1835 / 211 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

24 Stunden lang das Hemde eines Verpefketen getragen. Da aber die Krankheit wenig Äntensität mehr hat, so kann aus die- lem Versuche wenig bewicsen werden. Aehnliche Experimente mißlangen srüher während der noch zunehmenden und in kurzer Zeit tôdtenden ‘Pejt on Sträflingen. a indessen die Kantagionisien [N vine behaupten, daß jeder der Ansteckung Ausgesegte die ‘Pest ekommen müsse sonst blicbe ja kein Araber, die gar keine Vor- cht gebrauchen, davon befreit so führen O Versuche die- ser Art zu keinem Resultate. Erinnert man ih aber, wie die , Pest hier begonnen, worüber ich schon in früheren Briefen be- richtet, und berechnet man die wenigen Fälle innerhalb der Qua- rartiine im Verhältnisse mit denen außerhalb derselben, so bleibt kein Zweifel übrig, daß die Pest, wenn siè auch epidemisch ist, dech meistens erst durch hinzukommende Kontagion tddtlich wird. In Alexandrien fînd von 49,009 Menschen, die nach dem Absegeln der Flotte, und der Adrcise des Hofes und der vielen Fremden, noch in der Stadt übrig geblieben, 23,000 gestorben; §000 wurden von der Pest geheilt und nur 9000 blieben folglich verschont. Wehs- med Ali wird in der nächsten Woche nach Alexandrien zurückfehs- ren; und seine erste Sorge wird seyn, diese entvdlkerte Stadt wie- der empor zu heben. Wie glücklich sh die Leute fühlen müssen, die nun hier nach einer gefährlichen viermonatlichen, und in Alexandrien nach einer halbjährigen Gefangenschaft wieder ihre Kerker verlassen, fann man in Europa faum begreifen. Das Schlimmste dabei ist, daß Jedermann sch während der Epidemie mehr oder min- der unwohí fühlt; kommt nun die Furcht vor der Pest hinzu, so gleicht die Tode3angft in der Quarantaine der eines erschrok- kenen Soldaten anf dem Schlachtfelde; erhdht wird sie aber noch durch die Unsichtbarkeit des Feindes und die Dauer seiner Ge- genwart. Auch sird, troß der Bemúhungen der Aerzte, noch keine Waffen geshmiedet worden, mit denen man, wenn er in seiner vollen Kraft auftritt, i, n b:kämpsen könnte. -—-- Ob die Pest über Theben hinaufgeftiegen, kann ih noch nit bestiiumen ; wohl aber, daß sie genannte Stadt, so wie die Provinz Favoum crreiht. Jn Arabien sollen die Aegyptier einige Niederlagen erlitten Haben und die grdite Unzufriedenheit in der Armee herr- schen, auch so!l Achmed Pascha, der bisherige Anfößrer, hierher zuräckgerufen und an seine Stelle der Jnterims-Minister, Chur- schid Bey, nach Arabien geschickt werden. Mehmed Ali soll wieder niehrere Türken zu Paschas ernannt haben. Ein Dascha har hier ungefähr dieselbe Besoldung wie ein Minister in Frankreich. Di:s ließe auf einen großen Ueberfluß in der Staatskasse schließen, während doch andererseirs noch acht Monate Besoldung rúckiän- dig geblieben, und die Aerzte und Pharmaceuten, die mehrere Monate lang jeden Augenblick fär die Erfúllung ihres Dienstes ihr Leben gewagt, nur mit größter Mühe einen von den neun ihnen gebührenden Monaten erhalten konnten, so daß sie bald Hunger und Mangel mehr als die Pest färchteten. Viele sind schon vor mehreren Monaten aus dem Dienst entlassen worden,

die jeßt noch, tros der wiederholten Vorstellungen der Konsuln, | ihrén Gehalt bei der Regierung zu fordern haben. Wie es auch | mit den Finanzen stehen mag, \o wird durch die unregeimäßige !

Verwaltung derselben der Kredit Mehmed Ali's sehr geschwächt.

Und während die Großen sich immer voraus o zu lassen |

wissen, müsen die Armen immer in Norh und Mangel s{macch- ten, Dies kann unmöglich mit Mekmed Ali's Willen geschehen!

i Peru.

Nord-Amerikanische Blätter enthalten die Nachricht aus Lima, daß der Aufstand der Garnison des Forts Callao (fiche Nr. 203 der Staats - Zeitung.) uncerdrückc und die Ruhe N ist, Die Regierung hatte den General Lafuente, dessen Anwesenheit diese Empörung veranlaßte, nach Valparaiso in Chili verbannt und dem Peruanischen Gesandten daselbst auf-

getragen, über die Bewegungen dieses Generals zu wachen und |

feine Räckkehr nach Pcru zu verhindern. Die Bewohner der Republik Chili protestirten indeß gegen diesen Eingriff der Pe- ruanishen Regierung in ihre innere Polizei, wie jîe sich aus- drückten, und die Behörde hat erklärt, daß der General Lasuente seinen Aufenthalt nach Belteben wählen und die Republik zu jeder Zeit ungehindert verlassen könne.

#nland.

Berlin, 20. Juli. Am 13ten d. M. feierte der Prediger Grünwald in Kröslin (Reg. Bez. Straisund) scin Zöjähriges Amcs-Jubiláunm, ein Fest, welchcs noch eine ganz besondere Be- deutung dadurch erhielt, daß dem Jubilar in demselben Hause, wo einst seine Wiege stand, und an demselben Altare, wo er einst die Weihe für sein heiliges Amt erhielt, die lange Zeit sei- nes amtliczen Wirkens verstrichen war. Geführt von dem Konsistorialrath Dr, r als Königl. Kommissarius, und von dem Kreis-Landrath Liedin, begab sih der Jubelgreis, beglei- tet von fast allen geistlichen Mitgliedern der Wolgaster Synode, in die festlich geschmückte Kirche, inm welcher er scibsstt die Liturgie abhielt und der Pastor Petérs aus Lassan, als Vice-Superinten- ter der Synode, die Fest- Predigt hielkt. Hierauf betrat der Königl. Kommißarius den Altar, und überreichte dem Jubilar nach einer an ihn aehaltenen Anrede die Gratulations- Schreiben der Königlichen Regierung zu Strcalsund und des Föniglichen Koniistoriums zu Stettin, und darauf den ihm von des Königs Majestät verliehenen Rothen Adler - Orden vierrer Kiasje. Nach der Einsegnung des bewegeen Greises trat dicser zum Schlusse vor den Aitar, sprach in kurzen und eindringlichen Worten zu seiner Gemeinde und entließ sie mit dem kirchlichen Segen. Der Zug ging sodann nach der Wohnung des Jubilars zurück, wo der Bürgermeister Pistorius aus Wolgost- und der Kaufmann Und Alterniann Suter im Namen des Rathes und der Bärgerschaft einen silbernen, inwendig vergoldeten Pokal, der Pastor Peters, Namens der Wolgaster Synode, cinen silbernen, init lateinischer Zuschrift versehenen Leuchter, und die Gemeinde ebenfalls einen silbernen, inwendig vergoldeten Pokal úberreichten, aus welchem lesteren bei dem darauf begangenen fesiliczen Mahle auf das Wohl Sr. Majestár des Kénigs getrunken wurde. Xußer diesen Geschenken waren nôoch mehrere Gratulations schreiben, unter anderen auch eix Brief des ersten noch lebenden Täuflings des Jubilars eingetroffen, weiche zum Theil in den Kränzen ciner vor dem Hause errichteten Ehrenpforte aufgehängt waren.

Berichtigung. Im vorgestrigen Blatte der Staats- Zeitung S. §51, Sp. 2, Z. 50 v. u. is hinter possit das Wort video einzuschalten, und Z. 49 v, u. lies allera poscit statt allere possit, und conjurat statt conjuret.

Auswärtige B&öraeu,

: Amsterdam, 25 Juli, Niederl. wirkl Schult 554. 55 do. 1611. Ansg. Schuld —. Kanxz-Bili, 257. 448 Amort. 944. 335 80. Russ, 997

Qesterr,

860

992 Preuss. Präm.-Scheine 1032 38 2s :

do. 48 Aul. =-, Spau. 59 411, Antwerpen, 23. Juli. ° Nt Span. 55 414. Zins 171, Cortes 374 Coup. 231. Nené Span. Anl. 314. i: j Hamburg, 23, Juli, :

Engl, Russ. 1057. Hope iu Ceri. 922. Prenss. Präm, - Seheine 1184. Polu, 138, Neue FPoin, Anl 174. Dän. 7434. Port. 58 672. 6 39. : i Wien, 2 Juli,

56 Met. 10235, 22 98,7 Neue Aul. 5784. Bank-Actien 1327.

Berliner Börse,

Den 30. Zuli 1835. Amt! Fonds- und Geld-Cours- Zettel. I Zf Briefe À

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300 ik. _— dito 300 Mk.

London I ESt

ROTIS C ee 30 Fer.

Wien in 20 Xr.

Aucsburg

Bredlau y 100 Til.

Leipzig 100 "Fu,

Frankfurt a. B). WZ. 150 F1.

F e aan 6 100 Ul,

E 1627 1021

80s

I I TI S O

Meteorologishe Beobachtung. Morgens | Nathmittags | Abends | Nad einmaliger

1835. 6 Uhr. 2 Uher. i ilber. Beobachtung,

29. Juli. Luftdrut..| 33/5 80 ‘“ Par,| 335.24 Par. | 335,20‘ Par. j Lustvärme..| 127% R. | 148° §8, | 10,6 R. Thauoutift „j 7% N. 589 R. 7,9% R. Dunstsättig, .} 73 pEi. 40 Et, S1 pEr Wetter...) trübe. * trübe. trübe. W. W. a8.

Al ofenzug - 28. S

Tagesmittel: 335,33‘ Par... N...

Quellvärne 7,39 R. Flußwärme 16,8 ® R. Bodenwärine 14,09 ® F, Aubdünsiung 0,088‘ 8h,

|

Nachtkälte 96 ® R. 68 pEt,

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1279

Königliche Schauspiele.

Sreitag, 31. Juli. Jm Schauspielhause: Phädra, Trauer- spiel in 5 Abth., von Racine, überscst von Schiller. Hierauf: Jugend muß austoben, Lustsptel in 1 Aft, nach deu Frauz., ven L. Angely.

Sonnabend, 1. August. Jm Schauspieshause: Der Verrä- |

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ther, Lusispiel in 1 Aft, von Hoivein. (Dlle. Clara Siicy: Clärchen, als Debütrolle.) Hierauf: \lulier tacecai in ecciesia, oder: Die kluge Königin, historische Tragikomdd:e in 3 Abch, von E. Raupach. Und: D.r Spiegel des Taujendschda, Bur- leske in i Akt, mit Gejang, na der Jdce des Arago, von C. Blum. i

Sonntag, 2. August, Jm Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn, großes Ritter, Schauspiel in 5 Abih., nebst cinem Borspiele.

In Charlottenburg: Der grüne Domino, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Wollmarkt, Lusijpiel in 4 Abth. , von H. Clauren.

Montaa, 3. August. Jm Opernhause: Zur Feier des Aller- höchsten Geburts Festes Sr. Mazettät des %wôntgs: Festmar}ch, Sr. Majestät dem Könige zugeeiznet von Spontini. Hierauf: Rede, verfaßt von A. Müller, gesprochen von Herrn Grua. Dann: Vo!ks-Gesang, den Preußen gewidmet von Spontini. Und: Lodoieka, Oper in 3 Abih. Musik von Cherubini. (Neu einstudirt. Hr. Schäfer, vom Stadt-Theater zu Hamburg: Flos resky, als Gastrolle.)

In Charlottenburg. Zur Feier des Alleri dhsten Geburts- Festes Sr. Majestät des Kdöaigs: Rede, verfaßt von A. Müller, ge\prochen von Herrn Stawinsky. Hierauf: Zum erstenma'e: Der Ball zu Ellerbrunna, Lustjpi.l in 3 Abch., von C. Bium.

König|kädtisches Theater.

Freitag, 31. Jutt, Der Kapellmeister von Venedig, musi- kalisches Quodlibet in 2 Abth. , von Breitenstein. Mußk von verschiedenen Meistern. Vorher: List und Phiegma, Vaudeville ‘Posse in i Aft, fcei nah Patrat, von L, Angely.

Sonnabend, 1, August. Endúch hat er es doch gut Ges macht, Lustsoiel in 3 Afcen, nach einer Englischen Joece für die Deut]che Ohne bearbeiier von Albini, Hieraus: Vie eiferj!ich- tige Frau, Lustspiel in 2 Acten, von Koßebue.

Sonntag, 2, August. Die Gologrotte des Geisterbanners, oder: Noch einmal jung, romantisch: komisches Original-Zaubcrspiel mit Gesang in 2 Akten, von J. E. Gulden. Musik von Franz Edlen von Marinelli. (Die neue Decoration: „vas Land der ZJugend“/ vorstellend, is von Herrn Sacchetti, die Übrigen neuen Decorationen des Stücks sind von Herrn Pohlmann get: alt.)

Montag, 3. August, Zur Feier des Allerhöch4;sten Geburte- Festes Sr. Majestät des Königs : Prolog, gedichret ven A. Coë- mar, gesprochen von Mad. Lavdey. Hierauf: Zum erstermale: Titus, Oper in 2 Akten. Musik von W. A. Mozart. (Dlle. Vial: Sexcus, als Gastrolle.)

Preije der Plábe: Cin ‘Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c. i

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Neueste Nach

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richten

Paris, 24. Juli. Der Sicilianische Botschafter und dec Griechische Gesandie wurden vorgestern Abend in Neuilly von j

dem Könige empfangen. Gestern arbeiteten Se. Maj. daselbst mit dem Conseils: Präsi:enten und dem Grafcn pon Rigny.

Brief. | Ged C j j s ders Engländer hier an.

f

Die Herzoge von Aumale und vót Montpensier | stern Mittag, 1n Begleitung ihrer Präzeptoren, von Neuilly nq

sînd (e

dem Schlosse Eu in der Normandie abgereisk, wo fie cinen My,

nat ver bleiben werden. / / /

Der Pairshof hielt heute wieder cine Audienz unter d Vorsise schai!ls Macdonald. Der Advokar Menestrier führte darauf d

cinem Blicke auf die übrigen" Aagetlagten , erklärte, daß sy

Klicnt kein Anhänger der abscheuichen Gruadsägze von 1793 se Diese Anspielung veranlaßie, nachdem Hr. Mene|èrier seinen Yy,

trag beendigt hatte, den ängeéiagten Martgné, das Wort zu ergreisy

“e - (f i . f; y uin die iu? und senen Kameraden von zeneim Advokaten gelichny M

Absichten zu leugnen. Gar Vieles, meinte er, habe sich seit leren 40 Jahren geändert; die Volfmassen wären aufgekliy geworden, und die Lehreir von 1793 wären thm und seinen h angeêlagten fremd. Der Präsident bemerkte, daß der Geriß, hof dieje Erklärung mit Vergnügen entgegennähme, und erth daruf dem Advokaten Crivelli zur Vertheidigung des Angethy ten Guichard das Wort. :

Das Programm der Julifeste ist erschienen. Am Nh religidse Kirchenfeier; die Grabjkäiten der im Kampf Gefallez werden ausgeschnückt und Abends beleuchcet ; jechszehn Pay erhalten jedes 3600 Fr. Auesteuer; Kanonenjalven ; «lustheilu von Unterstüßungen an Arme; am 28. Jali große Zevue h Nationalgarde uud der Garnison von "Paris; ain 29e Voll belustigungen aller Art.

Herr Thiers befand sich gestern früh wieder etwas bes

| Heute soll er aber einen Diùcffall gehabt haben. Es kommen sei: einiger Zeit wieder piele Fremde und bes?

Die Besorgnisse, welchz der Pry

| vor dem Pairshofe erweckt hatte, siud ganz verschwunden , u

| Sranbreich find guch etwas befriedigender. "a li Toulon vom iben auf den 17ten giebt nur 33- neue Erk

Niederschlag 0,970“ Rh. j

auch der Handel scheint wieder ein wenig ledhascer zu werdey

Seit einigen Tagen sind, woie verlauter, einige Cholerafi bier vorgekommen. Die Krankheit scheint aber diesmal ti sehr bösartig zu sey, Die Bachrichten aus dem südli 13 Das Bulletin y

fungsfálle und 59 Todesfälle an. Vom 17ten auf den 18h erkrankten 37 Personen und 38 starben. Die Cholera is ach in Aix und Cette ausgebrochen. Nach dem Semaphor

| von Marseille soll fie auch in Genua erschtenen seyn.

Am Ende der nächsten Woche wird Hexr Me.dizalil hit

erwartet, Er beziebt si) nah Madrid, un die ¿hm üdnngp

nen Functionen cines Fiuanz Ninisiers anzucrecen. Der-Judicateurx de Bordeaux vom L2lstei d. meld „Am löten d. rückie Dou Carlos an der Spigze von 16 Y taillonen dem General Cordova entgegen, und stellte cine Vi posten bei dem Dorfe A-cronin, zwei Lieues im Süden Siella, auf dem linken Ufer des Flüßczens Arga auf. Truppen Cordova's bescgten am Morgen das andere Ufer, Ui Alles ließ vorauéschen, daß am folgenden Tage ein Tro tattfinden würde. Wirklich begannen am übten, bei Ta,

| Anbruch, die Christinos den Angriss. Anfangs werten ihn \

Karlisten kräftig ab ; allein nah einem Kampfe, der einen Th des Tages hindurch währte, wurden die Truppen des Don C los in die Flucht getrieben, und zogen sich in Unordnung Ettella hin zurúck, wohin sie Cordova verfolgen wollte. M spricht von vielen Todten Und- Verwundeten. Jn Folge dies Tressens haben drei Karlistische Bataillone, aus Gofangex7 gt bildet, die noch Zumatacarreguy gemacht hatte, das xer der j surgeuten verlassen und jiuò in die Reihen der Truppen der Ki ginzurück„etehut. Vie Karlistischen Srreitlräste haben sich wiede den Nine:coas konzentrirt. —- Jun Aragonien spricht ih die Ÿ völkerung für die eufhebung aller Klöster aus, uno spâter o scüher muß fich wohi die Spanijche Regierung zu diejer wid gen Mayrezel entschließen, wenn sie ver difentuchen Mei 1 genügen und dicseibe far sch{ gewinuen will. Jedenfalls ist nicht ohne Besorgniß über diese Stmmung des Spanijd Vo.kes.“ i /

Man berechnet die Anzahl der gegenwärtig in Spanien, sässigen Jesuiten auf etwa 29; die meisten befinden sich in N drid, in Atcaia de Henares, Saragossa und auf den Balearist Inseln. N B

Herr Mart'nez de la Rosa schreibt in diesem Augenbli (f Drama, dessen Gegenstand einer Cpisode des Kriegs tn Nau entnommen it. ü

Das Herannahen der Liquidation schcint die Fonds -Sy lation nicht wieder zu beleben. Die Geschófte sind noch e todt, wie in den leßten Tagen. Es sind übrigens währen cs Monates so wenige Operationen unternommen worden, die Liquidation sehr bald geschehen seyn wird. És wurde ) an der Börje eine Benachrichtigung des Heren Humann, il Ministers, angeschlagen, dap die Börse am 28jten und 29a geschlossen, aber doch am Montag, den 27jten, geöffnet [0 ivúrde, damit sie nicht vier Tage hinter einander ge\chlosfen seh l für die Geschäfre große Unannehmüchkeiten nach si hit könnte. An der heurigen Börse war gar keine neuere Nati verdöreitet, Auch die Privar-Bricfe von der Spantichen Gil etthalcen nur wenig neuere Nachrichten. Die deiden Heere! len nach den leßten Tresfen wieder ange“angen haben, sid becbachten. General Saarsfield hat wirklich das Ober K mando übernowmen. Kaum war er in Pampelona ang men, fo versügre er sich auc schon zur Armee. Das Gerücht! dem Tode des Generals Noreno ijè noch nicht bestácigt 0!

| Die Karlistischen Korrespondenzen uno Zeitungen sind mit 1

\cheinlich Übertriebeneir Bertchten Über das Benehnen der Eh schen Freiw:Zgen in St. Sevasttan, deren Zahl sich dor! / auf 1200 Mann beläust, angefälit. Sie behaupten, daß ( an 29 von ¡hnen defertirt und gleih am Tage ihrer Land 15 er.nordet worden seven. Die Freiwillicen sollen si b Ausichweifungen und besonders dem Trunke im höchsten hingeben.

Heute {loß proc. Rente 109, 15. 3proc. E proc, Neap. 97. 35. dproc. Span, 414. Z3proc, 27 402. Ausg. Schuld 163. 21proc. Holl. 56. 50,

Frankfurt a. M., 27. Juli. Q 193, 1022, 4proc. 985, 982. 2Tproc. 572. Br. G. Banék-Acrtien 1628, 1626. j zu 500 G. 1161, 1163. Loose zu 190 G. 21321. G. h prâm.-Sch. Gü. 595. do. proc. Anl. 984, 981, Poln, | 691, 692, 5proc. Span. Rente 404. 404. 8proc. do. 24

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1 pro.

Redacteur Cotte t. E RCATC L L O A

Gedruckt bei A. W. Hayl

des Barous Pasquier, der indessen sehr lerdend zu sey schien. Der Namens - Aufruf ergab die Abwesenheit des My, ldi Vertheidigung des Angeklagten Mollaro-L febre, indem er, nj

Mmeral -

Oesterr. 5proc. NM

Part.-Obi. 1402, 1402. Wat

chen C

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Cz SCNIL VINSTDEIITck: A E T R

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben den bisher bei der Regie- ung zu Köntgsberg in Preußen beschäftigten Kammergerichts, essor Rambskop ff zum Regierungs-Rath bei der Regierung Marienwerder zu ernennen und das darüber sprechende Patent llerhöchsteigenhändig zu vollziehen geruhr.

Des Königs Majestät haben die Ernennung des Dechayten d Pfarrers Vrede in Lindlar zum Ehren-Domherrn bei der etropolitan-Kirche zu Köln Allergnädigst zu genehmigen und 7 Bestätigungs : Urkunde Ailerhdchstselbit zu voilzie- n gerut. : j

M

Zeitungs-Nachrichten. A us land.

Fvankreic. Paris, 25. Juli. Der Herzog von Frias hend in Neuilly eine Audienz beim Könige. Gestern arbeite- Se, Majestät daselbst mit dem Handels - tnister. Heute immt die gesammte Königliche Familie zur Stade, um bis nach l d ieiren zur Feier der Juii- Revolution die Tuilericen | q ä Den neuesten Briefen aus der Schweiz zufolge, war der Herzog von Orleans am lsten nah Besteigung. des Rigiberges ah Freiburg abgereist. Die Nachricht von seiner nahe bevor- henden Rückkeh7 nah Paris war demnach Ungegründet. Gesrern Morgen hatte der Oesterreichische Botschafter eine onferenz mit dem Herzoge von Broglie im Ministerium der

uswärtigen Angelegenheiten.

Jn der heutigen Sikzung des Pairshofes fiel bis zum Ab- inge der Post nichts Bemerkenswerthes vor. Nachdem noch

r Advokat Barillon die Vertheidigung Marigné's geführt, agte der Präsident diejenigen Angeklagten, die bisher jede Ver-

tidigung von der Hand gewiesen, ob sie bei diesem Beschlusse tharrten. Einige derselben besannen sich je6t eines Bessern und

eriheidigten sich selbs, Andere ließen sich vertheidigen, und noch

indere erklärten, daß sle ihr Schisal in die Hände des Ee-

dtéhofes legten. Nach Beendigung der Plaidoyers ergriff der Veneral:Pyofkurator das Wort und sagte: „Wir: haben ‘es für sere Pflicht gehalten, die Debatten nicht zu unterbrechen, um evisse in Laufe derselben aufgestellte Grundsäße zu bekámpyfen ; en so haben wir der Vertheidigung ruhig zugehört, um, in in Interesse der Angeklagten selbs, den Augenblick möglich beschleunigen, wo über ihr Schickjal entschieden werden fol. bir sind über:eugt, daß der Gerichtshof den Ansichten, zu denen jir Uns bekennen, das gebührende Anerkenntniß nicht versagen, und 1ÿ auch die dffentliche Meinung ihnen Gerechtigkeit widerfahren issen wird. Wir beschräntea utis daher auf diese Erklärung, ie wir für hinlänglih halcen, uvm zu beweisen, daß derjenige Kheil der Vertheidigung, auf den wir hier anspielen, von uns iht unbeachtec gebluben if; eben 9 wird sie aber auch hinrei- in, Um die Gründe unseres Suüilischweigens erkennen zu las: en. Wir sehen dana mit unbedingtem Vertrauen dein Res Aultate Jhrer Berathschlagungen, meine Herren, entgegen, ind somit bliebe uns jest nur noch übri , Ihnen hier Vas Schluß - Requisitorium witzutheilen, in welhem wir nsere Meinung über jeden cinzelnen Angeklagten aus- prechen, In diesem Requisitorium verzichtet der Ge- Prokurator auf seine Anklage gegen 6 der Lyoner fngeklagten, indem sich ißre Straffälligkeit aus den gerichtlichen erhandlungen nicht hinlänglich ergebe. Dagegen behauptet er t änklage gegen die übrigen 52 Angeklagten, sey cs als wirk- he Theilnehmer oder als bloße Mitschuldige cines Attentats im Um sturze der Regierung und zur Organisirung des Bürger-

(ges. Schließlich verlangt er noch, daß drei Personen, die auf den Antrag der Angeklagten als Zeugen vorgeladen waren, aber niht erschienen sind, nach den Buchstaben des Gesezes bestraft wurden. Um 3: Ußr zogen die Pairs sich zurück, um zunächst Über dieses leßtere Gesuch des General - Prokurators zu berath- shlagen. Um 47 Uhr (wo diefer Bericht {ließt) hatte die Au- etz noch nich wieder bezennen. Das Ministerium soll fortwährend Besorgnisse wegen der in iten statifindenden Musterung der National-Garde hegen. inerseits sheinen die National-Gardisten nicht schr gencigt, sich ber Anzahl einzufinden, und andererseits glaubt man, daß

tere Bataillone beim Vorbeimarsh den Nuf: Es lebe die ine stie! erschallen lassen wollen. Man hat von allen Odber- M der National-Garde Berichte über den Geist, der in den “tshiedenen Compagnieen herrscht, eingefordert.

Das dte Bahl- Kollegium des Departements der Yonne ist Auf den 14, August in Tonnerre zusammenberufen worden, um att des mit Tóde abgegangenen Herrn Jacquinot-de-Pampelune nen andern Deputircen zu wählen.

‘Durch eine Königliche Verordnung vom 2Wsten d. M. is due Jacques Lefebvre, einer der von der Deputirten-Kammer geschlagenen Kandidaten, an die Stelle des Herrn Benjamin Atlessert zum Mirgliede der Kommission über die Staats-Schul- VIilgungs-Kasse ernannt worden.

Die Akademie der Jnschriften und s{dnen Wissenschaften

L die Stelle des versiorbenen Wilhelm von Humboldt den

iu mten Orientalisten Herrn Joseph von Hammer zu ihrem wärtigen Mitgliede erwähit.

Der Minister des dffentlichen Unterrichts hat der Osftindi-

atte vorgestern

)\j

und K (E und den Asiatischen Gesellschasten in London rem alfutta, als Anerkenntniß der guten Dienste, die sie unse- n verstorbenen Landsmanne Jacguémont während seiner Reise und A geleistet haben, Nakzens der Französischen Regierung

r Familie des Verfassers, ein Exemplar des großen Wer-

B e

Allgemeine

fes zustellen lassen, das gegenwärtig hier unter dem Titel: „Reise in Îndien, von Victor Jacquemont““, erscheint. Ein Exemplar desselben Werkes hat auch Lord William Bentink, General- Gouverneur der Englischen Besißungen in Jndien, ferner Sir Alexander Johnston, ehemaliger Gouverneur von Ceylon, und endlich der General Allard, Ober: Befehlshaber der Armee des Königs von Lahore, erhalten, da diese Männer durch den wirk- samen Schus und die wohlwollende Theilnahme, die sie Herrn Jacquemont bewiesen, sein wissenschaftliches Unternehmen wesent- lich gefördert haben.

Um Schlasse des Jahres 1833 Dampfmaschinen nit 14,746 Pferden Kraft. Von diesen Ma- {chinen waren 759 in Frankreih und 144 im Auslande erbaut; von den 44 übrigen is der Ursprung nicht zu ermitteln gewesen. Die Zahl der Dampfböte belief sich am 1. Januar 1834 auf 95, vorunter jedoch die dem Staate zugehörigen Dampfschiffe nicht mnitbegriffen sind; sie wurden von 18 Dampfmaschinen zu 3480 Hfecden Kraft in Bewegung gesest. Die Mehrzahl der im

ande befindlichen Dampfmaschinen is mit Hochdruck.

Graf Molé, der Paris am Sonntage verlassen hatte, ist am Mittwoch in den Bädern von Plotmbières eingetroffen.

Ueber folgende Maßregeln soli der Marschall Clauzel mit der Regierung übereingekommen seyn. Sobald er in Algier an- kommt, láßt er Bugia ráumen und die Truppen, welche sich dort befinden, nah Oran und Algier gehen. Jn Toulon sollen außerdem 4 bis 5000 Mann zur Verstärkung der Französischen Armee in Afrika eingeschifft werden. Die Fremden-Legion wird erst nach der Räumung Bugia's Algier verlassen. Ein Jour- nal behauptet diesen Morgen, Herr von Broglie habe dem Spa- nischen Botschafter angezeigt, daß wegen der Vorfälle, die in Afrika stattgefunden hätten , die Abtretung der Fremden - Legion an Spanien eine Verzögerung erleiden müßte.

Heute Nachmittag war hier das Gerücht verbreitet, daß der Kriegs-Minister dem Älten, 26sten und 47sten Linien-Reaimente, die in den Departements des Hérault und des Gard in Garni son liegen, den Befehl ertheilt habe, sich auf den Marsch nach Toulon zu begeben, wo diese Truppen nach Aloier eingeschi}t werden würden. Eine telegraphische Depesche soll dein See- Präfekten in Toulon den Befehl überbracht haben, die zur Ueber- fahrt der Truppen nöthigen Schisse in Bereitschaft zu halten.

Der Courrier français enthält Folgendes: „Die Un- fälle, welche unsere Truppen bei Oran erlitten haben, lenken die Aufmerksamkeit auf den Arabischen Häuptling, welcher einen au- gendlicklichen Vortheil erlangt hat, den er später {wer wird búßen müssen. Seine Person, sein, Charakter, der Einfluß, den man ihm unvorsichtig genug eingeräumce hat, sind hier wenig be- fannt, und man wird daher einige Details über ihn vielleicht nicht ohne Jnteresse lesen. Abdel, Kader-Ben-Machic-el, Din ist der Sohn eines vormals hochgeehrten Marabouts, der den Türken manche Dienste geleistet hatte. Er galt bei seinem Stamm und bei den umliegenden Stämmen sür einen Heiligen. Nach seinem Tode erbte sein Sohn das Anjehen und auch gewisser- maßen den religiösen Nimbus, der den Vater umgab. Jm Jahre 1897 in Mascara geboren, is Abdel - Kader je6t 28 Jahr alt. Er ist hôchst einfach in seinem Wesen, ungemein thätig und sehr verschlagen. Sein Körper ist etwas lang, aber wohlgebaut; seine Haltung is gefällig und dabei würdig. Seine Augen sind Gean und durchdringend, seine Nase ist gevogen; ein krausec rôthlicher Bart bedecxc den untern Theil seines Gesichts.‘

In einem hiesigen Blatte liest man: „Frau von Feu- chères ist tros aller ihrer Reichthümer bei weitem nicht glücklich zu nennen. Eine schreckliche Krankheit , welche täglich mehr um sich greife, und die schon mehr als eine {merzhafte Operation nöthig gemacht hat, fesselt sie im Palaste Bourbon ans Bett. Ein tiefes Geheimniß umgiebt die Zimmer der Erbin des leßten Condé; den Bedienten des Hauses is es verboten, von dem Ge- sundheits-Zustande der Frau von Feuchères zu sprechen ; die häu- figen Besuche von vier Aerzten beweisen, daß die Krankheit ge- fährlich ist. Man versichert, daß Frau von Feuchères bereits ihr Testament gemacht habe, und daß die weitläuftigen Besizungen eines Prinzen aus dem Hause der Bourbonen an Engländer über- gehen würden.‘

Eine telegraphische Depesche meldet, daß in Marseille vom 22sten auf den 23sten die Zahl dcr Todesfälle 80 betrug, und am nämlichen Tage in Aix 22. —— Die Cholera ist nun auc in Montpellier ausgebrochen. Beim Abgange der lebten Berichte hatten dort 12 Todesfälle stattgehabt, Auch noch an anderen Orten in Languedoc hat sich die Seuche gezeigt.

Im Messager liest man: „Briefe aus dem Hauptquartier des Don Carlos bis zum 19ten d. M. aeben nähere Nachricht über das Tressen vom U6ten d. M., welches sehr ernstlich gewesen ist. Der Kampf hat erst bei Anbruch der Nacht, und nachdem beide Theile ihre Munitions-Vorräthe gänzlich verschossen hatten, auf- gehört. Die auf diesem Wege cingetrossenen Nachrichten sind, wie man leicht denken kann, sehr verschieden von denen , welche durch den Telegraphen eingehen. Die Elemente der von Bag- ponne mitgetheilten telegraphischen Depeschen werden aus den Berichten geschöpft, die der General Cordova täglich an den Ge- neral Harispe abfertigt, was ihnen nothwendig den Stempel der Parteilichkeit aufdrückc. Jn dem Gefechte vom 16ten fomman- dirte Moreno die Karlisten; er ist weder todt noch verwundet, wie man verbreitet hatte. Uebrigens wissen wir nicht, ob der Tod dieses Generals gerade als ein so unglückliches Ereigniß fúr die Karlistische Partei betiachtet werden könnte, denn man be- hauptet, er sey dem ihm anvectrauten Posten durchaus nicht ge- wachsen. Es scheint eben [0 wenig wahr, daß Villareal verwun- det worden, wie der Telegraph es gemeldet hatte; aber Sagastibelza ist ziemli {wer verwutdet. Der Telegraph hatte ferner ge- meldet, daß drei Karlistishe Bataillone zu den Christinos úüber- gegangen wären ; am andern Tage sprach er: nur noch von einem einzigen. Die Karlisten erzählen die Thatsache, die zu dieser Nachricht Anlaß gegeben hat, in folgender Weise: Zwei Com- pagnicen Christinos gaben sich bei der Brücke von Mendorria den Schein, als wollten sie zum Feinde übergehen, und shwenk-

gab es in Frankreich 947

onnabend den 1 Augu

ise Staats-Zeitung,

si

i E Ar S A6: ABNR L M ap L I D A E A I A D R A E E r L

1832,

ten ein weißes Tuch, als Zeichen, daß sie sih ergeben wollten Die Karlisten gingen in die Falle, und mußten ganz nahe das Feuer dieses Detaschements aushalten, welches sogleich atgegrif- fen, geworfen und von dem öten Aragonesischen Bataillon verfolgt wurde. Die Karlistischen Korrespondenzen sagen, daß am 16tein der Verlust von beiden Seiten sehr beträchtlich gewesen und daß der Sieg unentschieden geblieben sey. Uebrigens beweist jeues Treffen, daß der B lvgertoita jest in cinem größeren Maßstabe als bisher geführt wird.“ A

Es sind hier so eben Privatbriefe aus Madrid vom 18te1z d. M. eingegangen, worin es heißt: „Unsere heutigen Zeitun- gen enthalten cinen von sämmtlichen Ministern unterzeichneten Bericht an die verwittwete Königin. Nachdem ste an die Vou- fálle in Saragossa und die Ansirengungen der Feinde des Staai ?, den Thron der Donna Jsabella zu stürzen, erinnert, schlagen sie vor, alle Stäbs- und sonstige Offiziere, die sh in Madrid uud den übrigen Städten des Königreiches besinden, ohne zu den Be- saßungen zu gehören, oder cinen speziellen Dienst-Auftrag zU ias ben, zur Öperations-Armee oder zur Reserve oder nach den Des pots, die ihnen sonst bezeichnet würden, zu \chicken, Die Mili- tairs, welche sih an dem ihnen vorgeschriebenen Orte nicht einfinden würden, sollen ihren Sold, ja selbst ihre Stellen, Ehrentitel und Orden versieren. Die Minister schlagen außerdem vor: 1) das Geses über die Stadtmiliz sofort in Ausführung zu bringen, und die Einschreibungen in dieses Corps eifrigst zu betreiben und zu beendigen; 2) die General-Capitaine der Provinzen und die Ve- hörden oder Militair-Kommandanten in den Distrikten aufzufor- dern, sobald sie hinreichende Gründe zu der Besorgniß habe, daß die Ruhe gestêrt werden könnte, unverzüglich eine Militair Kommission niederzusesen; 3) jeden Angestellten, der in eine ge- heime Gesellschaft eintritt, dadurch allcin schon seines Amtes Utid einer sonstigen Würden und Decorationen für verlustig zu cr- klären, und ihn außerdem noch nach der Strenge der Geseße be- strafen zu lassen.“/

In der Gazette liest man: „Gestern war der Namcné- tag der Königin Christine von Spanien. Bei dem Spanischeu Botschafter war große Gesellschaft. An der Börse bemerkte mar, daß die Anzahl der Spanier, welche sich zu dem Herzoge von Frias begeben hatten, geringer war, als im vorigen ahre, und daß der größere Theil derjenigen Spekulanten, welche gewöhnlich die Festtage der Spanischen Regierung zu feiern pflegen, die Er- füllung dieser Pflicht dieseêmal unterlassen haben.“

Die Prinzessin von Beira mit den drei Söhnen des Don Carlos und einem zahlreichen Gefolge ist am 17ten d. in Chanm-

- bery angekommen. Sie hatte ein Piquet Königlicher Karabinicrs

als Eskorte bei sich.

Heute war die Börse fast verödet. Sogar die gróßte An- zahl der Wechsel- Agenten hatte sih aufs Land begeben, um sich daselbst bis nah den Juli-Feierlichkeiten Ruhe zu gönnen.

Großbritanien und Jrland.

London, 24. Juli. Jn dem Kapitel des St. Pati1 iÆ- Ordens, welches der Kdnig vorgestern hielt , verliehen Se. Na- jestät dem Ceremonienmeister dieses Ordens, Herrn Francis Stanhope, die Ritterwürde.

Der Kaiserlich Oesterreichishe Botschafter Fürst Esterhazy hat seine Reise nach Ungarn bis zur Vertagung des Parlamcet3 ausgeseßt. Seine Schwester, die Fürstin von Liechtenstein, i? nach dem Kontinent zurückgereist.

Die Frage, wie die Verhältnisse zwischen dem jeßigen Di: nisterium und dem Könige sich gestaltet, und welche Aussicht dem- nach für die Dauer des ersteren und für die von ihm eingebracitetz Reform-Maßregeln sey, giebt den hiesigen Blättern noch fortwälß- renden Stosf zu den verschiedenartigsten Betrachtungen, doch scheinen selbst mehrere ministerielle Zeitungen, namentlich die Morning Chronicle, davon überzeugt zu seyn, daß das jeßige La; binet bei Sr. Majestät nicht in besonderer Achtung stehe. ©L.e Organe der konservativen Partei erklären ganz zuversichtlich, ix; der König den jeßt dem Parlament zur Berathung vorliegenden Reform-Maßregeln entgegen sey und sie nicht sanctioniren werd: Die radikalen Blätter bezeihnen natürlich dergleichen Behguy- tungen als höchst unklug , ja als eine Verunglimpfung des Mo- narchen, weil, wie sie meinen, durch ein solhes Vetrfah- ren des Lebteren die Ruhe und Wohlfahrt der Nation gefört werden würde. So sagt zum Beispiel der Eraminer: uDAß es f einem solchen Aeußersten bei uns kommen dürfte, ist nicht wahrscheinlich, allein wir wiederholen, daß unsere Gegner nur Unheil anrichten, indem sie diesen Gedanken anregen. Sie s{a- den jedenfalls der Krone, es mag nun geschehen, was da wolle, denn da sie behaupten, daß es der Krone gezieme, unter den jeizi- gen Umständen zur Sicherheit des Staats den Ausweg einziu- schlagen, mit dem sie uns drohen, so hat die Krone, wenn ste tht nicht ergreift, nah dem Urtheil jener Partei die Erfüllung ihrer wesentlichsten Pflicht verabsäumt ; s{lägt sie aber den bezeichne ten Weg ein, so brauchen wir wohl die nachtheiligen Folgen da- von nicht erst zu entwickeln. So muß also die Krone nothwendiger Weise entweder in der Meinung der Tories oder in der Meinung der Reformer leiden: in jener, wenn sie nicht thut, was sie thur sollte; in dieser, wenn sie thut, was sie nicht thun sollte. Dies ist das Dilemma, in welches die Loyalität der Tories den Mo- narchen stellt.“ Der Spectator ermahnt die Ministeriellen, daß sie darum, weil Lord John Russell im Unterhause die Ein- willigung des Königs in die Einbringung der Jrländischen Kir- chen-Bill in der gewöhnlichen Form angezeigt habe, sich der Ge wogenheit des Königs nicht so versichert glauben sollten, deuu aus jener Förmlichkeit folge noch gar nicht, daß Se. Majeskät auch den Maßregeln des Melbourneschen Kabinets zugethan sey: da in neueren Zeiten ein Minister sein Amt nie anders, als un- ter der ftillschweigenden, wo nicht ausdrüdÆlichen Bedingung an-

nehme, daß es ihm freistehen müsse, dem Parlament diejenigen Bills

vorzulegem, die er für angemessen erachte; so habe Georg ill. Herr! Fox erlaubt, seine Ostindische Bill dur das Unterhaus zu bringen, und doch seinen ganzen Einfluß angewandt, um im Ober: hause die Verwerfung derselben zu bewirken, und ein Gleiches