1835 / 191 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

es eine Mutter, die versichern kaun, daß ibre TochkèL nie Romane gelesen habe! Jch frage au, m. H., 0b Fräulein von Morell sich nicht früher schon durch Vocboten der Krankheit, von der sie jeßt befallen if, seltsam aufgeregt gefühlt bat? Man muß Alles fagen, m. H., man muß den Charakter des jukgen Mädchens ganz zu durhdringen suchen : se scheint entschlo}en ; fe hat diesen Saal ohne Zittern betreten, se hat Alles ciWlr, ivas fich in ihrem Zimmrr zugetragen hâben soll: es {e}, daß man leicht Eindruck auf sie machen tann; fïe licot das Romanhafte und das Geheim: nißvolle / (Mucren in dér Versammlung.) Präsident: „Die tiefste Ruhe ist cine BMicht für das Publikum. 7 Heer Chattz d'Eftange: „Es cin Fall ecmittclf worden, dex metne Beha1!y- tung unterßätt. Au einem in den Justructions- Akten augegebeneit Tage ging Herr Brlère, Militair- Fntendant zu Saumur, auf det Quai vgoraver. Er grüfte Frau von Morell, welche ibn bat, zu thr hi»auf zu kommen. Here Brière, cin Freund des Morellschen Des, fand s sogleich ein, und Frac von Morell crzthite ibn, se sey in iyrem Zimmer gewesen, als ein in cinen Mantel gehúllter Mann s{ch ibrem Fenftle7 genähert und cle nige Zeichen gemacht habe. Si: sey vom Fénßee zitükge- treten, aber ibre Tochter co außer c zu thr gekommen, und have thr erzäblt, daß e von threm Zimmer ais gesehen, wie jener Mann seinen Mantel abzewdrfett und sich in die Loire gestürzt habe, und einige Schiffer ihn n6ch zu rechièr Zeit gevetiet hât- fen, Here Brière bertbigte Frau von Mocell fo gik er fonte, uad stellte die Verimuihunz auf, daß ch ter Matin roohl zufällig at dieser StePe das Leben babe nehmen wollen. Am andern Mor: gen_licß Fran von Morell deu Herrn Brière rafen, und sagte ihm: 11/1eDer Manti, der s{ch ins Wasser gestürzt hatte, hat uir cinen anonzmen Brief geschrieben, in welchem er mir fagt, daß er sich meineihalben habe das Leven troh men wollen“ Ff nun an dieser ganzen Sache etwas Wahres? Hat s ‘ein Matin ins Wasser ge- trat?

atehung aufstellte, nd fruchtlos giolleben. Wer hatte nut aber jenen Mann sch ins Wasser stürzen sehen? Das Fräutcin Marie von Morell! War das nicht vielcicht, m. H., eine der Wirkungen jener Krankleit, deren Keim sie vermutßlich schon lange in |ch trägt. Sie werden entscheiden, n. Hu, vb es nicht möglich i, daß jenes

gefiúrzt hatte, sîiz nicht auch durch iÿre frankhafte Phantasie zu

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utideren Jrthüúméern konnte verleiten lassen. Denken Sie, m. H, | und sagte:

an die vielen Fälle, wo Angeklagte der ihnen zur Last gelegten Verbrechen auf bloße Vermuthungen hin für schuldig befunden wurden, und wo sich nah längerer Zeit ihre Unschuld auf das Unzieifelhafteste darthat. Erwagen Sie, daß nicht dexr gerinagfie materielle Beweis gegen La Ronclêre hat vorgebracht werden kdn- nen, daß phystksche und moralische Unmèéglichkeiten vorhanden find, daß die Handschriftkundigen einstimmig und entschieden dic Anklage von ihm ab und áuf seine Gegnerin zurlickwdlzen, und dann legen Sie die Hand aufs Herz und üben Sie sich, ob Sie unter diesen Umfiätiden eine invize und vollkommene Schuld meines Klienten gewinnen können !“/

Nachdem Herr Chaix d'Estange fein Plaidoyer beendigt hatte, fragte Herr Odilon-Barrot den Zeugen, Herrn Jas quemin, ob er nicht noch etwas in Bezug auf die Gesundheits: Umsisnde des Angeklagten zu sagen habe. Herr Jaquemin erinnerte daran, daß in einem anonymen Briefe die Worte ge- standen: „Jch wollte ihr (dem Fräulein) eine abscheuliche Krank- heit mittheilen. Er könne nun versichern, fügte der Zeuge hin- zu, daß La Roncière 4 Monate vor seiner Abreise eine solche Krankheit gehabt habe. Noch wollte Herr Jaquemin andere Dinge aussagen, um Herrn Chaix d’'Éstange zu widerlegen. Dies verbat sich indessèn Herr Berryer (der Änwalt des jungen Mädchens), indem er sagte: „Herrn Jaquemin's Sache ist es nicht, gegen den Vertheidiger aufzutreien. Wir verlangen aus- drücklih, daß er bloß als Zeuge sprehe, und daß hier Jeder nur die Rolle spiele, die ihm zukommt.“ Diese Erklärung fand allgemeinen Beifall, während das Auditorium seine Mißbilligung zu erkennen gab, als Herr Jaquemin vollends sagte, daß er bloße Gerüchte mittheilen wollte. La Roncière räumte Übrigens die angegebene Thatsache ein, behauptete aber, am 23. Juli hon gänzlich wiederhergestellt gewesen zu seyn. Jebt ergrifff der General- Advokat das Wort, um sein Requisitorium zu hal- ten. Seine Aeußerung, daß die Geschwornen hier bei der Ver- urtheilung zwischen einem fleckenlosen jungen Mädchen und einem Kavallerie: Offizier zu wählen hätten, erregte ein leises Murren in der Versammlung. Der General - Advokat erklärte sich den vok dem Angeklagten der Familie Morell gewidmeten Haß ledig- lich aus dem ihm am 20. September in der Wohnung des Ge- nerals widerfahrenen Schimpf. Von diesem Tage an, meinte er, schreibe sih dessen Rachgefühl her. La Roncière habe sich gesagt: „Du kannst den General nicht zum Zweikampf hergus- fordern, willst ihn also als Vater in dem, was ihm am Theuersten ist, in der Ehre seiner Tochter beschimpfen ; wird zuleßt die Sache ruchbar, so wird er sich noch glück- n genug {äßen, wenn er Dein Stillschweigen dadurch erkaufen kann, daß er Dir die Hand seiner Tochter giebt. ‘/ Wäre, behauptete der General - Advokat, der General dem La Roncière am Morgen des 24sten auf offener Straße begegnet, und.;hätte er ihm den Degen in die Brust gestoßen, so würde kein Geschwornen-Gericht diesen rechtmäßigen Ausbruch des Zorns eines beleidigten Vaters verdammt haben. Am Schlusse seines Vortrages behauptete der General-Advokat die Anklage auch noch in Vezitg auf Samuel Giïliéron. Jet hielt Herr Berryer sein Plaidoyer fúr das Fräulein von Morell :

¡Angeachtet der Ermüdung//, so hob er an, '„„die der gegen- wärtige Kampf Jhuen bereits verursacht hat, muß ih doch noch die Vertheidigungs- Rede, die Sie heute vernommen haben , beant- worten. Es wird in- gedrängter Kürze und im Angesichte zweier chrenwerthen Familien geschehen, von denen die eine oder die an- dere in ihrem Kinde auf das Tiefste verleßt werden soll. Nur ein Gedanke trôftet mich- hierbei, der große Unterschied nämlich , den ih in der Mocalität dieser beiden Familiecn- Kinder gewahre , indem das eite seit seiner feühesien Fugend seinen Aeltern nur Kummer verursaht hat, indeß das andere uns das Bild der feeulalesteis Tugend bietet.// Der Redner beleuchtete hierauf noch einmal alle im Laufe der Prozeß - Verhandlungen zur Sprache gebrachte That= sachen (wobei er zugleich die-Vermuthung des Heren Chait d'Eftange, dasFräutein- vol Morell könne wohl bei ihrem krankhaften Zustande eite Vision gehabt haben, durch das Faktum der erlittenen Mißhaätidlungen zurüdwies), und schloß sodann mit folgenden Worten : /,D0ch muß ciner von beiden Theilen nothwendig strafbar seyn. Wer von uns Édnnte aber noch zweifeln, auf wessen Seite die Schuld ist? Jn meinen Augen ist La Roncière der Schuldige. Wollte man ihn freisprechen, so müsite man die ganze Morellsche Familie für falsche eugen hal- ten. Wie, ließe sich dies abex roohl annehmen? Nein, meine Héer- ren, sollte in diesem Kampfe die Ehre Mariens unterliegen , sollte La Roncière aus diesem Prozesse rein hervorgehen, so müßte jeder Ehrenmann fortan an der Gerechtigkeit verzweifeln und mit dem Schreiber eines der anonymen Bricfe ausrufen: „Wozu nußt es, noch ferner das Gute zu liecen !// e

Nach diesem Plaidoyer, das mehrmals durch den Beifall des Auditoriums unterbrochen wurde, ward die Sibung auf- ehoben, /

Ls Seit der Eröffnung dieses Prozesses werden hier täglich von den Zeitungen, die darüber berichten, 5000 Exemplare be- sonders abgesezt, Der tägliche Spezial - Bericht über die Ver-

Nein, m. H., alle Nachforschungen, die man in dieser Bes !

„junge Mädchen, welches einen Mann îm Wasser gesehen haben will, der fch niemals hincin- |

Ueberzeugung von der |

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handlungen erscheint in einer Auflage von 45 59,000 Exém- pláreñ, und, selisam genug, zählt nan in det Lese-Kabinetten und in den sffentlihèn Gäkten, wo dié Täges-Blättér aitslitgen, auf einèn Mann 5 bis 6 Frauen.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 4. Juli, Der Herzog von Nichmond sprach die Hoffnung aus, daß der Britische Gesandte zu Paris der Fran- zösischen Regierung die nenen eiter noch größeren Re- duction des Zolls von Englischer Wolle, die in Frankreich ein- geführt wird, vorstellen werdéz Französische Wolle zahle ‘bei th- rer Einfuhr in Englaitd cinen Zoll von nur 1 Penty für das Pfund, während Englische Wolle bei ihrec Éinfuhr in Frankf- reich citiem Zoll von 20 pCt. unterliege, Lord Auckland sagte, dét Prôsident der Hatidels- Kaminer werde diesen Gegenstand icht außer Acht lassen, da derselbe in der That fúr das Înte- resse der Gutsbesißer von sehr großer Wichtigkeit sey; es ständen jedoh einem befriedigenden Arrangement noch cikige kleine Schwierigkiiten entgegen. Lord Brougham brachte in Folge einer vor einigez Tagen gemachten Anzeige eine Bill ein, die auf seine Resolutionen in Betreff des dffentlichen Unterrichts, welche er damals auf Ersuchen des Lord Melbourne zurücfgenommen hatte, gegründet war. Der erste Theil dieser Bill bezieht sich auf die Verbreitung des Unterrichts überhaupt. Dann ent- hâlt sie Bestimmungen in Bezug auf die gehdrige und gewissen- hafte Vertheilung und Verwendung der von dem Parlamente zu Unterrichtszweken bewilligten Fonds; um diese Absicht zu ertéichen, soll die Aufsicht über jenes Geschäft Personen úber- tragen werden, die der Krone und dem Parlament verantwort- lich sind; es soll demnach eine aus drei Personen, dem Präsi denten des Geheimen-Raths, dem Großsiegeibewahrer und dem Staats - Secretair für das Junere, bestehende Unterrichts -Kon-

; trolibehörde gebildet und derselben, wenn man es für angemessen

hält, auch noch der Sprecher des Unterhauses ‘hinzugefügt wer- den, Die Bill wurde zum erstenmal verlesen und zum Druck verordnet. Hierauf erhob sich der Marquis 6. Londonderry

¡Da ich den edlen Viscomit (Melbourtie) auf feinem Plaß sehe,

: 0 bitte ich ihn um Erlaubuiß, seine Aufmerksamkeit noch einmal auf

den Gegenstand lenken zu vürfen, úber den ich ihn gestecn befragte; ih meiñe das Dekret des Don Carlos, dessen Nutbentizität der edle Viscount int Zweifel ¿0g Ein Korrespondent if so gütig ge- wesen, mir eine Mittheilung über diesen (Gegenfand zukommen zu

| lassen, so daß meine Behauptung hinsichtlich der Authentizität dieses

Dokuments nicht von mix ausgeht und nicht bloß auf meinem Glau- hen beruht. Meint Korrespondent {rieb mir: ¿,,„Mylord, damit Ew. Herrlichkeit den Minister belehren können, benachrichtige ich

Ew. Herrlichkeit, daß ih selb| das Original- Dekret des

Don Carlos gesehen habe, und sende Fhnen hiermit eine he-

glaubigte Abschrift und eine Ueberseßung desselben.‘/// (Der Mar- quis verfas hier das von uns vor einigen Tagen unter den Neuesten Nachrichten mitgetheilte Dekret.) Hier haven Ew. Herrlichkeiten also das Original-Dekcet in Spauischer Sprache. Jch glaube aiso wohl, vaß ich den edlen Viscount auffordern darf, dite Sache unter- suchen zu lassen; ih glaube, daß ih, als Britischer Soldat, auf das

energishste in ihn dringen dacf, die nbthigen Maßregeln zu ergrei-.

fen, um zu ermitteln, welches die richtige Auslegung der durch Lord Elliot zu Stande gebrachten Convention ist. Meiner Ansicht nach, follte augenblicklich eine Militair-Kommission an Don Carlos abgesandt werden, damit das Land erfahre, wie sich die Sache eigentlich verhalte, Es werden, wie man steht, in unse- rem Lande Truppen encollirt, deren Bestimmung Spanien ist; und da ich weiß, daß das Spanische Landvolk etnen sehr rahsüchtigen Charakter hat , so scheint es mir nothwendig, daß vor der Abfahrt dieser Judividuen der Punkt entschieden werde, ob die besagte Con- vention, die einen so schbnen Zwet hat, auch mit Hinsicht auf diese Streitkräfte vollständig ausgeführt werden soll. Jch fordere daher den edlen Viscount auf, unverzüglich den wahren Sinn und die richtige Auslegung der Convention zu ermitteln.

Lord Melbourne ertheilte keine Antwort auf diese Juter- pellation. Nach Ueberreichung einiger Bittschriften bat Lord Brougham um Erlaubniß, das Haus auf einen sehr wichtigen Umstand aufmerksam machen zu dürfen: „Wir sind nun““, sagte er, „schon bis zum 3. Juli gekommen, und wenn auch einige Motionen in Erwägung gezogen worden, so sind doch die von uns erledigten öffentlichen Geschäfte fast so viel als Null. Ín der That, es hat gar keine Geseßgebung stattgefunden. Die Munizipal-Corporations-Bill und andere sehr wichtige Maßregeln werden aus dem andern Hause noch erwartet. Es wird aber noch ziemlih lange dauern, che diese Maßregeln Ewrn. Herr- lichkeiten vorgelegt werden können. Jch kann daher nicht um- hin, zu wünschen, daß Ew. Herrlichkeiten irgend eine Maßregel zur Förderung der Geschäfte annehmen, und ich schlage vor, daß Sie einstweilen Resolutionen erdrtern und annehmen, welche dieselben Grundsäße umfassen, wie einige jener beabsichtigten Maßregeln. Wenn dies geschähe, würden Sie späterhin , sobald die Maßregeln selbs eingebraht werden, nur noch deren Details zu erwägen A E Lord Melbourne war damit nicht einverstanden. „Wenn““, sagte er, das Land allgemein große und umfassende Maßregeln fordert, die ernstliche Berathung erheischen, so müssen Ew. Herrlichkeiten auch bereit seyn, sich den Mühen und Anstrengungen zu unterziehen, welche die Umstände verlangen ; sie dürfen denselben nicht ausweichen. Uebrigens bin ih auch überzeugt, daß wir keine Zeit erspa- ren würden, wenn wir dem Vorschlage des edlen und gelehrten Lords folgen und mit der Annahme von Resolutionen vorschrei- ten wölleen, Wir würden uns dadurhch nur noch weit mehr Arbeit aufbürden, als wenn wir den gewöhnlichen Weg ein- schlagen.“ Lord Brougham bemerkte, es wúrde aber gewiß noch zwei bis drei Wochen dauern, che die Corporations - Bill in das Oberhaus gelangen möchte, und unterdessen könnte wohl etwas in Bezug auf die Jrländische Kirchen-Bill gethan werden. Der Herzog von Wellington aber meinte, ehe man irgend einen

chritt der Art thun könnte, wie ihn Lord Brougham empfehle, müßte doch vor allen Dingen dem Oberhause Mittheilungen über die Grundlagen jener Bills gemacht werden ; wenn er sich jedoch nicht irre, so lägen Jhren Herrlichkeiten erst zwei von den vier Berichten vor, auf welche die Munizipal-Reform-Bill basirt sey, obgleich dieselbe im Unterhause schon bedeutende Fortschritte ge- macht habe: unter solchen Umständen, wenn es an den nôthigen Aufschlussen gebreche, könne man unmöglich irgend eine Entschei- dung N Lord Brougham sah sich demnach genöthigt, mit seinem Vorschlage zurückzutrêéten. Am Schlüß der Sibung machte der Marquis v. Londonderry, einer früheren Anzeige ufolge, auf ein Umlaufschreiben aufmerksam, welches der Lord- dieutèieane von Jrland an díe Magistrats - Personen im nördli- chen (dem vorzugsweise protestantischen) Theile Jrlands erlassen hat, und worin er sie ermahnt, am kommenden 12, Juli jede Orangistische Prozession als geseßzwidrig zu verhindern. Dies Cirkular schien dem Marquis ganz unndôthig, und er betrachtete es, wenn auch nicht direkt, so doch implicite, als eine Art von Vorwurf für die Magistrats - Personen, den dieselben nicht ver-

dienten, da sle bemúht seyen, ihre Pflichten aufs gewissenhafte und eisrigste zu erfüllen. Austatt eines solchen Schreibens wz, es besser, meinte er, wenn man Unruhen besorgt hätte, ej Proclamation zu erlassen. Er wünschte daher zu h sen , warum Lord Mulgrave dies ungewöhnlihe Y fahren gewählte habe, zumal da seit dem Geseß, y hes vor zwei oder drei Jahren gegeben worden, y wodurch solche Prozesslonen verboten würden, keine Aufzüge y Art mehr stattgefunden hätten. „Wenn ich“/, fuhr der Marq fort, „der Prazession gedenke, unter welcher der Lord - Lieute ín Dublin cinzog, und die man nicht im Entferntesten zu y hindern versuchte, so scheint es mir, daß die Handlungsweise | Jrländischen Negierung sich nicht eben durch Unparteilith auszeichnet. Jch habe auch gehört, daß ein Individuum, weh feit 40 Jahren unter allen Lord - Lieutenants bei dem Dulh Hofstaat angestellt war, kürzlich entlassen worden ist, um einem wandten Lord Edward Figzgerald's eines in Jrland ziemlich, nôsen Namens Píaßz zu machen. Wenn man wirklich dies

viduum (Sir Stuart Bruce) nach #0jährigem Dienst so rücks( los verabschiedet hat, um den Posten einem Anderen zu geh so muß ich sagen, daß dies cin schr hartes Verfahren ist. Melbourne erwiederte, das Doëument, dessen der edle Y quis erwähnt, erkläre sich durch si selbst; die Stellung Parteien in Jrland und die Erklärungen edler Lords auf anderen Seite des Hauses, daß es in Folge der Umstände, welche sie damals aufmerksam machten (der Prozession beim G zuge des Grafen Mulgrave tn Dublin), leichtlih am 12.

‘uhe mmen könnte, gäben dem edlen Marquis eine (i d) V t Naa immen Mate 9 4 \ N Schiff berichtet, daß das Erdbeben in Chili auch die Stadt auf

reichende Antwort, indem sie. ganz klar die Nothwendigkeit) Erlassung jenes Umlausschreibens darthäten; dasselbe sey d weder außergewöhnlich noch unzeitig; vielmehr sey es g naturlich, daß Lord Mulgrave, bestrebt, die Ruhe aufrecht zu halten, die Magistrats-Personen auf das Verbot aller Partei-Umj aufmerksam gemacht habe; in den Jahren 1829, 1832 und IY sey übrigens eben so verfahren worden, das Umlaufschreh werde also durch Präcedenz-Beispiele gerechtfertigt. : e M jedoch allen Grund, zu glauben‘’, so schloß der Minister, | wohl vermöge des guten Sinnes, der in Jrland herrscht, vermöge der Bemühungen derjenigen, die darauf Einfluß a üben, daß, ungeachtet der. von edlen Lords in diesem Hauseg äußerten Besorgnisse, keine Ruhestörung vorfallen wird.

. Jrlándische Regierung verfährt nach Grundsätzen der stren

Unparteilichkeit, und was die Angelegenheit betrifft, wel b edle Marguis am Schluß seiner Rede- erwähnt hat, so isi das erste Mal, daß ih davon hôre. Der Lord- Lieutenait h jedo das Recht, in seiner Hofhaltung diejenigen Anordntuy zu treffen, die ihm belieben, und es ist dies ein Punkt, y dem Ew. Herrlichkeiten wohl keine Kenntniß zu nehmen hahn

Unterhaus. Sitzung vom 3. Juli. Der Spr zeigte dem Hause an, daß er eine Petition empfangen h worin über eine unréchtmäßige Wahl für die Grafschaft Cat geklagt werde. Es wurde sodann auf den Antrag- Lord J. R sell’s ein Ausschuß ernanut, um denjenigen Theil der vor |

Jpswicher Wahl-Kommission abgelegten Zeugenaussagen zu F

fen, der sich auf das Benehmen der Magistratspersonen bez die Herrn Pilgrim angeblich wegen Veruntreuung anvertrauß

Güter verhaften ließen, so daß er vor jener Kommission 1

erscheinen konnte, und auf das Benehmen der Kaufleute Sal und Blake, die eine solche Klage gegen Herrn Pilgrim a 91g machten. Eine andere Motion des Lord Rusßell, dak Haus sich während der ferneren Dauer der Session des Di stags und Donnerstags von 12 bis 3 und dann wieder un Uhr versammeln solle, wurde ebenfalls genehmigt. Den úbril Theil der Sißung füllten wieder die Verhandlungen über Munizipal - Reformbill im Ausschusse und man gelangte bis 9ästen Klausel.

London, 4. Juli. Der König hat dem Herrn Frau Chantrey, Mitglied der Königlichen Akademie der Künste, | Ritterwürde verliehen. i A r

Die gestrige Hof - Zeitung enthält die offizielle Änyi von mehreren diplomatischen Ernennungen, nämlich: des Graf

von Durham zum außerordentlichen Botschafter und Bevollmilf tigten bei Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland; des Ht 4 Henry Ellis zum Botschafter bei dem Schach von ‘Persien, {F

demselben die Glückwünsche Sr. Majestät zu seiner Thronbi gung zu überbringen (Herr Ellis hat sich gestern einges{| um nach seiner Bestimmung abzugehen) ; des Herrn. Y M'’Neill zum Secretair bei dieser Gesandtschaft; des Capil Sir Edmund Lyoms zum bevollmächtigten Minister bei 6 Majestät dem Könige von Griechenland; des Herrn Henry d ward Fox, ehemaligen Gesandtschafts - Secretair zu Turin, | Gesandtschafts-Secretair am Wiener Hofe, und des Sir Als der Malet, ehemaligen ersten Attaché’s bei der Gesandtschaft Lissabon, zum Legations-Secretair am Turiner Hofe. Der Times zufolge, würde Lord Durham erst zu Anft des moe 1A aer oifen Bord eines Kriegsschifss von hier 1 St. Petersburg abreisen. | | De, Französische Botschafter und der Dänische Geht hatten gestern mit Lord Palmerston Unterredungen im aus! tigen Amte. / i Lord Glenelg, der Staats-Secretair für die Kolonieet,/ y gestern Abend den Königlichen Kanadischen Kommissarien, Q von Gosford, Sir Ch. Grey und Sir G. Gipps, einen

iedsschmaus. e Sees Fodn Walpole und Lord Mot

Lord Howick hat Herrm j Herrn Mordaunt zu seinem Privat-Secretair angenommett,

Da Herr Drummond, als Unter-Secrétair des Lord-Li nants s Irland, an die Stelle von Sir William Gosset soll, so wird dieser, wie der Courier versichert, den Posten : J Sergeant-at-Arms in Unterhause erhalten, den Herr Sey niederlegen will. )

Die vier Kandidaten, welche sich um den durch Tod erledigten Parlamentssiß für Oldham bewerben , sind“ Lees, ein Konservativer, Herr Ashton Yates, ein Whig du John Cobbett, Sohn des Verstorbenen, und Herr Fergus iat nor, Radikale. Die radikalen Wähler sollen über die VerdE ihrer beiden Kandidaten nit ganz einig seyn, indem Herr bett einem Theil derselben in seinen Meinungen Trennung von Kirche und Staat nicht weit genug geht.

Da Lórd Stanley und Sir J. Graham sich nun auf !

ais di Oppositions -Bänke geseßt haben, \o bemerkt die Zune (vel mehren werde, indem sie zwei so mächtige Verbündete Hen

das Gefühl der Jnferiorität, welches sich bei den Mi schon V Gbr von Sir R. Peel verrathe, sich nit

gesellt sähen und wohl wüßten, daß diese in sehr kurzer Ze ihm als Kollegen im Kabinet seyn würden.

Mit Hinsicht auf den von Lord Brougham in der gestr in

i j  die Sibung des Oberhauses gemachten Vorschlag, äußert mes, es würde sehr drollig seyn, wenn die beiden Häuser 6

| einer der

hinsichtlich !

und denselben: Gegenstand zu gleicher Zeit erörterten und viel- leicht zu Beschlüssen kämen, die mit einander geradezu in Wider- spruch ständen; jedenfalls aber sey der Vorschlag sehr charak- teristish für Lord Brougham.

Die Dubliner Evening P of meldet: ¡Der Untersuchungs- Ausschuß Über die öffentlichen Arbeiten in Jrland sest seine Ge- sháfte fort. Man zweifelt nicht, daß dem beschlossenen Darlehn von 500,000 Pfund eine Bewilligung von 50,000 zur Förderung der öffentlichen Arbeiten wird hinzugefügt werden. Man ver- nimmt, daß die Regierung auf 75,000 Pfund zum Behuf der Sdiff armachung des Shannon antragen will./

Es heißt, daß man Beweise von der Existenz von Oran- gisten:Logen in eren Regimentern in Jrland erhalten habe.

Die Times bemerkt, der Umstand, daß der Marquis von Londonderry das angebliche Dekret des Don Carlos in Spani- sher Sprache erhalten habe, sey kein Beweis für die Authentici- tát desselben, denn es seyen ihr oft Dokumente vorgekommen, die man für Dekrete des Don Carlos ausgegeben habe, und die, ob- gleich sie ihr in Spanischer Sprache und auf Spanischem Papier zugeschickt worden, sih doch als unecht erwiesen hätten; Perso- nen, die ein Juteresse dabei hätten, solche Dokumente zu fabrizi- ren, sorgten gewöhnlich auch dafür, daß man an der Sprache, dem Dru, dem Papier, dem Datum und Ort ihren Betrug unmöglich entdecken könne; übrigens aber, fügt das genannte Blatt hinzu, kônne das von Lord Londonderry vorgezeigte Dekret wohl authentisch seyn, wenigstens müsse man die Autorität des Marquis für eine sehr bedeutende gelten lassen.

Ein Offizier von einem aus Valparaiso hier angekommenen

der Insel Juan Fernandez gänzlich zerstört habe. Sie lag in einem Thal, und die Einwohner flüchteten sich beim ersten Stoß auf die Berge. Das Meer trat einige Male über und {wemmte sämmtliche Häuser fort, an deren Stelle es eine ungeheure Masse schwarzen Schlammes zurüctieß.

: s Niederlande. __ Aus dem Haag, 4. Juli. Se. Maj. früh aus dem Loo hier eingetroffen. J

Die Holländischen Blätter geben nunmehr ebenfails einen Bericht über die (gestern erwähnten) unruhigen Auftritte in Amsterdam und stimmen sämmtlich darin überein, daß durch- aus keine politischen Beweggründe dabei obgewaltet hätten.

Dee Ola nd

Hamburg, 9. Juli. Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen ist unter dem Namen eines Grafen von Hohenstein nebst seiner erlauchten Gemahlin hier eingetroffen und denkt von hier nah Kuxhaven abzugehen. i

Oesterrei c. Wien, 2. Juli. (Hannov. Ztg.) Se. K. H. der Erz- herzog Maximilian von Este wird, dem Vernehmen nach, den rzherzogen Franz Car! und Johann ebenfalls nah Kalisch fol- gen, Eine Deputation aus Erlau ist eingetroffen, um bei f Maj. dem Könige die Privilegien einer Kdnigl. Ungarischen

der König ist heute

reistadt zu erbitten. Unter dem Schute des hochverdienten K, K. Staats - Ministers Grafen von Kollowrath lebt der Han- dels-Stand in der Hoffnung, ein. neues Justitut ins Leben ge- rufen zu sehen, dessen Bedürfniß für die industriellen Unterneh- mungen. lange gefühlt, und für den Fabriken- und Handels- Stand, welcher sih bloß dem Waaren-Geschäfte widmet, von un- berechenbarem Nuben ist. Es ist nämlich im Werke, cine Waag- ren-Leihbank zu errichten, an deren Spise, wie sich der Han- dels -Stand schmeichelt, der hochverdiente Freiherr von Dietrich, Chef des Hauses gleiches Namens, welcher seit 30 Jahren eine Zierde der großen Häuser genannt wird, da er bei jeder Krisis, welche dem Staate oder Handels - Stande drohte, so werkthätig einschritt, stehen foll. Bereits sind zahlreiche Adressen an densel- ben zu diesem Behufe eingelaufen, und Graf Kollowrath hat den nôthigen Schuß des Kaisers und seine thätige Mitwirkung auf eine Weise zugesagt, daß die Entstehung dieses großen Un- ternehmens sehr nahe zu hoffen ist.

Se

Rom, 20. Juni. (Hannov. Ztg.) Das im Ganzen zu- nehmende Vertrauen zur Regierung hat neuerlich ein dem Papste zur Ehre gereichendes neues Motiv erhalten. Ein junger Ver- wandter Gregor’'s XVI. machte eine kleine Reise durch Jtalien. Von Neapel zurückehrend, verweilte er in Rom wieder einige Tage; ‘aber ungeachtet es von einigen Setten her nicht an \chmeichelnden Zureden mangelte, den Jüngling hier zu be-

(ten, hat Se. Heiligkeit es nicht erlauben wollen, und der junge Reisende ist in sein Vaterland, nah Ober- Jtalien, \{chon wieder zurückgereist. Seit dem Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts hat das vormals so sehr beschrieene Nepotenwesen ganz aufgehört. Pius VIl, und

ius VIII, erlaubten feinem ihrer Verwandten , nach Rom zu ommen, und von Leo XI[. ist nur ein Nepote, und zwar in {näßigem Grade, begünstigt worden, der Msgr. della Genga, welcher so eben die Päpstliche Condolenz und Glückwünsche nach

ien zu überbringen hatte. Und dieser wird ohne Zweifel in nächsten Kardinals - Promotionen begriffen seyn; denn fiah einer alten Observanz erheben die Päpste zu dieser Würde die begünstigten Nepoten ihrer Vorgänger.

, Beit einigen Wochen kreuzt (wie bereits erwähnt) eine Por- tugiesische Korvette in der Nähe von Fiumicino, ohne Zweifel Um den Jnfanten Dom Miguel zu beobachten, welcher sich in dem Landhause des Signor Mengacci, unweit dieser Stadt, auf-

er Prinz aber s auf der Jagd, die er mit dem áltesten Sohne dieses Lieferanten treibt, und dem Vernehmen nach feh- en ihm die Mittel zu irgend einer Unternehmung, welche ihn ber die Gränzen hinausführen würde.

D Li

Von der Serbischen Gränze, 27. Juni. Fürst Mi- bs war mit seiner Gemahlin gestern in der Quarantaine von Semlin ganz unerwartet incognito eingetroffen, um seine Toch- ter, welche an Herrn von Paik dort vermählt ist, zu sehen. Nach einem Aufenthalt von einigen Stunden, welche bloß dem Familienleben gewidmet waren, kehrte er von der Quarantaine aus zah Serbien zurück. Seitdem heißt es allgemein, daß er die Reise nah Konstantinopel unverzüglich antreten wolle, und daß er sich deshalb bei seiner Tochter beurlaubt hätte. dore geisende, welche aus Larissa eintreffen, erzählen, daß sich ert im März d. J.- gegen §0 Bayerische Deserteurs aus der mtd von Zeitun einfanden, welche den Jslamismus annah- ftáre und dort A derung treiben. Jhre Anzahl soll sogar leb er gewesen seyn, allein es hatten sich Mehrere nah Salo-

ch begeben, wo sich die Fränkischen Konsuln, um dem Skan-

z nun die Aussicht auf

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schaffung zu betreiben. Der Abfall vom Christenthume hat die- sen Ankömmlingen den Haß der Griechischen Bevölkerung so hugezogen, daß es in Larissa dôfters Excesse zwischen densel- en giebt.

Smyrna, 10. Juni. Seit gestern hat sich kein néuer Peskfall hier ereignet, und die ganze Bevölkerung kömmt darüber zu Athem. Man hofft, daß diejes Uebel durch die ergriffenen Vorsichts-Maßregeln hier im: Keime erstickt werde,

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

_New-York, 6. Juni. Dem New-York annual Re- gister für 1835 zufolge, giebt es im Staate New - York 1830 Geistliche der verschiedenen christlichen Konfessionen, nämlich: Presbyterianer und Congregationalisten 562, Baptisten 442, Me- thodisten 402, Episcopalen 181, Holländische Reformirte 116, vereinigte Reformirte 23, Lutheraner 30, verschiedene andere Sekten 74. Die Zahl der Advokaten und Anwalte beträat 2092, die der Aerzte 2650. Die Miliz des Staates besteht aus 186,212 Mann, nämlich 7225 Mann Kavallerie, 1271 Mann reitender und 11,396 Mann Fuß - Artillerie, 163,301 Mann Infanterie und Jäger, und 50 Compagnieen Artillerie zu 3019 Mann, welche der Jnfanterie beständig oder für die Zeit der Inspektion beigegeben sind. Die Kanäle des Staates New- York haben zusammen eine Länge von 548 Englischen Meilen und brachten im Jahre 1833 an Zöllen die Summe von 1,463,715 Dollars 22 Cts. ein.

Aus dem Bericht der Mew-Yorker Gesellschaft zur Verbrei- lung der Sonntags-Schulen geht hervor, daß es jest 67 Schulen dieser Art in dem genannten Staate giebt, wöbei 965 Lehrer und 1039 Lehrerinnen beschäftigt sind. Die Zahl der Schüler beträgt 13,308, nämlich: 9,902 weiße Knaben, 382 far- bige Knaben, 131 farbige Männer, 6542 weiße Mädchen, 578 far- bige Mädchen und 273 farbige Frauen. 63 von diesen Schulen haben Bibliotheken, die 21,875 Bücher enthalten.

Die Zahl der dffentlichen Schulen beträgt, mit Einschluß von 23 Primair-Schulen, 55, mit 13,897 Schülern, nämlich: 7354 Knaben und 6543 Mädchen, worunter 611 farbige Knaben und 631 farbige Mädchen.

Die Nachricht von der Annahme des Entschädigungs-Gesetzes durch die Französische Deputirten-Kammer erregte in New-Bed- ford, im Staate Massachusetts, sehr große Freude, indem sich i ungestörten Fortgang der Fischerei darbie- tet. Es wurden zur Feier dieses Ereignisses 152 Kanonenschüsse abgefeuert einer fúr jede Stimine der Majorität der Depu- tirten - Kammer.

Süd-Amerika,

Es sind in London Zeitungen aus Bogota und Carac- cas angekommen, von denen die ersteren bis Ende Aprils und leßtere bis zum 12. Mai reichen. Die Zeitung aus Venezuela enthält eine lange Korrespondenz über einen Gegenstand, der fär die Britischen Jnhaber von Columbischen Obligationen von gro- ßem Interesse is. Als die Columbische Regierung die Anleihe in England kontrahirte, wurden gewisse Einkünfte zur Zahlung der Zinsen und Einlösung des Kapitals verpfändet, und bei der Theilung dieses Staates in drei unabhängige Republiken wurde Venezuela für* seinen Antheil an den Verpflichtungen, welche die Negierung des ganzen Landes eingegangen war, verantwortlich. Nichts destoweniger wurde im April dem in Caraccas versam- melten Kongreß ein Dekret zur Kousolidirung des von Venezuela übernommenen Theils der inneren Schuld Columbiens vorgelegt Und zu ihrer Liquidirung Einkünfte angewiesen, worauf die Jn- haber. Columbischer Obligationen die nächsten Ansprüche ha- ben. Die Ungerechtigkeit , welche durch die Annahme dieses Dekrets würde begangen werden, ist klar auseinandergeseßt in einem Memoir, welches die Herren Powles, Ward und Comp. in La Guayra, Agenten der Britischen Gläubiger, dem Briti- schen Konsul in Caracas, Sir Robert Kerr Porter, úberreich- ten, und dieser hat in: einer Note an den Minister der auswär- tigen Angelegenheiten in Venezuela, Señor Michelena, nachdrück- lich die Ansprúche der Obligationen - Inhaber unterstüst. Die Entscheidung der Regierung ist noch nicht bekannt, da die Zei- kungen die Antwort des Ministers noch nicht enthalten. Jn Folge einer Meinungs-Verschiedenheit zwischen dem Kongreß und der exekutiven Gewalt sandte der Präsident der Republik, Señor Vargas, am Wsten eine Botschaft an den Kongreß, die seine Resignation enthielt. Am folgenden Tage zog der Kongreß die Botschaft in Erwägung. Es waren 44 Deputirte zugegen, von denen 14 für und 30 gegen die Annahme der Resignation stimm- ten. Darauf wurde eine Kommission ernannt zur Entwerfun einer Antwort an den Präsidenten und ihm diese soglei urs eine Deputation übersandt. Der Präsident, welcher gefürchtet zu haben scheint, daß sein moralischer Einfluß auf das Volk durch die zwischen ihm und der legislativen Gewalt entstandenen Differenzen ges{chwächt werden möchte, fand jede Besorgniß der Art’ durch die Entscheidung des Kongresses widerlegt. Er er- klärte darauf, daß er der Ausübung seiner Amts-Pflichten jedes persönliche Opfer zu bringen bereit sey und nahm seine Resigna- tion zurück., Die Kammern vertagten sich darauf, indem der 30ste der zum Schluß der Session bestimmte Tag ist. Bogota-Zeitungen melden, daß der Senat am 21. April die am 23, Mee zwischen Neu-Granada und Venezuela abgeschlossene Uebereinkunft, in Betreff der Anerkennung und Theilung der aktiven und passiven Schuld Columbiens, genehmigt und an die Kammern der Repräsentanten Übersandt habe. Die bürgerlichen Streitigkeiten und blutigen Kämpfe, welche die Re- publik Aequator so lange Zeit verwüstet haben, sind durch den Sieg der einen Partei beendigt. Senor ocafuerte ist an die Spiße der Regierung gestellt und hat einen National - Konvent zur Entwerfung einer Constitution zusammenberufen. Diese aus 45 Mitgliedern“ bestehende Versammlung sollte ihre erste Sibung am 1, Mai halten.

a ——

M nand

Berlin, 11, Juli, Bei der Wiederbesiznahme der das Großherzogthum P ofen bildenden Gebietstheile befanden si in demselben noch 47 Manns- und i0 Frauen - Klöster , nämlich im Posener Departement 31 Manns- und 7 Frauen- Klöster, im Bromberger Departement 16 Manns - und 3 Frauen - Klöster. In ihnen waren vorhanden 454 Mönche und 119 Nonnen, zu- sammen 573 geistlihe im Kloster lebende Personen, welche in Ansehung der Kloster-Regel und der Anzahl folgendermaßen ver- theilt waren: Jn 2 Benediktiner - Klöstern 35 Mönche, in 10 Bernhardiner- Klöstern 89, in 4 Karmeliter-Klöstern 39, in l Kloster Canonicorum regularium Lateranensium 10, in 6 Cistercienser- Klöstern 94, in 5 Dominikaner - Klöstern 50, in 7 Franziskaner- Klöstern 53, in 1 Kreuzherren- Kloster 3, in 1 Piaren-Kloster 3,

dal ein Ende zu machen, veranlaßt fanden, ihre shnelle Fort-

in 1 Philippiner- Kloster 18, in 8 Reformaten-Klöstern 57, in 1

Trinitarien-Kloster 3 nediktinerinnen -Kloster 16 in 2 Cistercienserinnen- Klöstern 30,

Nonnen, in in

/ zusammen 454 Mönche; ferner: in 1 Be-

1 Katharinen - Kloster 7, 4 Klarissen- Klöstern 40,

in 1 Norbertinerinnen-Kloster 20, in 1 Theresianerinnen-Kloster

stehen,

vermacht.

wärtigen

Zucker.

1835. 10, Juli.

Luftdruck.…. Luftwärme .… Thaupunkt Dunstsättig. . Wetter Wind Wolkenzug .…

991. 32 271.

P 2) Er Raub, 3577.

6, zusammen 119 Nonnén. in ‘einem Alter unter 20 ren 76, von 30 40 Jahre 90— 60 Jahren 123, von Jahren 44, von §80—90 J war 92 Jahr alt.

9, August 1816 wu

den Conventualen ab also diese Anstalten der selbst auflôsen würden. gestorben , andere,

tern bereits im Jahre 1068, al des Christenthums in Polen, Herzog Boleslaus geschenkt wur kfungs-Dokument lesimo sexagesimo oclavo idus Aprilis mit wenig Abreviaturen und scharfen S ist gut konservirt; nur auf einer Zeile hat es durch eine beim Zusammenlegen entstandene Reibung g indessen verräth der Einschnitt unten am Rande den Ort, wo es angebracht war. Die Schrift ist völlig derjenigen glei, welche in gleichzeitigen Urkunden Deutschland Dokument selbst in merkwürdig. Nach 1833 ergangen sind,

ster, nachdem, Individuen ausgestorben, binnen 3 verschiedenen Bestandtheile ihres von Bildungs-Anstalten für die kathol vinz verwendet werden.

Der Kaufmann J. C.

lichem Belang gewesen. 1425 Ctr. Branntwein, Tonnen Häring, 332 Ctr. Kaffee, Oel, 119 Ctr. Pfeffer, 551 Ctr. 1071 Ctr. Schwefel, 4055 Ctr. Syrup, 2421 Ctr. Thran, 13,994 Ctr. W An Getraide sind nur 1953 dagegen sind 57 Seeschiffe mit 99,139 Kubikfuß eichenem Schiffs Ring Stäben, 3661 Stúck Balken und

In den Häfen des Re auf der Rhede bei Leba kamen und 42 gingen von dort wieder in Se tikel bestanden a) vom Auslande in 389 1694 Tonnen Häring; b) vom Inlande und zwei, ihrer Quantität na gen Roggen und Weizen,

uslande wurden verschifft 479 Ctr. Leinwand; nah dem Jnland Butter, Knochen, Leinwand 2c.

Beet e0m Bt Hine sz endli cze tine et evereetiear ir iee drmm Lp. L E E A M DO L A

Tagesmittel:

Niederl. wirkl. Schuld 56, Kanz-Bill, 251. Preuss. Präm. - Scheine 108.

Lond. 1042. Amsterdam —.,

Jahren 21

Pfarreien

3 Nonnen-Kl Unter ihnen zwischen §9 9

historischer und ge

wie oben erwähnt, Ve

Wenngleich der Schiffs - Verkehr nicht unbedeutend erscheint, indem in den 111 Schiffe einschließlih 83 beladenen eingingen und 116 Schiffe einschließlich 91 beladenen von da ausliefen , so sind doch die see- Jmporte Stettins verhältnißmäßig nicht von erheb-

Es wurden

Holz

im S

e gesorgt worden war. waren noch vorhanden im Posener

337 Ctr. Bier,

C

Von diesen 573 Personen standen

, von 20 30 Jah-

n 6%, von 40— 50 Jahren 119, von 60 70 Jahren 114, von 70— §0 ahren 10 Personen, und eine Nonne Durch die Allerhöchste Kabinets-Ordre. vom rde bestimmt, daß die Klöster die durch Sterbefall oder sonstiges Ausscheiden abgehen- er nicht wieder erse6t werden sollten, wodur sich durch successiven Abgang Seitdem sind mehrere Klöster aus- nach Absterben ihres Personal- Bestandes bis auf wenige Individuen aufgehoben wo aber über das Vermögen eines jeden K worden, daß die darutiter begriffenen , ten Kapitalien {lecht dotirten Absolvirung dieser Messen übereignet, gens-Substanz aber theils zu milden richtung der Kranken-An zur Ausbreitung, chen- und Schulwesens verwendet stenz der noch übrig gebliebenen Konver angemessener ‘Pensionen und deren Unterbringung in noch bestehen- den Klöstern oder in der Seelsorg Schlusse des Jahres 1834 Departement 10 Mönchs - Klöster mit Klöster mit 31 Non Klöster mit

einstweilen bee ihrer Mitglie-

rden, in beiden Fällen ist losters dergestalt disponirt mit Seelenmessen belaste- mit der Verpflichtung zur

die übrigen Theile der Vermö- Stiftungen, namentli zur Er- stalt der grauen Schwe Beförderung und Vervollkommnung des Kir- wurden, nachdem für die Exi-

stern in Posen, theils

itualen durch Bewilligung Am 44 Mönchen, 4 Nonnen-

nen; im Bromberger Departement 6 Mönchs- 25 Mönchen, sammen 111 Individuen. zwischen 70— 80, 2 3 Nonnen zwischen 70 80 Von den Mönchen hatten 10, Jahren ihr Kloster - dies seit länger als 60 Jahren geschehen. der noch_ bestehenden Klöster dürften das Kloster der regulirten Chorherren des Augustiner-Ordens (Canonicorum regularium La- leranensium) zu Trzemeszno und das Benediktiner-Mönchs-Klo- ster zu Mogilno im Bromberger Departement seyn, welchem lebe so wenig Jahre nach Einführung ansehnliche Ländereien von dem den. Das noch vorhandene Schen- , datirt de anno incarnationis dominical mil-

in Plozc, ist auf Pergament

öster mit 11 Nonnen, zu- befanden sich 13 Mönche 0 und 1 von 96 Jahrenz

und 3 zwischen 80 90 Jahren. von den Nonnen 2 seit 50 60 Gelübde abgelegt und von 2 Nonnen war

Die beiden ältesten

chriftzügen geschrieben. Es

elitten; das Siegel fehlt,

s gefunden wird, und das ographischer Hinsicht gleich

den neuesten Bestimmungen, die im Jahre sollen sämmtliche noch vorhandene 23 Kld- ihr Personale bis auf 111 Jahren aufgehoben und die

rmögens zur Ausstattung ische Geistlichkeit der Pro-

| Thering zu Münster hat der dortigen Lamberti- Pfarrkirche zur Errichtung einer: Curat - Blut: Vikarie die Summe von 5000 Rthlr., beck zu Warendorf haben dem

und die Géschwister Aver-

dasigen Armen-Fonos 700 Rthlr.

im verflossenen Monat Hafen zu Swinemünde

nâmlih nur eingeführt : 4377 Ctr. Eisen, 2893

106 Ctr. Kupfer, 1649 Ctr. Reis, 17,994 Ctr. Rosinen,

1279 Last Steinkohlen,

ein und 14,971 Ctr. roher Scheffel ausgeführt worden,

ausgegangen , welches in

bauholz und Planken, 1035

1657 Last Bohlen bestand.

gierungs - Bezirks Cöslin und R Juni 38 Schiffe an e. ie

aupt-Einfuhr-Ar- Sd Roggen und in 15,238 Schffl.

ch nicht angegebenen Schiffs-Ladun- Stangen - Eisen, Wein 2c. N Klafter Brennholz und 279

ah dem 531 Ctr. Eisen, 150 Ctr.

d E A L A C A E D R Ba A Lde U B R H RE A E

Meteorologische Beobachtung.

Morgens |

Nachmittags 6 Uhr.

Ug

336,69‘/‘ Par. | 336,34‘ Par. | 335,17“ Par. 154° R. 10,9°° R. 71 pCt. regnig.

Ebe

10/29 R.

76 pCt. heiter.

224° N I E 47 yCt. heiter. SW.

Lz WSW.

336,07 ‘‘/ Part...

| | 17,29

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Quellwärme 7,20 R. Flußwärme 17,6 ° R. Bodenwärme 13,3 ° R. Ausdünstung 0,099-/ Rh. Niederschlag 0,037‘ Rk Nachtkälte 1349 5% 11,19 R... 65 b

SW., |

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6

438 Amort. 95

E Petersburg, Ham?

ea,

975 Silber-Rub. 102.

C C M0

52 do. 1017 3x5 80 do. 45

; Juli, “i 2: 2008, Mud:

1/88, 997. Oesterr. Span. 52 42.

L —.- É ü

„Ulli. » 975. Paris 111F. Silber«