1835 / 193 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

inen Winkel in Gktiechenland giebt, wo nicht die Liebe zum Kdö- nige gefünden werden könnte. Ja, oft habe ichs gesehen, wie ir- gend eine Matróne, irgend ein ganz räuberish ausschender Pa- lifar das Bild Otto's an die Brust drückte und herzte und küßte, als huldige er den brennenden Lippen einer Hydriotischen Jung- frau. Und das is bei Gott keine Verstellung. Dies sah man an dem über alle Begriffe steigenden Jubel, als der König nach) angehérter feierlicher Messe die sogenannte Friedens - Kirche vón St. Jrene verließ, und zum Empfange der fremden Gesand- ten und zur Huldigung seiner obersten Staats Beamten nach sei- nem Palais zurückkehrte: Vorher fand die Verkündigung der Proclamation durch einen festlih gekleideten Herold zu Pferde statt, die, in vielen tausend Exemplaren vertheiít, auch in demsel- ben Momente die Amnestie für die Gefangenen nah dem Pala- * mides brachte. Eben die Amnestie war es aber, die dem erlauchten Otto gewiß alle Griechischen Herzen gewann, mochten sie auch noch immer im Parteizwiste verstrickt gewesen seyn. Man kann kaum glauben, welche Popularität der König sih durch die Frei- lassung des immerhin ehrwürdigen Greises und Helden Koloko- teoni erwarb. Jh mischte mih Unter einen Haufen Hellenen, die früher mir scheu ausgewichen waren, und nun mich beim Ro, bei der Hand, kurz wo sie mich nur immer erwischen konn- ken, faßten ‘und drücften,/ und pldolih {rie Einer aus vollem Halse: unser Varer is frei, es lebe der König! und der ehrwür- dige’ Titel „Vater“/ galt dem Greise auf dem Palamides. Die mirtägige Hiße erlaubte keine übermäßige Fortseßung des Jubels ; aber unter den úberall aufgeshlagenen Gezelten floß der Cyprer, als gelte es, fr die Ewigkeit zu trinken, Bei Hofe war große Tafel, wo man sich der heitersten und ungezwungensten Laune Überließ. Der zum Reichs-Kanzler ernannte Graf von Arman- sperg, der Geachtetste unter allen bisherigen Regentschafts-Mit- gliedern, brachte dié ersten! Toaste auf das Wohl des Königs aus, und kaum hatté eine Salve von der Akropolis herab cingestimmt, als die Hellencn von allen Tischen, die meisten vom bloßen Boden wie mit einèm Zazuberschlage aufsprangen, und das tausendstimmige Zyrw aufs Neue durch die {chwülen Lüfte shmetterte. Dem König-

lihen Vater in Bayern wurden mit gleicher Herzlichkeit auch |

überall Lebehoch's gebracht. Abends waren Athen und. die Akro- polis beleuchtet. Mit geringer Begleitung, aber unter erneu- (tem “Zujauchzen der Menge, schritt der König durch die nun vollens’ ‘gereinigten Straßen der Stadt, und drückte Jedem, dem “er f#unte, Freude und ungeheucheltes Wohlwollen für scine Griechen aus. An der westlichen Seite der Stadt wurden Feuer- ‘vere abgebránnt. An den folgenden Tagen wechselten Bälle, Feskschießen, von Deutschen veranstaltet, und Wettrennen, Tanz im Freiei, Gesang und Militair-Musik unter einander ab. Von Nauplia geht die Nachricht ein, daß auch dort der Jubel des Volkes aufs. Höôchste stieg.

Regierung selbsk angetreten.

Errichtung von Schulen in möglichst vielen Theilen des Reiches, damit der sonst sehr ‘gesunde geistige Kern des Volkes cine be- stimmte Form erhalte ; sodann die Versöhnung der bereits ohne- hin sehr schla} gewordenen Parteien. Beides wird geschehen. Anderes Gute kann folgen,“ |

Inland:

Betlin, 12,-Juli... Am Läsien v. M., seinem Vsten Ge- burtstage, feierte der Superintendent der Synode Loiß (Neu- vovpommeri), Konsistorial-Rath Y)r, Barkow, sein funfzigjähriges Amts-Zubiläum. Das Jubelfesi dieses hochverdienten Geistlichen ward von allen Seiten gern benußt, um ihm Beweise der An- hänglihkeit, des Wohlwollens und der Hochachtung zu geben, MNa:hdem ‘ibm schon am Vorabende des Festes das besondere Glück widerfahren war, von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprin- en, bei Hêchstdessen Durchreise durch Loi Worte huldreicher K heilnahme zu vernehnien, erschienen am Festtage selbst die zahl- reichen . Glückrwoünschenden: der Magistrat, der zugleich einen werthvollen, mit einer Lateinischen Fnschrift versehenen silbernen Pokal überreichte; die Synode, welche ihrem würdigen Vorsteher ebenfalls cinèn silbernen Pokal verehrte; der älteste Sohn des Jubilars, Professor r. Barkow und der Hosfgerichts:Rath Ziem- ben aus Greifswald mit Graculations- Schreiben ter dortigen Universität und des Köntgl. Hofgerichts; der Bischof Dr. Ritschl aus Stectin, der Regierungs : Präsident von Seydewis und der Konsistorial: und Schul: Rath 1. Mohnike aus Stralsund und mehreré andere, wekche theils ihre Glückwünsche darbrachten, theils T oa überreichten. Um 9! Uhr ward der Zubilar in dée festlich geschmückte Kirche geführt. Der Gottesdienst begann mit einem zu diesem Tage beson- ders. verfaßten Liede; darauf folgte die Liturgie und die Heu über 2. Sam. 19, 34. 35, Nach leßterer betrat der

ischof.1)r. Ritschl den Altár und übergab am Schlusse seincr Rede dem. Jubilar als ein Zeichen Königlicher Huld. die Schleife zum Rothen Adler-Orden dritter Klasse, bezeugte ihm auch die Theilnahme: des Königl. ‘Ministeriums der geistlichen Mean heiten Und bechändigte ihm die Glückwünschungs- Schreiben der Königl. Regierung zu Stralsund und des Königl. Konsistortums und Provinzial - Schul - Kollegiums zu Stettin. Zulckt wurde

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Durch das so eben fertig ge\vordene Regiaier zu dei Jahrgavg 1834 der:

Und so hat denn König Otto seine | Niemand trägt auch das geringfte | Bedenken, daß Griechenland nun nicht ‘einer shdnen, Zukunft | entgegen gehen werde. Die erste und wichtigste Aufgabe ist die |

788

der Jubelgreis von dem Herrn Bischofe in Gemeinschaft sämmt- licher Geistlichen unter Auflegung der Hände und Gebet feier- lich eingesegnet. Nun betrat auch der Jubilar selbst den Altar, sprah mit vieler Kraft zu der Gemeinde und den Mitgliedern seiner Synode und ertheilte der ganzen cristlichéèn Versammlung den Segen. Zum Schlusse des Gottesdienstes ward das Halle-

mit dem Jubilar, außer seinen Angehörigen, sämintlihe anwe- fende Mitglieder der Königlichen und städtischen Behörden, die Geistlichen der Synode und mehrere andere fremde Gäste auf dem Rathhause zu einem Festmahle versamine!t, bei welchem sich vor Allem die Verehrung und Licbe gegen des Königs Majestät und das ganze Königliche Haus laut kund gab,

und Thierschau wird am 9. September d. J., zu der Zeit, ‘wo Se. M. der König. daselbst erwartet werden, ein außerordent i- ches Rentfest veranstalten, bei welchem 6 Rennen stattfinden sol- len, und zwar: [) um. das von Sr. K. H. dem- Prinzen Karl verliehene silberne Pferd, 2) um eincn Preis von 109 Rthlr., 3) um den von Jhrer Durchlaucht der Frau Fürstin vou Lieg- niß ausgeseßten silbernen Pokal, #4) um cinen Preis von 150 Rthlr., 5) um einen von des Königs Majestät Allergnädigst be- willigten Preis von 509 Rthlír., 6) um eirehn silbernen Pokal oder eine Schaale mit bezüglichen Verzierungen auf die freudige Bedeutung des Tages. :

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1835. 11, Juli.

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Literarischen Zeitung, hérauszegeben von Karl Büchner, ist jetzt dieses Journal ein 80 beyuemes, vullslün-j , diges und wohlfeiles Händbuch der gesanmmten Li- teratur des Jahres 1834, wie es Jedem Gelehrten, Techniker und Bucbhändler unentbehrlich und wie es áusserdem uicht vorhanden ist. lieh nicht, nur eine wiésonschaftlich geordneie Ue- bérsîcht der in- und ausländischeu neuen Bücher, bei den interessantéren „und wichtigeren mit Beur- theilung ihres Inhalts, sondern auch eine Angabe der in den vorzüglicheten in- und augysländischèn Zeitschrisien enthaltenen Aufsätze und Recensionen. dnid endlich einé Antreige der Dissertationen und Progéamme, der Todesfall renbezeugungen der Schriflsteller u. dgl. Die Ru- «Ncueste Nachricht van den neuen literórischen Ersehoinun-| urg-Stecalse No. 8. fon in Deutschland, England, Frankreich ete. wie ein anderes literarisches Blatt. Der Jahrgang 1834

Der Jahrgang 1835, von dem die Nummern 1 bis 26 erschientn sind, koatet- ebenfalls 2 Thier. Alle Buchhandluvgen und die

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( Antwerpen, 6 Juli,

Span. 55 221 Zins. 172, Córtes 364.

Span, Aul. 48 Belg. 1062.

Coup. 194. Neue

Hamburg, 10. Juli.

Engl. Russ. 105}. Hope in Cert. 994, Preuss. Prüm. - Scheine 121. Polu. 138! Neue Poln. Ant 176. Dän. —. Port. 58 89, 30 Z9, |

London, 7. Juli. : j j

Cons. 38 905. Belg. 109. Span. Cortes 492. Obl v. 1834 A6L.- Zinsl, 133. Ausg. 23. 248 Holl. 554. 58 do. 1614. Port. 58 99. 35 §0, Engl. - Russ. 1094. Bras. 844. Columb. v. 1824 373 Mex. 363. Peru 314, / :

Wien, 7. Juli.

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226 565 Königliche Schauspiele. :

Montag, 13, Juli. Jum Schauspielhause: Der Kausmann von Venedig, Schauspiel in 5 Abth., von Shakespeare, überse6t von Schlegel. :

Dienstag, 14. Juli, Jm Schauspielhause : Posten. Hierauf: Die Einfait vom Lande.

Mittwoch, 15. Juli, Jm Opernhause: Zuin erstenmale: Das eherne Pferd, Zauber- Oper in 3 Abth., nah dein Franz. des Scribe, von dein Freiherrn v. Lichtenstein. Musik von Auber.

Die neue Decoration des dritten Aufzuges: „Der Zauber- garten auf dem Planeten Venus‘ ist von dem Königl. Decora- tionsmaler Herrn Gerst, die darauf folgende Decoration: „Yag- gode‘’ von dem Königl. Decorationsmaler Herrn Köhler.

Ködnigsiädtisches THheailer.

Montaz, 13, Juli, Scenisch- musikalische -Abend-Unterhal- tung in 3 Abth. (Im Kostüm.) Erste Abtheilung: 1) Qu- verture und Scenen aus der Oper: „der Freischüß“/, von C. M. v, Weber. 2) Scene und Arie aus der Oper: „Zampa‘/ von Herold. 3) Große Scene mit Chor aus der Oper: „Semi- ramis‘ von Rossini. Zweite Abtheilung: Ouvertüre und Sce- nen ‘aus der Oper: „Wilhelm Tell‘’/ von Rossini. A O aus der Oper „„Othello‘/ von Rossini, (Dlle. Vial, vom K. Sardinischen Hof-Theater zu Turin: Semiramis

Nicht vem

und Desdemona, als Gastrolle. Hr. Bayer, K. Bayerischer |

luja aus ‘Händel's Messias aufgeführt. Am Mittage waren

Der in Breslau bestehende Verein für Pferderennen

Bodenwärme 13,3 ® R.

i621.

Hofsänger zu München, wird hierirt auf vieles Begehren vor

seiner Abreise als Zampa, Arnold Melchthal und Othello nogf -

einmal auftreten.)

Preise der ‘Pláge: Ein Pla6 in den Logen und’ im Baskyy

des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Dienstag, 14. Juli. Hinko, der Stadtschultheißen - Sh von Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspies „der jüngere Sohn‘, mit freier Benußung des- Storchischey Romans, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

2 amer tg

R S E A S T E S E S En

Neueste Nachrichten.

Paris, 6. Juli. Vorgestern Abend wurde der Präs des Seine-Departements in Neuilly von dem Könige empysy gen. Gestern Mittag begaben S. M. si nach Versailles. F Minister“ waren um dieselbe Zeit in der Hauptstadt zu tin Konferenz bei dem Herzog von Broglie versammelt. /

Der Prinz Leopold von Sicilien wird am-nächsten M woch_ (8ten) mit dem Paketboot von Brighton in Dieppe wartet. “Man versichert, der Prinz werde sich von dort di nach dem Schlosse Eu begeben, wo die gesammte Königliche F milie ebenfalls einige Tage zubringen würde.

Unter den Präfekten haben mehrere Versezungen stattgefy den. Der Unter -Präfekt von Douai, Herr Germeau , ist zul Präfekten des Departements der obern Vienne statt des Hey Mourgue, dieser Lestere zum Präfekten. des Depts. der obe Alpen statt des Herru Saladin, dieser zum Präfekcen des Drôn Depts. statt des Herrn Henry, und Leßterer zum Präfekten Depts. der Ardennen statt des verstorbenen Barons ‘von cours ernannt worden. des Depts. der oberen Pyrenäen haben unter einander getausy

Herr Odilon-Barrot is gestern früh von hier nah demYŸ deorte Néris abgereist.

Heute Mittag verbreitete sich Hier das Gerücht, es sey { eben eine weit verzweigte republikanische Verschwörung entde( worden, die dem Minister des Junern und dem Polizei-Préfs ten viel zu schaffen niache.

Man schreibt aus Toulon unterm 29. Juni: „Vorgesty sind alle hier befindlich gewesene Last- Korvetten und Gabai nah Algier, Bona, Oran und Bugia abaesegelt, wo sich h verschiedenen Detaschements der Fremden - Legion befinden, bj nach Spanien eingeschisse werden sollen. Morgen gehen die Ling! schiffe „Duquesne““, „Triton“ und „Nestor““ nach derselben Besiy mung ab. Wazegen sind heute das Linienschiff „die Stadt Marsis/ und die Fregatte „Arthemisia“‘aus Griecheuland hier eingetroffen,

über die Huldigung des Königs Otto Bericht zu erstatten. Y

kanntlich war der Lontre- Admiral Massieu de Clairval mit @ nein Linienschiffe und eincr Fregatte nach Griechenland abgest tizt worden, damit Frankreich bei jener Feierlichkeit würdig y präsentirt werde. Derselbe ijt aber zu spät eingetroffen, so di bloß der Capitain Lalande, der „die Stadt Marseille“ befehlig bei der Huldigung zugegen war.

Die neuesten Nachrichten aus Madrid melden unter A derem, daß dem General Latre das Kommando der Reserve: Arma das früher der General de la Hera hatte, úberiragen worden sep, del sagen fie nicht, daß dieser Leßtere den Oberbefehl über die rations- Armee im nördlichen Spanien erhalten habe; vielmh war iminer_ noch von den Generalen Quesada oder Saaréficl zu diesem Posten die Rede, da der General Morillo ihn Krän! lichfeits halber ausgeschlagen hatte. Briefe von dex Gräaje b richten, der General la Hera habe das Kommando über die He

{- rations - Armee nur intcrimistisch und bis zur Ernennung eint neuen Ober: Befehléhabers erhalten.

Valdez soll nach Mad abgereist sem, um über sein Benchmen Bechenschaft abzulegen

Das Journal des Débats meldet nach Briefen a Athen vom 10, Juni, daß der König Otto, nah Aufldsung s

‘nes Ministeriums, Herrn Coletti zum Botschafter in Paris 0

nannt habe, und daß der aus St. Petersburg abberufene Fi Suzzo zum Minister dey auswärtigen Angelegenheiten bestimmt sy

Die höheren Course der Englischen Fonds an der Londo Börse: vom Aren haben auch deu hiesigen einen neucn Jiupul gegeben. Uebrigens war an der Börse durchaus keine nell Nachricht aus Spanien bekannt. Es hieß nur, die Regierun habe von dem Madrider Kabinet die Versicherung erhalten, da das politische System des Ministeriums Martinez de la R gufrecht erhalten werden würde. '

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 108, 90, caur, 109, 10, 3proc. pr. compt. 79, 20. fin cour. 79, M Sproc. Îecap. pr. compt, 97. 5. fin cour. 97. pl Span, 4i 5. proc. do. W1, Ausg. Schuld 17, Cortes 3)

Frankfurt a. M., 9. Juli. Oesterr. Z5proc. Mét

1025. proc. 98 2. 9 2iproc. 88. 573, lproc, Ÿ G, Bank-Actien 1633, 1631. Part.-Obl. 140. 1402. Li zu 500- G., 1171, 1174, Loose

zu 100 G. 2135. G. Prä prám.-Sch. 614 Br. do proc Anl. 985. 98. * Poln

25

Dritte Ab- |: 995. 095, proc, Span. Rente 403. 405. Zproc. do, 254, 9

Redoacieur Cottel.

Gedrucêt bei A. W. Hayn.

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Die Präfekten des Depts. des Lot uff j ¡zu Wandersleben, Julius Eduard Lauter, verliehen worden.

mus, weder Frieden noch Krieg.

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

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Berlin, Dienstag den 14e Fuli

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Königl. Hoheit der Prinz August is von hier nach Magdeburg abgereist.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Arnsberg ist dem Geistlihen Johann Heinrich Kläppel die.erledigte Kaplaneistelle zu Lethmate verliehen worden ; zu Erfurt ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Felchta dem Kandidaten des Predigtamts, Chrisc‘an Adolph Führ, aus Múhlhausen, konferirt und die erledigte evangelische Diako- natstelle zu Walschleben dem bisherigen ordinirten Kollaborator

Angekommen: Se. Excellenz der Königl. Schwedische General - Lieutenant und Staatsrath, Graf von Ldwenhjelm,

von Stockholm. Abgereist: "Der Ober-Präsident der Provinz Pommern, von Bonin, nach Stettin.

Zeitungs-Nachrichten. N U S land

R ußland. 2

Odessa, 23. Juni. Der Erzbischof von Kischinesf und Chotin ist hier angekommen, und der Staats - Secretair, wirk- liche Geheimerath ‘Willamoff, der einige Tage in hiesiger Stadt zugebracht hat, ist gestern von hier nah Sebastopol abgereist. Die hiesigen künstlihen Mineraibrunnen kommen jest im- mer mehr in Aufnahme, und man erwartet in diesem Sommer, besonders wenn erst die Gutsbesißer der benahbarten Provinzen zum Gebrauch der Seebäder nach Odessa kommen, eine sehr starke Benußung derselben.

Frankreich.

Paris, 6. Juli. Der Fürst von Talleyrand hatte gestern in Nevilly eine mehrstündige Besprechung mit ‘dem Könige.

Die Pairs wérden morgen und übermorgen eine Gerichts- O und am Donnerstag wieder eine legislative Sißung alten. E

Im Temps liest man: „Jede Epoche hat ihren eigen- thümlichen Charakter. Es scheint, daß die unsrige bestimmt ist, ‘ein‘Diminutivum alles dessen d liefern, was in früheren Zeiten geschehen ist." War nicht die Juli - Revolution, der Ausgangs- punkt dieser neuen Aera, ein Diminutivum der Revolution von 1789? Auch sie hat ihre entthronte Dynastie gehabt, -aber ohne blutige Katastrophe; eine veränderte Verfassung, aber nur in einigen Punkten. Die Revolution und das Kaiserthum hatten ihre Feldzüge am Rhein und ihre Feldzüge in Jtalien; wir haben

die militairische Promenade nah Belgien und die Besekung

Ankona’s gehabt. - Die vorige Regierung intervenirte in Spanien mit einer Armee von 100,000 Mann; wir gedenken, die Frem- denLegion und einige Pariser Freiwillige hinzusenden. Sollten

wir in gewisser Beziehung ein Diminutivum der Restauration j A seyn, wie diese ein Diminutivum der Kaiserlichen Regierung E ‘war? Und wohin würde uns eine solche Progression füh-

ren? Alles fômmt daher, daß wir, und nicht ohne Grund, den Krieg fürchten, und daß wir uns doch nicht den Schein geben wollen, ihn zu fürchten; daher alle die Demonstra- ‘tionen, welche darauf berechnet sind, die Ehre zu retten, ohne die Dauer eines fúr nôthig erachteten Friedens zu gefährden. Zwei ‘Erinnerungen beherrschen Frankreich : die Erinnerung an die re- volutionnairen Greuelthaten und die Erinnerung an die Kriege ‘der Kaiserlichen Regierung. Die eine bewirkt, daß man gegen die Freiheit auf seiner Hut ist, die andere, daß man den Krieg Um jeden Preis vermeiden will. Aber diese doppelte Besorgniß iebt Allem, was man thut, einen kleinlihen und zweideutigen

harakter. Wir haben weder die Freiheit noch den Despotis- Wir können uns nicht verheh- len, daß in dem, was vorgeht, in der Art, wie man Spanien zu Hülfe kommen will, mehr Hinterlist als Größe liegt, und daß man, aus Liebe zum Frieden, zu den barbarischen Zeiten des “Krieges zurückkehrt.“

Eben dieses Blatt bemerkt in seinem heutigen Bulletin: ¡Seit der Juli- Revolution, und sogar noch länger, ist kein Er- tigniß vorgefáällen, welches ein so mächtiges Interesse darbot, daß es die dffentliche Aufmerksamkeit von den politischen Angelegenhei- ten abgelenkt hätte. Der Prozeß, welcher während dieser ganzen Voche den Assisenhof beschäftigt hat, macht in dieser Beziehung eine merkwürdige Ausnahme. Man muß gestehen, daß die Neu- gierde niemals so lebhaft unter allen Klassen der Gesellschaft er- regt war, so daß seit sechs Tagen fast von nichts Anderem die Rede gewesen ist. Allerdings bot auch diese traurige Angelegen- heit mehr als eine Frage der Moral dar, und in dieser Hin- iht gab es wenige Familien, die dem Ausgang des Prozesses nicht mit einer Besorgniß entgegen sahen, die den Gesinnungen Unseres zu sehr verleumdeten Zeitalters noch Ehre macht. Sel- ten au hat der Grundsa6 der Oeffentlichkeit eine vollständigere

wendung erhalten. Es wurden hin und wieder einige Aus- fálle auf die reinen Grundsäte der Sittlichkeit gewagt, vielleicht aus Mangel an richtigem Takt; aber die ernste Haltung eines ' Aufgeklärten Publikums ließ sogleich jedem unzeitigen Worte sein et widerfahren, und man darf behaupten, daß jener skanda- al garozes der Sittlichkeit im Ganzen mehr genubt als gescha-

Das Journal des Débats enthält heute einen langen Artifel, worin es sich viel Mühe giebt, um den Beweis zu füh- Ein daß die von England und Frankreich beschlossene indirekte

inmischung dieselben Resultate haben würde, als wenn Frank-

reih vorweg mit einer Armee von 50— 60,000 Mann über die Pyrenäen gegangen wäre.

Die hiesigen Pferde - Retinen werden in diesem Jahre an den Tagen des 6., 10., 13. , 17, und 20. September stattfinden.

Großßritanien und JFrland.

London, 7, Juli. Prinz Georg von Cambridge wurde vorgestern mit großer Feierlichkeit an der Universität Cambridge ies ms G :

er neue Sächsische Gesandie am hiesigen Hofe, Freiherr v. Schulenburg, is hier eingetroffen. O

Das mit dem öten d. M. zu Ende gegangene Einnahme- Quartal beträgt 10,542,287 Pfund und ergiebt einen Ausfall von 656,407 Pfund gegen das entsprechende Quartal von 1834, welcher ziemlich T Über alle Theile der Einnahmen ver- theilt ist. Die gesammte Einnahme des mit dem öten d. M. zu Ende gegangenen Etatsjahres beträgt 41,913,018 Pfund, und zwar 1,758,886 Pfund weniger als das verwichene Jahr. Dieser Ausfall rührt mehrentheils von der Steuer - Verminde-

rung her.“

___ Die Männer der B tel halten je6t ôfters Ver- sammlungen in Erxeter- Hall, wo sih der Graf von Roden - der Marquis v. Londonderry und andere Häupter dieser ‘Partei ein- sinden, und wo zwei eifrige Orangisten, die Prediger O'Sulli- van und M'Ghee, das Wort führen, um nachzuweisen, daß der Katholizismus nah wie vor von dem Grundsaße ausgehe’, daß außerhalb der Kirche kein Heil zu suchen und die Ausrottung der Keber ein gutes Werk sey. Zum Beweise dessen stüken sie sich auf ein von dem katholischen Kirchen - Kollegium in Jrland angeblih anempfohlenes Religions - Compendium eines gewissen Dens, welches dieselben Grundsäge enthalten soll, wie die be- rüchtigte Schrift des Jesuiten Sanchez.

Am Sonnabend trat eine Anzahl besonders Jrländischer Parlamentsglieder zusammen, um sich wegen Maßregeln zur Beschäftigung des Jrländischen Landvolks zu besprechen. Den Vorsiß führte Herr O'Connell, welcher den Plan aufstellte, daß die Regierung cin a genehmigen möge, um eine Million Pfund zu diesem Behufe aufzubringen, während er sich selbst anheischig machte, noch zwei Millionen Pfund zu gleichem Zwecke herbei zu schaffen.

Der prachtvolle Landsiß der Prinzessin Amalie, genannt Gun- nersbury-House, bei Ealing , ist von Hrn. Rothschild für 20,000 Pfund N worden.

Die Times ereifert sich gezen das zum 1, August ange- kündigte Erscheinen einer ungestempelten „täglichen National-Zei- tung’, welche zwei Stunden später als die Morgen-Blätter aus- gegeben, diesen ihre Parlaments-Berichte und Privat-Korrespon- denzen nachdrucken und für 3 Pence verkauft werden soll. Der- selben Anzeige zufolge, ständen mehrere angesehene Männer, worunter Parlaments - Gléeder, an der Spise dieses Unterneh- mens. Sollte sich, meint die Times, eine solche Diebes - Bande wirklich bilden, so würde es die Pflicht des General -: Anwalts seyn, sie wegen einer Conspiration zu belangen; wollte die Re- gierung aber dem Unfug ruhig zusehen, wie würde es dann um das Budget des Kanzlers der Schal - Kammer stehen, wenn die Herausgeber der gestempelten Zeitungen nun einmüthig beschld\- sen, künftig ihre Blätter ohne Stempel auszugeben.

Der Aufruhr des Pôbels in Birham wegen Einführung der neuen Armengeseße, der mit den gröbsten Auss{hweifungen und Zerstörungen begleitet war, ist zwar schon gestillt, doch hat man zu mehrerer Sicherheit eine Abtheilung des sechsten Dra- goner- Regiments dorthin geschickt.

In den leßten Berichten aus Lissabon heißt es, der Her- zog von Palmella sey etwas unwohl, doch litten die Geschäfte jeines Departements dadurch keine Unterbrehung. Die beabsich tigte Intervention in Spanien machte den Mikistern viel zu schaffen, zumal da über den Stand der Finanzen geklagt wird. Es waren Gerüchte von Wiedereinführung des Papiergeldes im Umlauf, die man jedoch für ungegründet hielt, “Die Bank hatte beschlossen, der Regierung 22,000 Pfund vorzuschießen , um fäl- lig gewordene Wechsel aus England zu decken, allein das Aus- bleiben eines lange erwarteten Dampfbootes mit Geld hatte die- e la bewogen, mit seiner Unterstüßung für jeßt zurü- zuhalten.

Mit Hinsicht auf das muthmaßliche Schicksal, welches der in England für den Dienst der Königin von Spanien angewor- benen Mannschaften harren dürfte, sagt der Standard: „Eu nen Verlust würde unser Land nicht gerade leiden, wenn auch alle diese Söldlinge, die ihr Blut für fremdes Geld verkaufen, vom höchsten bis zum niedrigsten, in die Bucht von Biscaya, wo sie am tiefsten ist, gestürzt oder von den Karlisten erschossen oder erhängt würden. Das einzige Unheil, was wir zu fürchten haben, ist, daß diese Leute wieder nach England zurücktom- men könnten. Aber obgleich jeder Vernünsftige erfreut seyn würde, wenn sie zu den Antipoden oder in eine an- deve Welt reisten, so ist es doch ein schrecklicher Gedanke, daß die Majestät des Englischen Namens dadurch beschimpft werden soll, daß diese Leute, so schlecht sie auch seyn möôgen, auf den Ausspruch fremder Kriegsgerichte und von der Hand frem- der Henker die Strafe des Hochverraths erleiden sollen. Doch es steht natärlih ganz in dem Belieben des Don Carlos, ob England von dieser Schmach getroffen werden soll oder nicht. Die Britische Regierung kann sih, ohne daß sie sich ofen als Partei in dem Kriege bekennt, nicht unterfangey , fär diese ge- mietheten Banditen, die sie an ‘den Küsten eines von einem harm- losen Volke bewohnten Landes will ausségen lassen, Bedingungen stipuliren zu wollen. Die Britische Regierung legt ihnen keinen nationalen Charakter bei, und sie will, daß Don Carlos es thun soll? Die Britische Regierung hält sich für deren Benehmen im Kriege nicht verantwortlich, und sie will fordern, daß Don Carlos diese Leute, wenn sie in seine Hände fallen, so behandeln soll, als ob sie im Dienst eines unabhängigen Staats ‘und unter dem Schuß des Völkerrechts ständen? - Es steht wohl in Lord Mel- bourne’'s Macht, den Bramarbas gegen die Karlistischen Gene-

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rale zu spielen, und er wird dies ohne Zweifel thun, aber' dann ist_es auch mit dem Schein der Neutralität zu Ende, und die Lage der Söldlinge würde dann um so - schlimmer seyn. Man wärde sie nicht mehr bloß als einzelne Helfers- helfer von Verrärhern betrachten, sondern als die Re- präsentanten des shändlichsten Verraths einer ganzen Na- tion. Man glaube nicht, daß wir Partei in dem Kampfe nehmen. Wir wünschen wahrlich dem Don Carlos kein Glück; aber es handelt sich hier um eine von der Spanischen Politik ganz unabhängige Frage; es ist uns nur um Englands Ehre zu thun. Wenn die Miethlinge die Erlaubniß erhalten hätten, dem Prätendenten zu dienen, wie ihnen erlaubt worden ist, der Kd- nigin zu dienen, so würde die Sache zwar nicht ärger, aber doch gerade eben so arg seyn.“

Außer dem „Royal Tar““ ist auch das Königliche Schiff „William Faweett“’/, mit Waffen, Munition und Geld beladen,

von hier nah Spanien abgegangen.

Das Linienschiff „Melville‘’ mit der Flagge des Vice-Admi- rals Sir John Gore, is, laut telegraphischen Berichts bei der Admiralität, von Ostindien in Portsmouth eingetroffen. Mi demselben ist der bisherige Gouverneur von Bombay, Graf von Clare, in England angelangt. Der General - Gouverneur, Lord William Bentinck, wurde bei der Abfahrt des Linienschiffes stundlih an der Küste erwartet, wo ein Kriegsschiff für ihn be- reit gehalten wurde.

Ein mächtiger Ostindienfahrer, der „Herefordshire“/ von 1335 Tonnen, ist am 3ten d. M. mit 400 Mann Truppen nach Madras und Kalkutta abgesegelt.

Die Times berichtet: „„Die Niederlagen der Aegypter in

Syrien haben die Folgen gehabt, die man davon erwarten mußte.

Die Arabischen Volksstämme haben sih gegen ihre Unterdrücker erhoben. Nach Briefen aus Bagdad vom 25. April hatten die verschiedenen Stämme von Yemen eine Coalition gegen Mehmed Ali gebildet. Der Chef der Wechabiten is wieder in den an den Persischen Meerbusen gränzenden Arabischen Provinzen erschie- nen. Er ‘hat schon imposante Streitkräfte unter seinen Bannern versammelt.“/ r

Aus Launceston vom 31. Januar wird gemeldet, daß nun der leßte Rest der Ureinwohner von Vandiemenöland, der noch aus einem Mann, drei Weibern und einigen kleinen Kindern be- stand, von jener Jnsel fortgeschafft worden sey. j

Man hat Zeitungen aus Jamaika vom 25. Mai. Es herrschte dort eine dumpfe Besorgniß, daß alle solche schwarze Lehrlinge, die nicht gehörig registrirt worden, vermittelst Procla- mation des General-Gouverneurs für gänzlich frei erklärt werden dúrften. Sonst war alles ruhig, und man sah der Zahlung der Entschädigungsgelder, die sih für Jamaika auf 4 Mill. Pfund beliefen, zum Juli entgegen. Die Éinwohner- der Kaimans-Fn- seln, ‘deren Sklaven niemals registrirt worden, und welche des- halb nicht entschädigt werden sollten, . gedachten sih an die Re- gierung zu wenden, und der Marquis von Sligo hat ihnen seine Unterstüßung zugesagt.

Belgien.

Brüssel, 8. Juli. Der Brigade-General Goblet ist (wie es in der betreffenden Königlichen Verordnung heißt) zur Be- lohnung seiner ausgezeichneten Dienste und namentlich wegen seiner Entwerfung des Vertheidigungs-Systemes an der Nord- Gränze des Königreiches, zum Divisions - General. und General- U der Fortificationen und des Genie - Corps ernannt worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 7. Juli. Der Kdnigl. Griechische Ge añdte, Fürst Michael Suzzo, welcher aus St. Petersburg E ange: kommen is, hat die Ehre gehabt, Sr. Maj. dem Könige ein Schreiben seines Souverains und das Großkreuz des Erlöser-' Ordens zu überreichen.

Reise über

_ Professor Berzelius hat in diesen Tagen eine Kopenhagen, Ham ues und Holland nah Paris angetceten, von wo sich derselbe zur Versammlung der Deutschen Naturforscher nach Bonn begeben wird.

Vorgestern lief hier, seit 14 bis 15 Jahren zum ersten Male wieder, ein auf dem hiesigen Werft erbautes großes Schiff von 280 Tonnen Last vom Stável. Das Schiff erhielt den Namen des Kronprinzen, „Oskar“, Hdöchstdessen Geburtstag

zugleich vorgestern gefeiert wurde.

Deutschland.

Hannover, 10, Juli. Der in diesen Tagen abgehaltène erste hiesige Wollmarkt hat die Erwartungen, welche man bei der erst kurz vor Erdffnung desselben möglih gewordenen Ankündi- gung dieser neuen Einrichtung davon hegen konnte, befriedigt. Die Zahl der Käufer und Verkäufer war bedeutend, An Wolle wurden in verschiedenen Gattungen 1850 Centner an den Markt gebracht, und nur 150 davon, theils ordinaire Leine-, theils Weser-Wolle, nicht verkauft. 1700 Centner wurden schnell ver- kauft, und zwar feine Wolle zu 90 Rthlr., und 61 —75 Rthlr. ; feine Landwolle zu 42 54 Rthlr., ordinaire dito 34 38 Rthlr.; ordinaire Weser- und Leine-Wolle 25 —- 31 Rthtr.

Hamburg, 11. Juli. Jn der hiesigen Neuen eitung liest man: „Bei dem Interesse, mit welchem wir chon seit iange die Maßregeln wahrnahmen, welche während der leßten zioei Jahre mit \o vieler Ausdauer von einem Lübecker Kaufmann Und seinen Freunden zur Erlangung einer Eisenbahn zwischen hier und Lübeek ergriffen würden, ist es uns {merzlich, aus gu- ter Quelle anführen zu können, daß, nachdem es den Urhebern des Planes gelungen, in London ein, aus den angesehensten und erfahrensten Männern bestehendes Comité zur ferneren Ba treibung der Angelegenheiten zu bilden, und dasselbe zur kräftig- sten Aufnahme des Projektes Wu veranlassen, es wahrscheinlich ist, daß alsbald allen ferneren Schritten ein Ziel gesest, und der so lange thätig verfolgte Plan aufgegeben werten muß. Der Hanseatische Konsul in London nämlih, Herr J. Colquhoun