1835 / 184 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S E S E aa A

wi h

cke

L E E

T6: 1A itr rg Ä A Zeit Aa Bg.

Dampsf-Packetfahrt

q , ewischen - Lübeck, Swinemünde und Riga, Jarch das nut Kaisert. Russ. Privilegien versebene Dampfschifs: „Alexander Nieolajewitsch,“ Cap. A. J. Aebers. „Die Abfahrts-Tage dieses Dampfschisses sind für dieses Jahr. yie folgt, festgesetzt worden : Von’ Lübeck nach Swinémünde und Riga d. 6. Dai, den 17. Juni, d. 8. Juli, d. 19. August, d. 27. Mai, d. 29. Juli, d. 9, Septhr., d. 30. Septbr. vräcise 10 Uhr Dorgens.

Die Ankunft und Abfalict Von Swinemünde findet

jedesmal einen Tag spüter statt. Preise von Lübeek nach Riga:

Iste Cajüte 12 Ducaten, 2te Cajite 8 Duecateh, 1 Wagen mit 4 Rädern 15 Ducaten, 1 Wagen mit 2 Räde!n 8 Ducaten.

Preise von Lübeck nach Swinemünde:

Isle Cajüte 6 Ducaten, Ne Cajüte 4 Ducalen.

Die Reenden haben die Beguemlichkeit von Stadt zur Stadt gebracht za werden, Für leichte Güter is! die Fracht nach Riga: 1) 1 Rb. Be- Billts., 2) für schwere Güter 2 Rb. Beo. p. 100 Pfd. alles mit 10 pCt. Caplacken.

Nähere Nachricht ertheilt in Lübeck

D. G. Witte.

Literarische Anzeigen.

Saphirs Pränumerations-Ankündigung / der Wiener allgemeinen Theater - Zeitung und Originalblatt für Kunft, Literatur, Musik, Mode und geselliges Leben. Las Acht und zwanzigster Jahrgang. Zweite Hälfte, Juli bis Ende Dezember 1835. ¿Alles wiederholt sih nur im Leben, Ewig jung ift nur die Phantasie: ‘/ Wenn fih Alles wiederholt, warum sollte sich eine Pränumerations- Ankündigung nicht wiederho- len? Eine Pra umerablons-Auündigung bleibt ewig jung, denn eine Pränumerations-Ankündigung ist die Phantasie, die schönste Phantasie des Redacteurs : cine Phantasie, die er vom Blatte wegspielt, und zwar à quaire mains, denn er spielt in der Phantasie dabei auch noch mit den beiden Händen der Prâ- numeranten! - Es giebt nihts Einladenderes auf der Welt,

als einen Redacteur! Zweimal im Jahre läßt er seine:

Einladung ergehen, nicht eben an Diesen und Jenn, an Einzelne; nein, an die ganze Menschheit, an das ÜUniversum, an die belebte und unbelezte Natur, wetitn sie nur Geld hat zu pränumeriren!

Es giebt zwei selige Empfindungen im irdischen Leben: Pränumeranten zu haben, und Prä=- numerant'zu seyn; welche Empfindung ‘von bei- den die súßere ist, kann nur der entscheiden, welcher es weis, 0b es súßer ist, selbs zu lieben oder geliebt zu werden. j

Es ist eine unbegreifliche Erfindung -—— das Prä- numerivren! Dex Mettsch legt 10 Fl. C.-M. nieder, und bekommt dafür sehs Monate lang oder viel- mehr, alle Woche fünfmal Gelegenheit, sich zu freuen, oder , was noch erbaulither, zu bereuen. Freilich i der Augenblick schmerzlich, in welchem man 10 Fl. C. -M. Hingbe, allein, : i R

Kurz is dex Schmerz und ewig ist die Freude!

“Es rouliren viele schône Bonmots durch das Weltall , ‘das classisch#e Boönmot ift das: Prânu- merirt! Aber zu einem classischen Bonniot gehd- ren classische Hôrer, und diese giebt es nur unter 4 Gn, der Pränumeranten; das sind die wahren Slassifer.! :

Der verehrliche Leser, der den Eingang déeser Ein- ladung gelesen hat, glaubt nun wahrscheinlich für gewiß, nach diesem Vorberichte wird die Redaction dieser Blätter konimen, und wird zur Pränumeration anf die Theater - Zeitung einladen, denn wir kennen dent verehrlichen Leser, als ob wir den verehrlichen Leser gelesen hätten; und warum sollten wir ‘dem verehren Zelte die Freude nicht nie uns ér- rathen zu haben? Also blos deßhalb, um dem ver- ehrlichen Leséc diese Zteube zu gönnen für toelche Freude gax feine Pränumeration angenommen wird fommt die Redaction dieser Blätter, und ladet zur Pränumeration auf die Theater-Zeitung ein.

Es |st vielleicht nicht zum erstenimale , verehrlicher

Leser , daß du diese Tóne aus unserm Munde gehört

hast, und wettn uns unser zartes Gedächtniß nicht trúgt, só- hat die feusche Luna kaum sechsmal die bleiche

Wange gewechselt , als du eden diese Tdne von uns

hbrtesi, und wahrscheinlich wics du, bevor die teusche Luna noch sechsmal die bleiche ‘Wange geivechselt hat, wtcdeium eben diefe Töne von uus hödket: allein das if es ja eben, was uns diesen unwiderstéhlichen Reiz

verleiht, bzese eiserne Consequenz/- diese licbenswür-|

dige Ausdauet, dixse Beharrlichk. it, mit welcher wir das Wohl der Menschen ihnen auf dieselze Weise stets unermüdet änbieétett. U E

¿Guten Myrgen!// das kanu man alle Tage sa: gen, und Riemand wird sagen: Der hat schon geftern ¿guten Morgen// gesagt; gutes Brot kann man alle Tage essen; essen -kann--man - wie wir aus 23Üchern hôren, oft deen im Tage; und wenn man die Vögel jedén Frühling! hören: kann , warui soll man eiñen Redacteur“ nicht zweimal im Fahre bôren kôn- nen? Jst denn etn: Redacteur nicht auch ein Vogel? Ein Vogel, der sich jährlich um die Pränumergtions- zelx zweimal mauset, um welche Zeit ihm Federn aus- falleit , oder ihm neue Federn wachsen, wies eben

mmt. L | Pie verehrlichen Leser werden uns also entschul- digen, daß wir sie wieder zur Pränumeration einla- den, dafúr werdetk wir den verehrlichen: Leser: auch entichuldigem- wennier: pränuwxrirt ; dozu' (i man ia auf der Welt, um ch gegenseitige Schwächen zu vergeben: Die -Schwäche:aber, @1nfern Pränumeran- ten zu verzeben- ist uttsece Stärke: :

Was wir Mes in den nächsten fechs Monatett leisten werden, kann bu, verehrlicher Leser freilich nicht wissen, denn wir wisfen es felb| noch nicht, und das ift für uns beide «cin Glü, denn ,,/ dias Wissen is der Tod!‘ Daß, wir -es aber noch nicht wissen, i| uns sehr lieb, dein desto eher könnén wir nun dem Leser Außerordentli es- versprechen. Wir versprechen aber gar nichts, hôchstens wollen wir ver- sprechen, künftig nichts mehr zu versprehett; wir wollen aber nit versprechen, daß wir das Vecspre- chen halten werden. Da bit du, verehrter Leser, besser daran, du brauch nichts zu versprechen , du

750

brau ttur zu halten, das heißt: die Theater- Zeitung: : ; ;

Wir wollen bloß zum Schlusse dem verehrten Le- ser jeigen, was wir versprechen könnten, wenn wir wollten, und was wir halten wollten, wenn wir könnten; zum Beispiel: |

Jedoch nein, dg wir niht „zum Beispiel“/ die- nen wollen, so wollen wir es dieses Mal bei den Androhen des Versprechens bewenden lassen, und machen blos auf die Leistungen öer Theater- Zeitung bis jeßt aufmerksam und auf die ausgezeich- neten Mitarbeiter, die sie besißt. Zugleich machen wir noch auf die Schnelligkeit unserer Mittheilung über Theater, Kunst, Literatur u. \. w. aufmerk{am, eine Schnelligkeit, die fast die Schnelligéeit unserer verehrten Pränumeranten noch übertrifft! Unsere Covrespondènz von allen bedeutenden Punkten if auch fein unbedeutender Punkt. Für den humoristischen Theil des Blattes haben wir die Herren Castelli, Langer, hier errôthe ih ein wenig Saphir u. a. m. ich bitte zu lesen: „und andere M eh- rere,‘ aber nicht etwa: „und alte Manuscripte/ gewonnen.

Die Modenbilder, die wunderschönei , theatrali- schen, prächtig illuminirten Costume, Bilder und xylographischen Beigaden erfreuen sich eines sets ge- steigerten Beifalls, ein Beifall, dessen Steigerung uns sehr hoch kommt, mit einem Worte, wir sparen keine Kosten, um die Leser zu befriedigen , jedoch ein befriedigter Leser allein macht noch keinen be- friedégten Redacteur: aus dem befriedigten Leser muß auch ein befriedigter Pränumerant werden. Wenn cs der verehrliche Pränumerant dem verehrli- chen Leser nicht wieder sagen will, so wollen wir ihm gestehen , daß uns im Grunde ein unbefrie- digter Pränumerant lieber ist, als zwei befrie- digte Leser. Darum wünschen wir im Grunde n-cht sowohl, daß der Pränumerant der Theater- Zeitung auch die Theater-Zeitung lese, als wir viel- mehr wünschen, daß der Leser der Theater-Zeitung auf die Theater-Zeitung pränumerire.

Wir kommen also wieder auf die interessante No- vität des Pränumerirens zurück, und zwar nicht \o- wohl zum Besten der Leser, als zum Besten dec Re- daction. Dieses gufrichtige Geständniß allein if werth, daß man pränumerire!

Also , ohne Furcht, mein geliebter Pränumerant, ¡nur näher, nur ganz nahe!“ fortan soll uns nichts mehr trennen, „Arm in Acm mit dir, so fordere ich [mein Jahrhundert in die Schranken !//

Nun noch eine Kleinigkeit für unvorhergesehene Fälle: Man pränumerirt bei den ldbl. Pos-Yenitern des Fn- und Auslandes, vorzüglich in Berlin, Achen, Königsberg, Breslau u. s. w und im ganzen Königl. Preuß. Staate, bei welchen jedoch bis zue Oesterr. (Gränze mit freier Zusendung die Theater - Zeitung halbjährig 12 Fl. C. -M. kostet: ferner in allen soli- den Buchhandlungen Deutschlands, oder im Bureau der Theater - Zeitung, Wien, Wollzeil, Nr. 786, im ten Stock. i‘

Die Redaction der Wiener allgemeinen Theater- Zeitung.

Den verehrlichen Zeitungsfreunden im Königl. Preuß. Staate diene Folgendes zur besonderen Nach- richt. Da viele den heurigen ersien halven Jahrgang der Wiener Theater - Zeitung zu besißen wün- schen, so wird ihnen folgende Proposition geboten. Sie pränunmeriren nämlich auf ein ganzes Jahr mit 24 Fl. C.- M., entweder vom 1. Fänuer dis Ende Dezember 1835 oder vom 1. Juli 1835 his Ende Funi 1836. Jm ersteren Falle werden dem Abonnenten alle, seit Entsiehung der theatralischen Cosume-Bil- der (vom Jahre 1833 bis Ende 1835) erschienenen und noch erscheinenden wirklich meisterhaften , größ- tentheils in Stahl gesiochenen und fein colorirten Portraite und Darstellungen der größten deut- schen Bühnenfkünstler in ganzer Figuc (in Groß- Quart auf französischem Velinpapier abgedruckt) gratis und portofrei zugemittelt, oder îm zwei- ten Falle bei einec Pränumeration vom 1. Juli 1835 his Ende Funi 1836 wird die aus 130 Nummern Text bestehende. Hâlste des Fahres 18353 der Wiener Theater-Zeitung portofrei übermacht. Es muß je- doch dér ganziährige Pcänumerations-Betrag von 24 Fl, C.-M. oder 16 Thlx. Sächs. direkte und baar oder in einer Anweisung an das unterzeichnete Bureau, geseudet werden. . i:

Bei dieser Gelegenheit stellt die Redaction dev Wiener Theater-Zeitung an die verehrlichen Schif t- steller im Kdnigl. Preußischen Staate eine besondere Bitte. Wohl is es diesem Journal schon gelungen, bedeutende Ver:breitung in Preußen zu ge- winnen: es wünscht jedoch seinen Eingang noch mehr zu befestigen. Sie bictct demnach sechs D uktaten in old fúr den gedruckten Bogen des Focmats ibrer Zeitung für jeden Leitrag an, der den Fn- teressen und Wünschen der Bewohner des großen Preuß. Staates angemessen und davei der Tendenz diesex Zeitung entsprecheud ift. Vor- züglich wünscht ste Berichte aus allen bedeutezden Städten Preußens, Nachrichten übec Leben , Litera tur und Kunst, Correspondenz - Artikel des Theater, aber nur die wichtigen Erscheinungen des Dheaters betrefcnd, sodann Jusexate übrr Tages- Ereignisse und wichtige Begebenheiten, kurz, Bei- trâge, welche dem geisivollen Preußen ‘Antheil und Würdigung abzugewinnen vermögen. Doch is auch jede: andere werthvolle Mittheilung der Redaction will?ommen. Sie. bezahlt für jede gut geschriebene Original- Erzählung, für jede interessante N o- velle/,- für jeden pifanten humoristischen Auf- saß dasselve Honorar und noch mehr (schl eßt aber lyrische Beiträge: aus) und--berichtigt ihre Honorare immer baar, sjetes ¡al nach dem Abdruck eines Bei- trages, der BPerfajer mag nur bestimmen , auf wel- chem Wege: ißm der Chrensold zukommen soll. Hin- sichtlich der Zusendung werden alle größere Beiträge durch Buchhändler - Gelegenheit erberen , Covrespon- denz Artikel darch die Briefovofi. -

Büreau der Wiener Theater-Zeitung. (Wien, Wollzcile Nr, 780.)

pre ra Am M E TTO RO

In der Stuhr’ schen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplaß Nr. 2, wird Subseripiion angenommen auf eine shdne Octav-Ausgabe

von VICTOR WUGO's

P T e err Een in sechs Bänden, Velinpapier.

Mit dem in Stahl gestochenen Portrait des Verfassers

Subscript.-Preés 1Fl, 12Kr./ 224 sgr. pr. Band.

Die ungewöhnliche Theilnahme, j welche unsere

wohlfeile Taschen-Ausgahe von „Victor Huggo?s

ausgewählten Schriftett// schon naG Erscheiitétt der esten Bändchen fand, so wie der vielseitig geäußerte Wansch nach ciner shônen, aber nicht minder wohlfeilen ODctav-Ausgabe,

gewordenen zweiten Abdruces unserer Taschen- Ausgabe, unter dem Titel: Victor Hugo's fklassishe Werke, teutsh bearbeitet von Friedrich Seybold Mit dem in Stahl gestochenen Portrait des Verfassers.

lers Werken, in 6 Bänden, Velinpapter, mit

12 Halbbänden von je 12 bis 15 Bogen

bestimmte uns, bei Gelegenheit cines bereits nöthig

ganz neuen Leitern gedruckt, zu veranstalten, und|

ber durch Theorie und Praxis zu bilden. Um diesem Zwecke nachzukommen, mußte der Bedarf der Briesschreibekun{t in Bezug auf beiderlei Ge- schlecht, so wie auf icdes Alter und jeden Stand ins Auge gefaßt, und die darnach entworfene Theorie durch Beispiele aus allen Gattungen von Sendschrei- ben erläutert werden. Man findet daher hter die mannigfaltigen Futeressen des schônen Geschlechts, welche dasselbe zum Briefschreiben zu veranlassen pflegen, chen so wenig vernachlässigt, als die Veran- lassungen, welche den Gewerbsmann, Künstler, Des fonom, den Familienvater und gut geartete Sdhne

auch eine Octav - Ausgabe nach Art ron Schil-{und Töchter, ja selbs den Staats-Beamten in den

\&all bringen kdnnen, daß er den Ausdru seiner | Fdeen nach guten Mustern zu formen wünsche. Die-

\prochen.

das Ganze in ¡fem Wunsche wird hier auf iede mögliche Art ent- j

36 Kr., 9 Gr. oder 114 Silvergroschen, erscheinen zu lassen. N Ntieger & Comp. in Stuttgart.

Einladung zur Subscription. Allgemeine Criminal-Ordnung | für die Preußischen Staaten, mit den zu? Zeit noch anwendbaren, vor Und seit der Geseßesfraft der Criminal-Ordnung bis zun ¡Fahre 1834 incl. erschi.nenen, hinter jedem concer- ‘nirenden Paragraphen nach der Zeitfolge geordnet wörtlich abgedrucêten, denselben ergänzenden, ahbändernden oder erläutern- den Geseßen, Verordnungen u. RNescripten. Nebst einer schematisch zusammengestellten Uebersicht der Marginalien und cinem vollständigen Negister. Herausgegeben von C. Paul.

2 Bde. gr. 8vo. Subscriptions-Preis 27 Thlr, Couv.

Unter den neueren Bearöeitungen des Prenß. Rechts zeichnet sch die gegenwärtige durch mög- lichste Vollständigkeit in vorzüglichem Grade aus. Die ausführliche Ankündigung, welche sich Uber den Plan dieses Werkes specieli aussvricht und zugleich eine Drucéprobe enthät, wi:d in allen Buchhandlungen der Preuß. Staaten gratis auzge- geben. Der 1se Band erscheint binnen 3 Wochen. Indem ich zu geneigter Subscriptiotn auf dieses in seiner Art vollständigste und für jeden Furisien, tius- besondere für den praktischen Criminalisien hd brauchbare Werk ergebenst einlade, bemerke ich, daß jede solide Buchhandlung (namentlich E. Mitt- ler in Berlin, Stechbahn Nr. 2) Beslelungen darauf annimmt.

Quedlinburg, im Funt 1835. Gottfr. Basse.

Preis-Erniedrigung. Folgende Werke des Heren Obersten von S che- peler sind auf unbestimmte Zeit im Preise heraÿ- geseßt: (Heschichte der Spanischen Monarchie von 1819 bis 1823. Erster Theil von 1810 bis 18183.

tes und Uebersicht der Kriegsbegevenheiten in der Halbinsel. gr. Lo. Geh. 1829, Frühe- rer Preis 3 Thlr. 0 sgr. Herabgeseßt auf 2Thle. Desselben Werkes 2 Band. Nevst Verdbesserungei? des ersten Bandes, auch des Werêes der Nevo- lution Spaniens 2c. Von 1813 vis 1814. Worin die Geschichte der gewöhnlichen Cortes, Ueber- sicht der Kriegsbegebenheiten in dexr Halbinsel, und Umfiurz der Constitution 1814. Geh. 1830.

1 Thlr. i0 sgr.

Beiträge zu der Geschichte Spaniens; enthaltend : deen und Notizen über Künste und Spanische Maler: Doftumente, betreffend Karl V., Phi- livp 11, Don Sebastian von Portugal, den Fn- fanten Don Karlos, Don Fuan von Oesterreich, den Herzog Alba, die unúbecwindliche Fiotte 2c 2c. gr. 8vo. Geh. 1828. Früherer Pr. 2 Thlr, Herabgeseßt auf 1 Thlr.

Auch ein Wort über Friedrih's il. und Friedrich Wilhelms 1. Politik in Polens Unfällen , oder Bemerkungen über Polens Untergang von Hrn. y Naumer. §vo. Geh. 1833. Früherer Prcts 15 sgv. Herabgeseßt auf 10 sgr.

Die Nonne-Fähnrich, oder Geschichte der Donng Catalina de E‘auso, von ihr selv| geschrieben. Fns Deutsche Überseßt vom Obersten von S ch e- peler. Mit dem Bildnisse der Donng CLatalina 8vo. Geh 1829 Früherer Vreis 1 Thlr. 10 sgr. Herabgeseßt auf 22:4 sgr. |

Segundo, F., neue Gebisse und Methode ein Pferd gut zu zäumen. Mit eiuigeu Noten her- ausg:geben vom K. P. Obersten vou Schepe- ler. Mit 5 Steintafeln. gr. 8o. Geh 1829, Frúühecer Preis 1 Thlr. 15 sgr. Herabgeseßzt guf 20 sgr

Nachträge und Verbesserungen dazu. Vom Ober- ]sten von Schepeler. Geh. Mit 1 Tafel. 1830. Frühevrer Preis 10 sgr. Herabgeseßt auf

Dar

Sämmtliche Werke sind dur alle Buchhandlun- gen Deutschlands von nun an zu diefen Preisen zu habe.

Aachen, im April 1835.

J. A. Mayer. Bestellungen nehmen wir darauf an. / Nicolai sche Buchhandlung in Berlin, Brüdersiraße Nr. 13.

Bei C. H. Fonas in Berlln, am alten Packhof Nv. 8 (unweit der Schleusenbrücke) und in allen Buchhandlungen Deutschlands ift neu zu haden:

Aligemeiner deutscher Muster-Briefsteller

und Haus =- Sekretär für das Privat- Geschäftsleben, und alle jene Fâlle, wo man ohne Dazwischenkunft beglaubigter Agenten mit Staats-Behörden schrift- lich vertehren , rechtsgültige Privat - Urkunden ferti- gen und in Streitsachen sich selbs vertreten kann. Rebst eincm Abriß der Buchhaltungswissen- schaft, vergleihenden Múnz-, Maß- und Ge- wichtstabellen und der ndthigsten Auskunft bec Posigegenstände. Von Georg von Gaal. gr. 8vo. 1835. Bei Retchard in Güns. (62 Bo- gen start) 2 Thlr. 15 sgr. Dieser Briefsteller unterscheidet sich von ähnlichen Büchern dieses Titels dadurch, daß er sich zum Ziele

Worin die Geschichte der außerordentlichen Cor- !

Früherer Preis 2 Thlr. 5 sgr. , herabgeseßt auf

für dfe verschiedenen gesellschaftlichen Verhältnisse, |

Jede der achtzehn streng charakterisirten Rubrifen ‘beginnt mit einer faßlichen Belehrung úber den et- |genthümlichen Ton, welchen diese oder jene Brief= 'gattung erfordert und über die dabet zu berücksichti- ¡genden Verhältnisse isowohl des Schreibers als des Empfängers, und seht diese Theorie mit ihrer prak= ¡tischen Anwendung auf eine gang neue Art in Ver- bindung, indem bei jeder Rubrik den vollständigen Briefmusiern eine (zuweilen 50 und 100 Nummern überschreitende ) Beispiel-Sammlung von Eingangs- und Schlußformen der betreffenden Sendschreiben vorangeschickt wird. Diese Eingangsformen werden sich als das beste Hülfsmittel, den oft im Geifte schlummernden Fdeen cine besiimmte Richtung des Ausdrucks zu geven, fund thun, so wie die reiche Auswahl von Schlußformen den Schreiber der Ver- legenheit, gegen gewisse dabei zu beobachtende Her- fömmlichkeiten zu verstoßen, überhebt.

Ju Folge dieser Vorge hoffen wir, daß dieses Werk auch cin vortrefliches Hülfsbuch bei der Er- ziehung und dem Unterrichte im deutschen Style ab= gevrn soll, zumal die Einleitung eine gedrängte deutsche Sprachlehre und ein Fremdwörterbuch enthält, und der Verfasser in der Schrifistellerwelt sich schon lange M M eines ausgezeichneten Stylisten erwor- jen bat.

Rúcksichtlicher der einzelnen Abschnitte des zweiten Dheils des Haus» Secretärs erwähnen wir bloß, daß auch hier wieder Belehrung und Beisviele Hand in Hand gehen: die Musterbeispiele aber den besten Quetilen, als Handlungs-Comptoiren, Ar- chiven 2c. 2c. entnommen sind, und darum das Ge= prâge der Wahrheit des Anlasses an sih tragen; da aber, wo der Gegenfsand zur Streitsache werden mag, die Grenze streng bezeichnen , bis zu welcher dex Private fich selbi vertreten kann oder seine An- gelegenheit beglaubigten Agenten Übergeben muß.

E E EDLE TVER E ER E mA I CMPTUIRO De

Fn der unterzeichneten, wie in allen guten Buch=

handlungen Preußens if zu- haben : Das Eisenbahn - Journal und National- Magazin [Fur die Fortschritte im Handel, Gewerbe und Acker- bau, für National - Unternehmungen und dffentliche Anstalten, für statistische Nachrichten und neue Ent- decktungen jeder Art und für interessante Erscheinun= gen in der Literatur und Praxis der National= Oekonomie überhaupt. Herausgegeben von Fr. Lis, Consul der vereinigten Staaten sür das Königreich Sachsen.

Altona und Leipzig, Expedition des Eisenbahn-Four= nals (Hamm erich’ sche Verlagshandlung). Preis 1 Thir. 16 sgr. für 20 Nummern.

Die große Lheilnahme, welche die von diesem Journal behandelten Gegenstände im Publikum fin- den und mit jedem Dage mehr finden werden, und dle meislerhafte Weise, womit der Hr. Herausgeber ste behandelt, machen jede Anpreisung desselben über- flüssig. Wic bemerken nur, daß in den ersten Num- mern gründliche Vorschläge zur Herstellung eines Preußtschen Eisenbahn-Syüem enthalten sind.

Duncier und Humblot, Franzós. Str. Nr. 294.

Jn F. Bes Universitäts-Buchhandlung in Wien i so eben erschienen und in Berlin in der Plabn- en as (L. Ri e), Jägerstraße Nr. 37, zu haben:

Darfsiellung der Fabrikation des Cer aus unte, in threm gesammten Umfange. Aus Veranlassung der K. K. Landiirthschafts-Gesellschaft in Wien,

verfaßt von

Dy, Ludwig Unugufsf Krause.

Mit 4 Kupfertafeln. gr 8vo. geh. Preis 12 Thlr.

Jn allen Buch - und Kunfthandlungen is ben, in Berlin auch bei George Gropius, VIaB, V 1:

Neue Landschaftschule, oder Vorlegeblätter in Aquatinta oder Tuschmanier [auf Stahl, zur Uebung des Pinselvortrags in der ¡Qanbschast. Erstes und Zweites Heft, 26 Borlagen auf 4 große Foltoblätter. Subscripttonsyreis 1 Thlr

Da înt jeder Buch - und Kunslhandlung Exemplare dieses Werfes vorliegen, so unterläßt die Verlags= handlung jede Anpreisung und bittet nur die Herren Lehrer und Vorsteher aller Erziehungsanstaglten das= selbe zur Ansicht und eigenen Prüfung zu nehmen, uin den hohen Werth dieses Werkes kennen zu lernen.

Die Buach-= und Kunfihandlung von Conr. Glaser, zu Schleusingen.

zu ha- Schloß=

Bei G. Reimer, Wilhelmsiraße Nr. 73, er-

schtenen :

Burmeister, H, zoologischer Handallas lele Lief, enthaltend 6 Tafeln nebst erklürondein ‘Text, sehwarz 1 Thlr, illuminirt 1 Thl. 2 sgr

Demosthenis Philippicae, In usum cholarum lerlinm edidit J. Bekkerus. Edit sStereot 10 sgr. Fein Pap. 15 szr. H MINN

Hoffmann, C, Taschenbuch für Kutisifeuerwer= fer, enthaltend: Beiträge zur Kunsifeuerwerkerei. Ein Versuch diese Kunst in ein rein wissen= schaftlich begründetes System zu bringen. Mit 4 Steintafeln 222 sgr. G

W alf, C., Lüngenprofil durch die Alpen von Wien bis Chambery, schwarz 1 Thly 5 sgr illuminirt 1 Thile. 20'sgr. : A

Grimm, J. L., Oesltliche und westliche Halb-

geseßt hat fiatt ‘blinden Nachschreibern als noth- dürftige Kre zu dienen gute Briefschret-

kugel in 8 Blüttern. 5 Thlr,

N E R E S E U E A E C R E DCD 1 UE .

p Ira

in,

[58 B Et R T U E R E R S N: ¿F E U E A L I E S Ds A L i D E Ge C O

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Kaufmann Samuel Scholb zu Breslau den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu

verleihen geruht.

Der bei dem Land - und Stadtgerichte zu Worbis angestellte

Justiz-Kommisjsariuë Reinhold ist zugleich zum Notarius in

Ï dem Departement des Königl. Ober -Landesgerichts zu Halber- stadt ernannt worden,

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Kom- mandant von Stralsund, von Borstell, nah Stralsund.

Zeitungs-Nachrichten. A u s l'a n d.

Rußland. : St. Petersburg, 27. Juni. Des Kaisers Majestät ha- ben den ‘Prinzen Friedrich der Niederlande Königl. Hoheit zum Chef des Rostowschen ' Grenadier-Regiments - ernannt, welches von nun an den Namen „Grenadier-Regiment des Prinzen Friedrich der- Niederlande ‘/ führen soll. Einem Allerhöchsten Befehle zufolge, sollen die im vorige Jahre für die Ferienzeit und Beurlaubung der Mitglieder des | Senats getroffenen Anordnungen auch im gegenwärtigen Jahre für die in den St. Petersburgischen und Moskaguischen Depar- tements des dirigirenden Senats Siß nehmenden Senatoren in Kraft treten und die beiden allgemeinen Versammlungen des St. ] Petersburgischen Departements zu Einer Sißung vereinigt wer- den. Die temporaire allgemeine Versammlung des Senats aber. soll, wegen der geringen Zahl der in derselben zu verhandelnden Sachen, für die Ferienzett gänzlich geschlossen werden. Se. Kaiserl. Majeftäc haben in Bezug auf das (in Nr. 181 î der St. Ztg. mitgetheilte) neue Reglement hinsichtlih der bür-

1 gerlichen Verhältnisse der Jsraeliten den nachstehenden Ukas an den dirigirenden Senat erlassen : Bewohner Rußlands wurde im- Jahre 1803 ein besonderes Re-

„Im Interesse der israelitischen

glement für ihve bürgerliche Organisation erlassen. Aber zu der Zeit, wo es in Ausführung kam, erhoben sich lokale Schwierig- keiten, die von Anfang an die Zothwendigkoit zeigten, daß einige Modificationen eintreten. Diese Schwierigkeiten, so wie ‘die Um- stände und anderweitige Bedürfnisse gaben zu einer Menge ein zelner Verordnungen in Rücksicht auf den Zustand der Jsraeliten Veranlassung. Die verschiedenen Prinzipien, auf welche diese Verordnungen gegründet waren, und die Schwierigkeiten, die \sih ihrer Ausführung entgegenstellten, ließen die Nothwendigkeit erkennen, ein Comité zu bilden, welches alle in Betreff der Jsrae- liten bestehenden Reglements prüfen und mit den durch die Er- fahrung bewährten Beobachtungen zusammenstellen sollte, um so- dann ein allgemeines Reglement zu entwerfen, das allé ihre Rechte und Pflichten, so weit dieselben ihre Person und ihr Ei-

P genthum betreffen, umfaßt, bei dessen Entwerfung aber zugleich diejeni- # gen Ausnahmen von der allgemeinen Geseßgebung im Auge behaîten werden müßten, welche durch die Religiön der Israeliten, ihre

j Lebensart und die von ihnen bewohnten Gegenden unerläßlich ge-

| macht werden. Dieses Reglement sollte hauptsächlic) mit dazu dienen, die Lage der Jsraeliten nach denjenigen Grundsätzen fest- zustellen, die es ihnen möglich machen, sih durch Landbau und Gewerbe ihren Unterhalt zu erwerben und allmälig den Unterticht der Jugend zu vervollkommnen, wodurch ihnen jede Gelegenheit, sich dem Müpiggange oder ungeseßlichen Erwerbs-Zweigen zu er- geben, geraubt wird. Wir legen dem dirigirenden Senat den nach diesen Grundsäßen von dein Spezial -Comité angefertigten Reglements-Entwurf vor, der, nachdem er im Staats-Rathe ge- prüft, Unsere Genehmigung erhalten hat, und Wir befehlen dem Senat, die geeigneten Anordnungen zu treffen, um ihn in Aus- führung zu bringen.“

Se. Majestät der Kaiser haben die vom Meß-Departement des dirigirenden Senats getrossene Anordnung, wegen Feststellung

. der Gränze zwischen dem flachen Lande der Krimm und den Gebirgs-Gegenden mit Einschluß der Südküste Tauriens, Aller- höchst zu bestätigen, und die zu diesem Zwecke entworfene Karte zu prüfen geruht. Diese Gränze, welche gezogen werden muß,

“weil nach der Allerhöchst bestätigten Meinung des Reichs - Rathes den Gebirgsgegenden andere Rechte zu Theil werden als dem Steppen-Lande, durchschneidet die Halbinsel in der Richtung von

_W. nach O. folgendermaßen: Von der Mündung des Bulganak läuft sie diesen Fluß hinauf bis zum Dorfe Kotschmes, und geht nun bei den Ddrfern Bodana, Kijat-Aktatschi, Karp-Kifat, Es: fejdor, Takil, Dshabanak, Tobe -Tschokrak und Ssarabus vorbei wnd fosgt dann dem Laufe des Ssalgir-Flusses bis zu der Stelle, wo solcher die Suja aufnimmt; geht nun diesen Fluß aufwärts bis zum Dorfe Jukary-Kanyschi (Konetschi 2) und zieht hin bei den Dörfern Kojran (Koj-Aran), Kangyl, Tschawlysch und To- hanaj; folgt dann dem Flusse Bijuk-Karaßu, bis zur Mündung des Flúßchens Kutschuk-Karaßu bei dem Dorfe Chrußnike ; von hier

“geht die Gränze den Fluß Kutschuk-Karaßu hinauf bis zum Dorfe ‘Munaj, und zteht endlich bei den Dörfern, Ssargyl, Jeßenyki, Karabaj, Bachtschieli, Ortaj, Kuletsch , Oj-Kuju und Adshikal vorbei bis zur Stadt Theodosia.

In den hiesigen Zeitungen liest man: „Ein aus 40 Mann bestehender Trupp Tscherkessen, welcher am 20. Oktober 1834 vom jenseitigen Ufer des Kuban gegen den von Stawropol nach Tscherkask führenden Weg vovdrang, faßte, nachdem die ge- gen sie abgeschickten Kosaken sie geschlagen hatten, von diesen ver- folgt, in einem Gehölze in der Nähe des Kosaken - Dorfes Ka- menoj-Brod festen Fuß. Da die in durch die Kosaken umring- ten Tscherkessen keine Möglichkeit sahen, sich durch die Flucht zu

retten, so stachen siè ihre ‘Pferde nieder, zerbrachen ihre Gewehre, und warfen sih nun mit Dolchen und Söbelng verzweifelt auf ihre Verfolger. Als der in Kamenoj- Brod wohnende, wegen V Unden und Verlustes der rechten Hand des Dienstes entlassene Gemeine vom Regiment der Chevalier-Garde Jhrer Kaiserlichen Majestät Koptew dieses hörte, eilte er mit den Kosaken herbei, und wurde, da er den Zug anführte, stark im Gesicht verwundet. Se. Majestät der Kaiser haben, nachdem über diese Sache berichtet worden, befohlen, daß dem genannten Koptew für seine Tapferkeit der militairische Orden und cine lebenslängliche Pen- sion ertheilt und außerdem noch im Namen Sr. Majestät des Kaisers sowohl, als auch im Namen Jhrer Majestät der Kai- serin je 300 Rbl. als Geschenk verliehen und das Betragen des- selben in den dentlichen Blättern befannt gemacht werde.‘

D olen.

U Warschau, 30, Juni. Die hiesigen Zeitungen melden Folgendes über den diesjährigen Wollmarkt, der mit dem 15ten d. M. begann und vier Tage dauerte: „Während der ganzen Dauer dieses Marktes befanden sich 15,576 Ctr. am Pla also mehr als in irgend einem Jahre seit der Einführung der Woll- máärkte in Warschau. Es folgt daraus, daß seit der Wiederher-

in diesem Jndustrie-Zweige gemacht worden sind und daß, indem die hiesigen Märkte immer mehr. an Bedeutung gewinnen, sie unfehlbar für das Ausland große Wichtigkeit erlangen und dem Königreich diejenigen Vortheile gewähren werden, deren es ver- möge der Vorzüglichkeit seines Erzeugnisses und bei {einer Lage mit Recht gewärtig seyn kann. Obgleich man gestehen muß, daß sich, was die feinen Sorten betrifft, besonders die Schäfereien von Maluschin und Szczypiorna in der Kalischer, von Brzo- zow in der Masowischen und von Grodka in der Podlachischen Wojewodschaft auszeichneten, so sah man dennoch, daß sich im Allgemeinen die Besißer der Schäfereien bemühen, ihr Produkt zu verbessern und es folglich käuflicher zu machen. Es wurde auch sämmtliche Wolle verkauft, theils an inländische Fabrikanten, theils an Englische, Hamburger, Danziger und Breslauer Kauf- leute. Die feinen Sorten wurden sehr gesucht und erhielten bei- nahe den vorjährigen Preis, die mittleren und ordinairen stan- den etwas niedriger, was indeß auch in diesem Jahre auf allen ausländischen Pläßen der Fall war. Die Preise waren : für sehr feine Wolle 100 bis 120 Thaler der Centner zu 132 Pfd. ; feine 80 bis 90; mittlere 50 his 69-11% ordinaire 20 bis 40 Thaler. Uebrigens kann man im Allgemeinen das Resultat des diesjähri- gen hiesigen Wollmartktes für befriedigend anschen.““

Frankrei. __ _Parás, 27. Juni. Vorgestern Abend ertheilte der König in Neuilly dem Herzoge de la Force und dem Marschall Lobau Privat-Audienzen. |

Der Constitutionnel bezweifelt es, daß der Baron Pas- quier den Vorsisz in den Audienzen des Pairshofes wieder werde übernehmen können, und spricht" demnach den Wunsch aus, daß sein Nachfolger mindestens von denselben Gesinnungen der Mäßigung und Unparteilichkeit, beseelt seyn möge, wie er. Man will wissen, daß die Vice-Präsidenten sich den Vorsitz un- ter einander streitig machten, so ermüdend dieses Amt auch ist, Bei der leßten Sißung des Pairshofes (am 22sten) waren nicht 135, sondern noch 139 Pairs zugegen. Der Jmpartial sagt: „Es scheint jet beschossen, daß die Debatten vor dem Pairshofe unter dem Vorsibe des Vice-Präsidenten Bastard de l’Etang fortgesest werden jollen, und, was auch das ministerielle Organ sagen mag, man erwartet sehr lebhafte wenn die Angeklagten Lagrange und Reverchon vor die Barre geführt werden. Dieser Umstand vermehrt noch das Bedauern über die Abwesenheit des Herrn Pasquier.“ Nachslehendes ist Übrigens die gegenwärtige Laze des Prozesses: Die Zah! der Lyoner Angeklagten beläuft fich auf 60. Von diesen sind erft 51 verhört worden, so daß noch 9 zu vernehmen sind. Außer die- sen 9-gehören noch 10 zu den Klassen der Angeklagten von St. Etienne, Grenoble, Marseille, Arbois und Besancon. Jm Gan- zen müssen also noch 19 Personen sammt den Zeugen verhört werden, bevor die Plaidoyers der Advokaten beginnen können und der Urtheissspruh erfolgen kann, wobei noch vorausgeseßt wird, daß es die Absicht des Gerichtshofes ije, den. Prozeß der Pariser Angeklagten von dem der Lyoner zu trennen.

Im Journal de Paris liest man: „Das System des Widerstandes gegen die Justiz, welches die republikanischen Blâät- ter seit einiger Zeit predigen, und dem selbst einige Journale der dynastischen Opposition beigestimmnt haben, fängt an, auch anderswo als vor dem ‘Pairshofe seine Früchte zu tragen. Seit einigen Tagen haben sich mehrere wegen politischer Vergehen An- geÉlagte, die vor einen der Înstructions - Richter des Tribunals erster Instanz geführt ‘wurden, geweigert, Rede zu stehen. Der Jnstructions-Richter- hat über ihre Wrigerung zu antworten ein Protofoll aufgenommen. Ehe acht Tage vergehen, werden sicher- lih die anderen Klassen von Angeklagten dasselbe System versu- chen, besonders diejenigen, für die es bequemer ist, angeklagt zu bleiben, als sich fúr ihre Thaten richten zu lassen. Und ist nicht in der That das Recht für Alle gleich? Wenn ihnen ein solches Beispiel öffentlich gegeben, wenn es ihnen un- ter dem Beifallruf der angeblichen Freunde der Ordnung und der constitutionnellen Monarchie gegeben wird, so muß man ge- stehen, daß sie sehr einfältig seyn müßten, wenn sie es nicht be- folgten, besonders wenn die Richter sie jemals auf diesem Wege ermuntern sollten. Zum Glück aber is dergleichen nicht zu be- fürchten, und welche Beredtsamkeit auch die Prediger der ¡N e- form“ entwickeln mögen, so glauben wir doch nicht, daß sie in diesem Punkte große Fortschritte machen werden.“

Das Journal des Débats enthielt vor einigen Tagen ein Schreiben des Generals Bugeaud, worin derselbe bei Gelegen-

enheit disziplinirter Truppen über insurrectionelle Massen zu

| heit des jest in Spanien wüthenden Bürgerkrieges die Ueberle- Dieser eben nicht sehr neue Sas, und zu dessen

eweisen suchte,

stellung der Ruhe und Ordnung im Lande bedeutende Fortschritte

Auftritte, .

schen Reform anschliczen würde.

, cherheit ihrer Forderungen gewährt.

Anwendung noch obenein ein sehr unpassendes Beispiel gewählt wurde, giebt. dem National zu folgenden, vor der Be- fanntwerdung der le6ten telegraphischen Depesche geschrie- benen Gegen - Bemerkungen Anlaß: „Das Journal des Débats wird einräumen , daß der Ort, diese neuen und s{dnen Dinge auszukramen, ziemlich \{lecht gewählt is. Jn Spanien ist es gerade die Insurrection, welche siegreih ist; es ist ein Un- bekannter, ein einfacher Offizier, der sich pldbiich zu einer solchen Stufe emporschwingt, daß alle Börsen Europa's, alle Höhlen der Agiotage bei seinem Namen in Bewegung gerathen, und das Dülletin über seinen Gesundheits-Zustand zum Maßstabe für das Fallen oder Steigen der Papiere annehmen. Lebt er? Js er todt? fragt man sich seit aht Tagen mit ängstlicher Besorgniß. Wir kennen nicht viele Leute vom Fach, nicht viele Brigade- oder Divisions-Generale, selb nicht viele Marschälle, die jeßt in Eu- ropa dieselde Wichtigkeit hätten, wie der Insurgenten - Chef Zumalacarreguy. Man sehe nur die offiziellen Generale der Königin Christine; man suche sie; wo sind sie? Es wäre für sie zu wünschen, daß sie in diesem Kriege niemals genannt worden wären. Und doch kommandiren sie regelmäßige Truppen, und erhalten Befehle von einer regel- mäßigen Regierung, welche durch eine Quadrupel - Allianz regel- mäßiger Regierungen unterstüßt wird. Wie geht es zu, daß jene Regierung gezwungen is, fremde Bajonnette zu Hülfe zu rufen? Weshalb reicht ihre National-Armee nicht hin? Herr Bugeaud weiß von dem Allen nichts, und giebt sich nicht die Mühe, uns darüber zu belehren; er kann niht zwei Gedanken zu gleicher Zeit haben er hat nur einen, und da‘er sich daran gewöhnt hat, seit vier Jahren bei allen Gelegenheiten unverändert zu wieder- olen, daß die Jnsurrectionen nichts gegen die Macht der regus lairen Streitkräfte einer Regierung vermögen, so weiß er auch jest über Spanien nichts Anderes zu sagen, obgleich daselbst die Insurrection siegreich, und die Regierung besiegt ist.“

Der Messager enthält Folgendes: „Wir haben gestern in mehreren Journalen eine Note gefunden, worin gesagt wird, daß das Haus Ardoin ermächtigt sey, die Cortes - Bons gegen die Obligationen der neuen Anleihe umzutauschen, und daß dieser Umtausch unverzüglich in den Bureaus des genannnten Handlungs- hauses stattfinden werde. Jm Junteresse der unglücklichen Gläubiger Spaniens wünschten wir von den Spanischen Kommissarien zu erfahren, warum jene Operation bis jeßt verschoben worden ist, und weshalb die Gläubiger noch immer der Rüstände und Zinsen beraubt bleiben, auf die sie ein Recht haben2 Seit dem 1, Mai d. I. ist ein Semester rückständig, welches nur auf die neuen Obligationen der aftiven Schuld erhoben werden kann; man macht aber noch gar keine Anstalten zur Umschreibung des einprunt’ royal, so wie ‘der 5procent. und der 3procent. Rence. Man behauptet, die Finanz-Agenten der Königin Christine fürch- teten, daß das leßte Dekret des Don Carlos die Jnhaber jener Effekten so eingeschüchtert habe, daß sie die angebotene Umschrei- bung ablehnen würden, was dem Kredite der Spanischen Regie- rung unberechenbaren Schaden zufügen würde. Uns scheint aber im Gegentheil, daß es für jene Regierung von wahrem politi- schen ZJuteresse seyn müßte, ihre alten Gläubiger der ziveideu- tigen Lage zu entreißen, in der sie sich jeßt befinden, und die sle wenigstens "gleichgültig gegen die Erfolge des Don Carlos macht. Wenn jene Gläubiger aufgefordert wür- den, ihre Obligationen gegen Obligationen der neuen Schuld umzutauschen, wenn“ alsdann Maßregeln getroffen wür- den, um sie in den Besis sowohl der Rüstände der aktiven Schuld, als des 2 pCt, Amortissement zu segen, welches, dem Beschlusse der Cortes zufolge, dem Rücktaufe jener Schuld ge- widmet werden soll, so unterliegt es keinem Zweifel, daß die Masse der Betheiligtez c entschieden der Sache der Spani- chen Reform f Warum geben die Spanischer Gläubiger in London eine Geneigtheit kund, die gegen Don Car- (05 angeordneten MaßZregeln zu unterstüßen? Weil in London die Masse jener &läubiger aus Fnhabern von Cortes - Bons besteht, welhe nur von der antt - salischen Regierung etwas zu hoffen “haben; während in Paris die Gläu- biger der Anleißhen Ferdinand’s V, nachdem sie chon eine Reduction von 59 pCt. erlitten haben, immer noch nicht recht wissen, welcher Partci sie den Sieg wünschen sollen, und welche von beiden ihnen die meiste Bürgschaft für die Si:

| Was bis jelzt am deutlich- sten aus den Overationen der Spanischen Regierung in Bezug auf ihre Schuld hervorgeht, ist, daß einerseits die alten auslán: dischen Gläubiger nichts von den Zinsen erhalten haben, für wel- che die Cortes Fonds votirt hatten, und daß andererseits Herr von Toreno, gleich nach dem Schlusse der Session der Kammern aus etgener Macht-Volllommenheit außergescz!ihe Maßregeln er grissen hat, um der inneren Schuld Vortheile zu gewähren, die nicht in dem Budget vorausgesehen waren. Hieraus läßt sich sür die Französischen Gläubiger wenig Trost und Beruhigung \chöôpfen.““ L

Man versichert, daß der bekannte Französische General Don- nadieu sich in Biscaya bei Don Carlos befinde.

In Agde, im Dept. des Hérault, sind in dem Zeitraume vom 1. bis 17. Juni 87 Cholerafälle vorgekommen. Die Seuche ist am l6ten auch in Vias, 1 Lieue von Agde, ausgebrochen.

Großbritanien und Jrland. London, 26, Juni. Es wird jeßt für gewiß ange daß der Jrländische General-Prokurator, Herr Dec \ en Jrland erledigte Richterstelle erhalten, daß der General - Fistal Herr O’Loghlin, an seiner Stelle zum General-Prokurator Herr Woulfe zum General-Fiskal und Herr N. Ball zum Sergeant für E A werden würde.

__Am Set. Zohannistage sind der Alderman Lainson und Herr Rich. Salomons zu Sherifs von London und Middlesex fe aa Ba E N Salomons ist der erste Bürger jús

i t er in London zu diesem wichti nannt worden ist. 5 | E tg s Mit Hinsicht auf die Vorwürfe, die mehrere Zeitungen dem