1835 / 184 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E E R E E

Lord John Russell deshalb gemacht haben, weil er den Oberst Lindesay, einen Tory, zum Commandeur der Miliz von Fifeshire empfchlen, bemerkt der Observer: „Wir glauben, daß es stets der Uunveränderliche. Gebrauch gewesen ist, die Empfehlungen des Lord - Lieutenants der Grafschaft in Betreff solcher Ernennungen U genehmigen, und so ist auch in diesem Fall die hergebrachte

itte, ohne Rücksicht auf andere Beziehungen, beobachtet worden.““

Der G lobe theilt betrübende Details über die in der Graf- schafr Galway in Jrland hertshende Hungersnoth mit. Bewasff- nete Orangistische Banden sind aus der Grafschaft der Köni- gin aufgebrochen, um sich mit denen der Grafschaft Carlow zu vereinigen.

Der Standard will erfahren haben, daß die Englische Regierung.es vor ihrer Demonstration zu Gunsten der Königin von Spanien zu einem s«iue qua non gemacht habe, daß die Aner- kennung der Unabhängigkeit der (ehemals Spanischen) Freistaaten Amerika’s von Seiten Spaniens augenblicklih erfolgen solle,

und daß dies von dem Spanischen Gesandten versprochen wor- Ff

den sey.

Eben-dieses Blatt sagt, das neue Ministerium in Por- tugal werde in einigen Berichten aus Lissabon als sehr unpopu- lair geschildert, und es solle unter den Englischen Offizieren der Pedroistischen Armee große Unzufriedenheit herrschen, weil sie ihren rückständigen Sold nicht ausgezahlt erhielten; auch sollten sich die Provinzen in einem ganz desorganisirten Zustande be- finden. Nach Berichten- aus Bombay ist der Krieg gegen die Schakarwoattis dadurch beendigt, daß deren Chef, Suggatwar, sich ergeben hat. Es is dem Lieutenant Foster gelungen, die Frei- beuter aufzureiben, die ihre Schlupfwinkel verlassen und sich mit

einem. Trupp der Kaan- Kahnis zusammen in dem Dorfe Haud-

fer befestigt hatten. Der Lieutenant versprach ihnen Sicherheit für-ihre Weiber und Kinder, da die Rebellen aber in ihrem Wi- derstande behavrrten, so griff er sie an und nahm. ihren Häupt- ling gefangen. Die gegen die Schakawattis ausgesandten einge- borenen Truppen waren nun wieder entlassen worden.

Aus Quebecck sind Ligen bis zum 21sten v. M. hier ein- gegangen, denen zufolge der Krieg zwischen den Staaten Ohio und Michigan fär jebt eingestellt ist. Die Anstalten zur Eröff- nung der Feindseligkeiten haben aufgehört, und beide Theile schei- nen ihren Gränzstreit von anderen Regierungen entscheiden lassen zu wollen. Jn Quebek hatten die Geschäfte dieses Jahres schr lebhaft begonnen, und es waren über 8 Schiffe dort angelangt.

Die beträchtlichen Ausfuhren nah New-York, die noch im- mer fortdauern, sind ganz ohne Beispiel. Gestern wurde ein Schiff angenommen, um Mehl nach Boston einzunehmen ein Ereigniß, das nie zuvor (einige Jahre nach der Colonisation der Vereinigten Staaten ausgenommen) stattgefunden v4 Die Sen- dung dürfte, da der Preis sehr niedrig ist, einträgli

ih seyn. Man spricht auch bereits von Korn - Ausfuhren nah den Vereinigten Staaten.

London, 26. Juni. Seit zwei Abenden ist das Unterhaus nicht weit mit der Corporations-Bill vörgerúckt. Die Motion des Lord Mahon mit Bezug auf die hier erlaubte Or- ganisation eines Frei-Corps fur Spanien und die Opposition ge- gen die in der Covrporations-Bill ausgesprochene Vernichtung der Vorrechte der Freemen nahm die beste Zeit ara Mittwoch, und der Vorschlag zu einer Adresse an die Krone um die unbedingte Begnadigung der Len Taglöhner von Dorchester den gestrigen Abend hin. ieser leßtere Vorschlag wurde endlich durch eine große Mehrheit verworfen, welche meinte, daß dies

kein Fall sey, wo das Parlament nôthig hätte, sich in eines der |

wichtigsten Vorrechte der Krone zu mischen, besonders zu einer Zeit, wo ein Beispiel höchst nothwendig sey, um die Verschwd- rungen unter den Arbeitern zu hemmen, und auch schon die Re- gierung mit der bedingten Begnadigung der Deportirten so weit gegangen zu seyn scheine, als die Klugheit es erlaubte. Die Debatten über Lord Mahon's Vorschlag führten abermals die chon öfter vernommene Erklärung des Lord Palmerston herbei, daß er die Allianz zwischen England und den westlichen Mäch- ten, als Gegengewicht für die anders gesinnten Mächte des Ostens, und dadur zur Erhaltung des Europäischen Friedens für nothwendig halte, und daß es daher im Jnteresse der Bri- rischen ‘Politik liege, das constitutionnelle System in Spanien zu unterstüßen. Dabei gab auch er dem Herzog von Welling- ton das Zeugniß, daß er mit echt ritterliher Treue die Verpflichtungen des Quadrupel- Traktats zu erfüllen gesucht. Die Aeußerungen des Lord Mahon gegen die Freiwilligen und den Oberst-Lieutenant Evans führten dann noch zu einem kleinen Wortkrieg. Jnzwischen ist die Meinung hier ziemlih allgemein vorherrschend, daß die Spanische Regierung am Besten thun würde, den Basken ihre Fueros zuzusichern, weil man sich schmei- chelt, daß dieses bald der Karlistischen Jnsurrection, die sich bis- her mit unbedeutenden Ausnahmen auf die Baskischen ‘Provin- zen beschränkte, ein Ende machen würde. Nächsten Sonntag soll indessen schon ein Bataillon nah Spanien abgeschickt werden. Die Leute sind trefflih uniformirt, erhalten aber ihre Waffen erst in Spanien. Jn Hinsicht anf die Beibehaltung der bisheri- gen Rechte der Frcemen hat sih Lord John Russell durch die doppelte Opposition, die er von den Tories und mehreren Radi- kalen. erfahren , bewegen lafsen , so gelinde wie möglich an diesen Rechten zu rühren. Schon hat er es. zugegeben, daß alle, die als wirkliche Freemen im Besiße derselben sind, oder die bereits irgendwo in die Lehre gegeben worden, wo ihnen damit das Recht esichert wurde, im 21sten Jahre Freeman zu werden, für ihre Lebenszeit in der Lage bleiben sollen, worin sie sich ohne die Bill befunden haben würden. Aber allem Anscheine nah wird er sih auch dazu verstehen, alle bereits Gebornen in dem unge- stôrten Besi der Rechte zu lassen, die ihnen durh die Geburt an irgend einem Orte, wo das Geborenwerden in demselben das Bürgerrecht ertheilt, zufielen. Nur wegen der Abgaben-Freiheit dieser lezten Klasse war er vorgestern noch unentschieden (denn auch dieses Vorrecht haben sich an vielen Orten die Bürger zu- zulegen gewoußt); wie er denn überhaupt der Meinung ist , daß die bloß durch Geburt erlangten Ansprüche dieser Art sih nicht so gut vertheidigen ließen, als die, welche durch Lehrjahre oder Einkauf erlangt worden. Viele Tories dagegen meinen, jene Ansprüche seyen cben so gegründet, als die des Sohnes auf die Erbschaft seines Vaters. Îa, Manche bestehen darauf, daß, da esan vielen Orten milde Stifrungen bloß zum Vortheile der Freemen gábe, die Legiólatur verpflichtet sey, diese Klasse Leute auf ewige Zeiten beizubchalten, obgleich die Zeit es nothwendig gemacht, die Lei- tung der bürgerlichen Angelegenheiten andern Händen anzuvertrauen. Der scharfblickende Sir Robert Peel hat sich bisher noch gehú- tet, in diese seltsame Deduction einzugehen ; er verlangt vielmehr nichts weiter, als daß bei einer von ihm für nothwendig erkann- ten Reförm jedes bestehende Jnteresse so viel als möglich ge- chont werde, Auch müssen ja bei. weitem die meisten Freemen N pured die jeige Dill die Wahlfähigkeir für die Stellen dey

“Silber -

: 792 Stadt-Beamten erhalten. Das parlamentarische Wahlrecht wird man ihnen aber für ihre Lebenszeit sichern müssen. Nach dem eben gedruckten Bericht der Jrländischen Unterrichts - Kommission zeigt es sich, daß das statistische Verhältniß der Religions -Par- teièn in Jrland ziemlich von der Art is, wie lange von den Ka-

tholiken behauptet worden. Die Tories suchen nun die Echtheit.

der von der Kommission erlangten Angaben in Zweifel zu ziehen ; aber, wie es scheint, nicht mit gutem Grund für. das Ganze, wenn auch unbezweifelt in einzelnen Fällen. i

Niederlande.

Aus dem Haag, 29. Juni. Mit Sr. Majestät dem Kö- nige von Wärttemberg werden in Scheveningen auch Höchstdessen Prinzessinnen Töchter Marie und Sophie erwartet. Se. Ma- jestät werden am 5. Juli, unter dem Namen eines Grafen von Tek, mit dem Dampfboote „die Stadt Mainz ‘/ in Arnheim und Rotterdam eintreffen. :

In Bezug auf Niederländische Kriegsschiffe ist der allgemeine Befehl erlassen worden, daß sie bei ihrer Rückkehr von der See, falls sie nicht ausdrücklih anders instruirt sind, nur in bestimmte

äfen -einlaufen sollen, und zwar diejenigen von mehr als 74

anonen in oder in Vließingen, je nachdem sie von einem der beiden Häfen ausgesegelt sind, und endlich die von geringerer Größe in Goe- dereede zur weitern Bestimmung nach Helvoetsluis.

Ein Korrespondent des Deutschen Couriers {reibt aus Holland: „Ein Holländisches Sprichwort sagt: .,..Foc meerder haast, hoe minder spocd.““ Se hafstiger, desto weniger schnell ; oder wie das Deutsche Sprichwort heißt: „, „Eile mit Weile.‘/// Ja wir weilen ohne Eile; nämlich in unseren politischen Angelegenheiten. Es ist stille, ruhig geworden bei uns, über unseren provisorishen Zustand, kein Mensch spricht fast mehr davon, und nur vielleicht Der verwünscht ihn, aber auch nur im Stillen, der darunter leidet. Wenn man unsere Seestädte, namentlich Amfterdam und Rotterdam besucht, so Überblickt man ein überaus thätiges Leben; überall Arbeit, wer seine Hände dazu hergeben will, und Frohseyn Derjenigen, die einen guten Verdienst haben. Es giebt freilih auch faltenreiche Gesichter, besonders in ersterer Stadt, allein daran sind die Spa- nischen Papiere s{chuld, welche unseren Bdörsenmännern schon manche bôse Stunde bereitet haben. Doch, um auf unseren po- litischen Zustand zurückzukommen, so will immer noch kein Eng- lischer Gesandter zu uns fommen , und so lange der ausbleibt, ist an eine Wiederaufnahme der Unterhandlungen nicht zu den- ken. Wir wissen also nicht, wie lange unsere außerordentlichen Verhältnisse noch dauern und unscre Truppen nah Belgien zu, wie jeßt wieder geschieht, das Feldlager beziehen, was theurer kommt, als wenn sie zu Hause in ihren Betten schliefen. Wir wissen mit Bestimmtheit nur das, daß in leßterer Zeit gar nichts für uns geschehen is, und sehen in Gottes Namen dem im Herbste stattfindenden Zusammentritt der Generalstaaten entgegen, denen dann die ganze Masse seither aufgespeicherter politischer Neuigkeiten, die uns betreffen, vorgelegt werden soll. Das Eingangs angeführte Sprichwort is auch so ziemlich auf die Projektirung einer Eisenbahn - Anlage in unserem Lande anwendbar. Bekanntlich soll eine Eisenbahn von Amsterdam nach Rotterdam errichtet werden, allein kaum is erst so viel unterzeichnet, um die Vorarbeiten der ersten Section, von Amsterdäm nah Harlem vorzubreiten;; und Holland hat doch viel Geld, Aber unsere Reichen ziehen gar zu gerne die Nachtmüße übet die Ohren, um nicht. Alles zu hö- ren, was sie niht hören wollen. Dáß der Prinz' von Ora- nien, der fich jekt aus dem Lager zurück im Haag befindet, nach Kalisch gehen wird, scheint immer noch als gewiß angenommen zu werden. Bis dahin wird Prinz Friedrich nebst Gemahlin von Petersburg wieder zurück seyn, oder auch den Kaiser Nico- laus nach Kalisch und Tepliß begleiten. Die Niederrheinische Dampfschifffahrt. hat uns dieses Jahr die fremden Reisenden noch nicht in großer Anzahl zugeführt; es scheint, als wenn bis jeut die Reijelust nicht so stark sey, oder erst noch kommen werde. Auch von Hamburg kömmen noch nicht sehr viele Fremde mit dem Dampf- boote nah Amsterdam; doch machen viele vornehme Russen die Reise in die Deutschen Bäder von Hamburg aus zur See über Holland, den Rhein hinauf. Auf unseren Binnenwässern dage- gen herrscht viel Lebendigkeit, überall erblickt man Fahrzeuge. Es läßt sich nicht leugnen, daß, wenn das Eisenbahnensystem in Hol- land auffommt, und sih über das Land, wo es thunlich, verbrei- tet Und dadurch die Wasserverbindung an Frequenz verliert, Hol- land einer seiner schönsten Eigenthümlichkeiten beraubt wird. Von hier aus gehen starke Partieen Kolonialwaaren auf Hollän- dische Rechnung und Speculation nah dem obern Rhein und

Main.“/

Belgien.

Brüssel, 29, Juni. Der Justiz - Minister hat mit dem General-Jntendanten der Gefängnisse eine Jnspections-Reise durch das Land gemacht, um sich von dem Zustande der Zuchthäuser 2c. zu überzeugen und hat, wie der Moniteur berichtet, überall Gelegenheit gesunden, seine Zufriedenheit zu erkennen zu geben.

Unsere Zeitungen erzählen, daß der junge Komponist, Herr Julius Büsschop in Brügge, der im vorigen Jahre den musikta- lischen Preis davon getragen, gegenwärtig eine Messe vollendet hat, die den Schönsten - dieser Art gleichkommen soll.

Von 25 Tauben, die vorgestern um 10 Uhr Vormittags in London aufflogen, sind 5 noch an demselben Tage hier angelangt, und zwar die erste um 4 Uhr 40 Minuten Nachmittags und die fünfte um 6 ey 15 Minuten. Es waren dazu von einer Gesellschaft mehreve Ra e ausgeschßt worden, von denen der erste in einem ervice bestand. Es regnete gerade an dtesem Tage

schr stark. Oesterreich.

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Wien, 18. Juni. ¡¿Die Ausstellung in den Sälen der Kaiserlichen Akademie bei St. Anna hatte im Verzeichnisse 324 Nummern. Der Kunst- verein kaufte, nebst 22 andern Bildern auch das von Joseph Schdn in Wachs bossirte Portrait des regierenden Kaisers. Mehrere Landschaften von Werth kaufte der Erzherzog Franz Karl. Fünf große Landschaften von Ender, München-Gräß mit seinen Umge- bungen vorstellend, hatte Kaiser Franz noch für den Kaiser Niko- laus zur Erinnerung an die vorjährige Zusammenkunft dort ma- len lassen. Sie stehen nicht im Verzeichniß, waren aber auch zu schen, sind aber nun schon nah St. Petersburg abgegangen. In einem der Säle war auch das Modell zum Bronze- Bild des verstorbenen Kaisers, für den Burgplaß bestimmt, ausge- stellt. Manfredini in Mailand hat es gemacht. Der Kaiser sikt mit dem Königsstab in der Hand in ruhiger Würde auf einem kurulischen Stuhl. Dieses Modell mit sprechender Aehn- lichkeit erfreut sich des allgemeinen Beifalls mit Recht. Jun- deß hat auch die Kaiserl. Akademie der bildenden Künste nicht zutückbleibèn wollen, Auch haue man ihx Manfredini's Me-

ließingen, die von 32 bis zu 74 Kanonen im Texel

doll zur Begutachtung empfohlen. Die Skizzen des von dey Akademie eingereichten Entwurfs zu einem Denkmal, gleichfalls in Bronze auszuführen, befinden sich zwar noch in den Händeh des Monarchea; man weiß aber son, daß es den Kaiser auf dem Gipfel eines mit sechs Pferden bespanuten Wagens, wo ey als Pacificator von Paris zurückkehrt, mit den Jhsignien einez Imperators vorstellÇ. Es soll auf einen besonderen Unterbay über dem neuen Burgthor zu stehen kommen. Das Wiener Py blikum macht allerlei Bemerkungen daruber, worauf die Herreh Professoren und Kunfstkenner wohl zu antworten wissen wey den. Man sagt, wer denn diese sechs Triumph - Rosse regi ren’ soll. Auch scheint die ganze Jdee nicht recht zur ruhige Würde des nirgends Prunk liebenden Monarchen zu passen. My ist auf die Entscheidung um so begieriger, als man den Mailäy der ganz besonders fúr die Ausfährung geeignet hält. Jn Mj land wird jezt auch eine Medaille auf Kaiser Franz geprägt, v der man, da dexr geschickte Gaetano Cattaneo die Îdee dazu q gegeben haben soll, Tresfendes erwartet. Viel Glück macht au hier das sehr ähnliche Portrait des Herzogs von Reichstadt, wi ches unser Professor Schnorrwährend seines lezten Aufenthal in Paris auf Zureden der Herzogin von Abrantes nach ciner vas ihm selbst früher nah dem Lében entworfenen Zeichnung ay Stein gezeichnet hat.“ Bail en.

Rio Janeiro, 14. April. So eben eingegangeng Nachrichten aus Buenos Ayres zufolge, haben die Repräse tanten dieser Republik den General Don Juan Manoel de Ri zas zum General - Capitain und Gouverneur mit unbeschränkt Macht, unter alleiniger Ausnahme det Religions - Sachen, nannt. Die Anarchie scheint in jener Republik aufs höchste 9 stiegen zu seyn, da man zur Ernennung eines Diktators seit Zuflucht nehmen mußte. Hier sind nun die zu Para im M) nat Februar vorgefallenen Greuel- Scenen offiziell bekannt, ut es liegen bereits zwei Fregatten, die 500 Mann Jäger und M; rine-Soldaten an Bord nehmen, segelfertig auf der Rhede, un unter den- Befehlen des Kommodore Taylor, dort den neu ‘Präsidenten, Brigadeiro Manoel Dogé Rodriguez, einen alt Kriegshelden, der sich bei der Vertheidigung der Veste Noi Coloñia so sehr auszeichnete, zu installiren. Die Expedition 0 in Maranham landen. És sieht berhaupt unruhig in unst Provinzen aus, und sogar die hiesigen Provinzial-Stände, det Zusammenkünfte früher manches Gute förderten, benehmen s jest ungebührlich gegen die Regierung -— ein böses Beispiel ein so locker ¿zusammengehaltenes Reich, besonders in einem U genblick, wo durch die Regenten - Wahl so viele Aufregung i Lande herrscht. Hier trug Herr Hollanda Cavalcant den Si davon, doch entscheidet dies nichts, bevor nicht sämmtliche Pu vinzen ihre Wahlet§betannt gemacht haben. Die hier q Bahia anlangenden Neger werden, nur mit gehörigen Päss versehen, zugelassen. Die Erkenntnisse der dortigen Jury ü nach einem Dekret der Regentschaft ohne Gnaden-Appellation j vollziehen eine ungewöhnliche, aber nothwendige Strenge. Man unterhält sich hier von der bevorstehenden Ankunft des Ki niglichen Marine- Aspiranten, Prinzen von Joinville; auch d Sohn des Prinzen von Oranien wird später auf der großak Reise, die èr mit einem Niederländischen Kriegschiff unternumm hier erwartet. Beide hohe Gäste dürften sih in unserm Nei dem ein solcher Besuch etwas ganz Neues is, eine gute“ nahme versprechen.

Süd-Amerika.

În eincm zu London eingegangenen Briefe aus Bo gol (Neu-Granada) vom 10. März heißt es: „Wir besinden ui hier verhältnißmäßig in Ruhe, und was den besten Beweis d von giebt, ist der Zustand der Finanzen, der seit zivei Jaht eríaubt hat, was jeit langer Zeit nicht geschehen war: die. Y amten zu bezahlen, und sogar noch etwas auf das Amortissem der Schuld zu verwenden. Namentlich ist etwas für die heimische Schuld geschehen, deren Obligationen auf 5 P zent gesunken waren, da man keine Art von Aussicht sah, sie je bezahlt werden können. Der Finanz-Minister entdeckte ü großes Magazin von Quesülber, das sich noch von den Zeili der Spanischen Regierung herschrieb , die immer für die Min große Vorräthe bereit hielt. Jn der Unruhe der bürgerlih Kriege und bei der unbegreiflichen Verwirrung der Vern tung hatte man es ganz vergessen; es wurde in der lebten Y zum Verkauf ausgesezt, und die Bezahlung des verkauft Quecksilbers durfte in Obligationen der einheimischen Schl geschehen, welche hernach getilgt werden sollten. Dies gab i! auf einmal wieder Werth; es wurde für 11 Millionen Pia Quecksilber verkauft, und da die Minen des Landes diese uny heure Quantität auf lange Zeit nicht verbrauchen könnt großentheils nach Mexico ‘ausgeführt, wo es sehr theuer i Uebrigens haben sich die Minen auch zum Theil wieder hoben, und die Goldminen der Englischen Compagnie in d Cauca haben im Februar 70 Pf. Gold geliefert. Die Rey blik ist nah Aupen ziemlicy ruhig; doc droht von Seiten d Republik des Aequators cin Sturm. Flores, der Prásident di Aegquator, macht Ansprüche auf die Küsten-Provinzen am Sl meere, namentli) die von Choco, welche: bei der Theilung vi Columbien Neu-Granada geblieben sind, und droht mit Krit Nun ‘ist der Aeguator freilih keineswegs im Stande, N Granada die Spiße zu bieten, noh diese Provinzen zu beha ten; allein jeder Krieg würde: die Finanzen wieder ruiniren, Uw die Parteien, die jeßt ruhig sind, wieder beleben, und daher im besten Fall ein großcs Unglück. Der Präsident Sal ander hat daher auch für nöthig gehalten, die Provinzen d Südmeere, weiche schon im le6ten Jahre Miene geinacht hatt entweder sich frei zu erklären, oder der Republik des Aequat anzuschließen, durch Dekrete vom 5. Februar in ihren Hand Interessen zu begünstigen, und namentlich den Transit über d Isthmus von Panama zu erleichtern, auch die freie Ausf des Goldsandes und der- Goldbarren aus den Minen von | nama und Veragua zu erlauben. Man ist nämlich in der publik noch so weit in staatsöfonomischen Jdeen zurü, di man die Ausfuhr des rohen Goldes aus der Republik auf 0 Art verbietet und zu verhindern sucht; es soll alles erst in di Münze von Bogota geschickt und dort gemünzt werden, wW auch dann ist die Ausfuhr nur unter sehr lästigen Bedingl! gen erlaubt. Die Folge ist natürlich eine beständige: Cont!

ande, und mehr als die Hälfte alles gewonnenen Goldes wil heimlih in Barren ausgeführt; wäre ‘die Ausfuhr mit einé mäßigen Zolle belegt, so würde der Staat einc größere Eil nahme daraus ziehen, und der Handel Unendlicher Vexationh überhoben seyn. Die Republik macht gegenwärtig einen Vet such, die noch sehr zahlreichen Jndier in ihrem Gebiete zu civ lisiren, der aber wahrscheinlich mehr, als Alles, was bisher g0 schehen ist, zu ihrer BVertilgung beitragen wird, Sie lebten bi her halb nomadisch; man will sie abèx an feste Sige, Landb

e

um die Vermessung zu übernehmen,“

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und Landeigenthum gewöhnen und hat daher beschlossen, die Stámme einer Zählung zu unterwerfen und die jedem Stamme

drigen Ländereien zu vermessen und unter sie individuell zu vertheilen. Unter der Spanischen Verwaltung waren sie, aus Rúsicht auf ihren Charakter, immer als minderjährig angesehen worden. - Das Gesetz erlaubte ihnen z. B. nicht, ihre Lände- reien zu verkaufen, sondern nur den Ertrag, und nicht auf län- ger als ein Jahr zum Voraus zu veräußern; sie hatten im- mer das Recht, gegen jeden Vertrag, den ein Weißer mit ihnen gemacht hatte, als gegen einen Betrug zu appelliren, während ein Spanier nie gegen sie appelliren konnte. Die ganze Spanische Gesetzgebung, welche die Jndier betraf, war in die- sem billigen und menschlichen Sinne abgefaßt, und daher kommt es, daß sie sich im Spanischen Amerika noch in so großer Zahl rhalten haben, während sie in Nord- Amerika so nell ver- chwinden. Nun erlaubt aber das neue Geseß der Republik von Neu-Granada den Jndiern , den jedem von ihnen ausgeschicde- nen Landbesiß zu zwei Drittheilen zu verkaufen, und die ungus- bleibliche Folge wird seyn, daß sie um eine Flasche Rum, um eine Kleinigkeit irgend einer Art, die ihre kindische Begierde im Augenblicke reizt, ihre Güter verschleudern, und dann vom Man- gel in die Spanischen Städte getrieben werden dürften, wo sie als Vagabonden in Elend und Trunkenheit untergehen müssen. Die Ausführung des Geseges über die Vermessung der Jndi- schen Ländereien findet jedoch eine sonderbare Schwierigkeit, wel- he an sich eine bittere Satyre gegen einen Staat ist, der seine

achbarn zu civilisiren unternimmt; man findet nämlich im Ge-

biete der Nepublik Niemand, der genug Trigonometrie versteht,

L n l'a nd.

Berlin, 4. Juli. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich ist am 27sten v. M. Abends um 10 Uhr im erwünschten Wohl- seyn von Berlin wieder in Düsseldorf eingetroffen.

Aus Frankfurt a. M. meldet man die am lsten d. M. erfolgte Abreise des Königl. Preuß. General - Postmeisters und Bundestags Gesandten, Herrn von Nagler Excellenz, von dort nach Bad Ems.

Die philosophische Fakultät der Universität Königsberg hat dem dortigen Baumeister Jacobi das Ehren-Diplom der phi- losophischen Doktorwürde ertheilt.

Der Bürger und Bäckermeister Johann Michael Stern- berg zu Frankfurt-a. d. O., welcher sich hon mehrmals durch seine Mildthätigkeit hervorgethan, hat neuerdings dem dortigen evangelischen Waisenhause 1500 Rthlr. und dem Guhrschen Er- zichungs-Stifte 1000 Rthlr. geschenkt, und sind diese Schenkun- gen Allerhöchsten Orts bestätigt worden.

Der Westphälische Merkur berichtet aus Münster unterm 30sten v. M.: „Gestern wurde hier die 300jährige Sä- fular - Feier der Vertreibung der Wiedertäufer festlich begangen. Eine große, von dem Dom - Kapitel veranlaßte kirchliche

eierlihkeit machte das Wesen derselben aus. Schon am frühen Morgen um § Uhr begann der Zug der Kirchspiels-Pro- zessionen, bestehend aus der Geistlichkeit und den Schul-Kindera nebst der Mehrzahl der Einwohner jeden Kirchspiels, wie auch der Schüler- des Gymnasjums, in die Dom - Kirche. Derselbe

währte in einer mit jeder Stunde wechselnden Reihenfolge, die Dauer des. Hochamtes von 9—11- Uhr ausgenommen, bis um 4

hr Nachmittags ; allgemeine Andacht beseelte sämmtliche Theil- ehmer und zahllose Dankgebete für die Befreiung von jenen eillosen Schwärmern stiegen unter frommen Gesängen zum Him- el empor. Um 5 Uhr hielt der Pfarr-Dechant und Dom-Pre-

diger, Prof. Kellermann, in der von Menschen vollgedrängten Dom - Kirche eine auf die Wichtigkeit des Tages sich beziehende

raftvolle Rede, worin er. unter andern das unsinnige und ver-

dammungswürdige Treiben der sämmtlichen Münsterschen Reli- gions - Neuerer damaliger Zeit auf historischem Wege erörterte.

ierauf folgte unter Glocken-Geläute die Absingung des Te Deum.

Am Abende beschloß eine prachtvolle Jllumination des Lamberti- Thurmes,

insbesondere der dort hangenden 3 eisernen Käfige, velche damals die Leichen der hingerichteten Häupter der Wie- dertäufer aufnahmen, die denkwürdige Feier.“

| Auf telegraphischem Wege ist aus Karlsruhe die Nachricht ier eingegangen, daß die zweite Kammer der Badischen Stände- Versammlung in der am 2. Juli abgehaltenen Sißung sich mit ciner Mehrheit von 18 Stimmen für den Anschluß Badens an den Deutschen Zoll-Verband erklärt hat.

Literarische Nachrichten.

Versuch ciner Statistik des preußishen Staates für Freunde der Wissenschaft, Geschäftsmänner und hödö- here Unterrichts-Anstalten, von Dr. Traugott Gotthilf Voigtel 2c. 2. Dritte mit Benußung amtlicher Quel- len umgearbeitete und mit einer General-Karte des preu- hischen. Staates versehene Ausgabe, Halle bei C. A. Kümmmei 1835. 8. XV!l und 268 S.

__ Die erste Ausgabe dieser Schrift erschien im Jahre 1819; ihr folgten in den nächsten Jahren Supplemente, worin die vor- gefallenen Aenderungen in der Verwaltung und seitdem bekannt gewordenen Zahlen nachgetragen wurden; hierauf eine zweite gearbeitete Ausgabe im Jahre 1830, " Die dritte jest vorlie- gende ward also schon nah dem kurzen Zeitraume von fünf ahren nöthig, und hat, besonders im Verhältnisse gegen die dweite, sehr beträchtliche Zusäße und Verbeßerungen erhalten. Der Herr Verfaßer, ordentlicher Profeßor der Geschichte zu Halle, hat zwar allerdings eine mannigfaltigere Benukbung dieses Werkes beabsichtigt, Und die wiederholten Auflagen bür- gen auch dafür, daß er diesen Zweck sehr vollständig erreichte : ndeßen bleibt doch die nächste Bestimmung desselben , als Leit- aden bei akademischen Vorlesungen zu dienen eine Bestim- mung, welcher sich ganz angemessen der Gebrauch zum Selbst-

Punterrihte für diejenigen anschließt, welche nicht Gelegenheit

haben, sich dur das Anhören akademischer Vorträge mit dem gegenwärtigen Zustande des preußischen Staates bekannt zu machen; denn die Quellen, woraus der Lehrer bei dem múnd- lichen Vortrage seine Erläuterungen {ödpfen kann , sind fast durchgängig Jedermann leicht zugänglich, und überall unter dem Texte angegeben. | Es scheint daß Statistik aus zwei verschiedenen Ansichten gelehrt werden könne. : __ Der Hauptzweck der einen Lehrart ist eine Anweisung zur richtigen Würdigung und fruchtbaren Benuzung der vielen Ma- terialien zur Kenntniß dfentlicher Verhältniße, welche mannig- ige Sammlungen , Zeitschriften und Flugblätter in großer in ?+ wein auch oft sehr unübersichtlih und mit großen Lücken thalte, Eine solche Anweisung seßt soviel allgemeine VBil-

-meine Zwecke verfolgt,

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dung, Reife des Urtheils und Unbefangenheit voraus, als über- haupt erforderlich ist, um einer gründlichen und gediegenen poli- tischen Bildung fähig und für dieselbe empfänglich zu seyn. Die Zahlen und Maaße, welche den gegenwärtigen Zustand des Zähl- baren und Meßbaren, das sich auf Schäßung von Staatskräf- ten bezieht, angeben, sind dieser Lehrart nur Beispiele, woran sie die Anwendung ihrer Anweisungen zeigt. Sie bemüht sich zwar, diese Beispiele für die Gegenwart fruchtbar zu machen, um in ihrem Kreise die Ueberzeugung zu erwirken, daß sie nicht eitlen Hirngespinnsten nachjage, sondern dem Ernste des Lebens eine würdige Beschäftigung darbiete: Sie lehrt aber doch hauptsächlih nicht für den Augenbli, sondern für Lebenszeit. __ Die andere Lehrart bezweckt, eine wohlgeordnete, übersicht- liche und möglichst vollständige Darstellung des gegenwÄärti- gen Zustandes der Staaten, als solcher, dadurch zu geben, daß sie die zuverlässigsten Nachrichten davon sammelt und zusammen- stelle. Es kann hierbei großer Fleiß im Sammeln, Umsicht und Scharfsinn im Wäürdigen der Quellen, und eine ziemlich seltne Gabe folgerecht zu verbinden und zu trennen, bewährt werden: und wiewohl dieser Weg der betretnere ist, und minder allge- als der ersterwähnte; so ist doch sehr ihm zu erwerben. Sehr wenige Men- ] eigne Fähigkeit, jede Erscheinung richtig zu beurtheilen, zu bezweifeln: sie verlangen nur Thatsachen, woran sie diese Fähigkeit zeigen können. Daher wird in der Regel nur statistisches Material, nicht eine Anleitung es zu brau- chen gesucht. Es ist keinesweges zu mißbilligen, wenn die Lehr- art dieser Meinung folgt: sie erhält das Interesse, sich mit Sta- tistik zu beschäftigen, in einem größern Kreise rege, aus dem die Bessern doch allmälich zu der Ueberzeugung gelangen, daß sie noch etwas mehr als Material bedürfen, und nun nachholen, was in der Vorbereitung versäumt war.

Für das Bedürfniß dieser Mehrheit ist nun auch der Herr Verfaßer der vorliegenden Schrift zu sorgen bemüht gewesen, und die zahlreichen Verbeßerungen , welche dieselbe bei jeder neuen Auflage, besonders aber bei dieser dritten erhalten hat, a von dem beharrlichen Fleiße, womit ev seinen Zweck ver- olgt.

achtbares Verdienst auf schen sind geneigt, ihre

Meteorologische Beobachtung.

Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 lhr. Beobachtung.

Luftdruck . [338,6 6 Par. (338,2 1 “’’Pâr.|337,7 3 "Par,sQuellwärme 7,1 °® R.

Me s i A 18,0 B 12/49 R. }Flufwärme 14, 7 ° R. auvun R. | 10,8 ®R. | 11,4° R. |; ä

Dunstsdttg| 86 pCt. | 58 pCt. | 92 pCt. s envärme 11/e °R,

Wetter... | heiter. heiter. beiter, hAusdünst. 0,0 s 2 " Rh,

Wind... SO. SO. OSO. Niederschlag 0.

Wolkenzug SO. | -— Nachtkälte 11,0 ® R. Tagesmittel: 338,2 5/// Par... 14,2° R... 10,5° R... 79 pCt.

1835, | 3. Fuli.

Berliner Börse,

Den . Juli 1835, Amíl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

| Z/. |Bricf|Geld}

1015 (1007 [Ostpr. Pfandbr. | A4 1027 987 x Ponin. do. ‘4 [1061 | Kur- u. Neum. do.! 4 27 102 - [Schlesische do.| 4 - [1061 Rket.C.u.Z.-Sch.

d. K- u. N. | a

(Prezxuft. Cour.)

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl 30. Präm.Sch.d.Seeh. Kurm. Obl. m.1.C, Neum.Int.Sch.do. Berl. Stadt. Obl. Königsb. do. Elbing. do. Nanz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Gro(shz. Pos. do.

1012

Gold al marco _—

Neue Duk. .. .} 183 Friedrichsd’or. .| | 135 137 Disconto. . —— 3 4

2151.

t de | r dv de de du | qu 2e

1013 -— [1028

Wechsel-Cours.

Brief. | Geld. Amsterdam 250 Fl. Kurz 142

dito 2 Mt. 141. Hamburg Kurz I E dito 2 Mt. 1515 London .. 3 Nt. Paris 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 1031 2 Mt. 993 8 Tag 1023. 2 Mt. 1027 | 1025 3 Woch. 301 Kurz Gie E,

P ee N Preufs. Cour.

6 22 t 807 Augsburg 4 Breslau

Leipzig

Frankfurt a. M. WZ. Petersburg

Warschau

99;

———

Auswärtige Börsen.

ÁAmsterdam, 29. Juni. __ Niederl. wirkl. Schuld 55%. 52 do. 100j#. Ausg. Schuld —. Kanz-Bill. 25,2, 410 Amort. 945. 376 797. Kuss. 9827. Oestoerr., 987. Preuss. bPräm.-Scheine 111. doe, 45 Aul. —, Npan. 52 411 32 26, O

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 5. Juli. Jm Opernhause: Die Stumme von Portici, Opec in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Auber. (Hr. Bieling, vom städtischen Theater zu Lemberg: Pietro, als Gastrolle.)

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gelösten, mit Frei- tag bezeichneten Opernhaus-Billets gültig; auch werden die dazu noch h e Dec E A mit Freitag bezeichnet seyn.

eise der e: Ein Plab in den Logen des er i ges 1 Nele 10 Sor, 2c. E e n Charlottenburg: Die Brandschaßung, Lustspiel in 1 Akt von Fobebue. Hierauf: Der Stiesvater , Lustspiel in 3 Abth.; Im Schauspielhause: Preciosa, Schau-

nach Hollberg, von E. Raupach. di S G Juli. piel mit Gesang und Tanz in 4 Abth., von P. A. - Wolff. Musik von C. M. v. Weber. (Hr. v. Heidewaldt, vom Groß, Hof-Theater zu Streliß : Don Alonzo, als lebte Gastrolle.) Dienstag, 7. Juli. Jm Schauspielhause: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth., vom Pr. (C. Töpfer. Hierauf: Der reisende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. Mittwoch, 8. Juli, Jm Opernhause: Die Vestatin, lyri- Mad. Fist in 3 “Gtsio V eris Musik von Spontini. ad. Fischer, vom Großh, Badenschen Hof-Theater zu Karls- ruhe: Julie, als Gastrolle.) On)

Königstädtisches Theatsr, Sonntag, b, Just, Der Glêckner ba Node: Damé, r9

| Z/. |Brief|G&eld.

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tnantishes Drama in 6 Tableaux, nah dem Roman des Victor Hugo frei bearbeitet von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Montag, 6. Juli. List und Phlegrna, Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely. (Dlle. Muzareili, vom K. K. priv. Theater an der Wien zu Wien: Adolphine, als zweite Gastrolle.) Hierauf : As hat er es doch gut gemacht, Lustspiel in 3 Akten, von

ini. :

Dienstag, 7. Juli. Julerl,/ die Pußmacherin , parodirende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl Musi von A. ‘Múl- ler. (Dlle. Muzarelli: Julerl, als dritte Gastrolle.) Vorher - Der leßte Sprößling, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.

Markt - Preise vom Getraide.

Berlin, den 2. Juli 1835.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 16 Sgr. ; Hafér 1 Rthlr. 5 Sgr., Ei Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 54 Wispel 20 G ci.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. , auch 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. “oi vao E Sgr. & Pf, I Ü Sgr. 9 Pei Mien

echte e r. 22 Sgr. 6 Pf. ngegangen sind 1926 Wispel 21 Scheffel. E E

Mittwoch, den 1. Juli 1835.

Das Schock Stroh 9 Rthlr. 20 Sgr., auch 7 Rthlr. 15 Sgr. ;

der Centner Heu 1 Rtblr. 2 Sgr. 6 Pf., au 15 Sgr. Branntwein-Preise vom 26. Funt bis 2. Fuli 1835,

Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 yCt. oder 40 yCt. Richter gegen haare Zahlung und sofortige Ablieferung: Korn- Branntwein 21 Rthlr.; Kartoffel - Branntwein 20 Rthlr,, auch 22 Rthlr. 15 Sgr.

GNRIERSI A S A ERS R T R G C E #5 Neueste Nachrichten.

Paris, 28. Juni. Der Finanz - Minister, mehrere Pairs und andere angesehene Personen besuchten gestern den Präsiden- ten der Pairs-Kammer, Herrn Pasquier, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Das ärztliche Bülletin lautete, daß sein Gesundheits-Zustand sehr befriedigend sey.

_ Uebermorgen sollen die Verhandlungen vor dem Pairshofe wieder beginnen; man glaubt, daß gleich die erste Sibung sehr lebhaft seyn werde; es jollen darin die Angeklagten Desgarnier, Reverchon und Tourrès verhört werden, die noch nicht vor dem Gerichtshofe erschienen sind.

_In dem Stadtviertel des Temple sind, wie der National versichert, heute neue Verhaftungen vorgenommen worden, indem die Polizei, wie jenes Blatt sagt, einem neuen Komplott vorbeu- gen zu wollen behaupte.

Das heutige Journal des Débats glaubt versichern zut kônnen, daß die vorgestern von ihm in Bezug auf die Spani- schen Angelegenheiten gemeldeten Maßregeln von dem Minister - Rathe wirklich angenommen worden seyen. Wenn, meint dieses Blatt, bisher noch nichts Amtliches hierüber im Moniteur er- schienen ist , so liege dies lediglich daran, daß die finanziellen Verabredungen wegen der Abtretung der Fremden - Legion an Spanien noch nicht unterzeichnet wären; indessen werde dies heute oder morgen geschehen. Der General Desmichels habe vorgestern und gestern Konferenzen mit dem Spanischen Bot- schafter, dem Kriegs-Minister und dem Minister des Innern ge- habt. Das Englische Kabinet habe der Französischen Regierung angezeigt, daß es 4 Linienschiffe, 3 Fregatten und 10 bis 12 leichte ahrzeuge nah den Spanischen Küsten abfertigen werde, und eine gleiche Anzahl Französischer Schiffe werde dieselbe Be- G Baden 9

ie Nachricht von dem Tode Zumalacarreguy's hat wie erwarten stand, allgemeine Sensation erregt. S die legiti: mistischen Journale sind bestürzt. Gefaßter aber, als die Quo- tidienne, ist die Gazette de France; sie meint, niemals sey die Sache des Don Carlos mehr die Sache Spaniens gewesen, als jeßt; denn sie beruhe auf demjenigen Prin#pe, welches allein die monarchischen Staaten vor den Schrecken der Anarchie bewah- ren könne; dieses Prinzip könne nicht untergehen; es habe, durch den Degen eines Helden vertheidigt, die Erfolge des Don Carlos hervorgerufen; und es werde auch die- sen Prinzen auf den Thron erheben, von dem eine Usur- pation ihn verdrängt habe; andere Degen würden in Spa- nien dem guten Rechte Und der Nationalität nicht fehlen; die Kraft des Prinzipes werde sich um so deutlicher zeigen, als sein Triumph nicht der Tüchtigkeit eines oder des anderen Helden werde zugeschrieben werden können. Die nicht legitimistischen Blätter aber halten nun die Jnsurrection für verloren, weil Zu- malacarreguy die Seele der Jnsurrection gewesen sey. Der Na- tional meint, die Kugel, welche Zumalacarreguy getroffen, habe mehr für die Sache der Königin. Jsabella gethan, als eine Fran- En âtte bewirken können.

luareat joll an Zumalacarreguy's Stelle zum Ober- ; haber der Armee des Don Carlos ernannt Vot E Eraso, wie es heißt, diesen ihm angebotenen Posten ablehnte.

Aus Cadix wird vom 2ten d. M. geschrieben, daß eine Spanische Fregatte, mit 12,000 Flinten und 3000 Säbeln an S am 31. Mai aus England angekommen sey. Die in Coruña und Cadix in der lebten Zeit aus England eingetroffenen Flinten sind in den Provinzen Estremadura, Castilien, Galizien und An- wid U iOA ai au! die Urbanos zu bewaffnen. Es

emselden Zwecke noch eine Sendun à j und anderen Waffen erwartet. E

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*) Einstweilen bemerken wir, daß weder der i 28. Juni, noch das Journal de a8 Moniteur vom

A aris von demselben jenem angeblichen Beschlusse L Made s Tage von

Frankfurt a. M., 1. Juli. 1024. 102. Aproc. 981, 98. G. Bank-Actien 1618. 1616.

Oesterr. 5proc. Met

Zeproc. 577. 573, Lproc. 251 : J Part.-Obl. 1403. 1401, Loose zu 500 G. 1175. 1174. Loose zu 100 G. 2121 Br Preuß. Präâm.-Sch. 631. 631, do. 4proc. Anl. 983. 972, Holl 5proc. Obl. von 1832 944. 937. Poln. Loose 69, G. 5proc. Span. Rente 40, 395. Z3proc. do. perp. 245. 241, ett

Redacteur Co ette L“ “liter eian I na

Gedruckt bei A. W: Hayn