1835 / 193 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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segung aus dem Englischen mit und behalten daher auch die Aus-

drücke: „Barbaren“?, „himmlisches Reich“ u, #. w. bei, wiewohl

bereits an andern Orten zur Genüge dargethan worden, daß sich

die Engländer dieser Ausdrücke bei ihren Uebersezungen aus dem

Chinesischen mit Unrecht bedienen , indem & B. den Originalen

der beiden obenerwähnten Ausdrücke die Worte ¡¿Fremdlinge ‘/

und „Reich der Mitte“ viel mehr entsprechen, Das den Opium-

Handel betreffende Edikt lautet folgendermaßen : : i ¡Es sollen Befehle an die Beamten gegeben werden, zwei Kreu-

äer auszurüsien, die im Meere zwischen den Schiffen der Barbaren

anfern, um alle einheimische Fahrzeuge und Tanka - Böte von der

Annäherung an die Barbaren-Schiffe und von dem heimlichen Han-

del mit denselben abzuhalten, und auf diese Weise die Einschwärzung

von Opium-Vorräthen zu verhindern. Wenn eingeborene Vagabun-

den sich in Bôten zu den Barbaren begeben, um Opium zum Ver-

kauf ans Land zu bringen oder heimlih Waaren zu verhandeln, s90 sollen sie sogleih aufgesucht, festgenommen, verhört und mit Strenge bestraft werden. Die Militair - Kommandanten und die Magistrats - Personen der Dificikte an den Binnen - Flüssen sind auch dafür verantwortlich, daß, in den See-= Häfen Kreuzer- Schiffe ausgerüstet und an den zuvor angeordneten Pläßen statio- nirt werden, um alle mit dem Meere in Verbindung stehenden Ein- gänge zu beseßen, uitd während der Nacht abwechselnd vor densel- ben zu kreuzen. Wenn Jemand sich mit Opium zum Verkauf land- einwärts oder an den Küsten des himmlischen Reiches durchschleicht, so soll er sogleich festgenommen und verurtheilt werden. Alle Zoll- häuser sollen sireng und ernsilich durchsuht werdet und sobald Menschen oder Fahrzeuge, welche Contrebande haben einshmug- geln oder die Zoll - Abgaben umgehen wollen, festgenommen sind, soll sogleich, wie es vorgeschrieben is, verfahren und die Beamten sollen belohnt und ermuthigt werden. Wenn Offiziere in der Bewachung nachlässig sind, oder wenn Soldaten oder Poli= zet-Beamte sich bestechen lassen, so sollen die Soldaten oder Polizei- Beamten nah dem Geseße besiraft und gegen die genannten kom- mandirenden Offiziere soll mit Strenge berichtet werden. Die Lo- kal-Beamten sollen auch Nachforschungen anstellen nah den einhei- mischen Vagabunden, die „Opium-Büuden“/ erdfnen , ste festnehmen und fireng bestrafen. Den Hong-Kaufleuten soll gleichfalls befohlen werden, die Englischen Barbaren - Kaufleute aufzufordern, daß sie gegenseitig Untersuchungen bet sich anstellen, denn wenn ein Fahr- zeug kontrebandirt und die Zölle umgeht, wird sogleih_ allen Fahr- zeugen der Handel verboten werden. Darum werden sie selbst ver- anlaßt, nachzuforshen und firenge “Maßregeln zu ergreifen; dies Verfahren is weit sicherer und vollkommeneu.‘/

Das Dekret an die Hong- Kaufleute lautet folgendermaßen : Jn Canton giebt es Kaufleute, die seit einiger Zeit Privat- Abgaben erhoben und bei den Barbaren Schulden machten; es ist daher nöthig, Verordnungen zur Ausrorttung solcher grober Verge- hungen zu erlassen. Die Gestattung des Handels der auswärtigen Barbaren mit dem himmlischen Retche is in der That nur dem

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Freiburg, 5. Juli, Nach det amtlichen Verzeichnisse beträgt die Gesammtzahl der hiesigen Stüdirênden im gegén- wärtigen Sommer-Halbjahre 407. Darunter studiren 105 Theo- logie, 67 Jurisprudenz, 140 Medizin, Pharmacie odet Chirur- gie, 65 Philosophie. Die Ausländer belaufen sich auf TT, darun- ter 40 Medizinek, 9 Theologen, 14 Juristen und 14 Philosophen.

V aruatadi, 7. Juli. Se. Hoh. der Erd-Großherzog und dessen Frau Gemahlin sind heute nah Brückenau und Kissin- gen zu cinem Besuche bei dem Könige und der Königin von Bayern abgereisk. : :

In der héutigèn Sißung det zweiten Kammer ct'folgte die Abstimmung über den Haupt -VBoranschläg der Sraats- Ausgaben für die Jahre 1833, 1834 und 18353. Der Präsident stellte 64 Frägen, auf welche die Kammer Be- \chlüsse faßte. Unter Anderem wurden cinstimmig bewilligt die Ausgabeposteni Bedúkfnisi des Großherzoglichen Hauscs und Hofes mit 762,877 Fl., und Landstände, näch dem Antrage des Ausschusses, statt der veranschlaaten 22,000 Fl, mit 40,009 Fl, Cir die Landes - Universität Gießen, statt der veranfchlag-

Die Redaction ist von der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe veranlaßt worden, die nachstehende Bekannt- a MUogs wie hiermit geschieht, zur öffentlichen Kenntniß zu ringen:

dem wir nun diesce Woblthateu an der Stufen des erhabenen Kai alle mit - Fabrication Und Handel beschäftigen, Es werde? ferthrotmes" gedenken erinnern wir uns auc der beiligen Pflich Vihrlich für mehr als 5 Millionen Piaster wollene Fabrikate aus- welche das urtvertilgvare Gefühl des Dankes uns elbst, unjern Kih eführt, außerdèm eine Menge roher Wolle, Kastanien, Oel, ro- dern und Kindesfindern anfflegt, Wir glauben sie dan U erfülle, jes Eisen, Eisen-Waaren und andere Spanische Erzeugnisse; die en Gle fodtscid A Dage iedenen, Velho der Verklar a Géinfvhr besteht hauptsächlich in Hanf, Theer, Fischthran, Leine- / : l ente / Lc b Fes ; ; 4 Gelegetibeit der felerlichen Erbhuldigung den Ständen Seines zY wand U O Ae. Mie A A des Iaes qn t en Alpetilandes als die einzig rechte bezeichnete: ,,,„Jjsy von der Ebbe und Fluth ab, und die Rhede von Bilbao gilt für steht nun wieder-///, so lauten Seine Worte, „als die mächtig eine der besten an der Nordküste von Spanien. Die durch\cnitt- Vormauer der Monarchie zum Schuße des gesammten Reiches he, liche Zahl der Schiffe, die diesen Hafen jährlich befächen, hat sich rufen, und seiner Hülfe am Tage der Gefahr gewiß. Aber nicht all his jet auf 5—600 Segel belaufen, - Eg" sind in Bilbao auch | auf eueren Bergen, in eueren unzugänglichen Schluchten eat viele Deutsche, hauptsächlich Glashändler, ansässig. Ungefähr auf Sicherheitder Vertheidigung. Auf euerem Sinn, auf euerer unersc(, Fi halben Wege zwischen ver See und der Stadt liegt der Flek- terlichen Anhängolichkeit, auf euerèr Ordnungsliebe, ruhet Mein Veri det ein È ‘Schi frauen. Jhr habt Mir die ruhrendsien Beweise gegeben , daß y zen Portugalette, der ein Fort hat, und wooft sehr große Schiffe aus- euch der Geist der Väter fortlebt.- Werdet diesem Geiñe nic fre [ffladen. Das Terrain zwischen diesem Ort und Bilbao ist in militairischer M vorccesslich_ und kann, wenn es gut vertheidigt wird,

hat, auf eine bei ihm von Seiten des erwähnten Comits gemachte Anfrage über den etwa zu hoffenden legiéla- tiven ‘Schus der Regierungen von Hamburg und Lübeck, folgende Antwort gegeben: „„„Daß ißm von Seiten des Ham- burgischen Senats noch keine Ermächtigung zugektoitnèn sey, die Schritte des Comité zu unterstüßen, baß er von Seiten des Li- beckischen Senats sogar die ausdrúckliche Weisung erhaiten habe: auf keine Weise etwa stattfindende Versuche zur Erreichung ei- ner Eisenbahn zu unterstüsen, sondern vielmehr zu erklären, daß

Bekanntmachung. 1835 den 24. Mai. Die Minsker Gouvevnements-Liquida- tions-Kommission hat, nah dem Erlaß ihrer früheren Publica- tionen, aus Neue vollständige Benachrichtigungen úber verschie- dene Personen, die an dem leßten Aufruhr -in Polen thätigen Antheil genommen haben und deren bewegliches und unbewegli- ches Vermögen definitiv zu konfisziren verordnet ist, erhalten. Indem sie das Namens - Register derselben hier anschließt, macht sie auf den Grund der am 28. Juni 1832 zur Liquidirung der Schulden der Aufrührer Allerhöchst bestätigten und mehrmals u in öffentlichen Blättern publizirten Regeln hiermit allgemein ekannt : „Daß die Kreditoren und Schuldner der untengenannten Personen, so wie alle Gerichts-, Polizei- und andere Behörden „aufgefordert werden, sich unausbleiblich zu dem in vorerwähn- „ten Regeln festgeseßten Termine bei dieser Kommission zu mel- „den, und zwar die Ersteren mit Beibringung ihrer Ansprüche „an die Aufrührer und deren bekannt gewordenes Vermögen, die ¡Anderen aber mit genauer Nachachtung der in denselben festge- „seßten Bestimmungen.“ Verzeichniß vorgedachter Personen, welche angegeben haben, aus dem Minsker

Gouvernement gebürtig zu seyn.

Artamowicz, Johann, aus Pawlucz, Felix, aus Chodasotw ; Homnicy;

uscy; Romanowsky, Léon, aus Hor- Bonkiewicz, „Mathias, aus fowicz: j

Swieczyna; Supron, Basil, aus Haiencz; Hawrylfo, Facob, aus Sutkow ; Stepanow, Facob, aus Was- Hawryluk, Fohann, aus Ku-

/ / i kiecz; ten im Wileyschen Kreise; TDomaszewski, Stephan, aus Horodecki, Vincent, aus Bu-

Bryzin; trymorwo; Filipowicz, Anton, aus Nesiaz

JIwanowicz,

Krakowicz;

nowicz im Borysower Kreise; Turowicz, Cornelius, aus Kopczynski, Johann, aus Ta- ludz im Wileyschen Kreise :

G im Mozyrschen

Kreise;

Kuzmin, Michael, aus Brod- Filipowicz, Dominik, aus Za= äicz;

Leszczynski, Vincent, aus Luki

im Wileyschen Kreise:

bowin; Chlebowicz, Fohann, aus Hra= Miliszkiewicz, Johann, aus Zelazowszczyzna im Minsker

A A C wil, Theodor, a. Hryszkiewicz; Kreise;

Czeremienko, Fohann, gus Matuszewicz, Simon, aus

n

die Lübeckische Regierung von allen Eisenbahn - Anträgen nichts wissen woile.“/ ‘/ Nach dieser Erêélärung wird den Unternehmern der Bahn nichts anderes übrig bleiben, als die Sache vorläufig so lange ruhen zu lassen, bis vielleicht einst veränderte Verhält- nisse bei unsereu Negierungen andere Ansichten veranlassen; doch nuß es, um einem alsgeinein verbreiteten, auch in den dfffentli- chen Blättern ausgesprochenen Jrrthum vorzubeugen, hier be- merkt werden, däß uach dem eben Gesagten, die Königl. Dänt- sche Regierung es nicht ist, welche sich jener Bervollfommnung | der Communications-Mittel zwischen den beiden Hansestädten wi- | dersebt. j j ! ten 45,000 Fl. 41,286 Fl., mit 39 gegen 3. Stimmen.

Karlsruhe, 4, Juli, Die zireite Kammer hat gestern in | Dio Frage: “Soll die Staats - Regterung ersucht werden: der geheimen Sibung, die abermals bis 2 Uhr dauerte, dur - 1) den Ständen mit dem Voranschlage für die Univer- Erörterung des Einsührungs - Gesezes zum Zoll - Vereinigungs- , sität auf die Finanz - Periode von. 1836 bis 1838 zugleich Vertrag ihre langen und müähevollen Arbeiten in dieser Sache } eine genaue Uebersicht über den gesammten Bermögens- und Be- beendigt. Sie hat das Gesch mit 41 gegen 19 Stimmen ange- dúrfnißstand der Universitäc und die Verwaltungs: Einrichtungen nommen. Dasselbe lautet darnach wie folgt: Art. 1. Der mit hierfür vorlegen zu lassen, mit den erforderlichen Vorschlägen zu den Königreichen Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg, ? einer durchgreisenden Verbesserung der Universität Und eine dein Kurfürstenthum und dem Großherzogthum Hessen Und dei Vekeinfachung ihrer jeßlgen fomplizitten und ausgedehnten Ver- indgens-Verwaltung? 2) daß vom Jahre 1836s an in dem Haupt-

Staaten dès Thüringschen Vercins am 12, Mat d, J, abge- !

\losseye, durch das Regierungs-Blatt vom 1. Juni d. J. be- Voranschlag das Gymnasium zu Gießen ganz von der Univer- L verêündete Zoll- und Handels - Vertrag und die damit in , sität getrennt und mit seinem cigenen wahren Bedarf unter der Verbindung sehenden besondern Verabredungen ebenfalls vom Rubrik „Gymnastum“ vollständig aufgefühtt ward? wird ein- 12. Mai d. J. sind von dem Zeitpunkte an verbindlich, wo die stimmig bejaht. /

„stattgefundene Auswechselung der Natifications - Urkunden durch Mainz, 8 Juli. Gestern Abend gegen acht Uhr ist J. das Regierungs-Blatt bekannt gemacht wird. Art. 2. Mit dem- K. H. die Prinzessin von Beira in Begleitung der drei Söhne selben Zeitpunkte treten das Zoll - Kartel, die Zoll- Ordnung und * des Don Carlos, des Bischofs von Leon und eines, aus vierzig das Zoll-Straf-Geset, welche hier angesügt sind, als Bestandtheile | Personen bestehenden Gefolges von London über Rotterdam auf Des G: Zoll- und Handels - Vertrags in Krafte. Art. 3, | dem Dampfboot „der Niederländer“ hier eingetroffen und im O 99. O e 150 der im Art. 2 erwähnten Zoll - Ordnung, ' Gasthaus zum Engl. Hofe abgestiegen, Die erlauchten Gäste Ade Binnen - Kontrolle, treten erst von da an und nur auf | wurden von dem Pla6-Kommandanten empfangen. Abends fuh- io lange in Kraft, als solches in Gemäßheit der vertragsmäßi- | ren die hier anwesenden höchsten und hohen Herrschaften bei der gen Bedingungen dieser Kontretie besonders verordnet werden , Prinzessin vor, und Oesterr. und Preuß. Musik - Corps spielten wird. Art. 4. Die W vor dem Gasthofe bis gegen Mitternacht, wodurch. eine Masse von Zußörern herbeigezogen wurde. Wie man vernimmt, wer-

pflegt ihn und übergebt ihn-äls das t cuerste Erbtheil ungetity i

Gbeeh Söhnen.//‘/ 2 Auf etitem E A eini 2, i er ancuckenden feindlichen Macht sehr ernstliche Hindernisse Bezirke, dur tausend Eigenthümlichkeiten der Sprache - der g, tgegensezen. Vittoria, die Hauptstadt von Alava, der zweiten wohnhcit und Sitte, der ilimatischen und ökonomischen Verhält Haskischen ‘Provinz, ist nicht so bedeutend wie Bilbao, von dem von einander verschieden, haben die Tyroler seit Fahrhunderten|\! es in südöstlicher Richtung 37 Meilen entfeënt liegt. Die Ent- ren Nationalgeist bewahrt und bewäbrt, durch den vollkommen fernung Vittoria's von Madrid mag ungefähr 170 Meilen be- Einklang im heiligen Glauben der Kirche, in der ewig. utwandi tragen, und von Burgos, der Hauptstadt Alt-Castiliens , ist es in nördlicher Richtung etwa 40 Meilen entfernt.“

baren Treue gegen das innigst geliebte Kaiserhaus, in der Anhän Die Allgemeine Zeitung enthält nachstehende vom

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aus

lihfeit an den theuren heimathliczen Boden. Das if der Gi der Väter; wir haben ihn, wir wollen ihn erhalten, so viel an y Ó R } : ist, und indem wie htermit, als dankbare und zärtlich liebende KMMain, 1. Juli datirte Betrachtungen über den Successions- der/ der Mahnung unseres in Gott ruhenden Herrn und Vats Kampf in Spanien: „Die Lage, in welcher sich heute die Spa- folgen, glauben wir Ansprüche zu erwerben auf Eurer Majestät ly nische Sache befindet, kann nur richtig beurtheilt werden, wenn desväterliche Huld. und Gnade, so wie auch auf den Segen die Gründe in ihrer vollen Blöße hinstellt, um deretwillen Himmels, der auf jedes redlihe und gute Streben herniederfrsmt| man vi S A Halbi thoise

Se. Majestät geruhten diese “Rede folaendermas Wiekt die Pyrenäische Halbinsel verurtheilt ist, der Sammelplaß antwor MEFUIlen Biese Rede folgendermaßen zu (Mer revolutionnairen Und anarchischen Elemente von ganz Europa

e 7 . 2 @ f i cl

Jch danke Meinen treuen Tyrvolern für die fobenswerthen Cu wepdett. Der Wendung s A M dur) Me Doau siche sinnungen, welche Sie Mir ss cben im Namen der vier Stände tigte indirekte Jntervention jeßt eintreten soll, liegen folgende den Tag gelegt haben. Auch Jch wünsche nichts mehr, als (Fthatsächliche Verhältnisse zum Grunde: 1) der Gegensaß der in Aufrechthaltung der alten Nationalität dieses biederen Volkes, m(FSpanien wie aller Orten sich entgegenstehenden Parteien der Er- hes bei so vielen Gelegenheiten eine aufopfernde Liebe zu Meinehaltung und der Vernichtung des Bestehenden. 2) Die Specu- Hause an den Tag gelegt. Jch werde es stets für Meine heililationssucht, welche die Geldmärkte belebt, und die sich insbeson- Pflicht ansehen, die Grundsäulen dieser Nationalität, die alldere in dem Spiele mit den Spanischen Fonds in eben dem Iohann, Rechte und Freiheiten Tyrots gewissenhaft und unversehrt zu Maße gefallen mußte, als sih die andern Effekten der meisten wahren. Sagen Sie dies Jhren Landsleuten, dench Ich - 109 1j Europäischen Staaten mehr oder minder feststellten, und der Me O nit Meiner Kaiserlichen Huld und Gnade gewog Stoct-Jobberei sonach feinen gen Spielraum ee gewäh

: : n, 3) Der ganz natürliche Wunsch einer großen Zahl von Be- _ Meran (Tyrol), 1. Juli. Gestern traf Se. Kaiserl. Hu E Spanische Fonds H welche enbieen A il E

heit der Erzherzog Johann hier ein, wurde vom Kreishay-W auf hohe Zinsen anzulegen, oder als Opfer der Verführung geld- mann Grafen Brandis, dem Adel, Magistrat und Geistlichf( W

feierlih empfangen, und nahm seine Wohnung in der Der Prinz war in Jäger -Uniform , hatte den Weg über dw

gieriger Spekulanten, sich in diese grundlosen Geschäfte eingelas- fn haben das Möglichste aus dem Schiffbruche zu ‘retten. 9 Endlich der instinktmäßige Trieb des bereits revolutionnirten

*icr\samkeit der ständischen Zustimmung |

zu dem im Art. 1 erwähnten Vertrag und den damit in Ver- ' Welawsk; :

L E è ta,

1. SFanuavr 1842.

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‘die nicht mit dem Postwagen Re ‘ftimmte Stunden bindenden §§. 58, 65 und 77 dec Vereins - Zoll-

bindung stehende besonderen Verabredungen, so wie zu den im Art. 2 erwêhnten Bestandtheilen desseiben erstreckt sich bis zum . v1 Der Vertrag wird demnach 1839 aufgekün- digt, wevn sich nicht über die längere Dauer desselben, die Regie- rung Vit den Ständen vereinbart. ;

Karlsruhe, 8 Juli. Sicherm Vernehmen nach hat sich vorgestern die Kommission der den Anschluß au den großen Deutschen Zoll - Verein erklärt; der Dericht derjelben, verfaßt von dem Geheimen Hofrath Rau, joll eben so gründlich, als umfassend gearbeitet scyn, und der Anfang desselben" ist bereits im Dru erschienen, so daß, wie ver- lautet, am Freitag, den 10ten d. M., die Diskussion stattfinden soll. Die Schnelligkeit ;. mit der die erste Kammer diesen wich- tigen Gegenstand behandelt, wird keinesweges der Gründlichkeit Abbruch thun, welche derselbe verdient, da die Veranstaltung ge- trossen wurde, daß die erste Kammer gleih bei Vorlage der Sache an die zweite Kammer vorläufig in Kenntniß gesest ward, so daß die Kommission derselben, deren Sisungen die übrigen Mitglieder der Kammer größtentheils beiwohnten, seit déeser Zeit in vollständiger und ununterbrochener Thätigkeit war.

Jn der Si6ung der zweiten Kammer vom bten d. eröffnete oer Staats - Minister Winter der Kammer, daß Se. Königl. Hoheit der Großherzog die Versammlung Zhrer getreuen Stände am 8. August d. J. zu ließen sich bewogen. finden werden ; weshalb er dieselbe bat, da in dieser Zwischenzeit von 5 Wochen die Er- ledigung aller noh vorliegenden Geschäfte ohne Anstand möglich ley, daß es ihr gefällig seyn möge, ihre Einrichtungen hiernach zu treffen.

Die zweite Kammer hat beschlossen, folgende Adresse an Se. K. H. den Großherzog zu richten:

, _(&Ourchlauchtigster Großherzog, gnädigsier Für und Herr! De zweite Kammer Allerhöch Fhrec getreuen Stände hat, bei Ge- legenheit der Berathung über die ihr auf Befehl Eurer Königlichen Hoheit vorgelegten Verträge Über den Anschluß des Großherzog- thums an den Handels- und Zoll-Verein mehrerer Deutscher Staa- ten in den Sißungen vom 30. Funi, vom 1., 2. und 3. Fuli d. F./ nachdem se dem ihr vorgelegten Entwurfe des Einführungs-Edikrts ihre Zustimmung ertheilt hatte, nach sorgfältiger Berathung nach- stehende Beschlüsse gefaßt: 1) Ew. K. H. zu bitten, auf dem nächsien Landtage zur speziellen Berathung und Zustimmung den Kammern den Entwurf eines Zoll - Straf - Gesches vorlegen und über dessen Abfassung auf die theils in den Kommissions ck Berichten, theils während der Verhandlungen vorgetragenen Erinnerungen und Wün- 1e thunlichst Rücksicht nehmen zu lassen; 2) noch auf dem gegen- codrtigen Landtage einen Geseß - Entwurf gnädigst vorlegen zu lassen, wodurch die Aburtheilung von Zoll - Vergehen in allen Fn- stanzen an die Gericte, daber auch die Entscheidung der unterrich- terlichen Erkenntnisse Über Zoll-Vergehen in zweiter Fnstanz an die Hof - Gerichte verwiesen wird; 3) noch auf dem gegenwärtigen Landtage einen Gescß - Entwurf vorlegen zu lassen , nah welchem gegen die Straf-Erkenntnisse, welche die Hof- Gerichte in erster und zweiter Fnstanz fällen, der Rekurs an das Ober- Hofgericht in al= len Fâllen zulässig erklärt wird; #4) die Erwartung auszusprechen, daß Eure Königliche Hoheit auf die Aufhebung oder thunlichste

Ma O der Binnen - Kontrolle nah allen Kräften hinwirken, o

auch die Kontrolle für jeßt nur so weit einführen lassen werden, als der Zwec wirklich erfordert, und den getroffenen Verabredun- gen gemäß, die Einführung au in Bayern und Württemberg er- folgen wird; 5) Eure Königliche Hoheit ehrerbietigs| zu bitten, auf die Aufhebung der dem Kölner- Hafen ertheilten, dem Geist des Zoll - Vereinigungs- Vertrages zuwiderlaufenden und den Angehöri- gen des Großherzogthums hdchst nachtheiligen Begünstigung mit aller Thätigkeit in der Art hinwirken zu lassen, daß schon bis zum Eintritte der Revenuen - Theilung die erwähnte Begünstigung er- theilt ist; 6) bei den in der Folge fiattfindenden Zoll - Konfe- renzen nicht nur auf weitere sachdienliche Aenderung der Zoll- Säße Überhaupt, sondern auch auf jene Modificatibnen ins- besondere hinwirken zu lassen, die von den im vorigen Fahre versammelten Sachkundigen bereits als wünschenswerth bezeichnet, bei den Unterhandlungen aber zur weitern Schlußfassung ausgeseßt worden sind; 7) an Euere Königliche Hoheit ferner die ehrerbiettgste Bitte zu stellen, der erag der den Waaren - Transport und

senden im Gräânz= Bezirke an he-

Ordnung besondere Aufmerksamkeit zu widmen; 8) nach Kräften da- hin wirken zu lassen, daß der Bges hinsichtlich ihrer Ausfuhr in das Verxeins- Gebiet weitere Begünstigungen zugestanden werden ; endlich 9) daß die bestehende Begünstigung der Zucker - Raffinericen aufgehoben, und bis dies geschehen seyn wird, der Tarifsaß 25 y 2 auch auf die im Handel vorkommenden Rohzucker und Schmelz- lumpen ausgedehut werden. Wir en, die Beschlüsse in tiefster Ehrfurcht vor dem Throne Eurer Königlichen Hoheit nieder.

ersten Kammer einstimmig für |

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den die hohen Göôste heute eine Spazierfahrt auf dem Dampf- boot den Rhein hinauf machen und - morgen die Reise nach Schröfh zu Wasser fortseben. i

Frankfurt a, M,, 4. Juli. (Schwäb. Merk.) Außer den beiden Messen sind die drei Sommer - Monate diejenige Zeit im Jahre, wo sich unsere Stadt des zahlreichsten Zuspruchs von Fremden zu erfreuen hat. Jndessen macht sich dermalen hier, im Vergleich zu anderen Jahren, eine auffallende Verminderung dieser Besuche bemerklich. Die nächste Ursache davon dürfte wohl- in dem ebenfalls sehr verminderten Besuch der Taunus- und Rhein - Bäder liegen. Beträgt doch zu Wiesbaden, nach Ausweis der Fremden - Liste, die Zahl der jeßt dert antvesenden Kurgäste kaum die Hälste ihres Betrages zu der nämlichen Zeit vorigen Jahres. - Man dürfte sich vielleicht nicht irren, wenn man den Grund in den für ‘den Spät-Sommer dieses Jahres angekündigten großen militairischen Uebungen, die in Polen und Schlesien ausgeführt werden sollen, und in den Zusammenkünf- ten der Monarchen, die in eben jenen Ländern, wie auch in Böhmen, stattfinden sollen, suchen möchte. Da verschiedene Schlesische und Böhmische Bäder ähnliche Heilkraft mit denen des Taunus und am Rheine haben, so dürften sich manche Badegäste veranlaßt sehen, diesmal lieber jene Bäder zu wählen.

Bad-Ems, s. Juli. Der hiesige Badeort hat einen großen Verlust erlitten. Der Ober-Medizinal-Rath Döring ist gestern Abend 11 Uhr an einem Herzschlage gestorben, gerade als der- selbe, zum Fürsten Radziwil gerufen, im Begrifse war, Sr. Durchl. ein Rezept zu schreiben.

Oesterreich.

Wien, 8. Juli. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kai- serin ertheilten vorgestern einer Deputation der Stände der Pro- vinz Tyrol eine feierliche Audienz, bei welcher Gelegenheit der Gouverneur von Tyrol und Vorarlberg, Graf von Wilczek, die Anreden an den Kaiser und die Kaiserin hielt. Wir entlehnen der Rede an Se. Majestät nachstehende, die wackeren Bewohner jenes Berglandes besonders charakterisirende Stellen :

¿Das Band , welches Tyrol seit einem halben Fahrtausend an das Oesterceichische Herrscherhaus kuüpft, ist festgeschlungen durch das alte gute Necht, welches nur auf kurze Zeit der Gewalt unter- lag; noch fefler aber und unauflôslich durch die Liebe, die von kei- ner Gewalt bczwoungen wird. Dieses Verhältniß kann-niht {d- ner und treffender bezeichnet werden, als mit jenen ewig unvergeß- lichen Worten, welche der Höchstselige Kaiser und Herr am 16. Au- gust 1814 aus der Fülle seines väterlichen Herzens an die Tyroli- sen Deputirten richtete, die das GlÜck hatten, Fhn als ihren s{chmerzlich vermißten und nun wiedergefundenen Landesvater zum erfienmale zu begrüßen: „Die Gesinnungen‘///, sprach Er, 17 1el= he ihr Mir im Namen des Tyrolischen Volkes ausdrüdt, sind die- selben, von welchen in glücklihen und drangvollen Zeiten eure Väter den Meinigen und ihr Mir die rührendften Beweise ge- liefert. Die Anhänglichkeit Tycols an Mein Haus is in Europa zum Muster der Volkstreue erwachsen. Sagt hei euerer Rückkehr euren Landsleuten, daß ihr in Mir den Vater wiederge- funden habt, der sein treues Tyroler Volk mit seiner alten Liebe umfaßt !//// Und wie hat Er Sein Kaiserliches Wort geldset? Kaum waren die Srürme des Krieges vorüber, als es seine erste Sorge war, wie das Allerhêchsie Patent vom 24. März 1816 besagt, die unter der vorigen Regierung aufgehobene ständische Verfassung auf der Grutidlage derjenige Privilegien und Freiheits - Briefe, weiche Scine in Gott ruhenden Vorfahren und Er selbst dem Lande aus besonderer Gnade verliehen haben, wieder herzustellen ; und bald darauf die Erneuerung des Eides der Treue und des Gehorsams in Höchsteige- ner Person allerhuldreichst aufzunehmen. Seit diesem denkwürdigen Ta- ge, mit welchem für Tyrol die Morgenröthe einer besseren Zeit emporstieg, gelangten die Bitten und Wünsche des kurz zuvor noch zerrissenen, seines Namens beraubten Landes zu den Ohren unseres väterlichen Herrn. Fhm verdanken wir die Fntegrität unseres Landes und Volkes, das Wlederaufleben so vieler zerstörten , die Schöpfung so mancher neuen Fnstitute der Religion, des Unterrichts und der Wohlthätigkeit, die Zurückstellung der ihren frommen und wohlthä- tigen Zwecken M Fonds, die gewissenhafte und Überaus wohlthätige Regulirung des ständischen Kreditwesens, die zweckmä- ßige Fundirung und Tilgung der aus langwierigen Kriegen erwach- enen Landes - Schulden, die eben so kostspielige als heilsame Förde- rung des Straßenbaues, die möglichst zarte Schonung und Berück- sichtigung der eigenthümlichen Verhältuisse des Landes, in Bezie- dung auf seine beiden vorzüglichsten Erwerbsquellen , den Feldbau und denDurchfuhrhandel, und tausend andere Wohlthaten, wodurch das verarmte und durch vielfaches Unglück tief gebeugte Land allmälig zur tröfilichen Hoffnung, und endlich zur festen und vertrauensvol- len Zuversicht auf eine bessere Zukunft emporgehoben ward. Js

hohen, mit Schnee bedeckten Jaufen zu Fuß gemacht, und 1 durch das Passeyer-Thal bis Zenoberg geritten. Zwölf schön qu schmückte Schüsen bildeten die Wache. Der Kastellan v Schloß Tyrol war als Hauptmann in rother Uniform, du Hut mit den Federn der Gebirgsvögel geziert. Se. Durchlaudj der Fürst Fugger und der Kaiserl. Gesandte in Florenz, Gri Senft, Beide mit ihren Gemahlinnen hier anwesend, macht sogleich dem Erzherzoge ihre Aufwartung.

: Scchweiz.

Neuchatel, 6 Juli. Bei den neuen Wahlen für den g se6gebenden Körper hat die hiesige Stadt heute die Herren voi Chambrier und Coulon zu ihren Vertretern erwählt. Als dit Namen dieser beiden Herren proklamirt wurden, tausendstimmiges: „Es lebe der König!“ von dem Volke vernehmen.

Jtalien.

Turin, 2. Juli, Jhre Majestäten und die Prinzessin vi Savoyen - Carignan sind gestern nah der Königl. Villa bei di Stadt Racconiggi abgereist. E i

Jn Genua is in der Nacht vom 27sten zum 28sten v. M Me Zukersiederei der Herren Dúfour und Allan gänzlich nied gebrannt.

Zu Nizza hatten sich dieser Tage im Bagno mehrere plih liche Todesfälle ereignet, die man der Cholera zuschrieb ; amtliq Untersuchungen haben jedoch ergeben , daß diese Besorgniß unge gründet war. i

| Rom, 30. Juni. (Allg. Ztg.) Die in Französischen Bli tern enthaltene Nachricht, der Papst stehe in geheimer Unt Schióma zu verhindern, Unterhandlungen nicht geheim, sondern ‘dur das Kabinet in P ris auf diplomatischem Wege eröffnet wurden. Frankreich, d vermittelnde Macht, verlangte vom Römischen Stuhle zuerst d erkennung der in Portugal bestehenden Re ierung. Von hiesi Seite forderte man zuvörderst als Haupt-Bedingung aller Unt handlung die Wiedereinsezung der vertriebenen Bischöfe, well bloß ihrer Pflicht nachgekommen seyen. Wenn. Portugal dies Schritt zur Versöhnung thut, und bei Aufhebung der Klöstern Rüeksichten verfährt, so wird man Gregor XVI gewiß geneigt fi den, Beleidigungen zu verzeihen. Werden nun auch solche Unk handlungen nicht immer gleich veröffentlicht, so sind sie darum n nicht als geheim zu bezeichnen, wodur, wie gewöhnlich, nur di Verfahren des hiesigen Hofes in ein schiefes Licht estellt werden sel. Die Ansichten, welche Clemens XIIÎ bei den Verbandlungei Pombal an den Tag legte, hegt die Päpstliche Regierung n heute, und fann von denselben ohne Nachtheil der Kirche nid! abgehen. -Bei der Konsequenz, womit die Curia stets iht Schritte verfolgt, konnte sie, Portugal gegenüber, weder dutt das Dekret vom 3. Sept. 1759, noch kann sie gegenwärtig dur Drohungen von ihrer Bahn gebracht werden. Nachgeben wit hier nur Shwäche, würde zu immer größeren Opfern führe und so wird es am Ende das Beste seyn, die Gestaltung di Sache der Zeit zu überlassen. Der Sommer ist dieses

so rauh und naß, daß man sich in den Winter versest glaub sollte, fast kein Tag vergeht ohne Regen, Hagel oder Gewittt) welche schon in unserer Campagna und den nahen Gebirgen ßen Schaden verursacht haben; auch wirken sie nachtheilig 0 die Gesundheit der Einwohner.

S panien.

Madrid, 26. Juni. Einem Königlichen Dekret vom 23

d. zufolge, soll allen Offizieren und Unteroffizieren, die von d Insurgenten gefangen genommen werden , die Zeit ihrer Ges genschaft in ihre Dienstzeit mit eingerechnet werden. / Englische Blätter enthalten folgende Notiz úber d Stadt Bilbao: „Diese alte Baskische Stadt liegt in einer al muthigen und reich angebauten Ebene und is in einiger Entfet nung von ziemli bedeutenden Anhöhen umgeben. “Der Fluß Ybaizabal, der bis Bilbao, das heißt 9 Englische Meilen von det See, noch für große Fahrzeuge schiffbar ift, bewässert diese Ebent. Bilbao ist 46 (Englische) Meilen von“ St. Sebastian und [ 210 von Madrid entfernt. Es hat zwischen: §00 und 900. Häuser und. ungefähr 15,000 Einwokte; die sich faßt

leß sich ein

ver samitutelteti

handlung mit der Regierung in Portugal, um ein drohende muß dahin berichtigt werden , daß dil

Frankreichs Und des sich revolutionnirenden Englands, das Feuer zu unterhalten, welches das gesammte gesellschaftliche Gebäude von Europa zu verzehren droht. Daneben is nicht zu verken- nen, daß auch viele innere Ursachen den Grund zu dem grän- losen Elende gelegt haben, in dem heute die Jberische Halb- insel shmachtet. Beschränken wir uns in dicser Beziehung bloß auf die Geschichte des 19ten Jahrhunderts, so werden wir be- eits mehr Quellen des Uebels finden, als es bedúrfce, um jedes Reich zu erschüttern. Die Französische Revolution, die Schwäche Karl's IV., die Unternehmungen Napoleons, die Trennung der Kolonieen vom Mutterlande, die Revolution in Portugal, die Widersprüche, welche im Charakter Ferdinand’'s VII. lagen, ge- nügten, um das verhängnißvollste Ereigniß, die legtwilligen An- ordnungen dieses Königs, zur Grundlage unabsehbarer, die Exi- stenzdes Spanischen Reichs bedrohender Uebel zu stempeln. Der Kampf um die Thronfolge die Grundlage aller geseblichen Ordnung in jedem Staate ward die Veranlassung zu dem dermaligen Ungluck Spaniens; diese Frage ist bisher noch so selten aus dem richtigen Gesichtspunkte aufgefaßt worden. Vor einem unparteischen Richterstuhle kommt es aber bei de- ten Entscheidung nicht etwa auf den etwanigen Vorzug der Salischen oder irgend einer anderen Successions - Ordnung ‘an, sondern allein und . vor allem Anderen darauf: ob der letverstorbene König das Recht hatte, die bestehende Suc- eessions - Ordnung zum Nachtheile seines Bruders mittelst einer le6twilligen Anordnung zu verändern? Daß die Sache von Sei- ten der liberalen Diplomatie nie auf diesen Grund gestellt wurde, beweist von Neuem, wie es mit den Rechts : Begriffen und mit der Konsequenz des revolutionnairen Staatsrechts steht. Daß diese Schule nur das für Recht erkennt, was ihr als Mittel zum Zwecke dient, ist längst so sehr bewiesen, daß jede Erforschung der Ursachen, warum sie in der Spanischen Erbfolge sich so, wie sie es gethan har, ausspricht, Zeitverlust wäre. Auch-zeigt sich “hierbei wiederum, wie leicht die Parteien wechselsweise die extrem- sten Gegensäße zu vertheidigen bereit sind, wenn dieselben zu ih- ren Neigungen und Absichten passen. Den Grundsas, daß ein Reich das Eigenthum der Krone seyn könne, wird doch wohl fein liberaler Publizist zugeben, und dennoch müssen eben diese Publizisten das Recht Ferdinands VII., Spanien seiner T o ch- ker zu \henken, vertheidigen, oder sih gegen die Ansprüche „der Königin Jsabella erklären! Ohne in die Geheimnisse der Kabinette eingedrungen zu seyn, glauben wir daher die Mei „nung aufstellen zu dürfen, daß die Grundsäße, auf denen die eben entwickelte Ansicht beruht, in allen Kabinetten, die sich bis Mt in dieser Sache nicht gleich den Mitgliedern der Quadrupel- llianz ausgesprochen haben, die Basis der Betrachtungsweise der neuesten Spanischen Verhältnisse bilden. Verschieden da- von ist die weitere Frage, was jeßt von Seiten dieser Kabinette \ geschehen werde und ‘geschehen könne? Die Beantwortung dersel- "n dürfte jedenfalls wohl von den Ereignissen abhängen, die in Spanien auf die Nachricht von der definitiven Ablehnung der Fitekten und der Bewilligung der indirekten Jntervention statt- finden müssen. Unterrichtéte versichern, daß diè Politik der drei großen sogenanten nordischen Mächte inzwischen darauf gerich- “_két gewesen sey, im Gegensaße gegen das von Frankreich und England beobachtete Verfahren keinerlei Verpflichtung irgend tiner Art zu übernehmen , und sich in jeder Beziehung die voll- kommene Freiheit ihrer Entschließungen nach allen Seiten hin vorzubehalten.““

Aegypten.

Alexandrien, 16 Mai. Der von dem Württembergischen ‘katurhistorischen Reise-Verein mit einer wissenschaftlichen Mission nh Afrika gesandte Dr. Wiest ist hier, am Iten d. M,., als ein pfer der Pest, mit Tode abgegangen. Er hatte, gleich mehre- en anderen kürzlich hierher gekommenen fremden Aerzten, keine Absperrungs-Maßregein gegen die Pest getroffen, weil er dieselbe nicht fär fontagids hielt. Die Seuche ist übrigens im Ver-

: {winden ; gestern starben hier nur noch 10 und heute 9 Perso-

nen an dex Pest,

China. “Canton, 30, Jan. Es sind hier zwei Kaiserliche Edikte,

das eine den Opium-Handel, und das andere die Hong-Kaufleute

Mitleiden des leßteren zuzuschreiben.

haben die genannten mit Freuden zu Wenn aber, wie eini

rische Personen dies noch benußt haben, ben zu ziehen, indem

so weit gingen, wodurch. blutige Wunder, wenn die genannten S Lcgges zu ertragen, Unruhen

etreff} des Vorfalles mit dem Engli

Erpressungen der Kaufleute in Canto zufrieden waren, sih selbst Recht zu

hungen gegeben werden,

stattfinden. Sie sollen auch nach

sich gern unterwerfen und werden, ste auszuplündern.

n la

neue St. Pauls - Kirche auf 4 in der Umgegend von Berlin ne ben Weise wie die selben angestellte Prediger, Dr. evangelischen Bischof, Der.

Gemeinde, so wie viele

Juni, 1. und 2. Juli theilen: Während im v. J. die Jahre 1) an wirklih verwogener

welche gleich vom Wagen verkauft 200 Ctr., zusammen 2396 Ctr., w 457 Ctr. Mittel - und 814 Ctr. ordin liche Wolle ist bis auf 49 Ctr. 99 zu hoch gestellter Forderung keine den, Die Durchschnitts - Preise 75 bis 95 Rthlr. (ein Mittel -Wolle zu 60 72 Rthlr 99 Rthlr. , beste Land - Wolle zu Land-Wolle zu 26 30 Rthlr.

gut gewaschen, wie allgemein anerk

Auslande wurde eingebracht und schen 97 Ctr. usammen 119 Ctr. 69/ Pfd.

zufrieden verlassen, und die

rawiess. Am Bord befinden sich teroffizier und 10 Mann von der

betreffend, kürzlich erschienen, Wir theilen dieselben in einer Ueber-

einige Lehrer.“

zahlende Abgaben nach einem bestimmten Tarife erhoben werden, Barbaren- Kaufleute nur Ursache, diese Abgabe zahlen und sich fortwährend ruhig zu verhalten. jeßt berichtet wird, die Kaufleute in Canton seit er Zeit in einer traurigen Lage s&h befunden haben und außer den Kaiserl. Zöllen noch Privat-Zölle erhoben worden sind, während betrüge-

l sie den Barbaren so viel abnehmex, als sie nur immer erpressen können; da ferner die Regierungs - Kaufleute gar bei den Barbaren-Kaufleuten Schulden zu machen, Händel entstanden sind; so is es in der That kein Barbaren-Kaufleute, unfähig, diese

S

die den National - Geschen ungehorsam waren und eine bewaffnete Macht auf den inneren Fluß brachten (denn die Barbaren sind von Natur listig und shlau und Gewinn is ihr einziger Zweck), keine Bürgschaft, daß dieses Ereigniß nicht eine

deutliche Verordnungen zur ftrengen Verhinderung solcher Verge- wte soll man die barbarische Menge in Un- terwerfung halten und Vergehungen ausrotten? Lu und seine Kolle- gen sollen redlich und ernstlich Untersuchungen anstellen, und wenn Ver- gehungen der obengenannten Art existiren , so sollen sie dieselben sireng besirafen; es darf deshalb nicht die geringfte Nachsicht eder Beschüßung

Überlegen und aufrichtig Über die Maßregeln berichten, welche sie für die Begründung einer festen Ordnung geeignet halten, damit man die zuversichtliche Hoffnung gewinnen könne, daß betrügerische Kaufleute es nicht wagen ! fte aus Dann werden Lu und seine Kollegen ihre Pflicht erfüllen. Beachte dies.// : L

Berlin, 13. Juli. Am gestrigen Sonntage wurde die dem Gesundbrunnen , die leßte der

3 ersteren, feierlich eingeweiht. Der bei der- Bellermann, wurde von dem Neander, in sein Amt eingeführt, und hielt dárauf die Antritts : Predigt. Bewohner aus anderen Stadttheilen, hatten sich zu dieser kirchlichen Feier eingefunden.

-— Ueber den Wollmarkt zu Paderborn, welcher ‘am 30. ftatthatte, können wir - Folgendes mit- Quantität der zu Markte ge- brachten Wolle nur 870 Ctr. betrug,

Wolle, wovon Proben ausgelegt waren 201

Abnehmer fand, verkauft wor- waren: der Ctr. feiner Woile Posten wurde zu 105 Rthlr. verkauft.)

Tage war der Markt -Verkehr besonders lebhaft. auch verkauft: 4 Pfd., aus dem Waldekschen 22 Käufer und Verkäufer Allgemeinen den Markt rücksichtlich des merkantilischen Verkehrs Einrichtung der Lokale 2c. ist über- all mit Beifall aufgenommen worden. E Man schreibt aus Danzig: „Am 3, Juli ankerte auf der hiesigen Rhede das Kaiserl. Russische Uebungsschif für die Zöglinge der Kaiserl. Handels-Schifffahrts-Schule: in St. Peters- burg, „Graf Cancrin“/ genannt (eine Brigg von circa 80 Lasten), befehligt von dem Direktor der Schule,

Sobald alle von ihnen zu

um Gewinn aus den Zoll-Abga-

erregen. Wir haben daher, in schen Lord Napier und Anderen,

Folge der zahlreichen und daß jene, da sie un-

n ift, : Wenn nicht

schaffen suchten.

ihrem Gewissen urtheilen und

daß die Barbaren

n d.

u erbauten Kirchen, in dersel-

Die Mitglieder der neuen

belief sich solche in diesem Wolle auf 1995 Ctr., 2) an Ctr. ,. 3) an Wolle, und abgefahren wurde, circa orunter sich 1125 Ctr. feine, aire Wolle béfanden. ‘Sämmr- Pfd., welche theilweise wegen

-¿ ordinaire Wolle zu 40 30 37 Rthlr., \chlechtere Die Wolle war durchgängig annt wurde. Am 3ten Markt- Aus dem aus dem Lippi- Ctr. 65 Pfd., haben im

/ Herrn Paul von Mu- 32 Schüler, 1 Offizier, 1 Un-

Neymann, Basil, aus Festinicz ; Olowczenko, Peter, aus Ba-

aus Danilowitcz; Wiley- Janiszkiewicz, Ma-( schen __thias, aus Kawaslew, ) Kreise.

Szarktiewicz, Fgnaß,) im Kureniec im Wileyschen Kreise; i

laniewsfa; / (Unterz.) Mitglied der Kommission, Regierungs-Rath: Jakubowsfki.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

A M M D E

1835. 12. Juli. Quellwärme 7,22 R. Flußwärme 17,6? N. Bodenwärme 13,5 ® R.

Luftdruck.….. | 338,31‘ Par. | 337,61‘‘‘ Par. | 336,75‘ Par. Luftwärme 929 R. 1809 R. 18,2 25R. Thaupunkt 729 R. 1049 R. R; Dunstsättig. .| §6 pCt. 56 pCt. 65 pCt. O 9 Wetter heiter. heiter, heiter. AUSDUKRnG O,LOAS R. Wind SW. W. Niederschlag 0. Wolkenzug W. | Nachtkälte 8,9 ® R.

Tagesmittel: 337,56‘ Par... 13,5% N... 84% N... 69 pCt.

Berliner Börse. Den 13. Juli 1835,

AmtlI. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (FPreufz. Cour.) T Zf. |Brief|Geld} TZf. |Brief|&eld. 1012 {101 1021 982 | 982 2 612 | 605 1012 11008 101 [1001 1011 [101

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Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst.C.u.Z.-Sch. d. K.- u, N.

C A-G T St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm.Sch.d,Sech. Kurm. Obl. m.1.C. Neum.Int.Sch.do. Berl. Stadt Obl. Königsb. do. Elbing, do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosszhz. Pos. do.

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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 8. Juli.

Niederl. wirkl. Schuld 561. 58 do. 10123, Ausg. Sehuld 1%. Kanz-Bill. 257 418 Amort. 95. 310 807. Russ. 997 Oesterr. 994, Preuss. Präm.-Scheine 1071. do. 42 Anl. —. Span. 58 422,

t Antwerpen, 7. Juli,

Span. 55 425 Zinsl. 183, Cortes 371.

Span. Anl. 52. Wien, 8. Juli. 55 Met. 102. 48 9721, Neue Anl. 5814. Bank-Actien 13291,

Königliche Schauspiele. 4

Dienstag, 14. Juli. Jm Schauspielhause : Nicht vom Posten. Hierauf: Die Einfalt vom Lande.

Mittwoch, 15. Juli. Jm Opernhause: Zum erstenmale :

Das eherne Pferd, Zauber-Oper in 3 Abth., nah dem Franz. : Le cheval de bronze des Scribe, von dem Freiherrn v. Lichten- stein. Musik von Auber. Die neue Decoration des dritten Außfzuges: „Dee Zauber- garten auf dem Planeten Venus“/ ist von dem Königl. Decçora- tionsmaler Herrn Gerst, die darauf folgende Decoration : Pa- gode‘/ von dem Königl. Decorationsmaler Herrn Köhler.

Donnerstag, 16. Juli. - Jm Schauspielhause: Corona von Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth. , nach einer alten Novelle, von E. Raupach. L i

Dienst R Theater.

Dienstag, 14. Juli. Hinko, der Stadtschultheißen - Sohn von Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit den Boie „der jüngere Sohn“/, mit freier Benu6ung des Storchischen Romans, von Charlotte Birch-Pfeiffer. (

Mittwoch, 15. Juli. Julerl, die Pußmacherin, parodirende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl. Musik von A. Mül- ler. (Dlle. Muzarelli: Julerl, als fünfte Gastrolle.) * Vorher : Zum erstenmale wiederholt: Die eifersüchtige Frau, Lustspiel in

Coup. 22. Neue

Kaiserlichen Marine, so wie

2 Akten, von Kobebue.