1835 / 191 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Hy 2. 21. dent ein Redacteur nicht auch ein. Vogel? [velle, für jedett pikantet humsoristischett Auf- Von cinem |Ein Bli der sch jährlich. um die Pränumevattions- |\aß dasselbe Honorar und noch mehr (schließt aber zeit zweimal mauset, um welche Zeit ihm Federn aus- |lyrische Beiträge aus) und berichtigt ihre Honorare fallen , oder thm neue Federn wachsen, wie's ebensimmer baar, jedesmal nach dem Abdruck eines Bei- fonimt. trages, der Verfasser mag nur bestimmen , auf wel-

Die verehrlichen Leser werden uns also entshul-|chem Wege ihm der Ehrensold zukommen soll. Hin-

hen Buchhandluttg (Ferd. Müller), Breite Str. Nr. 23, zu ‘bekommen : i: Pfennig-Magazin i des Núßlichsten und Neuesten für Haus= und Landwirthschaft, Kunsi und Gewerbe. 28 Heft. Lvo. Preis 25

Cuba; L Et d a t t y London , Paris , Brüssel und Haag. % j Engländer. Literarische und huiorische. Denkmäler in England. Von Lady Morgan. Shakespeare Freland. Der Student. Eine Sammlung ver-

mischter Schriften. Von Edward Lytton Bulwer. London, 1835. Charakteristiken, von Charles Lamb. | I. Mein erßer Abead im. Schauspiel. Bibliogra- phische Mittheilungcn. x Schweden. Geijer's Erinnerungen au England u. Deutschland.

Polen | Polnische Gedgraphie vom Reiche der Poesie. —; Bibliographische D nate % U a s : Das Erdbeben. Ein Rusfisches Landschaftsbild. Epifstel über da: Russische Fourualwesen. Von Th. Bulgarin. An die Redaktoren sämmtlicher Russt- schen Zeitschriften. Bibliographische Mittheilungen. Griechenland. j Die Kravarioten in Griechenland. Türkei. Skizzen aus Konstantinopel im Jahre 1834. Olatpdlen i Gesundheits-Stationeir auf dem Himalaja. Die Abeutcuer des Kamrup. Aus dem Hindostanischen in's Französische Überseßt von .Garcin de Tassy. Nord-Amerika i Abhotsford utid Newsiead- Abtei. Von Washington

Irving. E Süd - Amerika.

Der Diktator Francia.

Aufiralien. Neu- SÚd- Wales : Mannigfaltiges.

Tübetanisches Wörterbuch. Die Ehen in Frank- reich und in Gngland. Die Derwische Mewlewi in Konstantinopel. Zur Charakteristik von Richard Löwenherz. Englische Sondethgrkeiten. Gregor XV1. Sat Márino. Kenn, Bischof von Bath. Volksbildung auf den- Azoren.- Algier, wie es jeßt ist. Suraté. Neiterlében -Chítlt. —-Ca-: pitätn Roß. Neartos. —- Ursprung der-Zehntett in England. Verschiedene Arten der Trauer. Eß- bare Toleranz. Bulgarit contra die Erde und ihre Bewohner. Griechischer Ahnen stolz. -—— Der Sthä- deltburm. R / E

Der Pränumerations - Preis auf diese Zeitschrift beträgt 3 Thlr. jährlich (223 sgr. ‘vierteljährlich ), wofür sie den Abonnenten in-Berlin (durxh die Ex- pedition der Staats-Zeitung- Mohrenstraße Nr. 34), fcei in's Haus und denen in der-Provinz ohne Porto- Erhöhung. zugesandt wixd. ,

Saphirs Pränuamerations-Ankündigung der Wiener allgemeinen Theater - Zeitung und Originalblatt für Kun, Literatur, Musik, Mode und

geselliges Leben. 6 Acht und zwanzigster Fabrgang. Zweite Hälfte, Fuli bis Ende Dezember 1835. ¡¡Älles wiederholt sich ;zzur im Leben, Ewig jung is nur die; Phantaste!//

Wenn sch Alles wiederholt, warum sollte si eine Pränumerxations- Ankündigung nichr ‘wiederho- len? Eine Pränumeérations-Antündigung bletbt ewig jung, deln eine Pränumerations-Anéündigung is die Phantasie, die schönste Phantasie des Redacteurs ; cine Phantasie, die er vom Blatte wegspfelt, und zwar à quatre mains, denti cr spielt in der Phantasie

dabei anch. nóch mit den beiden Händen der Prä-

HÄümeratten!

digen , daß wir sie wieder zur Pränumeration einla- def dafür werden wir den verehrlichen Leser auch ent\huldigen; wenn er pränumerirt; dazu if man ja auf der Welt, um sich gegenseitige Schwächen zu vergeben. Die Schwäche aber, unsern Pränumeran- ten zu vergeben, if unsere. Stärke.

Was wir Alles in den nächsten sehs Monaten leisten werden, kannst du, verehrlicher Leser, freilich nicht wissen, deu wir wissen es selbs ¡noch nicht, und das «if füe-uns beide ein G{Üdck, denn „das Wissen ift der Tod!// Daß wir es abec noch nicht wissen, ist uns sehr lieb, denn desto eher kônnen wir nun dem Leser Außecordentliches versprechen. Wir versprechen aber gar nichts, hôchsiens wollen wir verz sprechen, künftig nichts mehr zu versprechen; wir wollen aher nicht versprechen , daß wir das Verspre- chen. halten werden. Da bist du, verehrter Leser, besser daran, du brauch nichts zu versprechen, du hrauch| nur zu halten , das heißt: die Theater-= Zeitung-

- Wix wollen bloß zum Schlusse dem verehrten Le- ser zeigen, was wir versprechen könnten, wenn wir wollten, und was wir halten wollten, wenn wir Éônnten; zum Beispiel: j Jedoch nein, da wir nicht „zum Beispiel“ die- nen wollen, so wollen wir es dieses Mal bei dem Androhen des Versprechens bewenden lassen, und machen blos auf die Leistungen der Thegter- Zeitung bis jeßt aufmerfsaur und auf die ausgezeich- neten Mitarbeiter, die sie bestht. Zugleich machen wir noch auf die Schnelligkeit unserer Mittheilung über Theater, Kunst, Literatur u. s. w. aufmerfsam, eine Schnelligkeit, die fast die Schnelligkeit unserer verehrten Pränumeranten noch übertrifft! Unsere Correspondenz von allen bedeutenden Punkten ist auch fein „unbedeutender Punkt, Für den humorisiischen Theil des Blattes haben wir die Herren Castelli, Langer, hier errôthe, ich ein wenig Saphir u. a. m. ich bitte zu lesen: „und andere Meh- rere,‘ aber nicht etwa: „und alte Manuscripte/? gewonnen. ;

Die-Modenbilder, die roundershönen, theatrali- hen, prächtig illuminirten- Costume, Bilder und rylographischen Beigaben erfreuen sich eines stets ge- steigerten Beifalls, ein Beifall, dessen Steigerung uns sehr hoch kommt, mit einem Worte, wir sparen feine Kofien, um die Leser zu befriedigen , jedoch cin befriedigter Leser allein macht noch keinen be- friedigten Nedacteur; aus dem befriedigten Leser muß auch ein defriedigter Pränumerant werden. [Wenn es der verehrliche Pränumerant dem verehrli- hen Leser nicht wieder sagen will, so wollen wir ihm geüehen , daß uns im Grunde ein unbefrie- digter Pränumerant lieber ist, als zwei befrie- digte Leser. Darum wünschen wir im Grunde nicht sowohl, daß der Pränumerant der Theater- Zeitung auch die Theater-Zeitung lese, als wir viel= mehr wünschen, daß der Leser der Theater-Zeitung auf die Theater-Zeitung pränumer tre. Wir kommen also wieder auf die interessante No- vität. des: Pränumerirens zurü, und zwar nicht #9- wohl zum- Besten der Leser, als zum Besten der-Re- daction. Dieses aufrichtige Geständniß allein if

„¡\nur näher, nur ganz nahe!“ fortan foll uns nichts mehr- trennen, „Arm in Arm mit dir, so fordere ich mein Fahrhundext in die Schranken !/ Run noch, eine Kleinigkeit für unvorhergesehene

Es giebt nichts Einladenderes- auf der Welt, Iobfe L seine

iesen ‘und Jenen,| Se ags c iy : ental. an Einzelne; nein, an die ganze Menschheit, “an das Königsberg, Breslau u. s w und im ganzen Königl Universum, an die belebte und unbelevte Natur,

als einen Redacteur! Zweimal im Einladung ergehêti, nicht eben an

wenn sie nur Geld hat zu pränumeriren !

Es giebt _ zwei selige Empfindungen im irdischen Leben: Ptänumeränten zu habén,-und Prä-

numerant. zu. seyn; welche Empfindung von bei-

den die súßere iff, fann. nur der entscheiden, welcher es weis, oh es sufer ist, selbst zu lichen: oder: geliedt

zu werden.

Es ist-cine unbegreifliche Erfindung das Prä- l. C.=M:. nieder, und bekommt dasúr sechs Monate lang oder, vicl- mehr, alle Woche fünfmal Gelegenheit, fich: zu freuen, oder , was noch erbaulicher , zu bereuen. Freilich ist der Augenblick schmerzlich, in welchem : ma 10 Fl.

numeriren! Der Mensch legt 10 F

C. - M. hingibt, allein, , t Kutz ist der Schmerz und ewig ist die Freude! Es rouliren viele s Weltall , das classischfe Bonmot ift das:

Classiéer!

Derc' verehrliché Leser, der den Eingang dieser Ein- ladung gelesen hat, alaubt nun wahrscheinlich: für gewiß, nach diesem Vorherichte witd die:Nedactton dieser Blätter kommen, und wird zuk Pränumeration auf die Theater- Zeitung einladen, denn wir kennen den verehrlichen Leser, als ob wir den verehrlichen. Leser gelesen hätten; und warum sollten wir dem verehrlichen Leser die Freude nicht gdnuen, uns er- F ( Also blos deßhalb, um dem ver- ehrlichen Lesec diese Freude zu gönnen für welche Freude gar feine Pränumeration angenommen wird fommt dée Redaction dieser Blâtter, únd ‘ladet

rathen zu habeu?

zur Pränumeration guf die Theater-Zeitung. e;n.

Es if vielleicht nicht zum ersienmäle, verehrlicher

Leser , daß du diese Tône aus unserm Munde gehör

hast, und wenn uns unser zaxtes. Gedächtuiß- nicht trugt, so hat die keusche Luta kauin sechsmal die bleiche]4¿y befeltigen. Sie bietet demnach se.chs.D ufkaten di Gold fúr den gedruckten Bogen des Formats

ihrer-Zeitung für jeden Beitrag an, der den. Fn- D teressen und Wünschen der Bewohner des on uns hbren ; allein das großen Preuß. Staates angemessen; und dabei L O dieser Zeitung entsprechend ist. Vor-

dige Ausdauer, diese Beharrlichkeit, mit welcher. wir Ñ ansehe se Berichte aus allet» bedeutenden das Wohl der Menschen. thten guf dieselbe Weise

Zange gewechselt als du ebet diese

Hhörtest, und wahrscheinlih wirst du, bevo Luna noch wiederum eben. isi es ja ehen, w verleiht / diese elserne Consequenz , diése liébenswür

lese Tée

stets unermüdet anbieten. : ¡Guten Morden !// das kann man alle gen, uttd Nkemand wird sagen: ¿guten Morgèn// gesagt; gutes Tage essen; essen “d man , wle’ wir gu hôren, oft dreiinal im Tage; und Wenn mat. di Vögel jeden Frühling hören kan, einen Redacteur icht zweimal im

Tage sa

chône Bonmots durch. das ( f 10 Pránu- meréirt! Aber zu einem classischen Zonwot gehö- ren classische Hdrer , und diese giebt es nur -unter der Classé ¡der Pränumerguten; das sind. dic wahren

1e vou-uns v, die feusche fecegal die blelche Wange gewechselt hat,

“uns biesen unwiderstehlichen Reiz

Dér hat, schon gestern Brot NT idi al n

wagxum soll: man Jahre bbren x L

Fälle: Man pränumerirt bei den lôbl. Post-Aemtern des Fn- und Auslandes, vorzüglich in Berlin, Achen,

Yreuß. Staate, bei weichen jedoch bis zur Oesterr. Gränze mit freiec Zusendung die Theater - Zeitung halbjährig 12 Fl. C. =M- kostet; ferner in allen soli- den Buchhandlungen Deutschlands, oder im Bureau der Theater - Zeitung, Wien, Wollzeil , Nr. 780, im 2ten Sto. i : Die Redaction der Wiener allgemeinen Dheater- Zeitung. | Den verehrlichen Zeitungsfreunden im Königl. Preuß. Staate diene Folgendes zur besonderen Nach- riht. Da viele den heurigen; erfien halben: Jahrgang der Wiener Theater =- Zeitung zu besißen wün- schen, so wird ihnen folgende Propositlon geboten.

1836. Jm ersteren Falle werden dem Abonnenten alle, seit Entstehung- der theatralischen Costume-Bil- der (vom Jahre 1833 bis Ende 1835) erschienenen und noch erscheinenden wirklich meisterhaften , größ- tentheils in Stahl -gestochenen und, fein colorirten Portraîte und Darßellungen der größten deut- schen Bühnenfkünstler in ganzer Figur (in Groß-

gratis und portofrei zugemittelt, oder im zwei-

Theater-Zeitung portofrei Ühermacht. Es muß. je- doch déx ganziährige Pränumerations-Betrag von 24

[.,C,-M. oder 16 Thlr. Sächs. direkté und baar Bureau, gesendet werden,

Wiener Theater-Zeitung an die verehrlichen S ch rift-

t

Städten Preußens, Nachrichten über: Leben, Litera

tur und

rdigung abzugéwinnen vermögen.

sichtlich der Zusendung werden alle größere Beiträge

werth, daß man pränumerice! | Also ohne Furcht , mein geliebter Präuumerant,

Sie prâänumeriren nämlich auf ein ganzes Jahr mit 24 Fl. C.- M, entweder vom 1. Fänner bis Ende Dezember 1835 oder, vom 1. Juli 1835 bis Ende Juni

Quart auf französischem Velinpapiec abgedruckt)

ten. Falle bei einer Pränumeration vom 1. Fuli 1835 bis Ende Junt 1836 wird die aus 130 Nummern Text heftehende Hälfte des Jahres 1835 der Wiener

oder in einer Anweisung an- das unterzeichnete Bei dieser Gelegenheit stellt die Redaction der

steller im Königl. Preußischen Staate eine besondere Bitte. Wohl ist es diesem Fournal schon gelungen, bedeutende Verbreitung in Preußen zu ge- winnen; es wünscht jedoch, seinen Eingang noch mehr

unst, ‘Correspondenz=- Artikel des Theater, aber nur die wichtigsten Erscheinungen des *|Dheaters-betre}end , sodann Fnserate über Tages- Ereignisse und wichtige Begebenheiten, kurz, Bei- e welche dem geisivollen Preußen Antheil und W Doch is auch csjede andere werthvolle Mittheilung der Redaction willkommen. Sie' bezahlt für jede gut geschriebene

durch Buchhändler - Gelegenheit erbeten , Correspon-

denz- Artikel durch die Briefpost.

Büreau der Wiener Theater-Zeitung. (Wien, Wollzeile Nr. 780.)

Jn unterzeichneter Verlagshandlung hat \o eben

die Presse verlassen und is in aller Buchhandlungen,

zu Berlin in dey Stuhrschen, zu haben : Lehrbuch der Naturgeschtchte von Dr. K. F. Perleb, ord. d. Professor an der Universität u Freiburg 2c. Zweiten Bandes zweite Abthet- ung. Auch untæ dem Titel: „Lehrbuch der Zoologie“ Zweite Abtheilung. (29 Bos)

en gr. 8vo.) Preis 2 Thlr. | Dies nunmehr vollendete Werk [dessen erster Band die allgemeine Einleitung, Mineralogie uud Bota- nif, der zweite die Zoologie enthält] ist eine Frucht vieljähriger Studien und reifer- Erfahrung im Lehr- amte. Der Verfasser machte sich zur Aufgabe , die gesammte Naturgeschichte nah einem übereinstim- menden und reinhisiorischen Grundsaße durchzufüh- ren, was bei der heutzutage fast gänzlichen Trennung und vielfach divergirenden Richtung der Mineralogie, Botanik und Zoologie, eben so schwierig als ver- diensilih war , und in keinem der so zahlreich vor- handenen tiaturgeschichtlichen Hand- und Lehrbücher sich findet. Dies Werk gewährt eine vollsiändige und wohlgeordnete Uebersicht des gegenwärtigen Zu- standes der gesammten Naturgeschichte und damit eine sichere und umfassende Grundlage für den Un- terricht in dieser Wissenschaft an höhern Lehranftal- ten und ebensowohl für das Selbststudium solcher Leser, welche früher erworbenes, naturgeschichtliches Wissen mit der Ausbeute der neuern Fortschritte des Faches bereichern möchten. Der Ladenpreis fúr beide Bände gen gr. 8vo.) beträgt 6 Thlr. | Der zweite Band (auch unter dem Titel : Lehrbuch A L in zwei Abtheilungen (54 Bogen) fo- et 37 V Der besondere Abdruck des botanischen Theiles

zusammen (92 Bo-

gr.

Fnhalt: Bereitung eines wohlschmeck. Mostrichs. Bernstein zu lôthen. Meerschaumköpfe schnell und gut zu kitten. Mörtel für den Wasserbau. Mittel, Schneide- Jnsirumente ohne Verlust ihrer Härte zu chleifen. er Hopfenbau. Mittel , den Ertrag. des Weinstockes bedeutend zu vermehren und dic Reife der Trauben zu befördern. Vertilgung der Blatt- Läuse von Topfgewächsen. Salpetersäure ‘gegen Klauenseuche der Schaafe. Mittel, Schweine gesund zu erhalten. Sicheres Verfahren, brennende Schorn=- steine zu lôschen. Das Rauchen der Ofenrbhren zu verhindern. Oel vor dem Ranzigwerden zu schüßen. Die Acchtheit des süßen Weines zu erforschen. Ueber die Erhaltung des Weines. Wein schnell alt zu ‘ma=-

[hen. Erprovtes Mittel, um dem Wein das Schmeer

zu nehmen. Ueber die Heilung der Klauenseuche. Probemittel, um zu erkennen, ob ein Tuch ächtfarbig schwarz ist. Mittel gegen Hühneraugen. Sommer- sprossen zu vertilgen. Schlagende Kühe ruhig zu machen. Bercitung eittex Kaffee - Essenz. Retnen Kaffee von solchem zu unterscheiden , der mlt Cicho- rien gemengt ist. Vom Räuchern des Fleisches. Koßhlenpestillen gegen übelriechenden Athan. Glän= zend schwarzer Firniß zu Eijenguß - Geräthschaften. Ueber Papier - Dächer. Regeln für solche, welche Holz - Einkäufe machen. Nühliche Verwendung der Sägespäne. - Vortrefl. Nahrungsmittel für Kranke. Rezept zum Schweriner Kuchen. Etwas Über Koch=- geschitre: Junge Truthühner zu erkennen. Vorzúg- iche Mittel, um Juwelen und Perlen zu reinigen. Unanstilgbares Wäschzeichen Bercitung einer Tünche fúr Padtücher 2c. Rauch- u: Schnupftaback zu ver= feinern. Mäsiung des Hausgeflügels. Fasanen zu ziehen Zahme Schweine wie wilde aufzuziehen. Mittel wider die Brâäune heim Vieh.

So eben is bei uns erschienen und wird an glle

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Leipzig, im Juni 1835. - (G. Schubert)

Fn der unterzeichneten, wie in allen guten Buch- handlungen Preußens is zu haben : | Das Eisenbahn - Journal und National-

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Die große Theilnahme, welhe die von diesem Journal’ behandelten Gegenstände im Publikum fîn- den und mit jedem Tage mehr finden werden, und die meisterhafte Weise, womit der Hr. Herausgeber sie behandelt, machen jede Anpreisung desselben über- flüssig. Wir bemerken nur, daß in den ersten Num- ründlihe Vorschläge zur Herstellung eines

So eben ist erschienen und bei F. Dümmler in

“Nachträge zu dem Paß- und Fremden- Gesecß, nebst chronol.- alphab. Régister übers

einrich s- / hofen. 25 sgr. Preis für beidé Theile 2 Thlr. Hül fs\chrift zum Gebrauch bei der Ver-

waltung der ausübenden Polizei, 2ter Magdeburg, in Commission bei

Dieser Roman bildet den 7ten und 8ten Band der gediegensien, elegantefien und billigsten Ausgaben des W. Scott, von denen bereits „das Kloster“/, „der Abt“/ und „der Seeräuber// im April, Mat und

ungetheilten Beifalls zu erfreuen hatten. Wir werden fortfahren, regelmäßig jeden Monat einen vollstän- digen Romatt- (im August „die Verlobte‘/ in 2 Bde. v. Methus. Müller) erscheinen zu lassen. Jedex Roman ifi auch einzeln zu haben.

Berlin, Buchhandlung F. A. List, Burgstr. Nr. 9,

Jonas Verlagsbuchhandlung, am alten Pack- of Nr. 8, unweit der Schleusenbrüce, ift so chen an Kdnigl. Preuß bei

ochhammer, Königl. Preuß. Geheimer Finanz

Rath. Jahrbücher der Zoll-Gesehßge-

bung und Verwaltung des Deutschen

Zoll- und Handels-Vereins. Jahrgang

1834, Fünftes (Supplement-) Heft. Preis 1 Thlr. Wir bitten die diesem Hefte vorgedruckte- Rach- richt, das Subscribenten. Verzeichniß betreffend, nicht zu übersehen, und bemerken noch, daß das ersie Heft des Jahrganges 1835 in 14 Tagen erscheint.

Kunsi = Anzeige.

Den resp. Subscribenten auf die: Sammlung von Lithographien nach den vorzüglichen Gemälden

der Königlichen Gallerie zu Dresden. heehre ih mich hierdurch anzuzelgén, daß die I. Lie: ferung Ende d. Mts. complet ausgegeben wird, und daßdie 1l./ 11, [V. Lieferung, deren höchst interessan- ter Fnhalt bei mir eingesehen werden kann, ihrer Vollendung rasch entgegen: gehen. Subscription wird noch fortdauernd auf dies schöne

Werk angenommen hei George Gropius,

Buch = Schloßplaß Nr. 1.

Im Verlage der Buch- und Musikbandlung von T. Trautwein in Berlin, Breite Stralse No. 8, is

zu haben : \ M e 10 d1 e-n

zum Gesangbuch für evangelische

Gemeinen, |

Zweite Auslage, 64 gross Octay - Seiten. Preis broch. 6 sgr.

Die Zweckmüssigkeit dieses Melodienbuches ist

80 hinreichend anerkannt, dass die Herren Prediger

und Vorsteher evangelischer. Kirchen - Gemeinden

unbedenklich ersucht werden dürfen, zu der ver-

dienten Verbreitung dieses für die Verbesserung

des Kirchengesangs ihrer Gemeinden s0 höchst wohl

feilen Hülssmittels geneigt mitmirkea zu wollen.

So eben is erschienen und in allen Buchhandlun-

gen zu haben: :

Washington Frvings Wanderhuch. Zwei- ter Theil. Abhotsford und Newsead-Abbey oder Pee Scott und Byvon. 8o. Velinpap.

r.

Mit der Schilderung der Localität von Abbotsfot|

und Newstead ist die Darstellung der Persbnlichket

des heutigen Englands, auf das geisireichste und al muthigste verflochten. Das Deutsche Publikum ma- chen wir guf die neuen und merkwürdigen Aufschlüsse “Jüber den Charvacter dieser Dichter aufmerksam , die uns der beredte feinsinnige Wandrer in diesem Buche

mittheilt. j Veit & Comp.,/ Oberwallsir. Nr. &

s Le Lundi, nouveaux récits de Brunck par baron

de Reillenberg, 1 Vol. 12mo. 1 Thle. Au de la du Rhin par Lerminier, 2 Vol. 12mo. ‘2 Thlr. Guizot, E d’histoire moderne, 4 Vol. 120

Bei Ernst Günter in Lissa ist erschienen und|4 Thlr. ed. de Bruxelles.

in allen Buchhandlungen in Berlin, in dex Enslin

Linden No. 20, libr. A, Asher.

Juni d. F. erschienen sind, und die sich fiets des

und Kunshändler,

ihrer ehemaligen Besiber, der beiden grösten Dichtt f d

E A I O

Lr Se E C E E E N A D E e f v d, E E Iba M4 TT S E ZntUT ck es B D R R R R BB B I I R M Bp ——

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät Haben den bisherigen Ober: Landes- ihts-Rath Friedrih Andreas Ludwig Dorguth zu agdeburg zum Geheimen Justizrath Allergnädigst zu ernen-

eruht. Des Königs Majestät Haben den Land- und Stadtgerichts- essor und Gerichts-Kommissärius Johann Wilhelm Golde P Weferlingen zum Justizrath Allergnädigst zu ernennen geruht. Î Se, Majestät der König haben die erledigte Stelle des Di- tors bei dem Kdnigl. Banco-Comtoir zu Stettin dem bisheri- Stadtrath und Kaufmann Ferdinand Peterssen zu ver- hen e diesfällige Patent Allerhöchsteigenhändig zu voll- en geruht. :

Jm Bezirke der Königl. Regierung zu Breslau ist der Archidiakonus und Senior an der upt- und Pfarrkirche zu St. Bernhardin daselbst, Herb- in, zum Pastor an gedachter Kirche und Probst zum heiligen ste; der Diakonus an der Haupt- und Pfarrkirche zu St. sabeth, Eggeling, zum Archidiakonus“ und Senior an der upt- und ‘Pfarrkirche zu St. Bernhardin, und der General- bstitut und Lektor an der Haupt- und Pfarrkirche zu St. dlia-Magdaíena, Hi lse, zum fünften Diakonus an der Haupt -

d Pfarrkirche zu St. Elisabeth ernannt worden.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der bten ndwehr-Brigade, von Hedemann, nah London.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland. St. Petersburg, 4. Juli. Se. Majestät der Kaiser

Yôben dem bisherigen Königlich Preußischen Gesandten. am hie- Men Hofe, General der Jnfanterie, von Schdler, den Sr. Wladimir-Drden erster Klasse verliehen.

Der General - Lieutenant Graf Gurieff ist zum Mikitair- buverneur von Kies, dessen Civil- Verwaltung ihm zugleich ertragen worden, so wie zum General-Gouverneur von Podo- und Wolhynien, ernannt worden.

Fräulein Elisabeth Klewebky, Ueberseßzerin einer Französischen rift „Anleitung zur Perspektive‘, hat die Ehre gehabt, JJ. M. dem Kaiser und der Kaiserin, so wie Sr. Kaiserlichen dheit dem Großsärsten Thronfolger vorgestellt zu werden, bei her Gelegenheit der Kaiser sie mit einem Brillantringe und e fen Gemahlin mit einem Fermoir aus Brillanten be- enfte.

Dem Bericht unseres Konsuls in Heisingdr zufolge, hat die hl der Schiffe, die bis zum 1. Juni in bietend n den und passirten, 2709 betragen, während sie im vorigen Jahre s zur selben Zeit 2770 betrug. Jn diesem Jahre befanden

M darunter: Russische 130 (im vorigen Jahre 114), Preußi- e 607 (im v. J. 563), Englische 569 (im v. J. 646), Schwe-

ch- Norwegische 608 (im v. J. 679), Dänische 251 im v. J. ), Holländische 216 (im v. J. 201), Meklenburgische 158 n v. J. 131), Französische 24 (im v. Y. 14) und Ämerikani- è 16 (im v, J, 30). Der Werth aller auf der diesjährigen Ausstellung für vater- dische Erzeugnisse zu Moskau in 16 Sälen aufgestellten Ge- stände beläuft si, jedoch mit Ausnahme einiger Artikel, wo t Preis nicht angegeben worden, auf 1,032,527 Rubel 34 Kop., id ist also um 336,488 Rubel größer, als der Werth der bei der en Ausstellung in Moskau aufgestellt gewesenen: Erzeugnisse. . «M Odessa hat sich eine „Dampfschifffahrts-Gesellschaft des ‘hwarzen Meeres“ gebildet, deren Statuten auf zehn Jahre n Sr. Majestät dem Kaiser bestätigt worden sind. Das Ka- al der Gesellschaft beträgt 250,000 Rubel, die auf 500 Actien theilt worden sind. Die Regierung hat zur Disposition t Gesellschaft für die ganze Zeit ihrer Existenz drei Dampf- ie gestellt, von denen zwei zur Unterhaltung der Communi- N wischen Ödessa und Konstantinopel dienen, und einmal R oche abgehen werden. Das dritte wird entweder zum osiren der Fahrzeuge im Bosporus, wenn dieses möglich ist, ne itgend einem anderen Zwecke, nah Gutbefinden der Ge- u oft, benust werden; oder endli, im Falle eines von den eld anderen durch einen Zufall unbrauchbar werden sollte, eve erseßen, damit die beabsichtigte Handels-Verbindung nicht oten gerathe. __ Zwei von diesen Dampfschiffen werden n rtig. in Nikolajew in Stand gejeßt, das dritte aber „die io hat bekanntlich schon seit einiger Zeit seine Fahrten zwi- l dessa und’ Konstantinopel begonnen. d us Kasan wird gemeldet, daß daselbst am 27. und 28, ein so heftiger Sturm gewüthet, daß er Dächer abhob und dik Wolga viele vor Anker liegende Schiffe aneinandertrieb, ÿ in der Nähe von Kasan allein 15 Schiffe zu Grunde “jh Weie man. hört, ist dieser Sturm auch in grôdßerer Ent- cégleia namentlih den Schiffen, sehr nachtheilig geworden. aas ist zu Kostroma am 28. Mai ein so starker Sturm isen / von der Dreifaltigkeits - Kirche zwei Kuppeln fort- i wurden, von denen die eine erst in einer Entfernung von ner halben Werst niedersiel.

Frankreidq.

Fortse6ung des La Roncièreschen

Paris, Ä. Juli. Nachdem in der gestrigen Sibung des Assisen-

lozesses. *)

d Ov j de biér hgeiU8 auf die bereits gestern auf außerordentlichem e bemerken rote gewordene Verurtheilung des Herrn de La Non-

mir ngträglid, daß derselbe nicht zue Gefängniß-

“glied cines

em eo A B T g E E Err E L ÉR R VrmLAe tet O Et Q D Er e L D L É E E A C R Lm Laie

Berlin, Sonntag den 120m Fyli

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hofes der Prásident die Versammlung ermahnt hatte, d es i i en Ver- theidiger des Haupt : Angeklagten mit Ruhe e ohne irgend eine Unterbrechung anzuhören ,- erhob sich der Advokat Herr Chaix d Estang und ließ sich im Wesentlichen also vernehmen : M. H., die JFnquisition hatte den Grundsaß, je scheußlicher ein Verbrechen sey, desto weniger bedürfe es der Beweise zur Verur- theilung. Wir finden diesen Grundsaß seltsam und gefährlich; aber wir alle geben demselben unwillkürlih nach, wenn ein großes Ver- brechen, wie ¿. B. das, welches uns jeyt beschäftigt, erzählt wird. Wenn wir erfahren , daß ein schrecklices Attentat ‘an einem s{chwa- chen Wesen, mit einer beispiellosen Grausamkeit und mit einer teuflischen Beharrlichkeit verübt worden if, so nimmt Jeder Par- tei für das Opfer. Je edler wir denken, desto blinderisi unsere Entrüstung. Jch habe nicvt das Recht, dieses Gefühl zu tadelt; denn Niemand hat es lebhafter empfunden als ich selbst: und als ein verzweiflungsvoUer Vater mich aufforderte, seinen Sohn zu vertheidigen, ließ ih mich zu Aeußerungen hinreißen, die ih jeßt bereue und die er mir hoffentlich vergeben wird. „,„„Fch, Ihren Sohn vertheidigen,‘ rief ich aus, während es mein sehnlichster Wunsch gewesen wäre, daß die kla- gende Partei mich gewählt hätte? während ich den Tag für einen der schönsten meines Lebens gehalten haben würde, wo ich zu' sciner Verurtheilun beigetragen hätte ?//// Unziemliche und grausame Worte! Nach einer Stunde nâherer Erörterung begrif ich, daß mein Recht nicht so weit ginge, einen Angeklagten vorweg zurück- zuweisen ; daß es meine Advotaten-Pslicht sey, ihn zu hdcen. Diese Pflicht, m. H., habe ih erfüllt; und nachdem ich Alles gehört, Al- les untersucht, Alies erwogen hade, bleibt mir jeßt eine andere Pfitcht zu erfüllen Übrig -- etnen Mann zu vertheidigen, der unge- rechterwetse von einec mächtigen Familie verfolgt wird. Und Ste, m. H./ daß der Abscheu vor dem Verbrechen Sie nicht fortreiße, daß die lange Dauer der Debatten JFhre Aufmerksamkeit nicht er- müde, daß das dffentliche Vorurtheii, welches Sie in der Welt um: giebt, Jhnen nicht auf Jhre Siße folge! Hdren Sie mich ohne Borliebe und ohne Haß; das erditte ih, das fordere ich von Jhnen, und ih bin sicher, es von Jhrer Gerechtigkeit zu erlangen!“ Auf die Thatsachen Übergehend, untersuchte Herr Chaix d’Efiange zuvdrders den frühern Lebenswandel La Roncière's und suchte darzuthun, daß sein Haupt = Fehltritt der gewesen sey, Schul- den zu machen, und daß dies die Ursache seines häufigen Wechselns in den Regimentern, und seiner Verseßung nach Cayenne gewesen sey. Nach seiner Rückehr von Cayenne. sey seine Lebens- weise regelmäßiger gewesen, denn nach seinem Aufenthalt in Sau- mur sey er nur 3 bis 400 Fr. schuldig geblieben; das tönne man bet einem Offizier keine Schulden nennen. Der Advokat ertnuerte an die grausamen Handlungen , welche Here Odilon - Barrot dem Angeklagtert zur Last gelegt habe. Als er auf die Züchtigung des Stall- fnechts fam, sagte er, daß La Noncièr- ch habe binvabe lassen, weil jener Untergebene sich unehrerbietig gegen zwei Offiziere, gegen La Roncktère und Ambert, benommen habe, die damals Freunde ge- wesen wären. (Herr Ambert, auf der Bank der Zeugen, machr cin verneinendes Zeichen.) Jm Verlauf seiner Rede machte Herr Chaix d Effange darauf aufmerksam, daß Frau von Morell schon im Fahre 1833 und im April 1834 in Paris mehrere anonyme Briefe erhalten habe, deren Anfertigung man doch unmögli La Roncière’n, der sich da- mals in Cayenne befunden, zuschreiben kdnne. Auf den anonyv- men Brief kommend, in welchem der Frau von Morell - eine Liebeserflärung gemacht wird, und den die Familie vorweg dem Angeklagten zuschrieb, sagte der Advokat: „Jch begrei- fe schr wohl das Gefühl, welches eine Mutter veranlassen fan, fich ein schmerzliches Stillschweigen aufzuerlegen, um die Ehre ihrer Tochter zu schonen: aber beim Empfang dieses ersien Briefes brauchte nichts verheimlicht zu werden. Warum wurde die Sache niht dem General mitgetheilt? Dieser hätte an den Vater La Roncière’'s geschrieben, welcher nicht ermangelt haben würde, mit seiner gewohnten Strenge einzuschreiten. Es kosiete Euch ein Wort, und der Sohn mußte sich entfernen. Warum spracht Fhr nicht dieses Wort; weshalb bieltet Fhr es zurück, wes- halb beflagtet Fhr Euch nicht ? _Fener Brief enthielt Drohungen, die der liebenden Mutter ängftliche Besorgnisse einfldßen mußten, und doch bleibt La Roncière noch immer in Saumur, in der Nähe der Morellschen Familie, und erft am 21, September denkt der Ge- neral Morell daran, ihm sein Haus zu verbieten!“ Herr Chaix d'Eflattge zeigt darauf, wie vergeölich sich die Anklage bemüht habe, die Beweggründe aufzufinden, welche La Roncière zur Verbreitung der anonymen Briefe veranlaßt haben könnten. Es müßten noth- wendig Mitschuldige vorhauden gewesen seyn; woher hätte sonsi La Ronclère , der beständig in Schulden steckte, das Geld zur Be- steczung seiner Gehülfen hergenommen? Der Advokat geht die anonymen Brtefe durch und hebt die Stellen heraus, welche es unwahrscheinlich machten, daß La Röncièré dieselben geschrieben ha-

rafe, sondern zur Einspercung kondemnirt worden ist, lautete anf versuhte Nothzucht und auf freiwillt Fräuleins von Morell, und gründete s\ch au Artikel 331 und 309 des Strafgeseßhuches : /eArt. 331, Wer das Verbrechen der Nothzucht begeht oder stch jedes anderen Angriffs auf die Schamhaftigkeit gegen Per- sonen des einen oder des anderen Geschlechts der Angriff mag nun zum Zweck geführt haben oder bloß gewaltsam versucht wor- den seyn s{chuldig macht, wird mit Einsperrung bestraft.// „Art. 309, Feder, der einem Anderen eine Wunde heige- bracht oder thn geschlagen hat, sol die Strafe der Einsperrung erleiden, sobald jene Mißhandlungen eine Krankheit oder Acbeits- Unfähigkeit von mehr als 20 Tagen zur Folge gehabt haben.// Der 310te Artikel fügt ausdrücklih hinzu, daß auf Zwangs- Arbeit auf Zeit erkannt werden solle, sobald das angegebene Ver- brechen mit Vorbedacht oder in Folge eines Hinterhaltes begangen worden sey. Die Strafe der Einsperrung (Reclusion ) besteht nach dem 2Usten Artikel des Straf- Geseßbuches darin, daß der Verur- theilte in ein Zuchthaus eingesperrt und mit Arbeiten beschäftigt wird, deren Ertrag theilweise zu seinem Besten verwandt werden kann, Diese Strafe führt zugleich die bürgerliche Degradation mit sich. Leßtere besteht in der N aus jedem dentlichen Amte, in der Entziehung des Wahl - und Wählbarkeits-Rechts, so wie aller búr- gerlichen und politischen Rechte, imgleichen des Rechtes, einen Orden zu tragen; in der Unfähigkeit, Geschworner zu seyn, oder vor Gericht als Zeuge aufzutreten; ferner in der Unfähigkeit, Mit- ; amilien-Rathes oder Vormund zu seyn; endlich in der ntziehung des Rechtes, Waffen zu tragen, der National-Garde an- zugebdren, in der Französischen Armee zu dienen, eine Schule zu halten, oder Überhaupt als Lehrer oder Fnspektor bei einer Unter- vihts-Anstalt zu fungiren. Die gerichtlichen Verhandlungen bie2 ten zwar jeßt nicht mehr das Fntercsse, das sie vor dem Urtheils- spruche hatten. Nichtsdesioweniger glauben wir, den Schluß der

Die Anklage e Verwundung des die nachstehenden

1835.

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ben könne. Er siüzt sih in dieser Beziehung auf das Zeugniß der Sachkutdigen , welches er ge en die Einwendungen der klagen- den Partei vertheidigt. Die sriftlichen Geständnisse La Roncière's anlangend, sagt Herr Chaix d’Esiange: „Diese Geständnisse wür- den ohne Zweifel ein schwerer, ein mächtiger Beweis in einer Sache seyn, wo man nicht auf Beweise, fußen kdnnte. Aber lassen Sie uns die Sache genauer beleuhten. Erinnern Sie sich der Umstände, die den Geständnissen vorangegangen sind, der leßten Worte des Capitains Jaquemin in Bezug auf die anonymen Briefe, welche La Roncière ohne Verwirrung anhdrt, und sogar noch heftiger die Schändlichkeit solcher Briefe hervorhebt. La Roncière hat fortwäh- rend, und selbsi in dem Augenblicke, wo er das Geständniß nieder- schrieb, seine Unschuld betheuert; er hat sh von Drohungen , von der Furcht vor seinem Vater, von der Schwäche seines Charakters verleiten lassen. Kbnnte man dergleichen Geständnisse, dic unter dem Einflusse eines moralischen Zwanges abgelegt worden sind, nicht mit denen vergleichen, die vormals durch die Folter entrissen wur- den? La Roncière würde der materiellen Tortur, dem phbysi- schen Schmerz getroßt haben; aber die Furcht vor dem Auf- sehen einer gerichtlichen Untersuchung, der Gedanke an die Ehre und an den Zorn seines alten Vaters haben ihn zu der unverzeihlichen Unbesonnenheit verleitet, sich zu einem Verbrechen zu bekennen, das ihm auch nicht durch den geringsten Umstand be- wiesen werden kann. Beseitigen Sie also jene Geständnisse, die ein mächtiger Beweis seyn würden, wenn ste A abgelegt worde1 wären, aber unter den obwaltenden Umständen eitel und nichtsbe- deutend sind. Wir gelangen jeßt zu dem scheußlichen Attentat, wel- ches mit Geräusch vorbereitet und mit Geräusch auegeführt worden ist. Furchthare, in die Mitte dec Familie Morell geschleuderte Dro- hungen gehen ihm voran. Was wird wohl die Familie thun, um dem. Schlage zu wehren? Ohne Zweifel wird die Aufsicht und Wachsamkeit verdoppelt werden. Nein, das Fräulein bleibt in dem oberen Stockwerke , einzig bewacht von ihrer Gouvernante und ih- rem jüngeren Bruder. Da ist nun, so sagt man, La Noncière tn das Zimmer des Fräuleins von Morell eingedrungen. Zuvßdrderst fragen wir uns, welches Motiv hat ihn geleitet? Er that es, um fich zu rächen, sagt man. Sich rächen! Für was? Für den Auf- tritt am 21. September in dem Hause des Generals, der für iht ein blutlger Schimpf war? Ater schon vor dem Auftritt am 21. September waren anonyme Briefe geschrieben worden, welche a das Attentat hindeuteten. Dkieses Argument fällt also in ch zusammen. Es is unmöglich, einen Grund aufzufinden, der den Angeklagten hätte veranlassen können, das Attentat zu begehen. Wir fragen weiter: es La Roncière, der in das Zimmer einge-

drungen is? Er weiß ein Alivi nach, und giebt Rechenschaft über scine Zeit. Er war am 23îten Abends im Theater , der General Morell hat ihn daselbst gesehen: er blieb bis zu Ende der Vorstel- lung, der Doctor Morgon bezeugt es. La Roncière hatte im Theater eine ganz ruhige Physiognómie, zwei Stunden vor der Ausführung des unbegreiflichsten, des unmdbglichsten der Attentate !

Indeß bedarf es, um die Anklage zu befesiigen, des Beweises, daß

La Roncière Samuel’n am Abend des 23sten gesprochen hat. Auch

richten sch die unermüdlichsten Nachforschungen nach diefer Seite

hin. Wohlan! Troß dieser Nachforshungen hat man keine Spur

von irgend einem Einversiändnisse zwischen den Diensiboten ‘der

Morell'schen Familie und dem Angeklagten gefunden. Acht Monate

nachher, det Erdfnung dieser Debatten, erscheint zura ersten Male

ein seltsamer Zeuge : der Bediente des Dr. Becoeuxr. Das Verbrechen,

mit dem wir uns beschäftigen, hat ganz Saumur in Bewegung geseßt Jener Bediente war in Saumur, er hat viel darüber sprechen bdren müssen end dennoch schweigt er acht Monate lang! Jch wundere mich in der That, daß meine Geguer mit ihren liberalen Grundsätzen in der Jurisprudenz eine sp abscheuliche Anklage auf materielle und moralische Unmdglichkeiten aller Art gründen. Die Anwesenheit La Roncière’'s an dem Orte, wo das Verbrechen begangen wurde, die Mittel, um es auszuführen, das Ersteigen des Fensters, das Einstei-- gen in das Zimmer, das Attentat selbst das Alles is von mate- riellen Beweisen entblößt. Es vereinigen sich alle Arten von ÚUn- mödglichkeit, um das Attentat so auszuführen, daß es nicht verhin- dert, oder daß nicht der Thäter gugenblicklieh entdeckt worden wdre : die Schwierigkeit des Einsteigens, der Mondschein, die geringe Ent- fernung einer Schildwache , die Personen, welche auf der Brâcke vorübergehen konnten, das Nichtvorhandenseyn von Helfershel ern, der gänzliche Mangel an Spuren, welche unfehlbar zurückgeblichen seyn würden, wenn Jemand bei Nacht in ein Zimmer, welches 15 Fuß hoch_ liegt, eingedrungen wäre, und endlich die Art wie die Fensterscheibe zerbrochen gewesen ist. Uebex diesen Punkt verdient die Aussage des Glasers Forry mehr Glauben, als die der Miß Allen. Der Unbekannte dringt in - das Zimmer. Das junge Mädchen wacht erschrocken auf, und sibßt keinen Schrei, keinen einzigen Schrei aus! Und Sie, Miß Alleu, Sie, ihre Gouvernante, Ste, der das junge Mädchen anver- traut war, Sie schweigen! Die Mutter {chläft gerade unter dent Zimmer; und wenn die Stimme Jhnen versagt, so stampfen Sie nicht cinmal mit dem Fuß auf den Boden, um Hülfe herbeizurufen. Und als Sie endlich die Thür mit Gewalt eingestoßen haben, ohne daß Femand îm Hause das Geringstc davon hbrt, und in das Zim- mer flürzen, was finden Sie? Nichts! Niemand! Alles ist“ ver shwunden, als ob es eine Theater- Verwandlung gewesen wre. Welches waren die Folgen des Attentats? Waren fte so shrecklich Fräulein von Morell, verwundet, die Arme und die Brust mit Kon- tusionen bedeckt, erscheint dennoch am 28sten auf einem Ball in voller Toilette mit entblôßten Armen und Brust. Der Frau von Morell haben die geheimen Wunden unmbglich, wie se behauptet, 14 Dage lang unbekannt bleiben kdnnen; denn noch oor dem Ball waren ¡hr durch drei anonyme Briefe die genauesten Details dar- ber mitgetheilt worden. Die Berichte der Acczte, die das Fräulein erst drei Monate nach dem anges Ereignisse untersucht haben, bieteu zahlreiche Widersprüche mit den Erklärungen des Fräuleins von Morell dar. Jhrer Aussage nach, hâtte sie zwet Wunden erhalten, und die Aerzte haben nur eine einzige und sehr kleine Narbe gefunden. Aher am Ende, m. H. „wer hat die ganze Fntrigue gesponnen ? Wer hat die anonymen Briefe geschrieben" Wer hak sie verbreitet? Hier wird unsere Stellung shwierig. Ein Vertheidigungs-Mittel bot sich uns vielleicht dar, aber man verschließt uns alle Ausgänge , gan erklärt uns, daß es ein Zweikampf auf Leben und Tod sey, daß entweder Marie von Morell oder La Roncière Lerurtheilt werden müßte. Dies ist das cinzige, was mich in den Prozesse einschüch- tern könnte. Wenn Sie mich aber auf Weise bei der Gukgel

1 2 A die L fassen, so sage ih bloß: Mein Klizat i R er kann un- weiter M ih muß Sie

möglich schuldi seyn! o myß noch

zwingen mich dazu die Ausfage der Handschrifts * fen, die dem Fräulein von Morell die Änfertaus Mee andte Briefe zur Lai legen, Den Styl kann man verändern, und einige

Soldaten-Ausdrücke kann sie leicht im âlterlichen Hause gehdrt ha-

Debatten denjenigen unserer Leser nit vorenthalten zu dürfen, die (bnen bisher mit Ausmerksamfkeit gefolgt sind. i

ben, Aber Fräulein von Morell hat eine reltaidse Erzie un : ten, sie hat ln der Bibel lesen gelernt! Jch Bas bte K g