1835 / 212 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die Times orzähle heute Folgendes nach einem Jrländi- schen Blatt: „Am Montag Abend wurde ein Mann , Namens John Sheehy, ungefähr 70 Jahr alt, in der Nähe von Ballin-

landers von’ einigen Kerlen erschossen. Er war, wie man ver- nimmt, der leste noch lebende Erbe einer erblichen Pacht, und um diesem Necht schneller ein Ende zu machen, schaffte man ihn

“auf diese Weise aus dem Wege. Er Und dann schossen sie ihn todt. Als wir (fügt die Times hinzu) die Bemerkung machten, daß diejenige Beftimmung der Jrländi- schen Kirchen - Bill, welcher zufolge Pfründen mit dem Tode der “jeßigen Juhaber aufgehoben werden sollten, mdglicher Weise zur Ermordung dieser Jnhaber führen könnte, als einem kür- zeren Prozeß, um die Pfründen zu erledigen, da äußerte Man- cher großen Unwillen darúber, daß wir den Jrländern eine solche Schandthat zumuthen könnten. Mögen diese Personen jest obige Geschichte lesen !//

Madame Malibran soll durch ihre kurzen Engagements im Drurylane - und Covent Garden - Theater dem Herrn Bunn 10,060 Pfund eingebracht und als Honorar 3516. Pfund erhal

tren haben.

Im Plymouth Journal liest man: „Der Major Sloane, der früher bei dem 23sten Fúüsllier- Regiment stand, befindet sich jeßt in Plymouth und wirbt Manns aften sür das ÁÂte Regi- ment der Königin von Spanien. Der Offizier-Etat desselben ist schon fomplett; die Offiziere halten sich in den benachbarten Or- ken auf, wo sie ebenfalls werben; obgleich das Depot .erst wenige Tage hier if, so sind doch schon 100 tüchtige junge.Leute zusam- mengebracht, und die Zahl derselben nimmt rasch zu.“ O

Aus St, Sebastian sind gestern Briefe vom U16ten d. hier eingegangen. Jn einem derselben heißt es, der .Times zu- folge: „Die Engländer stehen mit unsern Landsleuten und mit

der Garnison in brüderlichem Vernehmen. Wir haben viel Gu- tes von ihnen zu erwarten. Von Bilbao ift ein Boot hier angekom- men; es war jedo bis gestern Abend dort nihts Neues vorge: fallen. Das Einzige, was man von den Bewegungen der Kar- listen wußte, war, daß sie Puente de la Reyna belagert, als aber der General Lopez mit seiner Division herangerükt war, sich, ohne ihn abzuwarten, entfernt hatten. ““

In Beziehung auf den bekannten Lal S rort -ZivisGen Ohio und Michigan bemerkt ein Schreiben aus Philade phia in der Times: „Ohio ist ein selbstständiger Staat, und als solchér eis ner der Theile des Amerikanischen Staaten-Bundes;. Michigan dagegen gehört für jezt noch zum Gebiet der Vereinigten Staa- ten, chne ein selbsständiges Mitglied derselben zu seyn. Sobald seine Bevölkerung sich auf 60,000 Seelen beláuft, dürfte der Kongreß diesen Distrikt als einen der Staaten des Bundes an- ertennen; bis daßin 4 Michigan keine Souverainetätsrechte auszuüben; der Präsident der Vereinigten Staaten ernennt den Gouverneur und gewisse Beamten. Im Kongresse wird es nicht repräsentirt; nur im Hause der Reprä- sentanten hat es, wie jedes ähnliche Territorium, einen Abgeord- neten, der seine Bedürsnisse vorträgt, ohne Stimmrecht zu besiz- zen. Der Senat vertritt die Staaten als solche, in seiner Mitte kann daher ein solher Abgeordneter eines bloßen Territoriums nichk erscheinen. Hieraus folgt nun, daß nicht Michigan, sondern der Kongreß die e a bestimmen hat; von einem Gränz- streit zwischen Ohio und Michigan kann daher dem Rechte nach gar keine Rede seyn. Wahrscheinlich wirò, um einen Konflikt zwischen Staaten zu vermeiden, der. Kongreß die Gränzen noch reguliren, bevor Michigan als Staat anerkannt und in den Bund aufgenommen wird.“

“In der gesebgebenden Versammlung von Maine in Nord- Amerika wurde in der leßten Session von einem Herrn Smart der Antrag gestellt, daß alte Junggesellen zum Besten unverhei- ratheter Damen von einem gen issen Alter besteuert werden soll ten. Die Debatten darúder waren ziemlich" belustigend. Unter den von den unvèrheiratheten Männern vorgeschlagenen Amende- mettà befand fich auch ces, wonach jeder Mann, der fünfmal einen Korb bekommen oder son| ein Unalúck bei seinen Heiraths- Bewerbungen gehabt hätte, von den Bestimmungen der einge: brachten Bill ausgenommen seyn sollte. Ein Herr Jordon wollte sogar Prämien für alte Junggesellen, nah Verhältniß ibres Al: fers, auégeseßt wissen. Die Bill wurde übrigens bis zur näch: sten Legielatur zurückgelegt, so daß die Junggesellen noch Zeit genug haben, fich dagegen zu rüsten,

_An der geftrigen Börse ging ailgemein das Gerüche, daß die Westindische Anleihe dem XÆbschluß nahe sey, und daß mana gleich die ganze Summe von 29 Millionen Pfund fontrahiren wolle, Getraide-Durchschnittspreise in vergangener Woche,

Wöchentl. Sechswöchentl. oll. Weizen . . 42 Sh. 1 PÞ. 49 Sh. 9 P. 46 Sh. 8 P. Gerste... 28 » 10 Wo 14» 19 » 10 9 Hafer . . . 23 11 23 12 Noggen . . 29 7 31 22 Bohnen , . 409 1 40 9 Erbsen . . 45 Ö » 39 1

Belgien.

Brússel, 27. Juli. Der hiesige Moniteur enthält Folgendes: „Wir hatten in unserer Nummer vom 2isten auf die neuen Angaben einiger Oppositions-Blätter über die angebli- hen Schritte der Franzöfischen Regierung, um die Auslieferung der aus Ste. Pélagie Entioichenen zu erlangen, aeantwörtet. Aber die genannten Blätter haben es nicht für gut befunden, un-

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machten sie ihn betrunken,

866

{luß der Regierung verkündige, keinem jener Entsprungenen den Aufenthalt ‘in Belgien gestatten zu wollen. Dieser Beschluß ist bereits auf Herrn Guinard angewendet worden, der einen Paß nach Ostende unter der Bedingung erhalten hat, sich gleich daselbst einzuschiffen,“

Der Cassationshof hat in seiner vorgestrigen Sißung den Antrag des Syndikats der Wechsel - Agenten, das Urtheil des Königl. Gerichtshofes in Betreff der unvereidigten Mäkler zu kassiren, verworfen, und ist der Meinung der ersten Richter bei- getreten, daß feine Cotporation der Wechsel-Agenten und Mäkler mchr existire, und daß es cinem Jeden freistehe, Kommissions- Geschäfte am Plaße zu machen. :

Deutschland.

___ Darmstadt, 24. Juli. Jn Bezug auf die beim Landtage im Großherzogthume Hessen zur Sprache gekommene Beschrän- fung der Oeffentlichkeit der Rechtspflege enthält die Allge- meine Zeitung aus Darmstadt unterm 16. Julé Folgendes : ,În unjerer Provinz Rhein-Hess:n besteht der Grundsaß unbe- dingter Oeffentlichkeit der Rechtspflege, namentlich in Strafsachen, wie überall, wo Französisches Recht gilt, und worin in Franf- rei selbst die einigermaßen modifizirenden Bestimmungen der Charte von 1814, und dee vou 1830, wenigstens bis je6t feine zur ‘Anwendung gebrachten Aenderungen bewirkt haben. Die

saczen in der Provinz Rhein-Hesscn auf dem diesmaligen Landtage vor, dessen Artikel 1 bestimmt, daß das in der, in der Provinz Rhein-Hessen bestehenden Straf-Geseßgebung enthaltene Prinzip der Oeffentlichkeit der Gerichts-Verhandlungen auch fernerhin gelten solite; gleichwohl könnten Ausnahmen stattfinden. Art. 2 seßt dann fest: „„„Wenn nämlich eine Verhandlung vor den Kriminal-Gerichts- hdfen, vor den Zuchtpolizei- oder einfachen Polizei:-Gerichten gefährlich für die dffentlihe Ordnung und Sicherheir, für die guten Sit- ten, - odec für den guten Ruf und die Rude nicht betheiligter Individuen oder Familien erscheint, so sind die befaßten Gerichte befugt, die Verhandlung bei verschlossenen Thüren zu verords nen.//// Arc. 3 ordnet dann an, daß das Gericht in einem solchen Falle, auf den Antrag des difentlichen Ministeriums , des Be- [huldigten der etwanigen Civil: Partei, oder selbst von Amtswe- gen, ein förmliches Urtheil mit Motiven erlasse. Ausgenginmen von diesem. Urtheile sepen außer den bei dèr Verhandlung be- s{äftigten Personen, wirkliche Magistrate und Gerichts-Angehö;- rige, wozu auch die Auwálte und die Stage-Advokaten gerechnet werden, und die fúr die Session designirten Geschwornen. Nach Art. Áfann dieAnordnung der verschloss enenThür-n in jeden Momente der Verhandlungen, für diese ganz oder für Theile derselben stattfinden ; nur die Verkündigung des Endurtheils, und beidem Assisen:-Gerichts- hofe die Erklärung der Geschwornen, müssen dffentlich geschehen. Art. 5 verfügt, daß gegen solche Urtheile kein Recours zulässig sey. Art. 6 endlich spricht aus, an Sonntagen und christlichen Feiertagen dürfe keine fentliche Verhandlung in Strafsachen stattfinden. Die Staats-Kegierung begleitete den Geseß-Entwurf mit Motiven. Diese bezogen sich auf den Artikel §7 des in der Provinz Rhein-Hessen geltenden Code civil, worin für Fälle df- fentlichen Skandals oder großer Unbequemlichkeiten bei verschlo\- senen Thüren verhandelt werden kann, und auf den {on vorhin angedeuteten Artikel 64 der. Französischen Charte von 1814 und 1830, wonach auch Strafsachen, - wenn die Oeffentlichkeit gefähr-

| auf die Schamhaftigkeit , sfkandaldse Handlungen vor einem

sere Entgegnung aufzunehmen, Welchen Grund hat diese poli tische Uarechilichkeie? Wir kdnnen uns dieselbe cinigerinaßen er- | klâren, Die Belgische Regierung hatte kund gegeben, daß fie | pon dem. ihr gesetzlich zustehenden Rechte Gebrauch machen würde, | den Republikanern die Aufenthaltskarten zu verweigern ; ste hatte | evfiä:t, daß das Interesse des Landes déese Maßregel erheische. | Dieses Vorfahren der Regierung berußigte alle diejenigen, ! welche die Vortheile unseres neucn Zustandes in Ruhe ge» niezen, Und nicht wollen, daß unser Belgien im Innern beunruh'gt, und un Auslande als der Vereinigungépunkt aller Aufrührcr und Verschwörer bezeichnet werde. Die ofene und bestimmte Erkiárang der Regierung sicherte ihr die Zustimmung des Publikums; man mußte ‘daher, um dieser Wirkung entgegen u arbeiten, die Thatsachen zu entskellen und die Regierung eravzusezen suchen, inden man die Meinung verbreitete, daß sie einer fremden Cingeéung folge, und daß es sih darum handle, die Entwichenen der Polizei eines benachbarten Landes auszu- liefern. Die genannten Blätter scheuen es nicht, einen offenen Widerstand gegen die Behörde anzurathen, abex sie werden weder Schwäthe bei den Behörden, noch Theilnahme bei dem Volke finden; ihre Projekte sind jegt zu genau bekannt.“

In demseiben Blatte liest man: „Einige Journale ha- ben geskern von einem Minister-Rathe gesprochen, in welchem die Frage wegen der aus Ste, Fade Entwichenen verhandelt wor- den wäre; dieser Minister-Rath hat nicht iat r d er wäre U nüß gewesen. Wir haben schon vor mehreren Tagen den Be-

lich für die (Gerichts-) Ordnung und die Sítten werde, durch gerichtlihes Urtheil zur Verhandlung bei bestimmen sind. Die Mouive bezogen darauf, daß in der vorlesten Assisen - bei der Verhandlung céner

geschlossenen Thüren zu “sich sodann weiter Sibung zu Mainz, Anklage wegen eines Angriffes

sehr zahlreich versammelten Publikum beidcr Geschlechter dar- gelegt worden seyen, und daß in der [cten Assisen - Sibung bei der Procedur gegen die Gistmischerin Jäger, dein Publikum in der verbrecherischen Kunst das Gisc auf eine Weise zuzubereiten, die’ dem ausersehenen Opfer es ganz unmöglich mache, auch bei der größten Vorsicht der Vergiftung zu entgehen, und welche die Entdeckung auf’s Aeußerste erschwere, dsfentlicher Unterricht crtheist worden wäre. Solche Thatsachen nähmen eine Be- schränkung so s{rankenlos bestehender Oeffentlichkeit der Ver- handlungen in Strafsachen als nothwendig in Anspruch. . Vier Stunden lang dauerten darüber die Verhandlungen im Aus- schusse, dessen Bericht eine Art iittelweg zwischen dem jeßt Desiehenden und den Vorschlägen der Staats - Regierung ein- schlägr. Er entwickelt, daß die Vortheile solcyen öffentlichen Verfahrens öfters durch deren Nachtheile aufgewogen nücden ; so bei Sleischesvergehen, bei Kindermord, bei Vergiftungen, „,,„Zzuwei- len auch bei Verbrechen gegen den Staat“/‘/ u, s, w, Mirtermaier sey dieser Ansicht mit Unrecht entgegen. Außer den Bestimmun- gen der Charte von 1814 und 1830 verdienten hier der Nieder- ländische und Württembergische Entwurf eincs Verfahrens in Strafsachen Beachtung. Gegen Jnhalt und Fassung der einzel- nen Artikel mit Ausnahme des Art. 2 liege ein erheblicher An- stand nicht vor. Der Art. 2 würde nämlich angemessen die Aus- nahme von Verhandlungen, welche für den guten Ruf und die Ruhe nicht betheiligter Personen gefährlich erscheinen könnten, nicht enthaiten, wohl aber die zwei anderen, im Artikel vorher angeführten Ausnahmen. Sodann wünschte auch der Ausschuß die Uusnahme der einfachen Polizeigerichte in den Art. 2 weg, Dies das Wesentlichste des Berichts, der in seinen übrigen Thei- len meist historischen oder theoretischen Kommentar giebt.“ (Daß der Geses- Entwurf mit 25. gegen 16 Stimmen in der Siibun vom 23. Juli angenommen worden, haben wir bereits d énteldet) Unter der Ueberschrist: „Die diesjährige Oster-Messe zu Offen- bah“, enthält das Juntheft der „vaterländischen Berichte für das Großherzogthum Hessen von G, W, Freiherrn von Wede- find‘’, einen Aufsas,„von dem wir hier Einiges entnehmen. Jm Allgemeinen war die dies;ährige Oster-Messe bei weitem bedeuten: der, als dieselbe Messe im vorigen Jah-, und es hat selbs ihr Umfang den der Herbst-Messe des vorigen Jahres nicht allein er: reicht, sondern sogar ín sofern übertroffen, als sich zur Oster-Messe 68 Verkäufer eingefunden hatten, während in der lezten Herbst- Messe nur 599 anwesend waren, und als die Menge der- zur Messe gebrachten Waaren, mit Ausschluß der Wolle, welche nie- mals auf die Frähjahrs- Messe in so bedeutenden Quantitäten gebracht wird, wie zur Herbst- Messe, 43,449 Ctr. betragen hat, während zur Herbst-Messe des vorigen Jahres, die Wolle- ebeù- falls ungerechnet, 43,153 Ctr. gekommen waren. Von den vor- erwähnten 668 Verkäufern auf dieser Oster-Messe hatten si ein- gefunden : 183 aus Preußen, 119 aus Sachsen und Thi ringen, ' 92 aus Bayern, 26 aus Württemberg, 30 aus Kur- Hessen, 96 aus dem Großherzogthum Hessen ‘und 102 aus nicht zum Zoll- Vereine gehörigen Staaten! vornehmlich aus Frankfurt. Die Zahl der erschienenen Käufer läßt sich nicht ausmitteln, weil der größte Theil derselben aus Mangel an Unterkunft zu „Offenbach

Staats-Regierung legte nun unserer zweiten Kammer einen Ge- - seß-Entwurf über die Oeffentlichkeit der Verhandlungen in Straf- :

nur bei Tage zur Besorgung der Einkäufe nah Offenbach bo Nachstehend folgt eine wichtigsten Waaren unter Angabe ihrer Herkunft.

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Preuße Aus dem

Haupt - Sorten.

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Zoll: hêrig. Landern

Württemberg.

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Gezwirntes weißes und ge- färbtes Baumwollengarn. Baumwollene Waaren allér M Ee : Rohe Schaafwolle Wollene Waaren aller Art. Seidene Waaren . Halbseidene Waaren . . Graue Pack-Leinwand . Rohe Leinwand h Appretirte Leinwand. . Leinene Bänder, Battist und dergl. leinene Waaren. Feine’ Wachs-Leinwand . Rohe Häute . : Leder aller Art Leder-Waaren Papier N Stangen- und Bandeisen. Eisen- und Stahlblech Grobe geschmiedete Eisen- O Feine Eisen-Waaren . . Kupfer- u. Messing-Waaren. Nürnberger - und sogenannte] ordinaire und feine furze Waaren aller Art . Tafel- und Hohlglas N) Spiegelglas. 6 C G N 1 Porzellan A 975 295 19 Fayence und Steingut . 468| 20] 110 u _ Summa | 30614/5189] 6867 11006 M Dabei is zu berücksichtigen, daß diese Waaren, mit Aus der Wolle, nur avs denjenigen Zufuhren an segenannten N

SZAus Bayern u. .-: S, ) Darscarnrrer.

Ctr. 7801

6160 1291 9797 469 668 210 510 970

497 18 980

4083 16

A S 2? D

_—.

190 562,

24 811 889 942 06 190 1

2114 75 1048 16 419 87

1096 1342| 4835| | 296

299

‘ihre

gütern bestehen, welhe während des der Messe unmittelbar wi dergegangenen Monats und. noch während der Messe selbst, ( Meßlager gemacht worden sind, daß also hierunter weder die i Plate vorher bereits. vorhanden gewesenen Lager - Bestände y die Fabrikate aus den zahlreichen Fabriken in Offenbach begrif sind. Die vorstehende Nachweisung zeigt, daß der Verkehr ( der Offenbacher Messe hauptsächlich mit Erzeugnissen und F katen des Zoll - Vereins betrieben wird. Es liegt in der Na der durch die Nähe von Frankfurt am Main begründeten Y hältnisse, daß sih die Einkäufer aus dem Zoll-Verein mit iht Bedarf an ausländischen im Gegensaß von „Vereinsläi schen‘ Waaren zu Frankfurt am Main verschen. Bej ausländischer Waaren auf Meßlager zu Offenbach werdey her hauptsächlich nur (die Neuchateler ed Dry fp ren, welche Zoll-- Begünstigung genießen und von den mehrere Lager zu Ossenbach befunden haben, ausgenomnz des Assortiments wegen aemacht. Nur der Handel mit ei ausländischen Artikel, nämlich mit Oesterreichischer , Ungaris und Böhmischer Wolle, ist zu Offenbach von großer Vedeu Der Handel und die Spedition dieses Artikels befanden sich her in Frankfurt a. M., sind aber, seit Anfang 1834, in F der Transit-Zoll-Verhältnisse im Zoll-Verein, auf Offenbach ih gegangen. Jn Wellentuch und auch in den (Übrigen wolle Fabrikaten, sofern sle uicht zu den Mode - Waaren gehörten, 1 der Absaß den Vorräthen nicht ganz entsprehend. Jn: bau wollenen Waaren haben hauptsächlich bedruckte Waaren, Mi Waaren, Spibßen, Täülls, weiße Gewebe, Westen - und. Hos zeuge, Berlin, Sächsische und Elberfelder nade zu ten Preisen einen starken Äbsaß gefunden, Vorzüglich hat die Augsburger, Neuchateler und Sächsischen (Naumbur Kattune sich. ciner lebhaften Nachfrage zu erfreuen. Ÿ niger günstig, als bei den Wollen Waaren, sind die Gesdl in shweren Baumwollen - Waaren ausgefallen, Wenn au Geschäfte in Seiden - Waaren, in Folge der hohen Preise, 1 etwas zu wünschen übrig ließen, so war man dagegen mit Absaß der Halbseiden - Waaren, von welchen - ausgezeid s{höne Fabrikate aus Elberfeld zu Markt gebracht waren, rieden. Leinwand und Linnenwaaren fanden zu erh Preisen stärfen Absab. Wenn auch die bedeutenden Vork an Leder beinahe sämmtlich verkauft worden sirid, so war 0 die Verkäufer nicht ganz zufcieden gestellt, weil die Presse se der vorigen Herbst-Messe gewichen. wohlfeiler als in der Herbst-Messe, auch Kalbleder soll nid v0! theilhaft verkauft worden seyn, während Zeugleder und andi Leder-Arten bessere Nachfrage fanden. Schafleder allein béha tete sich im Prelse. Von den sogenanncen kurzen Waaren, 1} namentlich die Nürnberger-, die Spiel- und die Sohlinger Zt waaren gehören, haben die großen Vorräthe, gleichwie Spie Glas - und Porzellan-Waaren (besonders Pfeifenköp{e aus |l zahlreichen Fabriken in Thüringen) cinen mehr ur. weniger! ten Absaß gefunden.

Tárklei.

Konstantinopel, 39, uni. tion der Griechischen Einwohuer der Eparchie Velaz in Epi Übergab am Freitage cine Bittschrift an den Sulcan, unte) net von den Aeltesten der 44 Dörfer, aus welchen dieser D besteht. Sie sieücn Seiner Hoheit vor, daß sie bei der Anfl des Tafil Busi ihre Heimat verlassen, den größten Theil }" Eigenthums der Raubsucht seiner Anhänger preisgegeben è Zuflucht nah Janina genommen häâcten; daß alle wf fähige Mannschast dieses Distriktes mir dem Kiaya des meli-Walesi guf dessen Zug gegen die Räuber ausgezogen ! ihm wesentli hülfreich Lede sey, sie aus ihrer start verschanzten Stellung zu vertreiben. Anstatt aber sit 0 ihre Dienste zu belohnen, habe der Kiaya bei seiner J kunft nah Janina ihrem Distrikt eine Schabung von 600 B teln zu den durch den Kriegszug verursachten Kosten aufetls Umsonst hätten die Aeltesten die Unmöglichkeit, für den Di diese Forderung zu bestreiten, so wie die Grausamkeit und Ur Wri@tigeuie des Benehmens des Kiaya's vorgestellt ; sie seyen efángniß geworfen und bedroht worden, doxt eingespertt | bleiben, bis sie die volle Summe bezahlt hätten. Von Verztt!

in Frankfurt a. M. Wohnungen zu nehmen genöthigt ist, und

lung getrieben, hätten sie beschlossen, ihre Beschwerden dem S!

Nachweisung der zur Messe gekomma,

| ite nah Durazzo ftacten im

Sohlleder war 2 bis 3 Ki

(Times. ) Eine Dep

utragen, überzeugt, daß sie sein Erbarmeri nicht vergeb- anrufen ede, ) Es heißt, der Großherr habe die -Bitt-. st mit dem ausdrüElichen Befehl an die Pforte gesandt, daß Kiaya unverzüglich nah Konstantinopel beschieden werden

e, um zur Rechenschaft gezogen zu werden. Der Aufstand

\lhanien greift rash um sich; er hat schon eine so beunruhi- WSestalt S daß die Regierung in aller Eile Ver- fungen an den Rumeli - Walesi nah Monastir schickt. Die jen , welche nach Volo gesandt waren, um denen ter ¿ ‘izustehen, kamen am 28sten d. zurück. Sie wer- i: E penen beigegeben werden, die.auf einer Abtheilung der Begriff sind. An das Geschwa- in Tripolis ist der Befehl gesandt, sich eben dorthin zu ver,

en. Eine Fregatte von diesem Geschwader kam am 29sten

è dem Bei von Tripolis und dessen Harem an Bord hier an.

wurde dem Sultan vorgestellt, der ihn auf's gütigste empfing Vom ein Paschalik versprah, wo er den Rest seiner Tage in he verleben kônne. Am 24sten wurde ein Tartar an Meh- d Ai mit der Anzeige abgeschickt, daß er auf seine Depeschen ‘Betreff der Euphrats -‘Expedition unter dem Obersten Ches- ) feinen Bescheid erhalten werde, bevor nicht aus London eine itwort auf die Mittheilungen eingehen würde, welche der Groß- y der Englischen Regierung durch seinen Gesandten in London he machen lassen. / i

Der Moniteur Ottoman vom 27. Juni meldet, daß aid-Efendi-Farisi-Sade, zu der Moschee des Emir Sultan in ussa gehdrend, nah zehnjähriger Arbeit seine Geschichte des rfishen Reiches bis zur Regierung des Sultans Abdulhamid ab vollendet und dieses verdiensivolle Werk dem Sultan rreiht habe, welcher befohlen, daß es auf Kosten der Regie- g gedruckt werden und der Verfasser eine Pension von 590 jaster monatlich aus den Steuer-Einnahmen der Stadt Brussa

halten solle.

“Fnland.

Gerlin, 1. August. Am 25. Juli fand im Rathhaus-Saale zu dln die erste Genéral-Versammlung der Unterzeichner zur Eisen- hn von Köln nach der Belgischen Gränze statt. Eine große Menge n Actionairen nahm an derselben Theil. Der Ober - Bürger- cister von Köln, als Vorsißer des Ausschusses, der sich der Vor- heiten unterzogen hatte, erdffnete die Sißung mit einer An- de an die Versammlung, worin er den Wunsch aussprach, daß n feiner Seite ein feindliches Streben dem Unternehmen ent- gentreten, die neue Straße vielmehr von Allen als ein Element s Friedens betrachtet werden möge, wie sie, ihrer Bestimmung

áß, ein Element der allgemeinen Wohlfahrt sey. Nachdem der be- indige Referent des Ausschusses hiernächst über die gegenwär- je Lage der Vorarbeiten berichtet, konstituirte die Ge- (schaft sich als eine „Rheinische Eisenbahn - Gesellschaft“ nd, stellte dann ihre Statuten fest, um solche unverweilt

r höheren Bestätigung vorzulegen. Schließlich fand die Wahl n 24 Mitgliedern des Verwaltungs-Rathes statt, der- statuten- Fig innerhalb 4 Wochen einen Direktor und 4 Direktorial-

E zu ernennen hat. Abends war in, dem Hotel de Bellevue

Deik ein glänzendes Festmahl der Attionaire der Eisenbahn- Mesellschaft veranstaltet ‘worden, wozu die höheren Militair- und ivil-Behdrden der Stadt eingeladen waren, und bei welchem

für diese Gelegenheit gedichtetes Lied abgesungen wurde, das it einem Sr. Maj. dem Könige unter dem einstimmigsten Ju-

dargebrachten Lebehoch #{chloß.

Der zu Hennersdorf, im Kreise Reichenbach des egiérungs - Bezirks Breslau, verstorbene Freistellen - Besißer

jünzel hat der dortigen evangelischen Kirche 1009 Rthlr., fer-

r zur Verbesserung des Gehalts des evangelischen Geistlichen 10 Rthlr. und zum Besten der evangelischen Schule daselbst 20 Rthlr. testamentarish ausgeseßt. i

Berliner Börse. Den 1. August 1835,

Amt], FPonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

| Zf.\Brief|Geld.} 7% [1014 [1005 JUstpr. Htandbr.

994 | 987 Pomm. do.

602 | 595 fIKur- u. Neum. do. 1017 | fSclesische do. 101 Rkst. C. u. Z.-Sch. 1012 d. K.- u, N.

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2 Mit. 3 Mit. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch.

1511 6 267 81

Yaris 1034 1032 99.1 103

100 Thl. 100 Thl.

frankfurt a. M, WZ. ..... 150 Fl.

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 27. Juli. ck Niederl. wirkl. Schuld 555. 52 do. 1012,

S-Bill, 247 420 Amort. 945. 342 792, Russ. 997.

Lana St. Petersburg, 24. Juli. “Lond. 1032, Rud, 35 L. d

A arp atten

Emim Pascha zur Herstellung der- Ruhe in Ep.

| Alle; bis auf Einen,

| Z{TBrief\Gett.

Preufs. Cour.

Ausg. Sehald 1, Üaesterr.

7 Preuss, Präm.-Scheine 1055. do. 45 Aul. —, Span. 52 41. 22 6 '

Amsterdam 53. Hamburg 977. Paris 1111. Silber-

867 Königlihe Schauspiele.

Sonntag, 2. August. Jm Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abth., nebs einem Vorspiele in 1 Aufzug, genannt: - Das heimliche Gericht, von H: v. Kleist, für die Bühne bearbeitet von F. v. Holbein. i In Charlottenburg: Der Wollmarkt, Lustspiel“ in 4 Abth., von H. Clauren. Vorher: Der grúne Domino, Lustspiel in 1 Akt, von Th. Körner. !

Montag, 3. August. Jm Opernhause: Zur Feier des Aller- höchsten Geburts-Festes Sr. Majestät des Königs: Festmarsch, Sr. Majestät dem Könige zugeeiznet von Spontini. Hierauf : Rede, verfaßt von A. Müller, gesprochen von Herrn Grua. Dann: Volks -Gesang, den Preußen gewidmet von Spontini. Und: Lodoiska, Oper in 3 Abth. Musik von Cherubini. (Neu einstudirt. Hr. Schäfer, vom Stadt-Theater zu Hamburg : Flo- resky, als Gastrolle.) i ; i

In Charlottenburg. Zur Feier des Allerhdcchsten Geburts- Festes. Sr. Majestät des Königs : Rede, verfaßt von A. Múller, gesprochen von Herrn Stawinsky. ierauf: Zum erstenmale : Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Abth., ‘von C. Blum.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 2. August. Die Goldgrotte des Geisterbanners, oder: Noch einmal jung, romantisch-komisches Original-Zauberspiel mit Gesang in 2 Akten, von J. E. Gulden. Musik von Franz Edlen von Marinelli.

Montag, 3. August. Zur Feier des Allerhöchsten Geburts- Festes Sr. Majestät des Königs : Prolog, gedichtet von A. Cos- mar, gesprochen von Mad. Laddey. Hierauf: Zum erstenmale: Titus, Oper in 2 Akten. Musik von W. A. Mozart. (Dlle. Vial: Sextus, als Gastrolle.)

Preise der Pläve: Ein ‘Plas in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 1.

„Dienstag, 4. August. Julerl, die Pubtmacherin, parodirende Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl. Musik von A. Mül- ler. Im Zwischenakt: Rosa- Walzer von Strauß, und Jagd- Galopp von Lanner.

Mittwoch, 5. Juli. Zum erstenmale: Das goldene Kreuz, Lustspiel in 2 Akten, frei nach dem Franz. von G. Harrys. Hierauf: Zum erstenmale: Die Wiener in Berlin , Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. v. Holtei.

T Neueste Nachrichten.

Paris, 26. Juli. Der Herzog von Orleans ist vorgestern Abend von seiner Reise wieder hier eingetroffen. Der Kriegs-Minister, Marschall Maison, is, wie das Jour- nal de Paris meldet, etwas unwohl, Er konnte estern Nie- mand empfangen und sich nicht in -den Minister-Rat begeben. In der gestrigen Si6bung des Pairshofes gab der Ge- neral - Prokurator (wie bereits erwähnt worden) die Anklage ge- gen 6 der April-Gefangenen auf und behauptete sie gegen die 92 Übrigen von der Kategorie von Lyon. Die Audienz wurde

Rue Jeannison. Den Geineirien werden ein Paar Schuhe und 30 Sous täglih bis zum Orte ihrer Bestimmung versprochen. Die Spanische Gesandtschaft hat gewünscht, daß hauptsächlich Französische Offiziere die Offizier-Stellen erhalten möchten, und ste hofft, sich au nicht in dem Falle zu sehen, die Dienste Jta- liänischer und Polnischer Flüchtlinge, die an der Expedition Theil zu nehmen sich erboten haben, annehmen zu mässen. Unter den Offizieren, die bei dem Christinischen Freiwilligen - Corps Dienste genommen haben, nennt ein Blatt den Baron von Ville- neuve, der ein Bataillon befehlen wird. Fast alle Offiziere, die sich bis jeßt gemeldet haben, haben Ehrenzeichen und zählen schon viele Dienstjahre. Mehrere find in den Tages - Befehlen während des Krieges in Algarbien mit Auszeichnung genannt und von Dom Pedro mit dem Thurm- und Schwerdt - Orden belohnt worden. Die Compagnieen sollen heute son ganz voll- zählig seyn. Erst an der Gränze werden die Soldaten und selbst die Offiziere ihre Uniformen anlegen. Nach den Juli - Festen werden die Freiwilligen von hier abgehen. Der heutige Moniteur enthält folgende Nachrichten aus Spanien: „Don Carlos war am 21. Juli zu Estella. Er hat Jturalde zum Ober-Befehlshaber in Navarra ‘ernannt. Der- selbe erseßt den General Eraso , der wegen seiner schwachen Ge- sundheit das Kommando niedergelegt hat. Am 29. Juli ist Cor- dova mit: dem Heere der Königin von Pampelona nah Puente de la Reyna aufgebrochen. Die Karlisten haben sih bei Los Arcos konzentrirt. ‘‘ Das Journal des Débats, welches heute den (gestern erwähnten) Bericht des Spanischen Ministeriums an die ver- wittwete Königin ausführlih enthält, bemerkt: „Dieser Be- richt scheint auf Besorgnisse hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Ruhe in der Spanischen Hauptstadt hinzudeuten. Wir er- fahren, daß ein Spanischer Kommissar in Paris ankommen soll, mit Vollmachten versehen, um die Werbungen in Frankreich für die Königin Christine zu betreiben. Jn Madrid glaubt man, daß man in Frankreich eine ansehnliche Armee von Freiwilligen wird aniverben können. Die Künigin hat obigen Bericht geneh- migt und O daß die Vorschläge ihrer Minister. sämmtlich genau ausgeführt werden sollen.“ Nach Briefen aus Madrid vom 18ten sprah man dort von der Entlassung des Kriegs-Ministers, Herzogs von Ahumada. Doch hatte dies T in der Spanischen Hauptstadt selbst nur enig Glauben gefunden. i : E Mit dem Bericht der Spanischen Minister an die Königin und ‘den darin vorgeschlagenen Maßregeln sind die Oppositions- Blätter sehr unzufrieden. Toreno ist ganz bei ihnen in Ungnade efallen. O Nach Briefen aus Saragossa vom 1lten d. M. haben die Offiziere von drei Bataillonen der Stadt-Miliz eine Adresse an die verwittwete Königin zu richten und darin zu verlangen beschlossen: 1) daß alle Kléster in Saragossa aufgehoben werden ; 2) daß die Kommission, die ein Geseß über die Preßfreiheit vor: bereiten soll, ihre Arbeiten beschleunige; 3) eben so die Kir- chen - Kommission; 4) daß alle die Beamten entlassen wer- den, die dem gegenwärtigen System nicht ergeben sind; 5) daß Alles aufgeboten werde, um den Kampf mit den In- surgenten zu beendigen; sollten die Milizen zu diesem Zwecke mobil gemacht werden, so wollen die Antragsteller nur den Sold von gemeinen Soldaten verlangen. Werden diese Be- dingungen genehmigt, \o verpflichten sich die Offiziere, die dfsent: liche Ruhe auf. Gefahr ihres Lebens aufrecht zu erhalten. Au-

sodann von 3 bis gegen 6 Uhr suspendirt, in welcher Zeit der Polizei -Commissair Vassal und der Gerichtsdiener Sajou si{ch nach der Conciergerie begaben, um die dort befindlichen wider- spenstigen Gefangenen darüber zu Prorofoll zu nehmen, o0b sie bei dem bisher von ihnen bewiesenen Widerstande beharrten. bejahten diese Frage. Dieser Eine war Ravachol, der bei der Wiedereröffnung der Audienz in den Saal geführt wurde und der sich ohne Zweifel bloß deshalb hierzu verstanden hatte, weil er Einer von den Sechsen war, hin- sichtlich welcher der General - Advokat auf die Anklage ver- zichtet hatte. Auf die von dem Präsidenten an ihn ge- richtete Frage, ob er noch etwas zu sagen habe, erwie- derte er: Nein! Dagegen ließen sich noch einige der Advokaten zu Gunsten ihrer Klienten vernehmen; unter ihnen Herr De- seaubiers, welcher die nachstehenden Worte sprach. (Wir führen diese Worte bloß an, weil sic von Bedeutung sind, wenn man bedenkt, daß 3 Tage später der König so nahe daran war, als ein Opfer politischer Aufregung zu fallen.) „Welchen Augenblick““, sagte er, „wählt man, um von dem Pairshofe eine Verurtheilung zu erlangen? Es ist der Vorabend eines Tages, wo vor 5 Jah- ren ein König die Krone verlor, weil er dem unvor sichtigen Nathe seiner Minister gefolgt war. Uebermorgen ist dec Tag, fär welchen die Regierung ganz Frankreich zu öffentlichen Lustbarkeiten einladet; ‘ih sage ganz Frankreih, und was sehen wir? Die Einen befinden sich in der Verbannung, die Anderen im Kerker. Jch wüßte wohl ein Mittel, diesem unse- ligen Prozesse ein Ende zu machen und alle Parteien mit einan- der zu versöhnen, ein Mittel, wie man das bevorstehende Fest zu einem wahrhaften National: Feste machen könnte. Sie ken- nen dieses Mittel so gut wie ih, meine Herren, Gehen Sie jeßt und berathen sich unter einander, aber bedenken Sie wohl, daß das Land Jhuen zuruft: Einigkeit und Vergessenheit !“/ Die Sigung wurde um 64 Uhr aufgehoben. Die Berathschla- gung wird erst am nächsten Donnerstag beginnen, und man glaubt nicht, daß der Urtheilsspruh vor dem 0. oder 12. August er- folgen werde.

Der Prozeß des Dr. Bancal (dessen in der Nr. 207 der Staats - Zeitung erwähnt worden) wurde gestern vor dem hiesi gen Assisenhofe verhandelt und in “einer einzigen Si6ung been- digt, Die Geschworenen erklárten nach einer 1! stündigen Bera- thung den Angeklagten auf alle an sie gerichtete Fragen fr nicht schuldig. Derselbe wurde demnach freigesprochen. Herr Camescasse, sein Freund, warf sih ihm tief gerührt in die Arme, worauf Beide sich, ohne ein Wort zu sprehen, aus dem Saale entfernten. (Wir werden morgen auf die gerichtlichen Debatten zurücffommen.) / /

Paris hat bereits ein festlihes Anschen. Während viele a aufs Land gehen um dem wilden Treiben der drei

age auszuweichen, strômen von allen Seiten Neugierige her- bei, die Alles mit ansehen wollen. Ju der Politik herrscht tiefe Stille.

Während der drei Juli-Tage is der Abgang der Post so regulirt: am 27sten um 5 Uhr, am 2Wsten um 12 Uhr und am 29sstten um 2 Uhr.

Der Direktor von Ste. gereicht. :

ie Angabe, daß nun auch in Frankreich die Werbungen für den Spanischen Dienst beginnen, bestätigt sich. Heute heißt es, die Werbungen geshähen im Hotel de Normandie auf der

Pélagie hat seine Entlassung ein-

'ßerdem sollen aus Saragossa noch zwei Adressen an die Königin abgeschickt worden seyn; die eine, von den Sergeantrn und Kor- poralen der Stadt-Miliz unterzeichnet, welche die Entlassung ge- wisser Beamten verlangen ; die andere von der Munizipalität, in denselben Geiste abgefaßt, wie die der Offiziere der Stadt-Miliz:

Auf außerordentlichem Wege sind hier heute Nachrichten aus Lissabon vom llten d: eingetroffen, Das Portugiesische Ministerium stand auf dem Punkte, bedeutende Modificationen zu erleiden, Man versicherte am lten Abends sogar, daß Herr von Silva Carvalho das Portefeuille der Finanzen und Herr Freire das des Junern wieder übernehmen ‘würden. Graf von Linhares würde mit dem Porctefcuille der Marine, Graf von Villareal mit dem der auswärtigen Angelegenheiten, Hr. von Sousa Pinto Magalhaes mit dem des Krieges und der Marquis von Sal- dañhamit der Präsidentschaft des Minister-Raths beauftragt werden. In dem Portugiesischen Blatte die Volks - Tribune: vora ¡lten d. M. liest man: „Das unmögliche Ministerium ist ge- fallen; wir wundern uns nur, daß es so lange gedauert hat. Die so erwünschte Aenderung erklärt man sih so: Da der. Eng- lische Botschafter, Lord Howard de Walden, am 8Vten d. beim Handkusse nicht erschienen war, so hatte er am 9en eine Zu- sammenkunft mit gewissen Perfonen, die ihn um die Motive seines Benehmens fragten, Er erwiederte ganz offen, das Ministerium biete feine hinreichende Garantieen dafür dar, daß es mit dem Englischen Kabinette bei einer so delika- ten Frage, wie“ die Ausführung des Vertrages der Qua- drupel- Allianz durch die vier Mächte, um den Bürgerkrieg. in Spanien zu beendigen und das Repräsentativ:System in Portu- gal zu konsolidiren , in Uebereinstimmung handeln werde. Der BDot1chafter fügte hinzu, es wäre nöthiger, als jemals, daß eine vollständige Uebereinstimmung zwischen den beiden Kabinetten von Lissabon und Madrid bestehe, und jet, da Herr Mendiza- bal in das Spanische Ministerium eingetreten, sey ein gutes Einverständniß unmöglich, weil Herr Campos der politische Geg- ner des Herrn Mendizabal sey, Als die Dinge einmal so weit gekommen waren, war das Resultat unausbleiblich./“

Briefe aus Neapel erklären die Nachricht für ungegründet, daß der Zweck der Neise des Prinzen Leopold von Sicilien nach Paris eine Vermählung desselben mit einer Tochter Ludwig Phi- lippó gewesen sey.

Frankfurt a. M., 29, Juli. Oesterr. 5proc. Metall 10217. 1024. Aproc. 985. 98. 2iproc. 572. Br. 1proc. B B. Bank-Actien 1627. 16D. Part.-Obl. 1404. 1401. Looje zu 500 G. 1165. 1165. Loose zu 100 G. 2131. G. Preuß. ‘Präm.-Sch. 604. 60. do. 4proc. Anl. 98. Br. Polin Loos 697. 094. Sproc. Span. Rente 404. 397. Zproc. do, 241, 232.

Nedacteur Cottel.

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

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