Przygodzki, Joseph.

von Plater, Gräfin, Ehe- gattin d. Grafen Ludw. Placrer. Rymgaylo, Dominik. Sielicki, Franz. Secnkiewicz, Ambrosius, Geistlicher.

Auf Verfügung der WÆilnaschen Liquidations - Kommission, den 28. Januar 1835. (unterz.) Mitglicd der Kommission, Regierungs - Rath, Hofrath und Ritter Gregor Bialozki. (unterz.) Stellvertretender Secretair, Titular - Rath Eduard Bialozki.

Wissenschaftliße Nachrichten.

Der Brocken für Harz- Reisende, Sr. Erlaucht dem regierenden Herrn Grafen Heinrich zu Stolberg-Werni- gerode 2c. ehrfurchtsvoll gewidmet von C. W. von Ocs-

_feld, Major.

Es ist hier nicht der Ort, die wissenschaftlichen Ele- wente, die mcteorologischen Beobachtungen, dite geodätischen Messungen u. dgl. zu disfutiren, die dec einsihtzvolle Direks tor des trigonometrishen Bureaus unseres großen Generalfiabes während cines zweimaligen längeren dienstlichen Aufenthalts in den Ha”rz- Gegenden gesammelt und sciner trefflichen Arbeit zu Grunde gelegt hat. Doch lönnen wir uns die Bemerkung nicht vers sagen, daß minutidse Kleinlichkeit und ängslihe Skcupulosität, bet der gewissenhaften Bearbeitung eines Gegenstandes, keiner Wis=z scnschaît so beilbringend is, ais gerade der Geographie. So peinlich diese Eigenschaften uns sonsi entgegentreten, so ecfreulih wirfen |ïe auf un3, wo sie, wie hier, im Gebiete der technischen, graphischen Geographie ein wahrhaft wissenschaftliches Streben bckunden.

Der Herr Maior von Oesfeld kann sih des Beifalls und Dankes derer versichert halten, die bereits im Besiß seiner treflichen Karte sind; aber selbs Referent glaubt den Dank derer zu ermerden, die ers durch ihn auf dieselde aufmerksam gemacht werden, und zróar zu etner Zeit, wo sîe den zahlreichen Reisenden in die Gegenden unseres Norddeutschen Berggiganten, als ein treuer Achates, als eun zwar kartbduscrartig lautlojer, aber doch in verständlicher Zeichens sprache redender Mentor auf das zuverlässigste empfohlen wertei muß.

Das eigentliche Centrum des Blattes bildet ein 15 Meilen im MNadius darsteüendes Panorama der Hatz-Umgebung mit dem teeucsten Grundriß der Brocken - Oberfläche, da das Wolkenhäuschen, die 3 Haupt - Gebäude, die 4 Wiesen mit ihren Feis- und Holz- Einftrics dungen, der Héxen-Brunnen als Ursprung des Kellbaches, der Ger- lah- Brunnen nit seinem südlichen Abfluß, das Hex:neWaschbecken, die Teufels- Kanzel, der Hexen-Altar, die 3 Fußsieige und der Fahr: weg, so wie das dazwischenliegende Terrain mit möglichster Sczärje und Charakteristik angegeben find. :

Neun Kartons bilden eine Randverzierung- die sich eben so sehr durch Zweckmäßigkeit und innern Gehalt, als durch die tech)= nische Auëführung auszeihnen. Die Gegend zwischen JFulius- hall, Wernigerode und Andreasberg is mit selten {dner Genauigkeit dargestelit und für jeden Reisenden sicher von Interesse, da er feinen Orientirungs-Punkt vermissen dürfte, und außer sännit- lichen Chausseen, mit Ausnahme derjenigen, die von Flsenburg längs der Jlse bis oberhalb der Wasserfälle wegen Mangels an Rauni nic t bemerkt werden konnte, auß:r ciner mdglichs vollüändigen Hydro- graphie und der Benennung der einzeluen ausgezeichneten Klipven, noch alle waldfreien, oder mit Laub=- oder Nadelholz bedeckten Flä-

schuldige Zahlung zu leisten, die Uebrigen aber binnen dem fest- gesezten Termine von 6 Monaten ihre Schuld - Verpflichtung dieser Kommission anzuzeigen.

4. Alle diejenigen, welche von unten benannten Personen bewegliches Vermögen, Kapitalien, oder was immer für Doku- mente, oder sonst denselben zugehörige Kredit-Billets und Obli- gationen in Händen haben, sollen solche sämmtlich in dem Zeit- raume von 6 Monaten ebenfalls dieser Kommission einreichen und derselben zugleich) von allen auf diesen Gütern zu Gun- sten der früheren Eigenthümer hafcenden Gerechtsamen Anzeige machen.

o. Die Gouvernements - Confiscations - Kommissionen , die Kameralhdfe und übrigen Behörden und Obrigkeiten haben in gleichem Zeitraume von 6 Monaten dieser Kommission zu be- richten von allen ihnen bekannt gewordenen Schulden der frúhe- ren Besigzer dieser konfiszirten Güter, von den von ihnen er- wirkten Zahlungen und noch zu erhebenden Geldern, so wie von den Forderungen an verschieden2 Personen und Behörden, deren beweglichem und unbeweglichem Vermögen , ihnen zugehdrigen Kredit-Billets und Obligationen und von ihren etwanigen Nuz- zungs-Rechten auf Kron- oder Privat-Güter.

6. Die Gerichts- Behörden werden besonders angegangen, von allen bei ihnen wegen Schuldforderungen an unten genannte Personen anhängigen Prozessen die ungesäumte Anzeige zu ma- chen, so wie von den angemeldeten Forderungen derselben an Privat - Personen oder Behörden, mit Bemerkung des wahr- O Belaufs und der Dokumente, auf wélchen sie be- ruhei.

7. Diejenigen, welche den oben genannten Verpflichtungen nicht nachkommen, segen sich allen den Folgen und der Verant- wortung aus, welche durch die allgemeinen Gesese des Reichs für die zum Publications - Termin unterlasiene Anmeldung der Schuldforderungen an zaßzlungsunfähize, nicht zum Handelsstande gehörige Personen, so wie gleichmäßig für Verhe:mlichung den- selben zustehender Geldzahlungen, Vermögen, Kapitalicn und Dokumente, festgeseßt sind.

Namens-Register

derjenigen Personen des Wilnaschen Gouvernements, deren be- wegliches und unbewegliches Vernidgen definitiv fonfiszirt worden ist.

Kalixt, Dowiat, Georg.

Dubnocki, Franz.

Dru?ylowski, Wladiélaw.

Zientowicz, Joseph, Guts- besizer im Oszmianaschen Kreise.

Jwanowski, Michael, Stu- dent.

Ilcewicz.

Klukowski, Jgnaz, Titular- raths:Soßn.

KFrzywicki, Michael.

Kltmaszewsfi, Hippolyt.

KF0]sakowski, Wladimir.

Lisiecki, Matheus.

Alexandrowicz, Geistlicher. Bohuszewski, Franz. \Bortkiewicz, Joseph, anacb- | licher Edelinann aus dem Wil- Fomirschen Kreise. Bernatowicz, Kasimir. Buniewicz, Zacharias. Butowicz, Bominik. Bulans!i, Albin. ¡ Wysocki, Kajetan. Wojtkiewicz, Harasim, Geist- j licher des Trinitat-Ordens. : Woronicz, Feuerwerker. ‘Godlewski, Matheus,

[Grodecki, Nikolaus.

Mackiewicz, Georg 2 5 . -, ( / - Gurski, Micha.l.

Narucki, Joseph.

cen deutlich unterschieden findet, und antediluvianische Naturfot« scher können sich auch an der Fundgrube ergögen, in welcher 1818 eine für die Archäologie unseres Planeten so wichtige geologische Denkmünze eines Mammuths- (Zerippes gefunden wurde.

Zum erstenmale erscheinen fer1er die Gcundrisse dreier am Nord- fatme des Harzes belegenen Städte, die gewdhnlichen Ausgangzorte zur Besleigung des Brokens, nämlich: Wernigerode, Goslar und Blankenburg, so wie der bedeutende Flecken Flsenburg, mit Angabe der fiatistischen Bemerkungen Über dic Zahl der Häu- ser, Bewohner, der wichtigsten dentlichen und Privatgebäude, und, was für Reisende von besonderem Fnteresse ist, der besten Wirths- häuser. Auf dem Grundr f ven Blankenburg ift noch insbciondere die Wohnung des nachmaligen Königs von Frankreich, Ludivig AVU!L, angegeben, der von 1796 bis 98 hier seine: Aufenthalt hatte.

Zwischen dem Grundrisse des B-cockenhauses, links, am unteren Rande, und det Ansicht dex Morgenseite desselben, rechts das mt der dem Verfasser eigenthümlichen Genauigkeit in den klein n W.t- terfahnen noch das Jahr dek Erbauung cn!hâlt, is das Pos. des Brockens von der Heinrichshdhe bis zur kleinen Brokenklippe nac) acometrischen Messungen entworfen, deren geb-ochene Michtutngs- Linie aur der Fläche des Centrums durch den Micteipuntt dez Thur- mes angegeben it.

Ader wenn Herr Maior von Ocsfeld, man mdcite sagen, jedem Steine seine volle Aufmerkjamkeit geschenkt hat, jo har cr auch des menscilicven Wesens nicht vergessen, das ein volles Mens schenalter hindurch mit seiner Familie, wie Philemon und Bauctiz, in der einsanen, feuchten und nevlichten Pdhe von 33082 Par FUß Über dem Mee e die Gastfreunt schaft freundlih gebt. Wie Johann Feciedrich Christ an Gerlach, der erst: Brockenwirtß von 10. Septbr, 1800 bis zum 14, Dezbr. 1833, enf? {clb den Brocken Überragte, so úverrogt sein Bildniß mit dec Uungade einer ku-1en Tiograpiie den oberea Rind der Karte.

S9 viel als turze Beschreibung des inhaltreihen Blattcs, daz vielleicht zweckmäßtiger den Titel i aben ldunte:

Der Brocken, als Andenken für frühere und als

__ Wegweiser für künftige Besucher defselben. Wentgliens wäre die doppelte Anwendung desselben deutlicher here vorgerreten. Die Zeichnung von Herrn Carl Zirdheck und der Skich von Herrn Selmar Sicbert vermehren die diesen Künstlern länzst gewordene ehrenvoile Aneckennuang ihrer schönen Letstuti zei

s

p S o. Berliner Börse, Den 12. Juni 1835 f 1 J O P E , n

Amt, Pordis- und Geld-Caurs-Zettel. (Prexufe. Cie.) NUSSERC R S I ÄSER S B CA It N DZIIE CUET E E; A? E E E A A M T R A2 | Zf. \Brier|redld] | Zf. Brief\Geld, P E Sa ar a“ pot aaa aal Mid ga D DE It G E “r GGRIFTTURIRMIIE I A 2A St.-Schuld-Sch. | 4 ¡1002 ¡100! üsrpr, Pfandbr, | 4 tr, Engl. Obl 30, 4 [982 | 077 Pomm. do | Präm. Seh d Seeh.! ! 632 | 63 J&Aur- u, Jeum. do. urm. Ohl m. C 4 10982 | -— fNchlesisohe 0. Neum. tut. Sch.do.| 4 1008| -- Tilkst.C.u.Z. Sei ¡erl Studt Obl.| 4 1002| | d. K.- u. N. Kömgab, do, | |

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| 991 | Westpr. Pfandbr. 4 1; [1011 (urofshz. los. do.| 4 ¡l 25 [1021

big. do, trold sl marco Danz. do. in Th «eu2 Duk. i Friedriched' or A Disconto

f E SIR E Bürgen Smatrrdaum, 7? Juni.

ü Niederl. wirkl, Schuld 552. Kauz-Bit!, Wir oN 6 ag